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Apple Juice

von

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Gott, er hasst mich...

Zur Begründung weshalb die Pause so elendig lang war, kann ich eigentlich nur folgendes sagen: Abgrundtiefe Faulheit, gekoppelt mit purer Langeweile und dem nötigen "I dont now what I soll schreibing".
 

*~*~*
 

Angesichts der Tatsache das es schweine-kalt war, schlotterten mir auch so die Knie. Auf einer kleinen Panorama-Brücke mit dazu gehörigem Panorama-Fluss und Panorama-Himmel mit den kleinen Lichtpunkten namens Sterne (kein Wunder das ich mir hier gerade den Arsch abfror!) gestand mir jemand nicht zum ersten Mal das ich verarscht wurde.

Man erzählte mir in meiner Kindheit schon viel und naiv wie ich früher war, glaubte ich es dementsprechend auch. Früher tat es noch weh, doch mit der Zeit fängt man an die Tricks zu durchschauen und ich empfand nur noch Mitleid mit diesen Menschen. Doch jetzt, spührte ich wieder dieses leichte Ziehen in der Brust. Dasselbe das ich schon empfunden hatte als Yuu aus meinem Haus verschwand.

Geil, dachte ich, und ich war mir sicher dieses Gefühl endlich verbannt zu haben!

Das ist doch so lächerlich!
 

Yuu zog es wieder vor auf den Brückenboden zu starren. Der Fluss plätscherte fast lautlos unter uns entlang und ich fragte mich nutzloserweiße, woher er kam und wohin er führte. Bestimmt gab’s schon ein Lied über so einen Kitsch.

Ein Räuspern zog meine Aufmerksamkeit wieder auf den Haufen Mensch mir gegenüber. Er hatte seinen Blick wieder auf mich gerichtet und mir blieb das Herz stehen.

Ein intensives Gefühl von Zuneigung durchfuhr meinen Körper, dass ich fast den Halt verlor.

Zwar saß ich bereits, aber hätte ich gestanden wäre ich mit Sicherheit wie ein Zinnsoldat umgefallen.

Ich bekam eine Gänsehaut und mir stellten sich die Nackenhaare auf.

Was passierte hier mit mir? Verdammt nochmal!

Du blöder Scheißkerl von einem humorlosen Gott! (Denn Humor konnte dieser Arsch nicht mehr besitzen...)

Normalerweiße hätte ich drinnen bei Mia sein sollen. Total betrunken, zugedröhnt und nackt auf einem Tisch tanzend. Schließlich macht man das doch in unserem Alter auf einer Party!

Und nicht hier draußen - erfrierend und total verwirrt!

Verdammt noch mal!!

"Was machst du nur mit mir...?" flüsterte ich. Shitt, eigentlich war das mehr ein flüchtiger Gedanke, aber jetzt wo er schon mal ausgesprochen war... egal.

Er sah mich überrascht an. Überraschung, aber gleichzeitig auch ein anderes Gefühl zeichnete seinen Blick. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt nicht sagen was es bedeutete.

"Alex?!"

Was?

"Alex?! Verdammt noch mal, wo bist du??"

Mia!

Scheiße! Sie hatte ich ja jetzt völlig vergessen.

"Ich bin hier!" brüllte ich mit leichter Aufregung in der Stimme und drehte mich nach ihr um. Warum ich aufgeregt war, wusste ich selbst nicht. Denn im Grunde genommen war ja nichts passiert!

So ungefähr...

Ich dachte noch darüber nach, als ich mich wieder zu Yuu wandte.

Aber da war er schon verschwunden.
 

*~*~*
 

Sanft tanzten die kleinen Staubkörnchen in der Luft, während die Sonnenstrahlen sich sanft aus dem Zimmer zurückzogen. Die Luft war warm und angenehm auf der Haut zu spühren. Der Sommer hatte das Land erreicht und hüllte die Stadt in einem schönen orange-gelben Licht. Es war spät und Häuser und Natur fingen an lange Schatten zu ziehen.

Ein schönes Schauspiel.

„Ich hatte mir Sorgen gemacht, Alex.“

Ich seufzte.

„Ich weiß.“

Mia sah mich stirnrunzelnd an.

Schon seit Stunden saßen wir hier und schwiegen. Als sie mich letzte Nacht allein auf der Brücke fand, verwirrt und nicht imstande einen klaren Gedanken zu fassen, zog sie mich ohne ein Wort von der Party fort. Sie brachte mich zu der Adresse in meinem Schulausweis, kurz: mein zu Hause, sagte mir noch „Wir reden morgen!“ und schickte mich ins Haus.

Und nun war ich hier, bei ihr.

„Warum bist du einfach verschwunden? Du bist ohne ein Wort rausgerannt und kamst nicht mehr zurück!“

Ich schwieg und überlegte.

„Mir wurde das dort zuviel“ flunkerte ich schließlich. „Ich mein, du konntest dort nicht atmen ohne dauernd an Lungenkrebs denken zu müssen. Ich wurde fast blind von dem ganzen Rauch!“

Sie schnalzte mit der Zunge.

„Kein Grund dich dann nicht mehr blicken zu lassen.“

Auch wieder wahr. Aber wie sollte ich ihr letzte Nacht denn erklären?!

Als Yuu verschwunden war, fühlte ich mich plötzlich wie im Stich gelassen. Und was ich selbst nicht begreifen konnte, wie konnte ich das dann jemand anderem verständlich machen?

Wie sieht das denn aus wenn ich ihr erzähle, dass ich für einen Moment von Yuu eine so starke Anziehungskraft gespührt habe, dass nicht mehr das oberste Stockwerk meines Körpers die Kontrolle über mich hatte, sondern einige Etagen tiefer?! Ey, das ist doch peinlich!
 

„Hat es mit dem Jungen zu tun, von dem du mir erzählt hast?“

BONK... Meine Damen und Herren! Die Kandidatin hat sagenhafte 100 Punkte erreicht! Einen herzlichen Applaus für Sie!!

„Was?“

„Der Junge von der Party und der Junge von der Straße sind ein und dieselbe Person. Stimmts?“

„Ähm...“

Sie lachte auf.

„Dein Gesicht spricht Bände!“

Sie lachte auch weiterhin, ohne darauf zu achten das mein Gesichtsausdruck langsam von Verwirrung zum Schollen überging, in Kombination mit einem wunderschönen Weinrot. Ich mag es nicht, wenn man mich auslacht.

„Ich kenn dich gut genug um Eins und Eins zusammen zählen zu können, Alex.“

Als ich ihr immer noch nicht antwortete, sprach sie weiter: „Außerdem bin ich nicht dumm. Als der Junge in den Raum kam, warst du wie ausgewechselt. Du bist in Anwesenheit anderer auch so nicht gesprächig und mehr der Zuhörer, aber gestern konnte man einige deiner Gefühle vom Gesicht ablesen.“

Sie seuftzte.

„Zumindest konnte ich es.“

„Und da kommst du direkt auf Yuu?“ sagte ich schließlich, wobei ich noch nicht meine völlige Stimmlage unter Kontrolle hatte.

„Ach, er heißt Yuu. Gut zu wissen.“

Ich stupste sie kurz an.

„Es war außerdem nicht schwer darauf zu kommen das er der Grund für deinen Gefühlsausbruch war,“ lachte sie. „Schließlich ranntest du raus, kurz nachdem er herein gekommen war und ihr euch entgeistert angesehen hattet.“

Ok, das war wohl nicht sehr klug von mir gewesen.

Für das nächste Mal musste ich mir merken erst ein paar Minuten sitzen zu bleiben, zu tun als wäre ich taubstumm und mich dann langsam zu verpissen, als hätte ich ein dringendes Bedürfnis.

Aber ich glaub, selbst das würde Mia durchschauen.

Sie ist eben jemand, die andere Menschen wie ein Buch lesen konnte. Sehr zum Leidwesen der ‚Bücher’.

„Also dann erzähl mal, was ist draußen auf der Brücke passiert?“

Kurz überlegte ich, ob ich nicht lieber schweigen sollte. Es war schwer einen logischen Grund für meine Reaktion zu finden. Aber letztendlich siegte der Gedanke, dass Mia meine beste Freundin war und sie deshalb ein Recht darauf hatte alles zu erfahren. Also erzählte ich es ihr.
 

„Verstehe“ sagte sie, als ich geendet hatte. „Die beste Lösung wäre doch, einmal mit Yuu zu sprechen. Ohne eine Störung, meine ich.“

„Na toll. Und was würde mir das dann bringen?“

Sie drehte genervt mit den Augen.

„Klarheit? Entwirrung deiner Gedanken? Eine Erklärung auf das niedliche Karussel deiner Gefühlswelt? Mensch Alex, stell dich doch nicht so an!“

Ich zog eine Schnute.

„Hör auf mit mir zu reden, als wäre ich ein Kleinkind“, schmollte ich.

„Tja, dann benimm dich auch mal wie ein Erwachsener. Oder hast du mal eine Mutter mit ihrem Baby über die neuesten Aktionkurse sprechen hören?“

„Ha-Ha“

Stille.

Dann plötzliches Gekreische seitens Mia und Gekrunze meinerseits.

Wir nennen das auch Lachen.

Wir sind halt das perfekte Paar.

Platonisch gesehen versteht sich.
 

Aber...

Sie verstand einfach nicht, was ich (eigentlich) sagen wollte. Was ich dachte. Was ich fühlte.

„Mia...“ seuftze ich. „Ich kann doch nicht so einfach zu ihm rennen und sagen: »Ey! Du! Wir müssen reden über, Du-weißt-schon-was, also dieses Knistern wenn wir uns sehen und wir, Du-weißt-schon-was, uns berühren und überhaupt das Ganze. Du-weißt-ja-was-ich-meine. Also komm jetzt!«“

Mia glotze mich an.

„Warum nicht?“

Und schon küsste ich den Fußboden.

Sie verstand es wirklich nicht!

„Weil ich glatt umgebracht werde von Taki! Und außerdem kann ich das nicht tun, weil es eine indirekte (oder auch nicht) Liebeserklärung wäre!“

„Ja und...?“

„Ich bin ein Kerl!“

„Aha, wusst ich noch nicht. Und weiter?“

„Er ist auch ein Kerl!!“

„Boar, echt??“

„Mia!!!!“

Tief Luft holen!!

Ganz ruhig bleiben und bis Zehn zählen.

Eins. Zwei. Drei. Vier. Fünf. Sechs. Sieb-

„Was tust du da?“

„Zählen...“

„Hä?“

„Zählen! So wie Eins-Zwei-Drei...!!!“

„Ja-Ja, schon gut! Aber warum?“

„Um dir nicht gleich an den Hals springen zu müssen.“

„Och Alex. Ich weiß auch ohne Umarmung das du mich lieb hast!“

Und damit fing sie vor Lachen an zu brüllen. Blöde Kuh!!

Aber mitlachen musste ich trotzdem. So nach einer Ich-guck-dich-bitterböse-an-Sekunde.

„Ok, Alex. Ich versteh ja was du meinst,“ sagte sie während sie eine imaginäre Lachträne wegwischte, „aber meinst du nicht auch, du würdest es bereuen, wenn du es ihm nicht sagst?“

Ich überlegte, dann kam ein Seuftzer von meiner Seite.

„Ich weiß nicht...“

Sie überlegte, dann ein Seuftzer von ihrer Seite.

„Naja, sieh es doch mal so,“ sagte sie lächelnd, „mehr als von Taki in Stücke zerrissen kannst du nicht werden!“

Na toll...
 

Am nächsten Tag stand ich völlig kaputt und perplex auf.

Die ganze Nacht über hatte ich mir einen Plan zurechtgelegt. Wenn er aufging, hatte ich Yuu mal kurz für mich allein, und wenn nicht: dann war ich tot, mausetot, konnte von nun an die Radieschen von unten betrachten. Sprich: Ich wäre erledigt.

Aber optimistisch wie ich doch bin (Ha-Ha), müsste es klappt. Basta.
 

Geduscht, angezogen und gefrühstückt war ich schnell.

Charles wartete bereits auf mich, als ich aus der Tür trat und auf den Wagen zuging.

„Guten Morgen, Sir“ grüßte er, während er mir die Tür aufhielt.

„Guten Morgen“ nuschelte ich.

Die Fahrt zur Schule war so ereignisreich und interessant, wie wenn es George W. Bush interessieren würde wie es um den Irak steht.
 

„Hey Blondie! Wünscht man seinen Kommilitonen heutzutage nicht mehr einen schönen Guten Morgen? Wie unhöflich!“

Leichter Brechreiz, gefolgt von einer gewissen Genervtheit und Langeweile und der Gewissheit das der Tag von nun an gelaufen sein würde.

Pah! Arschloch! So leicht kriegst du mich nicht klein!

„Einen wunderschönen guten Morgen,“ Wixxer! „Wie ist ihr wertes Wohlbefinden?“

Mit einem ölig, glatten Lächeln drehte ich mich um und grinste dieser hohlen Nuss mitten ins Gesicht.

Neben ihm stand die Matschbirne, deren IQ man bereits aus 100 Meter Entfernung an einer Hand abzählen konnte.

Ach du geheiligte Makrele... Was ein Haufen voller Idioten.

Wie einst ein deutscher Musik’gott’ im TV prädigte: „Herr, lass Talent vom Himmel regnen!“, möchte ich doch gern sagen: „Herr! Lass endlich, gottverdammtescheiße nochmal, Hirn vom Himmel regnen!!“.

Das ist doch nicht zuviel verlangt?

Oder etwa doch...?
 

„Aber nicht doch! So vornehm müssen wir doch nicht sein. Wir sind doch schließlich unter uns.“ Grinste die Nuss.

Weißt du was? Halt doch einfach die Klappe!

„Stimmt, du hast Recht. Wie töricht von mir.“ Lenkte ich ein, ohne aber das mein eingemeiseltes Lächeln verschwand.

Menschenskindergottverdammtscheißehiernochemal!

Könnte man nicht einfach so eine Art Zauberstab erfinden mit dem ich mal kurz schwenke und ihr Idioten verschwindet???

Nein?

Verdammt...
 

Gott ist gemein, wusste ich bereits.

Aber das der Typ so Abgrundtief ätzend sein konnte... nein, das war mir noch nicht bewusst.

Und genau das zeigte sich soeben in Gestalt meines Lehrers der zielstrebig auf mich zuging.

Ich hatte ein ungutes Gefühl.
 

„Aizawa-san! Gut das ich Sie noch treffe vor dem Unterrichtsbeginn. Ich habe etwas Wichtiges mit Ihnen zu besprechen.“ Sagte er leicht gehetzt.

„Guten Morgen Shimizu-san.“

„Jaja, Guten Morgen. Bitte folgen Sie mir.“

Und somit drehte er sich um und ging von dannen.

Meine rechte Augenbraue wanderte gen Himmel.
 

Was zum...



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