"Schock"
Close Distance (Teil 2)
Titel: Close Distance
Teil: 2/x
Autor: cu123
Email: mail-cu@freenet.de
Fanfiction: Weiß Kreuz
Kommentar: Wie ihr mit diesem Teil merken werdet, führe ich dieses Mal ziemlich schnell alle Charas ein ^^ Jedenfalls dauert es nicht mehr lange, bis alle ihren ersten Auftritt hatten *nod*
Disclaimer: not my boys, no money make...
Greetings:
@Andromeda: Stimmt, dieses Mal bleibe ich einfach sitzen *lach und reknuddel* Und so sehr der Anfang dieser Story vielleicht auch fröhlich klingt, dabei bleibt es bei mir auf keinem Fall ^^° Ich könnte das nämlich nicht durchhalten *räusper* Es hat schon seinen Grund, warum ich eher düstere FFs schreibe: ich kann leichter die Stimmung halten *grins* Außerdem wäre das doch ziemlich unrealistisch - Weiß kreuz ohne Tote *ehe*
@Maike: *zuwink* Dauert zwar noch eine Weile ehe du das hier liest, aber ich kann dich ja trotzdem grüßen *gg* Hoffentlich biste heil aus dem Urlaub zurück gekommen und hast dich gut erholt - dafür ist so was doch da, ne? ^^
@Glorry: Mia, ich hoffe wir haben die Sache mit den Mails jetzt endlich hinbekommen o.O Das war ja ein Wirrwarr *Kopf schüttel* Ich warte jetzt einfach mal ab, wie lange du brauchst um hier anzugelangen *lach* Weißt du eigentlich, wann Jen-chan wieder on ist?
@Arigata: *breit grins* Das mit dem nichts ist immer relativ, immerhin ist im ersten Teil mehr als ein Tag vergangen ^.~ Musste dir mal vorstellen, diesmal brauche ich keine 10 Monate um eine Woche in der Story hinter mich zu bringen *mich weglach* Ich glaube die Freischaltung braucht diesmal nicht so lange, da es ja nur ein neuer Teil, aber nicht eine neue FF ist ^^ *zuversichtlich sag* Und ehe ich dazu komme, den Anime ein bissl mehr einzubeziehen, musste dich leider noch ein wenig gedulden *knuffz*
@Tulpenmolch: Hey, das nehme ich doch glatt mal als Kompliment *grins* Mal gucken ob sich diese Story in Teilen auch noch spannend entwickelt - oder in welche Richtung es überhaupt geht ^^ Und so ungewohnt ist die Situation doch nicht ^^ Man kann sich ziemlich einfach vorstellen, dass es noch spielt, bevor Manga/Anime einsetzen... lustig *ähem* ^^° wird es erst, wenn ich wirklich anfange den Anime einzubauen und die Sache verwurste (<- so beliebte Gata-chan es auszudrücken *snicker*)
@Devil: Ja, aber weißt du... nur weil Rans Familie noch lebt, muss das nicht unbedingt so bleiben... ^^y *vor mich hinbrabbel* Ich glaube ich habe insgesamt betrachtet mal wieder nix nettes vor *mein Gebrabbel immer leiser wird* ^^°°° Aber bis es soweit ist, hast du hoffentlich was anderes gefunden, an das du dein Herz hängen kannst *zuversichtlich guck* Und keine Sorge, Mexx war diesmal bestimmt schneller mit dem Freischalten ^^
@Shatielthefirst: *Gummibärchen reich* Guck mal, du hast mir den allerersten Commi zu der FF geschrieben ^_________________^ Das kann jetzt keiner mehr ändern *grins* (es sei denn ich lösch ihn, aber so was mache ich ganz sicher nicht *lach*) Vielen Dank für das in mich gesetzte Vertrauen, bin selber gespannt ob die Geschichte was wird ^^#
Teil 2 "Schock"
Er sollte es nicht tun. Auf gar keinen Fall. Doch so sehr er sich wünschte einfach weglaufen zu können, tat er es dennoch nicht. Ob es Pflichtgefühl oder Neugier war konnte er gar nicht genau sagen, vielleicht einfach beides zusammen, irgendwo in dem unentwirrbares Knäuel aus Gefühlen, die gerade in ihm tobten. Von außen war ihm dieser Aufruhr nicht anzusehen, höchstens, dass sein Gesicht noch einen Hauch blasser wirkte. Es war in dem einsetzenden Zwielicht sowieso nicht zu erkennen.
Die paar Schritte schienen eine Ewigkeit zu beanspruchen und gleichzeitig gelangte er viel zu schnell bei dem Bündel an, das sich als ein etwas älterer Junge entpuppte. Das Kinn war ihm auf die Brust gesunken, die Beine vom Körper weggestreckt, die Arme hingen kraftlos herunter.
"Kann ich dir irgendwie helfen?" Seine eigene Stimme klang fremd in seinen Ohren und er hoffte vergebens auf eine Antwort, von der er gleichzeitig wusste, dass sie niemals kommen würde. Es gab keinen Aufschub mehr, es sei denn, er würde doch noch wegrennen, alles hinter sich zurücklassen. Aber er hatte sich bereits dagegen entschieden. Und so tat er den letzten Schritt, kniete neben dem Anderen nieder. Ihm wurde heiß, dann eiskalt. Innerhalb weniger Atemzüge war sein Hemd von Schweiß durchtränkt. Die Augen... er konnte jetzt erkennen, dass sie blicklos ins Nichts starrten. Kein Zwinkern, keine Regung. Sein Magen wollte sich umstülpen und etwas Bitteres brannte in seiner Kehle. Zum Glück hatte er eine Weile nichts gegessen. Ein klarer Gedanke, fern vom Geschehen. Mit ruckartigen Bewegungen zog er sein Jackett aus, breitete es über die Gestalt, die einmal ein lebendiger, atmender Mensch gewesen war. So wie er selbst. Eben noch hatte er die Zukunft vor sich gehabt, wahrscheinlich ohne einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden. Kalt, es war so kalt. Er zitterte, schlang die Arme um seinen Oberkörper und begann sich vor und zurück zu wiegen, ohne es wirklich zu registrieren. Zeitalter vergingen auf diese Weise, bis ihn das Piepen seiner Uhr wenige Minuten später zurückriss. Sieben Uhr, er sollte längst zu Hause sein. Er wäre so gerne dort. Eine Hand wanderte suchend in seine Tasche, griff nach dem Handy. Er wählte den Notruf, gab mit deutlicher Stimme wieder, wo er sich befand und warum er Hilfe brauchte. Woher er die Kraft dafür nahm wusste er nicht, eigentlich konnte er überhaupt nicht klar denken. Sein Kopf, er fühlte sich so leicht an. Eine neue Welle von Übelkeit schwappte über ihn hinweg und er lehnte sich zurück an die Mauer, deren Steine kühl durch den Stoff seines Hemdes zu spüren waren. Erst als Sirenen zu hören waren, rührte er sich wieder.
******
Im Haus schien alles dunkel zu sein, als er von Takatori zurückkehrte. Dieser Kerl hatte ihn mal wieder eine halbe Ewigkeit aufgehalten. Aber er musste aufpassen, noch hielten sie zu große Stücke auf diesen Mann, als dass er sich dessen Unzufriedenheit zuziehen durfte. Die Zeit würde kommen, dann würden sie endlich frei sein. Solange er jetzt nicht nachlässig wurde. Aber genug davon, auch wenn er seine Gedanken für sicher hielt, konnte er doch nie wissen, ob ein Telepath auf sie angesetzt war, der zufällig etwas aufschnappte.
Er zog seine Schuhe aus und brachte die Aktentasche in sein Büro. Erst dort verließ ihn ein Teil seiner Anspannung. Als würde er sich nur in diesem Raum sicher fühlen. Seine Schultermuskulatur lockerte sich und mit einer Hand fuhr er sich durch die schwarzen Haare, richtete einige Strähnen. Dann verließ er das Zimmer wieder, auf der Suche nach den Anderen. Es brannte tatsächlich nirgendwo eine Lampe, trotzdem konnte er Stimmen aus dem Wohnzimmer hören. Nagi hatte schon immer die Dunkelheit bevorzugt, man konnte sich darin besser verstecken und Schuldig störte sich nicht daran.
"Da hast du dir ja mal wieder etwas geleistet..." Letzterer klang nicht wirklich vorwurfsvoll.
Nagi reagierte dennoch trotzig. "Ich konnte nichts dafür! Warum hat der Kerl nicht einfach erledigt, was ihm aufgetragen worden war..." Die Stimme ihres Jüngsten ging in ein Murmeln über. Neugierig geworden blieb er im Türrahmen stehen, ein regloser Schatten.
"Und warum hast du den Anderen am Leben gelassen? Ein Zeuge ist das Letzte, was du jetzt noch gebrauchen kannst. Was diesen unzuverlässigen Idioten betrifft, so geschieht es ihm ganz recht." Eiskalt.
"Du weißt doch was Crawford dazu gesagt hätte..."
"Wenn er davon wüsste."
Nagi zögerte - und das wollte er sich auch erbeten haben. Schuldig setzte dem Jungen nur wieder Flausen in den Kopf. Diesmal leider mit Erfolg.
"Ich kenne denjenigen der mit mir zusammen gestoßen ist nicht. Könntest du vielleicht..."
"...ein bisschen Ausschau halten?" Das Grinsen war eher zu hören, als dass man es sehen konnte. "Mach ich doch gerne für dich, wenn du nächste Woche den Abwasch für mich übernimmst."
Gut, das reichte jetzt. Er betrat das Zimmer und spürte, wie sich sofort zwei Augenpaare auf ihn richteten. "Schuldig, du wirst Nagi nicht deine Aufgaben aufdrücken und du Nagi, erzählst mir sofort was passiert ist." Er verlieh seinen Worten auch ohne laut zu werden Nachdruck.
Der Orangehaarige war über seine Einmischung überhaupt nicht begeistert. "Er muss selber wissen, was er tut!"
"Soweit ich das mitbekommen habe, weiß er das anscheinend nicht." Immer noch ruhig, fast ausdruckslos jetzt.
Nagi sprang von dem Sessel auf, auf dessen rechter Armlehne Schuldig sich niedergelassen hatte. "Hört auf über mich zu reden, als ob ich nicht mit im Zimmer wäre! Und du hast mir überhaupt nichts vorzuschreiben!" Dunkelblaue Augen funkelten ihn an, dann rannte der Braunhaarige hinaus. Fußtritte waren auf der Treppe zu hören, kurz darauf ein Krachen, als oben die Tür zugeschmissen wurde. Ein leises Lachen richtete seine Aufmerksamkeit zurück auf den Telepathen.
"Schlechte Erziehung, würde ich sagen..."
Er ignorierte den Kommentar, trat an Schuldig heran, so dass er vor ihm aufragte. "Was ist passiert? Nagi hatte doch nur einen simplen Überwachungsauftrag."
Der Andere zuckte mit den Schultern, wurde dann ernst. "Er hat jemanden gegen die Wand geklatscht." So lapidar es klang, schwang doch Sorge in den Worten mit - um Nagi.
"Tot?"
"Vermutlich. Und dummerweise hat ihn jemand gesehen. Vielleicht sollten wir den wirklich unauffällig verschwinden lassen. Es dürfte für mich kein Problem sein ihn zu finden."
Er seufzte, trat einen Schritt zurück und ließ sich auf die Couch sinken, während er seine Krawatte lockerte. "Weißt du weshalb Nagi das getan hat?"
Grüne Augen suchten im Schein der Straßenlaternen seinen Blick, hielten ihn fest. "Er hat es nicht gesagt, aber ich glaube nicht, dass es ein simpler pubertärer Wutausbruch war."
"So wie eben?" Er sah wie Schuldig auf diese Frage hin grinste, doch dieses Grinsen verschwand wieder, als der Orangehaarige weitersprach.
"Ich befürchte, es ist die alte Geschichte." Ein finsteres Feuer glomm im Hintergrund der Augen auf.
"Nicht gut..." Für einen Moment blieben sie beide stumm. "Ich werde zu ihm hochgehen..."
"Und soll ich nun nach dem Zeugen suchen?"
"Das ist nicht nötig. Morgen wird die ganze Schule wissen, wer es ist. Dann können wir uns immer noch überlegen was wir machen."
Schuldig schien etwas skeptisch zu sein. "Und wenn er Nagi wiedererkennt?"
"Das ist unwahrscheinlich. Schließlich hat Nagi selbst gesagt, dass er den Anderen noch nie zuvor gesehen hat und in Schuluniform gleichen sich diese Kinder sowieso wie ein Ei dem anderen."
"Gut, da hast du Recht. Außerdem muss ich mich jetzt sowieso um Farf kümmern." Mit diesen Worten stand Schuldig von seiner improvisierten Sitzgelegenheit auf und verschwand dann in Richtung Keller.
Es wurde still in dem großen Raum. Er schloss die Augen und ließ sich die Neuigkeiten noch einmal durch den Kopf gehen. Nichts davon hatte er vorhergesehen, womit auch nicht unbedingt zu rechnen gewesen war. Leider meldete sich seine Fähigkeit nicht immer dann, wenn er sie auch brauchte oder der Ansicht war sie zu brauchen. Um den Jungen, den Nagi auf dem Gewissen hatte, machte er sich keine Gedanken. Das war dieser nicht wert. Er hatte sich sein Bett bereitet - für alle Ewigkeit.
"Nagi?" Wie gewohnt war es stockfinster, nur durch den Türspalt fiel vom Flur her Licht ins Zimmer, so dass er den braunen Haarschopf erkennen konnte, der als einziges unter der Bettdecke hervorlugte.
"Verschwinde..."
Es fehlte der Nachdruck und so ignorierte er die Abweisung, setzte sich auf die Bettkante. Mit einem kaum hörbaren Quietschen gab die Matratze etwas nach und in Folge dessen rutschte Nagi unfreiwillig ein Stück näher an ihn heran. Sanft strich er über die dünne Decke, sicher, dass der Jüngere es an dem ihm zugewandten Rücken spüren würde. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Es kam keine Antwort, aber er hatte andererseits auch keine erwartet. Und so sprach er einfach weiter. "Du musst dir keine Sorgen machen. Ich bin mir sicher, dass dich niemand wiedererkennen wird. Und Schuldig kann wenn du willst ein bisschen aufpassen."
"Ich brauche keinen Aufpasser. Ich habe keine Angst. Ist mir doch völlig egal, wenn er mich erkennt. Ich werde schon mit ihm fertig."
Daran hegte er keinerlei Zweifel, allerdings wollte er auf keinen Fall, dass Nagi wirklich noch Aufmerksamkeit auf sich zog. Er hatte geglaubt es wäre eine gute Idee ihn auf die Schule zu schicken, der Junge brauchte ein Stück Normalität in seinem Leben. Jetzt kamen ihm allerdings erste Zweifel. Doch was war die Alternative? Im Haus eingesperrt würde Nagi bald die Wände hochgehen - oder sie buchstäblich einreißen. Bei diesem Gedanken glitzerte etwas in den braunen Augen auf. "Gut, dann eben nicht. Aber ich möchte dich darum bitten, dass du dich zurückhältst. Sperr einfach nur die Ohren auf und erzähl mir dann morgen, wer den Toten gefunden hat. Das wird sich bestimmt schnell herumsprechen. Das tust du doch für mich, ja?" Er stand auf und wie zufällig glitten seine Fingerspitzen durch seidige Haare. Kurz bevor er die Tür hinter sich schloss, hörte er kaum wahrnehmbar das leise Ja, auf das er gewartet hatte. Manchmal erreichte man auf diesem Weg einfach mehr. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck ging er in sein Büro zurück.
******
Man konnte sich immer dann am besten an etwas erinnern, wenn man es gar nicht wollte. Eine Erfahrung, auf die er gut und gerne hätte verzichten können. Er sah die Augen des Toten vor sich, wann immer er die eigenen schloss, wusste einfach nicht, wie er dieses Bild ausradieren konnte. Im Moment starrte er auf seine ineinander gekrampften Hände, deren Knöchel bleich unter der dünnen Haut hervorstachen. Die Geräusche des Straßenverkehrs umfluteten ihn, ohne dass er sie hörte. Seine Gedanken waren nicht hier im Auto seines Vaters, sondern blieben beharrlich bei der Polizei, die sie eben verlassen hatten. Immer noch wärmte ihn heißer Tee von innen und etwas Erleichterung ging mit der Gewissheit einher, alles richtig gemacht zu haben. Ja, das hatten sie ihm gesagt. Freundliche graue Augen hatten ihn gemustert, während er seine Aussage machte. Von dem Mittelschüler erzählte, der ihn umgerannt hatte, wahrscheinlich voller Angst, da dieser auch dem Toten begegnet war. In diesem Alter konnte man nicht erwarten, dass der Junge dablieb und die Polizei rief. Der Polizist hatte zustimmend genickt, sein Vater wie schon die ganze Zeit keine Regung gezeigt. Und obwohl es ihm inzwischen besser ging, war er doch froh endlich nach Hause zu kommen.
Er blickte auf, da der Motor verstummte und somit plötzlich etwas fehlte. Das Auto stand bereits in der Garage, ihm war völlig entgangen, wie sein Vater es hineinmanövriert hatte. Ein paar Atemzüge lang blieb er einfach sitzen, dann fiel ihm ein, dass er aussteigen müsste. Er tat es, griff nach seiner Tasche, die er vorhin auf den Rücksitz gelegt haben musste. Erst als sich eine Hand auf seine Schulter legte merkte er, dass er neben dem Wagen stehen geblieben war, als wüsste er nicht wohin als nächstes.
"Komm, Ran."
Die Stimme seines Vaters klang so sanft. Leichte Verwunderung, dann verschwand der Eindruck und er setzte sich - halb geschoben - in Bewegung. "Ob Mutter böse ist, dass wir jetzt erst zum Essen kommen?"
Ein Kopfschütteln und der Druck der Hand auf seiner Schulter verstärkte sich. "Heute gibt es Sushi, da kann nichts kalt werden." Die blauen Augen musterten ihn undeutbar.
"Sehr schön." Er hatte merkwürdigerweise überhaupt keinen Hunger mehr. Vielleicht hätte er nicht soviel von dem Tee trinken sollen... Aber es hatte ihm geholfen, sich an der Tasse festhalten zu können. Immer wenn ihm das Wort im Halse stecken bleiben wollte, hatte er einen Schluck genommen und konnte weitersprechen.
Sein Vater schloss gerade die Haustür auf, als ihm auch schon der Knauf aus der Hand gerissen wurde und sie wie von allein aufschwang.
"Ran!" In der nächsten Sekunde hing ihm Aya am Hals und schien ihm die Luft aus den Lungen quetschen zu wollen, während sie ihm gleichzeitig kaum die Chance ließ weiterzuatmen. Unbeholfen strich er ihr über den Rücken, woraufhin der Griff etwas gelockert wurde. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Schon wieder blaue Augen, die ihn musterten. Und da er das Gefühl jetzt um ein vielfaches verstärkt sah, konnte er es endlich identifizieren. Besorgnis. "Du bist bestimmt müde." Seine Schwester wartete keine Antwort ab, sondern zog ihn hinter sich her ins Haus. "Wo hast du denn dein Jackett gelassen?" Widerstandslos ließ er sich seine Tasche abnehmen, dachte über ihre Frage nach. Er wusste es nicht. Hatten sie es bei - er unterbrach sich selbst mitten im Gedanken.
Seine Mutter trug ein unsicheres Lächeln im Gesicht, als er die Küche betrat. Sie sah aus, als wollte sie ihn etwas fragen, doch es blieb unausgesprochen. Ohne wirklich darauf zu achten was er tat, griff er nach den Stäbchen und begann zu essen. Es war genug da, das restliche Geschirr stand noch auf dem Tisch, als wäre das Abendbrot abgebrochen worden. Er hielt mitten im Kauen inne. Genau das war bestimmt geschehen. Der Anruf von der Polizei musste es gewesen sein. Sie hatten ohne ihn angefangen, wahrscheinlich hatte sein Vater nicht länger warten wollen. Er hatte nach dem Training schon öfter alleine gegessen. Jetzt war er nicht allein. Seine Schwester stand bei der Tür, traute sich nicht näher zu kommen. Langsam kaute er weiter, schluckte mühsam. Was tat er hier eigentlich? Er starrte auf seinen Teller, schloss dann die Augen. Und prompt war das Bild wieder da. Der Stuhl kippte nach hinten, als er hastig aufstand. Wie konnte er jetzt nur einfach etwas essen, als ob nichts geschehen wäre? Ihm wurde schlecht und auf wackligen Beinen drängte er sich an Aya vorbei. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig bis ins Bad.
TBC
^^° Also ich weiß nicht, was ich diesmal dazu sagen soll... Hoffe, dass ihr nächste Woche wieder dabei seid *lieb guck*
cya, cu ^-^ *winkz*