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Das Schwert Gottes

von

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Novfalath betrachtete den sternendurchzogenen Himmel. Er lehnte an einem Baum, nahe an dem Feuer, das er geschürt hatte, damit Celebtil heute Nacht schlafen konnte. Sie war ein so ängstliches Mädchen, hatte nie die wilde Umgebung Linterogs gesehen und fürchtete die Dunkelheit. Der junge Mann barg sein Gesicht in den Händen.

Was wollte er mit ihr?

Wieso hatte er sie nicht schon jetzt an einen sicheren Platz gebracht, wieso schleppte er sie mit auf diese Reise, dessen Ziel er nicht kannte?

Er wusste ja nicht einmal, weshalb er Noir verlassen hatte. Natürlich, die Priester würden die beiden suchen, immerhin hatte Novfalath Celebtil aus dem Tempel befreit, aber im Untergrund hätte er sich leicht verstecken können.

Wohin wollte er fliehen und was war der Grund für seine Wanderung? All diese Fragen konnte er sich nicht beantworten, nur eines wusste er: Sie hatten mit dem Tod seines Halbbruders zu tun. Schnell verscheuchte er die grauenvolle Erinnerung wieder, die Trauer um Sattazar war noch zu nah.

Novfalath wischte sich ein paar Tränen aus den Augen. Diese verdammten Priester! Vermummt hatten sie sich auf ihn und seinen kleinen Bruder gestürzt, er konnte gerade noch fliehen. Noch immer konnte er die Schreie von Sattazar hören. Das war der Grund für seinen Groll auf Gott und die Priester, dass er die Folter von Celebtil beobachtet hatte war nur der Anstoß für sein Handeln gewesen! Er würde etwas in dieser schrecklichen Welt verändern, auch, wenn es ihm das Leben kosten würde! Novfalath wartete nur noch auf den Zeitpunkt, indem sich sein Schicksal erfüllen würde.
 

Celebtil wachte auf. Im Traum war ihr ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen und schickte sie in die Wirklichkeit. Sie sah den jungen Mann an einem Baum lehnen und fragte "Novfalath, wieso schläfst du nicht? Ist etwas nicht in Ordnung?"
 

In den letzten Tagen hatte sie sich endlich mit ihm angefreundet, auch wenn er die meiste Zeit geschwiegen hatte. Doch er gab ihr ein Gefühl von Geborgenheit, das ihr schon lange unbekannt geworden war.
 

"Es ist nichts Celebtil, schlaf weiter. Ich sehe mir nur die Sterne an." Der junge Mann fuhr sich durch die blonden Locken. Dies veranlasste Celebtil, sich neben ihn zu setzen und ihn weiter zu befragen

"Irgendetwas stimmt nicht mit dir, das merke ich doch! Los, du kannst es mir ruhig erzählen."
 

Die ruhige Stimme der Seherin veranlasste Novfalath fast, sich ihr anzuvertrauen. Aber er war noch nicht bereit, diese fürchterlichen Geschehnisse zu erzählen, außerdem wollte er sie nicht damit belasten. Celebtil hatte in den letzten Jahren so viel mitgemacht und hatte den Tod ihrer Mutter erst verkraften müssen. Also begann er, sie in ein anderes Gespräch zu verwickeln.
 

"Kennst du eigentlich die drei geheimen Inseln des Westens?" fragte er sie mit klarer Stimme.

Das junge Mädchen sah ihn traurig an. Er war also nicht bereit, sich ihr zu öffnen. Es dauerte etwas, bis sie ihm antwortete, da sie erst ihre Stimme wieder finden musste.

"Mein Vater hat mir einst von ihnen erzählt. Sind sie nicht nach unseren drei Monden benannt?"

"Ja, das sind sie", sagte Novfalath und blickte auf die goldenen Sicheln am Himmel
 

"Lum, Nui und Brou, das sind ihre Namen. Sie sollen versteckt im weiten Ozean liegen und nur die Boten sind berechtigt sein, sie zu betreten. Ich habe viele Bücher über sie gelesen und versucht, ihr Geheimnis zu lüften. Als ich so alt war wie du habe ich mich sogar auf den Weg zu ihnen gemacht, konnte die Küste aber nicht finden. Auf dem Rückweg kam ich so weit von meinem Pfad ab, dass ich mich in eine fremde Stadt niederlassen musste. Nevlone, die Stadt der Weisen. Dort traf ich einen Gelehrten, der mich aufnahm. Ich hatte keine Familie mehr und so blieb ich lange Zeit bei ihm und er lehrte mich viele Dinge, die er wusste. Sein Name war Ringhis und ich will uns zu ihm führen. Er wird wissen, wo wir uns vor den Priestern verstecken können. Denn langsam befürchte ich, dass die Priester von Noir auch die anderen Tempel von unserem Verrat verständigt haben. Du wirst es nicht gehört haben, weil du geschlafen hast, aber ich konnte die dumpfen Glocken eines Tempels in der Nähe hören und sie verheißen nichts Gutes. Diese Glocken werden nur gelitten, wenn schwere Verbrechen begangen wurden und die Schuldigen gesucht werden. Aber hier in diesem Wald werden sie uns vor Tagesanbruch nicht finden, das verspreche ich dir."

Celebtil schien wie in Trance, als sie der Rede Novfalaths gelauscht hatte und erwachte nun plötzlich wieder. Seine Worte hatten sie in Angst versetzt, da sie wusste, wozu die so genannten "Diener Gottes" fähig waren. Aber sie hatte auch Hoffnung geschöpft. Die Stadt der Weisen kannte sie nur von alten Sagen und umso gespannter war sie auf das Treffen mit Ringhis. Er würde sicher wissen, was zu tun ist.

Ein kalter Wind blies über ihre Haut und veranlasste sie, sich die warme Decke überzulegen und wieder zu schlafen. Bevor die Seherin die Augen schloss wandte sie sich noch einmal an Novfalath "Bitte leg dich auch hin. Ich möchte nicht, dass du die ganze Nacht wach bleibst und dir Sorgen machst. Denke an das bevorstehende Treffen mit Ringhis und den Rat, den er uns geben wird. Er kann uns bestimmt helfen."

Der junge Mann tat wie ihm geheißen, auch wenn er bezweifelte, dass das Wunschdenken Celebtils in Erfüllung gehen würde. Zwei Stunden später schlief auch er endlich ein.
 

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Endlich hatte ich mal wieder ein bisschen Zeit zum Schreiben. Allmählich wird das zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen^^.

Ich entschuldige mich für all die neuen Namen, die in diesem Teil vorkommen (sich elbische Namen zu merken ist nicht leicht *am kopf kratz*), ich will euch das Leben sicher nicht schwer machen^^. Na ja, sogar ich habe manchmal Probleme mit der Rechtschreibung von Novfalaths Namen *grins*

So, viel Spaß beim Lesen, ich hoffe, es gefällt euch!
 

bye,

euer Wolfsmädel



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Priotess
2005-04-13T11:31:31+00:00 13.04.2005 13:31
Erste!!!
Geile Story! Einfach genial! Ich glaub ich hab mich in deine ff verliebt!
Sind das alles elbische Namen, die du verwendet hast? Wenn es dir nicht zu viele umstände machen würde, könntest du mir dann die Übersetzungen von den Namen geben? Ich würde mich riesig freuen!
Ich bitte dich schnell weiter zu schreiben! Bitte, beeil dich! Ich warte jetzt schon ungeduldig!

bye Priotess


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