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A Sign Of Life

ehemals: Altes Laster
von

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Ein gewöhnlicher Morgen

Guten Tag, *sich verbeug*
 

schön, dass ihr hergefunden habt.

erstmal das formelle: Niemand gehört mir... na ja, außer mir selbst, Xerxes und Lara. Mana würd ich gerne haben, aber ich will ja nicht so sein und euch auch was abgeben. Man, bin ich sozial. *staun*

Im ersten Kappi steht net viel drin... nur die übliche Einleitung. Ab Kappi 2 geht es dann aber richtig los.
 

gewidmet: Lara (Lesara), Djiena und Lara´s Fussel, der leider im Koma liegt, durch einen warghalsigen Sprung Trigger-chan´s von der Keppichtante... ich meinte Teppichkante.
 

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Kapitel 1: Ein gewöhnlicher Morgen
 

Langsam schlenderte ich allein durch die dunklen Straßen Tokyos. Scheinbar war die ganze Stadt verlassenen. Ein kalter Wind wehte und ich bekam Gänsehaut. Angst machte sich in meinem Inneren breit, als ich das klirren berstenden Glases hörte. War ich doch nicht allein? Vor ein paar Sekunden hätte ich mir noch gewünscht das Lebenszeichen einer anderen Person zu vernehmen, doch jetzt schauderte ich nur bei diesem furchteinflößenden Geräusch. Ohne es zu realisieren, begann ich mit schnellen Schritten weiter zu gehen. Aus dem Gehen wurde schnell ein Rennen und so lief ich ohne Pause einen mir unbekannten Weg. Langsam merkte ich, wie mir die Angst drohte, die Luftröhre zuzuschnüren und ich rang nach Atem. Ich blieb stehen, trotz der Furcht vor dem Unbekannten. Ich spürte geradezu wie sich Tausende von Augenpaaren im meinen Rücken bohrten, drehte mich aber nicht um. Um endlich wieder zur Ruhe zu finden, schloss ich kurzzeitig die Augen. Als ich diese wieder öffnete, wurde mein Blick durch ein grelles weißes Licht geblendet. Nach kurzer Zeit gelang es mir mich an die abnorme Helligkeit zu gewöhnen und ich erkannte eine schwarze Gestalt inmitten des Lichtstrahls. Sie reichte mir Hand zur Hilfe. Schnellen Mutes ergriff ich diese, doch unverhofft zerrte eine weitere Hand von hinten nach meinem Körper. Voller Panik schlug ich wild um mich, doch die Klaue meines Verfolgers gewann die Überhand und riss mich von meinem Retter los...
 

Geschockt riss ich die Augen auf und versuchte mich zu orientieren, doch als ich die blutroten und schwarzen Wände um mich herum wahrnahm, war ich nur noch irritierter. Wo war ich? Die ganze Innenausstattung bestand aus Mahagoniholz. Das Bett war sehr aufwendig verziert, ähnlich wie im Orient. Über mir erstreckte sich ein bordeauxfarbener Himmel. Verträumt brachte ich mich in eine sitzende Position, wobei ich mich mit meinem Kopf an einem harten Gegenstand stieß. Mit schmerzverzerrtem Gesicht drehte ich mich um. Über mir sah ich das Abbild einer mir sehr bekannte Person. Es war Mana, der Gitarrist und Bandleader von Moi Dix Mois, dessen verführerischer und mysteriöser Gesichtsausdruck immer wieder aus neue betörte. Gedankenversunken betrachtete ich das Antlitz des scheinbar zerbrechlichen und doch majestätischen Porzellanpüppchens. In Deutschland wurde ich oft wegen meines fanatischen Verhaltens gegenüber Mana verhöhnt. Selbst meine Freunde konnten meine abnorme Vorliebe für feminine Gothic nicht versehen. Visual Kei schien sie genauso wenig zu beeindrucken und so war ich weit und breit die einzige Gothic-Lolita. Doch es gab eine Person, die mich halbwegs verstand. Lara, meine beste Freundin aus Deutschland, erfuhr durch mich von diesem Musikstil und fing an sich immer mehr und mehr dafür zu interessieren... nicht zu letzt wegen der gutaussehenden, ungeschminkten Japaner. Langsam löste ich mich wieder aus den Gedanken an die Vergangenheit und sah mich weiter im Zimmer um. Rechts neben dem Bett stand ein Pult, woran sich ein offenes in Leder gebundenes Fotoalbum befand. Mit beiden Händen ergriff ich dieses und legte es auf meinen Schoss. Sofort viel mir das Bild auf, das am letzten Halloween von meinen Freunden und mir gemacht wurde. Wir sahen alle aus wie immer, doch behandelt wurden wir nur in dieser Nacht wie der Rest der Menschheit. Jetzt erinnerte ich mich wieder. Ich fühlte mich allein. Meine Augen wurden feucht und begannen zu glänzen. Klare Tränen bildeten sich und liefen beim ersten Wimpernschlag über meine blassen Wangen. Ich wischte sie mit dem Handrücken beiseite. Ich war daran gewöhnt. Um mich abzulenken, suchte ich etwas Vertrautes und erblickte im gleichen Moment mein Lieblingsplüschtier Xerxes. Als ich den schwarzen Perserkater fest an mich drückte, war dieser wenig begeistert, begann aber trotzdem zu schnurren. Nach einigen Minuten war jeglicher Kummer vergessen und ich schlief mit Xerxes im Arm ein. Erschrocken zuckte ich innerlich zusammen, als ich das dröhnende Piepen meines Weckers vernahm. Schlaftrunkend sah ich auf das Ziffernblatt des anthrazitfarbenen Ruhestörers.

"So ein Mist! Ich hab verschlafen. Warum weckt mich nie einer?" Meine Augen weiteten sich nun noch mehr. Schnell warf ich die nachtblaue Decke zur Seite, sprang aus meinem Bett, wobei ich mich fast im Laken verhedderte und hinfiel. Endlich sicher auf beiden Beinen stehend, schlug ich mit der flachen Hand auf den Wecker, um den Aus-Knopf zu drücken. Durch die große Hektik gelang mir dieses Vorhaben aber nicht sonderlich gut und so flog der Wecker von dem Nachttisch und zerbrach auf dem Boden in alle Einzelteile. Jetzt verfiel ich in Aufregung.

"Scheiße! Kotzt mich das an! Warum gerade heute?!" Um mich wieder abzuregen, verkrampfte ich meine Hände und ballte sie zu Fäusten. Ganz ruhig Tara, ganz ruhig!, dachte ich nur. Ich spreizte meine Finger, um mich davon abzuhalten, mir meine langen Fingernägeln ins Fleisch zu krallen. Als meine Wut nach ein paar ruhigen Sekunden endlich wieder verflogen war, atmete ich tief ein und aus. Scheiße! Ich hab doch keine Zeit!, hallten meine Gedanken durch den Kopf. Hastig riss ich den Kleiderschrank auf, um mir schnell ein paar Klamotten rauszufischen und tapste auf nackten Füßen über die kalten, schwarzen Fliesen ins Badezimmer, um zu duschen.

Kaltes, klares Wasser lief über mein blasse Haut und es bildeten sich kleine Tropfen. Langsam schloss ich meine Augen, um mich zu entspannen und das kühle Nass zu genießen. Auch wenn ich unter Zeitdruck stand, diesen Luxus konnte mir keiner nehmen. Jetzt konnte ich endlich einen Augenblick lang über meinen Traum nachdenken, der mich schon wieder einmal heimgesucht hatte. Langsam fing er an mich zu nerven und anstatt mich zu entspannen, so wie ich es mir vorgenommen hatte, fing ich an zu grübeln. Was hatte dieser Alptraum nur zu bedeuten und vor allem, ... wer war diese mysteriöse Gestalt, die versuchte, mich in Sicherheit bringen? Viele Male hatte ich schon in einem Traumdeutungsbuch nachgeschaut und rechagiert, für was die einzelnen Gegenstände in meinem Traum stehen, doch etwas logisches konnte ich mir bis jetzt noch nicht zusammen reimen. Es schien hoffnungslos und somit beschloss ich ein weiteres Mal die Sache auch sich beruhen zu lassen.

Nach einigen Minuten verlies ich die Dusche und wickelte ein großes, weinrotes Handtuch um meinen Körper. Ich nahm eine Bürste und einen Föhn aus einer, der vielen offenen Kisten, die seit dem Umzug aus Deutschland noch im ganzen Haus verstreut rumstanden, zur Hand und trocknete meine violetten Haare. Ich hasse diese Unordnung! Warum bin ich die Einzige, die versucht sich in Tokyo einzuleben? , dachte ich, während ich beim Föhnen meine Haare glatt kämmte, um ihnen das Volumen zu nehmen. Dies tat ich grundsätzlich, denn ich hasste unerwünschte Wellen, die sich nicht selten nach kurzer Zeit bei mir bildeten. Als ich meine Haare endlich fertig hatte, war auch meine Haut von den vielen kleinen Wassertröpfchen befreit und ich zog mich an.

Wieder in meiner "Dunkelkammer" angekommen nahm ich gezielt eine Tüte mit Kosmetika aus einer, der vielen Schubladen meiner Kommode und breitete den Inhalt vor mir aus. Ich griff nach meiner Puderdose und einer Quaste und verteilte das Pulver gleichmäßig im Gesicht.

"Maskara?", fragte ich mich selbst. Dann schüttelte ich aber den Kopf. Ich dachte an meine ungewöhnlich langen Wimpern, die dann wie Spinnenbeine wirkten. Dann schnappte ich mir den schwarzen Stift, der vor mir lag und umrandete meine Augen. Für meine Lippen benutze ich wie fast immer den violetten Lippenstift. Diesen mischte ich noch mit einem Schwarz, da er zu krass wirkte. Jetzt fehlte nur noch Lidschatten. Ohne den ging ich schon seit 5 Jahren nicht mehr aus dem Haus. Wieder einmal konnte ich zwischen verschiedenen dunklen Rottönen und Schwarz, beziehungsweise sehr dunklem Grau, wie es Mutsch gerne bezeichnete, wählen. Sorgfältig betrachtete ich mich im Spiegel, denn ich entschied immer nach der Farbe meines Outfits. Als ich aber langsam mein Spiegelbild musterte, rollte ich mit den Augen und sagte leise zu mir selbst: "Wieder einmal das alte Laster. Schwarzer Minirock, schwarzes Top mit tiefem Ausschnitt, selbst schwarze Unterwäsche... Typisch!" Ich lächelte und nahm den "dunkelgrauen" Lidschatten zur Hand, um mir den letzten Schliff zu verpassen. Wieder wandte ich mich meinem zweiten, eingeschlossenen Ich im Spiegel zu. Riesige schwarze Pupillen starrten mich eindringlich an und schienen meine Gedanken zu lesen. Diesmal sogar ohne nachzuhelfen... genial!, dachte ich. Ich war schon seit fast einem ganzen Jahr wieder clean und Alkohol hatte ich schon lange nicht mehr getrunken, deshalb war ich etwas verwundert, als meine Pupillen immer noch nicht richtig auf das Sonnenlicht reagierten. Meine grüne Augenfarbe war schon lange nur noch zu erahnen.

"Manchmal bekomm ich vor mir selbst Angst!", huschten mir die Worte unbewusst über die Lippen und ich erschrak vor dem von mir eben Gesagten. Du wirst paranoid, Tara. Ruhig Blut! , führte ich anscheint wieder mal ein gedankliches Selbstgespräch.

Als ich ein weiteres Mal auf die Uhr schauen wollte und die verstreuten Überreste meines Weckers auf dem Teppich sah , erinnerte ich mich an das Missgeschick, das nur eine dreiviertel Stunde zurücklag. Wieder begann ich innerlich zu kochen. Dieses Mal konnte ich die Wut aber nicht zügeln und kratzte mir mit aller Kraft über die Innenseite meines linken Unterarm, wo man bereits viele, verblasste Narben erkennen konnte. Langsam spürte ich den Schmerz aufsteigen. Ich schloss die Augen und genoss ihn. Nach ein paar Sekunden wurde mir dann aber bewusst, was ich getan hatte. Wie in Trance begutachtete ich meine Handfläche, auf der sich von den Fingernägeln abwärts eine kleine, dünne Blutspur, welche die Farbe meines Nagellacks besaß, abzeichnete. Tara, du Baka, was hast du getan?, ermahnte ich mich selbst. Ich wusste, wenn ich die Wunde nicht so schnell wie möglich versteckte, würden mich meine Eltern wieder zum Psychiater schicken. So zog ich meine schwarzen Stulpen aus dem Schrank und ging nochmals ins Badezimmer, um die Wunde zu desinfizieren und zu verbinden. Als ich auch mit der Reinigung meines mit Blutstropfen "geschmückten" Teppichs fertig war, streifte ich mir vorsichtig die Stulpen über. Ich ballte meine Hand zur Faust und abermals bemerkte ich die Verletzung.

Schmerz bedeutet Leben..., schoss es mir durch den Kopf und ich lächelte gequält.

Plötzlich ertönte eine nerviges Piepen. Mein zweiter Wecker hatte sich zu Wort gemeldet und bedeutete mir, mich auf den Weg zu machen. In Windeseile krallte ich mir den Haustürschlüssel und mein Handy, doch als ich nach meinem Diskman greifen wollte, der gestern Abend noch auf dem Nachttisch lag, erfasste ich nur Luft. Mit anderen Dingen beschäftigt, tastete ich blind nach dem No-Name-Produkt, doch nichts. Ich rollte mit den Augen, als ich das gesuchte Stück auf dem Parkett neben der piependen Nervensäge, oder besser gesagt den Einzelteilen derer, fand. Hekate sei dank, war der Diskman noch ganz. Eilig machte ich das "High-Tech-Gerät" auf, um nach zu sehen, ob auch die CD unversehrt war. Mit einem langen glücklichen Seufzen sah ich "Nocturnal Opera", das neue Album von Moi Dix Mois, an. Kein einziger Kratzer war zu sehen. Ich hätte mir gar nicht ausmalten können, was ich mir in Rage wegen der CD angetan hätte. Seit meiner Therapie bekam ich meine Wutausbrüche in Griff, doch heute schien alles anders. Ich war so nervös. Das war aber kein Wunder, denn ich sollte auf eine neue Schule gehen. Zwar hatte Papui ausgehandelt, dass jeder Lehrer mit mir vorerst auf Deutsch sprechen sollte, doch mulmig war mir trotzdem zu Mute. In Gedanken versunken starrte ich auf meinen zweiten Wecker.

Als ich endlich verinnerlicht hatte, was ich dort sah, schrie ich kurz auf.

"Ich verpass die U-Bahn." Geschockt nahm ich meinen schwarzen Rucksack, auf dem das Zeichen von Moi Dix Mois war, steckte die Sachen, die immer noch neben mir lagen, ein und hastete aus dem Zimmer. Auf der Hälfte des Flurs angekommen, fiel mir etwas wichtiges ein.

"Oh nein, ich hab Mana vergessen... und Xerxes. Scheiße!" schnell lief ich zurück, riss die Tür auf und schaute wild um mich. Dann erblickte ich endlich den schlafenden Perserkater, der es sich auf meinem Bett unter Manas eingerahmtes Poster gemütlich gemacht hatte. Ich warf meinen beiden Liebsten mit einem Lächeln auf den Lippen einen angedeuteten Luftkuss zu, um mich von ihnen zu verabschieden und verschwand wieder aus dem Zimmer.

Ein weiteres Mal lief ich den Flur entlang und rannte die Treppe hinunter. Flüchtig schaute ich noch in Richtung Küche, doch es war niemand zu sehen und so knallte ich einfach die Haustür hinter mir zu und versuchte krampfhaft meine schwarzen Stiefel anzuziehen, während ich zur U-Bahnstation lief.

Endlich am Zielort angekommen, schnappte ich panisch nach Luft. Es schien sich wieder die altbekannte Situation abzuspielen. Mit jedem Atemzug spürte ich, wie sich mir mein Hals zuschnürte und mich ein Schwindelgefühl übermannen wollte. Ich drohte in Ohnmacht zu fallen. Atemlos stützte ich mich auf meinen Knien ab, den Blick starr nach unten gerichtet und riss die Augen so weit auf, wie ich nur konnte. Keine Sekunde später bemerkte ich, wie das Bild meiner Schuhe unter mir verschwamm und ich zu taumeln begann. Schnell fasste ich mit meiner linken Hand nach dem ersten, was mir zwischen die Finger kam und sackte langsam zu Boden.

Um mich herum realisierte ich nur noch die Stille der Dunkelheit... und ein seltsames, warmes Gefühl... das Gefühl von Geborgenheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-07-05T07:37:14+00:00 05.07.2005 09:37
Arigato! *Wieder mal neues Lieblingswort benutz und ggg* Erfährst du alles später... Die FF ist extra so ausgelegt, dass am Ende Fragen offen bleiben. Das macht sie doch interessanter! *lol*
Wenn man so will ist sie ich... deshalb auch in Ich-Form... so und nun zur Frage... ich bin... Bluter... na ja fast... bei mir heilen Wunden langsamer... könnte auch jämmerlich daran krepieren, was ich aber weniger glaub.
Kipp um, wegen dem Blutverlust... außerdem hyperventiliere ich auch mal gern...
So, das warn erst ma nen paar Aufklärungen zu meinen, meiner Meinung nach, vielen, lästigen Krankheiten...
So, lad jetzt extra für DICH das zweite Cappi hoch. Wird nen bisschen unlogisch und unrealistisch, aber das ich wichtig für den weiteren Verlauf.
Lies bitte weiter und schreib mir deine Meinung.

cia, GothicangelTara
Von:  asuka-sama
2005-07-03T11:04:14+00:00 03.07.2005 13:04
wie geil! du hast einen interessanten schreibstil. aber ein paar sachen versteh ich nicht. warum ist sie den von deutschland nach japan gezogen? und warum kippt sie um? hat sie ne krankheit oda einfach zu schnell gelaufen? frreu mich schon drauf wenndu weiterschreibst
cu asu


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