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Der innere Kontinent

Bonuskapitel ist da, FF ist abgeschlossen ^^
von

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Kampf um die Zukunft

Ich danke für die Kommis und werde die nächsten Teile in Zukunft etwas schneller posten.
 

Kapitel 6: Kampf um die Zukunft
 

"Inu Yasha, du bist jetzt im Vollbesitz deiner Kräfte. Setze sie sinnvoll und geschickt ein und du wirst siegen. Glaube ich zumindest."

*bonk*

Inu Yasha gab Toutousai für seine letzte Bemerkung eine Kopfnuss. Mit einer grossen Beule auf dem Kopf erklärte er dem (Halb?)Dämon, wie dieser zu seinen neuen Kräften kam.

"Es war der Wunsch deines Vaters, dass du Tessaiga das Beschützerschwert erhälst. Was aber niemand wusste, er verlangte, dass ich eine Art Sperre in Tessaiga einbaue. Ich wüsste gerne, wie ich das hingekriegt habe."

*bonk*

"Hör auf mit deinen Wunschträumen und komm zur Sache. Da alle bis auf Shippo weg sind würde ich sagen ich hab's eilig."

"Ist ja schon gut. *Rüpel* Diese Sperre wurde schwächer nachdem Tessaiga damals von Narakus Abkömmling Goujinki zerbissen wurde. Du erinnerst dich bestimmt, wie du zum ersten Mal die Kraft eines vollwertigen Dämons ausprobieren konntest. Du hattest dich nicht mehr im Geringsten unter Kontrolle. Jetzt wo ich die Sperre gezielt ausgebaut habe, ist es dir möglich diese Kraft einzusetzen, ohne den Verstand zu verlieren und Amok zu laufen."

*bonk*

"Lass deine blöden Kommentare. Jedenfalls bin ich dir jetzt wohl was schuldig."

"Eigentlich nicht. Oder doch. Tu mir einen Gefallen und pass gut auf Tessaiga auf. Wenn du es im Kampf verlierst oder es durch irgendwas beschädigt wird, obwohl ich bezweifle, dass das möglich ist, dann ist jeder in deiner näheren Umgebung in allergrösster Gefahr. Da ein vollwertiger Dämon stärker als ein Halbdämon ist, ist deine Kraft in verwandeltem Zustand durch nichts mehr zu stoppen. Du wirst keinen deiner Freunde erkennen und jeden als Feind betrachten, den du um jeden Preis töten musst."

"In ordnung, ich werde aufpassen."

Inu Yasha ging zu Shippo, hockte sich hin und tippte ihn mit dem Finger an.

"Hey, aufwachen. Komm schon kleiner, was ist passiert? Wo sind die anderen?"

Shippo murmelte nur irgendwas, was sich anhörte wie 'nur noch fünf Minuten Mami'. Inu Yasha tat es zwar ungern, da er Shippo in den letzten Stunden wirklich lieb gewonnen hatte, aber er packte ihn am Kragen, hob ihn hoch und liess ihn in einen Wasserkrug fallen. Noch bevor der kleine Fuchs im Wasser landete murmelte Inu Yasha eine Entschuldigung. Jedenfalls war Shippo jetzt wach. Er prustete und hüpfte aus dem Krug. Als er Inu Yasha sah, der ein Lächeln auf den Lippen hatte, war ihm sofort klar, wem er sein unfreiwilliges Bad zu verdanken hatte.

"Inu Yasha, was sollte das? Ich dachte du würdest jetzt damit aufhören. *schnüff*"

Inu Yasha kratzte sich am Kopf und überlegte, wie er die Situation am besten lösen sollte.

"Ähm, Shippo nicht weinen. Du bist nicht aufgewacht als ich dich angetippt habe und da alle weg sind denke ich, dass wir keine Zeit verlieren dürfen."

Shippo schien Inu Yashas Argument zu akzeptieren, denn er hörte sofort auf zu schniefen und überlegte sich eine Verteidigung.

"Naja, das lag daran, dass ich genau wie die anderen in letzter Zeit wenig geschlafen habe."

"Gut, in ordnung. Sagen wir einfach du bist mir was schuldig. Ich verspreche dir, dass du mich einmal ärgern darfst und ich mich nicht wehre. Einverstanden?"

Shippo nickte und strahlte über beide Ohren. Erst jetzt sah er sich Inu Yasha genauer an.

*Er sieht aus wie immer. Ich sehe nicht den kleinsten Unterschied.*

Seine Gedanken wurden von Inu Yashas Worten unterbrochen.

"Jetzt sag mir aber mal, wo alle hin sind und nur noch du hier bist."

"Das habe ich ja völlig vergessen. Inu Yasha, wir müssen sofort los."

"Immer mit der Ruhe. Erzähl erst mal, denn wer weiss, was passiert während wir unterwgs sind."

"Also gut. Wir haben gerade geschlafen als Sky in die Höhle gerannt kam. Er war ziemlich aufgeregt und das aus gutem Grund. Inu Yasha, die Höllendämonen sind in der Nähe des Brunnens und des Dorfes. Wir müssen uns beeilen. Sesshoumaru und Sky hatten es von Jaken erfahren. Sesshoumaru ist mit Jaken schon los, weil Rin auch im Dorf ist. Aber ich glaube, dass war nicht der einzige Grund. Jedenfalls sind die anderen hinterher und ich blieb hier um dir alles zu berichten."

"In ordnung. Toutousai, ich danke dir."

"Hm? Hast du was gesagt? Und wer bist du überhaupt?"

*bonk*

"Hör mit diesen dämlichen Witzen auf. Bis bald. Shippo, wenn du möchtest kannst du noch etwas schlafen. Es dauert bestimmt zwei Stunden, bis wir im Dorf sind."

Shippo nickte mit müden Augen und kroch unter Inu Yashas Jacke, so dass sein Kopf oben rausschaute. Er gähnte noch einmal und war schon eingeschlafen. Inu Yasha lächelte kurz und machte sich auf den Weg.

Kagome, Sango, Miroku und Sky liefen so schnell sie konnten, aber da auch sie wenig geschlafen hatten, mussten sie notgedrungen eine Pause einlegen. Sie machten ein Feuer und setzten sich. Kagome machte sich ernste Vorwürfe, weil ihr nicht früher eingefallen war, dass die Dämonen durch den Brunnen in ihre Zeit gelangen könnten. Alle versuchten sie zu beruhigen. Besonders Sky gab sich Mühe.

"Keine Angst Kagome. Ich werde alles mögliche tun, um zu verhindern ,dass deine Welt auch Schaden nimmt. Da es für uns jetzt sowieso unmöglich ist, Sesshoumaru zu folgen, sollten wir etwas schlafen. Ausserdem denke ich, dass Sesshoumaru auch ganz gut alleine zurecht kommt. Er wird sie sicher aufhalten können, bis wir und Inu Yasha da sind."

"Inu Yasha, ob er wohl schon auf dem Weg ist?"

Kagome war übermüdet und hatte keine Kraft mehr die Augen offen zu halten. Sie schlief einfach im Sitzen ein und sank zur Seite. Wie letzte Nacht wurde sie aufgefangen. Diesmal allerdings von Sango, die Miroku gerade noch zur Seite stossen konnte, bevor er Kagome in die Finger bekam. Dies hatte zur Folge, dass sein Gewand Feuer fing und er mit einem Schlag wieder hellwach war. Die Müdigkeit kehrte aber schon nach fünf Minuten wieder und dann schlief auch er ein. Sky hatte es sich auf dem Boden bequem gemacht, während Sango sich an einen Baum lehnte.

Inu Yasha sprang von Ast zu Ast, immer darauf achtend Shippo nicht zu verlieren, der tief und fest schlief. Nicht nur Inu Yashas Kraft hatte zugenommen. Auch seine Geschwindigkeit hatte sich stark erhöht, wodurch es nicht gerade einfach war genau auf den Ästen zu landen. Ein paar mal hätte er es fast geschafft auf dem Waldboden zu landen, aber er konnte sich jedesmal noch fangen bevor er fiel. Sogar seine Reflexe waren besser geworden. Von seinen Bewegungen her ähnelte er jetzt sehr stark seinem Bruder. Er bewegte sich geschmeidiger, eleganter und trotzdem schneller als je zuvor. Bei diesem Tempo würde es nur noch eine Stunde dauern, bis sie das Dorf erreichen. Plötzlich fing Inu Yasha den Geruch von Kagome auf.

*Sie ist in der Nähe, mit den anderen. Aber sie bewegen sich nicht. Was ist da los?*

Er änderte die Richtung und fand schon kurz darauf eine abgebrannte Feuerstelle und seine schlafenden Freunde.

*Puh, alles in ordnung. Sie haben wirklich wenig geschlafen in letzter Zeit, da ist es klar, dass sie mit Sesshoumaru nicht mithalten konnten. Hm, das Feuer ist ungefähr schon 2 Stunden aus. Ich will sie nicht wecken, aber wenn Sesshoumaru alleine gegen die Höllendämonen kämpfen muss, dann wird er es nicht schaffen. Am besten lasse ich sie schlafen und gehe vor.*

Vorsichtig nahm er Shippo aus seiner Jacke und legte ihn zu Kagome auf den Boden. Er murmelte etwas unverständliches und schlief weiter. Inu Yasha liess seine Blicke noch einmal über seine schlafenden Freunde schweifen und war kurz darauf schon im Wald verschwunden.

*Ich hoffe Sesshoumaru kommt alleine klar. Er ist zwar stark, aber wenn es zu viele Gegner sind dann wird auch er seine Schwierigkeiten haben..*

Inu Yasha erhöhte sein Tempo und war nur noch ein Schatten, der durch die Baumwipfel hetzte. Er hatte bereits die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, als etwas seine Aufmerksamkeit auf sich zog.

*Verflucht, ich hab's zwar eilig aber ich kann sie nicht im Stich lassen.*

Er schlug eine andere Richtung ein und näherte sich nun sehr schnell dem Schlachtfeld.

Die Männer versuchten die Dämonen zurückzuschlagen, was ihnen aber nicht gelang. Die Höllendämonen trieben die Dorfbewohner in der Mitte des Marktplatzes zusammen. Die Frauen und Kinder schrien vor Angst und klammerten sich aneinander. Ein grosser Dämon am Rande des Platzes, vermutlich ihr Anführer, gab das Zeichen zum Angriff.
 

Ein Geräusch liess Kagome aufschrecken. Sie sass kerzengerade und sah sich um. Als direkt vor ihr am Boden etwas raschelte endeckte sie den zusammengerollten Shippo.

"Shippo, wach auf. Was machst du hier? Wo ist Inu Yasha?"

In ihrer Stimme lag Aufregeung und sie sprach lauter, als sie eigentlich wollte, was daür sorgte, dass die anderen wach wurden. Shippo kam schlaftrunkend zum stehen und schaute sich seine Umgebung an. Mit einem mal war er hellwach.

"Ahh, was mach ich denn hier bei euch?"

Miroku setzte eine ernste Miene auf.

"Shippo, das wüssten wir gerne von dir."

Sky suchte die Umgebung ab und kam zum wohl offensichtlichsten Ergebnis, das in dieser Situation möglich war.

"Inu Yasha ist nicht hier."

Mit einem kleinen Fuchsfeuer entfachte Shippo die Flammen auf den getrockneten Zweigen, die vorher nicht richtig verbrannt waren. Kagome setzte sich neben ihn und schaute ihn fragend an.

"Du brauchst gar nicht erst zu fragen Kagome. Ich weiss nicht, wo er ist."

"Kannst du dir das nicht denken?"

Shippo sah sie überrascht an.

"Du meinst doch nicht etwa..."

"Doch. Ich denke, er hat dich hier abgesetzt und ist weiter zum Dorf. Aber mal was anderes. Hat er sich verändert?"

Der kleine Fuchs überlegte kurz.

"Nein, äusserlich hat sich weder Tessaiga, noch Inu Yasha verändert, aber er war viel schneller als sonst. Mindestens so schnell wie Sesshoumaru."

"Verstehe."

Kagome erhob sich und erntete verwirrte Blicke von allen Anwesenden.

"Warum starrt ihr mich so an? Wenn wir jetzt schon wach sind, können wir uns auch auf den Weg machen."

"Ich bin dagegen."

Sky sass am Boden und starrte ins Feuer. Er spürte die entrüsteten Blicke der anderen auf sich lasten und fügte schnell noch hinzu:

"Nein nein, ihr versteht mich falsch. Das Dorf sollten wir Inu Yasha und Sesshoumaru überlassen. Wir sollten direkt zum Brunnen gehen."

Er atmete erleichtert aus.

Miroku wollte gerade das Feuer ausmachen, als eine riesige Biene aus einem Gebüsch auftauchte, über die Flammen flog und dann im Nachthimmel verschwand. Sky sah die ernsten Gesichtsausdrücke der anderen, die dem Insekt nachblickten. Bevor er irgendwas fragen konnte, wurde er von Kagome und Miroku mitgezogen.

"Beeilen wir uns."

Sie kamen ganz gut voran. Sky bahnte ihnen einen Weg durch das dichte Gestrüpp. Shippo hielt sich auf Kagomes Schulter auf, da er sonst nicht mit den anderen hätte mithalten können. Kagome schien die ganze Zeit über irgendwas nachzudenken, als sie gegen Skys Rücken prallte.

"Entschuldige bitte. Was ist los?"

"Sieh selbst."

Vor ihnen türmten sich Einzelteile von Dämonen. Ganz klar das Werk von Sesshoumaru.

"Kagome, was ist mit dir los? Seit du diese komische Biene gesehen hast scheinst du abwesend zu sein."

"Sky hör zu. Diese Biene gehörte zu Naraku. Er hat durch sie alles mitbekommen, worüber wir gerdet haben. Und ich würde gerne ins Dorf bevor wir zum Brunnen gehen. Ich muss einfach wissen, wie es Inu Yasha geht."

Sky nickte wortlos.

"In ordnung. Zuerst sehen wir nach Inu Yasha und Sesshoumaru, dann gehen wir zum Brunnen."

Kagome schüttelte den Kopf und sah ihre Freunde an.

"Ich gehe alleine. Sobald ich die zwei gefunden habe, kommen wir nach. Dann werde ich nachsehen, ob schon Dämonen durch den Brunnen gegangen sind."

Ihr Blick liess keine Wiederworte zu und die Sache war erledigt. Kurz bevor sie den Brunnen erreichten trennte sich Kagome von den anderen und lief durch den Wald auf das Dorf zu. Schon durch die Bäume konnte sie den Schein der Flammen sehen und die Kampfgeräusche hören. Brüllende Dämonen, schreiende Frauen und Kinder, kämpfende Männer, Schwerte und Speere, die sich mit Klauen von Dämonen messen mussten. Dann sah sie Kaede. Die alte Prieseterin hatte um den Marktplatz eine heilige Barriere aufgebaut, hinter der sich unzählige Dorfbewohner befanden. Kagome erkannte, dass der Bannkreis flackerte. Kaedes Kräfte liessen nach. Gerade als es einem Dämon gelang den Kreis zu durchbrechen, schoss Kagome einen Pfeil auf ihn ab. Direkt vor Kaede löste er sich in seine Bestandteile auf und sie sah Kagome durch dichte Rauchschwaden auf sie zulaufen.

"Kagome Kind, was machst du denn hier?"

"Na was wohl. Denkst du ich würde euch im Stich lassen?"

Kaede versuchte, den Bannkreis wieder aufzubauen, doch sie brachte nur eine flackernde Mauer zustande. Da kam Kagome der rettende Einfall. Sie schoss einen heiligen Pfeil auf die Barriere, die dadurch nicht nur stabil, sondern auch grösser und wiederstandsfähiger wurde. Kaede atmete erleichtert auf.

"Ich danke dir. Das hält für eine Weile."

"Kaede, wo ist Inu Yasha?"

"Wie kommst du darauf, dass er hier ist?"

*Er ist nicht hier? Aber wo ist er dann? Inu Yasha, komm schnell.*

"Kagome, sag mir endlich, was hier los ist."

Durch den Bannkreis geschützt erzählte Kagome von der Gefahr, die vom inneren Kontinent in ihre Welt kam.

"Wie schrecklich. Ach ja ich habe ja völlig vergessen, dass Sesshoumaru hier irgendwo ist."

Kagomes Miene hellte sich auf. Wenigstens einer der beiden Brüder war hier und kämpfte. Aber wo war er? Ausserhalb des Bannkreises tobte ein harter Kampf. Einige der Dorfbewohner hatten beschlossen, ihr Zuhause nicht kampflos aufzugeben. Doch als eine weitere Angriffswelle aus dem Wald stürmte, erkannten sie die aussichtslose Situation und retteten sich mit letzter Kraft zu Kagome und Kaede. Nun konzentrierten sich fast alle Dämonen auf die wehrlosen Menschen hinter der Barriere. Ein paar schienen sich auf etwas auszurichten, das sich Kagomes Blicken entzog. Aber ihr war sofort klar, dass dort Sesshoumaru sein musste. Wie recht sie hatte. Sesshoumaru hatte sich wieder verwandelt und wehrte einen Angriff nach dem anderen ab. Um ihn herum lagen unzählige zerfetzte Höllendämonen, die seinem Zorn nichts entgegensetzen konnten.

*Verflucht, ich hätte sie niemals mit Jaken allein lassen dürfen. Nicht in dieser Situation.*

Kagomes Augen konnten sich nicht von dem kleinen Körper abwenden, der da vor ihr lag. Neben ihr stand Jaken und überschüttete sich mit Vorwürfen.

"Ich hätte sie nie hier lassen sollen, es ist alles meine Schuld."

Er hatte Rin wirklich ins Herz geschlossen, obwohl er immer sagte er könne sie nicht leiden. Kagome kannte Rin bei weitem nicht so gut wie Sesshoumaru und Jaken, aber sie wusste, dass die kleine ein fröhliches Mädchen war. Sie hatte es geschafft, Sesshoumaru ein Stück von seinem Hass auf Menschen zu nehmen. Zuvor hatte Kagome aus Kaedes Hütte ein leises Wimmern gehört und fand Jaken, der neben Rin kniete.

"Meister Sesshoumaru sah sie und wurde rasend vor Wut. Ich glaube in diesem Moment dachte er nicht eine Sekunde daran Tensaiga einzusetzen."

"Kannst du ihn nicht verstehen?"

Der kleine Krötendämon sah Kagome mit seinen grossen gelben Augen an. Sie erwiederte seinen Blick und war doch etwas erstaunt, als er mit gesenktem Kopf nickte.

"Am Anfang konnte ich sie überhaupt nicht leiden. Ich war immer mit Meister Sesshoumaru allein unterwegs und dann war sie plötzlich da. Ich durfte dann nur noch den Aufpasser spielen. Aber gerade in diesen Momenten fing ich an sie zu mögen. Sie war immer ein fröhliches Kind und bewirkte, dass Meister Sesshoumaru sich veränderte."

Er seufzte noch einmal laut auf und erhob sich. Als er die Hütte verlassen wollte wurde er von Kagome zurückgehalten.

"Warte, du kannst nicht raus. Der Bannkreis wirkt in beide Richtungen. Kein Dämon kann rein oder raus."

Notgedrungen liess sich Jaken wieder auf den Boden fallen. Doch noch im gleichen Moment sprang Kagome auf, schnappte sich ihren Bogen und rannte raus. Sie stiess fast mit Kaede zusammen, die die Verwundeten pflegte.

"Wo willst du hin Kagome?"

Die Angesprochene hörte gar nicht hin, spannte den Bogen während sie den Bannkreis verliess und schoss den ersten Dämon ab, der sich ihr in den Weg stellte. Sie kämpfte sich zu Sesshoumaru durch, der immer noch mit den Angreifern kämpfte.

"Sesshoumaru, kannst du mich hören?"

Der weisse Hund drehte den Kopf in ihre Richtung und schlagartig verschwand der bösartige Ausdruck in seinem Gesicht. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine Dämonen mehr in der Nähe waren, verwandelte er sich zurück.

"Was zum Teufel tust du hier?"

In seiner Stimme lag immer noch die Wut, die er tief in sich verspürte. Doch da war noch was anderes. Auch wenn er es nicht merkte, aber in seiner Stimme lag die Trauer über einen verlorenen Freund. Nein, Rin war mehr für ihn. Sie war für ihn wie eine Tochter und nun würde er sie nie mehr lachen sehen können.

"...shoumaru? Sesshoumaru komm zu dir. Verdammt noch mal, sie ist nicht verloren."

Die letzten Worte lösten etwas in ihm aus. Mit einem verschwommenen Blick sah er Kagome an, die bei diesem Anblick doch leicht in Sorge verfiel. So kannte sie ihn gar nicht. Jetzt war sie sicher, dass Sesshoumaru nicht nur Hass für die Menschen empfand.

"Sesshoumaru, Sesshoumaru hör mir zu. Wir brauchen dich, sonst ist alles aus."

Sie packte ihn an den Schultern und zwang ihn, ihr in die Augen zusehen.

"Du kommst jetzt mit und holst sie zurück."

Der sonst so stolze Sesshoumaru stand jetzt völlig neben sich. Noch immer begriff er nicht, was Kagome meinte. Er wehrte sich nicht mal, als sie ihn am Arm packte und mit sich zog. Da die Dämonen vorerst zurückgeschlagen wurden hatte Kaede den Bannkreis aufgelöst. In der Hütte packte Kagome Sesshoumarus Hand und legte sie auf Tensaigas Griff. In dem Moment, in dem er den Griff des Schwertes des Lebens spürte kehrte das Leuchten in seinen Augen zurück, wie Kagome erleichtert feststellte. Er packte den Griff fester und zog das Schwert aus der Scheide. Er konnte die Wesen der Unterwelt sehen, die versuchten Rins Seele mitzunehmen. Mit einem Streich vertrieb er die Kreaturen, die sich in Luft auflösten. Rins Gesicht bekam wieder Farbe. Ihre Wunden, denen sie erlegen war, waren verheilt. Nach scheinbar endlosen Sekunden schlug sie die Augen auf. Kagome war überglücklich, Sesshoumaru versuchte sich zu beherrschen, doch es gelang ihm nicht. Er nahm sie in den Arm und hob sie hoch. Völlig erstaunt wusste das Mädchen gar nicht, was mit dem grossen Sesshoumaru los war. Jaken hüpfte aus der Ecke, in der er die ganze Zeit reglos gehockt hatte und war überglücklich. Kagome verliess die Hütte und sah in den Wald hinein. Dann liess sie ihre Blick durch das Dorf schweifen. Die Bewohner versuchten aus den brennenden Hütten zu retten, was zu retten war. Es gab viel Verwundete, aber glücklicherweise nur wenig Tote. Sie zuckte zusammen, als sie Sesshoumarus Stimme neben sich hörte. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie er neben sie trat.

"Ich muss dir danken. Ohne dich wäre vieles anders gelaufen. Ich gebe zu ich beneide Inu Yasha."

Kagome spürte einen Stich ins Herz, als sie seinen Namen hörte. Es gab kein Lebenszeichen von Inu Yasha.

"Weisst du, wo er ist?"

In ihrer Stimme konnte er ganz deutlich die Verzweiflung hören.

"Es tut mir leid. Aber ich kann ihn nirgendwo wahrnehmen. Wo sind eigentlich die anderen?"

"Oh mein Gott. Wie lange bin ich schon hier, Kaede?"

Kaede überlegte kurz.

"Mindestens eine Stunde."

Kagome wurde blass.

"Eine...Stunde?"

Sesshoumaru verstand zwar nicht, worum es ging, aber nach Kagomes Reaktion verstand er soviel, dass sie keine Zeit verlieren durften.

"Priesterin, könntest du bitte auf Rin aufpassen?"

"Natürlich. Du hast für uns gekämpft. Es ist mir eine Ehre das für dich tun zu können."

Kagome glaubte sich verhört zu haben. Sesshoumaru bat Kaede um Hilfe? Er hat sich wirklich verändert. Ohne weitere Worte zu verlieren nahm er Kagome auf den Arm und verschwand mit ihr im Wald.

"Wir müssen zum Brunnen. Wir hatten uns getrennt weil ich noch ins Dorf wollte."

Jetzt verstand er, warum die Dämonen sich so schnell zurückzogen. Sie erreichten den Brunnen und fanden dutzende tote Dämonen. Von ihren Freunden jedoch fehlte jede Spur. Sesshoumaru hob den Kopf und fing den Geruch von Sky auf.

"Ihr könnt rauskommen, wir sind's."

"Na endlich. Wir dachten schon ihr taucht gar nicht mehr auf."

Sangos Rüstung war an vielen Stellen zerrissen. Miroku wurde von Sky gestützt, der selber nur ein paar Kratzer hatte. Der Schlaf letzte Nacht hatte ihm wohl geholfen. Kagome ging zu Miroku und sah ihn an.

"Was ist passiert?"

Da Miroku zu schwach war um zu antworten, übernahm Sky das Reden.

"Sie kamen aus allen Richtungen. Miroku sog sie mit seinem schwarzen Loch ein, als auf einmal ein ganzer Schwarm dieser komischen Bienen auftauchte und in sein Loch flog."

Kagome suchte bei dieser Nachricht sofort die Medizin aus ihrem Rucksack. Sie überhörte Mirokus üblichen Vorschlag, ihm die Medizin Mund zu Mund einzuflössen und gab ihm die Dose in die Hand.

"Wo ist Shippo?"

Kagome sah sich suchend um und entdeckte Shippo direkt am Brunnen. Sie ging zu ihm, schaute ihn sich kurz an und stellte erleichtert fest, dass er nicht verletzt war.

"Shippo, wie sieht's aus?"

"Ganz gut. Die ersten wollten gerade in den Brunnen springen, als wir ankamen. Frag mich nicht warum, aber diese Monster können ihre Grösse so verändern, dass sie ganz leicht durch den Brunnen kommen, egal wie gross sie sonst sind."

"Das ist nicht gut. War Inu Yasha hier?"

Zur grossen Entäuschung Kagomes schüttelten alle mit dem Kopf.

*Wo ist er nur?*

"Hört zu, ich gehe durch den Brunnen um meine Familie zu warnen. Ich bin mir sicher, dass wir unmöglich alle Dämonen aufhalten können. Wenn Inu Yasha auftaucht, sagt ihm dass ihr mit seiner Hilfe durch den Brunnen kommt. Aus irgendeinem Grund können nur Inu Yasha und ich hindurch gehen, aber wenn einer von uns mitgeht, dann könnt ihr auch den Brunnen benutzen."

Sky sah in den Brunnen hinab und überlegte. Etwas machte ihm Sorgen, aber er kam nicht darauf was es war. Er versuchte angestrengt darauf zu kommen, was ihm schon die ganze Zeit komisch vorkam. Als er entferntes Brüllen hörte fiel es ihm schlagartig ein.

"Kagome, ich bin dafür, dass jetzt schon jemand mit dir geht. Vielleicht sind schon welche durch den Brunnen, bevor wir hier ankamen. Deshalb waren es auch so wenige."

Sangos Gesicht wurde blass.

"Wenige? Vier Dutzend Dämonen nennst du wenig?"

Sky nickte nur.

"Hört ihr nicht, dass eine nächste Welle im Anmarsch ist?"

Jetzt hörten alle das Gebrüll der Dämonen, das schon viel näher klang als vor ein paar Minuten.

"Wenn wirklich schon welche durch den Brunnen sind, dann hast du alleine keine Chance."

Kagome musste einsehen, dass Sky recht hatte.

"Ich gehe mit."

Alle Blicke richteten sich erstaunt auf Sesshoumaru, der bereits am Brunnen stand und hinein sah.

"Und dieser Brunnen verbindet wirklich deine Zeit mit unserer?"

Er sah Kagome noch einmal an, bevor er hineinsprang. Am Grund angekommen federte er den Aufprall ab und wartete. Da jedoch nichts passierte sprang er wieder hoch und landete auf dem Rand des Brunnens.

"Wie es scheint hast du recht gehabt. Es ist nichts passiert."

Kagome sah erst Sesshoumaru an, dann die anderen.

"Warum willst du das für micht tun?"

"Kannst du dir das nicht denken? Ich bin dir was schuldig. Ausserdem fange ich langsam an zu verstehen, warum Inu Yasha die Menschen so mag."

Bei seinem letzten Satz huschte ein Lächeln über sein Gesicht, das aber genauso schnell wieder verschwand, wie es gekommen war.

"Aber wäre es nicht besser, wenn du hier mit den anderen kämpfen würdest? Ich meine du und Sky seid die stärksten von uns. Miroku ist durch das Gift von Narakus Insekten ausser Gefecht gesetzt. Sango, Shippo und Sky können unmöglich alleine die Dämonen aufhalten, die gerade auf dem Weg hierher sind."

Sky rollte die Situation von der anderen Seite auf.

"Aber wenn wirklich schon einige Dämonen durch den Brunnen sind, dann solltest du einen starken Kämpfer bei dir haben. Und wenn sich Sesshoumaru dazu bereit erklärt, dann solltet ihr euch jetzt schnell auf den Weg machen. Umso schneller seid ihr auch wieder hier."

Kagome gab sich geschlagen und kletterte auf den Rand des Brunnens, wo Sesshoumaru die ganze Zeit gestanden und die Gegend abgesucht hatte. Jetzt nahm er Kagome wieder auf den Arm, sah noch einmal zu anderen, die ihnen zunickten und sprang dann hinein. Zu seinem Erstaunen verschwand der Brunnen um sie herum und es war, als würden sie in das tiefblaue Meer eintauchen. Nach ein paar Sekunden spürte er festen Boden unter seinen Füssen, sah nach oben und bemerkte, dass der Brunnen anscheinend in einer Hütte stand. Kagome sah das Dach des kleinen Schreins mit einer unbekannten Erleichterung. Die verschwand jedoch sofort, als sie die zertrümmerte Tür sah. Seshoumaru liess sie runter und Kagome rannte nach draussen. Alles sah aus wie immer. Kein Anzeichen eines Dämons, keine Zerstörung. Sie wagte noch ein paar Schritte in den Hof und sah sich zu Sesshouamru um.

"Spürst du irgendwelche Dämonen?"

Sesshoumaru trat ins Freie, sah sich um und lauschte.

"Ich kann keine Dämonen wahrnehmen, aber hier hängen viele verschiedene Gerüche in der Luft."

"Komm mit, ich muss nach meiner Familie sehen."

Kagome ging auf das Haus zu, während Sesshoumaru völlig fasziniert auf die Lichter der Stadt hinunter sah.

"Obwohl es Nacht ist, ist es taghell. Alles leuchtet in verschiedenen Farben."

Kagome stellte sich neben ihn und musste lächeln.

"Wenn wir das alles hinter uns gebracht haben, dann könnten wir vielleicht alle zusammen ein paar Tage hier verbringen. Es ist zwar nicht mehr so friedlich wie vor 500 Jahren, aber es gibt auch heute noch einige ruhige Plätze."

"Ich geb es nur ungern zu aber der Vorschlag gefällt mir. Es würde mich schon interessieren, wie die Welt in 500 Jahren aussieht."

"Dann wäre das ja geklärt. Und jetzt sollten wir mit unserer eigentlichen Aufgabe weitermachen. Ich muss schauen wie es meiner Familie geht. Magst du mitkommen?"

"Meinst du nicht, dass sie sich zu tode erschrecken, wenn ein Dämon in ihr Haus kommt?"

"Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen. Mein Opa wird sich wahrscheinlich riesig freuen, dass er jetzt auch noch einen vollwertigen Dämon zu Gesicht bekommt. Mein kleiner Bruder findet es bestimmt toll, den grossen Bruder von Inu Yasha kennen zu lernen. Und meine Mutter... naja. Bei Inu Yasha ging sie ihm zuerst an die Ohren, wodurch sie wohl zeigen wollte, wie niedlich sie ihn findet."

Kagome blieb der Mund offen stehen, als Sesshoumaru bei ihrem letzten Satz anfing zu lachen. Als er ihren merkwürdigen Gesichtsausdruck sah, hörte er sofort auf und schaute sie mit fragendem Blick an.

"Was hast du?"

"Äh, es ist nur so ungewohnt für mich, dich lachen zu sehen."

"Ich verstehe. Also gut, da du mich vorbereitet hast, wie deine Familie reagieren könnte, komme ich mit rein."

"In ordnung. Jetzt sollten wir uns aber beeilen."

Sie öffnete die Haustür und spähte in die Küche. Alles so wie immer. In dem Moment indem Sesshoumaru das Haus betrat, ertönte ein markerschütternder Schrei. Kagome rannte ins Wohnzimmer, gefolgt von dem Dämon, der sich jetzt schützend vor sie stellte. Im Fernseher lief gerade ein scheinbar sehr gruseliger Horrorfilm. Souta hatte sich an den rechten Arm seiner Mutter geklammert, während Grossvater sich den linken geschnappt hatte. Sie sass zwischen ihren beiden Männern und lächelte gequält. Dann sah sie den Unbekannten in der Tür stehen und Kagomes Kopf hinter ihm hervorschauen.

"Kagome, du bist ja wieder hier. Und wer ist das?"

Ihre Mutter machte den Fernseher aus, zur Erleichterung von Souta und Opa. Kagome kam hinter dem verwirrten Sesshoumaru vor, der nicht so recht verstand, warum in dem kleinen Kasten Menschen sind. Sie nahm ihre Mutter in den Arm und wurde stürmisch von Souta und ihrem Opa umarmt. Ihr kleiner Bruder sah sich den Besucher anschliessend etwas genauer an.

"Kagome du warst seit zwei Wochen nicht mehr zu hause. Wir haben uns Sorgen gemacht und wussten nicht mehr weiter."

Ihr Opa jammerte noch ein paar Minuten weiter. Dann beugte sich Souta zu seiner Schwester und erklärte ihr den eigentlichen Grund von Opas Verzweiflung.

"Er hat sich um dich eigentlich keine Sorgen gemacht, da Inu Yasha ja bei dir ist. Aber ihm gingen langsam die Krankheiten aus, mit denen er dich entschuldigen wollte."

Sesshoumaru stand noch immer in der Tür und wusste nichts mit sich anzufangen. Sowas war für ihn völlig neu. Dann erbarmte sich Kagome und befreite ihn aus dieser, ihm unangenehmen, Situation. Sie bugsierte ihn ins Wohnzimmer, wo sie ihn der Familie vorstellte.

"Bevor wir zum eigentlichen Grund unseres Besuches kommen, will ich euch erstmal Sesshoumaru vorstellen, er ist Inu Yashas älterer Bruder. Und bevor du fragst Opa, er ist ein vollwertiger Dämon."

Kagomes Mutter hielt ihm die Hand entgegen, die er nur zögernd ergriff. Er fühlte sich noch immer etwas unwohl in seiner Haut. Noch nie in seinem Leben wurde er der Familie eines Menschen vorgestellt. Um genau zu sein, noch nie in seinem Leben wurde er irgendeiner Familie vorgestellt. Kagome erkannte wohl, wie er sich fühlte und kam zum Punkt.

"Nachdem wir das jetzt hinter uns gebracht haben, müssen wir was sehr Ernstes besprechen."

Kagomes Mutter hörte den Unterton in der Stimme ihrer Tochter, der ihr mitteilte, dass sie es wirklich ernst meinte. Sie wies Souta und Grossvater an sich zu setzen, dann bot sie Sesshoumaru an Platz zu nehmen. Dieser schüttelte den Kopf und meinte, er wolle lieber stehen. Kagome setzte sich neben ihre Mutter und sah ihr in die Augen.

"Mama, ihr müsst so schnell wie möglich weg hier, am besten sofort."

Ihre Mutter sah sie entgeistert an.

"Kagome, was meinst du damit?"

"Ich mach es kurz. In der anderen Welt herrscht totales Chaos. Ein Dämonenherrscher schickte seine Armee los, um jeden der sich ihm in den Weg stellt zu töten. Von Inu Yasha fehlt seit ein paar Stunden jedes Lebenszeichen und die Dämonen sind bereits bis zum Brunnen vorgestossen. Meine Freunde kämpfen in diesem Moment gegen sie, um zu verhindern, dass sie hierherkommen können. Ich weiss nicht mal, ob sie überhaupt durch den Brunnen können, aber wenn, dann könnt ihr nicht hierbleiben. Glaubt mir, ich habe gesehen, was diese Ungeheuer anrichten können und wenn sie wirklich in unsere Welt kommen, dann wird es unzählige Opfer geben. Bitte, ihr müsst die Stadt verlassen."

Kagomes Mutter war leichenblass. Souta kam zu seiner Schwester und hatte Tränen in den Augen, als er die Frage stellte, die ihrer Mutter auf der Zunge lag.

"Was ist mit dir Schwesterchen? Du kommst doch mit oder?"

Kagome schüttelte den Kopf und musste lächeln.

"Warum lächelst du? Wie kannst du jetzt nur fröhlich sein?"

"Aber Souta, ich bin doch nicht fröhlich. Wie kann ich fröhlich sein, wenn meine Familie in Gefahr ist. Ich musste lächeln, weil du immer so ein lieber Junge warst. Ich musste eben daran denken, dass du immer fröhlich gewesen bist. Aber ich muss hierbleiben. Ich kämpfe zusammen mit meinen Freunden. Es geht um unsere Zukunft."

"Kagome, wir müssen los. Die anderen brauchen bestimmt Hilfe. Auch wenn sie mit aller Kraft kämpfen, werden bestimmt ein paar in den Brunnen gelangen."

In diesem Moment war ein lautes Krachen zu hören, das eindeutig vom Brunnen kam. Kagomes Augen weiteten sich und sie sprang vom Sofa auf. Sesshoumaru war schon draussen, als sie ihren Bogen zur Hand nahm, sich zu ihrer Mutter umdrehte und ihr noch was sagte.

"Ihr bleibt hier. Verlasst unter keinen Umständen das Haus."

Mit diesen Worten rannte sie ins Freie. Ihre Familie ging in die Küche, machte das Licht aus und sah aus dem Fenster. Souta klammerte sich an seine erstarrte Mutter, während Grossvater Bannsiegel an Wänden und Türen anbrachte. Die Augen von Kagomes Mutter konnten sich nicht von dem riesigen Dämon losreissen. Auf dem Hof stand ein gewaltiger Drache. Er stand auf zwei kräftigen Beinen. Der Körper war schmal und liess schnelle Bewegungen zu. An den Vorderläufen hatte er vier lange Krallen. Auf dem Rücken prangten zwei Flügel, die mit Leichtigkeit eine Spannweite von 20 Metern erreichen konnten. Der Hals war ungefähr fünf Meter lang und auf dem Kopf trohnten zwei Hörner. Der Kopf selbst hing 15 Meter über dem Boden und war drei Meter lang. Als der Drache sein Maul öffnete um in die Nacht hinaus zu brüllen, konnte man die 50 cm langen Zähne sehen, von denen es mindestens 200 gab. Kagome erkannte die Situation sofort und lief zurück ins Haus.

"Ihr müsst hier raus."

Kagomes Mutter war immer noch völlig gelähmt, also übernahm Souta das Reden, da Opa im oberen Stockwerk Bannsiegel verteilte.

"Aber du hast doch gesagt..."

"Vergiss, was ich gesagt habe. Woher sollte ich den wissen, dass das Biest so gross ist. Ihr geht jetzt runter an die Treppe. Bei der Grösse wird es nicht lange dauern, bis die ersten Leute ihn sehen. Ihr müsst verhindern, dass jemand hier hoch kommt."

"Wo ist Sesshoumaru?"

"Der ist draussen und überlegt, wie wir dieses Monster zur Strecke bringen können. Souta, ich verlass mich auf dich. Bring Mama und Opa hier raus. Nehmt die Vordertür und... beeilt euch."

"Was soll ich machen, wenn die Polizei kommt? Die kann ich doch nicht aufhalten."

Souta hatte recht. Das konnte er wirklich nicht.

"Verdammt, ich weiss nicht was wir tun können. Du musst dir was einfallen lassen, aber jetzt raus hier. Wir schaffen das schon."

Souta kämpfte gegen die Tränen an und nickte tapfer.

"Ich bin stolz auf dich. Jetzt geh los und hol Opa. Ich versuche Mama hier raus zu bringen."

Ohne ein Wort zu verlieren rannte Souta nach oben, während Kagome ihre Mutter an den Schultern packte.

"Mama, komm zu dir."

Sie schüttelte ihre Mutter durch und musste sich dazu durchringen ihr eine Ohrfeige zu geben. Kagomes Mutter sah erst ihre Tochter an und dann das Ungeheuer auf dem Hof, das inzwischen in einen Kampf mit Sesshoumaru verwickelt war. Der Boden bebte jedesmal, wenn der Dämon mit seinen Füssen aufstampfte.

"Kagome..."

Die Stimme zitterte.

"Was ist denn? Du musst hier raus."

"Hast du keine Angst?"

"Doch, natürlich habe ich Angst. So einen riesigen Dämon habe ich noch nie gesehen und ich hätte weitaus weniger Angst, wenn er nicht vom inneren Kontinent käme. Ich habe gesehen, was Höllendämonen anrichten können, die viel kleiner waren. Zerstörte Dörfer, tote Menschen. Sky tut mir so leid. Er musste in so einer Welt leben, bis das Tor geöffnet wurde."

In diesem Moment fiel Kagome ein, dass ihre Mutter Sky ja gar nicht kannte. Doch bevor ihre Mutter wieder etwas sagen konnte, kamen Souta und Opa die Treppe runtergestürmt.

"Ist alles klar?"

Souta nickte. Die Tränen aus seinen Augen waren verschwunden.

"So und jetzt seht zu, dass ihr hier endlich rauskommt."

Kagome drehte sich um um zu gehen, doch ihre Mutter hielt sie fest.

"Pass auf dich auf."

Kagome nickte und rannte nach draussen. Sesshoumaru hatte dem Drachen nur wenig entgegenzusetzen. Der riesige Dämon konnte wegen des Platzmangels auf dem Hof nicht mal richtig kämpfen und hatte trotzdem die Oberhand. Jetzt sah Kagome, dass der Dämon einen langen Schwanz hatte, mit dem er gerade nach Sesshoumaru schlug. Dieser wich geschickt aus und griff mit seinen Giftklauen an. Als die Klauen auf die Haut des Dämons prallten stoben Funken in alle Richtungen.

"Dieses Mistvieh hat auch noch einen starken Panzer."

Aus den Augenwinkeln sah er, dass Kagome das Haus verlassen hatte.

"Kagome, kannst du mit deinen heiligen Pfeilen was ausrichten?"

"Ich versuch's."

Sie spannte den Bogen und zielte auf den Hals. Das Licht ,das von dem Pfeil ausging, lenkte die Aufmerksamkeit des Drachens auf Kagome. Er sah auch den Pfeil und es gelang ihm tatsächlich, den Pfeil mit dem Flügel so abzuwehren, dass er jetzt auf Sesshoumaru zuflog. Dieser konnte nur knapp ausweichen. Der Pfeil traf die Hauswand, die von der heiligen Kraft durchflutet wurde. Es bildete sich eine starke Energieladung, die sich immer weiter ausbreitete. Kagome konnte sich das nicht erklären bis ihr ein entscheidender Gedanke kam.

"Sesshoumaru, kannst du ihn eine Weile beschäftigen?"

"Ich kanns versuchen, aber lange wird mir das nicht gelingen."

"Ich brauche auch nicht lange."

Sie rannte um das Haus herum zur Tempeltreppe. So schnell wie möglich eilte sie die Treppe runter und fand an ihrem Fuss ihre Familie, die verzweifelt versuchte eine Menschenmasse von der Treppe fernzuhalten. Als die Leute Kagome sahen wollten sie zu ihr durchdringen, um von ihr zu erfahren, was da oben los war. Sie ignorierte alle und lief zu ihrem Opa.

"Opa, ich brauche sofort deine Bannsiegel."

"Warum das denn?"

"Frag nicht. Gib sie mir einfach."

Opa griff in die Tasche und holte ein gutes Dutzend Bannsiegel heraus. Kagome griff zu und steckte eines davon auf eine Pfeilspitze. Überzeugt, dass Sesshoumaru sie hören konnte, wenn sie nach ihm rufen würde, tat sie eben dieses.

"Sesshoumaru, pass auf! Halt dir die Augen zu!"

Sesshoumaru hörte Kagome rufen, sprang ein paar Meter zurück und bedeckte seine Augen. Kagome zielte mit dem Pfeil in den Nachthimmel, beobachtet von der Menschentraube und liess los. Der Pfeil flog in einem Bogen über den Tempel und liess dort seine Kraft frei. Das Licht erhellte den ganzen Himmel und dem Drachen tat diese heilige Kraft in den Augen gar nicht gut. Sie fingen an zu dampfen und schliesslich verfaulten sie. Der blinde Dämon war ausser sich vor Wut. Durch einen Spalt zwischen den Fingern sah Sesshoumaru das Licht abschwächen und verschwinden. Mit einem gewaltigen Sprung landete er neben Kagome und berichtete ihr, was oben passiert war. Inzwischen waren auch mehrere Polizisten eingetroffen und drängten sich zu Kagome und Sesshoumaru durch.

"Könnten sie uns vielleicht mal erklären, was hier los ist?"

Kagome hätte das ganze vielleicht ohne Problem erledigt, aber just in diesem Moment brüllte der Drache seine ganze Wut hinaus. Die Polizisten griffen nach ihren Waffen und rannten die Treppe hoch.

"Nein, tun sie das nicht!"

Einer der Beamten blieb stehen und drehte sich zu ihr um.

"Sie bleiben hier. Wir haben alles unter Kontrolle."

Mit diesen Worten eilte er seinen Kollegen nach.

"Nein, haben sie nicht."

Kagome sah Sesshoumaru an und dieser nickte. Sie hielt sich an ihm fest und er wollte gerade springen, als von oben Schüsse und ein paar Wortfetzen zu hören waren.

"...Verstärkung anfordern."

"Was...haben keine Wirkung."

Dann verstummten Stimmen und Schüsse. Man hörte nur noch das Brüllen des Dämons und das Schreien der Polizisten. Kagomes Mutter hielt Souta fest im Arm und stellte sich neben ihre Tochter.

"Was passiert da oben?"

Die Frage beantwortete sich von selbst, als der kopflose Körper eines Polizisten auf der Treppe landete. Die Menschen gerieten in Panik und rannten in alle Richtungen davon. Kagome ging zu ihrer Mutter um ihr noch ein paar Worte zu sagen.

"Ich muss jetzt gehen, sonst ist alles aus. Wir finden schon eine Lösung."

Zu ihrer Überraschung stellte sich Sesshoumaru neben sie.

"Machen sie sich keine Sorgen. Ich werde auf ihre Tochter aufpassen."

In diesem Moment hörten sie eine sehr bekannte Stimme.

"Sankon-Tessou!"

Kagome und Sesshoumaru sahen sich an.

"Das ist doch unmöglich."

"Ist er es wirklich?"

Sie rannten die Treppe nach oben und stolperten fast über den Kopf des Drachens. Der Dämon wurde von irgendwas wortwörtlich zerrissen. Sein Kopf lag vor ihren Füssen, die Flügel waren beide abgetrennt und lagen in Stücke gerissen über den Hof verteilt. Der Körper war an mehreren Stellen völlig zerfetzt. Die Vorderbeine wurden beim Auprall auf den Boden nach oben geknickt und gebrochen. Der Schwanz war am Ansatz vom Körper sauber abgetrennt.

"Ich kann Inu Yasha nicht wahrnehmen. Er war nicht hier."

"Aber du hast ihn doch auch gehört, oder?"

"Ja das habe ich. Aber ausser den Überresten des Dämons rieche ich nichts. Deshalb frage ich mich auch, was hier passiert ist."

"Die Energie ist weg."

Er sah sie fragend an.

"Als der Pfeil die Hauswand traf hatte sich doch eine Energieladung gebildet."

"Ja richtig, aber sie kann unmöglich so stark gewesen sein, dass dieser Drache so zerrissen wird."

"Wer weiss. Du hast doch gesehen, was der Pfeil getan hat, den ich mit einem Bannsiegel von meinem Opa versehen habe. Und an dieser Wand hingen bestimmt dutzende, so wie ich meinen Opa kenne."

"Da könnte was dran sein."

Kagomes Familie kam gerade die Treppe hoch und fand den toten Drachen vor.

"Opa, wie viele Bannsiegel hast du in meinem Zimmer und in der Küche angebracht?"

"Naja, das müssten ziemlich genau 50 Stück gewesen sein. Warum fragst du?"

"Du hast doch gesehen, was eines mit meinem Pfeil getan hat. Und vorhin wurde diese Wand von einem Pfeil getroffen."

"Das müsste ja dann eine gewaltige Kraft freigesetzt haben."

"Du siehst ja, wie gewaltig sie war. Und so leid es mir tut, aber wir müssen weg."

Ihre Mutter war aufgeregt, wie selten zuvor.

"Das kann doch nicht dein Ernst sein. Du bist hier nur knapp mit dem Leben davon gekommen und willst gleich weiter machen?"

"Ich bin nicht knapp mit dem Leben davon gekommen. Es gab schon viele Situationen in denen ich nicht so viel Glück hatte."

"Ich bitte dich, sei vorsichtig."

"Na klar."

Sesshoumaru war schon beim Brunnen und wartete auf sie. Sie packte ihn am Arm und zusammen sprangen sie hinein. Auf der anderen Seite herrschte totale Finsternis. Über sich hörten sie das Schlachtengetümmel. Sesshoumaru kam zu dem Schluss, dass ein Dämon über dem Brunnen lag.

"Also gut. So wie sich das da oben anhört, ist das der perfekte Zeitpunkt um zu testen, wie stark ein Pfeil mit drei Bannsiegeln ist."

Sesshoumaru trat ein paar Schritte zurück, während Kagome den Pfeil vorbereitete. Sie richtete den Bogen senkrecht nach oben. Der Pfeil durchschlug den toten Dämon und sauste in den Himmel. Der Schweif, den er hinterliess, löschte alle Dämonen aus, die in seinem Wirkungskreis waren. Durch die Kraft des Pfeiles eingeschüchtert zogen sich die Dämonen vorerst zurück.

"Sie sind wieder da."

Kagome konnte Shippos fröhliche Stimme nur gedämpft hören, da noch immer der tote Dämon über dem Brunnen lag. Miroku saugte ihn aus dem Weg, so dass die beiden aus dem Brunnen klettern konnten. Da die Dämonen fürs erste weg waren gingen alle ins Dorf zurück, wobei Kagome ihnen erzählte, was auf der anderen Seite des Brunnens passiert war. So erfuhr sie auch, wie der Drache immer kleiner wurde und im Brunnen verschwand.

"Sky, gibt es von diesen Drachen noch mehr?"

"Ja leider. Sie bilden die Hauptstreitmacht in Nunomarus Armee. Wie konntet ihr ihn vernichten?"

Kagome erzählte von den Bannsiegeln, die ihre Pfeile verstärkten.

"War Inu Yasha inzwischen hier?"

Sie erntete allgemeines Kopfschütteln. Im Dorf angekommen machten es sich alle mehr oder weniger bequem und waren sehr schnell eingeschlafen.
 

"Souta, hast du die Bannsiegel angebracht, wie ich es dir gesagt habe?"

"Ja Opa. Je hundert in Kagomes und meinem Zimmer. 50 im Badezimmer und Mama belegt ihr eigenes und dein Zimmer."

"Sehr gut. Das sollte fürs Erste reichen."

*knirsch*

"He, hast du das auch gehört?"

"Klingt als käme es vom Brunnen. Meinst du Kagome ist schon wieder..."

Mit einem lauten Krachen stürtzte das Haus in sich zusammen.
 

Das war's erstmal wieder. Das nächste Kapitel folgt in ein paar Tagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lilli-chan
2004-04-08T15:38:46+00:00 08.04.2004 17:38
*arina zustimm*
Find ich auch!!! Tolle Einfälle!
Von:  arina-chan
2004-01-22T19:04:38+00:00 22.01.2004 20:04
Die Geschichte ist der HAMMER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
arina ^-^


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