Zum Inhalt der Seite

Der innere Kontinent

Bonuskapitel ist da, FF ist abgeschlossen ^^
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Skys dunkles Geheimnis

Schade, keine Kommis für Shippo. Liegt's daran, dass es nicht zu ihm passt, wie er sich verhält? Egal, hier ist Kapitel 9.
 

Kapitel 9: Skys dunkles Geheimnis
 

Ab jetzt lief alles wie von selbst. Shippo zog mit Sango und Miroku in westliche Richtung, Kagome schnappte sich Sesshoumaru und Sky und ging nach Osten und Inu Yasha übernahm die südlichen Bezirke. Im Norden stand durch Inu Yashas Bakuryuuha kein Stein mehr auf dem anderen. Folglich waren dort auch keine Dämonen mehr. Unterwegs schnappte sich Kagome aus einem Polizeiwagen ein Funkgerät und versuchte eine Verbindung zu Inspektor Misaki herzustellen. Sesshoumaru schienen die hohen Gebäude zu gefallen. Er war schon wieder auf den Dächern und hielt sich etwas vor den anderen beiden. Sky hielt sich neben Kagome und beobachtete amüsiert ihre verzweifelten Versuche das Funkgerät in Gang zu kriegen. Nur mit Mühe konnte er sich das Lachen verkneifen, doch ein paar Gluckser drangen ihr in die Ohren.

"Hör auf so blöd zu lachen. In der Schule lernt man eben nicht, wie man so ein Stück Schrott wieder zum Laufen bringt. In der Vergangenheit habe ich zwar viel über Heilkräuter und Dämonen gelernt, aber elektronische Dinge kann ich da total vergessen."

"Kann ich mal sehen?"

"Ja klar, ich kriege es sowieso nicht hin."

Sie gab ihm das Funkgerät und er betrachtete es ausführlich von allen Seiten.

"Kann man das irgendwie aufmachen?"

"Ja, du musst diese silbernen Dinger rausdrehen, aber dazu brauchst du einen Schraubenzieher."

Sie winkte ab und sah sich nach Menschen um, doch es war nichts zu sehen.

"Geflohen, gerettet oder gefressen?"

"Hast du was gesagt?"

"Nein, ich habe nur laut gedacht. Hey, wie hast du das aufgekriegt?"

Sky hatte das Gehäuse des Funkgeräts aufbekommen und wedelte grinsend mit seiner Klaue hin und her. Kagome riss ihm das Gerät aus der Hand und besah sich das Innenleben.

"Hm, ich verstehe davon zwar nicht viel, aber dass die Kabel mit der Batterie verbunden sein müssen weiss ich auch noch."

Nachdem sie überprüft hatte ob es funktionierte, liess sie Sky die Schrauben wieder reindrehen. Dann schaltete sie die Kanäle durch, bis sie etwas hörte.

"...haben viele Verwunderte, kommen nicht aus der Stadt. Die Häuser sind eingestürzt und blockieren die Strasse. Zurück können wir auch nicht. Diese Monster sind uns schon die ganze Zeit auf den Fersen. Wir brauchen Hilfe, schickt Verstärkung."

"Negativ. Wir haben strikten Befehl, das Stadtgebiet zu meiden."

"Was? Wollt ihr uns hier sterben lassen?"

"Ihr müsst allein zurecht kommen. Seit sich die nördlichen Bezirke in Rauch aufgelöst haben traut sich eh keiner mehr in die Stadt, wenn er schon raus ist."

"Ihr könnt uns doch nicht zurück lassen. Wir haben zu viele Verwundete um sie zu transportieren."

"Da kann ich auch nichts dran ändern."

Kagome konnte nicht weiter zuhören und mischte sich in das Gespräch ein.

"Sie können doch diese Menschen nicht im Stich lassen."

Der Mann, der die Verwundeten aus der Stadt bringen wollte stuzte kurz.

"Kagome, bist du das?"

"Äh, wer sind sie?"

"Hier spricht Tanaka. Die Funkgeräte können die Stimmen ganz schön verändern was?"

"Wo sind sie? Wir kommen zu ihnen."

"Wir sind fast raus aus der Stadt, am alten Kino. Weisst du wo das ist?"

"Ja, wir sind unterwegs."

Sie stellte das Funkgerät ab und warf einen Blick zu Sesshoumaru. Er nickte, sprang zu ihr runter, nahm sie auf den Arm und eilte los. Sky folgte ihnen. Kagome dirigierte sie zum Zielort. Dort angekommen standen sie gleich drei Dämonen gegenüber. Am Ende der Strasse standen mehrere LKWs der Armee.

"Die Leute hängen in einer Sackgasse."

Sky sah sich die Umgebung an. Direkt neben den Autos war was er suchte.

"Kagome, lauf zu den Leuten und bringe sie in das Haus dort."

Er deutete auf ein Haus, das noch in erstaunlich gutem Zustand war.

"Das wird doch im Kampf zerstört."

"Wird es nicht. Sky und ich werden die Dämonen aus dieser Richtung angreifen und zurückdrängen. Aber die Menschen müssen von der Strasse runter. Wenn alle im Haus sind und doch ein Dämon zu nahe kommt, dann kannst du von dort ohne Problem schiessen."

Kagome sah ein, dass die beiden Recht hatten.

"Ich kann euch von oben Deckung geben. Aus dem zweiten Stock müsste ich ein gutes Schussfeld haben."

Skys Blicke streiften über die Dämonen. Noch hatten sie ihnen den Rücken zugewandt. Sesshoumaru brachte Kagome noch etwas näher an die LKWs heran, dann griffen er und Sky an. Kagome lief so schnell sie konnte an den Dämonen vorbei. Bei den Autos angekommen konnte sie auf den Ladeflächen viele verwundete Menschen sehen. Die meisten hatten nur tiefe Schnitte durch scharfe Klauen oder waren von herab fallenden Steinen getroffen worden. Doch einigen fehlte auch ein Arm oder ein Bein. Sie rannte bis zum ersten Fahrzeug vor und riss die Tür auf. Tanaka zuckte zusammen und wäre mit grosser Sicherheit fast ohnmächtig geworden.

"Grosser Gott, Kagome! Mach das nie wieder."

"Entschuldigung, aber wir haben nicht viel Zeit. Wir müssen die Leute weg von der Strasse und in das Haus hinter mir bringen."

Erst jetzt fiel ihr auf, dass es das Kino war.

*Auch gut. So ist auf jeden Fall genug Platz für alle.*

"Und wie denkst du, sollen wir das schaffen?"

"Na wie wohl? Wir müssen sie tragen."

"Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, dass ein paar dieser Menschen ziemlich schwer verletzt sind? Wir haben schon ihr Leben riskiert, indem wir sie in diese LKWs gebracht haben."

Kagome kam rechtzeitig der rettende Einfall.

"Wenn sie beim Transport sterben, dann bringen wir sie anschliessend dahin, wo alle Toten hingebracht werden."

"Was soll das überhaupt bringen? Ich habe das sowieso von Anfang an nicht verstanden."

"Das erfahren sie, wenn es soweit ist. Wie viele Leute können uns beim Tragen helfen?"

"Nicht viele, höchstens vier."

"Dann sollten wir uns beeilen."

Während Tanaka, Kagome und die, die noch helfen konnten, die Verletzten aus den Autos holten, tobte im Hintergrund ein wilder Kampf. Die Drachen hatten alle umstehenden Gebäude zerstört. Erstmals breitete einer von ihnen seine Flügel aus, stiess sich mit seinen kräftigen Beinen vom Boden ab und erhob sich in die Luft. Sky hielt sich am Bein des Drachens fest, bevor er zu weit weg war. Mit seinen Klauen hangelte er sich am Körper des Drachen hoch und kletterte auf seinen Rücken. Das Brüllen ignorierte er, obwohl ihm die Ohren schmerzten.

*Die Schwachstelle von fliegenden Drachen sind die Flügel. Sie sind nicht so widerstandsfähig wie der restliche Körper.*

Der Gegenwind riss ihn fast vom Rücken des Dämons und als Sky runter sah erkannte er, dass sie schon eine grosse Strecke geflogen waren. Er rammte seine Klauen durch den Panzer des Dämons um besseren Halt zu bekommen. Er brachte sich in eine gute Position und zerriss mit seiner freien Hand die dünne Hautschicht, die die Flügel bedeckte. Völlig aus dem Gleichgewicht gebracht begann der Drache zu trudeln. Er verlor schnell an Höhe und schlug mit einem lauten Krachen auf der Strasse auf. Sky spürte, wie unter ihm die Knochen des Drachens brachen. Er stieg von dem Dämon herunter und überzeugte sich, dass keine Gefahr mehr von ihm ausging. Flacher Atem, ein paar Zuckungen, zersplitterte Knochen. Er beendete das Leben seines Gegners, indem er ihm den Schädel zertrümmerte. Sky schaute auf den toten Dämon hinunter.

*Die Veränderungen wirken zum Glück auch hier. Er hätte mich ohne Probleme in Stücke gerissen, wenn es nicht so wäre. Aber warum habe ich so ein mieses Gefühl in der Magengegend? Ach was, wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein.*

Er verwarf seine trüben Gedanken und machte sich daran, die anderen wiederzufinden.

Durch Skys Abwesenheit hatte Sesshoumaru alle Hände voll zu tun. Die Verlezten waren endlich alle im Kino. Kagome und Tanaka waren im zweiten Stock und hatten einen guten Überblick. Kagome erkannte Sesshoumarus Lage und bestückte einen Pfeil mit zwei Bannsiegeln. Mitten in der Bewegung stoppte sie. Auf Tanakas fragenden Blick hin deutete sie in Sesshoumarus Richtung.

"Sehen sie sich seine Augen an."

Das rote Leuchten in Sesshoumarus Augen kannte sie nur zu gut.

"Sie kriegen jetzt was geboten, was sie so schnell nicht vergessen werden."

"Als wenn ich in den letzten Stunden nicht genug seltsame Dinge erlebt hätte, die ich so schnell nicht verge..."

Die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er sah, wie sich Seshoumaru in einen grossen weissen Hund verwandelte. Die Drachen stellten sich nebeneinander und stiessen ihm eine Feuerwand entgegen, die die ganze Strasse einnahm. Ohne grosse Anstrengung sprang er darüber und griff direkt aus der Luft an. Beide Dämonen hatten jetzt tiefe Schnittwunden auf dem Körper. Schwer blutend versuchten sie ihn von zwei Seiten anzugreifen. Ihr bevorzugter Angriff war ganz klar das Feuerspucken, Sesshoumarus bevorzugtes Ausweichmanöver das Springen. So erfuhr er auch, dass die Drachen gegen ihr Feuer resistent sind. Von zwei Seiten kam das Feuer, Sesshoumaru sprang hoch, landete neben einem Drachen, beobachtete noch wie ihm das Feuer nichts ausmachte und schlug ihm mit einem schnellen Prankenhieb den Kopf vom Körper. Zugunsten von besserer Beweglichkeit verwandelte sich Sesshoumaru wieder zurück und sah zu, wie der verbliebene Drache gerade noch aufrecht stehen konnte. Der hohe Blutverlust und die Schmerzen, die er haben musste, würden früher oder später zum Tod führen. Sesshoumaru entschied sich dafür, das Ableben seines Gegners zu beschleunigen und mit einer schnellen Bewegung schlug er ihm seine Giftklauen in die offenen Wunden. Er injizierte dem Drachen eine grosse Dosis Gift und ging wieder auf Abstand, bevor die panischen Bewegungen beginnen würden. Überzeugt davon, dass das Gift den Dämon tötet, zog sich Sesshoumaru zu Kagome und Tanaka zurück, die bereits am Eingang des Kinos auf ihn warteten. Tanaka hielt sich ein wenig hinter Kagome, nicht sicher ob er vor Sesshoumaru etwas zu befürchten hatte oder nicht. Noch während er auf sie zukam brach hinter ihm der Drache brüllend zusammen und blieb regungslos liegen.

"Hm, mein Gift hat auch schon mal schneller gewirkt."

"Das muss daran liegen, dass das keine normalen Dämonen sind. Tanaka, was haben sie denn?"

"Bist du sicher, dass er uns nichts tun wird?"

"Warum sollte er das? Sie wussten doch, dass er ein Dämon ist."

"Wahrscheinlich hat er nicht damit gerechnet, dass ein Dämon auch seine Gestalt verändern kann."

Tanaka nickte nur stumm und begab sich wieder nach drinnen. Kagome und Sesshoumaru sahen sich an, zuckten mit den Schultern und folgtem ihm. In der Eingangshalle lagen überall die Verwundeten. Die meisten schliefen, aber einige waren bei Bewusstsein und sahen mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Sesshoumaru, der nicht gerade unauffällig war. Tanaka führte die beiden in ein Hinterzimmer. Der Fernseher war eingeschaltet und zeigte ununterbrochen Luftaufnahmen der Stadt. Tanaka richtete sich an Kagome und Sesshoumaru.

"Wie ihr seht liegt fast die ganze Stadt in Trümmern. Nur noch einige der Aussenbezirke sind noch nicht betroffen, die Bewohner aber schon evakuiert. Bis auf ein paar Nachzügler ist keine Menschenseele mehr in der Stadt."

Kagome sah sich die Fernsehbilder an. Sie zeigten gerade die Innenstadt, wo sie Tanaka getroffen haben, schwenkten dann in die nördlichen Stadtteile, wo Inu Yashas Bakuryuuha einschlug und dreizehn Dämonen vernichtete. Dann zog etwas ihre Aufmerksamkeit auf sich.

"Hey, seht euch das an."

Tanaka und Sesshoumaru fuhren herum und starrten auf den Fernseher. Kagome deutete aufgeregt auf die Mattscheibe.

"Da! Der Drache!"

Tanaka kniff die Augen zusammen, um zu erkennen was sich da abspielte.

"Ist das nicht der Drache, der vorhin weggeflogen ist?"

Sesshoumarus Augen waren sogar bei einem Fernsehbildschirm gestochen scharf.

"Da ist Sky."

Er deutete auf den Rücken des Drachens, wo sich eine Gestalt bewegte. Da Kagome und Tanaka nichts erkennen konnten, berichtete Sesshoumaru was passierte.

"Sky hängt auf dem Rücken des Drachens. Wahrscheinlich benutzt er seine Klauen, um besseren Halt zu bekommen. Jetzt rammt er eine Hand in den Rücken und zerreisst mit der anderen die Flügel."

Dass der Drache abstürzte konnten auch Kagome und Tanaka sehen. Sesshoumaru musste lächeln.

"Interessant. Beim Aufprall hat er sich sämtliche Knochen gebrochen. Also sind sie nur durch ihre Panzer so wiederstandsfähig. Aber die Knochen zerbrechen bei hohem Druck so einfach wie ein Ast."

"Aber wie geht es Sky?"

"Der hat den Aufprall gut überstanden."

Kagome atmete erleichtert aus. Tanaka räusperte sich.

"Ähm, ich will die gute Stimmung zwar nicht kaputt machen, aber was machen wir jetzt mit den Verletzten?"

"Na was wohl, wir schaffen sie raus aus der Stadt."

"Wir sollen sie schon wieder umtransportieren?"

"Haben sie eine bessere Idee?"

"Nein, nicht wirklich."

"Sesshoumaru, was glaubst du?"

Der Angesprochene sah sie an und schien zu überlegen.

"Ich schlage vor, ihr packt die Leute in diese stinkenden Dinger zurück. Kagome steigt vorne bei Tanaka ein, ich gehe über die verbliebenen Dächer und weise euch den schnellsten und sichersten Weg."

Kagome stüzte den Kopf auf ihre Handflächen und sah auf die Uhr, die an der Wand hing. 12.00 Uhr. Sie wusste nicht mal, ob es mittags oder nachts war. Der Rauch der Flammen bedeckte den Himmel des ganzen Stadtgebiets. Es war so dunkel wie mitten in der Nacht. Die Uhrzeit war egal. Sie war hundemüde und doch konnte sie nicht schlafen. Wie auch? Sie hatte ihre Familie, mit grosser Sicherheit viele Feunde und ihr Zuhause verloren. Noch immer waren viele Dämonen in der Stadt und bevor die nicht vernichtet waren fand sie keine Ruhe. Eine einzelne Träne rollte ihre Wange hinunter. Sesshoumaru sah es aus den Augenwinkeln. Er seufzte leise und zog Tanaka mit sich aus dem Zimmer. Der sah ihn etwas ängstlich an.

"Keine Angst, ich will ihnen nichts tun. Kagome hat ziemlich viel durchgemacht."

"Was ist eigentlich mit ihrer Familie? Machen ihre Eltern sich keine Sorgen?"

"Kennen sie den Tempel, wo Kagome wohnt?"

"Ja, der ist ziemlich bekannt. Er liegt auf einem Hügel am Stadtrand oder?"

"Genau. Neben diesem Tempel ist der Brunnen, der in unsere Zeit führt."

Tanaka wollte etwas sagen, doch Sesshoumaru brachte ihn zum Schweigen.

"Hören sie erst zu. Das müssen sie auf jeden Fall für sich behalten, sonst wird der Brunnen mit Sicherheit zerstört und das würde Kagome das Herz brechen. In unserer Zeit tauchten diese verdammten Dämonen auf, die jetzt die Stadt zerstören."

"Du meinst, sie kommen gar nicht aus eurer Zeit?"

"So kann man das nicht sagen. Sie kommen aus den tieferen Schichten des Planeten. Fragen sie gar nicht erst, so genau verstehe ich das auch noch nicht. Um auf den Punkt zu kommen, Kagomes Familie ist tot. Sie starben, als die Dämonen hier einfielen. Sie hat es erstaunlich gut weggesteckt, zumindest dachte ich das. Sie ist noch jung. Ursprünglich aus dieser Zeit, hat sie in unserer schon sehr viel erlebt. Bei Inu Yasha hat sie grosse Veränderungen bewirkt. Ich konnte Menschen lange Zeit nicht ausstehen, hasste sie sogar. Ich führte mit Kagome ein Gespräch darüber und seitdem habe auch ich mich verändert. Inzwischen bin ich der Ansicht, dass Menschen und Dämonen einander nicht bekämpfen sollten. Ich habe mich dazu entschieden Kagomes Familie und alle Toten, die gefunden werden, zu retten."

"Aber wie willst du das machen?"

"Das werden sie noch früh genug erfahren. Sorgen sie jetzt bitte dafür, dass wir bald aufbrechen können."

Sesshoumaru liess Tanaka stehen und ging wieder zu Kagome. Sie hatte den Kopf in den Armen vergraben und sich scheinbar in einen unruhigen Schlaf geweint. Die Tränen liefen ihr Gesicht runter, während sie den Kopf von einer Seite zur anderen drehte.

*Und was jetzt?*

Er entschloss sich, Kagome noch ein paar Minuten schlafen zu lassen und sah zum Fernseher. Dort sprach jetzt eine Nachrichtensprecherin, die ausserhalb der Stadt stand. Im Hintergrund wüteten einige Spinnen und Skorpione, wahrscheinlich die letzten in der Stadt.

"In den letzten drei Stunden wurde Tokio vollständig evakuiert. Zum momentanen Zeitpunkt haben wir noch keine Angaben, wie viele Opfer es gibt. Es wird von unzähligen Verwundeten berichtet und die hastig eingerichteten Notunterkünfte sind hoffnungslos überfüllt. In einer Stellungnahme von offizieller Seite heisst es, dass wir es tatsächlich mit Dämonen zu tun haben. Vor einer Stunde gab es in den nördlichen Stadtteilen eine gewaltige Explosion, bei der dreizehn dieser Kreaturen ausgelöscht wurden. Das Militär hat die Leitung der Operation an Inspektor Kazuki Misaki übertragen. Er versicherte, dass sich Spezialisten um die Vernichtung der Dämonen kümmern. Seinen Angaben zufolge werden die Toten aus den gesäuberten Gebieten geborgen. Es gibt unbestätigte Gerüchte darüber, dass sich unter den Spezialisten, die die Stadt säubern sollen, ebenfalls Dämonen befinden. Das waren die aktuellen Meldungen. Wir melden uns wieder, sobald es neue-"

Sie brachte ihren Satz nicht zuende. Hinter ihr begannen die Dämonen wild durcheinander zu brüllen. Eine Spinne, die sich an einem der letzten Hochhäuser festgeklammert hatte, verlor jetzt vier Beine auf einmal und stürzte furchtbar kreischend auf den Giftstachel eines Skorpions. Das Gift tötete sie auf der Stelle und der Schwanz knickte unter dem Gewicht zusammen. Das Nachrichtenteam schaute stumm zu, doch die Reporterin fand schnell ihre Stimme wieder und sprach zu ihrem Kameramann.

"Kamera da rüber, schnell. Zoom ganz nah ran. Verehrte Zuschauer, wir werden hier Zeuge eines atemberaubenden Kampfes. Ein junger Mann mit langen weissen Haaren hat die Dämonen angegriffen und sogleich zwei getötet."

Sesshoumaru starrte auf den Bildschirm und schüttelte den Kopf.

*Da ist sie schon so nah dran und sieht nicht, dass der Skorpion noch lebt.*

Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Inu Yasha, der gerade den Chitinpanzer des Skorpions knackte und ihn in der Mitte teilte. Mit schnellen Bewegungen wich er den Spinnenfäden aus, die jetzt aus allen Richtungen auf ihn geschleudert wurden. Er stiess sich von einer Mauer ab und schlug seine Klauen in den Körper der nächststehenden Spinne. Ohne Probleme schnitten sie durch Fleisch und Muskeln und sein Opfer brach zusammen. In letzter Sekunde konnte er dem heranrauschenden Schwanz eines Skorpions ausweichen und trennte diesen vom Rest des Körpers ab.

"Es ist komisch ihn im Fernsehen zu sehen."

Sesshoumaru hatte nicht mitbekommen, dass Kagome aufgewacht war und zuckte kaum merklich zusammen.

"Wie geht's dir?"

"Besser. Wie lange hab ich geschlafen?"

Da er die Uhr nicht lesen konnte, verliess sich Sesshoumaru auf sein ausgeprägtes Zeitgefühl.

"Eine halbe Stunde."

Sie schwieg und sah zu, wie Inu Yasha der letzten Spinne den Bauch aufschlitzte und sich dann gleich den verbliebenen drei Skorpionen zuwandte. Kagome schreckte auf als Tanaka ins Zimmer gestürmt kam.

"Euer Freund ist wieder da. Er sagt, er muss was wichtiges mit euch besprechen."

Kagome warf noch einen Blick auf den Fernseher. Inu Yasha riss einem Skorpion die Schere ab und schlug sie dem, der sich von hinten näherte auf den Schädel. Kagome rannte nach draussen, gefolgt von Sesshoumaru und Tanaka. Sky stand am Eingang des Kinos und rang nach Luft. Er hatte die Hände auf die Knie gestützt. Durch den Aufruhr waren fast alle, die in der Eingangshalle schliefen aufgewacht. Kagome kam zuerst bei Sky an.

"Was ist los?"

"Warte... *keuch* Warte eine Sekunde. *keuch*"

Es dauerte länger als eine Sekunde, bis er anfing zu sprechen.

"Wir sollten hier so schnell wie möglich fertig werden. Die restlichen Dämonen bewegen sich hierher. Das dürfte nicht mehr lange dauern. Die Drachen sind in der Luft. Aber glücklicherweise wissen sie nicht, wo genau wir uns befinden."

Kagome packte Sesshoumaru am Arm und zog ihn auf die Strasse.

"Kannst du mich auf das Dach bringen?"

"Natürlich."

Kagome hielt sich an ihm fest und er beförderte sie aufs Dach des Kinos.

"Und jetzt?"

Sie sah sich hastig um.

"Da, das ist der schnellste Weg aus der Stadt raus, der noch befahrbar ist."

"Dann sollten wir uns wirklich beeilen."

Auf ihren fragenden Blick hin deutete er in den Himmel über der Innenstadt. Sie erstarrte, als sie die Drachenformation sah, die sich langsam in ihre Richtung bewegte. An der Spitze flog ein riesiger Dämon mit drei Köpfen, der mit seinen Flügeln eine Spannweite erreichte, die sich über die ganze Formation legte.

"Hol Sky. Das muss er sehen bevor sie hier sind."

"Und wie soll ich vom Dach kommen? Soll ich etwa springen?"

Sesshoumaru wusste nichts zu erwiedern und setzte sie wohlbehalten auf der Strasse ab.

"Sky, sieh dir das an, schnell!"

"Bitte nicht noch eine schlechte Nachricht."

"Jetzt komm schon mit."

Sie zerrte ihn auf die Beine und keine zehn Sekunden später standen alle drei auf dem Dach. Skys Augen weiteten sich, als er diesen Drachen sah, der die Formation anführte.

"Das kann nicht wahr sein. Wir sind verloren."

"Also kennst du ihn?"

"Natürlich kenne ich ihn. Er hat meinen Bruder entführt."

Bei diesen Worten wurden Kagomes Knie weich. Sesshoumaru konnte sie noch auffangen, bevor sie über den Rand fiel. Sie sah zu dem Drachen, dann zu Sky, der einen hasserfüllten Blick im Gesicht hatte.

"Das ist Menomaru?"

Sky nickte, wobei er den Blick nicht von den entfernten Drachen abwendete.

"Könnte mir mal jemand erklären was hier los ist?"

"Das ist der Dämon, der Skys Bruder entführt hat. Er ist nach Nunomaru der stärkste Höllendämon."

"Haben wir eine Chance ihn zu besiegen?"

Skys Gesichtsausdruck änderte sich. Jetzt sah er besorgt aus.

"Alleine haben wir nicht den Hauch einer Chance. Wir brauchen Inu Yasha. Dann besteht eine kleine Möglichkeit ihn vernichten."

Die Formation löste sich auf. Alle Drachen, bis auf Menomaru drehten ab und flogen in Richtung Brunnen. Der höchste General von Nunomarus Armee schlug mit seinen gewaltigen Schwingen und erhöhte blitzartig sein Tempo. Bevor Kagome und die anderen reagieren konnten schoss er über das Kino hinweg und das Dach war leer. Tanaka stand auf der Strasse und hatte mitangesehen, wie dieses 20 Meter lange Monster über ihn hinwegflog. Der Wind, den Menomaru verursachte, blies heftig über die Strasse und ganze Steinbrocken flogen durch die Luft.

Inu Yasha hatte den gewaltigen Drachen gesehen, der über die Stadt flog. Er war ihm gefolgt und dabei auf Sango, Miroku und Shippo getroffen. In den westlichen Stadtteilen hatten sie ein paar Drachen erledigt, doch dann nahmen plötzlich alle reissaus und flogen davon. Als sie auf Inu Yasha trafen, hatten sich alle Drachen am Himmel versammelt und folgten einem riesigen Monster. Sie kamen auf ihrem Weg an vielen toten Dämonen vorbei und sahen dann, wie alle "kleinen" Drachen die Richtung änderten und zum Brunnen flogen. Inu Yasha und die anderen beschlossen sich zu trennen. Inu Yasha verfolgte den Grossen. Er sprang über die Trümmer ehemaliger Hochhäuser und kam in eine Strasse, auf der zwei tote Drachen lagen. Dem einen fehlte der Kopf, der andere hatte eine offene Wunde am Bauch. Dann sah er Tanaka.

"Tanaka!"

Erschrocken zuckte der Polizist zusammen.

"Gott sei dank. Inu Yasha, du bist hier."

"Wissen sie wo Kagome, Sesshoumaru und Sky sind?"

"Bis vor kurzem waren sie hier, doch dann kam dieser riesige Drache und riss sie alle vom Dach."

"Was?"

"Ich glaube er hat sie mitgenommen."

"Danke, passen sie auf sich auf."

Ehe Tanaka noch etwas sagen konnte war Inu Yasha auf das Dach gesprungen. Er suchte mit hektischen Blicken den Himmel ab und erkannte in grösserer Entfernung die Shilouette des Drachen. Ohne zu zögern sprang er vom Kino hinunter und jagte mit Höchstgeschwindigkeit durch die Strassen. Schliesslich kam er an den Stadtrand. Das Militär hatte dort eine Sperre aufgebaut, doch Inu Yasha liess sich nicht aufhalten. Ohne das Tempo zu verringern schoss er durch den Zaun und hinterliess ein klaffendes Loch im Maschendraht. Die Soldaten konnten gar nicht reagieren. Für sie war Inu Yasha nur ein Schatten. Während er dem Drachen folgte sah er sich die Umgebung an. Er befand sich gerade in einem der Notfalllager. Viele Zivilisten redeten kreuz und quer durcheinander. Alle hatten das Monster gesehen, das über sie hinweggeflogen war. Er liess das Flüchtlingslager hinter sich und kam auf offenes Gelände. Inu Yasha konnte erkennen, dass der Drache zur Landung angesetzt hatte. In zwei Minuten würde er ihn eingeholt haben.

Bevor Kagome und die anderen wussten was passiert, befanden sie sich in den klauenbewehrten Vorderläufen Menomarus. Mit rasender Geschwindigkeit hatten sie die Stadt hinter sich gelassen. Sie konnten versuchen was sie wollten, es gab kein Entkommen. Drei Kilometer vor der Stadt setzte Menomaru zur Landung an. Die Erde bebte als er aufkam und man konnte die Erschütterung noch im Flüchtlingslager spüren. Er warf seine Gefangenen auf die Wiese. Sky rollte sich ab, Sesshoumaru machte nach der Landung einen Satz und fing Kagome auf, die den Aufprall nicht überlebt hätte. Sky stand der Zorn ins Gesicht geschrieben.

"Du wagst es, mir unter die Augen zu kommen? Wo ist mein Bruder du elende Missgeburt? Ich werde die Antwort aus dir rausprügeln! Los spucks aus!"

Menomaru beachtete ihn nicht. Seine Blicke waren auf Sesshoumaru gerichtet, der sich schützend vor Kagome stellte.

"Warum beschützt du diese schwachen Wesen? Du bist einer der stärksten Dämonen deiner Zeit, hast du es wirklich nötig dich auf die Seite von Menschen zu schlagen? Schliess dich uns an. Mit deinen Fähigkeiten könntest du es leicht zum General schaffen."

Sesshoumaru blickte ihm in die kalten Augen. Sein Mundwinkel zog sich nach oben.

"Glaubst du wirklich, ich könnte mit denen gemeinsame Sache machen, die Rin angriffen und töteten? Wärst du früher zu mir gekommen hätte ich mich vielleicht sogar überzeugen lassen, aber jetzt... Es ist wirklich dumm von dir gewesen hier aufzutauchen. Du wirst diese Welt nicht mehr lebend verlassen."

"Ich lasse mich doch nicht von so einem Würmchen wie dir einschüchtern. Wenn du dich uns nicht anschliessen willst, dann wirst du hier und heute sterben."

Sesshoumaru liess sich nicht beeindrucken. Sky konnte sich nur mit grösster Mühe davon abhalten auf Menomaru loszugehen. Er steigerte sich immer mehr in seinen Hass hinein. Kagome glaubte ein Leuchten zu sehen das von ihm ausging, ähnlich wie das von Naraku.

"Warum seid ihr hierher gekommen? Hat Nunomaru die Nase voll davon, über eine Müllkippe zu herrschen? Ist sich der grosse Nunomaru zu fein dazu, das zu beherrschen, was er selbst geschaffen hat? Er müsste sich in dem Haufen Ruinen und Geröll doch wie zuhause fühlen. Oder hat er alle Sklaven gefressen und jetzt ist keiner mehr da, der ihm Luft zuwedelt."

"Wage es nicht den grossen Herrscher zu beleidigen du elender Verräter!"

Das Leuchten, das Sky umgab erlosch. Er stand jetzt völlig still da und gab keinen Ton von sich. Kagome sah ihn von der Seite an, in ihren Augen lag Entsetzen. Sesshoumaru hoffte sich verhört zu haben.

"Sky, bedeutet das etwa..."

"Oh, du hast es deinen Freunden nicht gesagt?"

Auf Menomarus Gesichtern bildete sich ein bösartiges Grinsen.

"Soll ich es tun?"

"Halt dein Maul!"

"Hahahaha, du kannst deine Herkunft nicht verleugnen. Auch wenn du es abstreitest, es versuchst zu vergessen, es ist deine Vergangenheit. Siehst du wie deinen Freunden der Schrecken im Gesicht steht? Glaubst du wirklich, sie wollen jetzt noch was mit dir zu tun haben?"

"Du sollst dein Maul halten!"

"Warum sollte ich? Ich geniesse es, dich am Boden zu sehen. Es ist wie es ist. Auch wenn du noch so viele von uns tötest, du bist und bleibst ein-"

"Nein! Sag es nicht!"

"Höllendämon."
 

An dieser Stelle ist mal wieder Schluss. Ich würde mich wie üblich über jeden Kommentar freuen. Bis dann, euer Super-Inu.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lilli-chan
2004-04-12T20:21:16+00:00 12.04.2004 22:21
*PonPons schwenk* *Beinwerfen und Räder mach*
Go Inu! Go Inu!
Du hast es geschafft, mich aus meinem heiligem Bett zu werfen um mir ein neues Kapi auszudrucken... damit ich weiter lesen kann... und das will bei mir was heißen *lol*
Von: abgemeldet
2004-02-21T19:50:07+00:00 21.02.2004 20:50
Hi,
finde die Story recht interessant und wäre Happy wenn du weiterschreiben würdest.
Gruß IY-chan


Zurück