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Grippewelle

von

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Die lange kurze Nacht

"Alle Mann die alten Schinken beiseite." Kokomiko trat in den Raum. Geduckt hielt sie inne, da so etliche Blätter durch die Luft gesegelt kamen.

"Das wurde ja auch Zeit." murmelte jemand von der Couch.

"Sorry." Kokomiko ließ sich auch auf dieser nieder. "Ich wollte eigentlich schon längst wieder hier sein, hab es aber irgendwie nicht geschafft."

"Was macht dein neuer PC?"

"Er läuft. Endlich. Ich muss mich nur noch an die neues Funktionen gewöhnen. Aber das wird schon. So genug gequatscht. Legen wir los."

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Es war ein klarer Spätsommermorgen. Klar und kalt. Die Uhr zeigte 7.00 Uhr. Menschen waren nur wenige in den Straßen Tokyos zu sehen. Zu wenige für eine Großstadt. Aber das alles hatte seinen Grund. Und so wie in den Straßen auffällige Leere herrschte, so war auch in der Detektei eine außergewöhnliche Ruhe. Das allerdings war nicht auf die frühe Morgenstunde zurückzuführen. Schon seit Tagen hatte sich nicht ein einziger Mensch hierher verirrt. Und selbst wenn, hätte es sowieso keinen Zweck gehabt. Hier würde man in nächster Zeit niemanden antreffen.

Und wieso war es so wie war? Eine kurze Frage und eine schnelle Antwort: Die Menschen von Tokyo sind von einer Grippewelle überrollt worden. Und einen Grossteil der Bevölkerung hatte es erwischt. Sie lagen zu Hause in ihren Betten und täglich erkrankten mehr. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann die Krankheit die letzten heimsuchte.
 

"Hatschi!" Kogoro ließ sich schniefend zurück auf seine Kissen fallen.

"Gesundheit Paps." Ran trat hinzu. "Tee steht auf dem Nachttisch. Ich gehe dann zur Schule." sagte sie, erhielt aber keine Antwort.

Ran mummelte sich in eine Jacke und zog sich einen Mundschutz über. Dann verließ sie die Wohnung. An der Ecke traf sie Shin-ichi.

"Guten Morgen." sagte sie.

"Guten Morgen." antwortete Shin-ichi und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Schule. "Wie geht es deinem Vater?"

"Er leidet. Wenn du mich fragst zu viel. Manchmal ist er ein richtiger Jammerlappen."

Ich weiß, dachte Shin-ichi bei sich. Oft hatte er die Mitleidstour von Rans Vater mitbekommen. Damals, als er noch als Conan bei ihr wohnte. Aber nun war das auch vorbei. Nun war er wieder er selbst und sein Leben bei Ran und ihrem Vater war beendet. Schade eigentlich, denn in Ran's Nähe hatte er sich so richtig wohl gefühlt. Stattdessen war er wieder bei sich zu Hause eingezogen und Schmalhans war sein Küchenmeister.
 

In der Schule ließ sich Shin-ichi erschöpft auf seinem Platz fallen. Irgendwie fühlte er sich ausgelaugt.

"Wirst du jetzt auch noch krank?" Ran befühlte seine Stirn.

"Nein, ich doch nicht." Shin-ichi zog den Kopf weg. Er sah sich in der Klasse um. Außer Ran und ihm selbst waren nur noch 6 andere Mitschüler anwesend. Ja, die Klasse war zusammengeschrumpft. Von Tag zu Tag wurden es weniger.

Shin-ichi döste vor sich hin. Die Schule schien sich heute unendlich in die Länge zu ziehen. Viel wurde an diesem Tag nicht unterrichtet. Die Lehrer nahmen Rücksicht auf die fehlenden, damit diese nicht so weit zurückfielen und auf die noch anwesenden, um sie nicht zu überstrapazieren. Am Nachmittag ertönte dann endlich das Klingelzeichen, welches die Beendigung der Schule anzeigte. Die Schüler erhoben sich.
 

Vor dem Schulgebäude bildeten sich kleine Grüppchen der verbliebenen Schüler, welche sich jedoch schnell wieder auflösten.

"Du siehst wirklich nicht gut aus." gab Ran von sich. Sie lief hinter Shin-ichi her, der, so fand sie, irgendwie neben sich stand.

"Du übertreibst." Mehr sagte er nicht, sondern strebte seinem Haus unbeirrbar zu. Er fühlte sich wirklich nicht gut. Und Ran hatte es auch noch mitbekommen. Mürrische trottete er den ihm wohlbekannten Weg entlang. Nur noch einige Straßenecken und er konnte es sich zu Hause gemütlich machen. So ein Ärger aber auch, dachte er bei sich, nun hat mich die Grippe zu guter Letzt wohl doch noch erwischt. Er zog den Schlüssel aus der Hosentasche.

"Soll ich dir was kochen?"

Shin-ichi stutzte und sah sich um. Ran stand hinter ihm und sah ihn besorgt an.

Sie hatte ihn begleitet? Das hatte er gar nicht mitbekommen. Er dachte, sie hätte sich an der üblichen Stelle verabschiedet. War wohl doch nicht der Fall. Ihm war ein entscheidender Schritt total entgangen.

"Du machst dir unnötig Sorgen. Geh nach Hause und sieh nach deinem Vater. Wir beide sehen uns dann morgen in der Schule. Bis dann Ran." Er lächelte mühsam und betrat sein Haus. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, lehnte er sich dagegen. Leise stöhnte er auf. Es tat gut, wenn sich Ran um ihn kümmerte. Nur Schade, das er das nicht in vollen Zügen genießen konnte. Er war zwar wieder er selbst, aber weiter war er mit ihr immer noch nicht gekommen. Das klärende Gespräch fehlte noch. Seltsamer Weise drängte sie auch nicht darauf. Keine Frage nach seinem Verschwinden und auch ihre brennende Frage nach seinen Gefühlen hatte sich verflüchtigt.

Shin-ichi griff sich mit beiden Händen an die Schläfen und drückte zu. Diese Kopfschmerzen. Das beste ist, so beschloss er, sofort ins Bett zu gehen um sich ausgiebig auszuschlafen. Also schleppte er sich nach oben und fiel, nachdem er sich aus seiner Uniform gequält hatte, erschöpft in sein Bett.
 

Ran stand noch immer vor der Tür. Sie sah doch, das es Shin-ichi nicht gut ging. Warum stritt er es dann ab. Spielte er den starken Mann? Sie schüttelte den Kopf und zog den Schlüssel aus dem Schloss. "Von wegen. Du bist ja total durcheinander. Sogar den Schlüssel lässt du stecken." Sie betrachtete das gute Stück in ihrer Hand. "Schauen wir mal, ob du morgen in der Schule auftauchst. Wenn nicht, wird mir das hier, gute Dienste leisten."

Mit einer gewissen Vorahnung verstaute sie den Schlüssel in ihrer Tasche und machte sich auf den Weg nach Hause.
 

Ein kühler Hauch strich über Shin-ichis Stirn. Leicht entspannte er sich, so gut es sein Zustand zuließ. Nicht nur sein Kopf, nein der gesamte Körper wurde von einem entsetzlichen Schmerz gebeutelt. Er war froh überhaupt noch in sein Bett gekommen zu sein. Aber schlafen konnte er nicht. Zudem plagte ihn jetzt auch noch entsetzlicher Durst. Seine Kehle war vollkommen ausgetrocknet.

"Ich wusste, das du auch noch krank geworden bist."

Shin-ichi öffnete schwerfällig seine Augen. War das nicht Rans Stimme?

"Ich habe doch gesagt, du sollst nach Hause gehen." krächzte er. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schluckte er die wenige Spucke, die sich in seinem Mund befand, runter. Zu allem Überfluss tat jetzt auch noch das Sprechen weh. Doch schon wanderten seine Gedanken zurück zu Ran. Was wollte sie hier? Er konnte sich noch daran erinnern, ihr eben gesagt zu haben, das sie sich um ihren Vater kümmern sollte.

"War ich doch."

Wieder wehte der kühle Wind über seine Stirn. Erst jetzt realisierte Shin-ichi, das Ran ihm einem nassen Lappen auf die Stirn gelegt hatte. Er überlegte. 'War ich doch?' Was hatte das zu bedeuten? Sie hatten sich doch erst vor knapp 10 Minuten verabschiedet.

"Und nicht nur das." fuhr Ran fort. "Ich war auch in der Zwischenzeit in der Schule. Heute waren wir noch zu viert. Die anderen Klassen sind auch nicht besser dran. Und einige Lehrer hat es auch noch erwischt."

"Welcher Tag ist heute?"

"Mittwoch."

"Wie spät ist es?" Er kniff die Augen zusammen. Die Worte, sie kratzen in seinem Hals. Selbst das bisschen Spucke, konnte nicht helfen.

"17.00 Uhr. Wieso?"

"Wie bist du rein gekommen?"

"Ist das ein Verhör? Aber gut, wie du willst. Mit deinem Schlüssel, den hattest du gestern schusseliger Weise draußen hängen lassen." Ran erneuerte den Lappen.
 

Der Durst wurde unerträglich. Er griff nach dem Lappen und führte in zum Mund, fing an das Wasser daraus zu saugen, nur um seine Lippen und seine Kehle zu befeuchten.

"Durst?" fragte Ran und nahm ihm den Lappen weg.

Shin-ichi nickte. Und schon hatte Ran eine Tasse mit Tee hergezaubert. Sie half ihm auf und hielt ihm das Geschirr an den Mund. Langsam schlürfte Shin-ichi den Tee. Dann ließ er sich zurückfallen. Trotz der Kopfschmerzen versuchte er noch einen klaren Gedanken zu fassen. Ran sagte, es sei ein Tag vergangen. Dann war er definitiv krank und er hatte, nachdem er sich ins Bett geschleppt hatte, doch tatsächlich geschlafen. Auch wenn es sich nicht danach anfühlte. Er war einfach nur gerädert, fühlte sich wie durch eine Mangel gedreht, wie ein Kaugummi, durchgekaut und ausgespuckt.

"Schlaf." Ran deckte Shin-ichi gut zu. "Ich lüfte mal kurz. Also bleib so liegen."

Shin-ichi schloss die Augen. Ran hatte gut reden. Er war froh sich nicht bewegen zu müssen. Da würde er mit Sicherheit nicht weglaufen.

Bäumchen wechsle dich

Sorry das es so lange mit dem neuen Kap gedauert hat. Aber das Betalesen hat etwas länger gebraucht. Und dann bin ich bei Mexx nicht reingekommen. Aber nun geht es ja weiter.

Danke auch für die Kommis. Bin gespannt wie euch das jetzt gefällt.

Auf alle Fälle wünsche ich euch jetzt noch schöne Weihnachten. Wer weiß wann ich wieder dazukomme euch etwas mitzuteilen.

Koko-chan

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Shin-ichi öffnete die Augen einen Spalt breit und versuchte sich umzublicken. Wo war Ran? Sie war nirgends zu sehen. War sie immer noch bei ihm im Haus? Er wusste es nicht. Er konnte sich noch erinnern, wie sie das Zimmer verließ. Dann rissen seine Erinnerungen ab. Aber wollte Ran nicht lüften? Nur, das Fenster ist geschlossen. Egal, dachte er resigniert, irgendwie bringe ich keinen anständigen Gedanken zustande.

So weit es seine Kraft zuließ, rollte er sich auf die Seite. Neben ihm stand eine Kanne mit Tee. Durst, endlich konnte er seinen Durst löschen. Er wollte nach der Kanne greifen, aber weit kam er nicht. Musste er etwa auf Ran warten?

"Ran?" rief seine Stimme schwach. "Ran?" Er gab auf. Die Laute die er hervorbrachte, konnten Ran nicht herbringen.
 

Die Tür wurde geöffnet. Ran trat ein. Sie war also doch noch da, stellte er erleichtert fest.

Als sie zu ihm trat, brachte sie einen Hauch von Kälte mit sich.

"Wie geht es dir heute?"

"Heute?"

"Heute. Donnerstag. Du scheinst ein wenig zeitlos zu sein. Aber schön das du so lange geschlafen hast. Also, wie geht es dir?"

"Irgendwie nicht besser. Ich habe Durst. Kannst du mir helfen?" Er muss ein Bild des Jammerns abgeben. Ein wenig schämte er sich, das Ran ihn so sah.

Ran war fürsorglich und half ihm auf. Mit einem Arm stützte sie ihm im Rücken mit der anderen hielt sie unterstützend die Tasse. So berührten sich ihre Hände sachte. Diese Berührung, sie tat ihm gut, vermittelten ihm Wärme und Liebe. Ja so war sie nun einmal seine Ran. Immer um das Wohlergehen der anderen bemüht. Dankbar lächelte er ihr zu. Doch irgendwie sah sie auch nicht mehr frisch aus, stellte er fest.

"Geht es dir gut?" fragte er besorgt und bettete sich in seine Kissen zurück. Sie sollte nicht auch noch krank werden.

"Es ging schon besser." Ran stellte die Tasse ab. "Ich habe Paps und dich zu versorgen und die Schule ist ja auch noch da. Das schlaucht schon ein wenig. Aber ich halte durch. Ich habe keine Zeit krank zu werden." sagte sie bestimmt.

"Hoffentlich." Er nahm Rans Hand und hielt sie fest. Er begann sich schon um sie zu sorgen. Sie hatte so viel um die Ohren. Nicht nur das sie ihren Vater bemuttern musste, nun nahm sie sich auch noch seiner an.

Ran entzog sich ihm. Viel Mühe hatte sie nicht dabei. "Ich mache noch ein wenig Ordnung. Dann bin ich wieder weg." Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Zimmer.

Shin-ichi hörte zu, wie sie durch das Haus wuselte. Es stimmte ihn zufrieden. Wenn es doch nur immer so sein würde. Nicht das er sich danach sehnte ständig krank zu sein, aber Ran immer bei sich zu haben, das war es, wovon er träumte. Selig glitt er ins Reich der Träume.
 

Shin-ichi wurde wach. Er begann sich besser zu fühlen. Die Tage im Bett haben ihm gut getan. Wenigstens war er schon wieder so bei Kräften, das er sich selber etwas zum trinken einschenken konnte.

Er hörte wie unten die Tür geöffnet wurde. Endlich, Ran war da. Ab heute konnte er auch wieder nachvollziehen, das bereits wieder ein Tag verstrichen war. Er hörte ihre Schritte, welche die Treppe hinauf führten. Aber irgendwie klangen sie schwer. Und als Ran sein Zimmer betrat, erschrak er. Sie wirkte ausgemergelt. Ihre Wangen glühten rot und ihre Augen waren glanzlos.

"Du solltest dich ausruhen." begrüßte er sie.

"Keine Zeit." Ran schnappte sich die leere Kanne, um sie wieder in der Küche mit frischem Tee zu füllen. Rasch verschwand sie.

Shin-ichi hörte einen dumpfen Schlag. Dann war Ruhe. "Ran?" Er lauschte. So weit kann sie doch noch nicht weg sein, dachte er bei sich. Das heißt, sie sollte ihn eigentlich noch hören können. "Ran?" Erneut lauschte er. Aber nur Stille drang an sein Ohr. Also quälte er sich aus dem Bett. Es dauerte eine Ewigkeit, ehe er die Tür erreicht hatte.

"Ran?" An der Tür abgestützt lugte er um die Ecke. Da lag sie. Lag auf dem Fußboden. Neben ihr die Kanne, die sie füllen wollte. "Ran!" Shin-ichi ließ sich zu Boden gleiten und kroch auf Ran zu. "Ran!" Er legte seine Stirn gegen ihre. Sie war heißer als seine und da er noch Fieber hatte, musste sie folglich auch welches haben. Mühsam versuchte er sie in sein Zimmer zu ziehen. Aber es gelang ihm nicht, sie auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

Mist. Shin-ichi fluchte. Nicht mal dazu war er imstande. Ihm blieb nur noch ein Ausweg übrig. Sein Weg führte ihn zum Telefon. Hoffentlich war er nicht auch krank, dachte er und wählte eine Nummer. Und Shin-ichi hatte Glück. Professor Agasa nahm ab und Shin-ichi erklärte ihm die Lage.
 

Kurze Zeit später stand der Professor neben Shin-ichi, der wieder zu Ran gekrochen war. Mit beiden Händen griff er Shin-ichi unter die Arme und half er ihm wieder zurück ins Bett. Dann hob er Ran hoch und bettete sie neben Shin-ichi. Zum Schluss holte er noch schnell Wasser und Tee. Beides verstaute er neben dem Bett.

"Geht es so Shin-ichi?"

Shin-ichi nickte. "Ja so sollten wir zurecht kommen. Danke für ihre Hilfe."

"Gut dann rufe ich noch Rans Mutter an, damit sie sich um ihren Mann kümmert."

Dankend nickte Shin-ichi dem Professor zu. Dieser verschwand wieder und ließ die beiden allein.

"Du Dummchen." Shin-ichi wischte Ran mit dem feuchten Lappen die Stirn ab. "Warum musst du auch immer das letzte geben."

Ran glühte förmlich. Shin-ichi betrachtete sie. Sie war schön. Selbst jetzt noch, gezeichnet von der Krankheit. Ihre roten Wangen hätten auch ihre Verlegenheit zeigen können, wenn sie denn wach gewesen wäre. Immerhin lag sie neben ihm, Seite an Seite, in seinem Bett. Etwas was sie im gesunden Zustand bestimmt nicht so schnell getan hätte. Seine Blicke schweiften über ihre Körperlinien. Ausgiebig betrachtete er sie. Irgendwie wünschte er sich, sie würde aufwachen, denn so konnte sie unmöglich liegen bleiben. Sie war noch in Schuluniform. Er konnte sich noch erinnern, wie er sich seine gerade noch so vom Körper gepellt hatte und dann erschöpft aufs Bett gefallen war. Er musste also in den sauren Apfel beißen. Auch wenn es mühsam werden würde, aber er musste sie ihr auch ausziehen. Sie konnte unmöglich in verschwitzen Sachen im Bett liegen. Also begann er Ran auszuziehen. Schwerfällig rollte er sie zur Seite und entledigte sie der Jacke. Als er begann ihre Bluse aufzuknöpfen, bekam er Gewissensbisse. Wie würde Ran reagieren, wenn sie mitbekam, das er sie ausgezogen hatte? Shin-ichi hielt inne. Was soll es, was sein muss, muss sein, dachte er.

Also zog Shin-ichi Ran bis auf die Unterwäsche aus. Mehr als das, hatte er ja schließlich selbst auch nicht an. Anschließend wischte er ihre Stirn noch einmal ab und genehmigte sich selbst einen Schluck Tee. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, das es spät geworden war. Kein Wunder. Er war zwar auf dem Weg der Besserung, aber noch nicht vollkommen genesen. Alles dauert eben seine Zeit.

Er rutschte dicht an Rans Körper und deckte sie und sich zu. Deutlich konnte er spüren wie heiß sie war. Sein Arm griff um ihren Körper. Schön das er eine Ausrede hatte, so mit ihr zu kuscheln. Da hatte eine Grippe doch mal ihre Vorteile. Wer weiß wann es sonst jemals dazu gekommen wäre, das sie sich beide ein Bett teilten.

Ich sehe was was du nicht siehst

So, die ersten Feiertage sind vorbei und es wird Zeit ein neues Kap on zu stellen. Und hier ist es.

Danke für eure Kommis. Nun möchte ich auch mal persönlich daruf eingehen, nachdem ich es das letzte mal versäumt habe. Sorry dafür. Fangen wir beim ersten an. Young-Kenshin kann es sein das du deinen Nick geändert hast? Wieso musst du mich so verwirren? Naja nicht schlimm. *smile* Aber schön das du wieder dabei bist. So wen haben wir noch Leira. Danke für deinen guten Wünsche, aber ich muss dir sagen, ich hatte keine Geschenke unterm Bäumchen. Mein Geschenk war der neue PC, den ich ja schon vor Weihnachten bekommen habe. Deshalb war ich nicht traurig. Als nächstes Kathi. Dich wird dieses Kap freuen. Immerhin kommt Rans Gesichtsausdruck zur Geltung. Hast du nicht schon sehnsüchtig darauf gewartet? Und was Eri angeht, die kommt auch noch zu Worte. Also lass dich überraschen. Vielleicht solltest du auch deine hellseherischen Fähigkeiten ausbauen? Aber mal ehrlich ist es so schwer vorherzusehen was jetzt kommen wird? *grins* So kommen wir schnell zu Esther und Kilma. Gelegenheit ausnutzen? Miteinander reden? Jaja *abwink* sie werden es tun. Ich meine die Gelegenheit ausnutzen um miteinander zu reden. *grins* Ihr werdet schon sehen.

Also euch allen viel Spaß beim lesen.

Zeitgleich auch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir sehen uns alle dann im Jahr 2005 wieder.

Eure Koko-chan

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Die Sonne schien durchs Fenster. Ran wurde wach. Was war passiert, fragte sie sich. Ihre Arme und Beine fühlten sich an, als wären sie aus Blei und ihr Kopf schmerzte als wolle er gleich zerspringen. Dennoch versuchte sie sich zu erinnern. Sie wusste, dass ihre Kondition in den letzten Tagen stark nachgelassen hatte. Und sie wusste, dass sie bei Shin-ichi gewesen war. Dann riss die Erinnerung ab. Immer noch leicht orientierungslos sah sie sich um. Mit zusammengekniffenen Augen, da das Sonnenlicht sie blendete, musterte sie die Umgebung. Das alles sah nach Shin-ichis Zimmer aus. Aber wieso war sie noch hier? Konnte es sein, das sie zusammengebrochen war? Das sie bei ihm zusammengebrochen war? Musste das sein? Ausgerechnet hier? Musste sie jetzt auch noch krank werden? Ran drehte den Kopf leicht und erblickte einen schlafenden Shin-ichi. Sie erschrak. So wie es aussah, lag sie in seinem Bett, neben ihm. So dicht, dass ihr Herz anfing wild zu schlagen.

Hatte er sie in sein Bett getragen, fragte sie sich. Und wieso das? Er hätte doch Paps informieren können, der sie nach Hause geholt hätte. Nein, Paps ging nicht. Der lag ja auch im Bett und spielte den Kranken.

Ran schloss die Augen. Irgendwie war Shin-ichi ja süß. Er hatte sich also um sie gekümmert. Vielleicht mochte er sie ja? Wenn es möglich gewesen wäre, wäre Ran jetzt rot angelaufen. Aber das Fieber hatte ihr bereits eine kräftige Gesichtsfarbe verpasst.

Nein wohl eher nicht, führte sie ihren Gedankengang weiter. Wenn schon mögen, dann wohl eher im Sinne von Freundschaft. Immerhin kennen sie sich von klein auf. Sie sind quasi zusammen aufgewachsen, wie Geschwister. Man könnte allenfalls, wenn man von Liebe sprechen wollte, nur von Geschwisterliebe sprechen. Aber von dieser tiefen Zuneigung wie sie sie für ihn verspürte, wohl nicht. Die gab es mit ziemlicher Sicherheit von seiner Seite aus nicht. Daher durfte er auch nie erfahren, was er für sie bedeutet. Nur diese Situation in der sie sich gerade befand, war nicht gerade einfach für sie. Sie würde hart kämpfen müssen, das sie sich auf Distanz von ihm hielt, nur um sich nicht zu verraten. Das Beste wäre, so stellte Ran fest, das Beste wäre, wenn sie sich nun auf dem Nachhauseweg begab. Mühsam richtete sie sich auf, wobei sie erst noch Shin-ichis Arm zur Seite legen musste. Sein Arm? Er hatte also seinen Arm um sie gelegt, sie wurde von ihm festgehalten. Fast war sie doch nah daran zu glauben, das er es doch aus Liebe zu ihr getan hatte. Noch einmal klopfte ihr Herz wild, als wolle es ihr sagen, höre auf mich. Aber waren es nicht nur ihre Gefühle die sich bemerkbar machten? Seine konnte sie doch unmöglich spüren.

Kaum saß sie, erfassten sie Schwindelgefühle und Übelkeit. Oh nein nicht doch, dachte sie und ließ sich zurückfallen. Sie griff mit beiden Händen nach ihrem Kopf. Wollte so das drehen aufhalten. Der Erfolg war jedoch gleich null. Eine Bewegung neben ihr erregte ihre Aufmerksamkeit. Nun war Shin-ichi auch noch erwacht, stellte sie erschrocken fest. Dabei wollte sie sich doch klammheimlich davonschleichen.
 

"Wolltest du etwa aufstehen?" fragte Shin-ichi gähnend. "Dann vergiss das mal ganz schnell wieder. Glaube mir, an den ersten beiden Tagen ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Und ich spreche aus Erfahrung."

Ran versuchte zu überlegen. In den ersten beiden Tagen? Wie viele Tage waren denn vergangen? Sie erinnerte sich, wie Shin-ichi sie immer orientierungslos nach den Wochentagen gefragt hatte. Nun befand sie sich also in dieser Situation.

"Seit wann bin ich hier?" fragte sie leise.

"Seit gestern." Shin-ichi zog die Decke Ran bis unter das Kinn.

Ran fuhr ein Kribbeln über den Rücken. Sie konnte nicht genau zuordnen, ob es nun ein angenehmes oder ein unangenehmes Kribbeln war. Jedenfalls, stellte sie fest, jedenfalls lag sie bereits seit einem Tag neben ihm.

Shin-ichi beugte sich leicht über sie und angelte nach dem Lappen. Diesen tauchte er ins Wasser und betupfte damit dann zaghaft ihre Lippen. Liebevoll und mit sich zufrieden kümmerte er sich um Ran. Konnte er ihr doch so das zurückgeben, was sie ihm in den letzten Tagen hat zukommen lassen.

Die Kühle des Lappens, welchen er nun auf Rans Stirn ablegte, tat ihr gut. Es war angenehm. Doch ihr war es peinlich, das er sich so um sie sorgte. Schon griff eine stützende Hand in ihren Nacken und zog sie ein Stückchen hoch. Im gleichen Augenblick hielt ihr Shin-ichi eine Tasse mit Tee an die Lippen. Ran nahm einige kleine Schlückchen. Dann wurde sie sanft ins Kissen zurückgebettet.

Shin-ichi leerte den Rest des Tasseninhaltes. Er fühlte sich schon bedeutend besser. So gut, das er selber keiner großen Pflege mehr bedurfte. Er konnte wieder für sich allein sorgen. Und er traute sich zu, Ran mitzuversorgen.

"Ich gehe uns frischen Tee holen. Ein wenig Bewegung wird mir sicher gut tun. Dauert aber eine Weile. Ich habe nicht vor, einen Rekord in Schnelligkeit aufzustellen." Shin-ichi stellte sich auf seine Beine. Wankend verließ er das Zimmer, von Rans Augen verfolgt.
 

Ran stutzte. Shin-ichi trug nichts weiter als Unterwäsche. Hatte er so gut wie nackt neben ihr gelegen? Sie hatte in den letzten Tagen, als sie ihn pflegte, schon mitbekommen das er nicht viel trug. Aber so wenig? Gut das sie wenigstens ihre Sachen noch trug. Ran hob die Bettdecke und linste darunter. Der nächste Scheck holte sie ein. Sie selbst trug ja auch nicht viel mehr als er. Außer BH und Slip hatte sie nichts mehr an. Dann hatte er sie also ausgezogen. Immer noch wie erstarrt hielt sie die Bettdecke leicht angelüftet und schaute darunter. Sie war einfach nicht in der Lage sich zu bewegen, so tief saß der Schrecken.

Na warte Shin-ichi. Langsam löste sie sich aus ihrer Erstarrung. Komm du nur wieder hoch. Sie war entrüstet. Wie konnte er nur. Das was er getan hatte, war für sie schon fast irgendwie intim. Tränen traten in ihre Augen. Er hatte ihre Gefühle verletzt. Und er merkte es nicht einmal. Immer wieder behandelte er sie kühl und gefühllos.

Ran rollte sich zur Seite und wickelte sich fest in die Decke ein. Sie wollte nicht so neben ihm liegen. Nicht mit sowenig an. Und da sie sich nicht anziehen konnte, musste sie verhindern das er wieder zu ihr ins Bett stieg.

Die Zeit verstrich. Die Augen fielen Ran zu. Die Müdigkeit ließ den aufkommenden Groll verschwinden. Dann war sie wieder eingeschlafen.

Stück für Stück ...

Ein gesundes neues Jahr allen meinen Lesern. *smile* Ich hoffe ihr seit alle gut gerutscht und gut gelandet. *grins*

Danke für die zahlreichen Kommis. An alle. Schön Parker das auch du dich mal wieder gemeldet hast. Hab von dir schon lange nichts mehr gelesen.

Es tut mir leid, das euch meine Kaps immer zu kurz sind. Aber wenns nach euch geht, dann wollt ihr doch bestimmt hundert Seiten und es wäre immer nochzu kurz. Naja wenns nach den hundert Seiten immer noch spannend ist. Wenn das fehlt sind hundert Seiten zu lang. *kicher* Stellt euch mal vor. Als ich die Fic angefangen habe, hatte ich vor jeden Tag ein Kap. Nun shet euch mal bitte die ersten beiden an. Wenn ihr richtig zählt, dann beinhalten sie 2 Tage. Ergo..., die Kaps wären noch kürzer gewesen. Aber das wollte ich euch nun wirklich nicht antun. Also hab ich es mal eben kurz zusammengenommen. Heute gibt es auch mal wieder ein paar Wörter mehr. Versprechen das es immer so bleibt kann ich jedoch nicht. Also nicht traurig sein. *Krepprolle mal wieder rumreich*

So alle beruhigt? Gut. Dann malaufstehen wer glaubt Ran wird Shin-ichi aus dem Fenster werfen. Ui ne Menge. Tut mir Leid. Ihr vergesst Ran ist krank. Und wer bitte schön reißt dann da noch Bäume aus?

Und das mit der Scham Kathi ist auch so eine Sache. Wir sollten immer bedenken, das Asiaten einen andere Vorstellung von Freizügigkeit haben. Und hier sind die beiden von Aoyama so angelegt worden. Es gibt auch die ganz andere Richtung. Nur die ist hier nicht Thema. Aber zurück zu den beiden. Wenn erst mal der erste Schritt getan und der Knoten geplatzt ist, dann wird es bei den beiden schon laufen. Aber das ist meine Meinung, ihr dürft ruhig eine andere haben. Das Shin-ichi ein großes HErz hat, dem stimme ich auch zu. Er ist überaus hilfsbereit und greift überall zu wo er helfen kann. Aber dieser ganz spezielle Teil seines Herzens ist nur Ran vorbehalten.

So ich höre jetzt mal auf mit schwafeln. Ihr wollt was anderes lesen. Also Augen auf und los.

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Shin-ichi schlug seine Augen auf. Er spürte, mit ihm ging es Bergauf. Von Tag zu Tag wurde es besser. Und das nicht nur, weil Ran seit vorgestern neben ihm lag. Ihre Anwesenheit ließ ihn Kräfte in sich entdecken, von denen er nicht wusste dass er sie besaß. Wenn sie so hilflos neben ihm lag, konnte er nicht anders als sie zu beschützen.

Er zog seinen Arm fester um Ran, zog sie näher zu sich. Langsam strich seine Hand über ihren Arm. Irgendwie konnte er nicht anders.

"Was tust du da?" murmelte Ran.

Shin-ichi hielt inne. Ran war auch wach? Davon hatte er nichts mitbekommen. Aber schließlich war das ja auch kein Wunder. Ihr Gesundheitszustand war noch schlecht, deshalb lag sie einfach nur da und erweckte den Anschein, als ob sie schlafen würde.

"Was tust du da?" murmelte Ran ein weiteres Mal, weil sie keine Antwort erhalten hatte.

"Ich wollte dir was Gutes tun. Schließlich weiß ich, wie gut einem die Berührung eines anderen tut, wenn man sich so richtig am Boden fühlt."

"Lass das sein. Es reicht schon dass du mich ausgezogen hast."

"Ähm." Shin-ichi war verlegen. "Hast du es schon mitbekommen? Es musste sein. Schließlich kannst du ja nicht in deinen verschwitzten Klamotten im Bett liegen." Er musterte Ran. Sie lag ganz ruhig neben ihm. Keinerlei Anzeichen eines aggressiven Angriffs auf ihn. Aber schließlich war sie ja auch sehr schwach. Sie hatte mit Sicherheit nicht die Kraft, etwas gegen ihn zu unternehmen. Welch ein Glück für ihn. "Was hast du denn dagegen? Es ist doch nichts Schlimmes dabei."
 

Ran hatte ihre Augen geschlossen. Sie war müde und fühlte sich matt. An dem was passiert war, konnte sie sowieso nichts mehr ändern. Doch er besaß noch die Frechheit zu fragen, was sie dagegen hatte. Für sie war es schlimm und sie konnte jetzt nur noch versuchen, schlimmeres aufzuhalten. "Warum schläfst du nicht auf der Couch?" Ran erinnerte sich, das sie sich fest in die Decke eingerollt hatte, so das er eigentlich keinen Platz mehr darunter hatte. Und nun lag er doch wieder neben ihr. Es war erregend und beruhigend zugleich. Ach Shin-ichi, dachte Ran, wenn du nur wüsstest, wie du nach meinem Herzen greifst.

"Weil es mein Bett ist. Du wirst doch wohl gestatten, dass ich in meinem Bett schlafe."

"Dann bring mich wenigstens auf die Couch."

"Den Teufel werde ich tun. Hier bist du viel besser aufgehoben. Erstens würde ich es nicht schaffen dich dorthin zu tragen und zweitens müsste ich dann immer wieder nach dir sehen. Das möchte ich mir jedoch ersparen. Immerhin bin ich auch noch nicht hundertprozentig fit. Hier habe ich dich besser im Auge."

Ran kämpfte mit ihren Gefühlen. Wie rührend er doch sein konnte. Einerseits war er abweisend und anderseits auch so einfühlsam. Doch am Ende lief es nur darauf aus, das er sich möglichst viele Wege ersparte. Und daran sollte sie sich halten. Ihre Gefühle musste sie für die nächste Zeit unter Kontrolle bringen.
 

Shin-ichi nahm all seinen Mut zusammen. Viel konnte ihm nicht passieren, wenn er jetzt mit einer längst fälligen Wahrheit rausrückte. "Wärst du mir böse, wenn ich dir sage, dass wir schon einmal in einem Bett gelegen haben? Wir zwei beide."

Ran schlug die Augen auf und schaute ihn fragend an.

"Es ist schon eine Weile her."

Ran durchwühlte ihre Erinnerungen. Nein, sie konnte sich nicht daran erinnern, schon einmal das Bett mit ihm geteilt zu haben. Sie haben schon viel zusammen gemacht, aber das nicht. Und was soll bitte schön das 'wärst du mir böse' heißen? Irgendwie schien sie heute nicht die schnellste im Denken zu sein.

"Es war bei Sonoko in ihrem Wochenendhaus in den Bergen. Als sich ihre Schwester mit ihren ehemaligen Kommilitonen getroffen hatte."

Das Haus? Daran erinnerte sie sich. Das war die unheimliche Nacht mit dem Mumienmann, der auf sie mit einer Axt losgegangen war. Und das nur deshalb, wie sich später herausstellte, weil sie seine wahre Gestalt gesehen hatte und ihn somit als den wahren Mörder identifizieren konnte. Aber da war Shin-ichi doch gar nicht mit. Sie war doch mit Conan da. Und mit ihm hatte sie in einem Bett... . Conan! Jetzt begriff sie. Erinnerungsfetzen flogen an ihr vorbei. Immer wieder hat Conan sie an Shin-ichi erinnert. Immer wieder glichen sich die Beiden, wie ein Ei dem anderen. Immer und immer wieder. Ihre Ähnlichkeit, immer wieder verblüffend. Auch hatte sie immer wieder ihre Vermutung geäußert. Aber immer wieder waren ihre Beweise zu schwach gewesen, um ihre Theorie zu erhärten. Und immer wieder zeigte er ihr, immer wieder ließ er sie glauben, das Conan nicht Shin-ichi ist. Immer dann, wenn sie es endlich rausgebracht hatte, wimmelte er es in letzter Sekunde ab. Nur zu gern und zu schnell hatte sie seinen Äußerungen glauben geschenkt. Immerhin hatte sie sich ihm gegenüber doch offenbart, ihr Geheimnis preisgegeben.

Und jetzt? Jetzt hatte er ihr gesagt, dass er von all dem wusste. Sie musste ihre Gefühle unter Kontrolle halten. Ihre Gefühle unter Kontrolle halten? Das schaffte sie nicht. Nicht wenn er immer wieder neue Dinge hervorbrachte, die ihre Liebe zu ihm berührten. Gestern war sie so wütend auf ihn weil er sie ausgezogen hatte und somit ihre Privatsphäre berührt hatte. Heute nahm die Enttäuschung sie gefangen. Die Enttäuschung, dass er sich in ihr Geheimnis eingeschlichen hatte. Heimlich. Er hatte sie hintergangen.
 

"Conan." sagte sie tonlos und schloss ihre Augen wieder. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, konnte nicht zulassen, das er in ihre Augen sah, das er ihre Tränen sah die sich unweigerlich hervordrängten. Wie dumm sie gewesen war, so dumm. Er hatte sie regelrecht an der Nase rumgeführt und sie hatte es zugelassen. Das ärgerte sie. Aber wenn er Conan war, dann musste er doch wissen, was sie für ihn fühlte. Musste er sich doch denken können, was er mit seiner Pflege, mit seinem Handeln in ihr auslöste. Und dennoch tat er dieses alles hier? Dennoch legte er sie neben sich und pflegte sie?

"Ja." Seine Stimme flüsterte nur noch. " Bist du mir böse?"

"Normalerweise würde ich dir jetzt eine runterhauen. Und das mal nicht nur zum Schein. Dieses Mal würde ich treffen, da kannst du Gift drauf nehmen. Nur leider bin ich nicht in der Lage dazu."

"Ich weiß."

Klar wusste er das, dachte Ran. Er erkennt sehr wohl, das ich mich nicht bewegen kann, also nimmt er die Gelegenheit war, die Gelegenheit in der ihm keine Gefahr droht und knallt mir die Wahrheit gnadenlos an den Kopf. Nicht einmal der Gedanke mir dabei weh zutun, schreckte ihn davon ab. Und schon wieder nutzt er mich aus. Was denkt er sich nur? Er kennt meine Gefühle zu ihm und übergeht sie gedankenlos. Er kennt sie und bringt mich in diese peinliche Lage. Warum tut er das? Will er sehen, wie ich aus der Fassung gerate? "Du bist gemein Shin-ichi. Ich habe dich immer geachtet. Aber das was du getan hast, das du es überhaupt getan hast und das was du selbst jetzt immer noch abziehst, das hätte ich nicht von dir erwartet. Von dir nicht. Sobald ich kann, bin ich weg. Endgültig. Ich lasse mir das von dir nicht mehr gefallen."
 

Seine Arme packten beherzt zu und zogen sie dicht an seinen Körper. "Ich wollte das nicht. Weißt du..., ich wollte..., es ist doch so..., mir blieb..., nein so nicht..., du musst..., "

"Suchst du wieder nach einer Ausrede?" Ran versuchte sich so gut sie konnte aus seiner Umklammerung zu lösen und stemmte sich gegen seinen Körper.

"Nein, ich versuche Worte zu finden, die erklären was ich getan habe, die dich bitten sollen mir zu verzeihen und letztendlich..." Shin-ichi machte eine Pause. Ganz kurz sollte es werden, ohne große Umschweife. Kurz und prägnant, damit sie seine Worte auch verstand, ohne Irrtümer. Jetzt oder nie, denn wenn er es jetzt nicht sagte, würde sie weg sein, für immer. "...die dir letztendlich sagen was ich für dich empfinde." Wieder zog er seine Arme um Ran. Sie hatte es trotz ihres schwachen Gesundheitszustandes geschafft, sich ein Stück aus seinen Armen zu winden. "Ich liebe dich. Und das ich dich belogen habe, war reiner Überlebenswille, für uns beide. Mag sein, das es in deinen Augen unentschuldbar ist, aber ich wollte dich beschützen. Ich wollte dich nicht dem Tod aussetzen, dem, der mich beinahe zu sich geholt hätte. Und als ich Idiot damit einverstanden war bei dir einzuziehen, damit ich schneller aus dieser Misere herauskomme, als ich dann mitbekommen habe, dass du mich liebst, habe ich mich geschämt. Weil ich zu diesem Zeitpunkt auch schon so empfand und es dir nie gesagt habe." Es beruhigte Shin-ichi das Ran aufgehört hatte sich von ihm wegzudrücken. So war er sich gewiss, dass sie zuhörte. "Ich liebe dich Ran. Über alles. Du bist das Mädchen mit dem ich mein Leben teilen möchte. Für immer. Oder warum glaubst du, liegst du neben mir?"

Shin-ichi senkte den Kopf. Er wollte mit eigenen Augen sehen, welche Wirkung sein Geständnis auf Ran hatte.
 

Ran glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Waren es wirklich keine Halluzinationen? Hatte er tatsächlich gesagt dass er sie liebte? Hatte er tatsächlich gesagt, dass er mehr für sie empfand, mehr als sie immer angenommen hatte. "Du liebst mich?"

Shin-ichi nickte nur. Und Ran rollte eine Träne über die Wange. Eben noch war sie wütend auf ihn. So wütend, das sie ihm am liebsten nie mehr in ihrem Leben unter die Augen hätte treten wollen, ohne eine Garantie abgeben zu müssen, das sie ihn nicht angriff. Aus der Liebe die sie für ihn empfand, war nach seinem ersten Geständnis in sekundenschnelle Hass geworden. Doch kurz darauf, nachdem sein zweites Geständnis folgte, hatte sich das Blatt schon wieder gedreht. Dieser neu entstandene Hass wandelte sich ebenso schnell in die Liebe zu ihm zurück.

"Warum heulst du denn jetzt?" fragte Shin-ichi.

"Weil ich glücklich bin." Ran lächelte ein wenig. Zufrieden, das sie in seinem Arm lag, schlief sie ein.

Ein kleiner Ausflug

So bin wieder da. Ich glaube wir müssen uns alle in Geduld üben. In der Zwischenzeit hab ich mal nachgeschaut wieviele Seiten es bei mir sind. Also alles in allem sind es 447 Wordseiten. Schriftgröße 12.

Übrigens hab ich mich schon bei Leira gewundert als sie sagte ich habe 24 Fics. Und nun werde ich wieder darauf gestoßen. Auf meinem PC sind sie nämlich alle durchnummeriert. Und diese hier hat die Nummer 22. Nach kurzem überlegen hab ich es aber auf die Reihe bekommen. Die 9 ist 3x vorhanden. In ihren 3 Versionen. Und weil ich sie als eine Fic betrachte, bin ich laut Nummern erst bei 22 Fics. Aber ich glaube das kann man halten wie ein Dachdecker. So oder so.

Meine Ideen hole ich mir einfach aus dem täglichen Leben. Meistens jedenfalls. Igendwas passiert und ich frage dann. wie würden Ran und Shin-ichi wohl reagieren. Und sei es nur beim trinken einer Cola. Was das so spannend macht? Eigentlich nichts, vorausgesetzt es bleibt beim Colatrinken und kein anderer schüttetet sie sich wegen irgend welcher Gründe über die Hose. *grins* So kommt eines zum anderen. Mal wird eine ganze Fic draus, mal ist es nur eine Sequenz. Die liegen bei mir auf dem PC in einer 38 seitigen Datei, um mal wieder statistische Datenzu nennen. Wenn eine Sequenz in eine Fic passt, wird sie eingebaut. Wenns sich zu einer Fic ausbauen lässt, dann halt eben so. Jedenfalls ist diese Datei meine kleine Vorratskammer an Ideen. So genug der Plauderei.

Kommen wir zum neuen Kap. Ich würde sagen, es geht mit den beiden voran. Zu meinem bedauern, wird Ran auch dieses Mal Shin-ichi keine reinwürgen. Ich selber glaube nicht daran das sie es tut oder jemals tun wird. Dazu liebt sie ihn zu sehr. Bei ihr ist bloß alles heißer Wind um gar nichts und der gute Shin-ichi lässt sich davon auch noch einschüchtern. Haha. Bravo Ran du hast ihn in der Hand.

So viel Spaß beim lesen. Bis zum nächsten Mal. Koko-chan ~_~

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Ran wurde wach. Ihre Erinnerungen vom gestrigen Tag stiegen in ihr auf. Sie lächelte. Ihr wurde bewusst in wessen Bett und in wessen Armen sie lag. Nichts Ungewöhnliches mehr, denn beide hatten sich ihre Liebe gestanden. Sie gähnte herzhaft und kuschelte sich dichter an Shin-ichi.

"Na wach?" fragte Shin-ichi als er Rans Bewegung wahrnahm.

"Mhm." brummte Ran zufrieden. Sie fühlte sich schon besser.

"Gut geschlafen?"

"Mhm." brummte Ran ein zweites mal.

Shin-ichi ging es schon wieder richtig gut. Sein Blick auf Ran sagte ihm jedoch, das sie die Krankheit noch nicht überstanden hatte. Aber das sie sich so an ihn schmiege, das machte ihn doch etwas nervös. Er zog seinen Arm unter Ran hervor und setzte sich auf. "Wir sollten lüften." Er hob seine Nase in die Zimmerluft und schnüffelte. Dann stand er auf und trat ans Fenster. Die Sonne strahlte herein. Es schien ein schöner Tag zu werden. Er entriegelte die Fensterflügel und stieß sie auf. Frösteln griff er sich an die Oberarme. Es war frisch. Die Sonne erweckte den falschen Eindruck das es warm sei. So schnell er konnte lief er zum Schrank und zog sich einen Yukata an. Dann holte er einen zweiten und reichte ihn Ran. "Komm lass uns diese Grippe wegspülen."

Fragend schaute Ran ihn an.

"Komm einfach mit. Hier oben kann sich die Luft austauschen und wir gehen in dieser Zeit runter. Außerdem bekomme ich langsam Hunger." Er zog Ran auf die Beine, warf ihr den Yukata über, griff sich ihre Hand und zog sie aus dem Zimmer.

Ran hielt sich krampfhaft an seinem Arm fest. Das Gehen fiel ihr schwer. Ihre Knie fühlten sich so weich wie Butter an. Und beim Treppen hinabsteigen, hatte sie das Gefühl zu stürzen. Am liebsten wäre sie im Bett geblieben. Doch Shin-ichi zog sie mit sich. Sein Griff war fest und gab ihr halt.
 

Unten schob er sie ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Dann zog er sich komplett aus. Ran war verlegen.

Shin-ichi musste schmunzeln. Ihr Gesicht sprach Bände. "Vergiss nicht, wir haben schon zusammen gebadet."

Ran nickte. Stimmt. Das hatten sie. Nur da hielt sie ihn auch noch für einen kleinen Jungen, hielt es noch für harmlos. Doch jetzt stellte sich das als Irrtum raus. Und nun sollte sie wieder mit ihm...?

"Komm schon, keine falsche Scham. Es ist der letzte Schritt. Wir beide gehören ab jetzt zusammen. Warum sollten wir dann nicht auch gemeinsam duschen." Er sah Ran treuherzig an und reichte ihr seine Hand.

Ran legte ihre in seine und er zog sie hoch. Liebevoll begann er sie zu entkleiden. Und Ran ließ es geschehen. Wenn er sich so schamlos zeigen konnte, dann konnte sie das auch. Mit klopfenden Herzen stiegen sie beide in die Duschwanne.

Mit einer Hand stützte Shin-ichi Ran, mit der anderen drehte er das Wasser an. Warmes Wasser rieselte auf sie hinab. Schnell waren beide nass. Shin-ichi griff zum Shampoo und begann Ran den Kopf einzuseifen. Anschließend machte er bei sich weiter. Ran lehnte sich gegen die Wand. Shin-ichi sah lustig aus mit der Schaumkrone auf dem Kopf. Unwillkürlich musste Ran grinsen.

"Was ist so lustig? Lachst du mich etwa aus?"

Ran schüttelte den Kopf. "Nein, oh du mein Herzkönig." meinte sie neckend.

Shin-ichi tippte Ran auf die Nase und hinterließ eine Schaumflocke. "Los umdrehen, ich will deinen Rücken einseifen."

Bereitwillig wendete Ran Shin-ichi den Rücken zu. Seine Berührung tat gut. Sie genoss die kleine Massage.

"Nun du." sagte sie nach einer Weile und nachdem Shin-ichi immer noch keine Anstalten tat aufzuhören. So tauschten sie Schwamm und Position. Es war schon seltsam, dennoch war es ein schönes Gefühl Shin-ichi den Rücken zu waschen. Nun verstand sie auch, warum er bei ihr nicht aufhören wollte.

Doch irgendwann musste Schluss sein. Das mussten beide einsehen. Sie spülten sich den Schaum vom Körper und verließen die Dusche.
 

Ran wurde es schwindlig. Hastig versuchte sie sich irgendwo festzuhalten. Shin-ichi gelang es noch sie aufzufangen. Mit sicherem Griff ließ er sie auf dem Toilettensitz nieder und legte das Handtuch um sie. Er begann sich abzutrocknen und zog sich seinen Yukata über. Und auch Ran tat ihr bestes. Die Dusche war für einen kurzen Augenblick erfrischend gewesen, doch nun fühlte sie sich erschöpfter als vorher.

"Hier." Shin-ichi reichte ihr einen Pyjama. "Ich gehe unsere Sachen in die Waschmaschine stopfen." Er klaubte ihre Unterwäsche auf und verschwand.

Ran sah ihm nach. Sie fühlte sich bei ihm geborgen. Und plötzlich war da etwas, was ihr vorher noch nie aufgefallen war. Shin-ichi, er war im Grunde genommen ein ordentlicher Junge. Immer wieder hatte sie das als selbstverständlich hingenommen. Dabei wohnte er doch allein, seit seinem dreizehnten Lebensjahr. Und dennoch war er immer sauber und ordentlich angezogen. Auch wenn sie ihn in seinem Haus besuchte, nahm sie es doch nie zur Kenntnis, das es auch hier vor Sauberkeit nur so strotze. Er musste also selber waschen, selber kochen, selber putzen. Und da es alles in Ordnung war, tat er es mit großem Erfolg. Wie merkwürdig es ihr doch alles auf einmal vorkam. Langsam zog sie sich das Oberteil über. Es duftete nach Weichspüler und nach ihm. Sie hob die Hose hoch und betrachtete sie. Nein, das hatte keinen Sinn sie anzuziehen. Die war ihr definitiv zu groß. Also zog sie nur noch ihren Yukata an und schlurfte langsam mit der Hose in der Hand aus dem Bad. Draußen traf sie auf Shin-ichi.
 

"Und nun essen wir was." Shin-ichi griff nach ihrer Hand und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in Richtung Küche. Dort angekommen ließ sich Ran schwerfällig auf einem Stuhl nieder.

"Warum ziehst du nicht die Hose an?" fragte Shin-ichi, der sie beobachtet hatte.

"Du willst mich auf den Arm nehmen oder?" fragte Ran skeptisch.

"Nein."

"Sie ist zu groß."

"Na dann kann ich sie ja tragen. Wir teilen uns den Pyjama."

"Allerdings fühle ich mich..." Ran stoppte.

"Was?" Shin-ichi begann in den Schränken zu wühlen.

"Naja..." druckste Ran.

"Aha, ich wusste es doch." Shin-ichi angelte etwas aus dem Schrank.

"Ich fühle mich irgendwie nackt, so untenherum." gab Ran von sich ohne auf Shin-ichis Einwurf zu achten.

Shin-ichi drehte sich um. In der Hand hielt er zwei Packungen Instantsuppe. "Nackt?" Er grinste. "Wir tun einfach so, als ob du es nicht wärst. Außerdem hast du jetzt mehr auf deiner Haut als vorher. Möchtest du auch?" Shin-ichi zeigte Ran seinen Fund.

Ran schüttelte den Kopf. "Nein, kein Appetit. Ich möchte eigentlich nur ins Bett zurück."

"Wir gehen gleich." Shin-ichi setzte Wasser auf. Dann schnappte er sich einen anderen Stuhl und ließ sich neben Ran nieder. Sachte strich er ihr über die Wange. "Ganz schön kräftezehrend so eine Grippe nicht war?"

Ran lächelte.

"Und du hast mich auch noch zusätzlich gepflegt, neben deinem Vater. Und das, obwohl du auch schon angeschlagen warst. Du bist manchmal echt verrückt."
 

"Paps." Ruckartig richtete sich Ran auf. Jetzt erst dachte sie wieder an ihn, dachte daran, das er eigentlich ja ihrer Anwesenheit bedurfte.

"Beruhige dich. Deine Mutter kümmert sich um ihn. Professor Agasa hat sie angerufen."

"Mama?"

"Ja ich habe mich beim Professor erkundigt." Das Wasser begann zu kochen. Shin-ichi erhob sich wieder. "Er sagte, nachdem er deiner Mutter die Lage erklärt hatte, hat sie sich sofort bereit erklärt, nach deinem Vater zu schauen." Er goss das Wasser über die Nudeln. "Sag willst du wirklich nichts essen?" fragte Shin-ichi zur Sicherheit noch mal nach. Doch Ran schüttelte wieder den Kopf.
 

Shin-ichi fischte ein paar Eßstäbchen aus einer Schublade und rührte die Suppe um. Dann ließ er sich mit seiner Schüssel wieder neben Ran nieder. Angespannt schaute er in seine Suppe. Die Idee mit ihr zusammen zu duschen, war wohl nicht die beste gewesen. Und der Gedanke, das Ran nackt war, war doch nicht so einfach zu verdrängen, wie er gedacht hatte. Aber er musste sich zusammenreißen. Er angelte sich die ersten Nudeln aus der Suppe und pustete. Dann schob er Schüssel und Stäbchen zu Ran rüber, hielt ihr die Nudeln vor dem Mund. "Nur ein Bissen."

Bereitwillig öffnete Ran den Mund und Shin-ichi schob ihr die Nudeln hinein. Dann fischte er nach den nächsten Nudeln und begann auch zu essen.

Ran kaute auf ihrem Mahl rum. Doch umso länger sie darauf rum kaute, umso mehr schien es in ihrem Mund zu werden. Mühsam würgte sie das Essen runter. Und schon wurde ihr der nächste Bissen vorgehalten.

"Nein, bitte nicht mehr. Es reicht." Ran schaute Shin-ichi schüchtern an.

Shin-ichi nickte nur und schob, nachdem er noch ein wenig gegessen hatte, den Rest der Suppe zur Seite. "Ich kann auch nicht mehr." Er beseitigte die Reste und spülte das wenige Geschirr. "Also gehen wir wieder hoch."
 

Ran schleppte sich an Shin-ichis Hand nach oben. In seinem Zimmer führte Shin-ichi sie zum Stuhl und ließ sie darauf Platz nehmen. Er schloss die Fenster und huschte wieder aus dem Zimmer. Ran schaute ihm nach. Wo wollte er noch hin? Sie erhob sich und trottete zum Bett. Als sie sich auf der Bettkante niederließ, erschien Shin-ichi wieder in der Tür.

"Äh nicht, ich wollte noch schnell das Bett neu beziehen. Jetzt wo wir so schön geduscht sind, sollten wir auch in einem sauberen Bett liegen."

Ran nickte und griff nach dem Kopfkissen. Sie begann es aufzuknöpfen und Shin-ichi widmete sich dem Bezug. Innerhalb von wenigen Minuten war das Bettzeug erneuert. Ran ließ sich in die weichen Federn fallen. Endlich wieder liegen. Sie vergrub ihre Nase im Kissen. Wieder dieser Duft von Weichspüler und ihm. Sie seufzte, denn sie wusste jetzt schon, dass sie das alles vermissen würde, wenn sie wieder gesund war.

Shin-ichi schob sich neben sie unter die Decke und legte seinem Arm um sie.

"Und ist es so nicht besser?"

Ran nickte.

"Dann brauchen wir beide nur noch richtig gesund zu werden."

Wieder nickte Ran und ihr fielen vor Erschöpfung die Augen zu.

Eine hoffentlich spannende Geschichte

Na ihr macht mir ja alle Spaß. *grins* Ward ihr noch nie so richtig krank? Und mit einer Grippe ist echt nicht zuspaßen. Was meint ihr warum immer geimpft wird. Die meisten haben sicher schon einen gripalen Infekt gehabt, der aber nicht mit einer richtigen Grippe zu vergleichen ist. Die haut dich tatsächlich von den Füßen. Aber im allegemeinen ist man nach zwei drei Tagen wieder halbwegs auf den Beinen. So das man auch wieder duschen kann. Im übrigen ist die ganze Fic nach einem klaren Konzept geschreiben. Tag eins = Zusammenbruch, Tag zwei = krank, Tag drei = krank, Tag vier = erste mal wieder aufgestanden, usw. Wer sich die Mühe machen möchte, kann es nachverfolgen. Bei Shin-ichi und dann zeitversetzt bei Ran.

Und dann danke ich euch auch wieder für euer eifriges Lesen. Schön das Miaka und Sonja auch wieder da sind. *eine Runde knuddel*

Ich hoffe mal, dass das Freischalten heute nicht so lange dauert. Wir werden uns wohl überraschen lassen.

Tortzdem viel Spaß mit diesem Kap.

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Die Sonne schickte ihre Strahlen in das Zimmer in dem Ran und Shin-ichi lagen. Besagter Er wurde eben wach und blinzelte der Sonne entgegen. Dann fiel sein Blick auf den Wecker. Es war Vormittag. Ein dringendes Bedürfnis meldete sich bei ihm. Vorsichtig erhob er sich und verließ leise das Zimmer um Ran nicht zu wecken. Sie sollte weiter schlafen, denn im Schlaf erholt sich der Körper am schnellsten.

Im Bad angekommen streckte Shin-ichi sich. Er warf sich einige Hände voll Wasser ins Gesicht und betrachtete sich im Spiegel. Zufrieden lächelte er. Seine Ran war bei ihm und sie wusste alles. Schneller und unkomplizierter als er gedacht hatte, hatte er ihr alles erzählt. Und gestern hatten sie sogar zusammen geduscht. Er trocknete sich ab und begab sich zur Wäsche. Er zog die gewaschenen Sachen aus der Maschine und hängte sie zum trocknen auf. Als er Rans Unterwäsche in den Händen hielt wurde ihm heiß. Die Erinnerung an gestern kam wieder auf. Ran trug ja nicht mehr viel. Gut, vorher waren es auch nicht solche Mengen gewesen, aber jetzt beutelte ihn nicht mehr diese Grippe. Zunehmend war er wieder in Besitz seiner geistigen Kräfte und die bestimmten nun immer mehr über seinen Körper. Und das sollte auch so bleiben. Wenn er sich jetzt erotischen Gedanken hingab, würde sein Geist ein weiteres Mal die Kontrolle über seinem Körper verlieren. Wenn auch dieses Mal auf eine angenehme Art und Weise. Er sollte jedoch auch noch an Ran denken. Sie war einige Tage später erkrankt als er und demzufolge auch bei weitem noch nicht wieder so aktiv wie er. Er stopfte die Bettwäsche, die er mit hinunter gebracht hatte, in die Maschine, stellte sie an und begab sich in die Küche.
 

Dort setzte er Wasser auf. Zum einen hatte er noch eine Suppe von gestern übrig, zum zweiten wollte er frischen Tee für Ran zubereiten. Währenddessen das Wasser heiß wurde, ging er in die Bibliothek. Er brauchte etwas um sich abzulenken. Ein spannender Krimi würde hoffentlich die Gedanken an eine fast nackte Ran direkt neben ihm etwas blockieren. Also angelte er sich ein Buch raus und schlurfte in die Küche zurück. Das Wasser begann gerade zu singen. Er holte Tee aus dem Schrank und eine neue Kanne. Dann überbrühte er den Tee und goss das restliche heiße Wasser über seine Nudeln.

In Gedanken an seine Ran versunken rührte er in seiner Schüssel herum. Wie bezaubernd sie doch immer wieder ist, stellte er fest. Ihre Hilfsbereitschaft trieb sie bis ans Ende ihrer eigenen Kräfte. Sie hatte alles gegeben. Nur um bei ihm zu sein. Und am Ende lag sie nun in seinen Armen. Das hatte sie zwar so nicht geplant, aber das Ziel stimmte ihn zufrieden.

Shin-ichi schlürfte die ersten Nudeln hinunter. Sie waren heiß. Beinahe hätte er sich den Mund verbrannt. Er hätte vorher pusten und nicht so viel an Ran denken sollen.

Nach seiner kleinen Stärkung erhob er sich, schnappte sich das Buch und den Tee und begab sich zurück in das Zimmer. Ran schlief noch immer. Also stellte er den Tee ab und legte sich wieder vorsichtig neben Ran. Er öffnete das Buch und begann zu lesen.
 

Ran erwachte aus ihren Träumen. Sie hatte gut geschlafen. Leises rascheln von Buchseiten war zu hören. Gähnend öffnete Ran ihre Augen und sie suchte Blickkontakt zu Shin-ichi. Sie spürte seine Anwesenheit, seine Wärme, seinen Körper, der dicht neben ihrem lag.

"Was liest du da?" fragte Ran als sie das Buch in seiner Hand wahrnahm.

"Sherlock Holmes."

"War ja irgendwie klar. Wie konnte ich auch nur so eine blöde Frage stellen."

Shin-ichi grinste, hielt mit seiner Ran abgewandten Hand das Buch fest, während er den ihr zugewandten Arm hob. So als wolle er sie dazu einladen sich dicht an ihn zu kuscheln. Und Ran reagierte sofort. Sie schob sich dicht an Shin-ichi heran und legte ihren Kopf auf seiner Schulter und ihren Arm über seinem Bauch ab. Ein Bein winkelte sie leicht an um ihren Schwerpunkt weiter vor zu verlagen. Dadurch ruhte nun ihr Bein auf dem seinigen.

Shin-ichi legte sofort den Arm um sie und nahm das Buch wieder in beide Hände.

"Was ist daran denn so spannend?" Ran versuchte ein paar Zeilen zu lesen.

"Einfach alles. Die Story an sich, wie sie geschrieben ist. Die Kleinigkeiten die es zu finden gilt."

"Aber du kennst das Buch doch schon."

"Und? Nur weil man es einmal gelesen hat, heißt es doch noch lange nicht, das man es nie wieder in die Hand nehmen darf. Gerade weil man nun die Lösung kennt, muss man es noch einmal lesen. Um dann festzustellen, welches Indiz man übersehen hat. Beim nächsten Buch versucht man es halt dann nicht zu überlesen."

"Deshalb bist du auch so gern bei Inspektor Megurè gesehen. Weil du das scheinbar sehr gut kannst."

"Was heißt hier scheinbar. Nur Übung macht den Meister. Außerdem lese ich nicht nur Krimis. Von nichts kommt auch nichts."

"Das dachte ich mir. Schließlich kann man dir so schnell nichts vormachen. Naja fast jedenfalls."

Ran befreite sich aus seinem Arm und richtete sich auf. Sie griff nach dem Tee und genehmigte sich eine Tasse davon.
 

"Stimmt. Fast alles. Bei einem Punkt war ich ziemlich blind." Shin-ichi beobachtete Ran während sie langsam den Tee trank. Wenn er noch länger neben Ran lag und ihre Genesung die gleichen Fortschritte machte wie bei ihm, würde er es nicht mehr lange aushalten. Sie war einfach zum lieb haben. Es kribbelte ihm mächtig in den Fingern.

"Möchtest du auch?" Ran drehte sich zu ihm um.

Shin-ichi nickte nur. Wie unschuldig sie doch wirkte. Süß und unschuldig. Kein Wunder das er sein Herz an sie verloren hatte. Er lege das Buch zur Seite, richtete sich auf und nahm ihr die Tasse ab, die sie ihm reichte.

"Du bist süß Ran." sagte er unvermittelt und Ran schaute ihn errötet an. Shin-ichi musste grinsen. Ja sie war wirklich süß. Er gab ihr die Tasse zurück und machte es sich wieder gemütlich.

Ran folgte seinem Beispiel. Sie stellte das Geschirr ab und ließ sich wieder in seinem Arm nieder.

Shin-ichi griff sich wieder das Buch. Er musste lesen, sich ablenken. Er spürte, wie die Erregung in ihm stieg. Vor allen Dingen jetzt wo sie wach war, wo sie sich an ihn anschmiegte und er ihren Körper so aktiv spüren konnte. Ihm wurde heiß. Er schluckte.

"Na dann lass mal hören. Lies vor. Ich höre so gern deine Stimme."

"Ach ja?" Shin-ichi war erstaunt. Das hörte er das erste Mal von ihr. Doch dann begann er leise zu lesen.

Ran hörte ihm zu. In ihr hatte sich eine Anspannung aufgebaut. Es reizte sie ungemein ihm über seinen bloßen Oberkörper zu fahren. Sie fragte sich nur, was er dazu sagen würde. Er liebte sie zwar, sie hatten zusammen geduscht, aber wie würde er reagieren, wenn sie ihn streicheln würde? Doch dann schob sie die Gedanken zur Seite. Seine warme Stimme beruhigte sie wieder, ließ sie langsam eindösen.

Alternative Heilmethode

Oh man. Ihr seid aber alle gemein. Nein, nein, nein! *heftig mit dem Kopf schüttel* Niemand wird die beiden stören. Die beiden schaffen es allein sich auszukurieren. Schließlich sind sie ja zwei große Kinder, auf die man nicht mehr aufzupassen braucht. *grins* Außerdem ist Eri mit Kogoro beschäftigt. Und Shin-ichis Eltern sind in Amiland.

So damit ihr alle nicht zu sehr warten müsst, schieb ich mal schnell das Kap hier nach. 2 kommen dann noch, wobei ich überlegt habe das letzte überhaupt on zu stellen. Es ist mal wieder so ein Kap in dem nicht viel gesagt wird, weil die eigentliche Fic zu Ende ist. Das heißt: Nur noch ein KAp und Ran und Shin-ichi haben ihre Grippe auskuriert. Und heute fangen wir an. Erwartet aber nicht zuviel.

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Ran schlug die Augen auf. Sie fühlte sich gut, richtig gut sogar. Doch heute war etwas anders, anders als in den letzten Tagen. Shin-ichi lag etwas von ihr abgerückt und drehte ihr den Rücken zu. Seltsam dachte sie.

"Shin-ichi?" Ran beugte sich zu ihm rüber. Dann erschrak sie. Sie spürte ein leichtes Zittern seines Körpers. "Shin-ichi was ist los?" fragte sie und versuchte ihn umzudrehen, was ihr auch gelang. Mit halb geschlossenen Augen sah er sie kurz an. Und der nächste Schreck durchfuhr sie. Seine Augen wirkten unruhig. "Shin-ichi was ist los? Hast du einen Rückfall?" Sie griff an seine Stirn.

Doch er langte nach ihrer Hand und schüttelte den Kopf. "Nein." sagte er leise und drückte Rans Hand. "Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken. Ich sollte besser das Zimmer verlassen. Ich hätte schon längst das Zimmer verlassen sollen." Er ließ Ran los, erhob sich um aus dem Zimmer zu gehen. Ich muss mich zusammenreißen, dachte er.

"Warte. Nicht bevor ich nicht weiß, was mit dir los ist. Hast du irgendein Medikament genommen?" Ran langte über das Bett, griff nach seiner Hand und hielt ihn zurück.

"Nicht Ran, es ist besser, du weißt es nicht."

"Keine Geheimnisse mehr. Was ist los. Du machst mir Angst." Sie zog ihn zurück ins Bett.

"Lass mich los. Ich muss raus aus dem Zimmer, bevor es zu spät ist."

"Hast du Schmerzen?" Ran ließ nicht locker.

Shin-ichi ließ sich zurück ins Bett fallen. Weich landete er in ihrem Arm. Jetzt war es zu spät. Durch ihre Hartnäckigkeit hatte er nun die Grenze der Selbstbeherrschung überschritten. "Ja hier." Er drückte ihre Hand auf seinen Brustkorb. Er lag hier in ihrem Arm und dieses Verlangen in ihm, dieses Verlangen nach ihr, was er seit dem heutigen morgen verspürte wurde größer. "Aber nicht so wie du denkst. Ich hatte schmutzige Gedanken. Es tut mir Leid. Es kam so plötzlich. Du bist so niedlich wenn du schläfst. Da ist es einfach passiert." sagte er leise. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Sie war bei ihm und er wollte sie. Jetzt und hier. Ihm war es egal was sie von ihm hielt, er wollte sie nur einfach.
 

Ran schreckte zurück. Doch Shin-ichi hielt ihre Hand fest.

"Ich konnte nichts dagegen machen. Du weißt nicht wie schwer es ist, neben dir zu liegen, zu wissen, das wir uns lieben und ich mich zusammenreißen muss. Ich würde dich so gern berühren, mehr als ich es bisher getan habe, ganz zärtlich." Er schob ihre Hand tiefer. Immer tiefer. Dann drückte er ihre Handfläche auf seine Genitalien. Leise stöhnend schloss er die Augen. "Ich will mit dir schlafen." Dabei hatte er sich vorgenommen sie in Ruhe zu lassen. Doch nun versuchte er alles, sie davon zu überzeugen, das sie mitspielte. Er konnte einfach nicht anders. Die Sehnsucht nach dem körperlichen Kontakt zu ihr war unermesslich groß. Denn der Verstand ist willig, das Fleisch ist schwach. Nie zuvor war es ihm so bewusst, wie in diesem Augenblick. Und seine Ran, sie hielt ihn nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand. Nur noch sie war in der Lage alles aufzuhalten. Das was sie jetzt sagte, das würde er tun. Selbst wenn sie jetzt alles abbrach, würde er sie verstehen. Er würde zwar ein wenig enttäuscht sein, aber er würde sie verstehen.
 

Ran war im ersten Moment peinlich berührt. Das hatte sie nicht erwartet. Und doch fasste sie sich schnell wieder. Sie dachte an den gestrigen Tag. An den Augenblick, an dem sie selbst kurz davor stand ihn zärtlich zu berühren und somit in die Atmosphäre von Liebe und Leidenschaft einzutauchen. Der Augenblick an dem sie selbst merkte, wie ihre Gefühle kurz davor standen durchzubrechen. Ohne wenn und aber. Und nun seine Berührung, sie erweckte in ihr wieder dieses Gefühl. Sie schien fast willenlos zu sein. Nein, sie konnte ihm nicht böse sein für das was er gerade tat. Im Gegenteil sie verstand ihn. Denn dieses Gefühl trieb sie dazu, Shin-ichi weiter zu berühren, trieb sie in seine Arme. Sie befreite ihre Hand und strich ihm über den nackten Oberkörper. Ein neues Gefühl in ihr entstand. Dieses Gefühl, es ging tiefer. Tiefer, als alles bisher da gewesene.
 

Shin-ichi hob seine Hand, strich ihr sanft über die Oberarme. Es hatte ein gutes Gefühl. Seine Ran, sie floh nicht. Eher das Gegenteil, sie zog mit, streichelte ihn. Also wollte sie auch den Austausch von Zärtlichkeiten, wollte den körperlichen Kontakt zu ihm vertiefen.

Er zog sie am Nacken weiter zu sich herunter. Leidenschaftlich gaben sie sich einem langen Kuss hin. Voller Hingabe erkundeten sie den Körper des anderen.

Ran schob ihre Hand in seine Pyjamahose. Berührt hatte sie sein bestes Stück ja eben schon, aber nun hielt sie es in der Hand und massierte es.

Und was sie konnte, konnte er auch. Er fuhr mit der Hand unter das Oberteil und legte seine Hand auf ihre Brust. Immer leidenschaftlicher wurden sie. Immer mehr erfasste beide das Verlangen nach Liebe. Nicht lange und sie hatten sich ihrer Kleidung entledigt. Beide Körper drängten sich aneinander.

"Warte." murmelte Shin-ichi und langte nach etwas in seinem Nachtisch. "Hier." Er drückte Ran dieses etwas in die Hand. "Zieh du es mir über." flüsterte er in ihr Ohr und bedeckte mit seinen Küssen ihren Hals.

Ran richtete sich auf. Etwas zittrig öffnete sie das kleine Päckchen. Shin-ichi atmete tief durch als Ran ihre Hand um den Inbegriff seiner Männlichkeit legte und mit ein paar geschickten Handgriffen das Kondom überstreifte. Nun stand beiden nichts mehr im Wege.
 

Einige Zeit später erhob sich Shin-ichi. "Ui." sagte er als er sich aufstellte.

"Was?" fragte Ran zurück und sah Shin-ichi an, der sich wieder gesetzt hatte.

"Wackelig." antwortete er mit einem breiten Grinsen. Er spürte, so ganz gesund war er noch nicht und die ganze Aktion hatte ihn noch zusätzlich Kraft gekostet. Doch merken tat er es erst jetzt. Vorher war ihm das alles irgendwie egal gewesen. Da hatte er nur Augen für Ran gehabt. "Bin gleich wieder da." sagte er, nachdem er ein paar Mal tief durchgeatmet hatte und schon war er auch verschwunden. Als er wieder erschien, zierte sein breites Grinsen immer noch sein Gesicht. Es schien regelrecht eingemeißelt zu sein. Man sah ihm an, er war unendlich glücklich.

Auch Ran grinste, als sie ihn sah. Sie fühlte genauso wie er.

Schon ließ Shin-ichi sich neben Ran nieder.

"Ich bin ein wenig erschöpft. Und wie geht es dir?" fragte er und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

"Na drücken wir es mal so aus, ich bin froh mich nicht erheben zu müssen." Sie hob ihren Kopf und schaute im in die Augen. "Es war unbeschreiblich schön. Danke Shin-ichi." flüsterte sie und schaute ihm in die Augen.

"Ich dachte du würdest nicht wollen." flüsterte er.

"Na geplant war es nicht."

"Bei mir auch nicht. Aber was war in der letzten Zeit schon geplant. Um ehrlich zu sein war es mir unangenehm, als ich merkte, das ich mich nicht mehr zurückhalten konnte. Ich wollte nicht das du es mitbekommst. Aber jetzt kann ich sagen, bin ich froh das du es bemerkt hast."

"Es ist seltsam, das wir beide irgendwie gleich reagieren. Ich war mir ein wenig unsicher, wie du reagieren würdest, wenn ich angefangen hätte. Außerdem hatte ich Angst, Angst vor dem ersten Mal, Angst vor den Schmerzen." Ein wenig verlegen blickte Ran zur Seite. "Aber diese Angst war wohl unbegründet. Du wusstest sehr gut was du tun musstest."

"Zufall. Es ist einfach nur passieren. Ich bin einfach nur dem gefolgt, was ich fühlte. Außerdem warst du total entspannt. Ran wir wollten es beide und wenn du dich freiwillig ohne Zwang in diese Situation begibst, dann bist du nicht verkrampft und hast somit keine Schmerzen. Aber wenn es dich beruhigt, mir ging es ebenso wie dir. Ich hatte auch Angst vor dem ersten Mal. Immerhin habe ich dir heute auch meine Unschuld geschenkt." Er zog Ran zärtlich an seinen Körper. "Eines solltest du noch wissen, wenn du nein gesagt hättest, dann wäre nichts passiert. Ich hätte dich nicht dazu gedrängt, ich hätte gewartet. Auch wenn es mir schwer gefallen wäre."

Im Zweifel für den Angeklagten

Danke *verbeug*, danke *verbeug*, danke *verbeug*. Das zeigt mir, das meine Fic halbwegs gelungen ist.

Schön das ihr so hartnäckig nach Eri fragt. Im heutigen Kap wird gelüftet, warum sie nicht nach Ran gesehen hat. Damit dürfte eure Neugier befriedigt werden. Und nicht nur Eri meldet sich zu Wort. Shin-ichi kann es mal wieder nicht lassen ein paar schlaue Kommentare von sich zu geben. Wie denn auch in diesem "verzwickten Fall". *grins* Und letztendlich bekennt sich der Täter dann auch zu seiner Tat. Also viel vergnügen.

Noch was zum letzten Kap. Ihr habt mich überzeugt, ich werde es online setzten. Schließlich gibt es bei MC auch einen Abspann, der nicht immer was mit dem Fall zu tun hat, aber recht nett anzusehen ist.

Bis dann Koko-chan ~_~

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"Hallo Ran, hallo Shin-ichi. Wie geht es euch beiden?" fragte Eri als die beiden die Wohnung über der Detektei betraten.

"Du bist hier?" entgegnete Ran verwundert.

"Ich habe einen Anruf bekommen, in dem mir mitgeteilt wurde das du und Kogoro krank seid. Und es wurde mir auch gesagt, das du versorgt bist, Kogoro jedoch nicht. Also bin ich hergekommen und habe ihn völlig hilflos vorgefunden. Da habe ich beschlossen, solange hier einzuziehen. Was wundert dich daran?"

"Na ich dachte eher, du kommst mal schauen und gehst wieder. Aber das du einziehst, damit habe ich nicht gerechnet. Aber es freut mich, das du es getan hast."

"Wie ich sehe, bist du schon wieder ok."

Ran nickte.

"Sie wollte unbedingt nachschauen wie es ihrem Vater geht. Deshalb sind wir hier." sagte Shin-ichi.

"Er siecht noch dahin." Eri wies mit dem Daumen über die Schulter zum Schlafzimmer von Kogoro. "Und ich nehme an Shin-ichi hat dich gepflegt."

"Na mit Sicherheit war sie bei ihm." brummte eine Stimme grimmig hinter ihnen.

Alle sahen zur Tür, in der Kogoro eingeknickt hing.

"Sie hat mich zurückgelassen um sich zu amüsieren."

"Ich war wirklich krank, genauso wie Shin-ichi." fuhr Ran ihren Vater an.

"Ran lass." Shin-ichi schnitt ihr das Wort ab. "Ja sie war bei mir und wir haben tatsächlich flachgelegen."

"Aha, flachgelegen." vermerkte Kogoro mit einem ironischen Unterton.

"Ganz recht. Im Sinne von Fieber haben und sich nicht mehr bewegen können. Aber wenn sie auf die Zweideutigkeit anspielen, werde ich ihnen in diesem Zusammenhang auch sagen, das ich Ran liebe und mit ihr zusammensein möchte."

"Wenn du nichts mit ihr angestellt hast, dann lässt sich das ja beweisen." Kogoro ließ nicht locker.

"Können sie nicht. Ran ist Hochleistungssportlerin. Und durch die übermäßige Dehnung ihrer Beckenbodenmuskulatur bei ihren Tritten im Karatesport, ist ihre Jungfräulichkeit, also der Beweis auf dem sie abzielen, bereits verloren gegangen. Das ist bei allen jungen Sportlerinnen so, aber das sollten sie als Detektiv wissen. Das einzige, was sich nachweisen lassen könnte, wären Spermaspuren. Und selbst das werden sie nicht finden. Also habe ich was das betrifft, eine reine Weste."

"Dann muss ich dir wohl glauben." Kogoro schien zufrieden.
 

"Der Junge ist klever." Eri grinste. "Zu klever für dich Kogoro. Das Frauen ihre Jungfräulichkeit durch den Sport verlieren können, ist allgemein bekannt. Und Sperma wird man auch nicht nachweisen können, wenn man ein Kondom benutzt hat. Wenn Shin-ichi wirklich Sex mit Ran hatte, hoffe ich mal ganz stark, das sie eines benutzt haben um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Denn seinen Worten zufolge hat er nicht abgestritten, das sie etwas miteinander hatten. Er sprach nur davon, das man es ihm nicht beweisen kann. Also an diesen beiden eben angeführten Dingen kann man es tatsächlich nachweisen." Sie wendete sich Shin-ichi zu. "Aber du bist nicht klever genug. Sex hinterlässt noch andere Spuren."

"Sie meinen die feinen Risse in der Scheide? An denen man auch ablesen kann ob es sich um eine Vergewaltigung oder um freiwilligen Sex handelt? Auch davon habe ich Kenntnis. Außerdem würden sie nur zeigen, das Ran Sex hatte, nicht aber mit wem." Shin-ichi drehte sich ein wenig zur Seite. "Und mal ehrlich. Ich habe das absichtlich nicht angeführt. Glauben sie wirklich, ich würde als Täter die Beweise vorlegen, die mich als solchen überführen? Aber Schluss der Diskussion. Ich gebe es zu. Sie können sich den Gang mit Ran zum Gynäkologen sparen. So die Beichte ist erfolgt. Nun können sie mir eine Moralpredigt halten. Lassen sie nur Ran da raus."

"Ich denke nicht daran. Immerhin gehören zu dieser Sache zwei. Und wenn Ran nicht auch gewollt hätte, wärst du mit Sicherheit nicht zum Zuge gekommen. Denn eine Vergewaltigung traue ich dir jedenfalls nicht zu. Wenigstens bist du so Verantwortungsbewusst gewesen und hast ein Kondom benutzt. Hoffentlich hattet ihr euren Spaß. Deine Eltern und mich wundert es schon, das es überhaupt so lange gedauert hat."

Ran und Shin-ichi sahen sich verwundert an. So lange gedauert?
 

"Und dann ist da außerdem noch ein Punkt. Ich glaube dem Anrufer, als er sagte das Ran erkrankt ist. Ran oder du, ihr würdet mich nicht belügen, nur um euren Spaß zu haben. Und Ran würde ihren Vater nicht einfach so zurücklassen. Immerhin hatte sie ihn bis letzte Woche gepflegt. Auch wenn Kogoro ein Hallodri ist, so liebt Ran doch ihren Vater."

Kogoro brummte etwas Unverständliches.

"Ran würde es liebend gerne sehen, wenn wir dich an ihrer Seite akzeptieren." fuhr Eri ungerührt weiter. "Was mich betrifft, so habt ihr meinen Segen. Das mit Kogoro müsst ihr mit ihm ausmachen. Es wird nicht leicht. Väter geben ungern ihre Töchter in die Hände eines anderen. Aber zurück zum Thema. Wie gesagt, ich glaube euch das Ran krank war. Und da sie nicht hier war, lag die Vermutung nahe, das sie bei dir weilte. Ich habe mich in der Schule erkundigt. Du fehltest bereits auch schon. Daraus schließe ich, das ihr beide wirklich zur gleichen Zeit krank gewesen seid." Eri schmunzelte. "Da ihr aber in gewisser Art aktiv geworden seit und ihr beide hier steht, seid ihr beide wieder gesund. Kogoro jedoch hängt noch immer in den Seilen." stellte sie erneut fest.

"Vielleicht tue ich ja nur so schwach. Damit du noch ein wenig länger bleibst." wendete Kogoro immer noch in der Tür hängend ein.
 

Bei diesem Satz fingen Rans Augen an zu leuchten. Damit ihre Mutter noch länger bleibt? Das hieße ja...

"Du tust also nur so? Na da kann ich ja gehen." Eri verschwand in Rans Zimmer um ihre Sachen zu holen.

Kogoro richtete sich auf und trat auf die beiden Teenager zu. "Hättest du nicht noch länger krank sein können?" fragte er Ran.

Ran sah erst irritiert ihren Vater und dann fragend Shin-ichi an. Der hob die Schultern.

"Shin-ichi?" Eri trat aus dem Zimmer und stellte die Tasche ab. "Ich bitte dich, tue meiner Ran nicht weh. Sie ist der wertvollste Mensch in meinem Leben."

"In meinem auch." versprach Shin-ichi.

"Ich hoffe, das euer gemeinsames Leben besser verläuft als das meine mit Kogoro. Deine Eltern Shin-ichi, führen eine vorbildliche Ehe. Das gibt Hoffnung. Unsere hingegen ist nur ein Trümmerhaufen. Ich weiß nicht, warum ich mich nicht schon längst von Kogoro endgültig getrennt habe. Irgendetwas scheint mich nunmal an ihn zu binden. Ich vermute mal, das bist du Ran." Liebevoll strich Eri über Rans Wange.

"Meine Eltern streiten sich auch oft." entgegnete Shin-ichi.

"Sag ich doch, eine vorbildliche Ehe. Sie streiten sich, aber sie vertragen sich auch wieder, weil sie einander zuhören und verstehen." Eri griff sich ihre Tasche und schickte sich an die Wohnung zu verlassen.

"Willst du wirklich gehen?" fragte Kogoro Eri.

Sie blieb stehen und schaute ihren Mann an.

"Ran wird doch jetzt immer bei ihm sein und ich bin allein." jammerte Kogoro weiter.

Doch Eri zuckte mit den Schultern und verließ die Wohnung. Kogoro blieb nichts weiter übrig als ihr trübsinnig hinterher zuschauen.
 

"Nicht nur das du dich besser mit Megurè verstehst, nicht nur das du mir die Fälle vor der Nase wegschnappst,..." er drehte sich Shin-ichi zu und schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. "... nun willst du mir also auch noch meine Tochter wegnehmen."

Shin-ichi schluckte.

Kogoro entspannte sich. "Wenigsten weiß ich, das du fleißig bist und die Fälle immer löst. Auch wenn du nicht an meine Klasse heranreichst, so wirst du es wohl schaffen Ran eigenständig zu ernähren." Er verschwand in seinem Zimmer.

Ran und Shin-ichi schauten ihm hinterher. Plötzlich wendete Ran Shin-ichi ihren Kopf blitzschnell zu. Ihr war ein Gedanke durch den Kopf geschossen. Shin-ichi sagte doch, das er Conan war. Und ihr Paps bezeichnete Conan immer als seine Glücksbringer, weil er in seiner Gegenwart immer alle Fälle löste.

"Also wenn du..." flüsterte Ran und blickte in Richtung ihres Vaters und dann zu Shin-ichi zurück. "...dann hast du doch alle..."

"Scht." Shin-ichi legte einen Finger auf Rans Mund. "Sag ihm das bloß nicht. Sonst bist du Witwe, noch bevor du verheiratet bist." schien er ihre Gedanken zu erraten.

"Ich werde mich schwer hüten." gab Ran zurück.

"Und schau wenigstens gelegentlich wieder vorbei." brüllte Kogoro aus seinem Zimmer. Ran schluckte.

"Gut gehen wir wieder zurück. Dein Vater scheint einer Beziehung zuzustimmen. Nutzen wir es, solange er es sich nicht anders überlegt. Außerdem ist er wieder gesund. Du musst dich nicht um ihn sorgen. Aber du jedoch musst wieder ins Bett. Wenn du jetzt bleibst, wirst du dich nicht erholen. Nehmen wir ein paar Sachen von dir mit." sagte Shin-ichi. Ran nickte zustimmend. Gemeinsam packten sie einige Kleidungsstücke von Ran ein und dann verließen beide Hand in Hand die Wohnung.

Sonoko und das kürzeste Geheimnis

Der Wecker schrillte. Shin-ichi stellte ihn ab. Ran neben ihm drehte sich um.

"Guten Morgen mein Engel." Liebevoll küsst er sie auf die Stirn. "Schlaf weiter."

"Ich fühle mich schon wieder gut. Ich komme mit in die Schule" protestierte Ran, als Shin-ichi sie in das Kissen zurückdrückte.

"Du bleibst liegen. Wir haben gestern besprochen, dass du dich noch bis Sonntag ausruhen wirst. Wenn du jetzt schon wieder zur Schule willst, wirst du womöglich noch einen Rückfall erleiden."

"Schon gut." Ran musste kichern. Das er so fürsorglich war, hatte sie wirklich nicht gewusst. Hilfsbereit ja, aber fürsorglich?

"Bis heute Nachmittag. Ich komme nach der Schule gleich nach Hause." Shin-ichi verschwand.

Ran drehte sich um und kuschelte sich in die Kissen. Sie schnüffelte. Dann musste sie grinsen. Sie war bei ihm. Voll und ganz. Und das Gefühl von Geborgenheit nahm sie immer mehr gefangen. Ein angenehmes Gefühl fand sie. Ein Gefühl das sie am liebsten nicht mehr missen wollte.

Ran hörte wie die Tür unten ins Schloss fiel. Gemütlich rollte sie sich auf die andere Seite. Sie wollte noch ein wenig schlafen.

Am späten Vormittag erwachte sie wieder. Ihr Blick schweifte zum Wecker. So allein hier im Bett war es bei weitem nicht so gemütlich als wenn Shin-ichi neben ihr lag. Dann erspähte sie das Buch welches Shin-ichi in den letzten Tagen gelesen hat. Zaghaft griff sie danach und schlug es auf. Sherlock Holmes, dachte sie. Dann wollen wir mal erkunden was an ihm wirklich so spannend ist. Sie begann zu lesen. Nach 2 Stunden schlug sie das Buch wieder zu. Nichts weiter als ein gewöhnlicher Krimi, stellte sie fest. Ran fing an sich zu langweilen. Kurzentschlossen erhob sie sich und zog sich an.
 

Sie war so gut wie gesund. Gegen ein wenig Bewegung würde Shin-ichi ja nichts einzuwenden haben. Schließlich waren sie gestern auch unterwegs und haben nach ihrem Vater gesehen. Warum sollte sie dann heute den ganzen Tag das Bett hüten? Sie lüftete, richtete das Bett und sorgte für ein wenig Ordnung im Zimmer. Sie brachte das Geschirr in die Küche und widmete sich dann derer. Neugierig erkundete sie die Schränke. Viel fand sie nicht, aber immerhin genug um eine kleine Mahlzeit zu kochen. Also machte sie sich an die Vorbereitung.

Anschließend ließ sie sich im Wohnzimmer auf die Couch nieder. Sie wickelte sich in eine Decke und wartete. Der Zeiger der Uhr sprang weiter und weiter. Bald, so wusste sie, bald musste Shin-ichi wieder erscheinen. Sie konnte nicht glauben, das sie solche Sehnsucht nach ihm haben konnte. Aber es war nun einmal so.

Dann drehte sich der Schlüssel im Schloss. Shin-ichi trat ins Wohnzimmer und Ran erhob sich.

"Wieso bist du nicht im Bett?" fragte Shin-ichi und nahm Ran in den Arm.

"Weil es so langweilig ist." maulte Ran. "Aber ich bin erst Mittags aufgestanden. Und ich habe auch nicht viel gemacht. Ehrenwort. Und nun essen wir."

"Du hast was zu Essen gemacht?"

Ran nickte.

"Man ich habe richtig Hunger." Er zog Ran in die Küche.

"Muss nur noch gekocht werden."

"Na das werden wir doch wohl hinkriegen." Shin-ichi setzte den Reis auf. "Übrigens ich habe alle fehlenden Unterlagen mitgebracht. Pro Tag und Unterricht ein Stapel Kopien. Und von jedem Stapel ein Zettel. Frag nicht wie viele Stapel es waren." Er kramte in seiner Tasche und warf den Packen auf den Tisch.

"Oje da haben wir aber einiges zu tun."

"Immer schön langsam. Wir fangen nach dem Essen an."
 

Nach einer gemütlichen Nacht trennten sich ihre Wege wieder. Ran ordnete ihre Schulsachen, während Shin-ichi in der Schule büffelte. Den Nachmittag jedoch verbrachten sie gemeinsam.

Der Sonntag kam. Und mit ihm die Zeit, das Ran wieder nach Hause zurückkehrte. Am Abend war sie wieder daheim und Kogoro glücklich, das er seine Tochter wieder hatte. Jedoch war Ran wütend. Die beiden Tage die er allein verbracht hatte, hatten ausgereicht die Wohnung in einen Schweinestall zu verwandeln. Sie bereute es schon, überhaupt wieder nach Hause gekommen zu sein. In Shin-ichis großem Haus hatte sie bei weitem weniger zu tun, als in der kleinen Wohnung.
 

Der nächste Morgen brach an. Eine neue Woche, ein neuer Tag. Für Ran wurde es nun auch wieder Zeit zur Schule zu gehen. An gewohnter Stelle traf sie auf Shin-ichi.

"Guten Morgen." sagte sie und strahlte ihn an.

"Guten Morgen." antwortete er. "Kommst du wieder zu mir? Ohne dich ist es einsam."

"Wie kannst du das beurteilen? Wir waren doch nur kurze Zeit zusammen und nicht zu vergessen, wir waren krank."

"Also ich fand das Kranksein schön. Naja zumindest solange du bei mir warst. Doch nun musste ich wieder allein schlafen. Früher konnte ich nicht einschlafen weil du neben mir warst. Heute kann ich nicht einschlafen, weil du nicht neben mir bist. Erstaunlich wie schnell man sich doch umgewöhnt. Außerdem scheinst du etwas zu vergessen. Nämlich das, das wir beide nicht erst seit der Grippe zusammengewohnt haben, sondern bereits schon früher unser Leben geteilt haben. Ja da werden Erinnerungen wach." Shin-ichi nahm Ran bei der Hand.

"Stimmt, hatte ich vergessen. Ich lasse mir deine Frage durch den Kopf gehen. Wenn ich allerdings an gestern Abend denke, fällt die Entscheidung schnell zu deinen Gunsten aus."

"Hat er mal wieder über die Stränge geschlagen?"

"Frag nicht."

"Hallo Ran." Sonoko gesellte sich zu den beiden.

"Ah Sonoko guten Morgen." antwortete Ran und drehte sich zu ihrer Freundin um. "Seit wann bist du wieder gesund?"

"Ich bin heute den ersten Tag wieder in der Schule. Und du bist wahrscheinlich um die Grippe herumgekommen." Alle drei setzten ihren Weg zur Schule fort.

"Irrtum. Mich hat es auch dahingerafft."

"Dann haben wir aber eine Menge nachzuholen."

"Weniger. Shin-ichi hat mich mit den Kopien versorgt."

"Ah Shin-ichi." bemerkte Sonoko trocken und schielte auf die Hände der beiden.
 

Irgendwann hielt Sonoko es nicht mehr aus. "Sag mal Ran?" Sonoko zog sich ihre Sportsachen aus. "<ich hab heute Morgen nichts gesagt, aber könnte es sein das du und Shin-ichi jetzt fest zusammen seid?"

Ran drehte sich zur Seite weg. "Wie kommst du denn darauf?" fragte sie leise.

"Er hat dir schulisch auf die Sprünge geholfen. Ich meine das ist ja nichts ungewöhnliches. Was aber ungewöhnlich ist, ist das ihr Händchen haltet."

"Und du behauptest jetzt das hat was zu bedeuten." Ran zog sich ihren Pulli über.

"Wenn Shin-ichi mit einem Mädchen Händchen hält, hat das was zu bedeuten. Wir alle wissen, das Shin-ichi diesbezüglich nicht gerade sehr freizügig ist."

"Du übertreibst."

"Soso?" Sonoko ging um Ran herum. "Also was ist?"

"Lass mich." Erneut drehte sich Ran weg und räumte ihre Sachen in die Tasche.

"Du bist rot."

"Okay." flüsterte Ran. "Ja Shin-ichi und ich sind fest zusammen. Aber sag es keinem weiter. Ich will kein Aufsehen darum machen."

"Du hast einen Vogel." Sonoko drehte sich um. "Hey alle mal herhören." rief sie durch den Umkleideraum der Mädchen. "Ran und Shin-ichi sind ein Paar."

"Was?" Einige ihrer Klassenkameraden traten zu den beiden. Andere streckten ihre Hälse. "Ehrlich?"

"Ja sie hat es eben gesagt." brüstete sich Sonoko stolz.

"Stimmt es Ran?" fragte Mikako.

Doch Ran schwieg.

"Wie hast du ihn denn dazu bekommen?" neugierig wurde Ran umringt.

"Ach kommt schon." Sonoko schaltete sich wieder ein. "War denn etwas anderes zu erwarten? Die beiden kenne sich doch schon ewig und da war es doch schon klar das sie sich auch lieben."

"Sonoko." Ran richtete sich brüskiert auf. "Ich finde das unfair von dir. Ich habe gesagt du sollst es niemanden weitersagen. Du bist meine Freundin. Warum tust du mir das dann an?"

"Ran." Sonoko sah ihre Freundin wegen ihres heftigen Ausbruchs traurig an. "Es war doch wirklich klar das du und Shin-ichi mal zusammen sein werdet."

"Ich mag es aber nicht, wenn mich alle anstarren."

"Jaja. Die Bescheidenheit in Person. Aber wer mit dem bekanntesten Jungen aus unserer Schule geht, muss damit rechen, das er angestarrt wird. Also reiß dich zusammen."
 

"Sonoko hat Recht." Mikako trat hinter Ran. "Jedenfalls willkommen im Club. Wenn du willst kann ich dir ein paar Tipps bezüglich Freundschaft mit Jungen geben."

Ran drehte sich leicht Mikako zu.

"Also erst mal werden die Kerle mit ihrem Mädchen angeben. Egal wo sie auftauchen, du musst an ihrer Seite erstrahlen. Immer schön lächeln. Und dann sind sie nur auf Sex aus. Wenn sie erst einmal ein Mädchen an der Angel haben, wirst du darum nicht herumkommen. Sie wollen es, ob du es nun willst oder nicht. Mach dich auf was gefasst. Aber wenn du das erste Mal hinter dir hast, ist alles weitere nur noch halb so schlimm. Also beiß die Zähne zusammen und durch. Ich habe es auch geschafft."

"Ist es so schlimm?" Sonoko sah Mikako an.

"Ja es tut weh. Verlass dich drauf."

"Oje." jammerte Sonoko.

"Tut mir Leid für dich Mikako." Ran senkte den Kopf und schloss die Augen. Sie war wütend. Wie nur konnte Mikako Masanobu mit Shin-ichi vergleichen. Die beiden Jungen hatten doch nichts gemeinsam. Mühsam zwang sie sich ruhig zu bleiben. "Ja tut mir wirklich leid das Masanobu so ein miserabler Freund ist. An deiner Stelle würde ich mich von ihm trennen und mir einen suchen der mehr auf mich achtet. Ich jedenfalls kann mich nicht beklagen. Mein erstes Mal war wunderschön. Ohne Schmerzen. Sehr gefühlvoll und zärtlich. Ich hatte meine Angst schon verloren, bevor es überhaupt dazu kam. Und Shin-ichi würde mich nie zwingen wenn ich es nicht wollte. Er nimmt Rücksicht auf mich und meine Gefühle."

"Shin-ichi?" fragte Sonoko ungläubig. "Reden wir von dem gleichen Shin-ichi? Dieser arrogante und egoistische Typ?"

"Ganz recht der Shin-ichi. Der eingebildete Oberschülerdetektiv. Er ist sensibler als wir es jemals gedacht haben. Immer hat er auf mich geachtet. Sein ganzes Leben lang. Und ich hab es nicht mal mitbekommen." Ran senkte ihre Stimme. Ja wenn man bedachte wie er ihr wirklich immer zur Seite gestanden hat, selbst als er geschrumpft war. In der letzten Woche hatte er ihr alles gebeichtet. Es war das erstemal das er so aus sich heraus gekommen war. Das er so auch sein konnte, war neu für sie. Überraschend und doch beruhigend. "Schulschluss. Ich gehe." Noch ehe sie ganz ihre Beherrschung verlor verließ Ran die Unkleidekabine.
 

Draußen setzte sie sich auf die kleine Mauer. Sie fühlte sich schlecht. Ihre Klassenkameradinnen gingen an ihr vorbei. Ran hörte sie wispern und kichern. Schon bald setzte sich Sonoko zu ihr.

"Hey du willst wirklich nicht, das man über dich und Shin-ichi spricht."

"Nein es ist mir unangenehm. Ich will einfach nur mit ihm zusammen sein ohne das es etwas besonderes ist."

"Ich gebe es ja ungern zu, aber Shin-ichi ist etwas Besonderes. Genau wie du. Ihr beide seit etwas besonderes."

Die Jungen verließen nun auch das Schulgelände.

"Hallo Shin-ichi." Kami sah Shin-ichi lächelnd entgegen. Andere taten es ihr gleich.

"Hallo Ran." Er ließ sich neben Ran nieder. "Und ja hallo Sonoko." fügte er abfällig hinzu.

Ein paar Mädchen liefen kichernd an ihnen vorbei und warfen einen verschämten Blick zu Shin-ichi rüber.

Shin-ichi zog die Augenbrauen zusammen. "Kannst du mir sagen wieso mich alle so merkwürdig ansehen?" wisperte er Ran zu. "Also normalerweise werde ich immer nur so angeschaut, wenn ich mal wieder einen Täter zur Strecke gebracht habe. Das ist aber nicht der Fall gewesen."

"Och das liegt nur daran, das Ran ein wenig geplaudert hat. Wie wir gehört haben bist du ja ein echter Lover." kicherte Sonoko.

"Tut mit Leid Shin-ichi." Ran senkte den Kopf. "Ich wollte nicht darüber reden. Es ist einfach so aus mir rausgesprudelt. Ich war so wütend. Und da musste ich doch wiedersprechen. Nur weil sie schlechte Erfahrung gemacht hat, heißt das doch noch lange nicht, das es bei allen anderen Paaren auch so sein muss."

"Aja, ich verstehe. Tja sieht so aus, als wären wir beide wohl für die nächste Zeit Gesprächsthema Nummer eins. Aber das wird auch irgendwann vorbei sein. Verlass dich drauf. Ich habe das schon öfter mitgemacht. Allerdings noch nicht mit diesem Thema." Shin-ichi grinste.

Ran nickte nur.

"Hey Kudo. Ich wusste gar nicht das du so ein Weichei bist." Masanobu stellte sich zu den dreien.

"Das ging ja schneller als gedacht." sagte Sonoko. "Hat Mikako dir den Laufpass gegeben, nur weil Shin-ichi besser zu Ran ist als du zu Mikako?"

"Halt die Klappe." giftete Masanobu Sonoko an.

"Scheint ja was Wahres dran zu sein." Shin-ichi erhob sich. "Sonst wärst du nicht so wütend. Aber lass das bitte nicht an uns aus, wenn du ein Versager bist." Er zog Ran an der Hand hoch. Gemeinsam ließen sie die Schule hinter sich.
 

Schon bald trat wieder Normalität ein. Die Grippewelle war abgeebbt.

Das Leben von Ran und Shin-ichi hatte sich zwar geändert, aber das störte sie beide nicht. Sie lebten ihr neues Leben, als hätten sie nie etwas anderes getan. Ran zog bei Shin-ichi ein. Eri zu ihrem Mann. So schlug Ran gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und sie war mit sich und der Welt zufrieden. In der Schule gab es kurze Zeit später schon wieder andere Gesprächsthemen. Und Shin-ichi war ebenfalls wie eh und je auf der Suche nach einem für ihn unlösbaren Fall. Ran stets an seiner Seite, zogen sie durch die Stadt. Beide entwickelten sich zu einen unschlagbaren Team, das selbst in der Presse Einzug hielt. Sie beide konnten Stolz sein.

So hatte die Grippe in diesem Jahr zwei Menschen zusammengeführt. Zwei Menschen die schon immer zusammengehört haben, es nur nie wahr haben wollten. Ihre Weichen für die Zukunft waren somit gestellt. Und die beiden würden den Weg den sie nun beschritten hatten nicht wieder verlassen.
 

________________________________________________________________________________
 

"So das wars." Kokomiko rutschte auf ihrem Kissen unruhig hin und her. "Irgendwie hab ich einen faden Beigeschmack bei dieser Fic. Das letzte Kap ist auch nur enstanden, weil ich beim schreiben an die Gespräche in der Unkleide denken musste. Über was man nicht so alles spricht!!!" Sie lächelte verlegen. "Und wer den Spaß an Sex verloren hat, bei dem entschuldige ich mich. Aber wenn man das ganze als einen nüchternen Fall betrachtet, kommt eben sowas dabei raus. Und Shin-ichi war es trotzdem etwas peinlich so darüber zu sprechen. Ich kann mich erinnern das ich geschrieben habe 'Er drehte sich zur Seite' oder sowas in der Art. Nunja jedenfalls war es dann jetzt. Diese Fic hat ein Ende und ich danke, das ihr durchgehalten habt. Bis zum nächsten mal."



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Von:  shinran
2014-08-26T13:40:36+00:00 26.08.2014 15:40
hey
also die geschichte war so genial also ich fand sie richtig süß ^^
hach so eine beziehung wünscht man sich doch
ich finde dein schreibstil echt klasse und ich habe nur wenige rechtschreibfehler gesehen :D
ich liebe dieses paaring einfach.und deswegen mach so weiter ja?
Mfg Shinran
Von: abgemeldet
2007-09-08T17:53:55+00:00 08.09.2007 19:53
Huhu =)
-> Ich hatte gerade Zeit, und da hab ich mir mal deine FF durchgelesen xD Und ich kann dazu nur sagen: GENIAL! Echt riesen Lob, denn ich fande die FF wirklich gut gelungen und echt klasse. =)))))))) !!!!!!!! >.<
Finde die FF echt super, und ich werde mir in den nächsten Tagen auch mal deine ganzen anderen Ffs durchlesen ^-^ ...... >.< xDDD

Nochmal ein rieeeeeeeeeesen Lob und gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz
liebe Grüße von
Deienr Shi_Ran-chan
Von: abgemeldet
2007-01-09T15:14:20+00:00 09.01.2007 16:14
So, nun hab ich diese FF auch wieder durch... ich fass es nicht dass ich bei manchen vergessen hab, kommis zu hinterlassen! nja, jetzt hab ich ja zeit, alles nachzuholen...

ich fand die FF schön.. da möchte man doch selbst gerne krank werden und geplegt werden xD
nur ein bis zwei mal hab ich gemerkt, dass sich klitzekleine rechtschreibfehler eingeschlichen haben... ich denke im vorletzten kapitel... aber die sind nicht weiter schlimm^^

mach weiter so!^^

LG
Ran_Mori1
Von: abgemeldet
2006-12-17T15:35:51+00:00 17.12.2006 16:35
Schönes Ende^^
Mir ist nur aufgefallen, dass Schin-ichi eine richtige Labbertasche ist, auch schon in dem Kapi davor hab ich es bemerkt^^
Aber das macht ja nichts. Alles sehr süß und ich freu mich, dass ich die FF gefunden habe und sie lesen konnte.
Liebe Grüße
Von: abgemeldet
2006-12-17T14:01:28+00:00 17.12.2006 15:01
Soso, was kommt da wohl noch?
Leider kann ich meine neugier jetzt nicht stillen, der Hund muss raus, aber bald bin ich wieder da und dann stürze ich mich voller Freude auf das letzte Kapi.
Zu diesem habe ich nur zu sagen:
Ich würde mich an Ran's und Kogoro's stelle völligübergangen fühlen. Wie Schini-chi und Eri über die Beziehungen der vier dabttiert haben und...ach ich weiß auch nicht.
Wäre schön gewesen, wenn du hin und wieder einen Gesichtsausdruckvon Ran beschrieben hättest.
Ich an ihrer Stelle hätte mir den nächstbesten Einrichtungsgegenstand genommen und ihn nach Schini-chi und meiner Mutter geworfen^^
LG
Von: abgemeldet
2006-12-17T14:01:15+00:00 17.12.2006 15:01
Soso, was kommt da wohl noch?
Leider kann ich meine neugier jetzt nicht stillen, der Hund muss raus, aber bald bin ich wieder da und dann stürze ich mich voller Freude auf das letzte Kapi.
Zu diesem habe ich nur zu sagen:
Ich würde mich an Ran's und Kogoro's stelle völligübergangen fühlen. Wie Schini-chi und Eri über die Beziehungen der vier dabttiert haben und...ach ich weiß auch nicht.
Wäre schön gewesen, wenn du hin und wieder einen Gesichtsausdruckvon Ran beschrieben hättest.
Ich an ihrer Stelle hätte mir den nächstbesten Einrichtungsgegenstand genommen und ihn nach Schini-chi und meiner Mutter geworfen^^
LG
Von: abgemeldet
2006-12-17T13:46:18+00:00 17.12.2006 14:46
Strike!
Darauf hab ich gwartete und er ist immer noch sooo süß zu ihr.
Macht mir richtig freude die beiden zu "beobachten"^^
Und schnell weiter zumnächsten Kapi^^
LG
Von: abgemeldet
2006-12-17T13:34:43+00:00 17.12.2006 14:34
Und die Spannungskurve steigt und steig und steigt...
Ich nehm alles zurück, was ich ein oder zwei Kapis vorher geschrieben habe: Das wäre kein schönes Ende, denn jetzt gehts erst richtig los^^
Die beiden sind einfach nur zu niedlich...*schwärm*
LG
Von: abgemeldet
2006-12-17T13:25:06+00:00 17.12.2006 14:25
Wie er sie betüttelt^^
Da möchte man doch direkt auch krank sein.
Nur werd ich den Gedanken einfach nicht los, dass Ran jetzt NUR das Oberteil vom Pyjama trägt...irgendwie unangenhem
Aber frishc bezogene Betten...mhm...ich liebe frisch bezogene Betten
LG
Von: abgemeldet
2006-12-17T13:12:22+00:00 17.12.2006 14:12
oh gottm wie süß^^
Das wäre jetzt ein so schönes Ende für die FF.
Ich hoffe nur, dass es so glücklich weiter geht
LG


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