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Nachtschicht

Team 7
von

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Heißer Morgen bringt Kummer und Sorgen

Es war Hochsommer in Konoha, erbarmungslos brannte die Sonne vom Himmel, ihr Licht war so blendend hell, dass alle Farbe aus der Umgebung zu weichen schien. Die sonst so grünen Wiesen lagen verdorrt da und man munkelte, dass der Hyuuga-Clan jammernd den Hokage darum bat, die ihrigen bewässern zu dürfen. Man sagt, sie seien erfolglos, und man sagt sich auch, dass das Dorf darüber kicherte.

Sasuke Uchiha ließ sich Zeit, viel Zeit. Seine Hände steckten in den Hosentaschen und er schlenderte dem Ort seiner Bestimmung entgegen, während er entschied, dass Hochsommer eine beschissene Jahreszeit war, weil sie einem den Verstand aus dem Schädel brannte. Und weil er so verdammt helle Haut hatte und bei der letzten Mission ständig mit Eincremen beschäftigt war. Es war nicht einfach gewesen, Sakura davon abzuhalten, ihm den Rücken einzuschmieren; dann hatte sich auch noch Kakashi angeboten, mit diesem boshaften Schalk in den Augen und Sasuke hätte am liebsten das Handtuch geschmissen, aber irgendwer musste diesen Reisbauern ja zurück nach Hause begleiten – der hatte schließlich dafür bezahlt (und sich königlich amüsiert). Naruto konnte man das unmöglich alleine überlassen, er hatte unterwegs alles mit Kunai und Shuriken beschossen, das sich bewegte. Der Hase, den es zum Abendessen gab war ganz passabel gewesen.

Sasuke konnte sich Zeit lassen, das tat sein Teamführer Kakashi Hatake schließlich auch! Und Naruto erst! Ach, wozu sich die Hacken früh morgens abrennen, weil der Wecker die Batterien gefressen hat, wenn alle anderen selbst dann nicht aus dem Quark kamen, wenn die Bude in Flammen stand? Dann kann man auch gemütlich zum Zielort schlendern, das war ja keine Mission, zumindest noch nicht.

„Sasuke, seit wann kommst du denn so spät?!“, krähte ihm Sakuras helle Stimme entgegen, als er sich dem Treffpunkt näherte.

Natürlich, Kakashi und Naruto waren auch schon da, typisch. Immer, wenn man beschließt es den anderen gleich zu tun, tun sie was anderes!

Kakashi schüttelte theatralisch den Kopf. „Sasuke, Sasuke. So wird man aber kein Chuunin.“

„Kein, was?“, murmelte Naruto verdutzt und sprang vom Ast, auf dem er nutzlos herumgelegen hatte, um jetzt nutzlos herumzustehen.

„Vergiss es Naruto, das kapierst du sowieso nicht“, brummte Sasuke mies gelaunt.

Narutos fragendes Gesicht wandelte sich in ein zorniges. „Ich kapiere sehr viel mehr als du denkst!“

„Ich denke sehr viel mehr, als du je kapieren wirst …“

„Okay, okay, Schluss mit Streiten, wir haben eine Mission“, mischte Kakashi sich halbherzig ein und stellte sich zwischen seine beiden Genin, die sich teils wütend, teils gelangweilt anfunkelten. „Unsere Mission ist sehr wichtig. Wie ihr alle wisst, muss Konoha rund um die Uhr bewacht werden, damit niemand Unbefugtes sich Zutritt verschafft oder schlimmer noch – feindliche Ninjas.“

Sasuke zuckte mit den Schultern, selbst diese kleine Bewegung war bei der derzeitigen Wärme Schweiß treibend. „Denken Sie echt, Sensei? Wie kommen Sie nur darauf?“, sagte er ironisch und machte große Augen. Ihm war heute danach, wenn er leiden musste, sollten das auch alle anderen.

Kakashi verpasste ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Mir ist zu warm für Albernheiten. Wir haben Nachtschicht, Ende der Missionsvorstellung.“

„Nachtschicht?“, fragte Sakura verdutzt nach und stand von der Bank auf, die sich dankenswerterweise unter einem Laubbaum befand. Sasuke bewegte sich in Zeitlupe darauf zu – Schatten!

„Nachtschicht“, wiederholte Kakashi. Er saß bereits auf der Bank.

Wie ist er so schnell ?! Entweder die Hitze hatte Sasukes Gehirn bereits eingeweicht oder Kakashi war selbst im Hochsommer wieselflink.

Der Jounin legte seine Arme auf der Rückenlehne ab und streckte die Beine aus. „Ihr dürft euch zu euren Klimaanlagen verkrümeln und warten bis es 20 Uhr abends wird. Dann treffen wir uns am Eingangstor und lösen die Spätschicht ab, gemeinsam mit anderen Teams, behalten wir die Tore und Mauern Konohas im Auge.“

Sasuke setzte sich langsam auf die Bank, deren Holz war zwar nicht kühl, aber auch nicht brechend heiß. „Das klingt verdammt langweilig!“

„Vielleicht, aber es ist eine wichtige Aufgabe, ein wichtiger Dienst an unser Heimatdorf.“

„Sie finden diese Mission genauso stinklangweilig wie wir!“

„Vielleicht. Und jetzt ab mit euch nach Hause, ihr müsst fit für die Nachtschicht sein“, befahl Kakashi und winkte träge, als Zeichen, dass seine Genin vorerst entlassen waren.

Sasuke saß nun aber endlich auf der Bank und dort würde er jetzt auch eine Weile bleiben, es war schließlich ein hart erkämpfter Sitzplatz im Schatten.

Naruto hatte wie üblich seine Arme hinter dem Kopf verschränkt und zog ein grimmiges Gesicht. „Warten? Bis 20 Uhr? Das ist ja total öde, echt jetzt! Was soll ich denn bis dahin machen?!“

„Lernen“, knurrte Sakura.

„Trainieren“, schlug Kakashi gelangweilt vor.

„Die Klappe halten!“ Wir wissen, wer das gesagt hat.

Genervt ließ Naruto die Arme hängen. „Total bescheuert!“

Sasuke sank seufzend auf der Bank in sich zusammen, hoffentlich würden die Temperaturen am Abend abnehmen, ansonsten konnte er nur hoffen, dass es auch dem Feind zu heiß war, um sich um einen Einbruch zu bemühen.

Auch Sakura stand unschlüssig im gleißenden Sonnenlicht herum, hin und wieder huschten ihre grünen Augen zu Sasuke hinüber, der so tat als würde er es nicht bemerken. Kakashi las, seine Genin waren vorerst Luft für ihn, erst um 20 Uhr musste er sich wieder seinen Pflichten widmen.

„Verdammt, ich werd sehen, was die anderen so machen!“ Mit diesen Worten rannte Naruto davon und Sasuke fragte sich, wie sein Teamkamerad bei dieser Affenhitze noch so schnell unterwegs sein konnte, ohne tot umzufallen und an Ort und Stelle in Flammen aufzugehen.

„Sasuke …“

Ach ja, Sakura war ja auch noch da. Wann geschahen denn eigentlich die guten Dinge, wie Sonnenfinsternis, Eis umsonst oder Herbst?

„Ich gehe jetzt gleich nach Hause und wappne mich mental für die Nachtschicht“, erklärte er Sakura, deren Gesichtszüge große Enttäuschung widerspiegelten.

Mit hängenden Schultern stand sie da. „Oh, verstehe. Ja, das macht Sinn. Ich sollte wohl dasselbe tun …“

„Solltest du“, murmelte Sasuke und kämpfte sich auf die Beine. Er war 13, wie konnte das bisschen Sommer nur so zermürbend für ihn sein? Warum war er das nicht für Kakashi, der in voller Montur auf der Bank lümmelte und Groschenromane las? Egal, zurück zur Klimaanlage und sich mit der Idee anfreunden, die ganze Nacht Narutos doofes Geplapper ertragen zu müssen und Sakuras schmachtende Blicke. Mentales Training war keineswegs untertrieben.



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