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Weiß Kreuz

Unschuld und Sünde
von

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Problembewältigung

"Wo ist Yotan?" Omi, der früher nach Hause gekommen war, sah Ken fragend an. Er flüsterte verschwörerisch, als er den Anderen in der Küche fand.
 

"Ran hat ihn eine Auslieferung machen lassen. Aya kommt doch bald nach Hause. Und er will nicht, dass sie sich über den Weg laufen." Der Dunkelhaarige hob leicht die Schultern.
 

So ging das nun schon zwei Wochen. Seit genau zu dem Zeitpunkt, als sich Rans Verdacht bestätigt hatte und es dir Prügelei zwischen ihm und Yoji gegeben hatte.
 

"Meint er wirklich, dass er die beiden so voneinander fernhalten kann?" Omi hob skeptisch eine Braue. "Aya-chan hat mir nämlich heute erzählt, dass Yoji bei ihr geschlafen hat. Er hat sich aber wohl noch bevor sie aufstehen musste aus ihrem Zimmer geschlichen, weil Ran sie im Moment immer wecken kommt."
 

"Anscheinend glaubt er das." Ken hob leicht die Schultern und ließ sie sofort wieder sinken. "Allerdings entgeht ihm dabei eine gewaltige Kleinigkeit."
 

Omi stutzte leicht und trat näher zu ihm, damit Ken nicht so laut reden musste.
 

"Aya kichert häufiger, als sie es sonst tut. Und hin und wieder lässt sich auch ein ganz leises Murmeln von Yoji vernehmen, dicht gefolgt von einem leisen Quicken, das wohl ihr zuzurechnen ist." Ken grinste ganz leicht und sah über Omis Schulter zur Küchentür, um sich zu versichern, dass Ran noch nicht wieder da war.
 

"Meinst du etwa, dass die beiden..." Die Augen des Blonden wurden groß. Er empfand eine Prise von Eifersucht. Aber wieder nur eine Prise, die wohl der Tatsache zuzuschreiben war, dass Aya-chan ihre Zeit nun lieber mit Yoji als mit ihm verbrachte.
 

Ken zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht. Möglich wäre es allerdings. Obwohl es mich wundert, dass Aya dann so leise ist."
 

Blaue Augen wurden riesengroß. "Wie... was...."
 

Der Ältere brach in schallendes Lachen aus. "Denkst du wirklich, dass Yoji Ruhe geben würde, bis sie das halbe Haus zusammenquietscht? Seine Weiber, die er vor Aya hatte, und welche in den Genuss kamen, hier zu nächtigen, haben immer das ganze Haus zusammen gestöhnt. Ich kann mich nicht an eine erinnern, die mal leise war."
 

Das konnte Omi in der Tat nicht abstreiten. Dennoch glaubte er nicht daran, dass Yoji mit Aya so umsprang, wie er es mit seinen ganzen Liebschaften getan hatte. "Na ja, aber denkst du wirklich, dass er sie wie seine ganzen kleinen Affären behandelt? Immerhin sind wir uns ja nun beide mehr als sicher, dass er sie liebt."
 

"Schon richtig, aber ich glaube nicht, dass sich etwas an seinem öhm... Sexualtrieb geändert hat. Er ist, wie soll ich sagen...?"
 

"Notorisch notgeil?" Rans Stimme erklang aus der Tür und ließ Omi und Ken heftig zusammenzucken.
 

Ken schlug sich sofort die Hand vor den Mund, riss die Augen weit auf und starrte zu Ran hinüber.
 

Auch Omi blickte wie vom Blitz getroffen aus der Wäsche und schluckte hart. Er schaute Ken fast schon entsetzt an.
 

Dieser ließ gerade die Hand sinken und wollte das Wort an Ran richten, der ihn aber durch eine unwirsche Handbewegung zum Schweigen brachte. "Ich rate euch eine Sache. Wenn ihr das Bad am Morgen oder am Nachmittag, vielleicht auch am Abend nach Yoji benutzt, putzt es vorher gründlich. Er ist viel zu lange und viel zu häufig da drinnen... Wenn ihr versteht, was ich meine." Der Rothaarige machte eine mehr als nur eindeutige Handbewegung und trat danach an den Kühlschrank, welchen er öffnete, um sich einen Yoghurt hervor zu ziehen.
 

"Wie... wie meinst du das?" Omi sah ihn aus großen blauen Augen an.
 

Ken schüttelte nur den Kopf und stupste ihn mit dem Ellenbogen an.
 

Doch bevor Omi in Kens Bände sprechendes Gesicht sehen konnte, erhob Ran wieder seine Stimme. "Tu nicht so, als wenn du das nicht wüsstest, Omi. Wenn du in der Tat ein normales männliches Wesen bist, dann kannst du mir mehr als nur folgen." Er drehte sich zu ihm um und hob eine Braue steil an.
 

Das entlockte Ken in der Tat ein kleines Schmunzeln. Er war sich ziemlich sicher, dass Omi wusste, wovon Ran redete. Immerhin war es schon häufig mehr als nur ersichtlich gewesen, dass ihn seine Hormone quälten, wenn Aya in einem viel zu kurzen Rock durch den Laden hetzte.
 

"Oh..." Omi wurde schlagartig rot im Gesicht und schlug die Augen im gleichen Moment nieder.
 

"Ja, oh..." Ran verdrehte die Augen, zog einen Stuhl vom Tisch zurück und ließ sich drauf fallen. Dann löffelte er weiter seinen Yoghurt.
 

Das nahm Ken nun als Gelegenheit, einmal ohne Yojis und Ayas Anwesenheit mit ihm zu sprechen. Er schob Omi zu einem Stuhl, schloss noch kurz die Tür und setzte sich dann ebenfall hin. "Ran, wir müssen reden."
 

"Über was?" Ihm schwante böses. "Ich ändere deine Schichten nicht. Du bleibst in der Frühschicht. Und es wird nicht mit dem Playboy getauscht. Vergiss es." Er funkelte Ken wütend an. Wie konnte er nur...
 

Sofort schüttelte dieser den Kopf. "Nein, darum geht es gar nicht. Ich will mit dir über Aya und Yoji sprechen, weil..."
 

Doch das genügte schon, um Ran aufspringen zu lassen. Zornig knallte er den Yoghurt-Becher auf den Tisch, der augenblicklich platzte und seinen mit Kirschen geschwängerten Inhalt über dem Tisch verteilte. "Ich rede mit dir nicht über die beiden. Niemals. Das geht dich einen Scheißdreck an, Hidaka."
 

"Jetzt halt mal die Füße still, Ran." Omi, der immer noch reichlich rot im Gesicht war, erhob vorsichtig das Wort. "Du kannst auch vernünftig mit Ken sprechen. Wir wollen ja nur mit dir reden, weil..."
 

"Ach, du auch? Judas..." Ran sah fast danach aus, als wenn er die beiden am liebsten bespuckt hätte. Sein Ekel schien geradezu aus seinen Augen zu springen. "Wer gibt euch beiden Knalltüten das Recht, euch in meine Angelegenheiten einzumischen?"
 

"Es sind nicht deine Angelegenheiten, Ran." Ken schlug unvermittelt und entgegen seinem eigentlich recht ruhigen Wesen fest auf den Tisch. Er richtete den Zeigefinger auf den Rotschopf aus. "Du mischst dich in das Leben deiner kleinen Schwester ein. Und es scheint dir dabei scheißegal zu sein, dass du sie damit verletzt. Mein Gott, Ran. Wenn Aya Yoji liebt, dann ist das ihre Sache. Und er... er liebt sie auch. Schau ihn dir doch nur mal an. Seitdem sie ein Teil seines unmittelbaren Lebens ist, hat er keine andere Frau mehr angesehen. Zumindest nicht mit diesem 'Dich lege ich heute flach'-Blick. Er hat sich geändert."
 

"Ach, hat er das?" Rans Kopf wurde langsam rot. Kühle Beherrschung schlug in blanken Zorn um. "Er ist ein notorischer Aufreißer, Ken. Er macht alles an, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Man kann diesem Typen nicht trauen. Und ich weiß genau, dass er Aya über kurz oder lang sehr weh tun wird. Das liegt einfach in seinen Genen. Er meint es nie ernst mit seinen Frauen. Niemals."
 

"Du irrst dich aber, Ran." Omi setzte zur Yojis Ehrenrettung an. "Er wird ihr nicht wehtun. Wenn du mal wirklich zuhören würdest, wenn er von Aya spricht... So hat er noch nie von einer Frau gesprochen. Noch niemals. Nur damals, als er Neu noch für seine Asuka hielt, da hat er annähernd so geklungen. Aber im Gegensatz zu jetzt, ist das nicht mal die Erwähnung wert."
 

"Schwachsinn. Er will nur über sie drüberrutschen, und dann lässt er sie fallen. Das macht er immer so. Er ist doch gar nicht fähig, Liebe zu empfinden. Und deshalb wird er sie verletzen. Wieder und wieder und wieder. Aya wird das nicht ertragen. Das mit unseren Eltern hat sie ja kaum verkraftet." Verzweifelt versuchte er, seine Wut auf Yoji runterzukämpfen. Er wollte nicht, dass Ken und Omi sahen, wie wütend ihn das alles machte.
 

Doch er versagte kläglich, was ihm Kens nächster Satz mehr als bewusst machte.
 

"Kann das sein, dass dir die Sache mit euren Eltern mehr zu schaffen macht als ihr? Kann es sein, dass du der bist, der nicht verletzt werden will?"
 

Ran bluffte ihn an. "Was erzählst du für eine Scheiße?"
 

"Du hast Angst, dass Yoji dir Aya wegnimmt. Weil du genau weißt, dass er es könnte, wenn er wollte. Du weißt es genauso gut wie ich. Er müsste einmal, vielleicht zwei Mal mit dem Finger schnipsen, und Aya würde sich ihm vollkommen zu wenden. Und du wärst dann wirklich nur noch ihr Bruder. Und nicht mehr ihre Familie. Ihre ganze Familie. Dann würde Yoji nämlich auch einen Platz in dieser Familie erhalten. Und das erträgst du nicht. Du erträgst es nicht, in ihrer Rangordnung einen Platz einzubüßen." Kens Stimme war ruhig, fast schon zu ruhig. Das Einzige, das seine Nervosität bei diesem Schuss ins Blaue verriet, waren seine Augenlider, die nervös zuckten.
 

"Wie kommst du..." Ran blieb der Mund offen stehen. Das, was Ken sagte, war genau das, was er dachte. Er hatte Angst davor, dass Yoji seinen Platz in Ayas Herzen auch noch einnahm. Er wollte seine Schwester nicht ganz an ihn verlieren, weil sie den Rest seiner Familie stellte. Außerdem wollte er sie nicht mit ihm teilen müssen.
 

Denn viele Dinge, die die Fujimiya Geschwister sonst immer unternommen hatten, waren urplötzlich auf der Strecke geblieben. Selbst die zweiwöchentlichen Kinobesuche fanden nicht mehr statt, weil Aya sich von ihm zurückgezogen hatte, seitdem diese Farce mit Yoji begonnen hatte.
 

"Das merkt man, Ran. Yoji hat es doch auch schon bemerkt. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, und er meinte, dass er absolut kein Problem damit hätte, wenn Aya und du weiterhin etwas unternehmen würdet. Aber Aya sei nach dem ganzen Terz einfach nicht mehr danach, weil sie dir mehr als nur böse ist. Sie versteht nämlich nicht, warum du ihre Gefühle nicht achten willst. Und warum du nicht einsiehst, dass sie Yoji genauso aufrichtig liebt, wie er es tut."
 

Ran schnappte die ungünstige Formulierung absichtlich falsch auf und konterte. "Natürlich liebt er sich selber aufrichtig. Er ist ein narzisstisches Arschloch. Nicht mehr und nicht weniger. Den einzigen Menschen, den er wirklich liebt, sieht er jeden Morgen zuerst einmal sehr lange im Spiegel an." Er ballte die Hand zur Faust, zuckte dann aber zusammen, als er Yojis Stimme hinter sich vernahm.
 

"Dafür brauche ich keinen Spiegel. Ich muss nur neben mich sehen, und da liegt dann deine Schwester. Schwachkopf." Damit schlug er die gerade geöffnete Tür wieder ins Schloss und stapfte wütend die Treppe zu seinem Zimmer hinauf, wo er die Tür ebenfalls ins Schloss krachen ließ.
 

Verdattert blickten alle drei auf die Küchentür, bis ein Zittern durch Rans Körper kroch, welches in einem wütenden Stakkato aus Flüchen und Verwünschungen gipfelte. "Dieser ignorante, arrogante, verdammte, blöde, idiotische..." Er ballte die Hände zu Fäusten und schnaubte ärgerlich. Dann fixierte er urplötzlich Omi und Ken mit seinen Blicken. "Ich warne euch, wenn ihr mitkriegt, dass sie zusammen in einem Zimmer sind, und nichts dagegen tut, dann habt ihr für das Ende eures Lebens Wochenendschicht und nie mehr frei." Damit erhob er sich und verließ vor Wut kochend das Zimmer.
 

"Das war ein Schuss in dem Ofen." Omi blickte zu Ken, der nur leicht nickte. "Vielleicht hätten wir uns doch raushalten sollen. Immerhin ist Aya Rans Schwester und ähm..."
 

"Nichts ähm..." Ken sah ihn gegen jeder Gewohnheit finster an. "Bist du mit ihr gut befreundet oder nicht? Wenn Ran so weitermacht, wird sie über kurz oder lang eingehen. Sie fühlt sich doch jetzt schon hin und her gerissen."
 

Das konnte Omi in der Tat nicht leugnen.
 

Häufig, vor allen Dingen in den Pausen, suchte Aya-chan ihn auf und klagte ihm ihr Leid. Und nicht selten kam es vor, dass sie in Tränen ausbrach, weil sie die Situation mit Yoji und Ran langsam überforderte.
 

Sie fühlte sich in letzter Zeit mehr als nur zerrissen. Zwar verbrachte sie ihre Freizeit wirklich lieber mit Yoji als mit Ran, aber dessen ständigen negativen Gängeleien schlugen ihr allmählich richtiggehend auf das Gemüt.
 

"Er macht sie langsam kaputt." Der 17-Jährige sah den Dunkelhaarigen aus traurigen Augen an. "Sie leidet so sehr darunter, dass er Yoji nicht akzeptieren will."
 

"Und Yoji leidet wie ein Hund, weil er ihr nicht helfen kann. Er hat in den letzten zwei Wochen so oft versucht, mit Ran zu sprechen. Aber er hört ihm nicht zu. Das Einzige, das er macht, ist ihn auf das Mieseste zu beschimpfen." Ken kniff seine grünen Augen leicht zusammen und fixierte einen Punkt an der Wand. "Ich werde die beiden nicht bei Ran anschwärzen, wenn sie zusammen sind. Das kann er vergessen. Und jetzt rede ich erst mal mit Yoji." Mit diesen Worten erhob er sich und verließ die Küche.
 

Er nahm eilig die Stufen der Treppe, blieb vor dem Zimmer des ältesten Weiß stehen und klopfte an. Um diese Zeit musste er zumindest nicht Gefahr laufen, Aya und Yoji bei irgendwas zu stören.
 

Als ein genervt anmutendes "Herein" aus dem Zimmer kam, öffnete er die Tür, trat ein und ließ die Tür ins Schloss gleiten. Er blickte auf Yoji hinab, der auf dem Boden lag.
 

Eine Zigarette hing in seinem Mundwinkel und glimmte vor sich hin, ohne dass er auch ur einen Zug tat. Er blätterte stattdessen in einer Zeitschrift herum, die eindeutig Aya gehörte, weil viel zu viele kleine Plüschhasen darin vorkamen. Und die hatten definitiv und ganz eindeutig nichts mit dem Playboy zu tun, den Yoji vor Ayas Zeit des Öfteren in seinem Zimmer hatte rum liegen lassen.
 

Ken ließ sich im Schneidersitz neben ihm auf dem Boden nieder. "Suchst du nach einem Gesprächsthema mit Aya?" Er nickte auf die Zeitschrift hinab.
 

Yoji schüttelte leicht den Kopf, nahm die Kippe aus dem Mundwinkel und drückte sie im Aschenbecher aus. "Ich versuche mich auf andere Gedanken zu bringen. Wenn sie nachher zurückkommt, müssen ich und mein Körper standhaft sein. Sie hüpft dann wieder den ganzen restlichen Tag in diesen verdammten kleinen Shorts vor mir rum. Wie soll ich das denn sonst aushalten?" Er ließ seinen Kopf auf den Boden hinabsausen.
 

"Hä?" Ken verstand erst mal nur Bahnhof. Er musterte Yoji mehr als nur nachdenklich, bis ihm ein Licht aufging. "Oh... So meinst du das."
 

"Wie soll ich es denn sonst meinen?" Er drehte sich auf den Rücken um und sah an die Decke auf. "Weißt du, wie schwer es mir fällt, mich zurückzuhalten? Es wird immer unerträglicher. Ich will wirklich mit ihr..." Er verstummte. Das ging Ken nun wirklich nichts an.
 

Dieser zerfurchte seine Stirn und sah ihn weiter an. "Ihr habt also tatsächlich noch nicht...?"
 

"Nein." Yoji schnaubte leise. "Ich will nicht, dass sie denkt, ich wäre nur mit ihr zusammen, weil ich ihr an die Wäsche will. Ich will, dass sie weiß, was sie mir bedeutete. Und das zeige ich ihr wohl am besten damit, dass ich ihr Zeit lasse."
 

Welch grandiose Einsicht...
 

Kens Mundwinkel zuckten leicht, um ein Grinsen zu formen, doch er hielt sich zurück. "Das ist es aber doch nicht nur, oder? Du willst nicht, dass Ran sich bestätigt fühlt."
 

Der Blonde murrte leise. "Das auch. Aber es ist vor allen Dingen wegen ihr. Ich traue mich einfach nicht, sie anzufassen. Zumindest nicht so, wie ich es eigentlich will. Ich habe Angst, dass sie sich dann von mir zurückzieht."
 

Nun lachte Ken doch plötzlich leise. "So einfühlsam auf einmal? So kenne ich dich ja gar nicht."
 

Yoji legte den Kopf zur Seite und sah ihn finster an. "Mag daran liegen, dass du mich noch nie gesehen hast, wenn ich wirklich verliebt bin."
 

"Punkt für dich." Der Dunkelhaarige zuckte knapp mit den Schultern. "Mit ihr ist es dir dieses Mal wirklich ernst, oder?"
 

"Ja." Ein Nicken folgte, das keinen Zweifel daran ließ, dass es wirklich so war. "Ich habe es ihr so noch nie gesagt, aber ich liebe Aya wirklich. Und das sogar mehr, als ich Asu..." Er verstummte. "Mehr, als ich jemals dachte, dass ich es könnte. Sie ist alles, nach dem ich schon immer gesucht habe. Und sie ist noch viel mehr. Manchmal frage ich mich wirklich, womit ich mir sie verdient habe. Jemand wie ich..." Er schloss die Augen und atmete tief ein und aus.
 

"Mach dich nicht immer so schlecht, Yoji. Du hast deine Fehler gemacht. Oder bezeichne es als deine wilden Jahre. Bezeichne es, wie du willst. Aber jetzt ist die Zeit der Fehler vorbei. Du hast Aya. Sie liebt dich wirklich aufrichtig. Und du liebst sie. Was willst du mehr?" Nachdenkliche grüne Augen richteten sich auf Yojis Gesicht, aus dem ihnen plötzlich ebenfalls grüne Augen entgegen sahen.
 

"Vielleicht die Absolution. Dann würde ich mich endlich trauen, na ja... du weißt schon." Yoji rieb sich mit der Hand über das Gesicht.
 

Ihn so zu sehen, war allerdings mehr als nur seltsam. Ken hatte ihn so nämlich noch nie gesehen. Dass er sich so für eine Frau zusammenriss, war wirklich Neuland. Und dass es ihm schwer fiel, war nicht gerade verwunderlich. Immerhin hatte er bis vor einigen Monaten noch jede Nacht seine, etwas unfein ausgedrückt, Triebe ausgelebt. Aber nun saß er auf dem Trockenen und musste sich in Geduld üben. Und das, obwohl Aya es ihm wirklich nicht sehr leicht machte.
 

Vor allen Dingen jetzt, wo der Hochsommer begonnen hatte, es auf die Ferien zuging und ihre Kleidung noch kürzer wurde, als sie es vor einigen Wochen schon gewesen war.
 

Und das Schlimme, das wirklich Schlimme an der Sache war, dass sie sich nichts dabei dachte, wenn sie beinah nur in einem besseren Unterwäscheersatz vor ihm rum sprang.
 

"Vielleicht solltest du mit ihr darüber reden? Sie versteht das sicherlich." Ken rieb sich nachdenklich im Nacken.
 

Aya war immerhin umgänglich. Meistens zumindest.
 

Sofort saß Yoji pfeilgerade auf dem Boden und schüttelte hektisch den Kopf. "Nein, das geht nicht. Was meinst du, was sie von mir denkt, wenn ich sie darauf anspreche? Das ist unmöglich, Ken." Er fuchtelte mit den Händen rum und machte urplötzlich einen mehr als nur kläglichen Eindruck.
 

"Aber so geht das doch nicht..." Ken sah ihn beinah schon mitleidig an.
 

Wie musste es wohl für den größten Playboy Japans sein, seine Triebe nicht in dem Maße ausüben zu können, in dem er es gewohnt war?
 

"Das muss aber so gehen." Der Blonde machte ein mehr als nur gequältes Gesicht. "Es muss einfach." Mit diesen Worten erhob er sich und sah stehend auf Ken hinab. "Ich muss sie jetzt von der Schule abholen. Habe ich ihr versprochen." In einer fließenden Bewegung griff er nach seinem Autoschlüssel, drehte sich um und verließ das Zimmer, hielt aber vor der Tür noch mal kurz an. "Danke, Ken."
 

Dieser nickte nur noch und sah ihm nach. Er konnte einem wirklich Leid tun. Allerdings bewunderte Ken ihn wirklich dafür, dass er sich Aya zur Liebe zurückhielt. Das hatte er wirklich nicht erwartet.
 


 

Mit einer Kippe im Mundwinkel und am Auto lehnend, stand Yoji vor der Schule und wartete darauf, dass endlich die Schulglocke läutete. Ihm war heute gar nicht danach, zum einen das Haus zu verlassen und zum anderen noch viel weniger nach quakenden Schulmädchen.
 

Zumindest nicht in dieser Masse, wie sie gleich aus der Schule kommen würde.
 

Er wollte einzig in seinem Bett liegen, mit Aya selbstverständlich, und sie in den Armen halten. Und dass, obwohl er dann wieder seine inneren Dämonen niederkämpfen musste, die geradezu danach schrieen, dass er endlich mit er schlief.
 

Was tat man nicht alles für die Frau, die man liebte?
 

Man machte sich vollkommen zum Deppen und riskierte einen gewaltigen Samenstau.
 

Es war wirklich zum Heulen.
 

Nachdenklich nagte er am Filter seiner Zigarette.
 

Vielleicht wäre eine kleine Andeutung in Richtung Sex doch nicht das Verkehrteste. Immerhin bestand ja doch die Möglichkeit, dass Aya darauf einging.
 

In letzter Zeit wurde sie immerhin immer experimentierfreudiger, was sich ja nur zu seinen Gunsten auswirken konnte.
 

Die Frage, die allerdings blieb, war, wann die wahre Gunst der Stunde angeschlagen hatte.
 

Nach seiner Meinung konnte das noch lange, sehr sehr lange dauern. Viel zu lange nach seinem Geschmack.
 

Aber wie gesagt, für eine Frau, die man liebte, tat man das gerne.
 

Er schreckte erst wieder aus seinen Gedanken hoch, als die Schulglocke läutete. Zuerst setzte danach eine kurze Stille wie vor einem Sturm ein, nur um binnen weniger Minuten in das Sausen eines Orkans umzuschlagen, als schreiende und schnatternde Schüler aus dem Gebäude rannten.
 

Als erstes entdeckte er Jian, einen viel zu gut aussehenden 17-Jährigen, mit dem Aya befreundet war, der umringt von einigen jungen Damen das Gebäude verließ. Hinten an folgte ihm Aya, die nur kopfschüttelnd dem Schauspiel beiwohnte.
 

"Mädels, mal eine Frage. Meint ihr eigentlich wirklich, dass Jian sonderlich darauf steht, wenn ihr an ihm hängt wie die Schmeißfliegen?" Ihre Stimme war ziemlich leise, doch Yoji verstand jedes Wort.
 

Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. Das war so typisch für seine kleine süße Aya. Zumindest war es typisch für sie geworden.
 

Als sie damals ins Haus eingezogen war, war sie schüchtern, ruhig, überaus liebeswürdig und mehr als nur geduldig gewesen. Aber mit der Zeit hatten sich einige dieser Attribute ins Gegenteil verkehrt, was keineswegs schlecht war.
 

Es war etwas, dass sie noch reizvoller erscheinen ließ. Vor allen Dingen, da sich ihre Unschuld paarte mit so etwas wie Aufbegehren gegen das Image des braven kleinen Mädchens, das alles tat, was ihr großer Bruder ihr sagte.
 

Yoji runzelte die Stirn.
 

Vielleicht war es aber auch genau das, was Ran ihm vorwarf und ihm nicht vergeben wollte. Immerhin hatte sich Aya um mindestens 90° gedreht.
 

Sie leistete gegen Ran nun öfter als es wohl normal gewesen war Widerstand. Und wenn ihr etwas nicht passte, dann sagte sie es ihm auch urplötzlich.
 

Wahrscheinlich gab Ran ihm die Schuld daran, obwohl das nicht gerechtfertigt war. Aya war einfach in einem Alter, in dem sich kleine Schwestern zu kleinen Drachen mauserten. Zumindest dann, wenn ihnen Vorschriften gemacht wurden, mit denen sie nicht konform gehen konnten.
 

Nur im Unterbewusstsein bekam er mit, wie Jian Aya darauf hinwies, dass er am Auto lehnte und auf sie wartete. Auch das freudige Quicken, das Aya von sich gab, entging ihm fast vollständig.
 

Auch seinen Gedanken wurde er erst dann richtig gerissen, als Aya ihm schon fast um den Hals fiel und ihn liebevoll und sehnsüchtig küsste, nachdem sie ihm die Kippe aus dem Mund gezogen hatte.
 

Yoji blinzelte leicht, grinste und schloss die Arme um sie, um sie noch dichter an sich zu ziehen.
 

"Das ist so lieb, dass du wirklich gekommen bist, um mich abzuholen." Sie strich ihm liebvoll über die Wange, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.
 

"Ich habe es dir doch heute Morgen versprochen. Und meine Versprechen halte ich auch. Das weißt du doch, Süße." Er hauchte einen Kuss auf ihre Stirn, die giftigen Blicke, die sie beide durchbohrten wohlweißlich ignorierend.
 

"Ja, das weiß ich." Sie rieb ihren Kopf an seiner Brust und drückte sich noch etwas fester an ihn. "Aber ich dachte, Ran hätte dich vielleicht aufgehalten, in dem er dir eine Auslieferung auf's Auge drückt."
 

Yoji grinste breit. "Das hat er auch. Aber ich war schneller fertig, als er dachte." Seine Schultern zuckten gelassen nach oben.
 

"Oh du mein Held." Ihre Stimme glich viel mehr dem Wispern des Windes, als einer artikulierten Äußerung.
 

Ein breites Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Blonden. "Aber jetzt ab ins Auto. Ich will nach Hause. Muss noch über etwas mit dir reden." Er schob Aya mit sanfter Gewalt um das Auto, öffnete ihr die Beifahrertür und wartete, bis sie eingestiegen war. Danach lief er wieder um das Auto und stieg selber ein.
 


 

"Über was wolltest du denn eigentlich mit mir reden?" Aya drehte sich auf ihrem Schreibtischstuhl um und blickte zu Yoji, der auf ihrem Bett lag und Löcher in die Luft starrte.
 

Da Ran an diesem Abend gezwungen gewesen war, auf einen Elternabend in Ayas Schule zu gehen, konnten die beiden einen gemeinsamen Abend in heimatlichen Gefilden verbringen, ohne darauf achten zu müssen, dass Frosty dazwischen platzte.
 

"Wie meinen?" Yoji blickte sie fragend an.
 

"Na, du hast nach der Schule gesagt, dass du mit mir über irgendetwas sprechen willst. Und wir haben jetzt schon fünf Stunden nach der Schule. Du hast aber immer noch nichts gesagt, Zumindest nicht darüber." Sie kratzte sich mit dem Bleistift, den sie in der Hand hielt, an der Nase.
 

"Mach doch erst Mal deine Hausaufgaben zu ende. Dann können wir darüber reden." Er rollte sich auf die Seite, so dass er Richtung Wand blickte. Ob er wirklich mit ihr über sein kleines Problem sprechen sollte, war für ihn immer noch mehr als nur fraglich.
 

Er war sich einfach nicht sicher, wie Aya darauf reagieren würde, wenn er ihr eröffnete, dass der Drang, mit ihr zu schlafen, langsam übermächtig in ihm wurde.
 

Am besten wäre es, wenn er wirklich den Mund hielt. Dann konnte sie das Ganze auch nicht falsch verstehen.
 

"Was hast du, Yoji?" Ayas Federgewicht setzte sich neben ihn auf das Bett. Ihre Hand legte sich auf seinen Arm. "Ich merke doch, dass du irgendwas hast." Sie neigte sich über ihn und blickte ihm in die Augen, die bisher immer noch auf die Wand gerichtet gewesen waren.
 

"Es ist nichts, Aya. Nichts von Bedeutung." Ihre Berührung löste eine angenehme Gänsehaut auf seinem Körper aus, die in neuerlichen Gedanken über sein Problem mündete.
 

"Wenn es nichts von Bedeutung gewesen wäre, dann hättest du mir nach der Schule nicht gesagt, dass du mit mir drüber reden willst." Sie stieg über ihn und kuschelte sich in seine Arme, die er für sie öffnete.
 

Ihren Kopf bettete sie in Höhe seiner Brust und lauschte seinem Herzschlag. Ihre kleinen Finger strichen unterdes zwischen seinen Hemdknöpfen hindurch zu seiner Brust und strichen über diese.
 

Das löste zusätzlich zu Yojis Gedankengängen und der Gänsehaut auch noch ein leichtes Kribbeln in tieferen Körpergefilden aus.
 

Aya machte ihn ganz unwissentlich wirklich halb wahnsinnig.
 

Sein Herz begann heftig zu pochen.
 

Warum musste sie das immer und immer wieder machen? Gut, sie dachte sich nichts dabei, aber... aber.... Das ging doch nicht. Das machte ihn fertig. Ziemlich fertig sogar.
 

Er schnaubte ganz leise und legte seine Hand über ihre, um sie an weiteren Streicheleinheiten zu hindern. "Lass das bitte, Aya."
 

Aya erstarrte, schwarze Schatten zogen an ihrem inneren Auge vorbei. Ihre ganzen Vermutungen waren doch richtig gewesen. Er wollte sie einfach nicht. Zumindest nicht körperlich. Wenn er sich schon gegen so eine einfach, recht unschuldige Berührung sträubte, dann würde er doch sicherlich.... Also wenn sie dann wirklich etwas forscher würde, dann würde er doch... Er würde sie sicherlich von sich stoßen. Ganz sicher.
 

Langsam zog sie ihre Hand unter seiner Hand und damit auch aus seinem Hemd hervor. Sie setzte sich neben ihm auf und schaute ihn geknickt an. "Du willst mich nicht, richtig?"
 

In Yojis Ohren begann es zu klingeln. Er sah sie verstört an.
 

Was meinte sie denn damit? Wieso sollte er sie nicht wollen? Er liebte sie doch immerhin. Und außerdem wollte er sie. Und wie er sie wollte. Er wollte sie sogar so sehr, dass solch eine unschuldige Berührung wie eben ein wahres Feuerwerk in ihm entzündete.
 

Er richtete sich neben ihr auf und sah in ihr Gesicht, das plötzlich so traurig wirkte. "Wie kommst du darauf, Aya? Warum denkst du, dass ich dich nicht will?"
 

"Weil... weil..." Sie druckste rum und sah zur Seite. Ihr war das verdammt peinlich, weswegen sich auch ihre Wangen in einem leichten Rot färbten. "Du fasst mich nie an. Und jetzt das hier. Ich meine, ich ziehe dich körperlich nicht an, richtig? Aber warum bist du dann überhaupt mit mir zusammen, Yoji? Und warum willst du mich nicht anfassen? Was ist so falsch an mir." Kleine Tränen glitzerten in ihren Augen.
 

Mehr als nur perplex starrte Yoji sie nun an. Hatte er da gerade wirklich richtig gehört? Ganz, ganz richtig?
 

Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Seine ganzen Probleme und Überlegungen waren unnötig gewesen, weil sie sich augenscheinlich mehr als nur danach sehnte, dass er sie...
 

Er schüttelte den Kopf. "Aya, ich glaube, du verstehst da etwas völlig falsch. Ich... Also ich will doch, aber... ehm..." Seine Stimme versagte ihm den Dienst. Jetzt musste er tatsächlich mit ihr darüber reden. Auch wenn das wohl doch nicht so das Problem war, wie er es angenommen hatte.
 

Dennoch war es ihm irgendwie unangenehm.
 

"Was willst du?" Fragende und zugleich mehr als nur verletzte tiefe dunkelblaue Augen richteten sich auf sein Gesicht.
 

"Dich..." Das war das Einzige, das er gerade zustande brachte. Zumal mehr Worte vielleicht alles verkompliziert hätten. Und vielleicht hätte sie mehr Worte auch falsch verstanden. Das wusste man bei ihr nie.
 

"Mich?" Zuerst sah Aya ihn nur aus großen Augen schier regungslos an, doch dann stieg die Röte in ihr Gesicht.
 

"Ja, dich." Er nickte leicht und streckte seine Hand nach ihrem Gesicht aus. Zärtlich strich er über ihre Wange, welche unter seinen Fingern glühte.
 

Aya sah ihn unter gesenkten Lidern vorsichtig an. "Me... meinst du das ernst? So richtig ernst?"
 

Abermals nickte Yoji. "Warum sollte ich dich auch nicht wollen? Sieh dich doch nur mal an. Du bist perfekt von Kopf bis Fuß, nur..." Er verstummte und wurde nun seinerseits etwas verlegen.
 

"Nur was?" Sie legte den Kopf schief und blickte ihn fragend an.
 

"Ich dachte, dass wäre noch alles zu früh für dich. Deswegen habe ich nicht... Deswegen konnte ich nicht..." Seine Stimme überschlug sich wie wild. Seine ganze Fassung schwamm langsam davon und hinterließ nur Chaos bei seiner Wortwahl und in seinem Kopf. "Ich wollte nicht, dass du dich bedrängt fühlst. Deswegen habe ich nicht einmal den Versuch unternommen, dir näher zu kommen als dich zu küssen oder zu umarmen. Du bist mir einfach zu wichtig. Ich wollte dich doch nur nicht damit überrumpeln."
 

Zuerst waren Ayas Augen noch etwas verwirrt auf ihn gerichtet, doch im nächsten Moment lag ihr schmaler kleiner Körper schon in seinen Armen. Sie zitterte. "Ich dachte die ganze Zeit, du würdest mich nicht anfassen, weil ich dir nicht so gut gefalle, wie ich es eigentlich sollte. Und deshalb... deshalb..." Ihre Stimme brach kurz. Sie holte tief Luft. "Du hast nur nichts gemacht, weil du dachtest, das wäre für mich zu früh. Das ist so süß und so lieb." Sie küsste ihn auf die Wange und versteckte ihr Gesicht dann in seiner Halsbeuge. "Du bist der beste und liebste und süßeste Freund auf der ganzen Welt, Yoji."
 

Er lauschte ihren Ausführungen, was dazu führte, dass er letztendlich zu schmunzeln begann. "Das ganze Problem war nur ein Missverständnis. Vielleicht hätten wir schon vorher mal darüber reden sollen. Dann hätten wir uns beide keine Gedanken machen müssen." Er strich über ihre Haare, die ihr lose über den Rücken fielen.
 

"Haben wir aber dummerweise nicht. Ich hatte schon Bauchschmerzen, weil ich gedacht habe, dass du mich nicht anziehend findest." Sie nuschelte gegen seinen Hals.
 

"Och, wirklich?" Er schob sie etwas von sich und blickte sie an. "Soll ich etwas tun, damit es deinem Bauch wieder besser geht?" Seine Augen begannen auf seltsame Art und Weise zu Funkeln.
 

Aya blickte ihn verwirrt an. "Wie willst du das denn machen?"
 

"Nun ja, mein Schatz..." Er drückte sie mit sanfter Gewalt auf das Bett zurück und lächelte noch einmal kurz in ihre Richtung. Dann strich er ihr Shirt hoch, neigte sich vor und begann damit, ihren Bauch zu küssen, malte mit der Zungespitze kleine Muster auf ihre Haut.
 

Überrascht zog Aya die Luft durch die Zähne ein. Sie hatte sich zwar wirklich gewünscht, dass er ihr solche Zärtlichkeiten entgegenbrachte, aber es war eindeutig etwas anderes, wenn er es wirklich tat. Und das nicht nur in ihren Träumen.
 

Yojis Hand glitt unterdessen weiter unter ihr Shirt und stieß mit den Fingerspitzen auf ihren BH. Vorsichtig sah er zu ihr hoch, um bei einer negativen Reaktion direkt die Hand zurückzuziehen. Doch nichts dergleichen geschah.
 

Aya sah rundum zufrieden aus. Das verriet auch das wohlige Seufzen, das aus ihrer Richtung kam.
 

Allerdings stieg in Yoji dennoch ein seltsames Gefühl auf, als er seine Hand über Ayas Brust schob und den BH etwas runterziehen wollte.
 

Das war einfach noch nicht richtig. Und die passende Situation war es auch nicht. Zumindest nicht für das, was unweigerlich folgen würde, wenn er jetzt nicht einen Riegel vorschob.
 

Langsam zog er seine Hand zurück, setzte sich auf und sah seine Kleine entschuldigend an. "Süße, ich denke, wir sollten doch noch ein wenig warten. Es sind erst zwei Monate und na ja... ich will nicht, dass du es am Ende noch bereust, dass wir miteinander geschlafen haben." Er sah betrübt auf die Decke hinab, auf der er saß.
 

Wie in Zeitlupe erhob Aya sich und erforschte mit einem tiefen und unergründlichen Blick seine Miene. Dann kroch sie auf ihn zu und schlang die Arme um ihn. "Danke." Ein liebevoller Kuss folgte.
 

"Wofür?" Yoji hob den Blick.
 

"Wenn es jetzt passiert wäre, hätte ich mich sicherlich nicht gewehrt, aber ich weiß nicht, ob ich das wirklich schon will. Ich habe nämlich irgendwie Angst. Verdammte Angst sogar." Sie nagte an ihrer Unterlippe und sah ihn aus kläglichen Augen an.
 

Mehr als nur erleichtert, weil er eingelenkt hatte, bevor diese noch recht harmlose Berührung hatte ausarten können, nickte er und presste sie dichter an sich. "Wir warten einfach noch ein wenig. Und wenn du dich bereit fühlst, dann sagst du es mir. Danach schenke ich dir dann die schönste Nacht in deinem ganzen Leben."
 

Er hoffte zumindest, dass diese Nacht das für sie werden würde. Allerdings würde sich das erst noch zeigen.
 

"Yoji?" Ihre Stimme erhob sich leise an seinem Ohr.
 

"Ja?" Er schob die Hand in ihren Nacken und kraulte diesen liebevoll.
 

"Würde es dir was ausmachen, wenn wir schlafen gehen würden? Ich bin schrecklich müde." Wie zur Bestätigung gähnte sie.
 

"Das macht mir nichts aus." Er hauchte einen Kuss auf ihre Stirn und schob sie etwas von sich. "Dann ab ins Badezimmer. Und danach wird geschlafen." Er lächelte sie verliebt an, erhob sich vom Bett und reichte ihr die Hand.
 

Aya ergriff diese sofort und folgte ihm ins Bad.
 

Dicht nebeneinander stehend putzten sie sich beide die Zähne, gingen zurück in Ayas Zimmer und krochen, nach dem aus- beziehungsweise umziehen unter die Decke.
 

Yoji strich noch eine Weile über Ayas Rücken, deren Kopf auf seiner nackten Brust ruhte, bis auch er ihr letztendlich in die Traumwelt folgte, in der sie doch weiter, sehr viel weiter als bei dieser beinah unschuldigen Berührung gegangen waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  BERRIE
2004-03-16T20:06:48+00:00 16.03.2004 21:06
Toll, toll, toll!
Ich finde das alles voll gelungen! Und wie man auf so ein Pairing kommt....! Genial!
Ich habe mir gerade alle Teile durchgelesen und musste mich echt kringeln vor lachen. Aber das Gespräch mit Ken und ,Frosty', war ein schöner und gut gelungener Ausgleich. Ich finde auch das Aya selbst entscheiden sollte/dürfte, ob sie Yohji nun liebt, oder nicht. Aber Rans Motiv find ich echt gut, auch wenn er an Aya mehr freiraum assen sollte.

Ähem *räusper*
Damit will ich nur sagen, dass mir eine Fanfic super duper gefällt und ich schon total auf die Fortsetzung warte! Aber hetz dich nicht, sonst geht ja er Nervenkitzel vorbei
Ich wünsch dir, Aya und Yohji noch viel Spaß!
Ciao


Omi, werd endlich erwachsen.....tsetsetsetse*kopf schüttel*
Von:  Bythia
2004-03-14T18:43:17+00:00 14.03.2004 19:43
So ein langes Kommi...*staun*
Aber ich muss mich absolut und voll und ganz anschließen!*grinz*

Das Kapi war einfach perfekt, das wichtigste und schwierigste bei der ganzen Sache ist ja die Spannung zu halten...und das ist dir mal wieder genial gelungen!^^

Bin sooooooooo meeeegaaaa hespannt auf den nächsten Teil!
Hoffe du brauchst nicht zu lange!?
War ja dieses Mal schon ne ganz schöne Herausforderung...hat gaaaanz ganz schön lange gedauert!^^

Die Stelle wo Ken Ran mal wirklichz vor Augen geführt hat, wei die Dinge liegen...*mhm*schnur*...Perfekt!
Hätt man nicht besser sagen können...bist ja nen richtiger kleiner Psychater!*grinz*
Hach...das ist so süüüß...die beiden geben das perfekte Paar...Aya ist einfach zum Knuddeln..und Yoji...absolut sweet wie unsicher er ist...wo man ihn ja gar net so kennt!*lach*
Er gibt sich wirklich mächtig mühe...!

Wenn doch alle Männer so wären...*sichselberschlag*
Träum nicht!

Also dann....
Beeil dich und....*hinrennunddichganzdollfestknuddel*
*nichtmehrloslassenwill*
neeeein, neeein...*okay*grinz*

Cu deine Bythia*knuffz*
Von:  Meng-chan
2004-03-14T13:37:21+00:00 14.03.2004 14:37
Haudiho *gg*
Erst einmal danke fürs bescheid sagen *knuddel* jetzt wäre ich doch glatt Zeitungen austragen gegangen ohne des neue Kapi zu lesen *gg*

Ein neues Kapi. *vor Freude wild umher springt* also au n Kommi von mir *gg* (au noch der erste bedeutet glei nomol doppelte Freunde ;) )

Also das ganze Blabla bei dem sich nix geändert hat (zum Glück *gg* )
Schreibstil = Roman
Gesamt = sehr übersichtlich --> kein bissel verwirrend (durch die Absätze und auch deinen Schreibstil)
Vorhanden = Spannung, "Aktion" (wenn man diese Wutausbrüche von Ran so sieht *gg*)
Romantik (ist ja klar --> Yoji und Aya *gg*)
Nicht vorhanden = ähmm *überleg* da kann ich leider/zum Glück net mit dienen ;) *gg*

Nya dann mol auf zum Inhalt *gg*

Wie fies alle auf einen. Armer Ran *in Deckung springt* (halt erst mol warten und net glei drauf haun *gg*) Is natürlich recht so *gg* Ran sollte Aya endlich mol tun lassen was sie will und für richtig hält, ist ja schließlich ihr Leben und net seines. Ich meine wer lässt sich schon gerne Vorschriften machen und vor allem in der Sache wen man lieben darf und wen net.

Ich bin stolz auf Ken *gg* hat Ran mol so richtig die Meinung gesagt und sich net wie Omi unterkriegen lassen *klatscht* recht so. Nya Ken au mol so aufgebracht zu erleben *staunt* (der arme Tisch wenn jemandem was net passt wird immer auf dem rum gehauen *gg* ) Nya er ist dann ja wieder zu seiner ruhigen Art zurück gekehrt hat aber Ran dann mit der Aussage über seine und Aya's Eltern ganz schön getroffen. Ok wenn ich nur noch meine Sis hätte würd ich mich wohl au an sie klammern und sie net verlieren wollen....aber nya Ran treibt es etwas zu weit und sieht net ein das er Aya damit nur verletzt *kopfschüttelt* der soll mal die Augen von Yoji nehmen und ihn net so überwachen und mol auf seine kleine Sis schauen un mol sehen wie er sie verletzt und kaputt macht. Nya toll das Ken und "Omi" (ja net wirklich) da eingegriffen haben au wenn es etwas nach hinten losgegangen ist.

Nya das Gespräch zwischen den Beiden am Anfang fand ich au ziemlich gut *gg* die beiden könnte man etwas als so ne Art "Erzähler" sehen die dann in die Vorgänge einleiten indem sie zusammen über ihre jeweilige Meinung dazu reden. Find ich echt ne suuuuupi Idee *gg* Wie sie dann drüber spekulieren ob Yoji jetzt schon mit Aya geschlafen hat oder net *gg* und sich dann noch über Yoji's früheren Frauen auslassen...find ich gut weil so au jemand der WK noch net gesehen oder gelesen hat deine FF lesen kann ohne durcheinander zu kommen und net zu wissen warum was jetzt wie is (weiß ich weil's ne Freundin von mir se au liehst WK aber net kannte davor *gg*)
Nya und war irgendwie klar das Ran rein platzen muss. Nya die Bemerkung mit dem Bad von Ran und das "aufm Schlauch stehen" von Omi *gg* einfach nur lustig dann die "Ausführung" von Ran "Tu nicht so, als wenn du das nicht wüsstest, Omi. Wenn du in der Tat ein normales männliches Wesen bist, dann kannst du mir mehr als nur folgen." Einfach zum Kugeln *gg* und dann kommt ja oben scho erwähntes Gespräch. Lustig das Ran von na kleinen Bemerkung wie: "Nein, darum geht es gar nicht. Ich will mit dir über Aya und Yoji sprechen, weil..." genügt um bei Ran ne Sicherung durchbrennen zu lassen und er den schönen Yoghurt auf dem Tisch zu verteilen (scho wieder der arme Tisch *gg*) Er sollte da einfach mol ganz ruhig bleiben und von 10 abwärts zählen *kopfschüttel* man sollte seine Wut besser unter Kontrolle haben sonst kann des noch übel enden *gg* Nya und dann is ja Yoji au noch reingeplatzt und hat Ran dann nomol was reingewürgt. Ich glaube er kommt sich so langsam doch etwas hilflos vor....alle gegen ihn. Ich meine jeder würde da so langsam mol drüber nachdenken ob man vielleicht net vielleicht doch im Unrecht liegt....aber er ja net *kopfschüttel* und für mich wäre es ein Zeichen von Hilflosigkeit wen mir einer mit Wochenenddienst droht nur wenn ich für ihn net ein Auge auf seine Schwester hab.....Ran, Ran denk mol nach *fg*

Nya Ken lässt da ja net locker (recht so alle auf Ran sollen ihm nur zeigen das er unrecht hat *nick* ) un er geht dann au glei mol mit Yoji reden und ich finde in diesem Gespräch erläuterst du ziemlich deutlich und genau wie sehr Yoji Aya liebt *seufzt* und er liebt sie wirklich sehr wenn er sogar sagt mehr als er Asuka geliebt hat (au wenn er ihren Namen net zuende spricht weiß man ziemlich deutlich das da mehr Liebe zu Aya als zu ihr ist) Nya auf jeden Fall versucht Ken ihm ja zu helfen und wie man später sieht hat er das ja au. Ich meine ohne Ken hätte sich Yoji ja net mol Gedanken drüber gemacht doch mal mit Aya über Sex zu reden. Ok er wollte es ja dann doch net mehr aber scho alleine durch des das er es nach de Schul scho angedeutet hatte mit ihr reden zu wollen musste er es dann au....ok net direkt aber des hat ja dann irgendwie au zu der Reaktion geführt das er net wollte das Aya ihn berührt und des hat ja zu dem Gespräch geführt *Luft holt* und diese Idee, Yoji net direkt mit Aya drüber reden zu lassen sondern über diese Umwege, find ich genial *gg* Nya und sie werden sich ja dann au einig noch zu warten.

Also alles wieder im grünen (wenn man von Ran absieht) wird wohl noch n ganzes Stück Arbeit für die 4 (Aya, Yoji, Ken und Omi) bzw. am meisten für die 2 (Aya und Yoji ) und wohl am aller meisten für Yoji sein, Ran davon zu überzeugen das er Aya über alles liebt.
Aber ich hoffe des bekommen sie au noch hin.

Sodala das war's nun au scho wieder von mir *gg*
Freu mich scho mega doll auf nächste Kapi.
Mach weiter so !!!
Und zu guter letzt wieder mol eine ganz ganz große Bitte: SCHREIB GANZ GANZ SCHNELL WEITER (so schnell wie es eben mit deinem ganze Stress geht)


Hdgdl *knuddel* deine Meng


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