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Süßer Duft und Raue See

(arbeitstitel)
von

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Masuko?"

Eine der anderen Geishas kam ihr im Flur entgegen und wollte sie aufhalten. Doch Masuko drehte sich geschickt weg und eilte weiter davon.

Was dachte sich dieser Widerling nur?

Sie? Eine Prostituierte?

Hatte er sie noch alle?

Sie drehte nochmal um, damit sie ihm die Meinung geigen konnte. Das würde sie sich nicht gefallen lassen.

Mit vor Wut zitternden Fingern, wollte sie gerade den Türgriff umfassen, als sie aus dem Zimmer lautes Lachen hörte.

Diese Schweinehunde lachten?

Den Kloß der sich langsam ihn ihrem Hals gebildet hatte, schluckte sie runter und ging dann doch zurück in ihr Zimmer. Wenn sie sich nun über ihre Reaktion lustig machten, wollte sie gar nicht hinein gehen.

Im Zimmer angekommen saß sie sich erstmal ins Bett und begutachtete ihre Prothese.

Heute war sie beim Nachjustieren gewesen, da ihre Motorik langsam nachließ.

Vorsichtig bewegte sie ihre Finger, ballte eine Faust. Löste sie wieder. Dabei fiel ihr auf, dass am Ringfinger eine kleine Verzögerung war. Seufzend ließ sie sich zurück ins Bett fallen.

Nun konnte sie morgen nochmal hin und es korrigieren lassen. Ihr Mechaniker hatte sie noch gewarnt, dass sie die Hand in den nächsten Tagen nur geringfügig belasten sollte, da sie nach der Justierung anfangs etwas anfälliger war.

Sie hob ihre Hand nochmal hoch und bewegte ihre Finger.

"Der Ringfinger leckt."

Masuko seufzte. "Ja, hab’s bemerkt."

Pandora kam ins Zimmer und saß sich ans Bett.

"Du kannst von den Piraten aber kein Geld für die Nach Reparatur verlangen. Das hast du dir selbst zuzuschreiben."

Wütend drehte die Füchsin ihren Kopf weg. "Er hat es verdient!"

"Er wusste nicht genau was eine Geisha ist. Wie so viele."

"Helios hätte sie aufklären können."

Pandora seufzte.

Masuko wusste, dass Pandora nicht widersprechen würde. Helios hätte es ihnen nun mal erklären müssen, oder sie zuhause lassen sollen.

"Mach es ihnen bitte nicht zu Schwer. Dante ist Helios' Chef... Irgendwie... Und er kann ihm das Leben zur Hölle machen, nur weil du ihn nicht leiden kannst."

Masuko drehte sich wieder zu Pandora.

"Ja... Ich weiß", murmelte diese und seufzte. "Richtest du ihnen aus, dass sie morgen Abend nochmal vorbeikommen sollen? Dann zeig ich mich von meiner besseren Seite."

Danach verließ Pandora das Zimmer und ließ Masuko allein.
 

"Fräulein Masuko... Wozu erkläre ich Ihnen, dass Ihr die Hand schonen sollt, wenn ihr das dann sowieso ignoriert?", wurde sie von ihrem Prothesen-Doktor getadelt. Masuko sah beschämt zu Boden.

"Macht es viel Arbeit, das auszubessern?"

Der alte Waschbär seufzte und lächelte sie danach freundlich an. "Natürlich nicht. Aber Ihr solltet dennoch besser darauf achten."

Danach holte er sein Werkzeug heraus und reparierte den kaputten Finger. Es waren nur ein paar kleine Handgriffe nötig und alles funktionierte wieder, wie es sollte.

Masuko bedankte sich bei dem alten Mann. Als sie dann allerdings nach der Bezahlung fragte, winkte er ab. Diese Kleinigkeit wäre es nicht Wert, dass er dafür etwas verlangte.

Als Dank lud sie ihn ins Teehaus auf einen Tee ein.

Masuko schloss die Tür hinter sich und zog ihren Mantel etwas enger zusammen.

Der Herbst hier war nicht besonders angenehm, auch wenn es nicht windig war, kühlte die Luft hier sehr schnell ab.

Da es erst Mittag war und sie Helios und seine Banditen Freunde erst gegen Abend bespaßen würde, wollte sie noch kurz in einen der Läden und sich ein paar Kleider ansehen.

Im Schaufenster ihres Lieblingsladens hing seit einigen Monaten ein Kimono, der es ihr Angetan hatte.

Der Kimono war aus mintgrüner Seide, die nach unten hin immer heller wurde, bis sie ganz unten ins Weiß überging.

Der Rücken war mit Bäumen bestickt. Der Obi hingegen war schwarz und bildete einen starken Kontrast.

"Ganz schön Teurer Scheiß."

Masuko zuckte zusammen, als jemand direkt neben ihr Sprach.

Sie sah hoch und seufzte. "Könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen?"

Der Drache neben ihr schmunzelte. "Wollte ich. Aber dann hab ich gesehen, dass du irgendwas anstarrst und wurde neugierig."

"Aha"

Masuko wandte sich genervt ab und wollte gehen, als ihr auffiel, dass er heute keinen Mantel trug und einer seiner Ärmel tot nach unten hing.

"Euch fehlt ein Arm."

Dante sah auf die stelle, welche sie gerade fixiert hatte und zuckte zusammen. "Verdammt! Wieso sagt ihr mir das nicht früher? Wie soll ich denn jetzt den Bastard finden, der ihn mir geklaut hat?"

Sie sah zu ihm hoch und sah ihn angewidert an. "Ihr seid ein Arschloch."

Dante sah sich den Kimono nochmal an. "Wie lange musst du Arbeiten um dir das Stück Stoff leisten zu können?"

Nun wandte sie sich wieder dem Schaufenster. " Fünf Jahre und Neun Monate. Wenn ich nichts von meinem Gehalt ausgebe und täglich Arbeite."

"Dabei bist du die bestbezahlteste hier."

Erneut sah sie zu ihm hoch und biss die Lippen zusammen. "Ich sehe sie heute Abend."
 

Dante sah ihr hinterher, als sie an ihm vorbeiging. Beeindruckt stellte er fest, dass sie die erste Frau war, die sich nicht nochmal nach ihm umdrehte.

Geschlagen hatten ihn bereits unzählige Frauen. Aber sie würde für ihren Schlag noch irgendwann büßen. Das schwor er sich.

Noch ein letztes Mal sah er zu dem Kimono und schüttelte den Kopf.

Frauen. Wie konnten sie sich für einen so lächerlichen Fetzen Stoff begeistern?

Er schlenderte noch eine Weile durch den Ort.

Noch immer war er wütend auf Dazai, der gestern als die Füchsin weg war, in Gelächter ausbrach.

Vielleicht war es unmöglich gewesen sie als Prostituierte zu bezeichnen, aber wie sollte er auch wissen, dass Geishas nicht ihren Körper, sondern ihre "Künste" verkauften?

Die Zwillinge klärten ihn am Abend noch darüber auf. Aber wütend war er dennoch.

Doch nicht auf Dazai oder Helios. Nicht einmal auf sich selbst.

Er war wütend, weil die kleine Geisha gestern Abend wunderschön war und er sie wollte.

Kaum hatte sie den Raum betreten, stellte er sich vor, wie seine Hände über ihre blasse Haut strichen, seine Zunge ihren Hals nachfuhr. Und dann stellte sich raus, dass er sie nicht kaufen konnte! Und nun, da er sie so beleidigt hatte, würde sie ihn auch anders nicht ranlassen.

Und zu allem Überfluss erklärte ihm Pandora auch noch, dass es in ganz Blár kein einziges Bordell gab.
 

Als es dann dämmerte, machte er sich zurück auf den Weg ins Teehaus. Dort warteten Dazai und Helios bereits im Speziell für sie bereitgestellten Zimmer auf ihn.

"Schon gegessen, Käpt'n?", fragte Dazai und trank eine Schale Sake.

Dantes Magen begann zu knurren. Was aber nicht daran lag, dass er besonders Hungrig war. Sein Magen machte ständig Geräusche.

Ehrlich gesagt, dachte er öfter an Essen als an Sex.

In der Reihenfolge kamen Essen, Sex und Gold.

"Was gibts hier denn zu essen?", fragte Dante grinsend.

"Das ist ein Teehaus.", antwortete Helios genervt. "Ihr bekommt Kuchen und andere Desserts."

Seit gestern war Helios sehr pampig. Was er ihm nicht verübeln konnte, doch wenn das nicht besser wurde, musste Dante schon bald wieder andere Seiten aufziehen.

Leider kamen die drei nicht mehr zum Bestellen. Denn schon öffnete sich die Tür und Masuko kam mit Pandora an ihrer Seite herein.

Während Masuko dunkel gekleidet war, trug Pandora helles Gewand.

Die Schwester seines Navigators saß sich ins Eck des Raumes und begann auf ihrer Schamisen zu spielen, während Masuko sich zur Melodie zu bewegen begann und auch ihre Fächer geschickt einsetzte.

Dante war fasziniert von ihrer Anmut. Allerdings fiel ihm auf, dass sie geschickt versuchte ihre Prothese zu verstecken.

Am Ende ihrer Aufführung saß sich Masuko neben ihm und Schank ihm etwas Tee in seine Tasse. Dante bedankte sich und sie lächelte ihn an.

Er erkannte sofort, dass es nur ein Geschäftslächeln war. Aber das war okay für ihn. Dann beugte sie sich zu ihm rüber und flüsterte. "Das ist Sake. Ihr wirkt nicht so, als wärt ihr ein Teetrinker."

Gerade als er antworten wollte, nieste Dazai und fluchte.

"Wer hat hier Räucherstäbchen angemacht? Das riecht grauenvoll!"

Masuko hielt ihre Hand vor ihren Mund und kicherte.

"Dazai. Das ist hier so üblich. Stört euch der Rauch?"

Pandora stand auf und ging zum kleinen Beistelltisch auf der anderen Seite des Raumes. Dann löschte sie das Räucherstäbchen.

"Es ist der Geruch. Dazai hat eine sehr empfindliche Nase. "

Nun zog die Geisha skeptisch eine Augenbraue hoch und sah ihn an. "Wie kann es dann sein, dass ihm euer Gestank nicht auffällt?"

Der Bluthund am anderen Ende des Tisches begann zu lachen und auch Helios und Pandora lachten.

Dazai sah sie wütend an, doch erwiderte er nichts.

"Ich kenne ihn schon so lange, sein Gestank ist nichts im Gegensatz zum Rest der Besatzung. Man gewöhnt sich daran. S ist eher so, dass die künstlichen Düfte hier meine Nase reizen."

Dante ließ seine Hand nach unten wandern und packte sie am Oberschenkel. Nahe dem Knie. "Du bist frech, kleine Künstlerin."

Sie sah abwertend auf seine Hand und dann in sein Gesicht. "Ihr habt mich eine Nutte genannt. Ich würde sagen, ich darf noch etwas länger frech sein."

Nun legte sie ihre Hand auf seine. "Und nun solltet ihr eure Hand da wegnehmen, Pirat."
 

Der Abend ging noch ein paar Stunden so dahin. Das Allgemeinwissen der beiden Frauen war beeindruckend. Egal welches Thema, sie kannten sich etwas damit aus. So wurde es nicht langweilig und die freche Füchsin schenkte immer wieder nach, sodass Dante schon bald Probleme haben würde, noch aufrecht zu gehen.

Doch bevor es soweit kommen konnte, verabschiedeten sich die Frauen von ihnen. Auch Dazai und Dante standen gleich danach auf, um sich auf den Nachhauseweg zu machen. Einzig Helios blieb noch etwas, da seine Schwester nochmal kurz mit ihm reden wollte.

Die beiden Männer gingen hinaus und um die Ecke, damit sie noch kurz eine Rauchen konnten. Zumindest wollte Dante nochmal kurz eine Rauchen. Dazai hasste es natürlich.

Während Dazai ihm vorschimpfte, wie sehr die Räucherstäbchen und die Parfüms, sich in seine Nase brannten, bemerkte Dante wie ein Licht ansprang.

Er sah hoch und im Dachgeschoss des Teehauses brannte nun Licht. Wie eine Motte wurde er von dem Licht angezogen. Völlig im Bann des Fensters, blendete er Dazai aus.

Plötzlich sah er eine Silhouette und dann tauchte Masuko am Fenster auf. Den Rücken zu ihm gewandt, zog sie ihre Haarnadeln aus ihren Haaren und sanft fielen ihr die Haare wieder über ihre Schultern.

Dann öffnete sie ihr Leder Korsett, welches den Kimono zusammenhielt und schon ließ sie den sanften Stoff über ihre Schultern gleiten.

Sie nahm ihre Haare und schob sie über ihre Schulter, so dass er freien Blick auf ihren Rücken hatte.

Ihre Rückseite war übersäht mit alten Runen. Er selbst konnte sie nicht lesen. Aber ihm kamen sie bekannt vor.

Dann fiel sein Blick auf ihren geschundenen Arm.

Ihre Prothese begann bereits auf halber Höhe des Oberarms.

Er schluckte schwer und wandte den Blick ab.

Nun fragte er sich was wohl passiert war, dass eine Frau wie sie, so eine schwere Verletzung erlitten hatte.

"Hörst du mir zu Dante?", fragte nun sein alter Freund.

"Ich war kurz abgelenkt... Was ist?"

Dante sah nochmal kurz hoch, doch das Fenster war bereits dunkel.

"Vergiss es. Gehen wir zurück?"


Nachwort zu diesem Kapitel:
Noch sind einige Fehler in den Texten. Die werden nach und nach ausgebessert.
Ich versuche nur regelmäßig hochzuladen und die Besserungen folgen, sobald die Korrekturleser Zeit hatten. Komplett anzeigen

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