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Die Rache

von

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Unbewusster Schmerz


 

Am nächsten Morgen war Sasuke bereits vor Sakura wach. Sie hatte sich von ihm weggedreht und sich tief in die Decke gekuschelt. Schleichend bewegte sich Sasuke aus dem Schlafzimmer, schnappte sich noch die Trainingskleidung und ging nach unten. Im Wohnzimmer zog er sich um, ging noch einmal zur Toilette und putzte sich die Zähne. Dann verließ er das Haus und eilte durch die Straßen von Konoha-Gakure.

Da die Sonne gerade erst am Horizont erschien, waren kaum Personen auf der Straße. Einige davon waren auf dem Weg zur Arbeit, andere gingen von einer Feier nach Hause. Aber das interessierte Sasuke nicht. Er bewegte sich auf den Trainingsplatz zu.

Dort angekommen atmete er tief durch, begann auf einen alten Baum einzuschlagen und merkte erst zu spät, dass sich Blut an der Rinde befand. Er betrachtete seine Finger und merkte, dass seine Haut wund war. Aber auch das hielt ihn nicht auf, denn er boxte und schlug weiter auf das Holz ein.

"Halt!", rief jemand neben ihm.

Das Nächste, was er merkte, war, wie jemand nach seinem Handgelenk griff und ihn vom Baum wegzerrte. Als er aufblickte, sah er direkt in eisblaue Augen.

"Naruto", platzte es aus Sasuke hervor.

Es war weder eine Frage noch eine Aussage, denn es war einfach eine Feststellung.

"Was tust du hier?", fragte der Blonde und sah sich die blutigen Finger an, die er in seinen eigenen hielt. "Der Baum hat dir nichts getan! Und wenn du jemanden verprügeln willst, nimm die Baumstämme, die dafür extra präpariert wurden!"

Sasukes Blick war einfach auf seine Finger gerichtet, die in denen von Naruto lagen.

"Ich…", begann er.

"Sei ruhig!", motzte Naruto und verdrehte die Augen. "Lass mich das versorgen… Bevor Sakura noch einen Wutanfall bekommt und dir den Hals umdreht!"

Naruto zog ein Taschentuch aus der Jackentasche, tupfte das Blut vom Handrücken und seufzte. Dann zog er Sasuke einfach hinter sich her. Dieser war nicht fähig, sich dagegen zu wehren. Stattdessen stolperte er hinter seinem Teamkollegen her und ließ sich zu einem Fluss ziehen.

Dort zog Naruto ihn auf den kalten Boden und tauchte das Taschentuch in das Wasser. Es fühlte sich eisig an, als er damit die Wunde auswusch und trotzdem zuckte Sasuke nicht zusammen, als er die niedrige Temperatur auf seiner Haut spürte.

"Was machst du eigentlich so früh hier?", platzte es aus Sasuke heraus.

"So früh? Es ist fast Mittag", erwiderte Naruto. "Ich wollte gerade zu Ichiraku gehen, um Ramen zu essen."

Sasukes Blick glitt zum Himmel, dann erkannte er, wie hoch die Sonne bereits stand und seufzte. Hatte er derart lange auf diesen Baum eingeschlagen, dass er die Zeit vergessen hatte?

"Du solltest nach Hause gehen. Sasuke, du siehst aus, als wärst du schon Stunden hier", sprach Naruto weiter, als er endlich Sasukes Hände freigab. "Sakura wird dich bestimmt schon suchen, aber davon abgesehen, siehst du aus, als wäre dir ziemlich kalt…"

Als er Narutos Blick folgte, bemerkte er, dass er nur eine Hose, einfache Trainingsschuhe und einen dünnen Pullover trug. Bisher hatte er die Kälte nicht bemerkt, aber jetzt, wo sein Kopf langsam wieder anfing, den Dienst aufzunehmen, wurden ihm die niedrigen Temperaturen bewusst.

"Ja, vielleicht", erwiderte er und sah zu Naruto.

Naruto trat einen Schritt zurück, verstaute das Taschentuch in der Jackentasche, zog die orangefarbene Mütze tiefer ins Gesicht und grinste breit, sodass seine Zähne aufblitzten.

"Also dann, bis später!"

Nachdem sich sein Teamkollege verabschiedet hatte, verschwand dieser genauso schnell, wie er aufgetaucht war, und Sasuke war wieder allein.

Langsam ging Sasuke wieder zum Baum zurück, wo Naruto ihn abgefangen hatte und betrachtete die tiefen Furchen, die er im Holz hinterlassen hatte. Es war ein Wunder, dass der Baum noch immer stand und nicht unter der Wucht seiner Schläge umgefallen war.

Wahrscheinlich hatte Naruto recht und er sollte zurückkehren. Vermutlich suchte Sakura wirklich nach ihm und er wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte. Doch dafür war es wohl schon zu spät…

Als er sich auf den Heimweg begab, gingen ihm alle möglichen Dinge durch den Kopf…
 



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