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Reise in die Zukunft

Kakashi in der Neuzeit
von

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Gefühle

Mitte des Septembers hatte Kakashi Geburtstag.

Gina machte sich einige Tage vorher auf den Weg in die Innenstadt und kaufte das Katana, was Kakashi damals so toll gefunden hatte. Es riss ein ganz schönes Loch in ihr Budget, aber das war es Gina wert. Anschließend kaufte sie ihm noch ein Paar neue Schweißbänder, denn seine waren durch sein Training schon ganz schön zerlumpt.
 

Am Morgen des großen Tages war Gina schon lange vor Kakashi wach. Das sie damals in seinem Bett geschlafen hatte war einmalig gewesen und sie verweilte jetzt auf dem Sofa. Zwar hatte Kakashi sie immer wieder überreden wollen, doch mit ihm zu tauschen, aber schließlich hatte sie sich durchgesetzt. Sie schlief gern auf der Couch.

Gina bereitete Frühstück vor und baute das Katana samt Halterung auf dem Tisch in der Mittte auf.
 

Es dauerte schier eine Ewigkeit, bis Kakashi endlich aufstand und aus dem Bad kam. Angezogen war er auch schon, was Gina für praktisch befand, denn sie hatte mit ihm heute etwas vor.

»Morgen«, murmelte Kakashi etwas verdutzt und Gina fiel ihm sogleich um den Hals.

»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!«, rief sie quietschvergnügt.

»Ähm... Danke...«

»Was ist denn?«

»Ah, nichts. Ich bin nur nicht gewöhnt, meinen Geburtstag zu feiern.«

»Dann wird es aber Zeit!«, Gina zog Kakashi zum Tisch und seine Augen wurden größer, als er das Katana sah.

»Das ist für dich!«

»Oh... Danke, Gina!«

Kakashi besah das Schwert, zog es aus der Scheide und begutachtete die Klinge, die mit Verzierungen dekoriert war und stellte es zurück auf das dafür angefertigte Gestell.

»Das ist wirklich gut verarbeitet«, meinte er fröhlich, »Schade, dass man das in eurer Welt nicht mit herumtragen darf.«

»Na ja, das ist eher zum Hinstellen.«

»Danke«, sagte er ehrlich und sah sie an.
 

Sie frühstückten und danach begann Gina mit ihrem weiteren Attentat. Da ja Herbst war und der Wind nun stärker wurde, kramte Gina einen Flugdrachen und einen Korb raus.

»Wir gehen zur Drachenwiese. Die ist nicht weit von hier.«

Kakashi besah sich den Drachen.

»Die gab es in meiner Zeit schon.«

»Umso besser!«
 

Gina packte einen Picknickkorb zusammen und gemeinsam machten sie sich dann auf den Weg. Es war Samstag und das traf sich gerade gut.

Auf der Wiese versuchte Gina einige Male vergeblich, das Ding in die Luft zu bekommen, bis Kakashi aufstand und den Drachen nach oben schleuderte. Da verfing sich der Wind endlich in dem Stoff und brachte ihn in die Luft, wo er mit vielen anderen schwebte.

Das Glück wehrte allerdings nicht lang, denn wenige Minuten danach riss plötzlich die Schnur und der Drache verschwand am Herbsthimmel.

»Verdammt«, schnaubte Gina, »Die Schnur war schon zu alt...«

»Lass uns essen«, beschwichtigte Kakashi sie und so setzten sie sich auf die mitgebrachte Decke und aßen Sandwiches.
 

Trotz des Windes war es ein warmer Herbsttag - zumindest tagsüber - und so blieben sie einige Stunden an dieser Stelle, hörten Radio, was sie ebenfalls mitgebracht hatten, aßen Weintrauben und beobachteten liegend die Wolken.

»Unglaublich, dass der Himmel in jeder Zeit der Selbe ist«, meinte Kakashi irgendwann.

»Ja...«, bestätigte Gina, »Da hast du Recht.«

Der Nachmittag verstrich relativ schnell und nach dem Picknick gingen sie ins Kino.

Spannend wie der Film am Anfang geklungen hatte, entpuppte er sich als widerwärtige Liebes-Schnulze der kitschigsten Art. Gina und Kakashi vergaßen ihre Enttäuschung darüber recht schnell und verbrachten die restliche Zeit damit, sich über den Film lustig zu machen, was ihnen einige hasserfüllte Blicke der restlichen Zuschauer einbrachte.
 

Als sie nach Hause gingen war es bereits dunkel und wirklich kalt.

Gina, die fror, weil sie die Temperaturen überschätzt und sich falsch gekleidet hatte, bekam Kakashis Jacke um die Schultern gelegt. Protestieren half nicht und so ergab sie sich und kuschelte sich unauffällig etwas hinein.

»Versprich mir, dass du von dieser Gegend fernbleibst«, meinte Kakashi irgendwann an einer Ampel zu ihr in Bezug auf die Schlägerei.

»Versprochen«, meinte Gina sofort, denn sie selbst hatte nicht vor, jemals wieder einen Fuß dorthin zu setzen.
 

»Gute Nacht«, meinte Kakashi, als er zu Bett ging, »Und danke nochmal.«

»Nichts zu danken«, entgegnete Gina und legte sich auf die Couch.

Sie zappte noch etwas durch das Fernsehprogramm, aber wie so oft kam nur Müll im Fernsehen, also schaltete sie ab.

Noch über die Schlägerei nachdenkend, wurde sie sich ein weiteres Mal darüber bewusst, wie toll und cool Kakashi war und das er sie beschützt hatte. Auch seine Wut über Carls Beleidigung ihr gegenüber war dem Mädchen nicht entgangen. So schlief sie überglücklich ein, nur mit dem leicht bitteren Nachgeschmack, dass Kakashi irgendwann wieder verschwinden würde...
 

Der Traum, der Gina plagte, war grauenhaft. Sie träumte davon, dass sie mit Kakashi in einem Flugzeug säße. Die Atmosspähre, so finster und grau, jagte ihr Angst ein und schließlich stürzte das Flugzeug in ihrem Traum ab.

Panisch starrte sie aus dem Fenster und erspähte unlogischerweise den Piloten - und das war Carl, hysterisch lachend mit gebrochener Nase und blutüberströmt.
 

Sie schreckte auf und sah in die Dunkelheit.

Augenblicklich schien diese sie zu verschlingen. Schatten und Formen, die Gina normalerweise gewöhnt war - ja, die gar vertraut waren, erschienen ihr nun wie Gefahren. Das Mädchen legte sich hin und schloss die Augen wieder, aber Carl erschien vor ihrem geistigen Auge und lachte so grauenhaft. Gina hatte das Gefühl, dass jemand in der Dunkelheit auf sie zukam und schaute wieder auf.

Langsam richtete sie sich auf und selbst, als sie über den Flur lief, drehte sie sich mehrere Male um.
 

Im Bad ging sie aufs Klo und wusch sich dann das Gesicht kalt ab. Der Schweiß auf ihrer Stirn wurde weggespühlt und Gina betrachtete sich im Spiegel.

Sie hatte seit dem Tod ihrer Eltern wieder etwas zugenommen, was sie allerdings nur Kakashi zu verdanken hatte, denn er hatte sie sozusagen zum Essen gezwungen.

Überhaupt verdankte sie Kakashi so viel...

Gina knippste das Licht im Badezimmer wieder aus und trat in den Flur. Jetzt, da sie gerade noch Licht gesehen hatte, erschien ihr die Dunkelheit noch tiefer.
 

In der Wohnzimmertür blieb Gina stehen. Irgendetwas raschelte - sie wusste nicht, ob sie sich das einbildete oder ob da wirklich ein Geräusch war.

Kurz überlegte sie und dann machte sie kehrt und nahm Ziel auf ihr eigenes Zimmer.

Ihr Blick fiel auf die Tür des Elternschlafzimmers. Seit dem Vorfall hatte Gina die Tür nichtmehr geöffnet - und in so naher Zukunft hatte sie es auch nicht vor.

Schließlich drückte sie langsam gegen die angelehnte Tür des Kinderzimmers, die Kakashi, im Falle dass etwas war, nie ganz schloss.
 

Kakashi wachte sofort auf und er sah zur Tür.

»Ist was passiert?«, fragte er mit doch leicht müdem Unterton.

»Nein... Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe...«, murmelte Gina, »Ich hab... nur schlecht geträumt...«

Ohne ein Wort rutschte der Mann ein Stück zurück und hob seine Decke hoch. Wieder fühlte Gina diese Dankbarkeit dafür, dass er sie blind und ohne Worte verstand. Sie legte sich zu ihm und Kakashi deckte das Mädchen wieder zu.

»Deine Eltern?«, fragte er dann etwas zögerlich.

»Nein...«, meinte sie wieder und schüttelte leicht den Kopf - sie konnte Kakashi in die Augen sehen und er ihr, weil der Vollmond etwas Licht ins Zimmer warf. Die Rolläden ließen das Mondlicht in schmalen Streifen in den Raum gleiten.

»Carl... Und das Flugzeug. Wir sind abgestürzt und Carl war der Pilot.«

»Ohje...«

Kakashi legte einen Arm um Gina und ließ ihn auf ihrer Taille ruhen. Die beiden lagen genau voreinander und noch immer spähte Gina ab und an in Kakashis Augen, die ihr in diesem fahlen Licht so viel tiefgründiger erschienen, als sie es ohnehin schon waren.

»Weißt du...«, begann Gina leise und lehnte die Stirn an Kakashis Brust - er trug das dunkelgrüne T-Shirt, was sie ihm mal geschenkt hatte, »Du hast mir sehr geholfen.«

»Das war selbstverständlich...«

»Nein... Nicht nur wegen... dieser Sache... Ich meine generell. Du hast mir... den Alltag so erleichtert, der mir sonst so schwer gefallen ist.«

Kakashi erwiderte nichts und zog sie etwas dichter an sich heran. Gina spürte jetzt seine Wärme an ihrem ganzen Körper, denn vorher hatte sie doch noch mit etwas Scham ein Stück weit von ihm weg gelegen. Jetzt lehnte sie das Gesicht an seinen Oberkörper und schloss die Augen. Gina spürte eine Geborgenheit, die sie noch nie zuvor gekannt hatte. Dieses starke Gefühl war auch an dem Tag schon aufgeflammt, als Kakashi sie vor Carl und seiner Meute beschützt hatte.

Und heute fühlte sie es wieder.
 

Gina legte ihren Arm ebenfalls um Kakashi und drängte sich möglichst unauffällig etwas an ihn.

Nicht nur, dass sie schüchtern war - Gina wusste, dass Kakashi irgendwann in seine Zeit zurückkehren würde. So unterdrückte sie zum Teil ihre Gefühle, um es Kakashi nicht so schwer zu machen.

Da spürte sie, wie Kakashi mit der Hand über ihren Kopf strich und sie so fast automatisch dazu bewegte, ihn anzusehen.

Ginas Herz begann schneller zu pochen und es war so laut, dass sie meinte, sogar Kakashi würde es hören. Der Mann sah ihr noch immer in die Augen, aber seine Hand hatte inzwischen den Weg hinunter an ihrer Wange entlang zu ihrem Kinn gefunden.

Das Pochen wurde stärker, als Kakashi ihr näher kam. Gina zerbarst fast vor Aufregung und versuchte das Gefühl, welches sie hatte, zu unterdrücken.

Trotzdem schloss sie die Augen und Kakashi küsste sie schließlich.

Gina erwiederte den Kuss, während in ihrem Innern ein Feuer entflammte, welches sie nicht zu beschreiben vermochte.
 

Diese Nacht genoss Gina so sehr, dass sie am liebsten die Zeit angehalten hätte. Sie spürte Kakashis warme Hand an ihrem Rücken und gegen Morgen erwachte sie langsam, während Kakashi ihr über den Kopf strich.
 

Beide wussten nicht, wie sie sich jetzt dem Anderen gegenüber verhalten sollten und so beschlossen sie unabhängig voneinander im Stillen, so weiterzumachen wie bisher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Galax
2007-10-03T22:45:54+00:00 04.10.2007 00:45
Toll!!!

weiter machen^^
den letzten teil deses kapitels hab ich ich gelesen ohne eineinziges mal einzuahtem^^
man könnte sagen du hast mir den Atem genomen^^
mir gefelt deine story und dein schreibstyl
mach bitte schell weiter!!!
bay Galax
Von: abgemeldet
2007-09-30T09:55:07+00:00 30.09.2007 11:55
tolle Story,hoffe es gibt ein happy end mit Kakashi und Gina.
freue mich schon auf ein neues Kapi.
Von:  silverwolf07
2007-09-28T11:31:47+00:00 28.09.2007 13:31
total süüüß *schwärm*
hoffe es geht bald weiter :D
ich hoffe auch, dass es ein Happy End gibt ^^
also bitte schreib gaaannzt schnell weiter , ja?
lg :)
Von: abgemeldet
2007-09-28T09:57:25+00:00 28.09.2007 11:57
bitte bitte
*will ein happy end haben*
*quengel*
war so sweeet das kappi
hdl kashi_stalkerin
Von:  Krylia
2007-09-27T17:52:00+00:00 27.09.2007 19:52
Jaa, auch ich hoffe auf ein Happy End.
Das Kapitel war süüüß.
Von: abgemeldet
2007-09-27T16:48:38+00:00 27.09.2007 18:48
Aaah, Romantik! <3 ...sehr schön ;3
Ich stelle es mir furchtbar quälend vor, Gefühle für jemanden zu hegen...und zu wissen, dass derjenige nicht bei mir bleiben kann...~
Ich vermute, nicht nur ich hoffe hier auf ein Happy-End ;3

(man möge mir die Kürze meiner Kommentare verzeichen,...aber ich würde mich doch nur ständig mit Lob wiederholen :P)

~ chaotic_chan


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