"Ist doch nichts Neues, dass manche Angestellte ihre eigenen Wege gehen..."
Close Distance (Teil 71)
Titel: Close Distance
Teil: 71/x
Autor: cu123
Email: mail-cu@freenet.de
Fanfiction: Weiß Kreuz
Kommentar: Es ist Freitag und dieser Teil startet bei Ken. Es ist ein paar Stunden nach dem Auftrag, den Weiß ausgeführt hat ^^ Danach geht es mit Schwarz weiter, auch am Freitagmorgen *nod*
Disclaimer: not my boys, no money make...
Überblick über die Ereignisse nach Wochentagen: http://www.livejournal.com/users/cu123/22124.html#cutid1
Greetings:
@Furia: In diesem Teil wirst du Farfarellos Reaktion sehen *auf deinen Commi zu Teil 59 Bezug nehm* ^^ Auch wenn der Ire Schuldig nicht direkt dabei erwischt hat. Vielleicht ist das ganz gut so *ehe* Sorry für den langen GB-Eintrag ^.~ aber du kannst dir ja massig Zeit mit dem Beantworten lassen. Du weißt schon, von wegen Klausuren und so. (wenn ich dieses Wort noch öfter tippe, werde ich noch wahnsinnig @_@)
Wirklich toll, dass du es noch geschafft hast, die restlichen Teile zu kommentieren. *mich riesig freu* Da ich diesen hier aber so schnell wie möglich hochladen will, bekommste die Antwort darauf in deinem GB - morgen müsste es klappen ^^ *knuffz*
@Andromeda: Schon mal was von dem Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" gehört? *gg* Mir tut der zweite Fall wirklich Leid wenn ich so sehe, dass fast jeder ihn vergisst (ich auch ab und zu ^^°). Sogar im Fernsehen ist das öfter mal falsch o.O Schön, dass du wegen _des Computers_ ^.~ keine Kopfschmerzen mehr bekommst *nod* Lass dir Zeit mit dem GB-Eintrag, ich kann das nicht genug betonen *auf meinen Klausurplan schiel* Bin so teils teils vorbereitet, kommt drauf an, wann die jeweilige Klausur zu schreiben ist ^^#
*lach* Ich sehe, Schneider erregt dein Missfallen ^^ Aber du darfst mir glauben, bisher hat Crawford keine Absichten RK zu entkommen. Er würde Schneider jederzeit Schu vorziehen - aus rein pragmatischen Gründen und außerdem ist der Orangehaarige ja noch ein halbes Kind *gg* Zudem weiß Crawford genau, welche ,Karrieremöglichkeiten' ihm RK/SZ bieten. Seine Pläne ändern sich wirklich erst später ^^
Also dass Schneider eifersüchtig ist auf Schuldig ist, würde ich nicht direkt behaupten. Aber er hat außer dem erwähnten auch andere Gründe zu verhindern, dass die beiden sich näher kommen *nick*
Danke fürs Daumendrücken *knuddel* ^____^
@Xell: Mal ein ungewöhnlicher Platz *lach* Freut mich, dass dir Schneider inzwischen etwas sympathischer ist. Und ich kann dir versichern, dass das keine normale Rektor-Schüler-Beziehung ist *gg* Schneider unterhält normalerweise überhaupt keine Beziehungen zu den Schülern auf RK, die auch nur ein bissl in die freundliche Richtung gehen ^^ Ob Schuldig eifersüchtig wäre? Ich denke, ein ,noch nicht' ist hier die passende Antwort *snicker*
Du konntest dir die erste WK-DVD bestellen? Die ist doch erst ab 18 o.O Soweit ich weiß, darf die überhaupt nicht ohne Altersnachweis gehandelt werden... Wenn du noch nie was von WK gesehen hast, sei bloß nicht zu enttäuscht von der Qualität *räusper* In Sachen Untertitel biste ja bereits vorgewarnt ^^#
@kohaku_san: Dieses Mal stehste ja wieder drin in der Liste *knuffel* Wie du sicher gemerkt hast, war es einfach am besten in der Gegenwart weiterzuschreiben - umso besser, dass ich gleichzeitig deinen Wunsch damit erfüllen konnte ^.~
Was Schuldig und Crawford angeht verstehe ich dich, aber es bleibt dabei. Es gab niemals die Chance, dass Crawford für ihn wirklich Gefühle entwickeln konnte. o.o
Und ich werde Weiß auch wieder auf diese Weise einbauen, wie bei dem letzten Auftrag ^^ Ja, ja, Schuldig würde sich selbst nie als Psychopathen sehen *gg* Das hat man ja schon an den Gedanken gemerkt, die er betreffs der Schüler auf RK gehegt hat.
Du kannst Fragen stellen... ^^° Natürlich sind Crawford und Schneider sich nicht unsympathisch, es hilft, dass sie sich ähnlich sind. Eigennutz ist aber auch von beiden Seiten dabei, wobei er bei Schneider allerdings eine größere Rolle spielt als bei Crawford ^^y
Ich hoffe natürlich auch auf regelmäßige Commis von dir *zwinka*
@nai-chan: Genau, viel Mitleid für Schu, er kann es gebrauchen. Vor allem wenn ich bedenke, was ihn bald noch auf RK bevor steht o.O Tja, und wie wir alle wissen, kann Schuldig sehr wohl etwas dafür, was er jetzt durchmacht. ^^° Dein Hinweis auf seinen Namen ist ganz richtig... Wobei ich zugeben muss, dass der Zufall wirklich ein paar üble Auswirkungen hatte. Viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Ist zwar in der Gegenwart, aber Schu hat auch einen Auftritt ^^
@Kizuna01: Ach, dir geht es nur um die Gummibärchen? *dich schief anguck* *gg* Okay, hier sind sie *Tüte rüberschieb* ^____^ Schön, dass du wieder da bist *Willkommensknuddel* Ich hoffe der Stress in der Uni lässt bald nach, ich selbst muss noch ein paar Wochen drauf warten .___.
Ich habe jetzt die Übersicht nach Tagen fertig, die du mal haben wolltest ^^ Der Link steht am Anfang unter dem Disclaimer ^-^
Teil 71 "Ist doch nichts Neues, dass manche Angestellte ihre eigenen Wege gehen..."
Er joggte durch die dunklen Straßen, die noch angenehm leer waren. Schritt für Schritt. Der Klang von Sohlen gegen Asphalt. Gleichmäßige Atemzüge. So monoton, dass er sich fast vollkommen dem hypnotisierenden Rhythmus hingeben konnte.
Die weichende Nacht sammelte sich um die einsame Gestalt, angezogen von der finsteren Stimmung. Kühler Wind strich durch braunes Haar, zog an verschwitzten Strähnen.
Und er lief einfach immer weiter, flüchtend vor sich selbst, versuchte er schneller als seine eigenen Gedanken zu sein. Ein aussichtsloses Unterfangen.
Ihre Mission war erfolgreich gewesen, aber das tröstete ihn kaum. Die Toten blieben tot und der Zufall allein hatte verhindert, dass Yuriko auch zu ihnen gehören würde.
Seine Füße stoppten und es dauerte einen Moment bis er realisierte, dass er vor ihrem Apartmenthaus stand. Sehnsüchtig streiften braune Augen die Fassade entlang, über unbeleuchtete Fenster hinweg, bis sein Blick an der Stelle hängen blieb, wo er das ihrige vermutete. Seine Hände begannen zu zittern, während er den Drang bekämpfte die Treppe hochzurennen und bei Yuriko anzuklopfen. Unmöglich, er konnte es nicht tun. Er ließ den Kopf hängen und das Blut an den imaginären Krallen sah er nicht nur, er konnte es auch riechen. Abscheu ließ ihn würgen, doch sein Magen war leer, so leer wie sein Herz in diesen Sekunden. Yohji hatte vollkommen Recht gehabt. Wie nur hatte er sich einbilden können, es gäbe eine Möglichkeit diesem Leben zu entkommen? Es hielt ihn in seinen Klauen und jeder Versuch sich zu befreien riss nur klaffende Wunden. Nein, diese Hände waren es nicht wert Yuriko zu berühren, er war es nicht wert in ihrer Nähe zu sein. Die Tränen begannen stärker zu brennen, aber er konnte nicht weinen. Dazu tat es zu sehr weh.
Die Sonne hatte die Schatten vertrieben und obwohl er diese Nacht kein Auge zugetan hatte, fühlte er sich seltsam ausgeruht. Als hätte er die ganze Zeit vor einem unüberwindbaren Hindernis gestanden, das plötzlich in sich zusammengestürzt war. Beim Blick auf die Armbanduhr lächelte er sogar. Und was machte es schon, dass es sich um ein trauriges Lächeln handelte. Kurz vor zehn, gleich würde das Flugzeug starten.
Er sah suchend über das ausgedehnte Flugfeld hinweg, doch es war zu weitläufig. Noch hatte er keine Chance die richtige Maschine zu identifizieren.
Der ohnehin schon herrschende Lärm schwoll an, als sich ein weiteres der Ungetüme in Bewegung setzte. Pünktlich auf die Minute. Eine Hand erhoben um die Augen gegen die Sonne abzuschirmen, beobachtete er den kurzen Kampf gegen die Schwerkraft.
Und dann war sie endgültig weg. Zögerlich sank seine Rechte nach unten, blieb kraftlos an seiner Seite hängen. Herzschlag um Herzschlag stand er einfach nur da und starrte ins Leere, bis irgendetwas in seinem Verstand ihn zurückholte. Verwirrt blinzelte er, strich sich über die Stirn, als müsste er einen Schleier vertreiben.
Seine linke Hand hatte die ganze Zeit das Flugticket umklammert gehabt und jetzt erst öffnete er den zerknitterten Umschlag. Vielleicht wollte er das Ticket herausnehmen und zerreißen, er wusste es nicht mehr, da er plötzlich ein zusammengefaltetes Stück Papier entdeckte. Ein Brief, von Yuriko.
"Warum nur habe ich das Gefühl, dass du nicht neben mir im Flugzeug sitzen wirst, selbst wenn du dieses Ticket annehmen solltest..." Halblaut begann er ihre Worte zu lesen, stockte, las dann stumm weiter.
Und auch wenn sie immer noch Traurigkeit widerspiegelten, stand anschließend ein Lächeln in den braunen Augen.
******
"Die haben einen Unfall draus gemacht?"
Crawford faltete die Zeitung zusammen, sah ihn über den Tisch hinweg an. "Seit wann interessierst du dich für Nachrichten?"
Er strich sich eine orangefarbene Strähne hinters Ohr und grinste flüchtig. "Seit ich Teil davon bin - auch wenn es niemand weiß." Warum er schon so früh wach war, fragte sein Gegenüber nicht.
"Nun, ich nehme an die PR-Abteilung hielt das für ratsamer als die Polizei übers Gelände schwärmen zu lassen. Kritiker werden kaum vor die Presse treten um eine Gegendarstellung abzugeben." Ein feines Lächeln streifte Crawfords Lippen. "Du weißt so gut wie ich, dass Korin diese Art von Aufmerksamkeit nicht gebrauchen kann."
Sein Nicken geriet etwas geistesabwesend, da er in Gedanken bei Takatoris missratenem Sohn war. Und das ließ eine weitere Frage aufkommen. "Gefährdet die Angelegenheit nicht das Projekt?" Wenn Crawford zur Abwechslung mal in mitteilungsfreudiger Stimmung war, sollte man das ausnutzen. Zudem fühlte er sich seit Mittwochabend etwas merkwürdig in dessen Gegenwart und unternahm jede Anstrengung um das zu verbergen.
In braune Augen trat kaltes Amüsement. "Perser spielt ein merkwürdiges Spiel. Er lässt selbst Kritiker im Unklaren darüber, was wirklich vorgeht. Daher auch nur der Angriff auf die zwei Chemiker. Sie nehmen ohne Zweifel an, dass die beiden einen kleinen Nebenerwerb aufziehen wollten - und dabei die Ressourcen der Firma benutzten um ihre Drogen zu testen. Ist doch nichts Neues, dass manche Angestellte ihre eigenen Wege gehen..."
Ihre Blicke trafen sich und stumme Übereinstimmung vibrierte zwischen ihnen. Unwillkürlich wollte er nach Crawfords Hand greifen, die an der Kaffeetasse ruhte, aber im letzten Moment besann er sich eines Besseren. Da war einfach zu dumm... jahrelang nichts und ein einziger Abend hatte gereicht um alles zurückzubringen. Nagi würde einen Lachanfall bekommen, wenn der davon erführe - und das hieß bei dem Jungen einiges. An Farfarellos Reaktion wollte er gar nicht erst denken. Ein Stich begleitete diese Überlegung.
Aus Crawfords Blick war das Amüsement verschwunden. "Ich muss jetzt los. Sorge dafür, dass Farfarello heute etwas Energie abbauen kann, er wird von eurem gestrigen Einsatz noch ruhelos sein. Nagi muss spätestens in einer Viertelstunde aufstehen. Ich werde heute etwas später zurück sein." Damit stand der Ältere auf. "Auf Wiedersehen."
Verblüfft sah er ihm hinterher, hörte, wie kurz darauf die Haustür zufiel. Dann ließ er den Kopf nach unten sinken, bis seine Stirn die kühle Tischplatte berührte. Er sollte sich schleunigst selbst in den Griff bekommen. Vielleicht würde es helfen zu seinem ursprünglichen Vorhaben zurückzukehren um wenigstens auf diese Weise eine Regung aus Crawford herauszulocken. Wieder ein Stich, aber diesmal ignorierte er ihn.
Sich selbst überraschend hatte er die Uhr im Auge behalten, während er langsam seinen eigenen Kaffee austrank. Doch wie zu erwarten gewesen war, tauchte Nagi von sich aus rechtzeitig auf. Wenn auch etwas mehr in Eile als sonst. Brotscheiben flogen von allein in den Toaster, während Nagi den restlichen Inhalt der Kaffeekanne in eine Tasse leerte.
"Du sollst doch keinen Kaffee trinken. Sonst wirst du niemals groß und stark werden." Er grinste den Jüngeren an, der sich ungerührt an den Tisch setzte und einen tiefen Schluck von der nicht mehr ganz heißen Flüssigkeit nahm.
"Wer von uns möchte so schnell wie möglich eine Auswertung der Daten haben?" Nacheinander landeten Teller, Messer und Nuss-Nougat-Creme bei Nagi, gefolgt von dem Brot.
Die Frage war wohlplatziert wie ein Faustschlag in den Magen gewesen und ließ ihn sein Grinsen vergessen. Als er nach einer Weile immer noch nicht geantwortet hatte, blickte ein Paar dunkelblauer Augen auf, musterte ihn ruhig für einige Sekunden. Dann wandte sich Nagi wieder seinem Frühstück zu, ohne dass weitere Worte fielen.
Schweigend starrte er in seine leere Tasse und wartete darauf, dass sich seine gewohnte Schlagfertigkeit zurückmeldete. Aber da kam nichts. Das war alles Crawfords Schuld... Er rief sich selbst zur Ordnung, gerade rechtzeitig, da Nagi im Begriff war die Küche zu verlassen. Der Braunhaarige hielt inne, als er seine Frage stellte.
"Hast du bereits Ergebnisse?" Er glaubte nicht daran, nicht nach dieser kurzen Zeit, aber er musste es wissen. Ein knappes Kopfschütteln antwortete ihm.
"So schnell bin nicht einmal ich."
Hatte Nagi tatsächlich kurz gegrinst oder hatte er inzwischen Halluzinationen? Das machte keinen Spaß mehr. Er wollte zurück in sein normales Leben. Jedenfalls versuchte er sich davon zu überzeugen. "Weißt du, wie lange es noch dauern wird, bis wir Bescheid wissen?" Er blieb ernst und Nagi wurde es ebenfalls.
"Ich bin noch dabei die Inhaltsstoffe auf ihre Wirkungen beziehungsweise Wechselwirkungen zu überprüfen. Ein paar Tage dauert das auf jeden Fall, wenn du willst, dass ich gründlich bin."
Sein Nicken war vollkommen unnötig, Nagi fuhr ohnehin mit der unmodulierten Erklärung fort.
"Vielleicht ist es sogar erforderlich, einen Experten einzuschalten. Das hier ist schließlich nicht mein Fachgebiet."
Was nicht viel zu sagen hatte. Der Junge war auf seine Art ein Genie, begriff Dinge hinter die er sich wirklich klemmte schneller, als jeder normale Mensch hoffen durfte. Natürlich sagte er nichts davon laut. "Okay, danke." Er lehnte sich zurück, versuchte sich den Anschein von Lässigkeit zu geben. "Du kommst zu spät zur Schule", fügte er dann wenig subtil hinzu.
Dieses Mal war da eindeutig ein Grinsen zu sehen. Ein helles Licht stand für einen Moment in dunkelblauen Augen, danach machte auch Nagi sich an sein Tagewerk.
Wieder allein begannen sich seine Gedanken um Farfarello zu drehen. Sie mussten herausfinden, welches Mittel sie ihm da spritzten. Sonst würde er ihn verlieren, egal wie die ganze Sache ausging. Seufzend stand er auf, der Stuhl scharrte über den gefliesten Boden.
Sekundenlang sahen grüne Augen ins Leere, dann breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen auf. Farfarello würde gleich aufwachen. Er bereitete eine Schüssel mit Müsli vor und nahm sie mit hoch auf sein Zimmer. Wer Farfarello sah dachte wahrscheinlich, dieser würde sich von rohem Steak oder ähnlichem ernähren - sofern besagter jemand überhaupt noch dazu kam sich darüber Gedanken zu machen - aber in Wirklichkeit mochte der Ire Fleisch nicht einmal besonders. Lebendig, als Bestandteil der Opfer, war das natürlich eine ganz andere Sache.
Sein Grinsen war zurück, als er im Türrahmen stehen blieb und einen Blick auf sein Bett warf, wo sich Farfarello langsam zu regen begann.
Crawford hatte richtig gelegen, was Farfarellos Unruhe betraf. Er schien vor Energie regelrecht Funken zu sprühen, kaum gebändigt in dem geschmeidigen Körper. Selbst dessen Gedanken schmeckten wilder als sonst. Wie seltsam, es war doch erst drei Tage her, dass Farfarello das Medikament bekommen hatte. Der Schleier vor den grünen Augen verflüchtigte sich. Der Jüngere tigerte immer noch auf und ab, ließ sich nicht einmal von der laufenden Kochsendung ablenken, die der Ire sonst gerne verfolgte. Ob Farfarello die Messer mochte oder sich tatsächlich für das zubereitete Essen interessierte, war ihm bis heute nicht klar.
"Wie wäre es mit etwas Training?"
Der Ire stoppte augenblicklich und wandte sich ihm zu. Ein erwartungsvolles Lächeln, begleitet von einem Funkeln in dem bernsteinfarbenen Auge. Mit wenigen Schritten war Farfarello bei ihm, saß eine Sekunde später auf seinem Schoß. Das vertraute Gewicht drückte ihn tiefer in die Couch, Schenkel lagen eng an den seinen. Schuld kroch heimlich in ihm hoch, wurde hastig verdrängt. Schließlich gab es keinen Grund mehr dafür.
Farfarello neigte den Kopf leicht zur Seite, unterzog ihn einer ernsthaften und gründlichen Musterung. Finger spielten mit orangefarbenen Strähnen, bevor sie begannen allmählich höher zu wandern, bis sein Gesicht schließlich von den Händen des Jüngeren umfangen wurde. Er schloss die Augen, spürte der Wärme nach, die von der Berührung ausgelöst wurde. Unregelmäßigkeiten verrieten gerade nicht sichtbare Narben auf den Handflächen. Selbst zugefügt, durch Unachtsamkeit oder auch Gleichgültigkeit im Eifer des Gefechts entstanden. Er sah sie vor sich, in seiner Erinnerung. Die Schnitte, aus denen heißes Blut hervorquoll. Es war nicht einfach gewesen Farfarello so lange ruhig zu halten, dass sie verheilen konnten.
"Sag es mir zuerst."
Die leise Forderung holte ihn zurück und mit einem Hauch von Verwirrung erwiderte er den stetigen Blick. Das Lächeln war verschwunden. "Was?"
"Den Grund." Farfarello sah ihn weiterhin an, als wollte dieser etwas begreifen, das er nicht ganz erkennen konnte. Etwas, das sich gerade außerhalb seiner Reichweite befand, zu weit entfernt.
Er war immer noch nicht schlauer. "Wofür?"
"Warum du so anders bist."
Treffer, versenkt. Er schaffte es gerade so ein Zusammenzucken zu unterdrücken, während seine Miene erstarrte. Eine andere Erinnerung meldete sich zurück und er war sich absolut sicher, so etwas kein weiteres Mal erleben zu wollen. Wie sollte er Farfarello das beantworten? Unbehaglich versuchte er wegzusehen, wurde jedoch nicht gelassen. "Das hat sich erledigt...", setzte er dann an, ein zaghafter Versuch. "Ich verspreche es dir." Er legte keinen besonderen Nachdruck in diese Worte, seine Augen sprachen viel eindringlicher, sagten weniger und gleichzeitig mehr.
Farfarello erwog beides, was ausgesprochen worden war und was ungesagt blieb, nickte nach einer Zeitspanne, die ihm wie eine Ewigkeit erschien. "Gut."
Etwas in ihm fand seinen angestammten Platz und er lächelte voller Ruhe. Streichelnd glitten seine Hände über den Körper seines Freundes, strichen durch kurz geschnittenes Haar. Farfarello erwiderte das Lächeln ohne zu zögern, folgte bereitwillig dem sanften Druck und beugte sich vor. Der Kuss besiegelte das Versprechen.
~TBC~
Ich bin ganz zufrieden mit Kens Szene, die Stimmung gefällt mir.
Farf hat zum Glück keinen großen Aufstand gemacht, Schu kann sich wirklich glücklich schätzen. Ich würde nicht darauf wetten wollen, wer von beiden bei einem ernsthaften Kampf siegen würde ^^°
cya, cu ^-^