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Hundeyoukai (fast) unter sich

Die erste Staffel
von

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Hundeyoukai unter sich

Das hier ist nun das zweite Kapitel, indem unsere Freunde ein paar 'nette' Bekannte treffen.^^
 


 

2. Hundeyoukai unter sich
 

Die Reisegruppe, bestehend aus drei Menschen, einem hanyou und einem Katzen- und einem Fuchsyoukai erreichte zwei Tage vor Vollmond das Tal des Flusses, an dessen Mündung das seltsame Treffen stattfinden sollte.

"Da ist ein Dorf..." Miroku deutete voran: "Vielleicht können wir dort erfahren, wie weit es noch bis zur Mündung ist."

"Und ob wir unter Umständen ein Boot brauchen." Sango wunderte sich etwas, als alle sie anstarrten: "Nun, es könnte ja sein, dass auf der anderen Uferseite ein...Platz, eine Wiese ist, während auf dieser Seite des Flusses ein Sumpf ist. Und ich denke, das ist das letzte Menschendorf vor der Mündung."

"Kann sein." Kagome blickte geradeaus: "Von hier an scheint es eher Wildnis zu werden."

"Und es gibt Youkai..." Inuyasha hatte bemerkt, dass die ersten Bauern ihn anstarrten und sich etwas zurückzogen: "Sie scheinen Angst zu haben."

"Nun, immerhin hast du ein Schwert und sie nicht", meinte Kagome aufmunternd: "Es muss ja nicht am Aussehen liegen."

"Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?" knurrte er prompt.

Sie antwortete nicht darauf, da sie sah, wie Miroku etwas schneller ging, einen der Bauern ansprach. So blieb sie stehen, um den nicht mit einer ganzen Gruppe zu ängstigen. Sango tat es ihr gleich. Inuyasha war etwas verwundert, stellte sich aber zu den Mädchen, zumal er das Gespräch sowieso mithören konnte.

"Ehrwürdiger Mönch..." sagte der Bauer: "Ihr solltet nicht weitergehen. Die Gegend von hier bis zum Meer ist nicht das, was sie mal war. Es treiben sich nachts dort recht viele Youkai herum. Und andere wilde Tiere."

"Oh, ich habe ganz gute Fähigkeiten. Und meine Schüler ebenfalls."

"Oh, Eure Schüler..."

"Sag, wenn wie sieht es an der Mündung aus? Kann man von hier aus das Meer zu Fuß erreichen?"

"Nein. Ihr werdet ein Boot brauchen. Auf dieser Seite kommt bald ein Wald, dann ein Sumpf, der vom Meer her salzig ist. Dort wächst nichts und man kann sich die Füße verletzen."

"Gäbe es in deinem Dorf vielleicht ein Boot, das wir leihen könnten...?"

Ein Aufschrei ließ alle umsehen.

"Wir haben ein Boot!" Inuyasha stand am Ufer. Er hatte das Seil eines Bootes in der einen Hand. In der anderen hatte er dessen Besitzer am Gewand gefasst und hielt ihn in der Luft so fest.

"Oh nein, " murmelte der Mönch.

Kagome war weniger zurückhaltend: "Inuyasha!" schimpfte sie und rannte hinüber: "Lass den armen Mann sofort runter. Was fällt dir denn ein, harmlose Menschen hier so zu belästigen?" Zu dem Bauern gewandt, der verängstigt abgestellt wurde: "Es tut mir leid. Er ist sehr unhöflich. Wir wollten dich fragen, ob wir uns dein Boot ausleihen dürfen...?"

Der starrte das Mädchen in der fremdem Kleidung verwirrt an, dann den Jungen mit den seltsamen weißen Haaren...und den noch viel seltsameren Hundeohren und wandte sich hilfesuchend an den einzigen der Fremden, der einigermaßen normal zu sein schien: "Mönch...gehören diese Leute zu dir?"

"Ja." Miroku seufzte: "Ich werde ihn etwas länger meditieren lassen müssen. Er ist immer so impulsiv."

"Meditieren?" Inuyashas Ohren zuckten: "Keh. Ich habe ein Boot erbeutet."

"Erbeutet ist das richtige Wort." Kagome funkelte ihn an: "Man kann doch fragen!"

Der Mönch fuhr fort: "Aber in einem hat er recht. Wir benötigen ein Boot. Dürfen wir uns deines ausleihen, um damit zur Mündung dieses Flusses zu fahren?"

Der Bauer nickte. Ihm schwante Übles, wenn er diese höfliche Bitte ablehnte.

"Vielen Dank." Kagome verneigte sich etwas: "Wir werden gut darauf aufpassen. Und es dann zurückbringen."

"Danke..." Der Mann sah nicht so aus, als ob er dieser Zusage Glauben schenken würde. Im Stillen nahm er sich vor, mit dem neuen Boot anzufangen, sobald diese Fremden weg waren. Falls sie wider Erwarten seines heil zurückbrachten, hätte er eben zwei.

Inuyasha zog derweil das Boot quer zum Land: "Steigt ein..."

Shippo krallte sich an Kagome: "Muss das wirklich sein?" murmelte er unglücklich. Er wurde jedes Mal, wenn er ein Boot bestieg seekrank.

"Es wird schon nicht so schlimm werden." Kagome kletterte vorsichtig in das schwankende Boot. "Inuyasha sagt doch, dass Youkai nicht schlecht werden kann."

"Hundeyoukai, vielleicht." Aber er wusste, dass es nichts helfen würde.

Sango folgte etwas überhastet, um nicht Miroku Gelegenheit zu geben, ihr eine "hilfreiche" Hand zu leihen. Der stieg ebenfalls ein, nahm das Paddel. Inuyasha schob kräftig an, um dann mit einem großen Satz in die Spitze des Fischerbootes zu springen.

"Danke, nochmals", rief der Mönch höflich zu den Bauern, die irgendwie erleichtert waren, die Fremden von hinten zu sehen und sich wieder ihrer Arbeit zuwandten.
 

Sesshoumaru gab nur sich selbst zu, etwas verwundert zu sein, als er mit seinen beiden Begleitern die Strasse auf das Dorf zuging. Natürlich war er es gewohnt, dass einfache Bauern sich vor ihm verneigten, wenn sie in ihm einen menschlichen Adeligen vermuteten. Und ebenso war es normal, wenn sie schreiend wegliefen, erkannten sie in ihm einen Youkai. Aber nie zuvor hatten sich Bauern höflich verneigt, ihn jedoch misstrauisch begutachtet. Und nie zuvor war der Ortsvorsteher mit einer tiefen Verneigung zu ihm gekommen:

"Ihr wünscht gewiss ein Boot?"

Da er nicht annahm, dass die Leute hier in diesem Dorf hellsehen konnten, musste etwas anderes die Ursache sein. Aber er sagte nur: "Genau so ist es."

"Darf ich Euch dann eines anbieten,...?"

Sesshoumaru nickte unmerklich, fand das Ganze aber ein wenig ungewöhnlich. War das hier etwa eine Falle für ihn? Seine übermenschlich guten Ohren hörten ein leises Flüstern: "...auch so lange weiße Haare. Aber nicht nur ein Schwert..."

Das ist eine Erklärung, dachte er. Anscheinend war Inuyasha schon zuvor hier und hat sich ein Boot ausgeliehen. Seltsam, das er die Leute so beunruhigt hat. Ich hätte geglaubt, er wäre so ein großer Menschenfreund. Aber er wandte nur leicht den Kopf: "Jaken."

"Jawohl." Der eilte hinter dem Dorfvorsteher her, um das Boot in Besitz zu nehmen.

Der Hundeyoukai stieg ein, dann Rin, die auf dem schwankenden Untergrund stolperte und gegen Sesshoumaru fiel, sich instinktiv an seinem Rücken abstützend. Erschreckt zuckte sie zusammen, kniete sich auf den Bootsboden. Sie wusste nur zu gut, dass Jaken für solch eine Fehlleistung schon geschlagen worden war - und sie wusste, wie weh es tat, verprügelt zu werden, wenn auch nur von Menschen. Sesshoumaru drehte leicht den Kopf. Als er ihrem erschrockenen Blick begegnete, sah er wieder geradeaus. Es war ein Unterschied, einen Youkai wie Jaken zu schlagen, bei dem die Verletzungen nach wenigen Stunden verschwinden würden- und dieses Menschenkind. Er würde nie vergessen, wie sie diese ganzen blauen Flecken durch die Schuld " nur" von Menschen gehabt hatte.

"Verzeihung", flüsterte sie etwas erleichtert: "Sesshoumaru-sama...." Ihre Überzeugung, dass er ihr nie etwas tun würde, hatte gerade eine Bestätigung erfahren.

Jaken stieg ein und nahm das Ruder, stieß vom Land ab.

Die Bauern sahen hinterher.

"Was wohl an dieser Mündung los ist?"

"Keine Ahnung." Der Dorfvorsteher seufzte: "Aber das scheint ein Treffen von Leuten zu sein, mit denen sich unsereiner besser nicht anlegen sollte. Und es geht uns ja auch nichts an. Immerhin hat keiner von denen uns etwas getan." Ein erneutes Seufzen: "Ich wage sogar zu hoffen, dass wir eins oder sogar unsere beiden Boote mal wieder sehen werden."
 

"Was für ein hübscher Treffpunkt", sagte Sango ein wenig sarkastisch, die sich mit Kiara auf dem Arm umsah. Hier, wo der Fluss ins Meer mündete, dehnte sich eine riesige Kiesbank, an deren Ende hin eine steile Klippe aufragte. Auf der anderen Seite des Flusses dehnte sich ein Salzsumpf. Sie waren hier mit dem Boot angelandet und suchten nun nach Hinweisen, warum sie hierher gelockt worden waren. Oder von wem.

"Ein guter Kampfplatz", meinte Inuyasha: "Hier kann man nichts kaputt machen. Ob diese Nachricht doch von Sesshoumaru kam?"

"Möglich." Miroku drehte sich um die eigene Achse. "Aber niemand ist zu sehen."

"Es ist noch nicht Nacht." Kagome trat neben den hanyou: "Und es hieß in dem Brief doch bei Vollmond."

"Das ist wahr." Der Mönch lehnte sich auf seinen Stab: "Aber trotzdem...Ich spüre etwas wie Youkai-Energie. Sehr schwach, wie unterdrückt."

"Oder wie ein Bannkreis...?" Sango war nicht umsonst Dämonenjägerin: "Aber es ist nichts, was deutlich ist. Keine akute Gefahr."

"Ich kann auch nichts wittern." Inuyasha drehte sich um: "Und meine Nase ist wirklich gut."

"Das wissen wir alle." Kagome sah sich etwas besorgt um. "Vielleicht täuscht ihr euch auch. Oder es war ein Youkai oder mehrere hier vor ein paar Tagen und das ist der Rest...?"

"Vielleicht." Sango ließ den Katzenyoukai zu Boden: "Du riechst auch nichts, Kiara? Nein? Nun, vielleicht ist auch wirklich niemand hier."

"Gehen wir mal in Richtung auf die Klippe", schlug Inuyasha vor: "Wenn wir hochklettern können haben wir Überblick und vielleicht finden wir dort eine Erklärung für das alles."

So marschierte die Reisegruppe in Richtung der gut zwanzig Meter aufragenden grauen Klippe, die das Kiesbett hier begrenzte. Das Gehen in den kleinen Steinen war unbequem und sie achteten sorgfältig auf Gefahrenhinweise, aber sie erreichten die Felsen ohne Probleme.

"Hinaufklettern?" Miroku starrte empor: "Das ist schwierig."

"Unmöglich." Kagome schätzte die Höhe ab: "Das schaffe ich nicht."

"Wir müssen ja nicht hoch", meinte Sango: "Obwohl, um zu erfahren, wer hier vielleicht außer uns noch ist..."

Sie brach ab, denn Inuyasha war etwas erstarrt: "Das ist jetzt klar", sagte er leise.

Seine Freunde drehten sich um. Ein weiteres Boot war neben dem ihren gelandet und jeder von ihnen erkannte den Youkai, der gerade an Land ging, und seine beiden Begleiter.

"Also doch", murmelte Inuyasha und rannte los. "Sesshoumaru!"

"Inuyasha!" Sein Halbbruder hatte ihn ebenfalls entdeckt und lief los.

Schon im Rennen zogen beide ihre Schwerter, die sofort aufstrahlten.

"Na wie schön", murmelte Kagome: "Soviel Zeit für ein Gespräch..." Sie ging los, um etwas näher an den Kampfplatz zu kommen, wo sich die beiden Brüder gerade Klinge auf Klinge trafen. Helle Funken sprühten und beide sprangen zurück, griffen sich sofort wieder an.

"Was für Idioten", sagte Sango aus tiefstem Herzen und folgte ihr. Der Mönch blieb an ihrer Seite. Sie hatten einen ähnlichen Kampf alle schon gesehen.

"Sesshoumaru und Inuyasha vom westlichen Hundeclan!" Eine Männerstimme hallte über die Kiesbank, deutlich durch Magie verstärkt.

Irritiert sprangen die Angesprochenen zurück, die Schwerter noch immer kampfbereit haltend, sahen sich um.

"Es tut mir fast leid, Euren Kampf unterbrechen zu müssen, aber wir sind nicht zum Spielen hergekommen." Etwas wie Heiterkeit lag in der Stimme des Unbekannten: "Obwohl ich zugeben muss, dass ich gern zugesehen hätte, wie sich die beiden Söhne von Inu Taishou gegenseitig an die Kehle gehen."

"Wer bist du?" schrie Inuyasha und drehte sich um die eigene Achse: "Hast du uns etwa diese dämliche Einladung geschickt?"

"Wärst du sonst gekommen?"

Sesshoumaru hob etwas den Kopf: "Du unterdrückst deine Energie und deine Witterung gut, aber du bist ein Hundeyoukai?"

"Richtig geraten. Ihr habt zwar diese erbärmlichen Anhängsel dabei, aber das ist eure Sache. Das hier ist jedenfalls eine Affäre unter Hundeyoukai."

"Was soll das heißen?" rief Inuyasha: "Eine Affäre unter Hundeyoukai? Ich habe keine Ahnung, wer du bist, oder was du willst." Bedeutend leiser fügte er hinzu: "Und das ist das erste Mal in meinem Leben, das jemand behauptet, ICH sei ein Hundeyoukai."

"So schlecht unterrichtet über Familienangelegenheiten?" In der Stimme des Unbekannten lag noch immer etwas wie Amüsement. Dann allerdings wurde sie kälter: "Aber wir werden gleich sehen, was nun geschehen soll. Allein das liegt bei dir, Sesshoumaru, nicht wahr?"

Oben auf der Klippe erschien ein junger Mann. Jeder unten auf dem Kiesbett erkannte einen Youkai aus vornehmem Hause. Seine langen roten Haare wehten im Wind, der vom Meer kam. Er trug einen kostbaren haori aus feingewebtem weißem Stoff, darüber eine Rüstung, die aus kleinen Metallplättchen geschmiedet worden war. Rote Seidenbänder hielten diese Plättchen zusammen, sorgten so für Schutz und Beweglichkeit zur gleichen Zeit. Ein Schwert steckte in seinem Seidengürtel, das selbst auf diese Distanz erkennen ließ, dass es von einem Meister gefertigt worden war. Schwarze Schuhe und schwarze, weite Hosen vervollständigten das Bild, das eindeutig Macht und Reichtum demonstrierte. Seine grünen Augen waren von der gleichen Farbe, wie die zwei deutlich unmenschlichen Streifen rechts und links an seiner Wange. Keiner der Menschen hatte je einen anderen vollwertigen Hundeyoukai als Sesshoumaru gesehen, aber sie bezweifelten nicht, dass dieser Fremde einer war. Aber worum ging es? Und was war hier los?

Sesshoumaru senkte etwas sein Schwert: "Akamaru vom Südclan." Das klang nicht begeistert.

Inuyasha drehte sich zu ihm: "Und wer ist der Kerl? Ich weiß nicht, warum, aber ich mag ihn nicht. Gibt es irgendeinen Grund, warum ich höflich zu ihm sein sollte?"

"Nein." Der ältere Bruder zog etwas die Augen zusammen, als er wieder zur Klippe emporblickte, offenkundig nicht angetan, von dem, was er sah. Neugierig starrten auch die anderen hinauf.

Neben Akamaru war ein Mädchen erschienen, eine weibliche Youkai, die ganz offenkundig seine Schwester, vermutlich sogar seine Zwillingsschwester war. Sie hatte die gleichen langen roten Haare, die gleichen grünen Augen. Nur besaß sie an der Stelle der Streifen ihres Bruders im Gesicht einen grünen Stern auf der Stirn. Man konnte sie nach menschlichen Maßstäben schön nennen, aber sie starrte empfindungslos hinab. Unter der Rüstung, die identisch mit der ihres Bruders war, trug sie ein Obergewand aus blaugefärbtem Stoff, mit weißen Blüten bestickt, aber ebenfalls schwarze Hosen und Schuhe nach Männerart. Auch ihr Schwert im Gürtel zeugte davon, dass sie ihrem Bruder offenkundig in allem gleichgestellt war. Nur war ihr Seidengürtel grün, während der ihres Bruders rot war.

Akamaru fuhr fort: "Also, Sesshoumaru: bist du bereit, die Ehre unseres Herrn Vaters wieder herzustellen, und zuzugeben, dass du gelogen hast, als du sagtest, er habe euren Vater verraten?"

"Dein Vater ist ein Verräter. Ich selbst habe es gesehen." Sesshoumaru sah aufmerksam zu den beiden Geschwistern empor, schien einen Angriff zu erwarten.

Seine Angespanntheit entging den anderen nicht und Jaken und Rin kamen unwillkürlich näher zu ihm, während Sango und Miroku instinktiv seitwärts gingen, um in Kampfposition zu sein. Auch, wenn das offenkundig ein Streit unter Youkai war- sie waren hier mitten drin. Kagome nahm Shippo auf den rechten Arm, fasste mit der Linken um ihn an ihren Bogen. Sie hatte das unbehagliche Gefühl, sich gerade im Kreuzfeuer zweier feindlicher Armeen zu befinden, auch, wenn hier jede Armee nur aus zwei Personen bestand. Allerdings war nicht gesagt, dass Inuyasha und Sesshoumaru je einmal zusammen arbeiten würden- und würde es um ihr Leben gehen.

"Was sagst du dazu, Inuyasha?" erkundigte sich Akamaru.

"Ich habe keine Ahnung, wer dein Vater ist, oder warum er wann wen verraten haben soll. Und es ist mir ehrlich gesagt auch ziemlich egal." Inuyasha zuckte leicht die Schultern: "Aber ich weiß eins: Sesshoumaru mag manchmal echt nervtötend sein: aber er lügt nicht. Also wird er schon recht haben."

"Wie rührend. Dein kleiner hanyou-Bruder ist ja loyal." Akamaru blickte wieder zu dem älteren der Halbbrüder: "Meine nächste Frage lautet: bist du bereit, Sesshoumaru, zu dem Wort deines Vaters zu stehen und meine Schwester zu deiner Gemahlin zu nehmen?"

Etwas wie ein allgemeines Luftschnappen lief über den Kies.

Sesshoumaru sah ungerührt hinauf: "Als mein Vater uns versprach, wusste er nichts vom Verrat des euren. Und ich bin mir sicher, er würde mir nie verzeihen, brächte ich schlechtes Blut in die Familie."

"Das tat er ja schon selbst." Ein bezeichnender Blick glitt zu dem Halbdämon, der instinktiv sein Schwert hob: "Du willst also weder die Ehre meines Vaters noch die meiner Schwester wieder herstellen?"

"Eure Familie ist ehrlos."

"Und die deine? Dein Halbbruder hat eine niedere Lebensform als Mutter, nicht wahr? Dein Vater brachte schon Schande über eure Familie."

Inuyasha begriff zum ersten Mal, dass Sesshoumaru sich von anderen Youkai so etwas vermutlich schon öfter hatte anhören dürfen. Er presste die Zähne zusammen und warf einen Blick seitwärts um zu sehen, wie sein Bruder reagierte. Unerwartet begegnete er dessen Augen, ehe Sesshoumaru wieder emporsah:

"Es ist noch immer ein Unterschied, ob ein Youkaifürst seinen Treueid bricht, oder sich die falsche Frau sucht. - Gib dir keine Mühe, Akamaru. Ich nehme weder meinen Satz zurück, dass dein Vater ein feiger Verräter ist, der den Tod verdient hat, noch werde ich mich herablassen, deine Schwester zu heiraten."

Selbst die Menschen unten sahen, wie das Mädchen auf der Klippe kurz die Lippen zusammenpresste, die Selbstbeherrschung eines Youkai fast vergessend. Aber sie sprach zum ersten Mal. "Ich habe nichts anderes erwartet, Sesshoumaru." Der Name klang wie eine Beleidigung: "Dein Vater nahm schon ein Menschenweib, dieser hanyou zieht mit Menschen herum...und auch bei dir scheint das Blut deines Vaters durchzuschlagen." Ihr Blick glitt zu Rin, die zusammenzuckte.

Mist, dachte Inuyasha, das läuft hier deutlich aus dem Ruder: "Hört mal, ihr zwei: wenn es da irgendeinen Ärger gegeben hat: was geht mich das an?"

Das Mädchen starrte ihn an: "Hanyou, bist du so dumm oder tust du nur so?"

"Ich heiße Inuyasha!"

"Das ist eine Sache zwischen unseren Familien. Aber was weiß ein Bastard schon von Familienehre."

"Keh!" Er wollte weiterstreiten, brach aber ab, da er den Wink seines großen Bruders bemerkte:

"Gut, Shiro. Ihr beide habt in einem Recht. Es ist eine reine Familienangelegenheit. Also geht es weder die Menschen, noch Inuyasha etwas an."

Inuyasha und seine Gruppe starrten den Hundeyoukai irritiert an, als sie begriffen, dass er gerade versuchte, sie aus der Schusslinie zu holen. Waren diese Geschwister so stark und mächtig? Oder so skrupellos?

Der hanyou zuckte die Schultern, sagte aber: "Auch wenn es...Akamaru und Shiro, heißen sie? - nicht glauben werden: ich bleibe schon bei dir. Und wenn es nur ist, um ihnen zu zeigen, dass niemand ungestraft meine Eltern beleidigt."

"Wie loyal..." Akamaru nickte leicht: "Aber du vergisst eines, Sesshoumaru vom Westclan. Ihr selbst habt Menschen mitgebracht, sie in diese Sache verwickelt. Nun müssen sie auch den Preis dafür bezahlen."

Das klang nicht gerade besonders gut und unwillkürlich presste Kagome Shippo an sich, um ihren Bogen abzuziehen, sich einen Pfeil zu nehmen. Auch die anderen gingen erkennbar in Kampfbereitschaft- bis auf Rin, aber vor die stellte sich Jaken.

Der junge Hundeyoukai fuhr fort: "Unser Herr Vater ist sicher der mächtigste Youkai, den es je gab. Und er befahl uns, mit euch besonders zu verfahren." Die Geschwister hoben die Hände. Etwas wie Feuer lief um die nun beisammen stehenden Gruppen.

"Ein Bannkreis?" entfuhr es Miroku.

"Und was für einer!" Sango hielt Kiara fest im Arm, zog aber ihren Bumerang vor.

Ein Bannkreis, dachte Sesshoumaru, geschaffen von gleich drei sehr starken Youkai, denn ich spüre auch die Energie ihres Vaters. Selbst ich werde ihn nicht durchbrechen können.

"Sesshoumaru-sama!"

Rins Aufschrei ließ ihn herumfahren. Sie verschwand in einem schwarzen Portal, das, geschaffen aus Youkai-Energie, sie irgendwohin bringen würde. Er wollte hinterher springen, als Kagome aufschrie, ebenso samt Shippo verschwand. Jaken, Sango und Kiara, Miroku ereilte das gleiche Schicksal.

"Was soll das?" schrie der hanyou: "Nehmt ihr euch nur die Schwachen vor, ihr Feiglinge?"

"Aber nein", gab Akamaru zurück: "Keine Sorge. Aber der Befehl unseres Vaters lautet, dass er hörte, du seiest nur in Verbindung mit Menschen stark. Und er wolle sehen, wie du dich allein schlägst. Viel Spaß."

Inuyasha bemerkte, wie die dunkle Wolke, nein, das Tor, plötzlich um ihn war, alles schwarz wurde. Und dann verlor er das Bewusstsein.

Sesshoumaru sah gelassen zu den beiden auf, sicher, dass sie ihn auch wegschicken wollten. Die Frage war nur, wohin: "Jeder für sich? Wie interessant...Das muss euren Vater Jahre des Nachdenkens gekostet haben."

"Es sind mehr als 60 Jahre, dass du ihn vor dem versammelten Heer als Verräter bezeichnet hast." Die Streifen an Akamarus Gesicht verbreiterten sich rasch, zeigten seinen Zorn: "Es wird Zeit, dass du dafür bezahlst...und dafür, dass meine Schwester geächtet wird."

"Hu.." Sesshoumaru entdeckte neben sich das dunkle Portal. Ohne abzuwarten, bis es ihn verschlang, sprang er vorsätzlich hinein. Noch entschied allein er über seine Handlungen- und, wenn es nach ihm ging, sollte es dabei auch bleiben.
 

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Das war es auch schon wieder^^ Im nächsten Kapitel wird erzählt wo sie gelandet sind...
 

bye



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von: abgemeldet
2008-11-26T13:50:27+00:00 26.11.2008 14:50
Naja, wenn Sesss seine Ehre so gerettet sieht
Eigentlich ist er ja gezwungen
Aber nur eigentlich^^
Von:  astala7
2008-01-09T19:04:00+00:00 09.01.2008 20:04
hm, das stiftet alles ziemlich viel Verwirrung.
Sollen jetzt wirklich alle allein kämpfen? Oh Gott, die arme Rin, an so was will ich gar nicht erst denken...
Von:  Kagome0302
2007-11-08T17:21:08+00:00 08.11.2007 18:21
Uiuiui... das ist wirklich eine spannende Geschichte.

Ich war ja überrascht, dass InuYasha, seinem Bruder einfach so glaubte. Obwohl Inu ja recht hat. Sess würde nie lügen.
Und ich würde auch keine Verräterin des Clans heiraten wollen, wenn ich Sess wäre.
Gemein finde ich es echt, dass Inu immer als Minderwetig angesehen wird und das nur weil er ein Hanyou ist. Die sind oftmals mütiger als Youkais.

Aber nun bin ich gespannt, wie es da nun weiter geht^^
Von:  desertdevil6
2007-03-07T11:57:28+00:00 07.03.2007 12:57
Ah, ich glaube dazu war die eine Vorgeschichte gewesen, oder? Zumindest würde das hier reinpassen ... !
Schmunzelnd habe ich bei Miroku dagesessen, jaja, der ehrbare unschuldige Mönch, so sieht er schon aus. Und mit ganz großer Gewissheit wird Inu Yasha noch sehr lange meditieren müssen *owei*
Der wohl beste Satz in diesem Kapitel war dann auch der:
[quote]
"Meditieren?" Inuyashas Ohren zuckten: "Keh. Ich habe ein Boot erbeutet."
[quote]
Gott, was habe ich gelacht, das kam szenentechnisch so genial. Klingt als ob er einen Knochen erbeutet hat ;)
Aber ich schätze mal, die Dörfler dürfen sich ihre Boote selber wieder abholen, zumindest klingt es doch so, als ob die anderen überall gelandet sind - nur nicht dort wo sie gelandet sind.
Schöne Dialoge, wunderbare Distanz zwischen den Parteien.

Dessi
Von:  don-kun
2006-12-21T18:24:34+00:00 21.12.2006 19:24
Tolle Geschichte!
Nur: Warum schreibst du Hanyou immer klein? Und bitte (auch wenns wohl zu spät ist, weil du ja schon viel weiter geschrieben hast), es tut mir weh, wenn ich Kirara ohne das erste "r" lese. (vielleicht ist daran auch RTL2 schuld?)
Gruß
dd
Von:  SeiyaDarkside
2005-10-30T09:18:50+00:00 30.10.2005 10:18
Eine Gute Geschichte

kisu
Von:  Teilchenzoo
2005-10-12T15:20:45+00:00 12.10.2005 17:20
Schüler? *lol* Inu als Schüler unseres lieben Mönchs?? XDDD Gott ... Ausreden können echt schrecklich sein *ggg*
Und unser lieber Inu geht ja auch immer gleich mit dem Kopf durch die Wand ...
Aber ... warum ist Rin so verschreckt? Das passt irgendwie nicht ... *mal ein bissel rumkrittel*
Die beiden Halbbrüder sind jedenfalls sehr ... impulsiv ... das haben sie wieder einmal bewiesen ... gehen gleich aufeinander los ...
Ich frage mich nur, um was für einen Verrat es sich gehandelt hat ... ohne ihn wäre der gute Sess ja schon verheiratet *ggg*
Kein Wunder, dass sie dann so ausdruckslos guckt und zutiefst gekränkt ist ... und schlechtes Blut ... *Kopf schüttel* Da muss ja echt was Schlimmes vorgefallen sein ...
Von: abgemeldet
2005-04-08T19:17:24+00:00 08.04.2005 21:17
Tolles Chapter
Ach, der arme Shippou...er tut mir echt leid...seekrank zu sein, ist wirklich schlimm >o<
Ich kann diese zwei Youkais des Südens nicht leiden, was die alles mit unseren Freunden machen...
Gleich mal weiterlesen...
Von:  Anirdas
2004-12-02T21:36:32+00:00 02.12.2004 22:36
Irgendwie können, immer alle mehr schreiben, als ich, aber naja. Ich kann nur sagen: Schreib schnell weiter!!! Ich will unbedingt wissen wie es weiter geht.^^

Bis dann
Anirdas
Von:  DarkEye
2004-12-02T19:55:18+00:00 02.12.2004 20:55
da sag ich nur eins GEIL!!


dark


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