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Geheimnisse der Vergangenheit

von

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Einen Monat später- Erinnerungen

8. Einen Monat später- Erinnerungen
 

Es ist dunkel,

ich kann nichts sehen,

bin allein-

doch der Mond scheint.
 

Draußen ist es dunkel geworden. Kai stand am Fenster und schaute hinaus. Die Dunkelheit war immer um ihn gewesen. Sie war sein Zufluchtsort und sein schlimmster Alptraum gewesen. Dunkelheit hatte für ihn auch immer Einsamkeit bedeutet. Einsam war er damals. Er hatte nie jemanden gehabt der ihn beschützt hatte oder getröstet. Die Dunkelheit war immer sein Begleiter gewesen. Sie hat in seinem Herz gewohnt. In dieser Dunkelheit konnte er nichts sehen. Jede helfende Hand hat er abgewiesen. Er hat sie nie als das erkannt, was sie war. Es waren Chancen. So viele Chance hatte er in der Dunkelheit übersehen nach dem er die Abtei verlassen hatte. Er war blind und hatte vergessen wie man sieht. Doch dann erhellte etwas die Dunkelheit. Kai konnte nicht erklären warum. Auf einmal sah er den Mond. Wenn er den Mond leuchten sah, war er nie allein. Dieses Licht in der Dunkelheit war Max. Ohne das Max selbst es bemerkt hatte führte er Kai aus seiner eigenen Dunkelheit. Sie war noch immer da, aber auch der Mond strahlte weiterhin sein sanftes Licht aus.
 

Eine Frage in meinem Kopf,

verzweifelt such ich,

such die Antwort-

war es meine Schuld?
 

Max saß auf seinem Bett und sah sich in seinem Zimmer um. Obwohl er dieses Zimmer bereits einen Monat bewohnte. Wirkte es unpersönlich. An den Wänden hingen keine Bilder oder Regale. Ihn starrte einfach eine kahle Wand an. Es befand sich noch ein großer, massiver Kleiderschrank im Zimmer. Neben dem Bett befand sich ein kleiner Nachtisch. Dort befanden sich die einzigen persönlichen Sachen. Kais und auch sein Blade und der Brief von Kai. Er sollte wirklich langsam anfangen das Zimmer einzurichten. Tyson würde sich darüber bestimmt freuen. Ty hatte sich die ganze Zeit um ihn gekümmert, ihn getröstet. Er war immer da, wenn er ihn brauchte. Eigentlich war er nie wirklich allein gewesen in der letzten Zeit. Warum hatte er gedacht, dass er nicht zurückkehren konnte? Sie hatte ihn einfach wieder aufgenommen ohne irgendwelche Fragen zu stellen. Er fühlte sich hier wohl. Seit langer Zeit war dieses Gefühl der Leere verschwunden. Doch wuchs in ihm stattdessen die Sehnsucht nach Kai. Was hatte Kai zu wichtiges zu tun? Wann würde er endlich wieder kommen? Er wollte Kais Arme spüren und einfach nur seine Nähe genießen. Aber er war nicht hier. Noch vor einigen Wochen war alles anders gewesen. Damals als Kai einfach gegangen war hatte er sich gefragt, ob es seine Schuld war. Er konnte noch genau die Stimme hören, die sagte, dass alles seine Schuld war. Nie hatte er daran gezweifelt das die Stimme recht hatte.
 

Rote Tropfen im Schnee,

die Schreie, die nie vergeh'n

so einfach ist es doch-

es vergeht der Schmerz, oder?
 

Kai ging langsam nach draußen. Überall lag Schnee. Er war so schön weiß. Viele Menschen sagen Schnee verzaubert die Welt. Er hatte das nie so empfunden. Doch konnte er sich noch zu gut an die roten Tropfen im Schnee erinnern. Erinnerte sich wie das Blut auf den Schnee tropfte. Er konnte es deutlich vor sich sehen. Er hörte die Schreie. Die Kinder haben oft geweint und geschrieen. Sie quälten sich jeden Tag. Doch er hatte die Schmerzen nicht ertragen. Die körperlichen Schmerzen waren für ihn unbedeutend. Doch die Einsamkeit und die Dunkelheit zerstörte ihn. Er war doch nur ein verängstigtes Kind gewesen. Aber er hatte verstanden, dass es aus dieser Hölle kein entkommen gab. Es gab für in damals nur einen Ausweg. Es war so einfach. Er spürte die Schmerzen, sah das Blut und nur noch ein Wunsch regierte seine Gedanken. Es sollte endlich vorbei sein. Ihm war als könnte er sich sehen, wie er damals hier gestanden hatte im Schnee und das Blut das Weiß in Rot verwandelte.
 

Du siehst mich an,

das einzige was du sagst

tut mir weh-

warum ausgerechnet du?
 

Max erinnerte sich noch genau an das Gefühl. Kai hatte ihn gefragt "warum du". Auf diese Frage hat er keine Antwort gewusst. Vielleicht hatte er nicht mal die Frage wirklich verstanden. Aber es hatte wehgetan. Er hatte gedacht er wäre über ihn hinweg. Doch diese Frage hatte Max deutlich gemacht, dass die Gefühle für Kai noch immer da waren. Sie schmerzten noch genauso, wie an dem Tag als Kai gegangen war.
 

Die Zeit vergeht,

wir verändern uns,

doch im Grunde-

bleibt alles gleich!
 

Die Zeit ohne Max war so schnell und doch so langsam vergangen. Als er Max das erste mal nach der langen Zeit gesehen hatte, war ihm bewusst geworden, dass sie sich alle verändert hatten. Max schien eine totalle Kehrtwendung gemacht zu haben. Doch in der Nacht als er den Mond sehen wollte. Hatte er auch Max gesehen und die Wahrheit erkannt. Im Grunde hatte sich nichts verändert. Sie waren beide stehen geblieben und kamen nicht von der Stelle. Zumindest schien es für Kai damals so.
 

Ich kann dir nicht-

In die Augen sehn,

warum tut es so weh-

ich dürfte gar nichts fühl'n
 

Max zog die Füße an seinen Körper. Er wollte nicht länger an die Vergangenheit denken. Trotzdem ließ er jeden Tag nach ihrer ersten Begegnung noch mal ablaufen. Das war bis jetzt das einzige das er von Kai hatte: die Vergangenheit. Hatten sie auch eine Zukunft? Damals hatte er nicht an diese Zukunft geglaubt. Er konnte Kai nicht mal in die Augen sehen, weil sein Herz so geschmerzt hatte. Dabei hatte er doch wirklich gedacht seine Gefühle verloren zu haben und nur noch diese Leere zu besitzen.
 

Es war so einfach,

ich kann es beenden

warum siehst du mich-

so vorwurfsvoll an?
 

Nachdem Unfall hatte Kai es beenden wollen. Alles in ihm schrie wieder nach dem ende. Es sollte einfach nur noch zu ende sein. Aber Max verhinderte es. Warum war er gerade zu diesen Zeitpunkt nach Hause gekommen. Max Blick war so vorwurfsvoll und gleichzeitig so entsetzt und traurig. Es zerrieß Kai das Herz ihn so zu sehen. Damals hatte er sich gewünscht Max wäre nicht gekommen, denn jedes mal wenn er es beenden wollte, tauchte sein Gesicht vor ihm auf. Heute war er froh darüber. Er hatte damals durch Max eine Chance bekommen und er hatte sich, wenn auch unbewusst für das Leben entschieden.
 

Ich kann sie sehn,

deine ganzen Schmerzen,

ich seh' deine zerbrochene Seele

wer setzt sie wieder zusammen?
 

Damals fand Max ihn, als er es beenden wollte. Er konnte den ganzen Schmerz in Kais Augen sehen. Es waren Schmerzen die Max sich zu diesen Zeitpunkt kaum vorstellen konnte. Vielleicht erfasste er bis heute nicht den vollen Ausmaß seiner Scherzen. Aber er konnte erkennen, dass Kai seelisch gebrochen war. Nie hatte er gedacht all diese Gefühle in Kais Augen zu sehen. Sie waren sonst immer kalt und unnahbar. Er konnte die Bruchstücke seiner Seele sehen. Eine Frage beherrschte damals sein denken. Wer wird sie wiederzusammensetzten. An die andere Möglichkeit wollte er gar nicht denken.

Max hielt sich zwar nicht gerade für stark, doch jetzt wollte er derjenige sein, der Kais Seele heilt. Doch dafür musste er erstmal wiederkommen. Hoffentlich kam er bald.
 

Wegen dir kann ich es nicht,

ich kann es nicht mehr beenden,

die Schmerzen brechen über mich herein

Warum läuft du jetzt nicht weg?
 

Seitdem konnte er es nicht mehr beenden. Die ganzen Schmerzen kamen wieder. Sie machten ihn kaputt. Doch Max war stehen geblieben. Egal was passierte alles drehte sich um Max. Er wusste nicht warum er ausgerechnet Max Hand in der Dunkelheit wahrgenommen hatte, aber er hatte es getan. Nun stand er hier in der Abtei. Er stand wieder am Anfangspunkt. Doch diesmal hörte er keine Schreie und keine Kinder, die weinten. Die Abtei war leer und das war wohl auch gut so. Hier war er aufgewachsen. War das hier sein Zuhause? Doch er hatte sich hier noch nie heimisch gefühlt. Er hörte Schritte im Gang. Sie kamen und wollten seine Entscheidung hören. Es war vorbei. Niemand würde hier mehr leiden. Er ging den anderen entgegen. Tala und Brain hatten ihn wohl kommen hören. "Und?", fragte Tala. "Ich werde nach Hause gehen!", sagte Kai und ging an ihnen vorbei. Die beiden schauten ihm nach.
 

Warum bleibe ich steh'n?

Warum kann ich nicht geh'n?

Bist du der Grund?

Ich dacht mein Herz wär' Tod.
 

Max hatte damals seinen Kampf nicht beendet. Er hatte es nicht gekonnt, als er Kai gesehen hatte, gesehen hatte wie er zusammenbrach. Kai hatte ihm gezeigt, dass sein Herz nicht tot ist. Es fühlt noch immer und er war auch nicht allein. Er hatte Freunde und Kai kam bestimmt irgendwann zurück. Er griff nach dem Brief und las ihn erneut.
 

Lieber Max,

es tut mir sehr leid! Ich muss gehen. Ich kann nicht bleiben. Es liegt nicht an dir.

Ich habe bei den Bladebreakers einiges gelernt und ich weiß auch, dass ihr mich so akzeptiert wie ich bin. Ich könnte bei euch ein neues Leben weit weg von meinem Großvater und der Abtei anfangen. Aber ich bin dazu nicht bereit, noch nicht. Bevor ich mein neues Leben anfange, muss ich mich meiner Vergangenheit stellen. Außerdem gibt es noch einige Dinge die ich regeln muss. Wenn ich diese Dinge geregelt habe, komme ich zu dir zurück. Mach dir keine Sorgen wir kommen zurück. Schließlich hast du noch Danzer. Wenn ich zurück bin werde ich dir die ganze Wahrheit erzählen.

Dein Kai
 

Er horchte auf. Er hörte Geräusche von der Eingangstür. Anscheinend war jemand gekommen. Gerade wollte er sich wieder seinen Gedanken widmen, als die Worte "Kai" und "endlich" an sein Ohr drangen und ihn veranlassten aufzuspringen und runter zu rennen. Dann sah er ihn endlich. Kai. Sein Kai war wieder da. Er rannte auf ihn zu und fiel ihm in den Arm. Kai lächelte und drückte ihn fest an sich. Endlich wie lange hatten sie darauf gewartet. "Ich liebe dich, Max!", sagte Kai leise und suchte Max Lippen. Verlangend trafen sie auf einander. Sanft fuhr Kais Zunge über Max Lippen. Bereitwillig öffnete er den Mund. Gierig erkundete Kai Max Mundhöhle.

Tyson grinste und wandte sich den restlichen Besuchern zu. "Kommt doch erst mal rein! Tala und Brain!" Die beiden grinsten ebenfalls und betraten das Haus.
 


 

Ich danke allen die diese FanFiction gelesen haben. Ich hoffe sie hat euch gefallen. *knuddel*

eure Anuri



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2006-03-09T04:35:54+00:00 09.03.2006 05:35
hu, was soll ich jetzt noch dazu sagen... einfach nur wunderschoen... richtig schoen!
Von: abgemeldet
2006-02-12T09:27:24+00:00 12.02.2006 10:27
*nick* mir hat deine FF auch gefallen ^^ ... nur eine sache finde ich schade, du hast ja im brief geschrieben, dass kai wenn er zurück kommt max die wahrheit über seine vergangenheit erzählen möchte, ich finde schade das du das nicht in der FF geschrieben hast, da sie mich wirklich interessiert hätte *drop* ... aber sonst hab ich nichts auszusetzten *gg* schreibst du noch eine fortsetung? *bettel*
Von:  -whitewing-
2006-02-11T17:21:25+00:00 11.02.2006 18:21
....*tief luft hol*....
Das hast du uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuur super gemacht!! Ich liebe diese FF! Sie ist traurig und süß und cool zugleich! Und das "Ende" ist geradezu PERFEKT!!
Schade, dass die FF jetzt zu Ende ist....ich werde sie vermissen! aber ich werde sie bestimmt noch hundertmal durchlesen ^-~
Danke, danke, danke für diese FF! ^-^
-whitewing-
Von:  SkyAngel
2006-02-11T15:59:47+00:00 11.02.2006 16:59
Boah ... Die erste Seite war irgendwie voll traurig ... *snif*
Das ende war aber schööön .... Hmm ...
Haasu gut gemacht ... Wirklich ...


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