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Lebenslinien

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Niemandsland

Lebenslinien Kapitel 116

Autor: Herzfinster

Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
 

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Sasuke trat hinaus auf die Straße. Kein Geräusch war zu hören. Der Ort schien ausschließlich von Pflanzen bevölkert zu sein. "Hier ist nichts", meinte er in Narutos Richtung und drehte sich einmal um die eigene Achse, "Keine Menschen, keine Tiere..."

Naruto hob den Kopf und blickte sich nur kurz um. Ihm war, als wäre er aus einem Traum ganz plötzlich aufgewacht. Oder fände sich plötzlich in einem Traum wieder. Jedenfalls wirkte das Bild vor seinen Augen ganz so wie ein bizarrer Traum. Er stand hier drin, in einem verwüsteten, verlassenen Haus im Dunkeln. Sasuke stand draußen im Licht. Schon ein merkwürdiges Bild...

Doch Naruto dachte nicht weiter darüber nach und folgte seinem Kameraden nach draußen. "Wo sind wir hier?", fragte er, doch Sasuke schüttelte nur den Kopf. Dieses Dorf war bis zur Unkenntlichkeit verwildert. "Wenn das unser Konoha ist", begann Naruto langsam, "muss hier irgendetwas Furchtbares passiert sein." Zum ersten Mal kam Sasuke der Gedanke, dass sich ihre Welt in der Zwischenzeit verändert haben könnte. Immerhin war er schon beinah ein ganzes Jahr fort...

"Wenn dies unser Konoha ist, dann finden wir es doch ziemlich schnell heraus", entgegnete er und wollte auf eines der Vordächer springen um eine bessere Sicht von oben zu haben. Von dort aus kletterte er bis hinauf zum Dachfirst. Doch soweit er schauen konnte bot sich ihm nur immer das gleiche Bild: ein von Pflanzen überwucherter, verlassener Ort. Eingestürzte Dächer, zersprungene Fenster... Eine Geisterstadt.

Naruto folgte Sasuke nach oben. Von hier sah dieses Dorf noch viel trostloser aus. Doch jetzt war es sicher, dass sie in Konoha waren, in welchem auch immer. Hinter Sasuke konnte er das Hokagedenkmal sehen, über das sich Kletterpflanzen rankten.

"Dieser Ort ist unheimlich", meinte Naruto und fühlte sich zum ersten Mal auf ihrer Reise wirklich verlassen. Sasuke wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Doch es stimmte. Unheimlich war dieses Dorf tatsächlich. Es war, als würde ihre Vergangenheit von der umliegenden Welt einfach verschluckt.

Sasuke drehte sich um und wollte wieder von dem Dach herunter klettern, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass die noch intakten Schindeln morsches Gebälk verdecken könnten.

Naruto, der gerade in eine andere Richtung sah, hörte hinter sich das knirschende Stöhnen von altem Holz, ein lautes Krachen und einen Schrei. Dachziegel rutschten herunter und zerbrachen auf der Straße, Staub flog als Wolke in die Luft.

"Sasuke!" Vorsichtig ließ sich Naruto über das Dach bis zu dem Loch hinunterrutschen. "Alles in Ordnung?" Obwohl nun die Sonne in das Dachzimmer schien, konnte er darin nicht viel erkennen. Zu dicht ran wagte sich Naruto auch nicht. Am Ende stürzten noch weitere Teile des Daches ein und er landete noch auf Sasuke oder so...

Doch dass er keine Antwort von ihm bekam, beunruhigte ihn schon. "Sasuke? Hörst du mich, denn nicht?" War er bewusstlos? Naruto kramte in seinen Taschen und fand einen letzten Leuchtstab. Er knickte ihn und warf den Stab durch das Loch. Kurz drehte er sich um sich selbst, rollte über den Boden und blieb schließlich liegen. Im grünlichen Licht konnte Naruto zumindest soviel sehen, dass er gefahrlos hinter Sasuke herspringen konnte ohne auf Möbeln, seinem Freund oder in einem weiteren Loch zu landen.

Naruto landete auf festem Boden und griff sofort nach dem Leuchtstab. "Sasuke?" Im Lichtschein erkannte er einen niederen Holztisch. Sasuke lag halb darunter, offenbar bewusstlos. "Sasuke... Hey..." Er legte den Leuchtstab auf den Tisch und beugte sich über seinen Freund. Er hatte sich wohl bei seinem Sturz hier runter den Kopf gestoßen...

Naruto zog ihn an den Beinen unter dem Tisch hervor und wollte ihn wieder aufrichten. Sasuke stöhnte leise und tastete benommen nach der fremden Hand auf seiner Schulter. "Alles in Ordnung mit dir?", fragte Naruto. "Glaub schon..." Sasuke hob den Kopf und blickte sich desorientiert um.

"Wir sollten weiterziehen. Hier gibt es ohnehin niemanden, den wir fragen können..." Naruto nickte und nahm seinen Leuchtstab vom Tisch. "Wo ist denn hier eine Tür?" Der Raum war zu groß, als dass das wenige Licht ihn hätte ganz erhellen können. Naruto ging einige Schritte in die Dunkelheit hinein und schwenkte suchend den Leuchtstab hin und her. "Warte mal", meinte Sasuke und zog eine Taschenlampe aus seinem Rucksack.

Der Lichtkegel erhellte den Raum direkt vor Naruto und enthüllte das, was die Dunkelheit bisher gnädig vor ihnen verborgen hatte. Naruto schrie auf, ließ den Leuchtstab fallen und taumelte rückwärts. Auch Sasuke wandte den Blick ab, jedoch nur kurz.

"Was zum...!" Naruto keuchte und es lief ihm kalt den Rücken runter. In der Ecke des Raumes stand ein Bett. Und jemand saß darauf. Ein menschliches Skelett, allerdings völlig überwuchert von den Pflanzen, die durch kleine Löcher in der Decke und den Wänden gedrungen waren. Neben dem morschen Bett war auch die Tür. Sie stand halb offen.

"Sasuke..." "Er ist tot, Naruto...", erwiderte der Junge so sachlich wie möglich, fühlte aber wohl das gleiche Unbehagen in sich. "Ich weiß. Aber trotzdem... Das ist gruselig..." "Ich geh vor." Sasuke schob sich an Naruto vorbei und spürte auch gleich dessen Hand auf der Schulter. Mit gesenktem Blick gingen sie beide an dem toten Körper vorbei zur Tür. Sie hatten schon viel gesehen, viel Tod und Leid. Aber dieser Anblick jagte ihnen dennoch Angst ein.

Hinter der Tür führte direkt eine Treppe nach unten. Die Stufen knarrten unter ihren Schritten und Naruto rechnete schon damit, dass jeden Moment eine von ihnen wegbrechen könnte. Doch widererwarten hielt die Treppe und sie traten durch die Haustür wieder auf die Straße ins Licht.

Sie gingen die Straße hinunter, die inzwischen eher eine Wiese war, doch überall bot sich ihnen das gleiche Bild: zerstörte Häuser, wild wuchernde Pflanzen in jeder Ritze. Was auch immer hier geschehen war, es hatte die Menschen endgültig von diesem Ort vertrieben. "Denkst du, Sakura-chan und Kakashi-sensei und all die anderen würden einfach so verschwinden, ohne eine Nachricht für uns zu hinterlassen?", fragte Naruto plötzlich und Sasuke blieb stehen. "Denkst du wirklich, das hier ist unser Konoha?" "Weiß nicht... Und wenn es das ist?"

Schweigend gingen sie weiter, bis schließlich das südliche Tor in der Ringmauer vor ihnen lag. Es war fest verschlossen und mit schweren Balken verriegelt worden. Ungläubig blieben die Jungen stehen. "Okay, das ist wirklich gruselig", meinte Naruto. Das sah aus, als hätten die Dorfbewohner versucht etwas auszusperren. Oder auch einzusperren, wer wusste das schon...

So mussten sie, wollten sie auf die andere Seite, wohl oder übel über die Mauer klettern. Ihr Chakra half ihnen dabei enorm die glatt verputzte Wand zu erklimmen. Zum Hochspringen war die Distanz einfach zu groß. Sasuke erreichte als Erster den Rand und blickte auf die andere Seite. Doch dort draußen sah es auch nicht viel anders aus, als hier im Inneren: Der einstmals gewöhnliche Wald war zu einem Dschungel geworden. Die Wege waren längst überwuchert und in all dem Grün völlig untergegangen. Schlingpflanzen und andere Rankengewächse kletterten die Mauer von der anderen Seite hoch und reckten sich nach ihren Artgenossen auf der Innenseite.

"Das sieht nicht so aus, als würden hier überhaupt noch Menschen leben", kommentiere Naruto dies, der neben Sasuke aufgetaucht war und nach unten blickte. Sein Freund nickte. Ja, in der Tat waren die Menschen wohl schon vor langer Zeit gegangen. Doch die Umwelt konnte sich unmöglich in dem einen Jahr, dass sie fort gewesen waren, so verändert haben, oder? Dies war bestimmt nicht ihre Heimat...

"Wir sollten weiterziehen", entgegnete Sasuke, "Hier gibt es nicht einmal jemanden, den wir fragen könnten, ob dies unser Konoha ist." Naruto nickte zustimmend und ließ sich wieder die Mauer hinuntergleiten. Dieser Ort war längst von einer anderen Spezies übernommen worden.

Schweigend kehrten sie um und kehrten zum Spiegel zurück. Dabei fiel Naruto auf, dass es hier nicht nur keine Menschen gab, sondern auch augenscheinlich keine Tiere. Nicht einmal Insekten schwirrten umher, obwohl es hier von Blumen wimmelte. Eine merkwürdige Welt...
 

Sasuke hatte sich vor den Spiegel gestellt und suchte nach einer Welt, die eventuell ihre sein könnte. Doch so oft er auch zwischen den Universen hin und her wechselte, der Spiegel zeigte ihnen immer nur sehr unwahrscheinliche bis gar unmögliche Kandidaten. Sie sahen große Wüsten aus Eis, Sand und Steinen, dunkle Höhlen, einen Tempel mit betenden Mönchen, hohe Berge und dichte Wälder.

Naruto hatte sich schon gelangweilt auf den Boden fallen lassen, als endlich ein Bild vor ihnen erschien, was doch sehr vertraut war: die dunkle Abstellkammer in dem kleinen, verlassenen Waldhaus. Noch genauso verwahrlost und verstaubt, wie sie es verlassen hatten.

Sofort sprang Naruto auf. "Sasuke! Das ist es! Das ist es!" "Meinst du?" Sasuke war etwas skeptisch. Immerhin hatten sie schon einmal gedacht, sie hätten ihre Welt gefunden, und dann waren sie in diesem Labyrinth aus Metall und Finsternis gestrandet.

"Ja, klar ist es das!", rief Naruto, packte Sasuke am Arm und noch bevor dieser protestieren konnte, legte sich die Hand des Jungen gegen die Spiegelfläche. Sie standen wieder in dem kleinen Raum und konnten durch den Spiegel in das verlassene Konoha blicken.

Naruto riss die Zimmertür auf und tatsächlich lag dahinter der schmale Gang, durch den sie damals gekommen waren. Sie liefen die Treppe hinunter und zur Tür hinaus. Ein gewöhnlicher Laubwald umgab sie. "Sind wir... wirklich zuhause?", fragte Sasuke mehr sich selbst als Naruto. "Lass uns nachsehen, komm schon, Sasuke!"

Ohne sich umzublicken rannte Naruto den Waldweg entlang in die Richtung, in der Konoha liegen musste. "Warte doch mal!", rief sein Freund ihm noch nach, doch für den kleinen Chu-Nin gab es kein Halten mehr. Naruto wollte nur noch nach Hause.

Dabei fiel ihm gar nicht auf, dass der Weg immer steiler anstieg und auch immer mehr Felsbrocken im Boden steckten. War das früher auch schon so gewesen? Sasuke hatte einige Mühe Naruto zu folgen, so schnell hechtete dieser über den unwegsamen Pfad. Doch der Weg wurde immer steiler und steiler, sodass auch Naruto schließlich seinen Sprint stoppen musste. Wieso war hier denn auf einmal so ein Hügel? Ein ungutes Gefühl überkam ihn, doch er ging weiter, so schnell es ging. Als sie aber schließlich den Gipfel der Steigung erreichten, war ihr Weg endgültig zu Ende.

Vor ihnen erstreckte sich ein großer See. Keine Spur von Konoha oder dem Hokagedenkmal. Nur Wasser und am anderen Ufer eine Felswand. "Aber...", stammelte Naruto, "Aber... Wo ist denn das Dorf?" Enttäuscht ließ er die Schultern hängen. War dies wieder die falsche Welt?

"Wenn ihr Konoha sucht", sagte da eine dritte Stimme einige Meter entfernt, "Das gibt es nicht mehr..." Die Jungen drehten sich um und sahen einen alten Mann am Ufer sitzen und angeln. Aber es war nicht irgendein alter Mann, es war Jiraiya, der dort im Gras hockte und sie angrinste als hätte er einen tollen Witz erzählt, den nur außer ihm keiner verstand.

"Was meinst du mit 'das Dorf gibt es nicht mehr'?", fragte Naruto und lief zu ihm hinüber. Sasuke folgte ihm. Jiraiya zeigte auf die glatte Oberfläche des Sees. "Das Dorf ist jetzt auf dem Grund des Sees. Es gab einige schlimme Erdbeben hier vor vielen Jahren und ein schlimmes Hochwasser. Seit dem gibt es diesen natürlichen Stausee."

Die beiden Jungen blickten überrascht auf das Wasser. "Konoha gibt es wirklich nicht mehr...", flüsterte Naruto. "Die Häuser stehen noch", erwiderte der alte Mann, "Aber wenn ihr die sehen wollt, dann müsst ihr wohl tauchen." Naruto ließ enttäuscht den Kopf hängen. "Vielen Dank für die Auskunft", entgegnete Sasuke und wandte sich ab. Nein, dies war sicher auch nicht ihre Welt.

Den ganzen Rückweg über sagte keiner von ihnen ein Wort.
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  kleines-sama
2009-07-10T19:49:50+00:00 10.07.2009 21:49
Wow, diese Welt, die fast vollständig von Planzen übernommen wurde, hast du wirklich anschauliche dargestellt. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie es da aussieht... Grr!
Und in der zweiten Welt gibt es Konoha gar nicht mehr. Das fand ich auch erschreckend!

Außerdem waren diese beiden Welten so grundverschieden und sich doch sehr ähnlich. In beiden Welten gab es (aufgrund einer Katastrophe?) keine Menschen mehr, in der einen jedoch hatte die Natur Konoha innerhalb vieler Jahre übernommen, in der anderen hat es wohl nur wenige Augenblicke gedauert.
Ich frage mich, was das zu bedeuten hat. Beides waren ja nur Durchgangswelten. Ob dieser Kontrast etwas mit der Welt zu tun hat, in die Sasuke und Naruto nun hineingeraten werden?
Ich bin gespannt!

Und glücklicherweise bin ich wohl nicht die einzige, die nicht viel von deiner Idee hält. Das kannst du mir nicht antun!!! Sollen 116 treue Kommentare umsonst gewesen sein?
Bitte schreib' weiter! :D

bye
sb
Von:  JoNaH
2009-07-08T00:05:59+00:00 08.07.2009 02:05
hi
ich muss dem Engel der nacht recht geben - ich hab auch grade gelesen, dass du die ff vllt abbrechen willst!
das fände ich voll furchtbar o.O
ich liebe deine story - ich geb zu, manchmal schaff ichs einfach keinen kommi zu schreiben, aber jetzt so ganz ohne will ich auch nicht.
ich denk mir auhc schon die ganze zeit aus, ob sie wieder zurück finden und was dann.
ich mag deine ff wirklich und fände eine abgebrochene ff einfach schade.
vllt überlegst du es dir nochmal ????

hoffentlich bis bald, glg gestirn^^
Von:  Child_of_Time
2009-06-29T13:11:47+00:00 29.06.2009 15:11
wuaah ich hab grad gelesen, dass du drüber nachdenkst, die FF abzubrechen!
ich hab schon total lang kein Kommi mehr geschrieben, ich weiß...
aber BITTE hör bloß nicht auf zu schreiben!! diese FF ist so ein Hammer, die kannst du nicht einfach abbrechen....
ich find sie einfach nur toll, bitte schreib weiter!!
Engel-chan
Von:  Erika6
2009-06-29T06:11:32+00:00 29.06.2009 08:11
ich fand das kappi echt klasse
schreib weiter so ^^


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