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Rote Laternen

von

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Wenn die Masken fallen

Es gab nicht viel, dass Nara Shikamaru nicht nervte. Eines davon war, zusammen mit Choji im Hinterhof des Bordells zu sitzen und den Nachthimmel anzustarren. Fast schwarzer Himmel hatte seinen Reiz, auch wenn seine attraktivste Seite, flauschige, formenreiche Wolken, kaum vom Hintergrund zu unterscheiden war.

Schweigend saßen beide Männer auf dem gestapelten Feuerholz und griffen dann und wann in eine Tüte billigster Kartoffelchips mit Paprikageschmack und extra Kalorien. Diese Atmosphäre half Shikamaru beim Nachdenken.

"Und du glaubst das wirklich?"

Akimichi Choji langte neben sich in eine zweite Tüte getrockneten Schinkens. Er hob einen Streifen an seine Nase und schnüffelte daran. Nur, um dann den Kopf zu schütteln. Kibas nervender Köter war anscheinend zu oft in seiner Nähe und er nahm schon dessen hündische Eigenschaften an. Irgendwann würde er sicher vom Inuzuka-clan adoptiert werden. Er steckte sich das Fleisch in den Mund und kaute gewissenhaft darauf herum.

"Hmh..."

Shikamaru lehnte sich zurück an die Wand des Badehäuschens und betrachtete einen funkelnden Stern. Zu seinem Bedauern musste er feststellen, dass der Himmel nicht rein schwarz war. Das Licht der Stadt, ließ den Horizont schmutzig orange strahlen.

"Es wäre doch möglich. Ino hat die Laterne berührt, ohne das etwas passiert ist."

Choji schnaubte. Das hatte doch rein gar nichts zu bedeuten. Inos Charakter war zu stark, um sich von so einer Technik in die Knie zwingen zu lassen. Das lag bei den Yamanakas in der Familie. Ihre Persönlichkeit existierte bereits unabhängig von ihren Körpern, was wohl eine Hauptvorrausetzung für Shintenshin no jutsu war.

Shikamarus schwarze Augen schielten zu seinem langjährigen Freund. Er brauchte nicht einmal groß darüber nachzudenken, was dieser dachte.

"Du vergisst, das Sakura auch eine starke Persönlichkeit hat."

Wenn auch niemand an Ino herankommt, hängte er gedanklich dran.

Der runde Choji nickte nur.

"Und warum hat sie es dann erwischt?"

Genau dies war der Knackpunkt. Sie wussten nicht, wie es Sakura ging. Das Mädchen hatte sich in den letzten zwei Tagen rar gemacht. Das war das Problem, wenn man es mit einer Kunoichi zu tun hatte. Sie schaffte es selbst in der Enge eines Hauses nicht gesehen zu werden, wenn sie es wollte.

"Was weiß denn ich?" fragte der Nara knurrend. "Wer weiß, was Sasuke mal wieder gesehen hat. Vertraue niemanden, der so wenig von Gefühlen und Menschen versteht, wie er."

"Ja, aber ist so eine Technik denn möglich?"

Der junge Mann mit der außergewöhnlichen Frisur und den markanten Gesichtszügen starrte stur geradeaus. Er hatte einen guten Blick auf das Bordell. Einige Zimmer waren erleuchtet von mildem Kerzenlicht. Kurz musste Shikamaru schmunzeln, als ein eindeutiges Stöhnen, einer jungen Frau aus einem der Fenster drang. Es lief alles seinen gewohnten Gang.

"Ach weißt du. Es gibt Techniken, bei denen blonde Großmäuler riesige Kröten beschwören, Hund und Herrchen zu einem wahren Höllenhund verschmelzen, zwei Brüder sich einen Körper teilen, rotierende Augen, Seelenwanderung, Schattengefängnisse und einige Leute sich auf ein Vielfaches ihrer Größe aufpumpen. Warum soll es dann nicht auch so eine Technik geben?"

Choji schwieg und ließ sich Shikamarus Worte durch den Kopf gehen. Er dachte an die Techniken, die er allein aus Konoha-gakure kannte und selbst da hatte er mit Sicherheit nicht alles gesehen. Wer wusste denn schon, zu was Shinobi aus anderen Dörfern fähig waren, von den Nuke-nins ganz zu schweigen?

"Und warum hatte es dann keinen Einfluss auf Ino?"

Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. Das war etwas, was selbst er noch nicht ganz erklären konnte. Ino war keine herausragende Kunoichi. Sie setzte ihre Prioritäten ganz anders. Trainieren tat sie nur, wenn es unbedingt nötig war und selbst dann auch nur halbherzig. Allein ihr Blut und die Erfahrung aus Missionen hatte sie das Chu-nin-Examen bestehen lassen. Wie sollte sie da gegen eine so raffinierte Technik bestehen können? Nein, damit hatte es nichts zu tun. Es musste etwas anderes sein. Diese Technik brauchte einen Auslöser, eine Art Zünder, damit sie funktionierte. Und damit stellte sich eine wichtige Frage: Was?

Tiefe Falten bildeten sich auf Shikamarus Stirn. Allein mit der Lösung dieser Frage, konnten potentielle Opfer ausfindig gemacht werden.
 

Eine Hand mit einem krummgewachsenen Finger, streckte sich zur Schiebetür aus. Dahinter schlief Ino. Die Hand zögerte kurz, wanderte hoch und strich über straffgezogenes, dunkelbraunes Haar. Es wäre eine ziemlich dumme Idee, nun einzutreten.

Shikamaru wandte sich ab und klopfte an die Tür daneben. Zuerst tat sich nichts, dann hörte er Schritte, die sich darum bemühten, gehört zu werden. Leise wurde die Tür zur Seite geschoben und ein paar gelangweilter Augen glänzte durch den kleinen Spalt. Argwöhnisch betrachteten sie den Ankömmling, bevor die gesamte Person heraustrat.

"Dachte ich mir, dass du hier bist."

Uchiha Sasuke sagte nichts dazu. Nur knapp nickte er in Richtung Treppe. Dies war nicht der beste Ort, um zu reden, zumal Shikamaru versuchte, in das Zimmer zu sehen.

"Sie ist nicht da."

Sasukes Stimme klang gereizt und erwirkte bei dem anderen Anbu ein Schulterzucken. Mit schlurfenden Schritten machte er sich auf den Weg in den Schankraum.

Beide Männer schwiegen. Selbst, als sie schon eine geraume Zeit an einem etwas abseits gelegenem Tisch saßen, sagten sie kein Wort. Unwillig lupfte Sasuke eine Braue. Dieser Nara hatte eine Art an sich, einen ohne Fragen zu durchlöchern. Besagter trank ungerührt eine Schale Sake. Er blickte den Schwarzhaarigen nicht einmal an.

Im Inneren von Sasuke ballte sich Wut zusammen. Er war nicht einmal annähernd so ruhig und gelassen, wie er allen Glauben machen wollte.

"Verdammt noch mal, ich weiß nicht, wo sie ist", platzte es aus ihm hervor.

Fragende Augen hafteten sich an ihn.

"Aha..."

Und völlig ruhig, trank Shikamaru weiter. Es war ihm schon klar, dass Sakura dem Uchiha aus dem Weg ging. Sie nutzte die Zeit, für die Sasuke sie bei Madame Ming gekauft hatte, um durch die Stadt zu spazieren. Nicht umsonst fehlten zur selben Zeit auch Kiba und Akamaru. Shikamaru war es zu gefährlich, das Mädchen unbeobachtet zu lassen, gerade jetzt.

Forschend betrachtete der Nara sein Gegenüber. Es schien fast so, als wäre es dem Uchiha egal, was zwischen ihm und Sakura stand. Natürlich war es ihm egal. Sasuke zeigte nie Gefühle, außer Hass oder Wut. Er war ein Egoist und das Wohl anderer schien ihm egal.

"Ich brauche dich wohl nicht zu fragen, ob Sakura irgendwelche Probleme hat."

Der attraktive Schwarzhaarige beließ es bei einer gehobenen Braue. Was gingen ihn Harunos Probleme an? Und dennoch, hinterließ die Frage etwas in seinen hintersten Hirnwindungen.

Shikamaru beugte sich leicht vor und schenkte sich etwas von dem speziell schmeckenden Sake nach.

"Worauf ich damit hinaus will: Wir glauben, dass nur durch etwas spezielles, die Laterne ihre Wirkung entfaltet."

Ganz langsam verstand Sasuke. Seine Genialität war eben nur auf Ninjatechniken ausgelegt und nicht auf Geisteskraft.

"Es ist personenspezifisch? Was für Personen?"

Der Anführer der Anbu zuckte mit den Schultern.

"Woher soll ich das wissen? Sakura ist deine Freundin. Finde du heraus, was sie mit den Opfern gemeinsam hat!"

Der andere junge Mann, schluckte das Wort Freundin kommentarlos herunter. Viel schwerer wog für ihn dieser direkte Befehl. Es bedeutete, er musste mit der Rosahaarigen reden. Er wollte schon als Kind nicht mit ihr reden und das aus gutem Grund. Er hatte die Befürchtung, jeder zweite Satz von ihr könnte, wie damals, das Wort Date beinhalten. Es war schon schlimm, mit anderen Menschen zu reden, aber mit Frauen ein ernsthaftes Gespräch, das über bloße Informationen hinausliefen, erschien ihm sehr unangenehm.
 

Nach zwei Flaschen Sake und einem leichten, roten Glanz im Gesicht, tauchte jemand auf, dem beide am liebsten noch etwas länger aus dem Weg gegangen wären. Sakura trat von der Straße aus ein. Sie sah die beiden Konoha-shinobis sofort und drehte demonstrativ ihren Kopf weg. Ihr hochgesteckter Zopf, wippte auf und ab, als sie ohne Umweg in die Küche marschierte.

Shikamaru konnte darüber nur den Kopf schütteln. Er zählte noch bis zehn, aber Kiba tauchte nicht auf. Irritiert hob er eine Braue. Es schien eine lange Nacht zu werden und nachdem Ino sauer war, wohl auch ein langer Tag. Er erhob sich, steckte die Hände in die Taschen, nickte dem Uchiha noch knapp zu und machte sich auf den Weg, in die Stadt.
 

Das Gedränge an der Tür war groß. Madame Ming neigte dazu, ab Sonnenuntergang den Ein- und Ausgang auf eine einzelne, der sonst stetig geöffneten Schiebetüren, zu verringern. Es half, einen Überblick über die eintretenden Gäste zu behalten. Zumal der neue Türsteher noch Probleme hatte, schwierige Leute auf den ersten Blick zu erkennen.

Shikamaru murrte genervt. Gleich drei Leute drängten sich von draußen durch den schmalen Eingang und stießen den körperlich etwas unterlegenen Shinobi zur Seite. Hätte er seine Anbu-uniform an oder dürfte wenigstens seine Tätowierung zeigen, würde so etwas nicht geschehen. Er schob seine Unterlippe etwas vor und furchte seine Stirn gefährlicher, bevor er einen erneuten Versuch wagte, aus dem "Mings" herauszugelangen. Wieder stellte sich ihm jemand in den Weg. Ein großer Kerl mit schwarzen Augen und noch schwärzeren Haaren. Shikamaru kniff die Augen zusammen und versuchte den jungen Mann einzuordnen. Er war sich sicher, dass er ihn schon einmal gesehen hatte, konnte sich aber nicht erinnern. Vermutlich war es nur Einbildung, hervorgerufen durch Sake und die selbe Haar-Augen-Kombination wie bei Sasuke.

Er zuckte mit den Schultern und schaffte es diesmal hinaus, um festzustellen, dass es kühler geworden war. Die Straße war zwar immer noch voll, aber längst nicht mehr so lebendig, wie am Tage. Der junge Mann steckte seine Hände noch tiefer in die Taschen und stapfte durch den Staub.
 

Eine Weile beobachtete Sasuke Sakura. Das Mädchen schwebte förmlich durch die Reihen von Tischen, Stühlen und Gästen. Immer wieder drehte sich einer der Männer nach ihr um und musterte ihren attraktiven Körper etwas zu genau.

Angewidert von solchem Verhalten, goss Sasuke sich nach und musste feststellen, dass die Flasche leer war. Der letzte Tropfen Sake fiel in die kleine Porzellanschale, perlte leicht ab und floss auf den flachen Boden. Er hätte gehen können. Er hätte sich schlafen legen können oder sich ans Fenster setzen und den Himmel anstarren, aber er entschied sich für das denkbar schlechteste.

Uchiha Sasuke hob seine Hand und rief somit Sakura heran. Ein stechender Blick aus grünen Augen, fiel durch den gesamten Schankraum und durchbohrte den jungen Schwarzhaarigen. Gelassen und ruhig wie und je, nahm dieser das hin.

Die Zori Sakuras schleiften über den rauen Holzboden, als sie sich Sasukes Tisch näherte. Sie tat alles, um zu demonstrieren, wie wenig sie davon hielt, ihren Kollegen zu bedienen.

"Was kann ich für dich tun?" fragte sie in einem kalten, abweisenden Ton, der den Angesprochenen nur knapp eine Braue heben ließ.

"Noch eine Flasche!"

Mit ausgreifender Bewegung, schon er die leeren zwei Sakeflaschen zu der rosahaarigen Kellnerin inkognito. Mit zu Schlitzen verengten Augen, stellte sie die tönernen Gefäße auf ihr kleines, rundes Tablett und ging zur Küche, um Nachschub an heißem Sake zu holen.
 

Sasuke schreckte aus seinen Gedanken auf, als es laut auf dem Tisch knallte. Sakura war zurück und hatte die Flasche recht schwungvoll auf die Tischplatte gestellt. Heißer Sake schwappte über und floss über ihre feingliedrigen, von winzigen, rosa Narben übersäten Händen. Das hübsche Mädchen hob diese zum Mund und leckte den Alkohol von ihren Fingern. Sasuke kam nicht darum herum, wegzuschauen. Fasziniert betrachtete er die Art und Weise ihrer Bewegungen und fragte sich, wo das kleine, nervende Mädchen geblieben war.

"Was ist?"

Gereizt von den Blicken des jungen Mannes, funkelte sie diesen an. Der Uchiha antwortete nicht. Stattdessen, suchte er ihren Blick und drang durch ihre Augen bis zu ihrer Seele hervor. Er hörte, wie die Kunoichi schneller und unruhiger atmete. Sie biss sich auf die Fingerkuppe und versuchte verzweifelt und hoffnungslos seinem Blick standzuhalten. Schließlich wurde es zuviel für sie und sie wollte gehen, fast schon flüchten, doch etwas hielt sie zurück. Vorsichtig blickten ihre Augen ihren Arm hinab. Um ihr Handgelenk schlang sich Sasukes Hand. Sie war noch immer sehr blass, fast porzellanweiß und ließ das Netz aus bläulich-violetten Adern durchschimmern.

"Wo liegt dein Problem?"

Verwirrt und zornig, bildete sich eine senkrechte Falte über Sakuras Nasenwurzel.

"Mein Problem ist das hier."

Sie zog ihren Arm an und stieß auf Widerstand. Sasuke murrte leise. Er verstand die junge Frau immer weniger. Nicht, dass er sie jemals wirklich verstanden hatte.

"Du bist doch nicht mehr du selbst. Sag mir jetzt endlich, was los ist!"

Nur weil Shikamaru der Meinung war, Sasuke wäre der beste für dieses Gespräch, musste dieser noch lange nicht der feinfühligste sein. Seine tiefe, einem Knurren ähnelnde Stimme, bahnte sich ihren Weg in Sakuras Gehörgänge und ließ ihren Trotz anwachsen.

"Seit wann interessiert dich das?"

Abwartend blickten sich beide an. Das Schweigen dehnte sich immer weiter aus und keiner von ihnen wagte es zu blinzeln. Irgendwann gab Sakura auf. Die Wut in ihren Augen loderte mit höllischer Kraft.

"Was mit mir los ist? Ich stecke in einem staubigen Kaff fest. Tsunade sitzt mir im Nacken und will Ergebnisse. Jeder Kerl hier, hatte schon mindestens einmal seine Hand auf meinem Po und dann taucht ausgerechnet ihr auf. Ausgerechnet du. Und wenn das alles vorbei ist, hab ich dann Ruhe? Ganz sicher nicht, dann wir mich die alte Schachtel zu dem nächsten Auftrag schicken, wo ich wieder nur in Blut waten werde."

Völlig ruhig, ließ der Schwarzhaarige ihre Worte auf sich einprasseln.

"Ist es das? Du willst kein Blut mehr sehen?"

Er wusste eigentlich schon immer, dass sie überhaupt nicht als Kunoichi geeignet war, doch nun gab sie es selber zu. Was sollte man auch schon mit einem Shinobi, der kein Blut sehen mochte. Tod und Kampf gehörten eben dazu. Man musste eben sein Herz erdolchen, um dieses Leben führen zu können.

Leise gerieten die Rädchen in Sasukes Hirn in Bewegung. Sakura und Frauen, die auf keine Zukunft hoffen durften. Hoffnungslosigkeit. War das der Auslöser?

Nachdenklich betrachtete er die Rosahaarige und spürte plötzlich einen fahlen Geschmack im Mund. Ihre Augen. Zum ersten Mal bemerkte er, wie glanzlos sie wirklich waren. Sie verstand es noch immer, ihre Rolle perfekt zu spielen. In dieser Hinsicht, war sie noch schlimmer als er. Nur selten zeigte sie das, was in ihrem Inneren vor sich ging. Die junge Frau unterschied sich wahrlich kaum von den Frauen, die für fremde Männer ihre Beine spreizten und von diesen doch nur als Vieh angesehen wurden. Es war das erste Mal, dass Sasuke die Huren als Menschen betrachten konnte. Er bezahlte und bekam etwas dafür, es war ein Geschäft und vorher kam ihm nie der Gedanke, dass die Frauen daran zerbrechen konnten.

"Halte dich von den Laternen fern!"

Sakura blickte auf. Sein Befehl machte sie wütend. Mir Schwung riss sie sich los, stolperte etwas zurück und verschwand dann im Gang zum Bordell.
 

Die Schiebetür wurde fast auseinandergerissen und eine wutschnaubende Sakura stand im Rahmen. Die Fersen ihrer leichten Strohsandalen schleiften über den Boden. Abdrücke ihrer Schritte blieben auf dem Bett zurück. Der Lampionmond hing noch immer von der Decke herab. Das Ende des Fadens, war um den Metallring am Ende eines Kunai geknotet, dessen Spitze im Deckenbalken steckte. Achtlos stieß Sakura ihn beiseite. Ihr Interesse galt allein der roten Laterne am Fenster. Mit Wut im Bauch und zittrigen Fingern, riss sie die Lampe ab.
 

Sasuke bemerkte die Konoha-kunoichi sofort. Mit ausgreifenden Schritten durchmaß sie die Entfernung zwischen beiden. In ihren Händen hielt sie etwas rotes, das vor ihrem blassrosa Kimono besonders hervorstach. Fast war er gewillt zurückzuschrecken, als sich das Mädchen vor ihm aufbaute. Ihr Atem ging heftig und wölbte ihre Brust regelmäßig auf.

Der rote Gegenstand entpuppte sich als billige Laterne. Der Tisch erzitterte. Sakuras unerklärliche, jahrelang aufgestaute Wut, floss durch den Lampion hindurch bis in den Tisch. Es handelte sich nicht einfach nur um die Wechselwirkung von potentieller und kinetischer Energie zwischen Laterne und Tisch, als das eine auf das andere geknallt wurde, es waren spürbare Chakrawellen dabei.

"Wie du verlangst", sprach Haruno mit zischender, leiser Stimme.

Ihre Finger umschlossen die Laterne von oben herab und durchstachen das billige Papier. Um ihre Hand leuchteten unregelmäßig ausgefranste Umrisse auf. Wie grellblaues Feuer, dem nur die Silhouette geblieben war. Es leckte nach rotem Papier und kostengünstig verarbeiteten Holzresten. Es knirschte laut, als die junge Kunoichi ihre Hand der Tischplatte näher brachte, mit der Laterne dazwischen.

"Ich werde zumindest diese nie wieder in meine Nähe lassen", verkündete Sakura und schnippte mit einem Finger einen kleinen Haufen aus Papier, Holz und Wachsresten in Sasukes Richtung. Es prallte an seiner Brust ab und blieb auf seinem Schoß liegen.

Mit Anstrengung zwang der Anbu sich zur Ruhe. Betont gelangweilt sah er zu dem Mädchen auf.

"Bist du fertig? Wenn ja, schlage ich vor, du gehst zurück nach Konoha und bittest Godaime, dich aus dem aktiven Dienst zu entlassen. Du bist mehr denn je unfähig, das Zeichen der Shinobi zu tragen."

"Was bildest du dir ein?"

Ihre kleinen, trotz aller Narben noch immer zarten Hände ballten sich zu Fäusten. Unter dem Druck der Fingernägel wich das Blut zurück und ließ die Haut schneeweiß werden.

"Das war kein Rat, Sakura-san. Das war die Aufforderung eines Höherrangigen..."

"Das ist mir gleich. Du könntest meinetwegen auch Hokage oder sonst ein Kage sein. Ich nehme keine Befehle von einem Verräter an."

Sasukes Augen weiteten sich auf ein ungewöhnliches Maß. Sie hatte etwas angesprochen, das seit Jahren jeder zu verdrängen versuchte und er fühlte sich hilflos.

"Was hast du gesagt?" fragte er mit trockener Stimme.

"Du hast mich schon verstanden. Du bist doch nichts anderes, als ein Verräter. Egal, wie hoch dich all die anderen schätzen. Du hast unserem Dorf den Rücken gekehrt, jeden zurückgelassen, dem du etwas bedeutest, nur um deine eigene Gier nach Stärke zu befriedigen."

Blanker Hass glänzte in ihren Augen. Sie wusste, es würde ihn verletzen und genau das wollte sie. Er sollte sich am Boden wälzen vor Schmerz, so wie sie es so oft getan hatte. Nun endlich sollte er all das Leid spüren, welches er sonst andere spüren ließ. Ihr Inneres labte sich daran, wie ihre Zunge immer und immer wieder einen Dolch aus Worten in ihn stieß. Und dennoch vergoss ihre Seele heiße Tränen.

"Du hättest dafür sogar deinen besten Freund geopfert. Nur weil das gesamte Dorf dich wegen deiner Stärke wieder aufgenommen hatte, als du angekrochen kamst, wie ein räudiger Köter, muss ich mir von dir noch lange nichts sagen lassen. Ich stehe nicht unter dir und ich bin auch nicht mehr das dumme, kleine Mädchen, das alles in den Himmel lobt, was du sagst. Du hättest wegbleiben sollen, das wäre für alle gut gewesen."

Sasuke hatte das Gefühl, der Boden würde unter ihm weggerissen werden. Haltsuchend griff er nach ihrem Arm und drückte kraftlos zu.

"Genug jetzt", flüsterte er heiser. "Es ist genug."

Irrte das Mädchen sich oder konnte sie tatsächlich so etwas wie Schmerz in seinen Augen sehen? Sein Blick hätte ihr Genugtuung geben müssen. Endlich bekam sie Sühne für all die Jahre, in denen sie verzweifelt versucht hatte seine Aufmerksamkeit zu erringen, für den Verrat, denn er an Naruto, Kakashi und ihr begangen hatte, für die Narben, die sein Weggehen hinterlassen hatte. Sasuke glaubte wahrscheinlich noch immer, sein Sturz in die Dunkelheit beträfe nur ihn, doch so war es nicht. Jedes Schicksal war mit unzähligen anderen verbunden und Sasukes Klopfen am Höllentor, hatte eine Kettenreaktion ausgelöst. Auch wenn es leiser und langsamer vor sich ging, so trudelten auch diese Schicksale dem Abgrund entgegen. Choji, Neji, Shikamaru, Naruto, Kiba, sie waren die fünf, die Sasuke damals zurückholen holten und halb tot zurückgekehrt sind. An ihrem Leid, knüpfte das von ihren Freunden an. Da waren so viele, wie die Sensei, Hinata, Ino, Ten Ten, Lee, Eltern und Familien. Sasuke sah das alles nicht. Für ihn waren diese Leute einfach unwichtig. Für ihn galt nur er selbst. Auch wenn, die anderen ihm verzeihen konnte, dass er eine Gefahr heraufbeschworen hatte, die Leben gekostet und verbrannte Erde hinterlassen hätte, sie konnte das nicht. Es tat heute mehr weh, den je und Sakura wollte ihn nur etwas davon spüren lassen.

Genervt riss sie sich los. Die Tränen ihrer Seele brannten bereits wie Feuer.

"Genug? Es ist noch lange nicht genug. Sieh der Wahrheit ins Gesicht, du bist der Grund für soviel Leid. Und gerade du glaubst, mir Vorschriften machen zu können? Ich muss mir von dir nichts mehr gefallen lassen. Ich bin schon lange nicht mehr so schwach, dass ich dir nachstehe."

Ihre Angriffe verletzten ihn zusehends und verletzte Tiere taten etwas, was ihr Instinkt ihnen sagte: Sie bissen zurück. Der Tisch erzitterte erneut, als Sasuke sich erhob und Sakura kalt anblickte.

"Du glaubst also, dich mit einem Anbu anlegen zu können, kleine Chu-nin?"

Entschlossenheit kehrte in seine Züge zurück. Vorsichtshalber trat Sakura einen Schritt zurück. Ihr Chakra flammte spürbar auf. Zwei Persönlichkeiten, deren mentale Stärke durch Wut ihr Maximum erreicht hatte. Ein Kampf schien nun unausweichlich.
 

Die Kunoichi schob ihr Standbein zurück und stellte das vorgestehende, linke Bein auf die Fußballen. Ihre Arme hob sie in Deckungsstellung, um ihren Oberkörper zu schützen. Ihr Gegenüber blieb gelassen, lediglich der Blick in seinen Augen, hatte sich verändert.

Seine Arroganz ließ ihn, spöttisch lächelnd, nieder blicken. Ein Fehler, wie sich schon sehr bald herausstellte. Sakuras Faustschlag war nicht annähernd so kraftvoll, wie der eines Mannes, aber er verfehlte sein Ziel nicht. Gegen das Brustbein getroffen, taumelte der Uchiha zurück und landete mit dem Hintern zurück auf der Sitzbank. Er hatte nicht einmal genug Zeit, sich von dem letzten Schlag zu erholen, als das Mädchen erneut angriff.

Sasuke holte genug Schwung aus seinen Beinen, um über den Lendenwirbel abzurollen, sich mit den Händen von der Sitzfläche abzudrücken und mit beiden Füßen auf der Sitzbank vom Nachbartisch zu landen. Vor ihm krachte es und überrascht zog die Rosahaarige ihre Hand aus der Rückenlehne. Das nächste, was sie sah, war Uchihas Fuß, der einen Seitwärtsbogen beschrieb. Sakuras Kopf wurde herumgerissen und sie rutschte über den Tisch.

Es war nicht unfair gewesen. Dies war kein Schlag gegen eine Frau, es war ein Kampf zwischen zwei Shinobi. Geschlechterkampf galt nicht in einer Schlacht. Wer sich nicht verteidigt, wird getötet und einer Schwertklinge ist es egal, ob sie von einem Mann oder eine Frau in den Körper des Gegners gestoßen wird.
 

Sakura rollte gerade noch rechtzeitig zur Seite ab, als ihr Gegner auf sie zu stürzen drohte. Sein Knie zertrümmerte neben ihrem Körper den Boden. Die Kunoichi rollte sich über den Rücken ab und stand auf beiden Füßen wieder vor ihm. Ihr Knie knallte gegen das Kinn des Anbu und riss seinen Kopf hoch. Noch konnte sie mit ihm mithalten.

Kurz darauf, riss ein Fegetritt von ihm sie wieder von den Beinen. Diesmal mussten beide gleichzeitig aufstehen und sie griffen auch gleichzeitig an. Sasuke verzichtete auf sein Bluterbe. Er wollte ihr eine Lektion erteilen, mehr nicht.

Ein verbissener Nahkampf entstand, bei dem die Kunoichi immer weiter in den hinteren Teil des Schankraums getrieben wurde. Fäuste flogen, Angriffe auf Niere, Leber, Kopf und Magen, Blocken, Kniestöße, versuchte Fegetritte. Chakra wurde nur benutzt, um das Tempo zu erhöhen, obwohl dies bereits unter normalen Umständen atemberaubend war.

Ziemlich schnell fanden sich beide in dem schmalen Durchgang zum Bordell wieder. Und endlich bekam Sasuke ihre Handgelenke zu fassen. Er drückte sie mit einer Hand gegen die Wand und legte die andere um ihren Hals. Seine Augen durchbohrten sie.

"Werd endlich vernünftig!"

Ihre Pupillen verengten sich und gaben der Kunoichi ein fast schon raubtierähnliches Antlitz. Der junge Mann schnappte heftig nach Luft und musste sie notgedrungen loslassen. Nur langsam sank sich ihr Knie zwischen seinen Beinen, um das Standbein für einen Tritt in die Nieren, des anderen Beins frei zu machen.

Sauer nahm Sasuke sie ins Visier. Er würde sie nicht noch einmal unterschätzen. Sakuras Hand glitt unter den Stoff ihres Kimonos und umfasste etwas auf Brusthöhe. Verblüfft hob der Schwarzhaarige eine Braue. Fast schon beschwörend zog die Kunoichi ein Kunai hervor. Sie trug es immer bei sich, es war ihre Lebensversicherung.

Bunshin no jutsu war die Erschaffung von Doppelgängern, die allerdings, aufgrund ihrer Schwäche, nur zur Ablenkung benutzt wurden und genau diese Technik, wandte Sakura nun an. Der Kunai in ihrer Hand verdreifachte sich, genauso, wie der Rest der Kunoichi. Drei rosahaarige Mädchen stürzten auseinander. Zwei sprangen an den engen Wänden hoch und blieben dort kleben. Noch immer, beherrschte kaum jemand sein Chakra so gut, wie die Chu-nin.

Die dritte Sakura drehte sich um, lief entgegengesetzt zu Sasuke zurück zur Tür, die Schankraum und Gang teilte, schlug einen Salto und drückte sich mit den Fußsohlen am Türrahmen ab. Wie ein rosa Geschoss, flog sie durch den Gang, riss die anderen beiden Sakuras mit und verschmolz zu einem waagerechten Tornado. Überrascht riss Sasuke seine Arme hoch und biss dann die Zähne zusammen. Die Geschwindigkeit, war so hoch, dass er Sakuras einzelne Bewegungen nicht mehr nachvollziehen, geschweige denn vorahnen konnte. Blut spritzte auf und der Anbu wich zurück. Warmer, roter Lebenssaft, floss seinen Arm hinab. Wütend presste er seine Hand auf die tiefe Schnittwunde am Oberarm. Er hätte es kommen sei müssen. Was war sie schon? Ein Chu-nin mit Minderwertigkeitskomplexen und der Angst vor Blut. Doch nun war sie zu weit gegangen. Er schmiedete seine Chakra mit blitzschnellen Handbewegungen. Seine Brust wölbte sich vor und seine Backen plusterten sich gefährlich auf. Ein riesiger Feuerball wurde ausgespieen, welcher auf seinem Weg eine Patina aus Ruß an den Wänden hinterließ. Die Sakuras stoppten abrupt. Schützend duckten sie sich auf den Boden und ließen die Flammen auf sich zukommen.

Leichte Beunruhigung machte sich in Sasuke breit. Der Feuerball brannte immer noch auf dem selben Fleck, aber Sakura tauchte nicht daraus auf. Schließlich verlosch das Feuer. Noch immer kniete Sakura und drückte ihren Kopf hinunter. Die beiden Doppelgänger hatten sich aufgelöst. Ob dies durch das Katon Goukakyuu no jutsu geschah oder sie ihre Konzentration verloren hatte, konnte der Anbu nicht genau feststellen. Für ihn war der Kampf entschieden. Einen letzten, spöttischen Blick warf er auf die Kunoichi, bevor er sich zum Gehen drehte.

Sakura nutzte diesen unbeobachteten Moment. Sie drückte sich mit Händen und Füßen vom Boden ab und sprang auf ihn zu. Mit ihren Händen zuerst, erwischte sie ihn an den Schultern und nutzt ihn als Unterlage, für einen Überschlag. Mit beiden Beinen landete sie vor dem Überraschten und traf ihn schließlich mit einem eingedrehten Rückwärtstritt in den Magen. Sasuke krümmte sich leicht und schnappte heftig nach Luft. Er spürte bereits, wie sein Mageninhalt einen Weg ins Freie suchte. Er spuckte eine Mischung aus Mageninhalt, Speichel und Blut auf den Boden. Als er wieder aufsah, war Sakura für den nächsten Angriff bereit. Betont langsam, wischte sich der Schwarzhaarige die Lippen ab und griff nun seinerseits an. Er verzichtete noch immer auf sein Bluterbe, verdoppelte aber dennoch seine Bewegungen. Sakura versucht mitzuziehen, zudem hatte sie noch immer ihre Waffe, welche sie waagerecht von ihrem Körper weghielt. Immer wieder schnitt die Klinge durch den Stoff von Sasukes langärmeligen Pullover und hinterließ blutige Striche. Endlich schaffte der Anbu es doch, die verbissene Kunoichi erneut am Handgelenk zu packen und drehte ihre Waffenhand auf den Rücken. Vor Schmerz aufschreiend, versuchte die Rosahaarige sich zu befreien, schaffte es aber lediglich, sich kompliziert herauszudrehen und schließlich mit dem Rücken zu ihm zu stehen. Sasukes Griff war eisenhart und ließ sie nicht entkommen, stattdessen, knackte ihr Handgelenk. Nach Erleichterung suchend, ging sie auf die Knie. Der Schwarzhaarige nutzte dies aus, drückte seinen Unterarm quer über ihr Kreuz und drückte sie hart auf den Boden. Geschickt nahm er ihr das Kunai ab. Bisher hatte sie sich, trotz der Schmerzen geweigert, es loszulassen. Nun hatte er es und schob es unter ihr Kinn an die Kehle.

Mit einer Hand an ihrem schlanken Hals, die andere an ihrer Schulter, hob Sasuke seinen Körper leicht an und drehte das Mädchen auf den Rücken. Erschrocken schnappte sie nach Luft, als sein gesamtes Gewicht sich wieder auf ihren zierlichen Körper legte.

Der junge Mann musterte die Kunoichi sehr genau. Das Grün ihrer Augen veränderte sich zusehends. Aus funkelndem Hass, wurde matte Verzweiflung. Traurig und gedemütigt, blickte sie ihn. Allmählich trat wieder die sanfte Sakura hervor.

Mit letzter Kraft versuchte sie sich loszureißen, erreichte aber nur, dass die Klinge sich in ihren Hals schnitt.

"Bleib liegen!" zischte Sasuke ungehalten.

Er griff nach ihren Handgelenken und presste sie schmerzhaft über ihrem Kopf, der in Strahlen von rosa Haar lag, auf den Boden. Das Mädchen gab einen hilflosen Laut von sich. Panisch blickte sie ihm in die Augen. Er hatte sie besiegt, einfach so und das Schlimmste, im Gegensatz zu ihr, war er nicht einmal außer Atem.

Völlig ruhig musterte er ihr Gesicht. Ihre Lippen bebten, doch es war schon lange keine Wut mehr. Kurz schloss sie ihre Augen und stieß einen frustrierten Laut aus. Ein knappes, amüsiertes Schmunzeln, huschte über Sasukes Lippen.

"Lass mich los!"

Der junge Mann reagierte nicht auf ihren Befehl und musste sich somit wieder ihren Blicken stellen. Diesmal waren diese jedoch flehend und herzerweichend. Ihr Gesicht hatte alle zornigen Züge verloren.

Leise keuchte sie auf, als Sasukes über ihren Körper strich, um eine bequemere Position zu finden. Wieder musste dieser Schmunzeln, als er ihre Reaktion bemerkte. Allein seine Nähe, ließ eine Gänsehaut auf ihrer Haut sprießen. Es war doch immer noch so einfach, sie ruhig zu stellen. Leicht neigte er sich hinab und konnte spüren, wie ihre Brust sich hektisch auf und ab bewegte. Noch immer war sie völlig außer Atem und das sicher nicht nur wegen des Kampfes.

"Gibst du auf?" raunte er nüchtern mit seiner dunklen Stimme und ließ seinen Atem über ihre Lippen streichen.

Der Duft von Kirschblüten umwirbelte ihn. Es war ihr Duft, aber noch nie zuvor, hatte er ihn so intensiv wahrgenommen. Langsam hob er seinen Kopf wieder an und bemerkte, dass sie ihm folgte. Erneut startete sie einen Versuch aufzustehen und wieder schnitt das Kunai in ihre schneeweiße Haut. Sofort ließ Sasuke die Waffe fallen und drückte Sakura mit der Hand zurück. Leise knurrte das Mädchen und funkelte ihn wieder an. Er hatte sie in der Hand. Er hatte sie besiegt und konnte ihr zeigen, wo ihr Platz war. Sie war noch lange nicht soweit, es mit ihm aufnehmen zu können und das sollte sie nun spüren.

Wieder bewegte er sich leicht auf ihr und entlockte der hübschen Frau ein weiteres Keuchen. So sehr sie sich auch wehrte, es gefiel ihr und das würde er ausnützen. Langsam senkte er sich zu ihren Lippen hinab. Nur sehr leicht, strich er darüber und bemerkte sofort, wie Sakura versuchte sich hochzurecken. Ihre Lippen waren betörend weich und überraschend süß. Schnell war er gewillt, es zu mehr, als eine Lektion für die störrische Kunoichi werden zu lassen, doch dazu sollte es nicht kommen. Am Ende des Ganges, lag Madame Mings Büro. Beide Shinobi schreckten voreinander zurück, als die Tür des Büros schwungvoll aufgerissen wurde. Drei Paar Augen, starrten reichlich entsetzt in die Gegend. Schockiert sah sich Madame Ming das Chaos im Flur an und entdeckte erst jetzt das Paar auf dem Boden. Sofort bemerkte sie, dass Sakuras linkes Bein angewinkelt war und der Stoff gefährlich hinabgerutscht war. Fragend hob die Bordellbesitzerin eine Braue und schloss die Tür mit den Worten.

"Langsam hab ich genug von diesen ganzen speziellen Wünschen. Als ich angefangen hatte, reichte ein Zimmer und eine Stellung."

Es trieb Sakura die Röte ins Gesicht. Das war so peinlich und so nahm sie erleichtert auf, dass Sasuke sich erhob und wortlos ging. Stöhnend legte sie erst eine Hand ins Gesicht und kurz darauf die Zweite. Das war mehr als peinlich und demütigend. Sie fühlte sich schlecht, schmutzig und unendlich dumm. Reue stieg in ihrem Inneren auf und hinterließ ein scharfes Brennen in der Kehle. Wie konnte sich ein einzelner Mensch nur so dumm benehmen? Und das Schlimmste, es hatte ihr gefallen. Sakura wollte Sasuke um jeden Preis weh tun, egal, was für Konsequenzen es hatte und nun begriff sie, dass sie ihm noch immer hilflos unterlegen war.

Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Die letzte viertel Stunde, hatte Gefühle aufgewühlt, die sie lange verdrängt hatte. So sehr sie es sich auch einbildete, da war noch immer sehr viel in ihr, dass nach Sasuke schrie, so stark, dass sie ihn sogar verletzen würde, um nur einen Moment diese Schreie verstummen zu lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von: abgemeldet
2008-04-26T22:36:36+00:00 27.04.2008 00:36
*sprachlos bin*
................
...*hust*.....
Jetzt gehts wieder^^
Das war ein total spannender Kampf,
der mir besonders gut gefallen hat :)
Deíese Gefühle und...ach das kann man nicht beschreiben.
Einfach klasse.
bb
Von:  Blanche-Neige
2008-01-20T18:57:37+00:00 20.01.2008 19:57
*Sprachlos ist*
*mit offenem mund auf den bildschrim starr*
*total begeistert ist*
Wow!
Also das Kap war ja mal hammer mega geil.
total krass gemacht. also wirklich deins chriebstil ist einfach nur geil.
der haut mich echt um. total krass.
echt geiles kap.
ich bin gespannt wies weiter geht deswegen, werd ich gleich weiter lesen.

lg Blanche

Von:  Sandi-chan
2007-09-22T21:19:14+00:00 22.09.2007 23:19
Nüxx mit InoSHika XD!!! Schade xD!
Von:  EckyMaus
2004-08-15T15:49:16+00:00 15.08.2004 17:49
*sprachlos is* O.O
*kriegt kein wort raus*
*hätte da sich kurmm und blöd lesen können*
*shnief*
*zittert*
scheise..schon wieder aus T=T
*heul, das so gemin ist*
SCHREIB WEITER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
*droht* xDDDDDDDDDDDDDDD
Von: abgemeldet
2004-08-15T13:05:52+00:00 15.08.2004 15:05
schnelll schnelll weiter schreiben !
Von:  Sorako
2004-08-11T12:47:10+00:00 11.08.2004 14:47
Jaaaa, Sakura, mach ihn fertig! XD Ich muss schon sagen, die Kampfszene und die Art, wie sie überhaupt erst zustande gekommen ist, hast du echt genial beschrieben. Zumindest hat Sasuke mal auf den "Verräter" reagiert... hehe, was wäre wohl passiert, wenn Madame Ming nicht aufgetaucht wäre? XD

Eine Laterne, die auf Hoffnungslosigkeit reagiert... das ist echt gewieft. Erklärt auch, warum Ino nicht davon betroffen wurde. War auf jeden Fall mal wieder ein klasse Kapitel, ich warte ungeduldig auf das nächste! ^^
Von:  Red_Ops
2004-08-08T19:10:04+00:00 08.08.2004 21:10
Genial einfach nur genial. Ich muss schon sagen das es eine spitzen Story ist. Ich hoffe das es bald weiter geht, denn es wird immer spannender und ich glaub schon zu wissen was es mit der Laterne auf sich hat. Nur werde ich die Story weiterhin auf mich einwirken lassen und freue mich schon rießig auf den nächsten Teil. Endlich hat Sakura stärke gezeigt nur hat das nicht ausgereicht. Langsam fange ich an Sasuke nicht zu mögen, aber na ja wie immer am Schluss sage ich schreib weiter damit wir was zum nachdenken haben.
Also go go go go!!!!!!!!!!
bye bye
Von: abgemeldet
2004-08-08T16:29:39+00:00 08.08.2004 18:29
diese ff ist so super genial!!
*ganz begeistert ist*
kein wunder...
der kampf war super beschrieben, man hatte, wie die anderen schon sagten, richtig das gefühl dabei zu sein - und war enttäuscht als die seite rum war uu"
immer weiter so!!^^
Von: abgemeldet
2004-08-08T09:33:52+00:00 08.08.2004 11:33
OH MY GODDNESS!!!! sehr gut!!!!!!!!!! aber an so einer stellte darfst du doch nicht aufhören !!!!
Von: abgemeldet
2004-08-08T08:17:42+00:00 08.08.2004 10:17
Na da geht's ja ab. o.o
Dieser 'kleine' Kampf zwischen Sasuke und Sakura fand ich genial. Irgendwie hätte ich das jetzt nicht erwartet. ^^
Nya und schade das Madame Ming die beiden gestört hat. ~.~ Ich muss meinen Vorrednern übrigens recht geben, Sasuke ist wirklich ein kleines Ekel. ^.^
Na ja, mehr hab ich jetzt nicht zu sagen. ^^
Bis zum nächsten Teil!

Aoko


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