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Ragnarôk - Blind Sun

Loki in der Welt von Wechselbalg-Der Traum, oder, wie ich diesen Gott auf eine dunkle Erde brachte
von

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Zusammenstoß

von Hawkin
 

"Irgendwann einmal werden die Menschen sagen, dass Ich das 20. Jahrhundert eingeleitet habe."
 

- Jack the Ripper / From Hell
 

A wie Anfang.

A wie Alptraum.

A wie Ansichtssache.
 

_Stau.

"Ich weiß nicht warum ich mitgekommen bin, ehrlich nicht!"

"Vielleicht, weil du mit mir ne Pizza essen gehen wolltest?"

"Ja, mag sein, aber dabei wird es ja nicht bleiben! Ich habe keine Lust den Rest des Abends am Picadilly rumzuhängen und abzuwarten, bis irgend so ein BEASTIE vorbeispaziert."

Lex sülzte mich zu. Bla, bla, bla. Er nölte und regte sich auf, so wie er es immer tat. Er konnte sich immer nur beschweren! Wir standen im Stau. Samstag Abend, London City. Hatte den ganzen Tag gearbeitet, im Rennstall von Duke Navarre ap Ailil zu London. Ich bin Hufschmied. Wer hat da gegrinst? Hüte dich, denk erst mal drüber nach! Jawohl, ich bin ein Alptraum für alle anderen Feen. Bin nicht nur Balor, auch noch Balor, der hauptberuflich Kaltes Eisen schmiedet. Und nicht alle meine Werke sind sichelmondförmig, wenn ihr versteht, was ich meine. Mein eigener Kalteisendolch ist allerdings ein Familienerbstück, dabei habe ich nicht mal Feenfamilie. Aber keine falschen Hoffnungen, ich habe ihn IMMER dabei. *grins*
 

Stau.
 

Wir bewegten uns im Schritttempo, und wie immer war die Spur aus London raus relativ frei. Zum kotzen.

Lex sülzte, bla, bla, bla. Freya saß auf dem Rückspiegel, kleines violettes, gelangweiltes Licht. Der Wagen hielt die Klappe. Spike, mein neurotischer Ford.

Ich ödete unter dem monotonen Gelaber dahin, sagte mir immer wieder, dass Lexington ja nichts dafür konnte, dass er dauerdepressiv war. Leanhaun, wer kann sie nur verstehen!
 

Ich ließ meinen besten Freund gedanklich allein und wandelte noch mal frustriert zurück zu dem Gespräch, dass ich eine Stunde vorher geführt hatte. Ein Anruf hatte mich zum Schloss der Darkmoores geführt. Der sterbliche Name des Familiengeschlechtes der finsteren Herrscher zu London: Duke Navarre war mein Mentor, ich bin ein Balor, der einen Ailil als Mentor hat! Ich bin ein Alptraum, selbst für Meinesgleichen, wie gesagt. Sein Sohn aber hasst mich. Ich bin der Dorn in seinem Thronfolgerauge, bin für ihn wie ein kleiner Schnitzer in der Zunge, der endlich heilen würde, wenn man nur damit aufhören könnte mit der Zunge daran herumzuspielen. Aber er kann nicht. Seit ich ein Childling war, ließ ich mich nicht von ihm hinters Licht führen. Ließ mich nicht manipulieren und benutzen, zu einem Schoßhündchen erziehen. Hab ihn vor versammelter Mannschaft auflaufen lassen, das eine oder andere Mal, hab nicht nach seiner Pfeife getanzt, seine schlecht geschmiedeten Ränke durchschaut. Hey, Ich bin hier der Eisenspezialist.
 

Das hat er mir nie verziehen.

Wir hassen uns.

To cry it out loud, we hate each other!
 

Ich betrat den Audienzsaal in der großen Halle des Palais und auf dem Stuhl seines Vaters saß Duncan ap Ailil. Neben ihm seine tollen Freunde, nichtssagende Spinner, seine Speichellecker. Bewundernswert erbärmlich wozu Ailil sich herablassen; wenn sie keine eigene Macht erreichen können, tun sie alles um jemandem, der Macht hat, so nahe wie möglich zu sein. Diese beiden waren das beste Beispiel.
 

"Ah, SIR Loki...", schäbiges Grinsen, Gekicher von den kleinen Hündchen.

"Pretender..." Unsere begrüßenden Worte enthielten in ihrem Ton einen explosiven Cocktail aus versteckter Feindseligkeit. Ich ging auf ein Knie, mein Schwert an der Seite, verbeugte mich knapp. Stand wieder auf, starrte ihn abschätzig an, verschränkte die Arme. Unsere Blicke brennen wie Feuer als sie sich in der eiskalten Atmosphäre des Saals treffen.

Er nimmt die Beine vom Tisch. "Mein Vater hat einen Auftrag für dich. Es ist eine neue Fee in den Traumtanz eingetreten. Sie wird ihre Chrysalis bald erleben, ein kleines, fieses, dreckiges Beastie." Kichern von den Speichelleckern, hört sich an wie Kläffen. "Mach dich auf und such es, ich denke du weißt wie man mit so was umgeht."
 

Plötzlich rast etwas am Wagen vorbei, ein dumpfer Schlag auf die Motorhaube, ich bin sofort wieder da. Lex zuckt zusammen und wird still. In bunten Farben ziehen die neon lackierten Motorräder an uns vorbei, einer klatscht mit einem Alubaseballschläger gegen die Heckscheibe, aber sie hält.

Knurren entsteigt meiner Kehle und zwängt sich zwischen den zusammengepressten Fängen hindurch.

"Äh... Loki?"

"DIE KAUF ICH MIR!"
 

Die Reifen quietschen, ich lege den ersten Gang ein und reiße das Lenkrad nach rechts. Hinterher! Kickstart, der Motor heult auf und der alte rostige Ford EscortKombi in grün metallic jagt hinter den bunten Schemen her. Lex krallt sich frustriert an den Plastikgriffen fest und Freya flattert am Spiegel, laut kreischend sich beschwerend. Egal! Das lass ich mir nicht bieten. Auf der Gegenfahrbahn nichts los, wir hetzen die Motorräder und als wir den Neonlichtern näher kommen, seh ich Haifischgebisse aufblitzen. Rotkappen! Eine Gang aus Rotkappen! Ein halbes Dutzend von denen und da, die weibliche Grausamkeit auf der orangefarbenen Maschine... Sie hat etwas im Arm, mit Flügeln und einem langen, befederten Schwanz.

Rot leuchtende Augen drehen sich zu mir um, Reflektionen im Licht der Scheinwerfer.

Ein Beastie...

Das Beastie!
 

Plötzlich fällt der Anführer auf der schwarzen Maschine zurück. Er zückt den Basie und ich ahne schreckliches. Die Rotkappe setzt sich links neben mich.

"Mächtig großer Fehler..." raune ich, grinse Lex zu, der nickt nur.

"Ich mach das."

Der Schläger hebt sich und ich...
 

VOLLBREMSUNG!
 

Lex wirft die Tür auf und duckt sich so weit wie möglich zu mir rüber auf die Fahrerseite. Scheppern, Klirren, ein Motorrad fliegt und ich wende den Wagen während ich bremse.

U-Turn.
 

Alles kam zum Stehen, das Licht des auf dem Boden liegenden Motorrads beleuchtete die nebelige Seitenstraße von London, als ich ausstieg. Meine Beifahrertür... war weg. Aber gerade in dem Moment kümmerte mich das nicht. Die Rotkappe lag auf dem Boden, krümmte sich und spuckte Blut. Mann, was für'n geiler Lederanzug, muss teuer gewesen sein. Wie konnte es sein, dass sich dieser Abschaum so was leisten konnte, und ich nicht? Jedenfalls... scheiße, wenn man bei so was keinen Helm trägt! Ich dachte der wär weg vom Fenster, doch da öffnen sich die gelben Augen und die Schweinenase grinst mich an!
 

Die anderen hatten angehalten, Lex steigt aus. Meine gelben Augen treffen die des Anführers. Die Gang baut sich in einiger Entfernung im Halbkreis auf, röhrende, bunte Maschinen, wild mit Stacheln bestückt, voller Metallteile und blitzendem Chrom, von Glitzern überzogen, die Textur des Lacks fast schon atmend wie Schuppenhaut, aufgemalte Zähne und Mäuler... Schimären!
 

Mein Blick fixierte die Schlampe auf dem orangefarbenen Bike. Kein Zweifel, das auf ihrem Arm musste das Beastie sein. Schwarze, zerstrubbelte Haare, strähnig. Große, angstgeweitete rote Augen. Hoch über den Kopf laufende, schwarz-pink behaarte Ohren, wie die eines Tieres. Und schwarz-bunte, glitzernde Schmetterlingsflügel. Auf allem dieser giftgrüne Schimmer... SO ein Beastie... hatte ich noch nie gesehen!
 

Die Rotkappe schnappte mir etwas entgegen, ich hob mein Schwert. Die schwarze, glänzende Klinge, schneidend scharf, mein Familienerbstück Nummer zwei.. Mein schwarzer Ledermantel wehte im Wind, die silbernen Ornamente, die kleine rote Steinchen einfassten, blitzten im fahlen Licht der Straßenlaternen, die flackerten. Ich grinste selbstsicher. Die kleinen Steine versicherten mir einen taktischen Vorteil, Blooddross! Zur Not würde ich mir den süßen, schwarzen Glamour daraus ziehen, und alles um mich herum vernichten.
 

Ich strecke dem Angreifer meine Zunge entgegen, drehe die rechte Schulter nach hinten und winke mit der linken Hand. Komm doch!

Die Rotkappe knackt mit dem Genick, ich nehme das Bastardschwert in beide Hände und gehe in Position. Der Kerl kommt tänzelnd näher, grinst mich an und leckt sich über die Zähne. "Trau dich, Rotkappe!", bellte ich.

"Leg dich nicht mit mir an, Sidhe!", kam patzig grinsend zurück, "Ich besieg dich auch, wenn du ein Schwert trägst!"

"Oh, mach ich dir etwa ANGST? Okay, dann stecke ich es einfach WEG!" Ich schiebe die Klinge Funken schlagend wieder in ihre Scheide, nehme die Hände vom Körper und grinse dreckig.
 

Im nächsten Moment sollte ich es bereuen, warum hatte ich so eine große Klappe? Warum war ich mir im Vergleich zu anderen Sidhe für nichts zu schade?
 

Der erste Schlag kam verdammt schnell und traf mich in den Magen. Scheiße, dieser Pisser hatte was drauf, ich sollte mich beim nächsten mal daran erinnern, dass Rotkappen in der Regel in SCHLECHTEN VERHÄLTNISSEN aufwachsen!
 

Ich spucke auf den Boden, nutze aber die Tatsache, dass ich jetzt auf seine Größe runter bin, nehme Schwung aus den Knien und schmettere meine Faust direkt in sein Gesicht. Blut schießt aus der flachen Nase des Angreifers, ich knurre aus tiefster Kehle.

Was mir eben noch an Atem fehlte, hatte ich jetzt zurück.

Wir trennen uns, er hält sich die Nase, ich war völlig heiß. Das Blut meines Opfers auf meinem Gesicht. Ich belle ihn an, trete ihm unvermittelt mit aller Kraft gegen die Brust, und das ist nicht wenig. Mein Gegner taumelt zurück, keucht und ich flipp aus.

Ich hatte die Oberhand, er würde sich gleich am Boden wiederfinden! Gibt wohl kaum eine Sidhe in London, die sich so oft geprügelt hat, wie ich! Irgendwie steh ich drauf.
 

Und dann... fängt sich der Wichser wieder, als wäre nichts gewesen, schnellt auf mich zu und...
 

BAM!
 

Schwarze Punkte vor den Augen, ein lautes Knacken, unmenschliches Grollen aus meiner Kehle, ich spürte eine unbändige Wut in mir aufkochen, die alles andere, als menschlich war. Degradiert auf meine niederen Instinkte streckte ich laut brüllend meine Flügel zu den Seiten aus, drückte mein Rückrat durch und richtete mich zu voller Größe auf. Meine Augen färbten sich orange, verloren den leuchtenden Bernsteinton und funkelten meinem Gegner entgegen.
 

Dann... bemerke ich den Schmerz. Etwas tropfte auf den Asphalt... die Rotkappe guckt etwas erschreckt, mein Atem kondensiert in der Luft dieser kalten Oktobernacht, immerwährendes Grollen rollt sich aus meiner Kehle...plitsch...plitsch...plitsch.
 

Blaue Flüssigkeit...
 

Meine Hand fuhr zu der Stelle die schmerzte, langsam realisierte ich, was da gerade passiert war.
 

"Du...DU HAST MIR DIE NASE GEBROCHEN!"

Kaum verständliche Worte aus tiefster, grollender Kehle gepresst.

Mein Fomoriiblut kochte in den menschlichen Venen. Eine Welle von Glamour und Hass durchflutete meinen Körper und beschwor die Kraft des Traums um mich herum. Alles ging in wabernd düsteren Farben auf. Ein Feuerwerk aus Blut und Gewalt.

Ich ziehe in einer fließenden Bewegung den Dolch von meinem Steiß, der Rotkappenanführer starrt den Bruchteil einer Sekunde ungläubig zu der Waffe, die ich für ihn anscheinend in Zeitlupe ziehe. Als er erkennt, was es ist, dreht er sich um und rennt los. Ich hinterher. Den Kalteisendolch fest in der rechten Hand umschlossen. DAS war persönlich! NIEMAND bricht einer Sidhe UNGESTRAFT die Nase!

Das schien auch meinem Feind und seiner Truppe klar zu werden, denn der feige Hund ergriff rasend schnell die Flucht und hastete in eine weitere Seitengasse.
 

Ich hinterher. Sackgasse, ich stelle mich ihm entgegen, komme schleichend und knurrend näher, ein Grinsen auf dem Gesicht. Plötzlich dreht er sich um und grinst zurück. Misstrauen in meinen Augen, ein kurzer Blick, dann war es schon geschehen. KLICK. Der glänzende Lauf des kleinen schwarzen Revolvers blitzt mir entgegen. Ich lege den Kopf schief, prüfe seine Standfestigkeit mit meinen Augen.

"Wie sieht es jetzt aus, Sidhe?" Er kichert. "Die Zeit der Noblen ist vorbei! Wir leben im 20. Jahrhundert. Ihr habt uns lange genug unterdrückt, euch gegen die Gemeinen erhoben..."

Ich komme langsam, Schritt für Schritt näher, den Dolch gesenkt, einen neugierig, prüfenden Blick in den Augen.

"Du wirst mich nicht erschießen.", hauche ich, "Das bringst du nicht."

Ich baue mich drohend mit ganzer Flügelspannweite vor ihm auf, setze all meine Eleganz, meine noble Herkunft, und die Abgründe meiner Seele in meine Bewegungen und mein Sprechen. Seine Hände zittern ganz leicht, das Blut, dass aus seiner Nase kommt hat ein nettes Muster auf seine Brust getropft, das mich fasziniert.
 

"Oh doch, das werde ich...Komm nicht näher!"
 

Ich VERACHTETE diesen Abschaum! Was masste er sich an? Dieser Kerl hatte es nicht verdient, bei allem was im Traum heilig war, dass ihm irgendetwas gelingen sollte. Mein Blick wanderte zu seiner Waffe hinüber, das glänzende, schwarze Metall, geradezu edel, er zog den Hammer des kleinen Trommelrevolvers zurück und sah mich fest und grinsend an, aber seine schmalen Lippen zitterten. Ich beschwor den Traum, die meinen formten grinsend und lautlos einen Reim. "Ach ja? Wer sagt, dass deine WAFFE diesen Frevel mitmacht?"

"Hier wird sich einiges ändern, Sidhe! Wir werden einiges ändern! Zieht euch warm an, ihr Noblen! London wird brennen!"

Der Revolver lag nun fast auf meiner Brust, violetter Schimmer darauf...
 

KLICK!
 

Blindgänger.
 

Der Bolzen traf die Kugel, aber zündete nicht.
 

Panik in den Rotkappenaugen.
 

Ich grinste.
 

Meine schwarzen Lippen formten das Wort
 

C o n t e m p t i on .
 

Verachtung.
 

Blitzschnell schnellt meine Faust hervor, den Griff des zweischneidigen Dolches fest umklammert, treffe ich den Bastard mitten in das schiefe Grinsen, dass sich gerade aufmacht von seinem Gesicht zu fließen.
 

SMACK!
 

Brechen, Knacken, Bersten, wie in Zeitlupe fliegt die Rotkappe zurück, landet auf dem Rücken und verliert die Waffe. In der Luft trennt sich von ihm, eingehüllt in glitzernde Speichel- und Blutfäden, ein einzelner Zahn. Der Griff des Kalteisendolches hatte ihn astrein ausgeschlagen.
 

Gewonnen!
 

Meine linke Hand schnellte hervor und fing den Zahn aus der Luft. Mein Grinsen blitzte im flackernden Licht der Straßenlaternen, ein Totenkopffalter flog vorbei.

"Du bist schwach!", raunte ich, "Du wirst mich nicht besiegen, RONEL!"

Der Bastard zuckte zusammen, wie von glühenden Nadeln gestochen, als ich seinen Wahren Namen mit ins Spiel brachte, der mir gewahr wurde, als ich seinen Zahn mit meiner Faust umschloss. Ich grinste und drehte mich um.
 

Die anderen Motorradganger waren immer noch im Halbkreis um den Wagen herum verteilt. Die Maschinen röhrten leise und nervös, und ich sah Lex vor dem Auto stehen. Vollkommen kühler, fast desinteressierter Gesichtsausdruck, und in der Hand, sein Springmesser.

"Ich werd euch alle wie Schweine abstechen, ihr dreckigen Hunde...", hörte ich ihn sehr leise murmeln, in einem Rhythmus, der fast einem Kinderheim glich. Ich sah in den Augen der Rotkappen, dass sie es nur zu gut gehört hatten. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Lex war Leanhaun, Lex hatte, wenn es drauf ankam, nichts zu verlieren, und Lex kannte keinen Skrupel. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich damit Leute im Hyde Park auszurauben und manchmal abzustechen. Es kamen nicht immer Tote dabei rum, auch nicht zwangsläufig Verletzte, aber glaubt mir, ich KANNTE dieses Messer und diesen Blick, und ich hatte ANGST vor ihm.

Ich wischte mir mit dem Handrücken einiges Blut aus dem Gesicht und spuckte auf den Boden. Lex beachtete mich nicht, sondern murmelte weiter. Seine silbrig weißen Haare wurden vom Wind gezaust, der durch die Gasse fegte. Seine ungleich gefärbten Augen ruhten still und konzentriert auf den Aggressoren, abwartend, wer als erster einen Fehler machen würde.
 

Gott, ich liebe diesen Kerl.
 

"Also gut ihr Pisser!", brüllte ich drohend und hob die linke Faust in die Luft, von meinem schwarzen Lederhandschuh tropfte Rotkappenblut. "Ich habe den Zahn eures Anführers!" Ich grinste, als ich das entsetzen der bunten Truppe sah, aber es schien nicht zu reichen sie davon zu überzeugen, ohne ihn abzuhauen. Hm, Code Red, völlige Hingabe an den Anführer. Ich schritt selbstsicher auf die Bitch mit dem orangefarbenen Motorrad zu. Ich sollte dem Duke davon erzählen, was sich hier abgespielt hatte, die Gang schien sich ja tatsächlich einiges vorgenommen zu haben.

"Gib mir das Beastie," sagte ich hart. Sie starrte mich an.

"Gib mir das Beastie." Sie regte sich nicht, aber ihr Blick wanderte von meinen Augen zu dem Kalteisendolch herunter, den ich immer noch in der rechten Hand hielt. Ich schnaubte verächtlich, sammelte den finsteren Glamour, der sich in der Gasse auf Grund unseres Kampfes gesammelt hatte und riss die Augen auf, klappte drohend meine spitzen Schwingen aus und grinste sie wölfisch an.

"Gib mir das Beastie, bitte."

Sie starrte mir wieder ruckartig in die Augen, das Mädchen mit dem pinken Cowboyhut und den fransigen Ohren starrte erst ihre Begleiterin, dann mich ungläubig an.
 

Souveränität ist was feines.
 

"Ey!" quiekte es, "Sarah, lass dir das nicht gefallen!" Es lallte etwas und hätte es Pupillen gehabt, hätte es sicher ein wenig geschielt. Mechanisch löste sich die rechte Hand vom Gashebel, und die Rotkappe kam meinem unmissverständlichen Befehl nach, packte die Kleine im Nacken und warf sie vom Motorrad. Das Beastie kam quiekend auf dem Asphalt auf und knallte unsanft auf den Hosenboden.

"Gut, und jetzt verschwindet." Ich zeigte die Straße runter.

Hinter mir stolperte Ronel aus der Gasse. Seine Leute blickten zu ihm herüber, seine Maschine war Schrott. Ein anderer mit einem roten Bike nahm ihn zu sich und alle ließen die Motoren aufheulen und rauschten ab.

Ich hörte wie hinter mir das Springmesser wieder einschnappte und begutachtete meinen Preis auf dem Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Alexej_Axis
2005-07-23T19:02:40+00:00 23.07.2005 21:02
Vielen Dank für die Blumen. *blush* Ich lade das nächste Kapitel bald mal hoch, das Prob ist nur, dass dieser Chara ein RollenspielCharakter von mir ist und die nächsten Kapitel noch mehr mit dem Feenhaften Hintergrund von Loki ap Balor zu tun haben. aber man wird immer erkennen können, dass er Loki ist und er wird sich viel in Schwierigkeiten bringen und immer wieder mit den Hohen anderen Sidhe an ihrem Hof (den Arsen sozusagen) ins Gehege kommen, er sprengt ihre Parties, beleidigt sie des öfteren und hat einfach nur einen riesen Spaß dabei, wie sie an ihm verzweifeln. ;)
Von:  Temel
2005-07-22T19:16:14+00:00 22.07.2005 21:16
Geil, wirklich, mir fehln die Worte, das ist hamma.
Mir gefällt dein Stil zu schreiben, es stimmt es ist ein zynischer, schwarzer Humor (wie bei mir) Aber doch liegt so viel Bitterkeit und ernst in der Geschichte...
Das geht doch noch weiter, oder? Dann tipp mal schnell weiter!! (Scheine ja echt in dir nen Kollegen gefunden zu haben) Lese solche Geschichten gerne, aber davon gibts meiner Meinung nach zu wenige, also mach voran! ;-D
Von:  Alexej_Axis
2005-07-21T21:46:50+00:00 21.07.2005 23:46
Doch du liegst schon richtig, Sheeris. Ich werde morgen früh das nächste Kapitel hochladen. ^^
Von: abgemeldet
2005-07-21T10:25:48+00:00 21.07.2005 12:25
uuh jetzt hab ich aba eine gänsehaut, wie gehts weiter?????? schön depressiv stellenweise, aba wies mir vorkommt auch sarkastisch oda hab ichs falsch gelesesn?


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