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Maschineller Weltuntergang

von

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Der rote Ritter

Der rote Ritter sah das Unheil nicht, das ihn erwartete - aber er ahnte, daß sein Untergang bevorstand. Immer wieder hob er den Kopf von seinem Mahl, versuchte, ein klares Bild von seiner Umgebung zu bekommen und immer wieder zwang ihn der Hunger, weiterzuessen, anstatt einen sicheren Unterschlupf aufzusuchen.
 

War da nicht gerade ein Schatten über ihm hinweggezogen. Verängstigt hielt er in seiner Mahlzeit inne, wagte nicht, auch nur einen Muskel zu regen. Aber nein, der Schatten kehrte nicht zurück, also war er wohl nicht entdeckt worden.
 

Nur weiteressen, wer wußte schon, wann er wieder die Gelegenheit dazu haben würde, seinen Bauch zu füllen. Er konnte sich kaum an seine letzte Mahlzeit erinnern. In dieser Kälte bedeutete Hunger den Tod.
 

Eine warme Strömung erreichte ihn. Für einen Moment genoß er die Wärme, doch dann wurde ihm klar, was das bedeutete. Ein wirklich großes Wesen war in der Nähe. Wenn es auf diese Oase aufmerksam wurde, bedeutete das nicht nur seinen Untergang, sondern würde die Verheerung der ganzen Umgebung, den Tod Tausender bedeuten. Eine wahrhafte Apokalypse!
 

Der Sog begann langsam, noch konnte er sich festklammern und ihm standhalten, aber er würde stärker werden, das war ihm klar. Er würde sterben, aber trotz dieses Bewußtseins stopfte er einen weiteren Brocken zwischen die Kiefer, schluckte automatisch, klammerte sich fest.
 

Jetzt erwischte ihn der Sog, wirbelte ihn herum, Leidensgenossen, Bröckchen vom Untergrund, sogar seine Feinde wurden von dem Sog erfaßt, der ihn unaufhaltsam mit sich zog, hinein in eine riesige dunkle Öffnung. Er verlor die Besinnung und seine letzten Gedanken kreisten um sein nahendes Ende und die Erleichterung es nicht bei vollem Bewußtsein zu erleiden.
 

*
 

Und dann kam er wieder zu sich. Wie konnte das sein? Er war verschlungen worden von einem gigantischen Etwas, einem unvorstellbar großen Ungeheuer, das ihn offenbar einfach wieder ausgespuckt hatte. Die Temperatur war angenehm, der Untergrund fest, und der Geruch seiner Lieblingsspeise erreichte ihn. Er bewegte sich vorsichtig in die Richtung.
 

Der Geruch war köstlich und der Geschmack erst! Der Genuß einer solchen Gaumenfreude lag seinen Empfindungen nach Äonen zurück.
 

Ein dunkler Schatten!
 

Er erstarrte. Wieder ein Schatten - doch nichts passierte. Eine unsichtbare Barriere trennte ihn von der Bedrohung.
 

* * *
 



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