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Tensaigas endgültige Bestimmung

Sesshoumaru's Eltern
von

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Toutousai in Bedrängnis

In der folgenden Zeit bewegte sich eine Kolonne von zwei Gruppen auf den Ort zu, an dem Toutousai für gewöhnlich arbeitete. Sicherlich war er gerade wieder mit Schwertern beschäftigt, wenngleich er auch im Regelfall nicht Schwerter wie Tessaiga oder Tensaiga anfertigte. Inuyasha äußerte zudem die starke Vermutung, daß Myoga auch dort zu finden sein könnte. Der alte kleine Flohgeist war schon ein Diener seines Vaters und konnte vielleicht auch etwas zur Lösung dieses seltsamen Rätsels beitragen. Kagome hatte Inuyasha nur überzeugt mitzugehen, weil Tessaiga auch kleinere Schäden genommen hatte, aber er mußte zugeben, daß was immer auch mit Sesshoumaru und Tensaiga geschehen war den Reiz des Unbekannten auf ihn ausübte. Natürlich hätte er dies niemandem eingestanden. Sich für Dinge zu interessieren, die besonders diesen großen Bruder betrafen, wollte Inuyasha bestimmt nicht zeigen. Schließlich schien es diesen auch nicht sonderlich zu interessieren, was mit ihm war. Inuyasha hielt diesen Gedanken für zu milde ausgedrückt. Sesshoumaru hatte nicht nur kein Interesse an ihm, sondern auch bei zahlreichen Gelegenheiten versucht ihn oder seine Begleiter zu töten. Zumindest erschien es Inuyasha so. Über diese Gedanken war das Naraku-Thema fast völlig in Vergessenheit geraten. Sesshoumaru hatte nichts weiter von sich gegeben, als das dieser Dreizack den Geruch von Naraku verströmt hatte und niemand ging davon aus, daß Sesshoumaru irgendwelche Informationen zurückhalten würde. Das war einfach nicht seine Art.
 

Den Rest der Zeit redeten hin und wieder die Mitglieder aus Inuyashas Gruppe miteinander. Rin nutzte zudem die Gelegenheit, sich ebenfalls mit den anderen zu unterhalten. Die meiste Zeit lief Rin aber neben Sesshoumaru oder saß auf Ahun. Bis auf Rin bewegte sich aber sonst niemand hin und her. Es war festzustellen, wie Inuyasha gelegentlich den Abstand doch ziemlich verkürzte, sich dann aber wieder zurückfallen lies. Ein paar mal huschte er auch an Sesshoumaru vorbei und sah nach, was auf dem Pfad vor ihnen kommen würde. Niemand rechnete ernsthaft damit angegriffen zu werden, aber nachsehen konnte nicht schaden, waren Inuyashas Gedanken. Sesshoumaru beschäftigte sich derweil mit den Ereignissen an dem Kampfplatz mit diesen Söldnern. Selten in seinem Leben hatte er sich so seltsam gefühlt. Elend war fast schon das bessere Wort, aber das verbannte Sesshoumaru schnell aus seinen Gedanken. Dunkel erinnerte er sich an einen Zwischenfall, welcher bestimmt weit über 100 Jahre zurückliegen mußte. Damals war Sesshoumaru auf den Feldern von Musashino unterwegs. Zu dieser Zeit war ihm auch Jaken zum ersten Mal über den Weg gelaufen. Wahrscheinlich blieb der Vorfall deswegen in seiner Erinnerung, weil dieser kleine grüne Gnom ihn damals beharrlich verfolgt und alle fünf Minuten irgendwelche belanglosen Fragen gestellt hatte. Es wäre Verschwendung von Kraft und unnötige Mühe gewesen dieses Anhängsel zu töten, obwohl sich Sesshoumaru über die Jahre immer wieder die Frage gestellt hatte, ob das wirklich ein so großer Aufwand gewesen wäre.
 

Irgendwann entschied Sesshoumaru einfach diesen grünen Gnom folgen zu lassen und gab ihm den Kopfstab, welcher ebenfalls ein Familienerbstück war. Jaken schien schon weit herum gekommen zu sein und war auch einige Jahre älter. Vielleicht hatte er Informationen, die eines Tages nützlich sein könnten, zumindest würde es Spaß machen ihn gelegentlich etwas umherzuscheuchen oder zu erschrecken. Ein paar Tage nachdem Jaken den Kopfstab erhalten hatte, ereignete sich etwas, was nicht oft in diesem Landstrich geschah. Selbst mit einem Alter von nun über 900 Jahren hatte Sesshoumaru dies nicht sehr oft erlebt. Mitten am Tag verdunkelte sich die Sonne - eine Sonnenfinsternis.
 

Wenn er sich korrekt erinnerte, dann hatte er sich bei Beginn der Sonnenfinsternis ebenso ,elend' gefühlt, wie bei diesem Vorfall vor wenigen Stunden. Allerdings erinnerte sich Sesshoumaru plötzlich noch an einige anderen Dinge, die ihm damals aufgefallen waren, er aber wohl einfach verdrängt hatte. Etwas an seinem Aussehen hatte sich etwas verändert. Etwas verändert schien Sesshoumaru aber schon unmittelbar nach diesem Gedanken nicht mehr angemessen. Er hatte plötzlich pechschwarze Haare, auch wenn sie bei weitem nicht so lang waren, wie es heute der Fall war. Neben dem Verschwinden der gewohnten silbrigen Haarfarbe waren auch seine Klauen und die Markierungen auf seinen Wangen und den anderen Stellen verschwunden. Zugegebenermaßen hatte Sesshoumaru damals mit einer gewissen Besorgnis sein Spiegelbild in einem See gesehen. Vertraut schien ihm nur der Sichelmond auf der Stirn, welcher nach wie vor dort war, jedoch einen viel helleren Blauton angenommen hatte. Zu allem Überfluss hatte er damals kein Schwert dabei, waren seine ersten Gedanken. Zum Glück schien sowohl Dokkasou als auch seine grünliche Energiepeitsche unverändert zu sein. Schutzlos zu sein war seit eh und je ein Gefühl, welches ihm gar nicht behagte. Nach einigen Augenblicken fühlte er sich zwar nicht mehr schlecht und erschöpft, jedoch dafür ...... ihm fehlten damals die Worte und genau so war es heute immer noch. Er wußte nicht wie sich dieses Gefühl in Worte fassen lies. Auch dies war ein Grund, warum er diesen Zustand als besorgniserregend empfand.
 

Die Krönung der ungewöhnlichen Ereignisse war jedoch die Veränderung, die er in seiner Umgebung war nahm. Kleine Kreaturen, welche er noch nie zuvor gesehen hatte, schienen über Boden zu laufen oder zu kriechen. Er mußte unweigerlich etwas an Jaken denken, welcher gerade an einem nahen Fluß war. Heute dachte er mehr an die Wesen aus der Unterwelt, die er sah, wenn Tensaiga aktiviert war. Er war verunsichert. Verunsicherung war auch wieder ein viel zu schwaches Wort. Sesshoumaru hatte kein sonderliches Verlangen an diesem Ort zu verweilen und begann zu gehen. Als er einem der Bäume näher kam, schien dieser plötzlich aufzublühen um nur Sekunden später förmlich abzusterben. In etwa diesem Augenblick kam auch Jaken zurück, welcher ihn zwar zu erkennen schien, da ein keuchendes ,Meister' über seine Lippen kam, sich jedoch sofort hinter dem nächsten Baum versteckte. Sesshoumaru vermutete in diesem Augenblick, dass er sich neben einem gelegentlichen Berater einen kleinen grünen Feigling eingehandelt hatte. Wenige wortlose Momente später schien der ganze Spuk vorbei zu sehen. Ein zweites Mal durchzog ihn dieser Schmerz und als seine Gedanken wieder klar wurden, war neben seinen Krallen auch alles andere wieder normal und sogar die Sonne schien sich entschlossen zu haben, wieder hervor zu kommen.
 

"Sesshoumaru-sama", rief plötzlich seine Stimme neben ihm. Selbiger wurde aus seinen Gedanken gerissen und blickte auf Rin, welche neben ihm lief. Zumindest war Sesshoumaru nun klar, warum er diesen Vorfall so sehr aus seinem Bewusstsein verdrängt hatte. Noch heute bereiteten ihm diese Erinnerungen Unbehagen, vor allem jetzt. Entfernt fühlte er sich wie auf dem Feld, als er Inuyasha Verwandlung zum ersten Mal gesehen hatte, scheute sich aber, auch nur an den Begriff Angst zu denken. Schließlich hatte er, Sesshoumaru, keine Angst - vor nichts und niemandem. Etwas argwöhnisch drehte er seinen Kopf und blickte zu Inuyasha, der ihn leicht irritiert ansah, antwortete dann aber Rin, welcher nur wissen wollte, ob sie irgendwo Halt machen würden, um etwas zu Essen und zu Trinken. Inuyasha lies sich unter dessen zurück zu Kagome fallen: "Weißt Du warum er mich so seltsam ansieht? Ich kann auch nichts dafür, wenn dieses Mädchen ihn nach etwas zu Essen und Trinken fragt." Schon fast etwas verletzt kamen diese Worte über seine Lippen. "Mach Dir nichts draus. Es ist Dir doch sonst auch immer egal, was Dein Bruder denkt", war Kagomes einzige Antwort.
 

Nachdem sie eine kleine Pause eingelegt hatten, setzten sie ihren Weg fort und erreichten auch schon bald den Berg, welchen Toutousai seine Wirkungsstätte nannte. Der Aufstieg auf das Plateau und die Überquerung der Feuerfelder war nicht weiter schwer. Jede der Gruppen hatte jemanden dabei, der für eine sichere Passage sorgen konnte. Noch bevor jemand etwas sagen konnte, um die Ankunft anzukündigen, war bereits ein Hämmern aus der Höhle zu hören. Rin verglich die Höhle mit den Gräten eines sehr großen Fisches und ganz ließ sich dies nicht abstreiten. "Sesshoumaru", begann Inuyasha, "vielleicht solltest Du mich besser vorgehen lassen. Toutousai... ich meine... ", noch bevor Inuyasha seinen Satz beenden konnte, nickte ihm sein großer Bruder zu. Offenbar waren sie einer Meinung. Ohne es zu wissen dachten Sango, Miroku, Kagome und Jaken in diesem Moment das gleiche. Diesen Tag, an dem diese beiden sich einig sind, müßten sie im Kalender anstreichen.
 

Nach einigen Minuten war aus den Höhle ein entsetzt klingendes "WAAAASSS?" zu hören. Ein kleines Wortgefecht und ein paar Beulen später, rief Inuyasha dann den Rest der Reisegesellschaft herein. Toutousai hatte sich hinter Inuyasha versteckt und blickte besonders kritisch auf Sesshoumaru, welcher sich langsam näherte, ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken. Wortlos nahm Sesshoumaru Tensaiga samt seiner Scheide ab und hielt es Toutousai hin, welcher es sichtlich schwitzend entgegennahm. "Repariere es, Schmied", waren seine einzigen Worte. Diese waren jedoch sehr eindeutig. Würde er es nicht machen, dann würde seine Zukunft äußert kurz sein. Inuyasha drehte sich schnell zu Toutousai um und streckte ihm Tessaiga auf gleiche Art entgegen. "Einmal das Selbe", war Inuyasha Kommentar, welchen er mit einem feixten Grinsen abrundete. "Verdammt!! Was denkt ihr eigentlich, wer ihr seid? Ich habe auch noch andere Kunden die Schwerter wollen." Toutousai war offenbar von diesem Befehlston nicht sonderlich angetan, entschied sich aber nach einem Blick zum älteren der beiden Brüder, doch besser mit der Arbeit anzufangen. So nahm er die beiden Schwerter und zog sie aus ihren Scheiden. Inuyasha nahm seine Schwertscheide wieder an sich, nicht das es am Ende noch eine Verwechslung gäbe. Für die nächsten zehn Minuten sah er zwischen den beiden Klingen hin und her, dabei abwechselnd "mein kostbares Tensaiga" und "mein kostbares Tessaiga" sagend. Das ,ihr Idioten' entschied er wegzulassen.
 

Nach einigen Minuten entschied auch Myoga, daß die Lage ausreichend sicher war. Er war die ganze Zeit in Toutousai's Gewand versteckt und hoffte bei der Wesensart einer der Gäste, daß er unentdeckt blieb. Inuyasha hatte jedoch nicht aufgegeben und ihn gefunden. Myoga sprach zwar von freier Entscheidung, aber irgendwie war allen Anwesenden klar, daß er ohne Inuyashas Suche nicht herausgekommen wäre. Sesshoumaru saß etwas tiefer in der Höhle auf einem Stein und dachte darüber nach, wann man möglichst unkompromittierend die Frage nach dem ungewöhnlichen Verhalten von Tensaiga stellen konnte. Toutousai zog gerade das noch glühende Tensaiga aus dem Feuer, als Kagome für die beiden Brüder in die Bresche sprang. Auch Inuyasha hatte wohl fragen wollen, aber eine Gelegenheit abgewartet, um zu fragen ohne wirklich zu fragen. "Du Toutousai?" fragte Kagome, "Tensaiga hat gestern ein paar angreifende Dämonen getötet. Ist das ,normal'?" Toutousai verzog etwas die Miene. "Du verrücktes Kind. Tensaiga ist das Schwert des Himmels und des Lebens. Es kann niemanden Lebendes verletzten. Bestimmt waren das Untote", war die Reaktion des Schmiedes. Kagome wußte nicht so recht, wie sie fortfahren sollte, bevor ein "Nein", von Sesshoumaru zu hören war. "Ahhahhaa...", stotterte Toutousai und hatte das dringende Bedürfnis eine andere Erklärung zu geben. "Dann... dann.... ach soooo.... na, dann kann es nur das Siegel von Sesshoumaru-sama's Mutter gewesen sein." Deutlich sichtbar zog der Schmied augenblicklich den Kopf ein, zog die Augenbrauen zusammen und schluckte. Er hoffte, dass alle Besucher eben geistesabwesend waren. Niemand durfte das gehört haben. Er hatte geschworen, nichts zu erzählen. Das Geheimnis nicht zu lüften.
 

Während alle den Schmied fragend ansahen, blickte dieser auf die glänzende und makellos polierte Spitze von Toukijin, welche unmittelbar vor ihn gehalten wurde. Er guckte an der Klinge entlang, hinauf zu dem Besitzer des Schwerts. Dieser sah ebenfalls interessiert aus, mehr zu erfahren. "Erkennst Du diese Arbeit Deines ehemaligen Schülers Kaijinbou wieder?" startete Sesshoumaru seine Frage: "Also, Toutousai. Was darf es sein?" Er drehte das Schwert, damit die Schneide in die Richtung des Schmiedes zeigte. "Oder willst Du mir etwas über dieses ominöse ,Siegel' meiner Mutter erzählen?"
 

"Äh...das geht nicht..." brachte Toutousai hervor: "Das...das kann ich nicht..."

"Wir haben geschworen, nichts zu sagen", wollte Myoga seinem bedrohten Freund beispringen, erkannte aber im gleichen Moment, was er da gesagt hatte, und wollte sich in Sicherheit bringen. Sein Sprung fand zwischen Inuyashas Nägeln ein abruptes Ende. Der Halbdämon betrachtete ihn: "Ach, du weißt also auch was?" "Myoga.." Toutousai starrte noch immer auf Toukijin. Es war wirklich ein Meisterwerk, das musste er als Fachmann anerkennen. Nur irgendwie hätte er es lieber gehabt, es ohne den Besitzer zu betrachten. "Wir haben nichts zu sagen..." "Nein?" Sesshoumaru klang leicht interessiert: "Du möchtest also lieber sterben?" "Wenn ich rede, bringt sie mich um!" Toutousai spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. "Wer bringt dich um?" fragte Inuyasha prompt: "Lebt seine Mutter etwa noch?" Der Schmied schielte wieder empor zu dem älteren der Halbbrüder. Was konnte, was sollte er denn jetzt nur tun? Sesshoumaru betrachtete ihn mit gewisser Neugier: "Sie lebt noch? Kann das sein, Schmied?" "Ich... ich sage nichts..." brachte der hervor: "Ich... habe es vergessen..." "Dann lass es mich so ausdrücken: was kann meine Mutter mit dir machen, das ich nicht könnte? Und im Moment stehe ich neben dir." Toutousai schluckte. Das war keine Drohung, es war nur noch eine sachliche Feststellung. Hoffentlich würde SIE seine Notlage anerkennen. "Ich...ich weiß ja auch nicht so viel..." "Nein", keuchte Myoga: "Wir haben es damals geschworen!" Er spürte, wie Inuyasha den Druck verstärkte: "Nicht...ich bitte Euch...Inuyasha-sama...ihr wisst ja gar nicht..." "Nein, ihr erzählt uns jetzt mal was, ja?" Kagome kam neben Inuyasha: "Ich verstehe nicht, was so schlimm daran sein soll, Toutousai, wenn ein Sohn was über seine Mutter erfahren will?" Der Schmied seufzte. Der Druck der Schwertspitze gegen seine Kehle war kaum merklich verstärkt worden, aber er wusste, dass er gerade mit seinem Leben spielte: "Ich...ich sage schon was...aber du musst mir versprechen, dass du mich nicht umbringst, Sesshoumaru-sama." "Ich verspreche dir, dass ich dich umbringe, wenn du nicht redest." Aber Toukijin wurde etwas zurückgezogen. Toutousai atmete etwas durch: "Ich weiß aber wirklich nicht alles, was damals passiert ist. Es ist doch schon so lange her...Und ich weiß nur das, was ich hörte, als ich Tensaiga schmiedete...Myoga war da mehr dabei." "Ach ja?" Inuyasha hob den Flohgeist zu seinem Gesicht: "Dann solltest du vielleicht anfangen, zu erzählen?" Vielen Dank, Toutousai, dache Myoga sarkastisch. Da hatte er ihm ja was Schönes eingebrockt. Aber vermutlich war es hier zwischen den Nägeln des jüngeren Bruders noch immer sicherer, als am falschen Ende von Toukejin zu sitzen. Er räusperte sich etwas: "Nun.. Ich war ja auch nicht immer dabei, aber der Gebieter war ja damals...also...- Kannst du mich nicht einfach loslassen, Inuyasha-sama?" "Damit du abhaust? Nein." Er sah fragend zu seinem großen Bruder, der Toukijin wieder an der Seite hatte. "Nein", bestätigte der. Der alte Flohgeist seufzte. Hoffentlich gab das nicht noch mehr Ärger. Aber er räusperte sich erneut und begann.
 

Myogas Erzählung:
 

Der Sturm peitschte den Regen vor sich her. Schon seit Tagen war das Wetter so und die Menschen wagten kaum, ihre Hütten, ihre Dörfer zu verlassen. Zu sehr gefiel dieses Wetter anderen Wesen, Dämonen, die sich immer häufiger auch am Tage sehen ließen. Heute jedoch schien alles noch ein wenig dunkler. Als die Nacht vorbei war, die Sonne hätte aufgehen sollen, war nur etwas wie ein düsteres Zwielicht erschienen. Keine Nacht mehr, aber auch kein Tag.
 

In dieser unwirklichen Umgebung schritt eine junge Frau ein weites Tal entlang, zwischen dem Fluss und dem Wald. Der Regen und er Sturm schienen ihr wenig auszumachen. Insgesamt bot sie eine Erscheinung, die jedes männliche Wesen wohl bewog, sie mehr als einmal anzusehen. Sie sah jung aus, obwohl ihr eigentliches Alter schwer zu schätzen war. Ihre Augen waren ebenso schwarze wie ihr langes Haar, dass sie mit Nadeln zu einem festen Knoten aufgesteckt hatte. Brust und Unterleib wurden von einer schwarz und goldfarbenen Rüstung geschützt, die offenbar von einem hervorragenden Schmied auf Maß gefertigt worden war. Über die Schuler hingen ein Boden und ein Köcher mit Pfeilen. Sie schien eine Jägerin zu sein, aus reichem Haus.
 

Ein näherer Beobachter hätte auch gewiss bemerkt, dass in der jungen Dame ein Sturm tobte, der dem Wetter angepasst war. Sie setzte ihre Schritte zu nachdrücklich und in ihren Augen funkelte schiere Wut. "Brüder!" fauchte sie auf einmal. Denn sie war nicht ganz freiwillig hier in diesem Wetter, in diesem Teil der Welt. Sie hatte ja schon immer gewusst, dass ihre Eltern blind gegen den Machthunger ihres ältesten Sohnes gewesen waren. Ihrer Mutter waren erst die Augen geöffnet worden, als ihr lieber Bruder versucht hatte, ihrer Mutter ihr ererbtes Herrschaftsgebiet wegzunehmen. Aber nun hatte er auch noch sie selbst, auf ihrem eigenen Territorium angegriffen. Die Jägerin schüttelte leicht den Kopf. In ihrer Familie galt Alter vor Geschlecht. Sie war die älteste der drei Geschwister. Er stand an zweiter Stelle. So war es, auch, wenn ihm das nicht passte. Aber im Augenblick hatte sie die schlechteren Karten gehabt. Er war sogar so weit gegangen, eine ihrer persönlichen Dienerinnen umzubringen. "Oh, ein Versehen, Schwester!" Das sie nicht lachte. Bevor er dazu übergehen konnte, sie selbst noch gefangen zu nehmen, hatte sie gestern Nacht beschlossen, er solle sehen, wie weit er ohne sie käme. Und war - hoffentlich spurlos - verschwunden. Sie brauchte Zeit und Ruhe, zu überlegen, was sie tun solle. Und zumindest würde er feststellen, dass er ohne sie nicht weiterkam.
 

Die Jägerin spürte, dass sie vom nahen Wald aus beobachtet wurde, dachte sich aber nichts dabei. Erst, als kurz vor ihr sich drei Gestalten von den Bäumen lösten, blieb sie stehen. Die drei menschenähnlichen Wesen waren Dämonen, das erkannte sie sofort. "Unser Mittagessen", sagte einer freundlich. "Sie ist recht hübsch für einen Menschen, zumindest. Lass uns erst Spaß haben, ehe wir sie fressen." "Ach ja?" In den Augen der jungen Frau tauchte wieder Zorn auf. Mit einer Bewegung hatte sie Pfeil und Bogen in der Hand, legte an. Die Fremden schienen erheitert: "Selbst eine menschliche Jägerin kann uns nichts anhaben." "Nicht einmal eine miko." Der bislang schweigsame der Drei hatte plötzlich eine Energie verspürt, die er so noch nie gefühlt hatte. Aber was sollte sie schon anderes sein? "Verschwindet." Insgeheim hoffte sie, dass sie es nicht täten. Es würde gut sein, ihre Wut abreagieren zu können. Tatsächlich griffen die drei Dämonen an. Sie ließ den Pfeil von der Sehne schnellen. Ein goldenes Licht hüllte ihn plötzlich ein, strahlte eine Energie aus, die keiner der drei je gefühlt hatte. Während sich die Dämonen buchstäblich in Nichts auflösten, begriffen sie. Aber nun war es zu spät.
 

Die Jägerin trat zu dem schwarzen Fleck am Boden und sammelte ihren Pfeil ein, schob ihn in den Köcher. Sie hatte nur zehn mitgenommen und es mochte gut sein, dass sie sie alle bräuchte. Sie strich eine Strähne zurück in den Knoten, ehe sie sich wieder auf den Weg gen Westen machte.
 

In Toutousais Werkstatt
 

Inuyasha grinste plötzlich: "Eine menschliche Miko... Sesshoumarus Mutter?" Er ließ hastig Myoga los, um Tessaigas Scheide herauszureißen. Sein Halbbruder stand mit gezogenem Schwert bereits neben ihm und schlug zu. Funken sprühten über Myoga und Toutousai, die sich hastig duckten. "Neiiiiin" schrie der Schmied auf. "Myoga, rede weiter...Bitte, Sesshoumaru-sama...Inuyasha-sama...wartet doch erst mal ab!" Der Flohgeist sprang hastig auf Kagomes Schulter: "Ja, Inuyasha-sama...du ziehst wie immer sehr voreilige Schlüsse..."

Zu seiner Erleichterung trennten sich die Halbbrüder. Toukijin wanderte wieder in den Gürtel: "Dann erzähle weiter." In der Stimme des älteren Bruders lag etwas, das einen weiteren Bericht äußerst ratsam erschienen ließ.
 

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Langsam kommt die Geschichte richtig in Fahrt. Ein menschliche Miko? Ehr nicht, oder doch? Wir hoffen, daß es Euch gefallen hat. Bei einen Kommentar gibt es wie immer eine Nachricht, wenn das nächste Kapitel freigeschaltet wurde. Das nächste Kapitel heißt "Schlangen und dämonische Überraschungsbesuche".
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

Bye



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Kommentare zu diesem Kapitel (44)
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Von:  astala7
2007-11-11T15:32:18+00:00 11.11.2007 16:32
Hm, wenn die ff mit den anderen überein stimmt, dann ist seine Mutter Ameraterusu oder so, die Sonnengöttin, richtig?
Ph, eine menschliche Miko... sowas albernes, das Inu das wirklich glaubt...
Aber das mit der Sonnenfinsternis ist wirklich interessant.
Wieso sind denn da seine Haare schwarz geworden? Er müsste doch zu dem Zeitpuknt statt Halbgott ein normaler Youkai gewesen sein. Aber die Haare hat er doch von seinem Vater geerbt, die müssten doch weiß bleiben? Seine Youkaikräfte hat er ja auf jeden Fall behalten. Oder sind Dokkasso und Energiepeitsch etwa eher göttliche Attacken und er ist da zum gott geworden?! Das würde die schwaren Haare erklären, wenn seine Mutter auch schwarze haare hatte... Aber bei einer Sonnenfinsternis...? Naja, mal sehen...
Von:  desertdevil6
2007-04-21T14:40:08+00:00 21.04.2007 16:40
Hehe, wirklich sehr amüsant wenn sich die beiden Halbbrüder einig sind, die beiden Verplapperten doch mal etwas eingehender zu befragen. Ich möchte an dieser Stelle wirklich nicht die Rollen tauschen und ob Fingernägel und Schwertspitze sich im Ernstfall viel nehmen, nunja, ich wäre mir nicht allzu sicher. Ich bin gespannt, wann Jaken noch das Wort ergreift, die Rückblende war zumindest sehr aufschlussreich in Hinsicht des Krötendämons. Aber bei einer Sonnenfinsternis scheint sich der gute Hundeyoukai nachdrücklich zu verändern, da es seine Fähigkeiten nicht wirklich betrifft, bin ich noch etwas über der Bedeutung im Zweifel. Wohingegen die Jägerin (einmal habt ihr Boden anstatt Bogen geschrieben, hüstl) dieselbe Haarfarbe aufweist. Ich weiß noch nicht recht, ob sie wirklich menschlich ist. Vor Dämonen fürchtet sie sich nicht, diese erkennen aber nicht ihre wirkliche Gestalt, wenn ich richtig las. Hm, sehr mysteriös, allemal die Pfeile sind schon faszinierend. Drei auf einen Streich, wow!
Achja, gute Reaktion auf die Frage des Halbbruders, für die Frechheit hat nichts Besseres gebührt ...
Nur eine Bitte, es ist bei aufeinanderfolgenden direkten Redeanteilen manchmal schwer herauszufiltern wer was sagt *sniff*

die Dessi
Von: abgemeldet
2006-12-02T15:35:07+00:00 02.12.2006 16:35
Wie jetzt? Sessy´s Mutter soll ne Miko gewesen sein??
Ach ne kann ja garnicht sein!! Myoga meinte ja auch das Inu Yasha, voreilige Schlüsse sieht!!
Sehr interessant...was erzählt wird...dann les ich mal schnell weiter!!*grins*
Von:  SUCy
2006-11-14T12:01:53+00:00 14.11.2006 13:01
hi da binsch wieda XD
das wird ja immer interessanter *.* *vor spannung an fingernägel kau*
endlich erfährt man mal was über sessys mutter ^-^
ich werd sobald ich kann weiter lesen ^o^
Von:  Denryuu
2006-09-24T09:11:03+00:00 24.09.2006 11:11
hach, die Vorstellung von Sesshoumaru mit schwarzen Haaren... hmmm.. ^--^ *anknabber* *hihi* ^^

Aber sehr mysteriös, was mit dieser Verwandlung wohl auf sich hat?

Da liest man aus den Sätzen von Inu Yasha doch etwas wie Bruderliebe ^^ *kawaii findet*

Hmm... kann nur sagen, spannend!! ^^
Von: abgemeldet
2006-08-06T12:14:32+00:00 06.08.2006 14:14
Also ich kann den armen Sesshou ganz gut verstehen. Würde mich nicht anders gehen, wenn ich plötzlich ganz anders aussehen würde - obwohl er bestimmt immer noch zum Anbeisen war ;)

*1geb*^.^ Ich mach am besten gleich weiter. Hab die Zeit genutzt etwas vorzulesen ^.^
Von:  -Kirei-
2006-06-23T16:09:49+00:00 23.06.2006 18:09
die armen xDDD
aber ich glaub mal nicht das sesshoumarus muteer ne menschliche miko ist..
und was das mit den schwarzen haaren und so zu tun hat...ka
aber wenn er n halbdämon wäre müsste man das ja spüren...
vl. erfährt man im nächsten kapi ja mehr ^^
hdsmdl
shiba
Von: abgemeldet
2006-05-02T07:34:12+00:00 02.05.2006 09:34
Hey Ho!

Wieder ein sehr schönes Kapi!
Also Sesshoumaru mit schwarzen Haaren find ich ungewöhlich, aber irgentwie voll cool =)
Was es damit wohl auf sich hat?
Der Teil als Sesshos Mutter in Miyogas Bericht das erste Mal aufgetaucht ist hat mir besonders gut gefallen, war alles sehr schön beschrieben =)
Ich hatte mir zuvor auch schon den Kopf darüber zerbrochen, wer Sesshos Mutter ist und ob sie noch am Leben ist... Aber euer Einfall ist einfach genial =)

Man es ist echt schwer ein Kommi zu schreiben, wenn man die FF schon kennt. Da will man gleich alles kommentieren =)

Naja, bis dann
Breaca
Von:  HisoChan
2006-01-18T20:51:08+00:00 18.01.2006 21:51
uhu... jetzt bin ich aber wirklich gespannt was da noch kommt^^
ich find es einfach toll dass man jetzt etwas über Sesshoumarus mutter erfährt^^
und ich bin echt gespannt ob sie noch lebt^^
knuddel
HisoChan
Von:  ViviMarlen
2006-01-17T11:06:57+00:00 17.01.2006 12:06
*hihi* nicht nur totosai iat in bedrängnis auch myoga ihr schreibt so bildlich man sich das richtig vorstellen und sesshoumarus mama ist ein wirklich interessanter chara XD ich weiß ja schon was sie ist ^_^ und was sess damit ist ^_^
*an hercules denkt*(XDDDDDD~~~~)


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