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A Sign Of Life

ehemals: Altes Laster
von

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Die Flucht

Hi,
 

hab gut nachrichten. Mein Fanclub ist auf drei Leutinants gestiegen.

Deshalb wüdme ich das Kappi meiner Fangemeinde.
 

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Wenige Minuten später passierte das wohl Unglaublichste, was ich je gesehen hatte. Ein junger Mann mit knallroten, abstehenden Haaren und einem langen, weißen Doktorkittel schlich so unauffällig, das es schon wieder auffällig war durch die Eingangshalle. Langsam tapste er auf Zehenspitzen völlig übervorsichtig in seinen schwarzen Springerstiefel durch den fast leeren Raum, in dem sich einige Schwestern und Ärzte mit der Empfangsdame unterhielten. Der angehende Arzt hatte die Arme mit Medikamenten bepackt , die er auf seinem Weg Stück für Stück verlor. Quirlig schaute er in alle Richtungen, um sicher zugehen, dass alle auf sein merkwürdiges Verhalten aufmerksam wurden, doch anscheint, zu seiner Enttäuschung, beachtete ihn niemand. Er machte einen Schmollmund und ließ nochmals demonstrativ eine Packung Valium fallen. Trotz des Aufpralls der Schachtel, der in der großen Halle relativ laut war, drehte sich niemand zu ihn um. Er warf seinem Freund Toshiya, der am Ende des langen Gangs, der zur Empfangshalle führte, wartete, einen hoffnungslosen Blick zu und zuckte mit den Schultern. Als er sah, wie ich die Hand seines Freundes hielt, grinste er breit. Etwas irritiert schaute ich zu dem Visu neben mir, der nachzudenken schien. Mit einem heftigen Tippen meines Zeigefingers auf seine Schulter, versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu erlangen.

"Du, To-chan? Ist das da dein Freund Daisuke? Ich meine den komischen Typ, der nen Pseudo-Arztkittel über seinen bodenlangen, schwarzen Ledermantel trägt.", flüsterte ich. Dieser nickte nur geistesabwesend, aber dann schreckte er auf, schnipste er mit seinen Fingern und brüllte in seiner Muttersprache los.

"Hey, der Typ im weißen Kittel versucht was zu klauen!" Geschockt sah Die zu ihm und formte mit seinen Lippen das Wort "Baka". Schnell rannte Toshiya, mich hinter sich herziehend, in Richtung Ausgang, als er sah, wie sich alle Leute im Raum unbeherrscht auf den armen Daisuke warfen um ihm die Medikamente abzuringen. Zum Glück waren meine Eltern zu sehr mit der bizarren Szene beschäftigt, als dass sie die zwei Gestalten bemerkten, die direkt hinter ihnen davon schlichen. Abermals drehte ich mich zu ihnen um, als wir die Tür erreicht hatten, da ich wusste, ich würde sie eine ganze Weile nicht mehr sehen. Auch warf ich nochmals einen Blick auf den Rotschopf, von dem nur noch die Haare zu sehen waren, weil sich die Mitarbeiter des Krankenhauses auf ihn gestürzt hatten.

Plötzlich warf er mit den letzten Medikamenten, die er noch besaß um sich, damit seine Widersacher von ihm abgelenkt waren und rannte nun ungehalten auf uns zu und an uns vorbei, wobei er Toshiyas Hand ergriff und ihn mit sich riss. Daraus resultierte, dass auch ich mitgezerrt wurde. Endlich aus dem Krankenhaus raus, bog Die mit uns in eine äußerst enge Seitengasse ein, als er bemerkte, dass wir immer noch verfolgt wurden. Schützend beugte sich Toshiya über mich. Daisuke hingegen suchte verzweifelt seinen Kittel nach ein oder zwei losen Tabletten, die ihm natürlich "aus Versehen" in die Tasche gerutscht waren. Als dieser aber absolut nichts fand, setzte er wieder einmal seinen süßen Schmollmund auf.

"Ach man. Totchi, du Baka, musste das sein? Da kann ich doch jetzt nie wieder aufkreuzen. Toll, nun muss ich mir ne neue Klinik suchen.", sagte der Rotschopf auf japanisch zu meinem Lieblings-Visu. Dieser zuckte nur mit den Schultern.

"Tja, warum lässt du dir auch so viel Zeit?!", entgegnete er ihm. Ich stand nur total irritiert zwischen ihnen.

"Was hat er gesagt... und was hast du gesagt? Das kannst du doch nicht mit mir machen. Du weißt doch das ich nichts verstehe. Diese Unwissenheit macht mich noch ganz verrückt.", sagte ich aufgebracht.

"Toshiya, eine Europäerin? Du gibst wohl nie auf. Mit Touristinnen kann man keine Beziehung führen... die sind nur für viele andere Gelegenheiten gut.", seufzte Die immer noch in seiner Muttersprache und konnte sich ein fieses Lächeln nicht verkneifen.

"Was hat er denn nun schon wieder?", fragte ich leicht genervt. Der Angesprochene nahm nur meine Hand und verließ das Versteck.

"Ich komm heut später nach Hause. Gute Geschäfte, Die!", wünschte er seinem Freund, der ihm sogleich schnaubend entgegnete.

"Wie denn, wenn ich nicht anzubieten hab, wegen deiner Freundin... und dann leihst du mir sie nicht mal aus.", meckerte er immer noch in der mir fremden Sprache. und schmollte.

Toshiya warf Die nochmals einen bösen Blick zu und ging dann mit mir im Schlepptau aus der Seitengasse auf den Gehweg, der neben einer Hauptstraße entlang führte. Mit relativ schnellen Schritten spazierten wir durch Tokyo, vorbei an zahlreichen Geschäften, Restaurants, Firmen und Wohnblöcken. Leicht eingeschüchtert von dieser großen Stadt, drückte ich die Hand meines neuen Freundes fester. Dieser begann nun etwas langsamer zu werden.

"Bin ich dir zu schnell?", fragte er etwas für mich Unbedeutendes. Ich glaube er hätte dies nie getan, wenn er nicht mit mir ins Gespräch kommen wollte. Ich schüttelte den Kopf, doch er sprach einfach weiter, ohne meine Reaktion vernommen zu haben.

"Warst du schon mal im Park?", fragte er vom Thema abweichend. Ich schüttelte abermals den Kopf und schon gingen der Visu und ich Hand in Hand über eine Kreuzung. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es in dieser Stadt überhaupt einen grünen Fleck, außer der Neonröhren oder der Plakate gab, aber gespannt wartete ich ab. Als wir dann aber am anderen Ende Straßenecke waren, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Dutzende von Menschen lagen auf dem weiten, grünen Rasen, saßen auf den vielen Parkbänken, die sich meinst unter Kirschbäumen befanden, oder schlenderten mit ihren Liebsten die unzähligen Wege entlang. Die Sonne schien hell und ich wurde leicht von dem Wasser des Sees, der sich direkt in der Mitte der Parkanlage befand, geblendet. Dieser war mit den schönsten Blumen, die ich je gesehen hatte, umrandet. Kleine Kinder spielten in dem kühlen Nass, das von einer Kaskade ausging.

Plötzlich riss sich Toshiya von mir los, sprang vor mich und verschränkte seine Arme hinter dem Nacken. Breit grinste er mich an.

"Na, wie findest du es hier?", fragte er leicht überschwänglich.

"Es ist wunderschön. Arigato!", bedankte ich mich für diesen Anblick. Im gleichen Augenblick zerrte er mich von dem Hügel runter, auf dem wir noch so eben standen. Mit langsamen Schritten gingen wir einen scheinbar endlosen Weg entlang. Genervt von der unerträglichen Hitze, welche die Sonne entsandte, kramte ich nach meinem zum Allwetterschirm umfunktionierten schwarzen Regenschirm., der mit schwarzer Spitze verziert war und spannte diesen auf. Um mich vor ungewollter Bräune zu schützen, brachte ich diesen in eine Position, in der er am meisten Schatten warf. Ich schaute mich um und bemerkte dann, dass auch andere Schirmträger auf diesem Boden weilten. In Deutschland war das, so gut wie nie zu sehen. Dort waren die meisten Menschen von der unnatürlichen Bräune des Solariums und von den durch Chlorwasser ausgebleichten Haaren entstellt. Das war zu mindest meine Meinung.

Ich beendete meine Gedankenzüge und drehte mich einmal um meine eigene Achse, um auszukundschaften, wo sich To-chan befand. Dieser versteckte sich aber immer genau hinter mir und brachte mich anschließend durch einen Piecks in die Rippen zum Quieken. Erschrocken ließ ich meine Lieblings Accessoire fallen, als er unerwartet seine Arme von hinten um meine Taille schlang und sich an mich drückte.

"Kitzlig?", fragte er mir flüsternd ins Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange. Im gleichen Moment holte ich weit mit der Hand aus und wurde mit abnehmendem Abstand immer langsamer bis ich letzten Endes direkt vor seinem Gesicht halt machte.

"Flegel!", ordnete ich ihn scherzhaft einer Gruppe von Menschen unter und hob meinen Schirm auf, um weiter zu gehen. Langsam ließ ich meinen Sonnenschirm um seine eigene Achse kreisen. Erst als ich bereits zehn Meter von meinem Stadtführer entfernt war, öffnete dieser die Augen , entdeckte mich und rannte mir nach. Eine ganze Weile lang gingen wir schweigend nebeneinander, bis er das Wort ergriff.

"Wollen wir schick essen gehen?", kam es spontan über seine Lippen. Ich nickte begeistert, denn ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und mein Magen begann auch im gleichen Moment laut zu knurren. Wie peinlich!, dachte ich flüchtig und faste mir mit beiden Händen an den Bauch. Doch als mein Begleiter anfing zu lachen, tat ich es ihm gleich. Ich ergriff erneut seine Hand und zog ihn ein paar Schritte weiter.

"Wir können in das Restaurant, wo mein Freund Kyo arbeitet. Dort gibt es das beste Sushi Japans... meiner Meinung nach.", schlug er vor.

"Gerne, so komm ich wenigstens unter Leute.", entgegnete ich ihm. Der Visu grinste nur und führte mich aus dem Park heraus in eine Seitenstraße, wo sich eine Bushaltestelle befand. Verwundert sah ich ihn an, als sogleich eines der erwarteten, öffentlichen Verkehrsmittel kam.

"Du kennst dich aber gut in deiner Heimatstadt aus. In Deutschland wusste ich nie, wann die Busse fahren. Ich muss zugeben, dass ich schwer beeindruckt bin.", sagte ich erstaunt. Schnell zog Toshiya für uns am nahe stehenden Automaten zwei Tickets und wir stiegen in den Bus, wo wir die von ihm gerade besorgte Fahrscheine einlösten.

Das freundliche Lächeln, das der Busfahrer mir entgegenbrachte, ließ mich wieder an das Gute im Menschen glauben und die zynischen Worte, des Chefarztes aus dem Krankenhaus vergessen.

Endlich erspähten wir den letzten Platz des vollen Busses und ich befahl meinem Begleiter nach einem kurzen, nichtigen Streit sich schließlich hinzusetzen. Widerwillig tat er, was ich sagte. Und schaute mich nun verwundert an, nicht verstehend, warum ich mich sträubte, den Sitz anzunehmen. Doch als ich mich auf seinen Schoß setzte und ihn frech angrinste, war ihm alles klar. Nach dieser kleinen Meinungsverschiedenheit waren wir auch schon an der nächsten Halterstelle. Neugierig schaute ich zur Tür, abwartend welche Personen hinzustiegen. Verunsichert begann ich zu grübeln, als ich einen jungen Mann mit feuerrot gefärbten Haaren erblickte. Ist das nicht Daisuke? ... Aber der sieht so extrem aus. Der Typ hat auf jeden Fall den gleichen Friseur wie Die, schließlich bekommt man so ne Haartönung fast nirgendwo., dachte ich und tippte To-chan an, um ihn auf den potenziellen Freund aufmerksam zu machen. Sogleich rief der Visu, den Namen seines Freundes, woraufhin dieser reagierte und auf uns zukam. Wütend bäumte er sich vor uns auf und begann Toshiya in der Landessprache anzufauchen.

"Wegen euch komm ich in keine Klinik mehr rein. Die suchen schon nach mir. Ich hab echt bei dir was gut.", gab er jähzornig von sich. Dann wandte er sich zu mir und durchlief eine totale Wesensänderung. Freundlich lächelte er mich an und nach meine Hand , um deren Rücken zu küssen.

"Bonjour, moi Cherie." , amte er einen französischen Verführer nach. Toshiya sah ihn daraufhin nur unbeeindruckt an.

"Die, du Baka. Europa besteht nicht nur aus Frankreich." Unsanft trat er seinem Freund auf den Fuß. Daraufhin sah ich den jammernden Daisuke mitfühlend an.

"Was hat er den jetzt schon wieder gesagt, dass du ihn so bestrafen musst?"

"Er existiert!!!", antwortete Toshiya unbeirrt. Plötzlich mischte sich Die wieder ein.

"Deutschland!", rief er lauthals und glücklich darüber, dass er endlich wusste, welcher Nation ich angehörte, durch den Bus. Ich nickte nur heftig und bedeutete ihm ruhiger zu sein, da ich die anderen Mitfahrer nicht stören wollte.

"Ich bin schwul und das ist gut so!", plapperte er einen Satz nach, denn er mal im Fernsehen auf einem deutschen Sender aufgeschnappt hatte, als seine Satellitenschüssel verrückt gespielt hatte. Stolz über sein "umfangreiches" Wissen, plusterte er sich auf und nickte zur Bestärkung seiner Worte. Indessen lief Toshiya rot an und bedeutete seinem Freund, lieber die Klappe zu halten. Ich war außer Stande etwas zu sagen, denn seine Entschlossenheit verblüffte mich einfach nur. Ja wohl, Herr Bürgermeister!, schoss es mir durch den Kopf.

"Die, du Idiot hast geradegesagt, dass du homosexuell bist. Wenn du so einen Ausländer rumkriegen willst, solltest du lieber deine bevorzugte Geschlechtsgruppe ansprechen.", klärte er Daisuke auf und gab ihn einen gut gemeinten Rat.

"Totchi, wieso beleidigst du mich immer? Früher hast du das nie getan. Du liebst mich nicht mehr!", machte er einen Schmollmund und heulte theatralisch. Toshiya schien immer noch unbeeindruckt, da er wusste, dass sein Freund nicht einmal bisexuell war.

Genervt von den ständigen japanischen Wörtern, wandte ich mich von diesem Schauspiel ab um sah mir die Umgebung an. Straße, Haus, Gehweg... Alles war wie bei mir zu Hause, nur dass es hier nicht so viel grün gab. Wieder sah ich die beiden Japaner an, die nun endlich aufhörten, sich böse Blicke zuzuwerfen.

" Wir sind da.", gab To-chan kurz von sich und ich stand auf. Gekonnt quetschte ich mich an Die, der immer noch im Gang stand, vorbei und zog Toshiya hinter mir her. Dieser drehte sich nochmals zu Daisuke um und lud ihn ein, uns Gesellschaft zu leisten. Der Rotschopf schmollte nur, doch als To-chan das Sushi von Kyos Restaurant erwähnte, folgte er uns sogleich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-08-04T18:57:25+00:00 04.08.2005 20:57
ich bin wieder aus dem urlaub zurück,das bedeutet,ich kann wieder kommentieren +knuff+

ach....toll *o*
böser daidai xD aber ich kann ihn mir so voll gut vorstellen :D
und jetzt gehen sie zu kyo +lol+
muss direkt mal weiterlesen ^^


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