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Engel blicken nie zurück

Kagome & Inuyasha
von

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*Teil 11*

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*Teil 11*
 

*Das nächste, dass ich bewusst wahrnahm, war eine grüne Wiese. Es war an einem sonnigen Frühjahrstag, wo Bienen über die vielen, lauter bunten Blumen flogen. Es roch nach Pfirsisch und Erdbeeren und ein feiner Geruch von Rosen lag in der Luft.

Im Süden stand die Sonne hoch im Zenit und verbreitete eine wohlige, angenehme und unbeschreibliche Wärme - sowohl in meinem Innern, als auch in dieser wunderschönen Landschaft, in der ich mich befand.

Ich kreiste um die eigene Achse und lachte, wie ein kleines Kind. Kniete mich zu Boden und plückte ein paar Maiglöckchen, hielt sie unter meine Nase und sog den frischen, lieblichen Duft ein.

Die Blumen dufteten herrlich und kitzelten mich an meinen nackten Füßen. Amseln zwitscherten und ich entdeckte einen kleinen Wald am Horizont. Die Bäume waren saftig grün und die Baumkronen wiegten sich im Wind, wie eine Mutter die Wiege ihres Kindes bewegte...

Weiße Quellwolken wanderten über den azurblauen Himmel - verdeckten für kurze Zeit das gleißende Licht der Sonne. Ich stand wieder auf und lief über die Wiese, nach einigen Schritten blieb ich wieder stehen.

Langsam drehte ich mich um die eigene Achse, fühlte diese unsagbare Freude im Herzen und da.... Ich registrierte einige Meter entfernt meine Freunde... Sango, Miroku, Shippou und Inuyasha.

Ich ging auf die kleine Gruppe zu. Nur noch wenige Meter trennten mich von meinen Freunden, die mir doch soviel bedeuteten - einige Meter trennten mich von ihnen und ein kleiner Bach, der sich um die Gruppe schlängelte und sie somit, auf einer Insel ein Picknick veranstalten ließ.
 

Ich grinste und fühlte mich so pudelwohl. Dann zuckte auf einmal ein Blitz vor meinen inneren Augen. Ein Blitz, oder besser gesagt ein heller Lichtreflex - oder als hätte jemand diese Idylle auf Foto festgehalten. Als die schwarzen Punkte vor meinen Augen verschwunden waren, stand auf einmal nur noch Inuyasha auf der kleinen Insel.

Lächelnd hob er seinen Arm, um mir zuzuwinken. Keinen Moment lang fragte ich mich, wo der Rest der Gruppe verblieben war - ich rannte nur noch auf Inuyasha zu. Den, den ich liebte - der, der jetzt noch übrig war.
 

Unsere Blicke blieben aneinander hängen und ich sehnte mich so, ihn in die Arme zu schließen.

Den Bach hatte ich schon fast erreicht, als sich seine Ufer auf einmal immer mehr voneinander entfernten.

Was war da los?
 

Ich lief angestrengt weiter....wieder ein Blitz vor meinen Augen...als der Lichtschimmer verschwunden war, stand ich vor Inuyasha.

Wir standen unter einer großen Eiche. War die vorher auch schon da gewesen?

Um uns herum, schlängelte sich der Bach.

"Du bist hier!" murmelte er.

Ein paar Schritte und dann wäre ich bei ihm...nur noch ein paar Schritte.

"Inuyasha!" sagte ich glücklich und trieb mich in seine Arme, die er um mich schlang.

"Kagome... du bist wieder zurück!"

Ich liebte ihn, und dieses Gefühl erschreckte mich.

Ich schloss die Augen, wollte diese Umarmung genießen, als ich die Augen wieder öffnete und bemerkte, wie dicht Inuyasha wirklich bei mir stand, erkannte ich, dass eine Auswegmöglichkeit nicht gegeben war, und ich spürte, wie nahe dran ich war, mich gegen ihn sinken zu lassen.

"Ich habe dich so vermisst, Kagome!"

Ich sah zu ihm auf. Seine goldenen Augen schimmerten und sahen mich mit so einem intensiven Blick an, dass ich meine Lippen zusammenpresste-

"Kikyo...sie hat mich hintergangen und...es gibt nichts, was das rechtfertigt."
 

Er beugte sich zu mir herunter. Was hatte er vor? Er wollte doch nicht?

Und da passierte es. Er küsste mich.

Ich fühlte mich geborgen und erwiderte den Kuss - zuerst zaghaft dann immer leidenschaftlicher.

So etwas hatte ich noch nie gespürt. Schmetterlinge im Bauch, weiche Knie, ich fühlte mich, als würden rote Herzen in meinen Augen stehen.

Dann entfernte er sich einen Schritt von mir.

"Du musst gehen, Kagome! Schnell...bevor sie kommt!"

"Was? Wen meinst du? Inuyasha?"
 

Plötzlich fegte ein Blitz vor meinen Augen.
 

Nein!

Wieder stand ich vor dem Bach und Inuyasha stand wieder auf dieser kleinen Insel.

Wie konnte das sein?

Den Bach hatte ich schon erreicht, als sich seine Ufer auf einmal immer mehr voneinander entfernten. Der Bach wurde zu einem Fluss - unüberwindbar und dunkel. Seinen Grund sah ich nicht, wahrscheinlich hatte er gar keinen.
 

"Geh! KAGOME! Verschwinde von hier!" hörte ich Inuyasha rufen.

Haie und Schlingpflanzen erschienen im Wasser und machten es unmöglich, in dem Wasser zu schwimmen.

Wieso passierte das gerade? Und wieso versuchte Inuyasha mich zu warnen. Wovor denn?

Ich wunderte mich kurz, was diese plötlziche Veränderung hervor gerufen hatte, als ich Inuyasha Hilfeschreie hörte.

Hilfeschreie?
 

Mit geweiteten Augen entdeckte ich ihn in den Armen von Kikyo. Diese hatte ihre Arme bedrohlich fest um Inuyasha Kehle geschlungen und hielt ihn wie eine Geisel.

Inuyashas Arme wedelten wild hin und her - krallten sich verzweifelt in die Haut seiner Angreiferin. Doch alles half nichts.
 

"Kagome! Tu' es nicht. Hilf mir nicht..sie wird das....sie wird dich töten...lauf

weg!" krächzte Inuyasha.

Ich versuchte währenddessen irgendwo eine Brücke oder etwas ähnliches zu finden, womit ich zu Inuyasha kam. Doch ich fand nichts. Inuyasha konnte mich mal kreuzweise: als ob ich ihm nicht helfen würde...
 

Verzweifelt ließ ich mich am Rand des Ufers in das tiefe Wasser gleiten. Sofort umschlangen Pflanzen meine Füße und ließen mich nicht voran kommen. Haie waren ganz in der Nähe, mindestens drei.

Oh Gott...ich hatte pansiche Todesangst. Aber ich musste ihn doch retten...er hatte mich doch geküsst.
 

Hektisch ruderte ich mit meinen Armen und Beinen um mich loszureißen, während Kikyo begann, Inuyasha sorgfältig an einem Marterpfahl zu fesseln,

Sie zog die Stricke so fest um seine Handgelenke und Füße, dass er vor Schmerz die Augen zusammenkniff.
 

Warum tat er denn nichts? Ein genauer Blick sagte mir, dass er Tessaiga nicht wie gewöhnlich bei sich hatte.

Er war schutzlos.

"Ich werde dich befreien!" schrie ich ihm entgegen. Mir kam es so vor, als würden meine Worte an einer Mauer abprallen. Plötzlich schien es so, als ob ich auf einer Stelle festkleben würde, mit großen Augen schaute ich zu Kikyo, die mich amüsiert musterte.
 

"Das ist ja rührend. Kagome! Aber du kommst zu spät. Er liebt mich! Nicht dich!"

"Inuyasha!" schrie ich wie wild und bekam dreckiges Wasser in den Mund. Ich hustete und versuchte weiter voran zu kommen. Um mich herum schwammen immer mehr Schling- und Kletterpflanzen, ab und zu kam mir ein Hai gefährlich nahe, aber zum Glück schwamm er immer wieder auf Abstand.

Doch die Planzen packten mich jetzt auch an meinen Armen und meiner Hüfte - als würden sie von Kikyo geleitet werden und hätten den Auftrag, mich von Inuyasha fernzuhalten.
 

Wieder starrte ich zu den beiden hinüber und verschluckte mich fast, als ich mitansehen musste, wie Kikyo Inuyasha gierig küsste.

Und er ließ sich das sogar gefallen...er küsste sie sogar zurück.

Was, aber?
 

"Inuyasha...", ich wollte ihm zurufen, ihm sagen, was das doch für ein Fehler war, doch meine Stimme war plötzlich nur noch ein Piepsen.

Ich fasste mich an die Kehle, wieso konnte ich nicht richtig reden?

Wieder starrte ich hoch.

Kikyo presste gerade ihre Lippen auf seinen Hals...was?

Das war ja widerlich, abartig...wieso musste ich mir das ansehen? Ich war ja schon fast so, wie eine Voyeurin, wie eine Spannerin.

Ich schloss die Augen...denk nicht daran, schwimm weiter...er weiß nicht, was er tut.

"Meine geliebte Kikyo...", hörte sie Inuyashas' Stimme flüstern.

Ich versuchte weiter gegen den Strom anzukämpfen. Ich sah wieder hoch und beobachtete Kikyo dabei, wie sie trockene Holzscheite vor Inuyashas Füßen schmiss.

Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen, als mir bewusst wurde, was Kikyou vorhatte...

Ich wollte schreien, wand mich in den schmutzigen Wasser - dann wurde ich unter die Wasseroberfläche gezogen. Als ich prustend und nach Luft ringend wieder auftauchte, hatte sich ein beträchtlicher Haufen Holz um Inuyasha gesammelt. Ich erkannte sein panisches Gesicht, den Angstschweiß, der ihm auf der Stirn stand und das starke Zittern seines Körpers.

Als kein Holz mehr folgte, übergoss Kikyo die Scheite mit einer durchsichtigen, übel riechenden Flüssigkeit - Benzin.
 

"Oh Gott! Nein!" schrie ich aus Leibeskräften.

Inuyasha schaute auf, sein Blick war leer, doch ich war mir sicher, dass er mich sah.

"Ka-Kagome! Du bist noch hier, du solltest doch...verschw...."

Ich starrte ihn immer noch mit klopfendem Herzen und mittlerweile nicht mehr nur zitternden Händen, sondern auch Knien an. Etwas in Inuyashas Blick erlosch. Sein Lächeln gefror, Blut lief plötzlich über seine Brust.

Ich hörte ein Schwert über Inuyasha hinwegzischen und ich schlug instinktiv die Arme vors Gesicht, paddelte blind weiter.

Als ich meine Augen wieder halbwegs geöffnet hatte, sah ich, dass Inuyasha noch bei Bewusstsein war, hatte aber große Schmerzen.

Kikyo hatte ihm eine Wunde in seiner Brust geschnitten, hörte aber bereits auf zu bluten. Der Stich hatte sein Herz verfehlt. Diese Wunde war nicht tödlich.

Ich versuchte mich erneut gegen die Wassermassen zu stemmen und tatsächlich: ich erreichte das andere Ufer.
 

~Remember,

when your dreams have ended

time can be transcended

Just remember me.~
 

Es ging alles so schnell, als dass ich es verhindern hätte können.

Ich hätte ohnehin nichts mehr tun können, um Kikyo zurückzuhalten. Sie presste ihre Lippen nochmal auf Inuyashas'. Dann drehte sie sich zu mir herum, grinste mich höhnisch an, während sie ein Streichholz aus ihrer Tasche holte - ein Streichholz? - es entzündete und dann auf die Benzin vollgesogenen Holzbrocken, fallen ließ...

"Zu spät...Kagome...zu spät!" Dieser Satz hallte wie ein Echo nach....*
 

~Remember,

I will still be here,

as long as you hold me

in your memory.

[...]

Remember me,

I have that one voice in the cold wind, that whisper

and if you'll say, you'll hear me call across the sky,

as long as I still can reach out and touch you I will never die.~
 

***
 

(Liedtexte: Josh Groban: Remember me (Troja)



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-05-23T09:11:22+00:00 23.05.2006 11:11
supi ff (das könnte ich tausendfach sagen) ^^
wahhh ich hab noch soviel vor mir was ich kommentieren muss
Von: abgemeldet
2004-08-22T20:09:16+00:00 22.08.2004 22:09
Blut läuft plötzlich über Inus Brust?
*gänsehaut bekommt*
Mach es bloß nicht zu spannend *big grins*...
Schreib schnell weiter!!!!
Von: abgemeldet
2004-08-19T16:51:24+00:00 19.08.2004 18:51
BITTE LAß INUYASHA NOCH LEBEN!!!???
Naja, ich sollte liebr weiter lesen!
Von:  Red_Ops
2004-08-18T23:02:53+00:00 19.08.2004 01:02
das ist wirklich WOW. Ich heuel bald wegen dir, weil das so traurig ist. Wir das denn jeh ein ende haben'??????
Da ich zu sprachlos bin lese ich einfach weiter!!!!
Von:  -Kago-chani-
2004-08-18T16:13:26+00:00 18.08.2004 18:13
Blöde Kikyo.
Ich mag Kikyo net.

Schreib schnell weiter, ich will wissen wie es weiter geht.

Bye Kagochani
Von: abgemeldet
2004-08-18T14:34:29+00:00 18.08.2004 16:34
T_T
Blöder und armer Inuyasha! Verdammte Kikyou! Und (vielicht)naive Kagome!!T_T
Diese geschichte muss ich einfach bis zum Schluss lesen!!
*brav auf das nächste Kapitel warten tu*
Echt supi FF^^
Von: abgemeldet
2004-08-17T21:23:43+00:00 17.08.2004 23:23
schreib bitte ganz schnell weiter!!!


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