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Close Distance

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"Herzschlag aus Eis"

Close Distance (Teil 12)
 

Titel: Close Distance

Teil: 12/x

Autor: cu123

Email: mail-cu@freenet.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Bevor hier jemand sagt, der Titel des heutigen Kapitels käme ihm bekannt vor *grins*: Es gibt eine FF gleichen Namens, die ich jedem ans Herz lege ^^

Disclaimer: not my boys, no money make...
 

Greetings:
 

@Andromeda: Na ich hoffe mal, du hast die Leutz alle einigermaßen gut ins Bett bekommen ^^# Muss ja voll der Traumjob sein *ehe* Hm... also ein paar Blicke auf Rans ,neue Familie' kannst du schon in diesem Kapitel erhaschen *nicht vorhab euch allzu sehr mit ihnen zu langweilen* aber wie bitte schön kommst du auf die Idee, dass ich die auch noch über den Jordan gehen lasse?!? Du kannst doch keine sooo schlechte Meinung von mir haben... *gg* Ich glaube, diesmal geht es Ran auch noch nicht besser...
 

@Arigata: Natürlich freue ich mich *knuffel* ^^ Ist doch immer wieder mit Spannung beladen, wenn ich sonntags den Compi einschalte und gucke, ob du wirklich dran gedacht hast *lach* Also ich muss dir zustimmen, es wäre sicher ziemlich auffällig, wenn Ran häufiger für einen kleinen Job verschwinden würde - aber andererseits: woher sollte die Motivation dazu kommen? ^.~
 

@Maike: Wirklich spät warste ja nicht dran, die meisten waren es einfach ziemlich früh *zwinka* Und ich bin froh, dass du nicht auch von mir glaubst, dass ich noch was gegen Rans weitere Verwandtschaft unternehme ^^ (jedenfalls hast du es nicht laut geäußert *lach*) Dass der Onkel nicht unbedingt mit Ran ins Krankenhaus wollte lag einfach daran, dass er ja schon wusste, dass Aya im Koma liegt und ein bissl Angst vor Rans Reaktion hatte ^^° *das sehr gut verstehen kann*
 

@Xell: Wow, da haben wir mal jemanden, der sich tatsächlich Sorgen um Aya-chan macht ^^ Es gibt auch Leutz, die überhaupt nix dagegen hätten, wenn sie aus der FF verschwinden würde ^^° Aber ich kann dich beruhigen, Aya-chan wird noch gebraucht und daher wird ihr vorläufig auch nichts passieren *lieb sag* Sie hat ja auch erstmal genug abbekommen o.o
 

@Furia: ^^°°° Also ich glaube, Ran ist - was seine Gedanken betrifft - immer noch nicht sehr viel schneller geworden... aber es ist ja erst einen Tag her und daher darf er noch unter Schock stehen *nod* Und natürlich hatte Ran noch seine Hose an *gg* Ich wollte doch nicht, dass Brad ihm zu sehr an die Wäsche geht ^^# Das Bild das du da entwirfst ist aber wirklich gut *rofl* Freut mich, dass dir die Sache mit den Spiegeln gefallen hat ^^ Übrigens war Ran nicht das letzte Mal bei Schwarz ^.~ und wenn du ein bissl über den Anime nachdenkst, weißt du auch, wofür wir Aya-chan noch brauchen ^^
 

@kohaku-san: Hey, wage es ja nicht Brad plötzlich nicht mehr zu mögen! *auffordernd guck* *lach* Der Typ ist einfach zu gut ^^ Und ganz richtig, direkt einziehen lasse ich Ran nicht bei Schwarz, das könnte früher oder später doch ein bissl gefährlich werden ^^# Wer hat übrigens behauptet, dass Ran sich Weiß anschließen wird? *neugierig frag* ^.~ Weißt du aus welchem Grund er beim Original bei ihnen gelandet ist? Wenn ja, siehst du sicher, dass dieser Grund diesmal entfallen ist - dank meiner Umschreibung der Geschichte *händereibend sag* *gg*
 

@nai-chan: Also das heutige Kapitel ist nicht wirklich sehr viel munterer als das davor... teilweise hatte ich sogar das Gefühl, dass Ran etwas die Wirklichkeit entgleitet o.O'' Da du dich ja ein bissl mit Pferden auskennst und nicht an irgendetwas, das ich geschrieben habe, rumgemeckert hast ^^ *grins* gehe ich einfach mal davon aus, dass ich nicht allzu weit daneben gelegen habe ^^
 

@Jennifer_sama: Also irgendetwas muss Brad ja früher mal gemacht habe, er ist schließlich nicht als Erwachsener aus dem Ei gekrochen *gg* (obwohl man sich das gut bei ihm vorstellen könnte *lach*). Und ich fand Reiten wäre gar nicht mal so schlecht ^^ Ich glaube, Schus Sachen passen Ran immer noch am besten - also rein von der praktischen Seite... ^.~ Ehrlich gesagt bin ich so selten in einem Krankenhaus gewesen, dass ich mich kaum dran erinnern kann o.O Daher bin ich froh, dass du die Beschreibung für in Ordnung hältst ^^ Dir ebenfalls einen guten Start in die Woche *knuffz*
 

@candy-chan: Ha, ich hätte ja schon bei deinem Nick ahnen müssen, dass du hinter den Gummibärchen her bist ^________~ *dir welche für den ersten Commi reich* *grins* Versuch doch mal einen Hattrick, musst nur noch die nächsten beiden Male Erste sein ^^ Und deine paar Worte haben auf jeden Fall in aller Kürze deutlich gemacht, dass dir das letzte Kapitel gefallen hat *lach*
 

Teil 12 "Herzschlag aus Eis"
 

Der Arzt war nach einer hastigen Verabschiedung gegangen, fast so, als wollte er weiteren unbequemen Fragen entrinnen. Doch an ihn verschwendete er keinen Gedanken mehr, ging endlich durch die noch geöffnete Tür. Sein Blick fokussierte sich sofort auf das einzelne Bett, die Person, die darin lag. Ohne es zu merken, war er wieder stehen geblieben und sein erster Schritt auf das Bett zu geriet jetzt etwas wacklig.

Aya? Ihr Gesicht verschwand fast unter der Atemmaske und unter der dünnen Bettdecke hob und senkte sich ihr Brustkorb mit maschinenhafter Regelmäßigkeit. Ein beständiges leises Piepen unterlegte die ansonsten den Raum beherrschende Stille, betonte sie auf nervenzermürbende Art und Weise. Sein eigener Herzschlag geriet für einen Moment aus dem Takt, dann stürzte er zu Aya hin, wagte es jedoch nicht sie zu berühren. Wie zerbrechlich sie aussah... Er schluckte, konnte den Kloß in seiner Kehle aber nicht vertreiben. Seine Knie gaben nach, denn nun konnte er sich nicht mehr vor der Wahrheit verstecken. Der Verlust all dessen, was bisher sein Leben gewesen war, war wie ein tiefer Stich in ihm - und trotzdem sickerte die Wirklichkeit nur langsam ein. Sein Kopf war gesenkt, die Stirn ruhte am kühlen Metall des Bettrahmens. Von dort aus breitete sich Kälte in seinem Körper aus, wurde mit jedem Herzschlag weiter vorangetrieben. Sie betäubte den Schmerz, hüllte ihn in einen Panzer aus Eis. Er würde seine Eltern niemals wieder sehen. Und seine Schwester... Vor seinem inneren Auge spielte sich die Szene nach dem Wettkampf noch einmal ab. Er hätte sie nicht gehen lassen dürfen. Der Gedanke war kühl und messerscharf, schnitt durch ihn hindurch und vertrieb sogar die Kopfschmerzen. Er war schuld daran, dass sie jetzt hilflos hier lag, er hätte sie beschützen müssen. Vor seinem Vater? Ein bitteres, ungesehenes Lächeln verzerrte seine Lippen und wieder schmeckte er Blut. Das bedeutete er dann wohl, dass er eindeutig noch am Leben war, allein zurückgeblieben. Seine Augen brannten vor Trockenheit, in ihm waren keine Tränen mehr, zu Eis gefroren. Mit einer ruckartigen Bewegung kam er auf die Beine. Nicht einmal Rache war ihm geblieben, selbst das hatte ihm sein Vater genommen. Dieser verdammte Feigling! Sein Blick fiel auf den kleinen Nachttisch, der bis auf eine Schale leer war. Er hätte ihr Blumen mitbringen sollen... In der Schale lagen die Ohrringe, die er ihr zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt hatte. Er griff nach ihnen, betrachtete sie gedankenverloren. Ach Aya, warum hatte das geschehen müssen... Er suchte nach ihren Zügen. Wirst du wieder zu mir zurückkehren? Ich werde dich nicht noch einmal im Stich lassen. Für dich atmen. Für dich leben. Bis diese Blässe aus deinem Gesicht weicht, sich deine Augen wieder öffnen und du mich anlächelst. "Aya..." Ihr Name kam wie ein Hauch über seine Lippen, ungewollt, vertraut und gleichzeitig fremd. Er durfte ihn niemals in Vergessenheit geraten lassen. Seine Faust hielt die Ohrringe umschlossen und ein verrückter Gedanke schoss ihm plötzlich durch den Kopf. Was, wenn er... Seine Finger entkrampften sich und ein Sonnenstrahl fiel auf den Schmuck. Wie in Trance ergriff er mit der rechten Hand einen der langen Ohrstecker. Golden blitzte er auf. Er hatte nie welche getragen, aber da Aya sich damals nicht alleine hatte Löcher stechen lassen wollen, konnte er ihn jetzt problemlos an seinem linken Ohrläppchen befestigen. Ein ungewohntes Gewicht. "Weißt du was, Aya?" Sanft ergriff er ihre Hand, spürte ihre Wärme, ohne dass diese wirklich zu ihm durchdringen konnte. "Ich werde für dich aus diesem Zimmer gehen, in deinem Namen weitermachen..." Denn für ihn selbst gab es keinen Grund mehr, den er erkennen könnte.

"Ich an deiner Stelle würde das nicht riskieren." Eine ruhige Stimme hinter ihm.

Crawford-san. Wie hatte er dessen Anwesenheit nur vergessen können?

"Was, wenn du einen Fehler machst? Oder etwas, das deine Schwester niemals tun würde? Willst du wirklich ihren Namen dabei tragen?"

Die Worte bohrten sich in ihn, der Amerikaner schien genau zu wissen, was er vorhatte. Vorgehabt hatte... denn der Andere hatte mit seinem Einwand Recht. Er wollte doch nur sich selbst, der eigenen Schuld entfliehen. Es war falsch, niemals würde er so ein Feigling wie sein Vater werden. Er atmete tief durch. "Nein", beantwortete er endlich die Frage. Aber eins blieb noch. Er legte den verbliebenen Ohrring in Ayas Hand, schloss ihre Finger darum. "Das ist unsere Verbindung", flüsterte er nur zu ihr. "Damit bist du immer bei mir. Bitte, wach bald wieder auf..." Mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedete er sich von ihr, stellte sich dann den braunen Augen, deren Blick wie er jetzt wusste die ganze Zeit auf ihm geruht hatte.

"Bereit zu gehen?"

"Ja..." Schritt für Schritt konnte er es schaffen.
 

Gerade als er das Zimmer verließ, rollte ein gelber Ball vor seine Füße. Überrascht bückte er sich danach, hörte eine helle Mädchenstimme.

"Onii-chan?"

Er blickte den Flur entlang, sah das Kind auf sich zukommen, die Hände an der Wand, als wäre sie zu schwach alleine zu stehen. Oder... Scharf sog er die Luft ein. Sie musste sich ihren Weg ertasten. Mit ein paar schnellen Schritten erreichte er sie.

"Bist du das, Brüderchen?" Blinde Augen sahen sich suchend um.

Er schluckte und seine Worte kratzten in der Kehle, als er endlich antworten konnte. "Nein, aber ich habe deinen Ball." Er hielt ihn so hin, dass sie ihn berührte.

"Danke sehr." Mit einem Lächeln hob sie ihr Gesicht in die Richtung, aus der seine Stimme gekommen war, strahlte ihn an.

Das tat weh. Erleichtert sah er eine Schwester auf sie zueilen, die eindeutig auf der Suche nach dem Kind war. "Ich muss jetzt gehen..." Unwillkürlich strich er ihr kurz übers Haar, wandte sich dann fluchtartig ab.

"Auf Wiedersehen!", hörte er sie ihm nachrufen, gefolgt von den besorgten Worten der Schwester.

"Da bist du ja, Miyu. Du sollst doch nicht alleine aus dem Zimmer laufen. Hat der nette Junge ein bisschen mit dir gespielt?"

Die Unterhaltung wurde unverständlich, als er sich der Tür zum Treppenhaus näherte, wo Crawford-san mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck auf ihn wartete.

Schweigend setzten sie ihren Weg gemeinsam fort, zurück durch die Eingangshalle und den Gang mit dem falschen Licht. Wenigstens hatte er keine Kopfschmerzen mehr, die sich dadurch verstärken konnten. Immer noch war er wie taub im Inneren und er störte sich nicht einmal daran. Im Fahrstuhl blieb sein Blick fest auf die Türen gerichtet um den Spiegeln auszuweichen und damit sich selbst. Die Fahrt war schnell vorbei und er folgte dem Amerikaner durch ein Labyrinth aus Autos zu dessen Wagen.

Und jetzt nach Hause. Er lehnte sich zurück, schloss die Augen, riss sie fast sofort wieder auf. Er konnte nicht nach Hause. Dort würde niemand sein. Verlassenheit und Kälte. Stille. Die Vorstellung, stattdessen zu seinem Onkel zu fahren, in ein belebtes Haus, bewohnt von einer Familie wie er sie gestern noch gehabt hatte, ließ ihn im Sitz zusammensacken. Kälte und Stille in ihm. Er fröstelte. Nein, er wollte nicht dorthin, aber was blieb ihm anderes übrig? Es war alles so sinnlos geworden... Wenn er wenigstens mit Aya reden könnte, doch sie hatte sich zurückgezogen vor dem Schrecken der Wirklichkeit. Warum war ihm das nicht möglich?

"Möchtest du vielleicht etwas essen, bevor ich dich zu deinem Onkel fahre?"

Es dauerte ein paar Sekunden, ehe die Worte wirklich zu ihm durchgedrungen waren. Dann betrachtete er den Vorschlag, unfähig sofort eine Entscheidung zu treffen. Essen? Das Müsli war schon vergessen und sein Magen hätte sicher zugestimmt, wenn dort nicht dieselbe Taubheit geherrscht hätte wie überall. Aber es würde auf jeden Fall einen Aufschub bedeuten, bevor er besorgten und mitleidigen Blicken ausgesetzt sein würde, den Tränen seiner Tante, der Hilflosigkeit seines Onkels, der Unwissenheit der Zwillinge. Und so fiel die Entscheidung. "Ja, gerne."

Der Motor wurde gestartet und er schloss wieder die Augen, die restliche Welt verbannend. Er musste sich nicht mehr vor dem Bild des toten Jungen fürchten. Es war ausgebrannt worden, als er vorhin bei seiner Schwester kniete. Durch Eis, so kalt, das es alles vernichten konnte. Auch ihn selbst, wenn er nicht aufpasste. Würde er die Kraft dazu haben? Kühles Metall berührte seinen Hals. Der Ohrring. Aya... für dich.
 

Wenig später saßen sie in einer kleinen Gaststätte, aber er verspürte überhaupt keinen Hunger. Unkonzentriert rührte er in seiner Schale, beobachtete die herumwirbelnden Nudeln. Gegenüber hatte Crawford-san Platz genommen, nahm gerade die beschlagene Brille ab um sie blankzuputzen. Obwohl er nicht hinsah, spürte er doch dabei den Blick des Älteren auf sich ruhen, der nichts von seiner Intensität verloren hatte. So unter Beobachtung stehend fing er nun doch an zu essen und ein Teil seines Unbehagens verschwand. Nach den ersten Bissen wurde ihm klar, dass er sehr wohl Hunger hatte, trotzdem fiel es ihm schwer fortzufahren. Das Essen war seltsam geschmacklos, doch er bezweifelte, dass es an der Zubereitung lag. Mechanisch kaute und schluckte er weiter, bis sein Magen sich voll anfühlte und die Schale leer war.

"Ich brauche noch die Anschrift."

Die ruhige Stimme ließ ihn aufschrecken und machte ihm bewusst, dass er die ganze Zeit nur noch auf die Schale gestarrt hatte, reglos. Ein paar Sekunden lang war er ratlos, dann verstand er endlich, was der Andere wollte. Und nach einem Moment des Nachdenkens erklärte er ihm, wo sein Onkel wohnte. Danach wollte er seine Brieftasche hervorholen um sein Essen zu bezahlen, doch Crawford-san winkte ab.

"Das habe ich bereits erledigt. Komm, lass uns gehen." Mit diesen Worten stand der Schwarzhaarige auf, richtete seine Kleidung und wartete anschließend darauf, dass er es ihm gleichtat.

Die restliche Fahrt flog an seiner Aufmerksamkeit vorbei, die jetzt darauf gerichtet war, sich auf das Kommende einzustellen. Widerstreben breitete sich in ihm aus, er wollte nicht ankommen. Das hatte so ein Gefühl des Abgeschlossenseins, er würde endgültig akzeptieren müssen, was passiert war. Und das konnte er einfach nicht. Selbst nachdem er seine Schwester dort im Bett gesehen hatte und _wusste_, dass seine Eltern tot waren, weigerte sich immer noch etwas in ihm wirklich daran zu glauben. Wenn doch alles nur ein Traum wäre. Er könnte einfach aufwachen und sich von Aya ärgern lassen, während seine Mutter lächelnd zusah und sein Vater sie zur Ordnung rief. Doch er konnte sich nichts vormachen, der Schmerz war viel zu real gewesen, auch wenn jetzt nur noch Taubheit übrig war. Und Kälte. Immer noch. Es war unwirklich, als sie schließlich vor dem geduckten Haus anhielten, er mit ungelenken Bewegungen ausstieg, nach seiner Tasche griff. Crawford-san ging neben ihm, brachte ihn bis zur Tür. Vielleicht befürchtete der Ältere, dass er sonst davonlaufen würde, er wusste es nicht, doch der Gedanke ließ seine Mundwinkel zucken. Eine Hand legte sich wieder auf seine Schulter und diesmal hätte er fast aufgeschrien. Vater, warum stehst du nicht neben mir? Warum hast du das nur getan?

Er blieb stumm, seine Augen trocken.
 

Sie hatten ihm das Gästezimmer gegeben. Es wirkte fremd und unbewohnt. Keine persönlichen Dinge lagen herum, nur der Koffer passte nicht so recht in Bild, der neben dem Bett auf ihn gewartet hatte. Er erinnerte sich noch gut an die Erklärung seines Onkels. Nach dem Besuch beim Kinderarzt waren sie an seinem Elternhaus vorbeigefahren, das die Polizei inzwischen freigegeben hatte. Dort hatte ihm seine Tante ein paar Sachen zusammengepackt. Sie wollten ihm nicht zumuten das selbst zu tun.

Unruhig wälzte er sich von einer Seite auf die andere. Beim Abendbrot hatte er kaum etwas heruntergebracht, es war noch zu früh, das Mittagessen hatte wie Blei in seinem Magen gelegen. Seine Cousins, die sich wie Ei dem anderen glichen, hatten laufend Unfug getrieben und ihre Mutter auf Trab gehalten. Ihre Fröhlichkeit schnitt wie Messer in ihn. Zum Glück waren sie kurz darauf ins Bett gebracht worden und er selbst hatte sich auch bald entschuldigt. Allerdings konnte er einfach nicht einschlafen - wie auch um diese Zeit. Samstags war er meistens lange unterwegs, doch so etwas erschien ihm jetzt unmöglich. Und im Wohnzimmer hatte er es einfach nicht mehr ausgehalten. Seine Tante war kurz davor loszuweinen, wurde nur durch seine Anwesenheit davon abgehalten. Diese Atmosphäre uneingestandener Sprachlosigkeit hatte er nicht lange ausgehalten und war ihr hierher entflohen. Doch seinen eigenen Gedanken entkam er dadurch nicht. Mit einem Seufzen schlug er die Augen auf, erhob sich schließlich. Er würde sich ein Glas Wasser holen.

Leise öffnete er seine Tür, lauschte in den Flur hinein. Von den Jungs war nichts zu hören, diese schliefen sicherlich schon. Aus dem Wohnzimmer drangen gedämpfte Laute einer Unterhaltung zu ihm vor. Ohne ein Geräusch zu verursachen, schlich er sich in die Küche, kam sich dabei etwas albern vor.

Das Wasser gurgelte in das Glas und da er das Licht nicht eingeschaltet hatte, verpasste er fast den Moment, als es voll war. In einem Zug trank er alles aus, fühlte sich danach aber nicht wirklich sehr viel ruhiger. Und müde war er natürlich auch nicht.

Niedergeschlagen machte er sich auf den Weg zurück, hielt allerdings bei der Wohnzimmertür inne. Unwillkürlich hörte er ein paar Worte mit ohne wirklich lauschen zu wollen, dann jedoch wollte er genau wissen, was los war.

"Wie sollen wir das bezahlen?" Seine Tante. "Die Krankenversicherung deckt kein Einzelzimmer ab und auch keine Spezialisten, die Aya vielleicht helfen könnten."

"Dann wird sie eben in ein anderes Zimmer verlegt, das ist doch nicht weiter schlimm. Und sie haben gesagt, dass es keinen physiologischen Grund für ihr Koma gibt, da können sicher auch irgendwelche Spezialisten nichts machen." Die Antwort kam vollkommen ruhig. "Wir kommen schon klar."

Seine Tante blieb zunächst stumm, lachte dann leise auf, ein Laut, der eher nach einem Schluchzen klang. "Das sind nur die Nerven... Weißt du schon, wann die Beerdigung stattfinden soll?"

Er floh nach dieser Frage regelrecht, lag kurz darauf zitternd unter seiner Bettdecke. Warum hatte er daran bis jetzt noch nicht gedacht? Er kaute auf seiner Unterlippe herum. Für seine Tante stellten Aya und er eine zusätzliche Belastung dar, sie hatten nur das Einkommen von Onkel Rimoto, mit dem sie bisher ganz gut ausgekommen waren. Aber jetzt sah die Sache ganz anders aus, plötzlich mussten sie ihn mitversorgen und Ayas Behandlung... Keine Spezialisten? Sie musste doch so schnell wie möglich zu ihm zurückkehren. Eine Hand glitt zu dem Ohrring, als könnte er so etwas Halt finden. Ob seine Eltern Ersparnisse hatten? Sein Vater hatte mal einen Fonds erwähnt, den er für ihr Studium angelegt hatte. Nervös strich er eine Strähne aus der Stirn. Morgen musste er unbedingt wieder im Cafe auftauchen, er hatte heute schon ohne Nachricht gefehlt. Das Geld würde er sicher noch gebrauchen können. Aya-chan...
 

TBC
 

Argh, irgendwann gelingt es mir noch, mich mit meiner eigenen FF runterzuziehen... ich müsste mal was Fröhlicheres schreiben, wenn ich nur wüsste, wie o.O' *am Kopf kratz*

Euch allen nichtsdestotrotz eine schöne Woche ^^

cya, cu ^-^ *winkz*



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Battosai
2008-06-06T14:56:10+00:00 06.06.2008 16:56
mhh...also es ist so das es traurig sein muss diese kapitel ich meine gerade sind seine eltern gestorben und seine schwester liegt im Koma und ihre verwanten haben probleme dies zu bezahlen da kann man kein fröhlichen geanken ransetzten*nick*
mal schauen wie es weiter gehen wird*nick nick+ ibs denne ^^
Von:  Arigata
2004-05-16T09:59:58+00:00 16.05.2004 11:59
Jajaja, ich HABE es vergessen. Aber nu kommt der Commi ja. Ich versuche auch, es nicht wieder vorkommen zu lassen, ok? *bittend anguck*

Hui (<-- kann es sein, dass ich dieses Wort in jedem Commi verwende?), nu bin ich aber langsam gespannt, wie Ran zu Weiß kommt. Die Tante ist mir unsympathisch. Denkt nur ans Geld. Jaja, verständlich, aber ich mag sie trotzdem nicht. Der Onkel scheint ganz OK zu sein, aber Ran tut mir trotzdem leid, dass er da wohnen muss. *ihn endlich bei Weiß (oder vielleicht Schwarz?) haben will*

bis zum nächsten Mal (und der Commi kommt bestümpt pünktlich)
baibai, Gata-chan *knuddel*
Von: abgemeldet
2004-05-16T08:30:35+00:00 16.05.2004 10:30
wuha...das is ja ein Titel...wie kommst du nur immer auf solche aussagekräftigen Teile....*das bewunder*

Ja...*Xell zustimm* bei schwarz das wär echt interessant gewesen...aber ein wenig hattest du das ja schon in einer deiner anderen FFs....*mich erinner*....mit dem alternativen Ending...in dem Ran sich Schwarz anschließt....^^

nyo...*mal wieder meine Cu-Flagge herauskram*...*schwenk*

*knuddäääääl*

ja ne

Shati ^___~ *zwinka*
Von:  Andromeda
2004-05-16T00:49:56+00:00 16.05.2004 02:49
hi cu *aufdichzustürmdichanhüpfundganzganzganzganzganzganzganzganzganzganzganzganzganzganzganzdolledurchkn​uddelundwuddel*
^_______^


nun, was meine "traumjob" von letztem samstag betrifft - ich sag bloß, ich lag genau am sonntag morgen um 7:29 (hab auf die uhr geschaut) in meinem bett - nachdem die zweite im bunde noch unseren manager vom schützenverein heimschleppen durfte (seine frau ist schon um ein uhr abgehauen... ^-^°°°)
viel schlaf hab ich allerdings nicht bekommen - um neun uhr haben mich meine eltern geweckt weil wir am muttertag in ein restaurant in der nähe von nem großen see samt ganzer familie gefahren sind. kannst du ja wohl denken, dass ich beim kaffeetrinken schlafend gegen meinen cousin gesunken bin ^^°°° der war net so erfreut darüber ^-^°°°


nun ja, kommen wir mal zum wichtigen teil.

ich glaube ich wiederhole mich langsam aber ich fand dieses kapitel mal wieder:

MEGA GIGA SUPER DUPER GEILO KLASSE GENIAL *lufthol*
^_____^

mit ran hab ich richtig mitgelitten *nochimmerfeuchteaugenhab* man hat sich absolut in ihn hinein versetzen können und die sache mit dem ohring war auch irgendwie ergreifend... *heul* ich habe irgendwie eine schwäche für solche talismane unter geschwistern. lukas und sein bruder daniel haben beide als "freundschaftszeichen" ne drachentätowierung auf ihrem rechten schulterblatt *kicher*

ääääääääähhhhhhhhhmmmmmmm... ich driffte mal wieder ab - sorry ^-^ jedenfalls finde ich es irgendwie schade, dass ran nun bei seinem onkel leben muss - und das sein onkel nicht das geld für einen spezialisten hat. armer ran... jetzt soll er mit seinem schulgeld und dem geld von seiner arbeit seine schwester am leben halten - ob das gut geht ist ja eher fraglich ^^ ich könnte mir eher vorstellen, dass ran hilfe bei schwarz oder eben weiß sucht (wobei mir die von weiß genau genommen lieber wären).


und wie sollte ich wohl darauf kommen, dass rans onkel stirbt???? *lalalalalala* ich erinnere mich bloß an BN, wo nagis eltern und seine schwester starben, oder broken memory, oder......... ^.^y ist dir schon mal aufgefallen, dass in unseren fics GENERELL immer jemand nen kopf kürzer gemacht wird ^^ *grins* aber ich bin mal gespannt, wer die täter sein werden. crawfi??? vorstellen könnte ich es mir ja.

nun gut, ich hör jetzt besser auf, sonst wird das noch ein giga-kommentar ^^ der gb-eintrag wird (hoffentlich) morgen nachrücken ^^

wünsch dir angenehme träumchen und ich verzieh mich jetzt auch mal langsam richtung heia... *GGGGGÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHHHNN*

also denne *dichnochmalganzganzdolleduchknuddelundwuddel*
bye bye Andy *winkewinkemach*

P.S. wir sind beim Grand Prix auf dem achten platz gelandet!!! ^_____^ der spanier war aber auch net schlecht *lol*
Von: abgemeldet
2004-05-13T19:28:03+00:00 13.05.2004 21:28
Hey, dieses Mal hab ichs gar nicht verpasst! ^^
Dieses Kapitel war so traurig... ich hätte fast geheult!
Mach weiter so.

Nai-chan
Von:  Furia
2004-05-10T15:51:15+00:00 10.05.2004 17:51
Hey, ich bin ja mal richtig früh! *freu*

T^T *heul**schluchz*
Armer Ran.
*schneuz*

Du gleitest immer gerade so am Rand des Animes entlang. Klasse!^^y
Also behält er seinen Namen doch. Wäre auch komisch gewesen, wenn er sich im Laufe der FF verändert hätte.
Tja und seine Rache kriegt er genauso wenig wie das Pseudonym...
Dann kann ich mir gut vorstellen, dass sein Charakter sich auch anders entwickelt als im Anime.
Wie? Die Zwillinge bleiben namenlos? Aber so ein kleines Mädchen im Krankenhaus kriegt 'nen Namen? Spricht doch wieder für die Theorie, dass Onkel und Co. übern Jordan gehen! ^_~

Was soll denn dieses? Ran kommt vielleicht nicht zu Weiß? *misstrauisch guck*
Was hast du dir denn sonst für ihn ausgedacht? Und wer würde dann den Leader mimen?
Yohji? *bei der Vorstellung vor Lachen vom Stuhl kippt* Autsch! *Kopf reib*

Okay.. *gedehnt sag*
Aya-chan wird also noch als Opferlamm gebraucht, in Ordnung, das wird genehmigt!
(Bin ich nicht wieder großzügig^^°°°°)

Auch wenn der Titel schon existiert, ist er hier richtig passend. Du meine Güte, ich konnte das Eis ja förmlich an mir lang kriechen spüren!
(Könnte auch an dem Kühlpack auf meinem Knie liegen...hmmm *überleg*)^-^
Sie gleichnamige FF hab ich auch gelesen und fand sie klasse(deshalb existiert sie noch auf meinem Compi), allerdings schon vor Urzeiten und da nur die ersten drei Teile. Ist die mittlerweile abgeschlossen? *beschließt, gleich mal nachzuschauen*

Sonst hab ich nichts weiter elementares mitzuteilen. Mein GB-Eintrag war ja ausführlich genug.
Vorsatz fürs nächste Mal: mich kurz fassen! Sonst schreib ich immer soviel Mist...
(Bitte kein Kommentar dazu... -_-)
Nü denn^^, *winkz*
Furia
Von:  Xell
2004-05-09T18:30:38+00:00 09.05.2004 20:30
Schade eigentlich dass Ran jetzt doch bei dem Onkel wohnt. Mich würde es viel interesieren, wenn er bei Schwarz wohnen würde. ^^°


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