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Soul Attraction

von

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Harry at home - Malfoy Manor

Kapitel 11: Harry at home - Malfoy Manor
 

Jo, der Titel verrät schon so ziemlich alles, nicht wahr? Nun ja, die Ferien sind angebrochen und wo verbringt ein Malfoy die? Natürlich bei seiner lieben Familie. (Wenn auch nicht besonders lang) Jetzt wird auch klar werden, vor welcher Tür Draco solche Angst hat und warum. Und auch aus welchem Grund man davon nie etwas gemerkt hat. Na ja, vielleicht ist es auch wieder ein Cliffhanger, um euch noch eine Weile auf die Folter zu spannen. Man muss seine Leser ja schließlich bei der Stange halten.

Noch nicht gebetat, wird sobald es geht korrigiert! (Danke Luna!)

Warnung: Ab jetzt wird sich der Ton der Story grundlegend ändern, denn was Dracos Vergangenheit angeht, ist kein bisschen witzig und die dramatische Zuspitzung der Handlung, wie sie im letzten Kapitel schon zum Ausdruck gekommen ist, wird sich weiterhin so entwickeln. Es kann kein Happyend ohne tragische Ereignisse geben und die werden jetzt stattfinden. Auch habe ich darüber nachgedacht das Ende abzuändern, obwohl es schon von Anfang an so feststand, aber ich bin zu keiner besseren Alternative gekommen, also müsst ihr es ertragen.

Ich schreibe das nur, um euch nicht völlig ins kalte Wasser zu werfen, da diese FF ja bis jetzt wirklich von Humor geprägt war. Ich werde versuchen die Ereignisse so realistisch wie möglich darzustellen und nicht zu übertreiben. Also wünscht mir viel Glück und dass ich unbeschadet beim Nachwort ankomme:
 

Draco, Hermine und Ron standen zusammen am Portal von Hogwarts und verabschiedeten ihre Freunde. Harry war auch da, aber er hielt sich im Hintergrund, wäre schließlich ein klein bisschen blöd gekommen, wenn der Prinz von Slytherin den verhassten Gryffindors eine angenehme Reise und schöne Ferien gewünscht hätte. Es war keine Frage gewesen, dass Ron und Hermine auch dablieben, sie hatten beide schon längst ihren Eltern geschrieben.

Harry war froh drum. In dem frostigen Freundschaftsumfeld, das in den Kerkern herrschte, fühlte er sich immer kränker. Außerdem würde es in den Ferien, wo die Grenzen zwischen den Häusern eher mal verwischten, nicht so sehr auffallen, wenn er mal näher an Ron und Hermine dran war. Er vermisste die Gespräche mit den beiden unglaublich. Vor allem, weil er mit niemandem sonst über Draco reden konnte und die Art und Weise der Beziehung zwischen ihnen beiden. Verstohlen warf er einen Blick zu den Lehrern. Diejenigen, die in den Ferien ebenfalls bleiben würden, waren gekommen um ihre Schüler zu verabschieden.

Dumbledore zwinkerte ihm kurz durch seine Halbmondgläser zu und Harry quittierte mit einem angedeuteten Nicken. Snape musste die stumme Verständigung bemerkt haben, denn er guckte ultrablöd aus der Wäsche.

Es waren schon die meisten Schüler abgereist, als die wenigen, im Gehen begriffenen, erschrocken zurückwichen. Sie gaben einen Anblick frei, der Harry den Schock in die Knochen fahren und jegliche Farbe aus seinem Gesicht weichen ließ.

Da war er, ganz in schwarz mit wehendem Umhang, wie ein Schatten, der die Menge teilte - Lucius Malfoy.
 

Gediegenen Schrittes kam er den Weg hinauf, das übliche, subtile Malfoylächeln auf dem Gesicht, auch wenn es nach dem halbjährigen Aufenthalt in Azkaban mit weniger Leichtigkeit auf seinen Lippen verweilte. Auf der fünften Treppenstufe blieb er stehen, sah hinauf zum Direktor und wirkte trotzdem den Erwachsenen am Portal nicht unterlegen.

"Lucius."

"Dumbledore."

"Es ist mir ein Rätsel, woher sie die Frechheit nehmen, als gesuchter Verbrecher hier vor den Toren dieses Schlosses zu erscheinen und deshalb werde ich sie auch nur einmal bitten, diesen Ort sofort wieder zu verlassen."

"Oder sie werden was tun? Mich töten... nein, das wäre nicht ihr Stil. Mich nach Azkaban verfrachten? Oh, halt, da komme ich ja gerade her, vielen Dank auch, es war sehr leicht von dort ,entlassen' zu werden. Außerdem hatte ich gar nichts anderes vor... Draco, komm!"

Harry spürte, wie sich seine Beine schon von ganz alleine bewegen wollten und er konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, sofort auf diesen, ihm verhassten und gefährlichen Mann zuzugehen. Stattdessen versuchte er es mit Diplomatie.

"Vater, ich wäre diesmal über die Ferien gern hier geblieben."

Lucius Augen weiteten sich ein klitzekleines Bisschen, wohl im Erstaunen über das Widerwort. Dann wurde aus seinem Mund ein schmaler Strich, der McGo alle Ehre gemacht hätte.

"Keine Ausflüchte, du kommst nach Hause!"

"Ich kann nicht zulassen, dass ein Schüler dieser Schule einem solchen Risiko ausgesetzt ist, wie im Haus eines gesuchten Kriminellen zu leben. Mr. Malfoy wird nicht mit ihnen gehen!"

Darauf verengten sich die Augen von Malfoy senior zu scharfen Schlitzen und man hatte das Gefühl, jeden Moment könnte eine rabenschwarze Gewitterwolke über seinem Kopf erscheinen.

"Jetzt hören sie mir mal zu, muggelarschkriechende Schande eines reinblütigen Zauberers. Ich mag durch verschiedene ungünstige Umstände und Intrigen, wie ich meine, mein Ansehen in der höheren Zaubererwelt verloren haben, aber Draco ist immer noch mein Sohn und solange er ein Malfoy ist, werde ich entscheiden, was mit ihm geschieht und niemand, ich wiederhole, NIEMAND sonst. Wenn ich in den Ferien feststelle, dass der Einfluss der hier offensichtlich auf ihn ausgewirkt wird, keine Früchte trägt, dann wird er in zwei Wochen zurückkehren. Bis dahin... kommen sie mir ja nicht in die Quere."

Harry unterdrückte mühsam ein Seufzen. Er war ja wohl hier der Einfluss, der ,unmalfoyischer' war, als sonst nur irgendetwas.

Wie, in drei Teufels Namen, sollte er das überleben.

Unauffällig starrte er zu Draco hin und sah, dass dieser einer Salzsäule glich. Sie konnten jetzt unmöglich das Rätsel um ihre Identität auflösen, das würde einen Skandal sondergleichen und Voldemort schneller auf den Plan rufen, als sie bis drei zählen konnten. Dann hatten sie wirklich ein Problem, Harry hatte keine Vorstellung was passieren würde, sollte einer von ihnen beiden sterben. Aber die Tatsache, dass ihre Seelen ohne Zweifel verbunden waren, verursachte ein höchst ungutes Gefühl in Harrys Magen.

Diese ganzen Gedanken rasten in nur wenigen Bruchteilen einer Sekunde durch seinen Kopf, bis er die Entscheidung traf, die anders nicht zu treffen gewesen war.

"Ich komme, Vater."
 

Draco glaubte, er würde sofort in ein bodenlos tiefes Loch fallen als er die Worte hörte.

<Nein, Harry darf auf keinen Fall... wenn er auffliegt ist er tot, oh mein Gott, Harry Potter auf dem Silbertablett von Lord Voldemort! Warum muss dieser Blödmann auch so einen verdammten Heldenkomplex haben?>

Noch etwas regte sich in Dracos Gedanken, im schwärzesten Abgrund seiner Seele, wo er es versteckt hielt, damit niemand davon erfuhr, am allerwenigsten er selber. Ein Schutzmechanismus, der ihm bis jetzt ein einigermaßen normales Leben hatte leben lassen und ihn davor bewahrt hatte...

<Er wird es herausfinden, früher oder später und dann wird er kommen und er wird wütend sein, sehr wütend!>

Er wiederstand mühevoll dem Drang sich zu verkriechen und ignorierte den verwirrten Blick von Hermine, die es offensichtlich sehr seltsam fand, dass er ihre Hand zerquetschte, da er doch normalerweise vehement vermied sie zu berühren. Auch wenn er in letzter Zeit sehr nett zu ihr gewesen war, selbst wenn sie unter sich waren.
 

Harry blickte nicht zurück. Er wusste, wenn er es tat, würde er wieder Dracos Gesicht sehen, nicht sein eigenes und er hatte Angst davor, was er in diesen Zügen lesen würde.

Panik - Hilflosigkeit - ein letztes Aufblitzen von Triumph in den Augen seines Erzfeindes?

Er wollte das nicht, gestand Harry sich ein, wollte nicht, dass Draco sich darüber freute, was mit ihm gerade passierte, wollte dass Draco wirklich jemand anderer sein könnte, als der, der er die letzten fünfeinhalb Jahre gewesen war.

<Es wäre wohl unangebracht jetzt in Begriffen, wie der Höhle des Löwen zu denken... ich könnte weiter entfernt davon gar nicht sein.>

Sie hatten die Tore von Hogwarts gerade passiert, als Lucius ihm seinen Stock an die Brust hielt und ihn somit zum Stehen brachte. Harry wollte gerade zur Frage ansetzen, als er das vertraute Ziehen in der Nabelgegend spürte. Sie würden Malfoy Manor also per Portschlüssel erreichen, nun gab es kein Zurück mehr.
 

Professor Dumbledore hatte den Lehrern bedeutet, sich zurückzuziehen und dass eine außerordentliche Sitzung anberaumt war, sobald er ins Lehrerzimmer käme.

Draco konnte sich gerade noch solange zurückhalten, bis der letzte ihnen den Rücken gekehrt hatte, als er auch schon auf Dumbledore zustürmte, außer sich.

"Wie konnten sie das zulassen? Wissen sie nicht, in was für einer Gefahr er jetzt schwebt?"

Der alte Mann bedachte ihn mit einem verständnisvollen Blick, der Draco an den Rand des Überschnappens brachte.

"Nicht größer oder kleiner als wenn er jetzt noch hier stehen würde. Ich musste ihn gehen lassen, alles andere wäre verdächtig gewesen. Wir wissen nicht, ob Voldemort ihre Anwesenheit zur Kenntnis genommen hat, aber nachdem, was Harry mir mitgeteilt hat ist das sehr wohl möglich. Der dunkle Lord ist nicht so dumm, dass er nicht zwei und zwei zusammenzählen kann. Würde sich plötzlich der loyale und in Reinblutstolz erzogene Sohn eines seiner treuesten Anhänger vor ihm und noch viel mehr vor seinem eigenen Vater querstellen, hätte er die Verbindung zwischen diesen Vorfällen schneller gefunden, als uns lieb sein kann. Und Harry wäre womöglich bei Nacht und Nebel verschwunden, ohne ein Zeichen, das uns den Weg zeigen könnte!"

"Aber, er..."

"Schafft das schon, keine Bange. Sie beide spielen ihre Rollen besser, als sie es sich vorstellen können. Ich habe sie beobachtet, glauben sie bloß nicht, dass ich kein Auge auf ihn hätte."

Draco konnte es nicht sagen, konnte nicht sagen, dass etwas passieren würde, worauf Harry nicht im Geringsten vorbereitet sein konnte. Er wusste noch immer nicht genau, was es eigentlich war, die Erinnerung schwebte wie ein dunkler Schatten am Rande seines Bewusstseins und nistete quälend in seinem Kopf. Sein Verstand versuchte sie zu entschlüsseln, sein Unterbewusstsein sie zu verstecken. Ohne es zu wollen kamen geflüsterte Worte über seine Lippen, die niemand außer ihm selbst hören konnte:

"Öffne sie nicht, sei vorsichtig, öffne niemals, niemals die Tür..."
 

Harry blickte verstohlen um sich. Es bot sich ihm ein Anblick, der im sehr vertraut vorkam, auch wenn sicherlich noch nie in diesem Haus gewesen war.

Malfoy Manor wirkte wie ein stilsicheres Duplikat von dem Haus am Grimauldplatz. Nur weniger verlottert und sehr viel großzügiger, als das Blackhaus. Überall schienen die Schlangen zugegen zu sein. Dieses Haus musste wirklich enorm sein, wenn es eine solche Menge an Schlangenmotiven vertrug, ohne überladen zu wirken. An den Wänden hingen düstere Bilder, die unzweifelhaft die Familiengeschichte wiedergaben, denn die Gestalten sahen alle ausnahmslos vornehm, reich und unsäglich arrogant aus. Einige der weiblichen Porträtierten winkten ihm huldvoll zu und er nickte zögerlich zurück.

<Mein Gott, kein Wunder, dass Malfoy ein bisschen verdreht in seiner Weltanschauung ist, wer in solch einer Umgebung aufwächst, kann ja nur ein wenig einen an der Klatsche haben. Ich glaube ich muss meinen ,schlechten Einfluss' auf ihn noch mal gehörig ausweiten.>

"Draco deine Mutter und ich erwartet dich pünktlich zum Mittagessen im kleinen Salon. Bis dahin kannst du auf dein Zimmer gehen. Deine Sachen von der Schule kommen morgen."

Damit ließ Lucius ihn allein in der Eingangshalle stehen. Harry hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, dem Gedächtnis seiner Füße zu vertrauen, er lief los, ohne bewusst eine Richtung vorzugeben. Nach einer Treppe und drei oder vier Gängen gelangte er zu einer Tür, auf der die Initialen DM eingraviert waren. Unzweifelhaft der richtige Ort in diesem Haus. Gespannt öffnete er die Tür und konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Das Innere sah genauso aus, wie man es vom Erben einer der reinblütigsten Reinblutfamilien Englands erwartete. Grün, Silber, dunkelviolett, schwarz. Dennoch wirkten die Stoffe nicht unbedingt alle kalt und unnahbar. Die Wände aus nacktem Stein waren mit weichen, schweren Baldachinen verhängt, um die Wärme länger drinnen zu halten.

<Ist ja beinahe mittelalterlich hier. Aber wen wundert's dieses Gemäuer ist wahrscheinlich selbst schon ein paar Hundert Jährchen alt. Aber Malfoy hat sogar ein Fenster in seinem Zimmer, welch Wunder.>

Harry ging an die gegenüberliegende Wand, öffnete das Bogenfenster und trat überrascht auf den Balkon. Der Ausblick, der sich ihm draußen bot, war wirklich atemberaubend. Unter ihm ging es mindestens zwanzig, dreißig Meter in die Tiefe und am Hang erstreckte sich ein uralter Wald, bis an die Hänge des gegenüberliegenden Berges. Das silbrige Band eines kleinen Flusses glitzerte im Tal und vereinzelt ragten große Felsbrocken aus den Bäumen hervor, wie von Riesen dorthin geworfen.

Er war ganz in die Betrachtung der Umgebung versunken, dass er den Hauselfen, der so diskret wie möglich an seinem Umhang zupfte, erst gar nicht bemerkt hatte.

"Master Draco? Master Draco? Ihre Mutter wünscht, dass sie zum Essen erscheinen."

"Wie? Oh, ja ja, ich komme sofort."

Harry machte sich auf, dem etwas unsicher davon trippelnden Hauselfen zu folgen.

Seine Mutter... er hatte Narzissa Malfoy noch von der Quidditchweltmeisterschaft in Erinnerung, als eine hochnäsige und äußerst unsympathische Person. Nun, jetzt würde er eben alles tun müssen, um sie mit dem gebührenden Respekt zu behandeln. An ihre geschätzte Schwester wollte er dabei gar nicht denken.

Aber wenn er dieses Abendessen im Familienkreis überstand, ohne aufzufliegen, dann hatte er zweifelfrei bewiesen, dass er zwei Wochen in diesem Haus verbringen konnte, ohne danach in den Händen Voldemorts zu landen.

Der Elf öffnete eine Flügeltür und Harry betrat einen Raum, der die Bezeichnung mittlerer Ballsaal wohl eher verdient hatte, als kleiner Salon.

Inmitten des Zimmers stand ein langer Tisch. Am einen Kopfende saß Lucius am anderen Narzissa. Nachdem sich Harry an den Platz mit dem dritten Gedeck gesetzt hatte, trennten ihn jeweils etwa drei Meter von seinen beiden ,Elternteilen'.

<O~kay, wenn alle Familienabendessen auf diese Weise ablaufen, dann besteht absolut keine Gefahr, dass sie mich erkennen. Die würden wahrscheinlich nicht mal mitkriegen, wenn ich plötzlich blaue Strähnchen, ein Augenbrauenpiercing und ein Tatoo auf der Arschbacke hätte, außer natürlich, die Herrschaften würden sich mal zu einem Fernglas bequemen.> (Ja, das Tatoo würd' ich auch gern mal mit Fernglas betrachten...)

Während des Essens, das eigentlich doch recht gut schmeckte, wurde kein Wort gesprochen. Das ganze Rumgeschrei hätte sowieso nur gestört.

Harry hopste fast vom Stuhl, als die magisch verstärkte Stimme von Mrs. Malfoy erklang, als würde sie neben ihm stehen.

"Nun, Draco, wie geht es in der Schule voran? Wir haben gehört, du musstest bei Prof. Snape eine Strafarbeit ableisten, dein Vater und ich waren wenig begeistert."

"Tut mir leid, Mutter, aber das war Potters Schuld, er hat einen Zaubertrank in die Luft gejagt, den wir zusammen brauen sollten."

"Ich habe Severus schon die ganze Zeit gesagt, dass er dich nicht ständig mit diesem unfähigen Balg zusammenstecken soll. Du kannst nicht ununterbrochen dafür arbeiten, dass dieser Hans im Glück seine Noten auf einem ertragbaren Durchschnitt halten kann."

"Keine Sorge, Vater, der Professor weiß schon zwischen meinen und Potters Leistungen zu unterscheiden. Wie der es geschafft hat in den Utzkurs zu kommen ist mir immer noch schleierhaft. Vielleicht hat Dumbledore ja nachgeholfen, um seinem Liebling seinen Berufswunsch zu erfüllen."

"Ha? Dieser Bengel hat einen Berufswunsch? Wie kommt er dazu zu glauben, dass er auch nur seinen Schulabschluss überlebt?"

<Ähem? Vielleicht weil ich deinem ach so geliebten dunklen Lord schon... +nachzähl+ fünfmal eine vor den Latz geknallt habe und immer noch lebe, nachdem er sage und schreibe ebenso oft versucht hat mich umzubringen?>

Das wäre jetzt wohl kaum die passende Erwiderung gewesen, also biss sich Harry gekonnt auf die Zunge und sagte nichts. Lucius stand auf, um das Essen zu beenden und wandte sich im Gehen noch kurz zu Harry um.

"Mein Sohn, ich erwarte dich um sechs in meinem Arbeitszimmer, ich bin sicher, wir haben noch einiges auszutauschen."

Harry nickte und erhaschte einen Seitenblick auf Narzissa Malfoy, die stumm und wachsbleich an ihrem Platz saß. Da war etwas im Busch, wäre wohl nicht verkehrt, wenn er zu diesem Treffen seinen Zauberstab einpackte. Er hatte sowieso vorgehabt, jederzeit fluchtbereit zu sein.
 

Müßig schlenderte er durch die unzähligen Gänge des Anwesens, misstrauisch beäugt von den vielen Bildern an der Wand, die jedoch nicht wagten etwas zu sagen, da er offensichtlich nichts verwerfliches anstellte. Die Schlachtszenen interessierten ihn besonders und es gab mehr als genug davon. Scheinbar hatte in jeder größeren Schlacht der Riesen-, Kobold-, und sonstigen magischen Kriege ein Malfoy eine entscheidende, herausragende oder zumindest äußerst blutige Rolle gespielt.

<Ein weiteres Schulrätsel ist geklärt, wenn ich nur meinen Nachnamen aufs Papier schreiben müsste und ein bisschen was drum herum, dann hätte ich auch gute Noten in Geschichte der Zauberei. Eine Führung durch dieses Haus und du lernst mehr, als dir Binns in den ganzen sieben Jahre per Schlafkurs beibringen könnte.>

Gerade schlug wieder die große Standuhr in der Eingangshalle, deren Klang durch sämtliche Korridore des Hauses zu hallen schien. Tatsächlich glaubte Harry, dass alles hier drinnen irgendwie auf die Eingangshalle zulief. Das musste eine der magischeren Eigenschaften des Hauses sein. Keine Frage, dies war ein Zaubererhaus, auch wenn man es wirklich weder mit dem Fuchsbau, noch dem Blackhaus vergleichen konnte. Just als Harry jedoch seine abgeschweiften Gedanken zurück auf die Zeit lenken wollte, um sich dann langsam auf den Weg zu machen, um das Arbeitszimmer zu suchen, fiel sein Blick auf etwas, das ihm unangenehm bekannt vorkam.

Eine Tür.

Groß, aus starkem Eichenholz ... und mit absoluter Sicherheit Dracos genauester Erinnerung entsprungen, das was ihn dazu gebracht hatte, Harry letztens aus seinem Kopf zu werfen.

Langsam trat er heran und als er die Hand an die Klinke legte, durchfuhr ihn der Schreck seines Lebens, als sie sich von einem gusseisernen in eine äußerst lebendige Kobra verwandelte. Die Schlange wippte leicht zwischen seinen Fingern hin und her und er konnte sich nur mit Mühe zurückhalten, sie anzusprechen. Wäre ziemlich unangenehm, wenn der Hausherr über einige Ecken erfahren würde, dass sein Sprössling neuerdings Parsel beherrschte. Harry ahnte nicht, dass er sich darum bald keine Sorgen mehr machen würde.

Nach einem unendlich langen Moment zischte die Schlange wohlwollend und die Tür glitt schließlich auf und gab den Blick auf einen Kamin, ein enormes Bücherregal und einen riesigen Schreibtisch frei, hinter dem seelenruhig Lucius Malfoy saß.

"Ich hatte dich noch gar nicht erwartet, aber egal, schließ ruhig die Tür."

Harry tat wie ihm geheißen und drehte sich dann wieder zu seinem ,Vater' um. Der war mittlerweile aufgestanden und hinter seinem Schreibtisch hervor gekommen.

"Na, worauf wartest du?"

Harry blinzelte verwirrt, offensichtlich wurde eine Reaktion von ihm erwartet und er hatte absolut keinen Schimmer, wie die ausfallen sollte. Doch das schien Lucius nicht im Geringsten zu stören, denn er kam lächelnd auf ihn zu.

"Ah, ich liebe es, wenn du dich unwissend und unschuldig stellst. Dein Auftreten ist wirklich exzellent und von der Schule hat man mir berichtet, dass du dich nie anders benimmst, als angemessen. Ich habe wirklich perfekte Arbeit geleistet, als ich dich erschaffen habe, in jeder Hinsicht. Niemand kann auch nur erahnen, was wirklich in deinem Kopf vorgeht."

Nun verstand Harry echt nur noch Bahnhof. Was wollte dieser Mann eigentlich von ihm?

"Was willst du von mir, Vat...?"

"Tu doch nicht so", wurde er forsch unterbrochen. "Ich dachte wir hätten uns bei dieser Prozedur auf ein wenig Kooperation geeinigt, damit ich nicht immer so ungehalten werden muss. Also wirst du jetzt endlich diese störenden Fetzen los?"

Der letzte Satz gab Harry eine düstere Vorahnung, um was es hier eigentlich ging. Und als ihm die Tragweite der ganzen Sache dämmerte, begann das dumpfe Gefühl in seinem Bauch zu einem Klumpen rasender Wut zusammenzuschmelzen. Dracos Vater verlangte hier von ihm, dass er sich... auszog und das wohl nicht zum ersten Mal. Das war es also, das diese unglaublich starke, urinstinktive Panik in Draco ausgelöst hatte.

Lucius war gerade dabei ihn unentrinnbar an der Wand festzunageln und schneller als seine Gedanken, war sein Zauberstab zwischen seinen Fingern und mit der Spitze an Lucius Kehle gelangt. Seine Stimme war kalt, eisig, wie es dem Prinzen von Slytherin gebührte.

"Hör gut zu, denn ich sage das nur ein einziges Mal. Solltest du es wagen, mich auch nur ein einziges Mal noch anzufassen, dann bringe ich dich um!"

Um diesen Worten mehr Ausdruckskraft zu verleihen, rammte er seinem überrascht glotzenden Gegenüber auf höchst effektive Weise das Knie in den Unterleib und schlug keine Sekunde später die Tür laut krachen hinter sich zu.

Er musste hier raus, und zwar schnell!
 

Jo, sorry für diesen ultragemeinen Cliffhanger und die atemberaubend k.o-schlagenden Enthüllungen in diesem Kapitel, aber es ging nun mal nicht anders. Dafür kommt das nächste sehr viel schneller, versprochen.

Ich bitte Rückmeldungen zu diesem Kap in Form von untödlichen Kommis an mich zu adressieren.

Cat



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Kommentare zu diesem Kapitel (29)
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Von: abgemeldet
2008-08-14T17:11:26+00:00 14.08.2008 19:11
boa der hammer....
ich mein mit was schlimmer hat man ja gerechnet aber eher so was wie das mal des lords aufzwingen oder so...
echt der hammer damit hätte man nich gerechnet!!!
generell gefällt mir die story super gut!!!!!!!!!!!!
liebe grüße red witch
Von: abgemeldet
2005-09-20T23:27:40+00:00 21.09.2005 01:27
Was soll ich da sagen? Mein Herz klopft und ich hoffe und bete, das Harry aus der Sache halbwegs wohlbehalten raus kommt! Wenn Draco das jede Ferien durchmachen muss ... dann weiß ich auch, warum er so ein arrogantes Arsch geworden ist!
Harry weis also von dem Geheimnis, das Draco so recht nicht kennen will, wenn er es unterdrückt. Wird Lucius ihm nun auf die Schliche kommen? Steht Tom dann bald vor der Tür und holt sich, was er haben will?
Gut das Harry den Zauberstab eingepackt hat!
Von: abgemeldet
2005-04-30T00:26:27+00:00 30.04.2005 02:26
Wow. Das hätt ich nicht gedacht. Draco kann einem echt leid tun.
Von: abgemeldet
2005-04-09T21:48:56+00:00 09.04.2005 23:48
sorry, mir fällt nix anderes ein als wow...lucius, so ein perverses Arschloch! Dray kann einem ja total leidtun!
Dray und harry sind im übrigen toll(bin ja wieder extrem geistreich)
schön spannend gemacht, und ich kann einfach weiterlesen*g*und genau das mache ich jetzt
Von:  Lane-san
2005-02-22T10:51:35+00:00 22.02.2005 11:51
Whow, whow und nochmal whow
Moment mal ich glaub ich muss das alles erstmal realisieren. wow das Geheimnis um die TÜR ist gelüftet, ich hätte fast geschrieen. Malfoy senior hat ja echt en paar Schrauben locker (des mit dem erschaffen). Aber diese Wendung der Geschichte hat mich echt überrascht !!!!

JJaaa Harry, zeigs ihm, tritt ihm mal gewaltig in den Ar*piep*, mach ihn fertig. Armer Malfoy (nein nicht der senior sondern der junior is arm, der senior is nur zu verachten. Ich konnte ihn noch nie leiden)

ich kann's kaum erwarten weiterzulesen
deine lil sis
Von:  glaniel
2004-12-12T00:06:52+00:00 12.12.2004 01:06
Ich hab mich grad durch die ganze FF gelesen.
Echt supi!
Dir macht es anscheinend enormen Spaß an extrem fiesen Stellen deine Kapitel zu beenden.
Beim letzten Kapitel fand ich super wie Harry am Tisch sitzt und sich das mit dem Piercing und Tatoo und so denkt.
Bin echt gelegen vor Lachen.
Lucius ist ja auch ein ganzes Arschloch. (sry, wegen dem Ausdruck)
Will unserem Draco/Harry da einfach an die Wäsche. tztztz
So hat sich wenigstens das Geheimniss um diese Tür aufgelöst.
Ich hab die Tür ja schon mit allen mäglichen Gedanken in Verbindung gebracht. Bei mir wär vermutlich Voldemort dahinter gewesen ^^
Freu mich echt schon auf das nächste Pitel.
Glaniel
Von: abgemeldet
2004-12-09T19:33:51+00:00 09.12.2004 20:33
ulala....du hörst ja immer an den spannensten Stellen auf... is aba echt genial
schreib schnell weiter und lass harry und Draco endlich ma zur sachen kommen, die sind ja schlimmer als hermine und Ron^^
Von: abgemeldet
2004-11-10T23:42:48+00:00 11.11.2004 00:42
Einfach Geil!!
Bitte schreib schnell weiter! Die Story ist mehr als spannend.!
Von: abgemeldet
2004-11-07T01:46:30+00:00 07.11.2004 02:46
*KREISCH*
WIE KANNST DU NUR?
Da liest man so nichtsahnend, kriegt Herzklopfen und klebt mit der Nase am Bildschirm vor Spannung und dann: Aus.
UND DIESE ANDEUTUNGEN!?!?!?!?
Wie meint er das, erschaffen? Und warum? Und wird er es schaffen, da weg zu kommen?! Und die Malfoys wissen es ja jetzt, dann wird Voldie das auch bald wissen und sowieso und überhaupt und *ARGH*
*HIBBELGIBBEL*
WEITER!
Von: abgemeldet
2004-10-31T20:55:09+00:00 31.10.2004 21:55
*windhauch beipflicht*
weiteeeeeeer weiteeeeeeeeer bitteeeeeee weiteeeeeer!!!!!!
*fangesang anstimm*
auch wenn ich mal wieder zu spät bin und eigentlich schon wieder alles geschrieben worden ist... super! das war wieder so toll und echt klasse! und *seufz* naja ist ja schon alles gesagt! also bitte bitte bitte mach ganz ganz schnell weiter!


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