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Wolfsherzen


Erstellt:
Letzte Änderung: 15.03.2020
abgeschlossen
Deutsch
8575 Wörter, 3 Kapitel
Yuriy trifft auf seine Mutter und das Fuchsmädchen, verliert den Verstand und findet sich wieder. Sergeij versucht zu helfen, Ivan hat die richtigen Worte, Kai bringt den Funken und Boris holt ihn heim. Wolfsherzen sind verschwiegen und schwierig, aber der Hunger nach Licht treibt sie immer, immer nach vorn.

***

Ich sag's gleich, ich hab keine Ahnung von Physik und kann nur hoffen, dass diese Teile nicht zu großer Blödsinn sind.
Großer Mood-Song für das Machwerk ist Wolf von First Aid Kit, weil ich predictable af bin.
Das hier kann als Ergänzung bzw. nächster Teil zu Katzenjammer und Scherbenlied verstanden werden, muss aber nicht. (Auch wenn Ivans Kater Rodja kurz vorkommt.)

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
~komplette Fanfic~ V: 09.03.2020
U: 15.03.2020
Kommentare (13 )
8575 Wörter
Kapitel 1 Abrutsch E: 09.03.2020
U: 14.03.2020
Kommentare (4)
3590 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 2 Aufprall E: 10.03.2020
U: 14.03.2020
Kommentare (4)
2264 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 3 Aufbruch E: 12.03.2020
U: 15.03.2020
Kommentare (4)
2721 Wörter
abgeschlossen
KindleKindle
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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  FreeWolf
2020-03-10T21:17:34+00:00 10.03.2020 22:17
Ich liebe sehr viel an diesem ersten Teil, was du in meinem begeisterten und wenig eloquenten Livecomment mitbekommen hast. :D Ich versuche nun etwas mehr eloquent und etwas geordneter meine Eindrücke hier zu hinterlassen. Insgesamt hast du einen guten Punkt für den Cut gefunden, weil viel passiert und mich die Geschichte mitgerissen und getragen hat. Es ist viel zu verdauen, auf die gute Art. Ich habe auch sehr viel gefühlt beim Lesen (und Wiederlesen).

Ich kannte den ersten Satz ja schon, dieses kleine Monsterchen, das so viel über Yuriy verrät: Er ist schlau, er weiß sehr viel und dieses Wissen gibt ihm manchmal Halt, nur eben nicht immer, etwa wenn ein Fuchsmädchen wie ein Komet in ihm einschlägt und buchstäblich lebensverändernde Ereignisse in Gang setzt. Ich liebe die Szene, in der sie furchtlos "Du bist nicht meine Mama" zu ihm sagt und dein kleines Nicken auf Gippius, das mich gleich dazu veranlasst hat, mir wieder einmal ihre Gedichte zu Gemüte zu führen.
Yuriys Umgang mit dem Fuchsmädchen ist übrigens sehr in character, finde ich - so wie er auf ihre Frage, wie er heiße, mit der Gegenfrage nach ihrem Namen reagiert, war nicht nur aus seinem Innenleben, auch aus seiner Art, mit ihr umzugehen klar, dass er irgendwo zwischen minding his own busindess und Verantwortungsgefühl hin und hergerissen ist. Ich hatte das Gefühl, alles in Yuriy steht still, ähnlich wie die Spieluhr an die er denkt, als er seine Mutter vor sich sieht. Auch die Formulierung, die zeigt, dass er sie nicht mehr als seine Mutter ansieht, hat mir mein Herz ein kleines Bisschen mehr gebrochen - genauso wie ihr "Yura", auf das hin er sie verbal von sich stößt.
Generell mag ich das pacing dieser Geschichte sehr gerne, es bewegt sich in angenehmem Tempo zwischen Innensicht und dem Kontakt zur Außenwelt - wobei sich das von Teil zu Teil verändert, nachdem Yuriy sich immer mehr in sich selbst zurückzieht im Laufe dieser ersten drei Teile.

Im zweiten Teil bricht mir das schwarze Loch in Yuriy, das ihn dazu zwingt, sich seine Hände wund zu waschen - und Sergejs Können im Verbändeanlegen nach zu schließen nicht zum ersten Mal - noch ein bisschen mehr mein armes geschundenes Herz. Ich fühle mich ein wenig wie Sergej, der Yuriy bestimmt, aber doch schützend (die schützende Hand an Yuriys Hinterkopf hat mich an ein Baby denken lassen) nimmt und ihm unbeholfen zu helfen versucht. Er mag nicht Boris sein - übrigens gefällt mir sehr, wie du sehr langsam, aber gut platziert verdeutlichst, dass Kai und Boris und Yuriy zusammen sind - aber er bemüht sich auf seine Weise, indem er um drei Uhr früh totmüde in der Küche sitzt, mit Yuriy Listen macht und ihn dazu zwingt, zu schlafen. Mein Herz war ein wenig besänftigt als Yuriy Sergej Kaffee in seiner Lieblingstasse hingestellt hat und erleichtert, als er doch ein wenig Schlaf gefunden hat.
Sein Dämonenhirn ist garstig und unendlich nachvollziehbar und ich habe das "Fick dich", das Yuriy zurückdenkt richtiggehend gefühlt.

Ich mag deinen Ivan (und Rodja) unglaublich gern. Ich liebe es wie er nicht nur ein Talent dafür hat, Uhren zu reparieren, sondern auch Yuriy irgendwo wieder ein wenig heile machen kann. Er bringt Yuriy dazu, ein wenig aus seiner Schale herauszukriechen und die kleinen Maßnahmen der Verhaltenstherapie scheinen ihm auch gutzutun.

Ja, langer Rede kurzer Sinn: Ich bin restlos begeistert und freue mich jetzt sehr auf den nächsten Teil. <3
Antwort von:  Mitternachtsblick
21.03.2020 13:03
Hier nochmals danke für den Livecomment, der mir viel Freude gemacht hat, genauso wie dieser ausführliche schriftliche Kommentar. <3

Ich hab viel drüber nachgedacht, wie ich Sinaida gestalte, bis ich dann beschlossen habe, dass ich ein Kind will, das nie Angst kennengelernt hat und diesen fiercen Kern hat, den Yuriy an sich ja auch sehr hat. Erfahrungsgemäß weiß ich auch, dass solche Situationen, in denen man vom Leben einfach komplett überrumpelt wird, genau diesen Stillstand hervorrufen, den du da beschrieben hast - man reagiert zwar auf äußere Reize, kommt aber gar nicht wirklich zur Verarbeitung, weil man sich da in einer gewissen Extremsituation befindet. Deswegen klappt Yuriy auch erst danach wirklich zusammen, wie jemand, der sich halt durch die Schlacht an der Front kämpft, bis er wieder den Bunker erreicht hat. Danke auch, dass das verbale Wegstoßen bemerkt wurde - das war für mich einer der wichtigsten Sätze, den er in dem ganzen ersten Kapitel sagt und ich wollte, dass es wehtut. Nicht nur nur seiner Mutter, sondern auch der Leserschaft. :D
Ich wollte auch unbedingt Sergeij als denjenigen, der dieses komplette, stillschweigende Einbrechen als erstes registriert und recht radikal, wenn auch vielleicht nicht ganz durchdacht mit dem Wegziehen vom Waschbecken darauf reagiert. Ich glaube, das ist einer der Teile, wo man das permanente Ringen gegen die Mental Illness am Deutlichsten spürt,aber es war mir auch wichtig zu zeigen, dass die mittlerweile alle an einem Punkt angekommen sind, wo sie coping mechanisms entwickelt haben und Situationen nehmen, wie sie kommen, um dann für eine Besserung zu arbeiten.
Bei Ivan habe ich versucht, diese beginnende Unabhängigkeit, die sich ja auch schon in "Katzenjammer" und "Scherbenlied" abgezeichnet hat, so gut wie möglich beizubehalten. Er macht sein eigenes Ding, aber er ruht mittlerweile in sich selbst und gibt deswegen nicht gleich die Beziehungen auf, die wichtig für ihn sind. Dass er Menschen repariert, wie er Dinge repariert ist mir beim Schreiben gar nicht aufgefallen, bis du es gesagt hast, aber das finde ich wirklich schön. <3
Von:  Phoenix-of-Darkness
2020-03-10T09:32:00+00:00 10.03.2020 10:32
Uiui...allein die ersten Zeilen verursachten mir ein Gefühl...gleich vor die Klasse treten zu müssen und über ein Thema sprechen zu müssen, welches ich Null beherrsche. Doch zum Glück hielt dieses Gefühl nicht lange an. Denn bereits in den ersten paar Zeilen durchlief ich ein Wechselbad an Emotionen. Von dem angesprochenen Bammel vor einer Klasse stehen zu müssen, über leichtes frösteln, da du den Tag in Russland so bildhaft beschrieben hast bis hin zu aww er hat jetzt sogar Kais Schal geklaut (Verdammt das muss einer mal zeichnen), war alles dabei. :)

Bei dem aufeinander Prallen von Yuriy und dem Fuchsmädchen musste ich erst schmunzeln. Sie muss wirklich eine unglaubliche Wucht / Geschwindigkeit gehabt haben und der verlockende Gedanke eines Ivans...welcher dies früher auf andere und doch ähnliche Art getan hat, war einfach goldig.
Auch das Verhalten der beiden bzw. die kleine Neckerei bezüglich der roten Haare, hatte etwas geschwisterliches.
Ich fühlte mich an mich und meinen Bruder erinnert. Zwar ist dieser jünger als ich...aber er hätte durchaus die Rolle des Fuchsmädchen eingenommen.

Das Aufeinandertreffen der kleinen "Familie"
Ich habe die Luft vor Spannung angehalten. Es war so, so gut beschrieben, dass ich schier aufgehört habe zu atmen.
Die verschiedenen Emotionen und die kleinen Einblicke in Yuriys Erinnerungen aus einer vergessenen zeit - einfach Wahnsinn.
Erst als sie Yuriy mit "Yura" angesprochen hat, habe ich glaub ich wieder Puls gehabt.
Es hat mich zurück in die Realität geholt. Ich liebe diesen Kosenamen für Yuriy, doch hier hatte es einen verdammt bitteren Nachgeschmack und ich hätte Yuriy zu gern in den Arm genommen.

Der Beginn von Akt 2 hat etwas sehr poetisches in meinen Augen und passte sehr gut zur Situation.
Ich frage mich wie du nur darauf gekommen bist. Das ist absolut genial.
Weniger genail fand ich Sergejs Wahl der Küche. ^^"
Mein erster Gedanke war: //Aber da ist doch auch ein Waschbecken.//
Dennoch sehr gut von ihm, dass er Yuriys Spirale etwas durchbrochen hat indem er ihn aus dem Bad gewuchtet hat.
Interessant fand ich auch den Zwiespalt mit Yuriys "Dämonenhirn". Zeigt es doch, gegen welche Art von inneren Dämonen der Rotschopf so zu kämpfen hat.
Auch die Beschreibung seiner Hände - Hut ab. Ich bin ja beruflich einiges gewohnt...aber die Erläuterung der Fingerkuppen im Vergleich zu einem aufgeschnittenen Wal - ekelhaft. *würg*
Jeder Dermatologe hätte da zu tun.

Das Gespräch zwischen Yuriy und Sergej hat mich an die Konversation zwischen Yuriy und Ivan erinnert, als Yuriy einen teil von sich auf Rodja projeziert hat.
Und ich muss sagen...wenn das alles stimmt....Yuriy ist verdammt intelligent. Also an und für sich war mir schon klar, dass er jetzt nicht blöde ist...aber er ist halt verdammt schlau auf fachlicher Ebene.

Bei Ivans Zimmer musste ich schmunzeln. Irgendwie kam ich auf den Gedanken, dass er etwas Steampunkmäßig angehaut sein könnte und dann kam mir der Gedanke....bei Disney wäre er wohl wie Tinkerbell....eine Tinker Fee.
Dabei musste ich dann widerrum lachen.
Aber bei all den Regalen und Knöpfen und Trödel...sieh es mir bitte nach ;)

Bei dem Gespräch zwischen Yuriy und Ivan bin ich wieder sehr abgedriftet in meine Eigenart zwischen den Zeilen lesen zu wollen und das was ich da reininterpretiert habe / du eventuell auch beabsichtigt hast war...so...
*schnief* ...traurig.
Dennoch war es interessant zu erfahren, dass Ivan eine Tante hat und wie dieses verhältnis ist.
Von Ivan war es an dem Punkt dann auch, sehr schlau von seinem Verhältnis zu berichten um Yuriy nicht ganz zu verlieren bezüglich des Gespräches.

Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.
Antwort von:  Mitternachtsblick
10.03.2020 12:43
Du bist so lieb, vielen Dank, dass du immer so ausführlich kommentierst und zwischen den Zeilen liest ;_; <3

Ich wollte, dass seine Schwester ein Frechdachs ist, ein Kind, das nie gelernt hat, Angst zu haben. Hab mich da vielleicht auch ein bisschen von der Dynamik zwischen mir und meinem Bruder inspirieren lassen - Yuriy und seine Halbschwester sind hier zirka 10-12 Jahre auseinander und zwischen mir und meinem Bruder liegen auch 10 Jahre, das gibt Geschwistern mitunter durchaus eine interessante Dynamik. XD

Ich bin recht lang an dem Aufeinandertreffen gesessen, weil das für mich so eine schwierige Szene war. Freut mich sehr, wenn sie den Impact hatte, den ich mir gewünscht hab. <3

Der Beginn von Teil 2 ist meinem Headcanon geschuldet, dass Yuriy durchaus viel mit Astrophysik anfangen kann und Sterne sterben tatsächlich auf diese Art und Weise. Wie du richtig gemeint und herausgelesen hast kommuniziert Yuriy in meinen Augen selten direkt, sondern meistens per Proxy. Die ganzen Ausführungen zu Sternen etc fließen da rein. :3 Und ja, du hast Recht, da hat Sergeij mit der Küche nicht ganz gescheit gedacht - aber zu seiner Verteidigung, es ist drei Uhr morgens und er hat glaube ich erstmal aus dem Instinkt gehandelt, dass er Yuriy aus dem Bad bekommt. XD Ich find's auch gut, dass das Bild mit den Walhänden grauslisch wahrgenommen wurde, denn das war durchaus der Sinn der Sache. Ich wollte bewusst ein sprachliches Bild, das die shitty Realität von dieser Zwangshandlung greifbar macht.

Bezüglich Ivan liebe ich die Idee von ihm als Tinker Fee XD Wolfi meinte gestern, dass Ivan Leute repariert, wie er Dinge repariert und das fand ich echt schön. Und bei dem Gespräch - bei ALLEN Gesprächen, die Yuriy führt - darfst du bitte unbedingt zwischen den Zeilen lesen, das ist durchaus beabsichtigt und ich freu mich wie ein Schneekönig, wenn das gemacht wird. <3