Zwölf
Hoi
Ähm... erster Teil: Depriphasenalarm U.U
Letzter Teil: Yuns Schuld! *Schuld geb* Sie hat mich gezwungen!! Ehrlich!!! *gaaaaaaaaaanz ernst nick*
Und ich hab das Gefühl, dass ich mich hier in was verrenn, das ich nicht mehr unter Kontrolle hab... *schiefen Blick auf Kouji und Takuya werf* Tut gefälligst wieder, was ich will!!! Obwohl... das tun sie ja... ich weiß nur nicht, wie ich sie da wieder rausholen soll... *verzweifelt stöhn und Kopf auf die Tischplatte hau* Ich bin so blöd! Aber andererseits mag ich das Kappi auch ^.^
Danke, für die Genesungswünsche... hat nix gebracht *immer noch flachliegt* T.T Ach ja, äh... *räusper*: Estutmirleidestutmirleidestutmirleeeeeeeeeeeeeeeeid!! *flenn* Ihr werdet schon sehen, was mir so Leid tut... *Koffer pack und nach Timbuktu auswander*
XII - Zwölf
"Also, Zusammenfassung: Du hast dich bis über beide Ohren in diesen neuen Schüler, Takuya, verknallt, der auch noch sehr nett ist, dir Hoffnungen macht, höchstwahrscheinlich von dem Theater mit deinem Vater weiß, und der so ganz nebenbei auch noch verdammt gut aussieht." Akito hatte sich grinsend vor einem immer röter anlaufenden Kouji auf gebaut und beugte sich noch breiter grinsend vor, als der Schwarzhaarige verlegen nickte. "Na dann..." er legte seine Unterarme auf Koujis Schultern und versuchte vergeblich, ihn ernst anzusehen: "...dann gibt's nur eine einzige Möglichkeit..." der Blonde grinste sich dumm und dämlich und stützte seine Stirn an die des Schwarzhaarigen: "Du machst schnellstmöglichst ein Geständnis!" "Akito!" empörte sich Kouji: "Das kann ich nicht! Und..." Sein Kopf ruckte herum, doch alles, was er noch sah, war ein kleiner Fetzen Schuluniform des Susagi- Gymnasiums. "Takuya...!" keuchte er, stieß Akito zur Seite, der unsanft neben ihren Schultaschen auf dem Boden landete und sich mit gespielt wehleidigem Blick den Allerwertesten rieb und hastete dem braunhaarigen Jungen nach, der allen Anschein nach einiges falsch interpretiert hatte - und dem Kleineren gerade dadurch jede Menge neuer Hoffnungen gegeben hatte.
"Takuya! So warte doch!" Kouji rannte hinter dem Braunhaarigen her, versuchte verzweifelt, ihn einzuholen oder wenigstens zum anhalten zu bewegen. Doch Takuya spielte seit über einem Jahrzehnt Fußball, da konnte der Kleinere einfach nicht mithalten. Jedenfalls, bis ein kleiner Hund dem Braunhaarigen zwischen die Beine lief, und ihn mit einem hübschen Kopfsprung in ein Blumenbeet verfrachtete. Die alte Dame, der der Hund gehörte, begann augenblicklich, los zu zetern, wie wild und ungestüm und überhaupt verkommen die Jungend von heute doch war, und dass ihre arme Daisy jetzt ganz bestimmt Extrastunden beim hauseigenen Hundepsychologen brauchte. Schließlich unterbrach Kouji sie, indem er dem Hund einen gepfefferten Fußtritt gab, Takuya am Arm hoch zog und in eine Seitengasse bugsierte, wo er schwer atmend an der Hauswand abgestützt stehen blieb und zu dem Braunhaarigen gewandt sagte: "Und jetzt hör mir zu, oder, wenn du unbedingt wieder wegrennen willst, dann warte, bis ich wieder Luft krieg..." Takuya blinzelte den Kleineren verwirrt, und ein ganz kleines bisschen bewundernd an. Gut, dann wartete er eben. "Takuya... was auch immer du glaubst, gesehen zu haben, das war ein Missverständnis!" er sah den Größeren bittend aus halbgeschlossenen Augen an: "Ja, ich hatte mal was mit Akito..." Takuyas Herz zog sich zusammen "...aber das war vor vier Jahren! Ich hab ihn nicht geküsst, und er mich auch nicht! Das musst du mir glauben... ja, ich bin schwul... wenn du mich deswegen hasst, kann ich wohl nichts dagegen machen, aber ich liebe Akito nicht, verdammt!" "Ach nein?!?" der Braunhaarige erschrak vor seiner eigenen Stimme. So kalt, wütend und trotzdem verletzt hatte er sie noch nie gehört. Kouji sah ihn verzweifelt an und irgendwo tief in ihm drinnen machte sich seine ,normale' Hälfte bemerkbar, die, die unsterblich in ihn verliebt war, die, die für ein einziges Lächeln dieser schönen Lippen, für ein glückliches Strahlen der dunkelblauen Augen ohne zu zögern in den Tod gegangen wäre. Aber die andere Hälfte überlagerte sie noch. Die Hälfte, die nur wütend war, weil Kouji sich mit seinem - gut, vielleicht Ex - Freund traf, die verletzt war, weil er ihn geküsst hatte, die regelrecht abgestorben war, weil er es auch noch leugnete. "Takuya, bitte... ich liebe ihn nicht! Ich... ich... liebe DICH!" Kouji war einen Schritt nach vorn gegangen, doch im nächsten Augenblick segelte sein Kopf zur Seite. "Du kleine Hure" Von einem Moment auf den anderen waren seine Augen leer, alle Verzweiflung, Liebe, der kleine Funken Hoffnung, der sich bei den letzten Worten in ihnen ausgebreitet hatte, alles verschwand und machte einem vernichtenden Nichts Platz. Fast automatisch hob er in Zeitlupe seine linke Hand und führte sie an sein Gesicht. "Natürlich..." sagte er tonlos. Takuya ließ entsetzt die Hand wieder sinken, schlagartig war seine Wut verschwunden und er starrte Kouji an, wollte sich entschuldigen, als ihm aufging, was er getan hatte, er wollte sich bei dem Schwarzhaarigen vor ihm entschuldigen, wollte ihn um Vergebung anbetteln, wollte vor ihm auf die Knie fallen, wollte weinen, wollte... ja, aber sein Körper gehorche ihm nicht. Er stand einfach nur da und starrte den Jungen vor ihm an, der ihm gerade die Chance gegeben hatte, alle seine Wünsche und Träume auf einen Schlag zu verwirklichen, und den er so kalt... was? Abgewiesen hatte? Hatte er ihn abgewiesen? Nein... er hatte ihn zerstört. Mit einem einzigen gut gezielten Schlag. "Natürlich..." schon wieder diese tonlose Stimme. Nicht hysterisch, wie zum Beispiel Akemi im Moment geklungen hätte, nicht wütend, wie Takuya es von Andreas erwartet hätte, nicht verzweifelt, wie vielleicht Zoe es gewesen wäre, sondern einfach nur tonlos. So leer wie seine Augen. Und Kouji berührte fast schon fragend das ohnehin geschwollene Jochbein: "Mit mir kann man's ja machen..." Er ließ die Hand wieder sinken, drehte sich um und verschwand im gleißenden, kalten Sonnenlicht, dass von draußen abwechslungsweise mal in die enge Gasse schien. Oh ja, das Wetter änderte sich schnell.
Kouji ging.
Er rannte nicht, wie er es von sich selbst und von jedem anderen in dieser Situation erwartet hätte. Zum rennen fehlte ihm die Kraft. Er war wie gelähmt, ging vor sich hin, achtete weder auf die Leute noch auf den Weg. Er bemerkte nicht, dass er seine Schultasche nicht trug, nur, dass etwas in ihm gestorben war, oder sich zumindest in einem langen Winterschlaf begeben hatte. Er fühlte, wie seine Seele mit jedem Schritt mehr zu Staub zerfiel. Die Scherben, die Takuya übriggelassen hatte, zerfielen zu Staub, machten ihn taub, und während sie sich noch auflösten schnitten sie ihn, taten ihm weh, aber er spürte es nicht mehr. Wie auch? Seine mentalen Nerven waren schließlich auch zerstört. Er bog ab, noch immer ohne auf den Weg zu achten, ging er einfach vor sich hin, überließ de Körper die Kontrolle über sich selbst, zog den Geist in sich zurück, um zu trauern. Um zu begraben. Um teilnahmslos zu registrieren, dass dieser unzuverlässige Körper ihn zurück nach Hause gebracht hatte, ein Einfamilienhaus in einer ganzen Straße voller Einfamilienhäuser. Er registrierte es. Aber er bemerkte es nicht. Sein Körper nutzte die neue Macht, endlich selbst zu entscheiden, hob ein Bein, setzte es wieder ab, das andere, wieder das erste, stieß das Tor auf und ließ es wieder zu fallen, stieg eine Treppenstufe hinauf, noch eine, die dritte, und die letzte. Zog den Schlüssel aus der Hosentasche, hob den Arm, um ihn hineinzustecken. Schloss auf. Warum gab er seinem Körper eigentlich die Macht, selbst zu bestimmen, wenn er ihn doch nur zurück in die Hölle brachte? Um zu beweisen, dass er nichts mehr fühlte? Dass nicht nur die inneren Nerven komplett zerstört waren, dass auch die äußeren nichts mehr wahrnahmen? "Kouji?" klang die dröhnende Stimme aus dem Wohnzimmer. Stimmte ja, der alte Herr hatte heute frei... "Was tust du um diese Zeit schon hier? Warum bist du nicht in der Schule?" Der Schwarzhaarige sah ihn scheinbar nachdenklich an. Aus leeren Augen. "Kouji! Gib mir Antwort, wenn ich dich was frage!!" die Stimme dröhnte lauter, die Hand verkrampfte sich, erhob sich, und dann... dann explodierte etwas in ihm. Die Wut, die er auf Takuya empfinden sollte, der Schmerz der seine Gedanken lähmen sollte, die Verzweiflung, die ihn ausfüllen sollte, die Trauer, die ihn leer machen sollte. Alles brach aus ihm heraus, in einer einzigen, schnellen Bewegung, er trat nach vorne - vor Augen den Gips, den er am linken Arm gehabt hatte, mit sieben - er sah seinem überraschten Vater in die Augen - vor Augen die erste Entschuldigung, die er dem Sportlehrer innerlich zitternd gegeben hatte. Eine leichte Grippe, aber sicher - er schob die Hände nach vorn - vor Augen Takuyas fragenden Gesicht, als er ihn am Abend aufgesammelt hatte. Gestern? - er warf den größeren Mann mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, mit allem Hass, der sich in fast achtzehn Jahren in ihm angestaut hatte, nach hinten - vor Augen den zerberstenden Spiegel, als Kousei gegen ihn krachte. Vor Augen die unzähligen Glassplitter, rot vom Blut, die den reglosen Körper seines am Boden liegenden Vaters umgaben. Kouji sank auf die Knie und plötzlich konnte er weinen.
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Ist es angebracht, hier um Kommis zu bitten? Ô.o Glaub nicht... ich tu's trotzdem! ^^