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I can see

Np: Sasusaku
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo!
So, ihr Lieben, hoffentlich gefällt euch das Kapitel und der Anfang ist nicht allzu trocken....
Viel Spaß
LG Keks Komplett anzeigen

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Der erste Besuch

„Mir?“ Erstaunt blinzelte ich einige Male. Ihre blassen Wangen färbten sich rosa, während sie den Kopf ein wenig schief legte. „S-sie klingen n-nicht sehr g-glücklich u-und wir s-sind scheinbar alleine hier, d-deswegen d-dachte ich...“ Das Mädchen brach schüchtern ab. „Ich glaube kaum, dass mir in meiner Situation irgendjemand helfen kann, echt jetzt. Aber danke fürs Angebot.“ „Nun, ich k-kann Ihren Schmerz nicht lindern, d-da haben Sie recht. Je-jedoch könnte ich versuchen, Ihre Wartezeit auf die Resultate o-oder auf Ihre Freundin zu verkürzen“, drängte sie sachte. Ein leichtes Lächeln nahm mein Gesicht in Beschlag. „Wenn du... äh... Sie drauf bestehen, echt jetzt!“ Schwerfällig erhob ich mich vom kalten Boden und setzte mich auf einen Stuhl, welcher zwischen beiden Betten stand. Das Gesicht des Mädchens strahlte eine ruhige Wärme aus und mir war es nur recht, dass sie mich nicht sehen konnte – so merkte sie zumindest nicht, dass ich sie beinahe ununterbrochen anstarrte. „Also, wieso sind Sie hier?“, fragte ich und stolperte dabei über die höfliche Anrede. Wie ungewohnt das doch war.
 

Das Lächeln verschwand schlagartig und ein harter Ausdruck trat an seine Stelle. Ihre Haltung versteifte sich. „Verzeihen Sie, aber ich würde es vorziehen, nicht darüber zu reden.“ Fragend verzog ich das Gesicht. Was sie wohl für ein Geheimnis barg? Doch ich beschloss, nicht weiter nachzufragen. „Geht klar, echt jetzt!“, erwiderte ich und hob den Daumen in die Höhe. Als mir jedoch einfiel, dass sie es nicht sehen konnte, senkte ich ihn unangenehm berührt. Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. „Also, wie heißen Sie?“, wollte ich wissen, um die Stille zu brechen. „Hyuuga Hinata“, stellte sie sich vor und lächelte, „Sie sind?“ „Uzumaki Naruto.“ Vielleicht hätte ich über meinen nächsten Schritt nachdenken müssen, doch Denken war noch nie meine Stärke gewesen. Vorschnell griff ich nach ihrer Hand und drückte sie. „Nett Sie kennenzulernen!“ Das Mädchen errötete und neigte den Kopf so, als würde sie auf auf unsere Finger blicken. Grinsend brach ich den Körperkontakt und lehnte mich im Stuhl zurück. „Haben Sie was dagegen, wenn ich „du“ sage? Das ganze höfliche Getue ist nicht so meins“, schlug ich ihr hoffnungsvoll vor.
 

Hinata schien einen Moment lang zu überlegen, bevor sie nickend die Spitzen ihrer Zeigefinger aneinanderstieß. Fasziniert beobachtete ich sie dabei. Es wirkte wie eine unbewusste Geste, die sie bereits über Jahre hindurch praktizierte. Auf meiner Hand brannte noch das warme Gefühl ihrer Haut. Sie war weich, aber dennoch rauer als man am Anfang annehmen würde. Wir saßen eine gedehnte Ewigkeit stumm nebeneinander, bevor sie das Wort ergriff. „Falls Ihre... uhm... ich meine, deine, Freundin lä-länger hier bleibt, d-dann s-sollte sie a-auf keinen Fall die P-pizza oder d-den Cappuccino probieren.“ Erstaunt musterte ich sie. „So schlecht?“ Sie nickte lediglich und verzog dabei auf eine solch ungewöhnliche Art das Gesicht, dass ich leise lachen musste. „Gut, werde ich ihr ausrichten! Danke, du hast ihr wohl grad das Leben gerettet, echt jetzt!“ Lächelnd saßen wir uns gegenüber.
 

Gedankenverloren spielte ich mit meinen Schlüsseln, auf der Suche nach einem Gesprächsthema. Doch mein Kopf war leer. Es gelang mir nicht, wie sonst immer, eine lockere Unterhaltung anzufangen. „Wie fühlst du dich?“, fragte sie plötzlich und ihre sanfte Stimme klang vorsichtig, dennoch schien sie mich zu einer Antwort zu drängen. „War schon mal besser“, erwiderte ich langsam und ballte meine Hände im Schoss zu Fäusten, bis die Knöchel weiß hervortraten. Hinata antwortete nichts darauf. Doch das war auch nicht nötig, da die Worte wie von selbst aus meinem Mund strömten. „Es ist nicht fair. Verstehst du? Wieso hat das Schicksal ihr so einen Scherz gespielt?! Das hat Sakura einfach nicht verdient! Und Teme? Es wird ein Wunder sein, wenn er sich nicht noch mehr verschließt und sich letztendlich noch umbringt, weil er das alles in sich reinfrisst! Gut, das letztere ist absoluter Schwachsinn, echt jetzt, aber ich mach mir trotzdem Sorgen. Und ich weiß auch nicht, wie das ihre Beziehung prägen wird. Die Beiden sind stark, keine Frage, doch das... Scheiße! Wieso musste das passieren? Ich verstehe es einfach nicht? Sie haben das nicht verdient! Aber trotzdem ist es passiert! Wieso?“
 

Wütend schlug ich mir mit der Faust auf den Oberschenkel und erneut flammte das Verlangen in mir auf, alles zu zerstören. Tränen sammelten sich in meinen Augen, während ich mit mir selbst ringend auf meinen Schoss starrte. „Viele Menschen“, erhob sie ihre Stimme, die ohne Probleme wie ein scharfes Messer den Nebel in meinem Kopf zerschnitt, „werden dir sagen, d-dass im Leben oft S-sachen passieren, die wir nicht erklären k-können. Sie werden dir raten, e-es einfach sein zu lassen. E-es hinzunehmen, wie e-es ist.“ In meiner Brust zog sich etwas vor Enttäuschung zusammen. Auf was hatte ich gehofft? Doch das Mädchen sprach weiter, bevor ich auch nur ein Wort verlieren konnte. „Hör nicht auf sie. L-lass sie am besten gar nicht fertig reden. Es ist Sch-schwachsinn. Du wirst länger brauchen, die Sache e-einfach als „Passiert“ hinzunehmen, als für irgendetwas anderes. Zwar stimmt es, dass es dafür keine Therapie oder Heilmittel gibt, aber du kannst deinen eigenen Weg finden, d-damit abzuschließen. I-ich persönlich würde dir raten, a-als erstes d-deine ganze Wut a-auszulassen. G-geh und mach irgendetwas kaputt. Schreie, wenn es dir hilft. A-aber lasse es raus. U-und d-dann... Dann musst du zur Ruhe kommen und dir b-bewusst werden, w-was du als nächstes tun w-willst.“
 

Mit offenem Mund starrte ich sie an. Damit hätte ich nicht gerechnet. Wie kam ein solch zerbrechliches und unschuldig wirkendes Mädchen auf solche Ratschläge? Solch eine Rede hätte ich von mir erwartete oder von Saku, aber nicht von Hinata. Sie wiederum hatte den Kopf in meine Richtung gedreht und lächelte mir aufmunternd zu. Wie froh ich in diesem Moment über die Verbände über ihren Augen war, konnte ich nicht in Worte fassen. Schließlich musste ich ziemlich dumm aussehen. „Okay! Danke, ich werde es auf jeden Fall tun, echt jetzt! Danke!“ Sie schüttelte mir roten Wangen den Kopf. „Nichts zu danken“, winkte sie ab und strich sich eine ihrer langen, dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie wirkten so weich und fließend. Beinahe wie ein nachtschwarzer Himmel ohne Sterne. „Wie lang bist du noch hier?“, fragte ich mit dem Hintergedanken, sie morgen wiederzusehen. Der Ausdruck im Gesicht des Mädchens wurde traurig. „Weiß ich nicht genau. Aber die restliche Woche auf jeden Fall noch. Danach holen mich meine Eltern wahrscheinlich ab“, antwortete sie. „Deine Eltern? Nicht dein Freund?“, wollte ich erstaunt wissen. Sie wurde noch röter im Gesicht. Erneut stieß sie ihre Finger aneinander.
 

Doch bevor sie antworten konnte, wurde die Türe geöffnet. Mein Blick flog zu dieser und ich erhob mich wie ferngesteuert, als Sakura und Sasuke das Zimmer betraten. Sie wirkten noch zerstörter als zuvor, wenn das überhaupt möglich war. Doch ich bildete mir ein, in den smaragdgrünen Augen, die auf mir lagen, Hoffnung lesen zu können. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich das Zimmer durchquert und half meinem Freund, das Mädchen auf das Bett zu setzen. Die Rosahaarige krallte sich an meinen Ärmel und murmelte etwas Unverständliches. „Hä?“, hackte ich nicht wirklich intelligent klingend nach. „E-es i-i-ist am Leben“, hauchte sie. Meine Welt hielt an. Stand für einen Augenblick still, bevor sie in einen schwarzen Abgrund fiel, nur um im nächsten Moment in übernatürlicher Geschwindigkeit wieder nach oben zu sausen und sich in die entgegengesetzte Richtung zu drehen. „Du weißt, was der Arzt gesagt hat, Kirschblüte“, meinte Sasuke mit bestimmter und doch vorsichtiger Stimme. Sakura nickte schnell und die Hoffnung in ihren Augen schwand für einige Sekunden. „A-aber die Möglichkeit besteht.“ Der Schwarzhaarige setzte sich zu ihr auf das Bett und nahm sie fest in den Arm. „Ja, Kleines, sie ist da.“ „Okay, Leute, ihr wisst, dass ich ein Trottel bin und so etwas nicht checke“, schaltete ich mich ins Gespräch ein, „Worum geht’s? Was haben die Docs gesagt?“
 

Sasuke strich dem Mädchen über das Haar, während sie ihr Gesicht in seiner Brust vergrub. „Man kann nicht feststellen, ob das Kind noch lebt“, erklärte er dann langsam und ich merkte, dass ihm jedes Wort schwer fiel. Für ihn waren es wohl wie brennende Kohlestücke im Mund. Meine Beine gaben nach. Schmerzhaft trafen meine Knien auf dem Boden auf. Alles drehte sich. Sollte ich mich freuen oder nicht?
 

Das Mädchen war nun seit knappen drei Monaten schwanger. Da ihr Körper stark auf die Veränderung reagiert hatte, hatten wir es bereits sehr früh erfahren. Seitdem war sie launisch noch schlimmer gewesen als jemals zuvor. Doch wir alle hatten es mit viel Verständnis aufgefasst und haben unser bestes gegeben, auf sie aufzupassen. Jedoch es war nicht genug gewesen. An diesem Tag war sie auf dem Weg zum Arzt gewesen – ohne Begleitung. Sasuke hatte auf einem wichtigen Meeting sein müssen, während ich einen krank gewordenen Kollegen vertreten hatte. Sakura hatte darauf bestanden, es alleine zu tun, und um sie nicht zu verärgern, haben wir sie gehen lassen. Wenige Stunden später kam ein Anruf aus dem Krankenhaus.
 

Leise fluchend fuhr ich mir übers Gesicht und schlug dann mit der Faust auf den Boden. „Dobe, krieg dich wieder ein“, hallte Sasukes Stimme durch das beinahe Stille Zimmer und ich blickte zu ihm auf. In seinem Blick lag eine undefinierbare Mischung aus Gefühlen. „Verdammt, Teme, ich bin verwirrt! Was erwartest du von mir? Willst du, dass ich wie ein Eisklotz hier dran stehe und warte, was als nächstes passiert?“, zischte ich am Rande eines Nervenzusammenbruchs. „Nein, aber dass du dich wie ein Mann benimmst“, erwiderte er kühl und ich fragte mich, wie er solch eine Ruhe bewahren konnte. „Halt die Klappe“, brummte ich angeschlagen und erhob mich mühsam, bevor ich aus dem Raum stürmte. In meinem Kopf herrschte ein undurchdringbarer Nebel. Taubheit hatte sich in meinem Körper ausgebreitet. Jedoch war sie nicht gewillt, weder den Schmerz noch die Verwirrung zu dämpfen. Wie geschärfte Messer fuhren die Gefühle, die unzusammenhängenden Gedanken in mein Fleisch, rissen es auf und hinterließen blutende Wunden.
 

Wütend schlug ich gegen eine Wand. Immer und immer wieder rammten meine zu Fäusten geballten Hände das harte Gebilde, bis meine Knöchel aufplatzten. Noch immer voller Wut verbot ich es mir zu bremsen. Doch meine Kraft sank und ich spürte, wie ich immer schwächer, immer langsamer wurde. Schließlich hörte ich auf und starrte mit gläsernem Blick auf den Boden, wobei mein Atem schnell und flach war. Ich schien eine Ewigkeit unbewegt da zu stehen und an nichts bestimmtes zu denken. Meine Hände schmerzten bei jeder Fingerbewegung. Dennoch bereute ich meine Tat nicht. Nun hatte ich mich ein wenig beruhigt, auch wenn ich noch immer wütend und verstört war. Während ich einmal tief durchatmete, beschloss ich, Sakura etwas Süßes zu besorgen. Schließlich war Zucker gut für die Nerven. Das Geschehene nach wie vor in meinem Kopf verarbeitend kaufte ich ihr einen Schokoriegel und eine Packung Gummibärchen. Hoffentlich würde sie das ein wenig beruhigen. Als ich das Zimmer betrat, musste ich überrascht feststellen, dass das Mädchen auf Hinatas Bett saß und mit einer bedrückten Miene mit der Schwarzhaarigen redete. Sasuke saß auf dem Stuhl neben ihr und hielt die Hand seiner Freundin.
 

„Hey“, machte ich sie auf mich aufmerksam. Schlagartig lagen alle Blick auf mir. „Wieso hast du nicht gesagt, dass ich so eine nette Zimmernachbarin habe?“, zischte die Rosahaarige augenblicklich wütend und ich hob abwehrend die Hände. „Hat nicht wirklich nach dem richtigen Zeitpunkt ausgesehen, echt jetzt“, verteidigte ich mich ausweichend. Sie prustete die Wangen auf. „Immer deine Ausreden!“ Ein wenig genervt verdrehte ich die Augen und trat zu ihnen heran. Zum wiederholten Male stellte ich fest, wie anstrengend Sakura sein konnte. Kommentarlos warf ich ihr die Süßigkeiten in den Schoß und setzte mich auf die andere Seite des Bettes. Mein Blick hing ausdruckslos in der Luft. Noch immer wollte das Geschehene sich nicht in meinem Kopf festsetzten. Leise seufzend atmete ich aus, während ich mich streckte. Möglicherweise war alles nicht ganz so schlimm. „Musst du morgen wieder vertreten?“, wollte Sasuke plötzlich wissen. Nachdenklich sah ich ihn an, bevor ich verneinte. Er nickte scheinbar zufrieden. „Kannst du dann morgens kommen?“ Augenblicklich verstand ich. „Logo, Teme, kein Ding. Kannst ruhig zu deinem hässlichen Meeting, echt jetzt!“, versicherte ich ihm. „Familientreffen“, korrigierte er. „Ist doch das Selbe bei euch.“ Er verdrehte die Augen, wobei ich noch immer ein wenig angeschlagen grinste.
 

Die Zeit verflog unbemerkt an uns vorbei, während wir miteinander über belanglose Themen redeten und Hinata näher kennenlernten. Doch das Mädchen erzählte kaum etwas aus ihrer Vergangenheit oder über ihre Familie. Auch erwähnte sie den Grund ihres Aufenthaltes nicht. Obwohl es mich ein wenig wunderte, bohrte ich nicht weiter und auch meine Freunde hielten sich zurück. Doch die Besucherzeit war endlich, weswegen Sasuke und ich bald auf eine weniger freundliche Art aus dem Krankenhaus gebeten wurden. Während der Schwarzhaarige sich von seiner Freundin verabschiedete, stand ich ein wenig unsicher an Hinatas Bett und blickte sie an. Sie lächelte mich vorsichtig an. „Also, dann, ich muss los“, begann ich langsam, „Aber wir sehen uns morgen, echt jetzt. Das verspreche ich dir!“ Auch wenn es nutzlos war, hielt ich meinen rechten Daumen in die Höhe und grinste. „Du m-musst dir n-nicht die Mühe machen“, erwiderte sie schüchtern. „Ach, was! Bin ja sowieso da und umso mehr, desto besser, echt jetzt!“, versicherte ich ihr. „D-danke“, murmelte sie und senkte verlegen den Kopf. Schmunzelnd ergriff ich ihre Hand, um sie zu schütteln. „Mach´s gut“, verabschiedete ich mich.
 

„Dobe“, begann Sasuke, kaum dass wir das Krankenhaus verlassen hatten. Fragend warf ich ihm einen Seitenblick zu. Er starrte scheinbar gedankenverloren auf den Gehweg und ein harter Zug lag um seinen Mund. Es war kalt geworden, weswegen ich mein Kinn, welches immer fror, möglichst tief im Schal vergrub. Seufzend atmete ich einen Stoß heißer Luft aus, der den Wind in einer kleinen, kalten Wolke empfing. „Hör zu, wenn du irgendetwas brauchst, dann sag es. Ich hab nämlich keine Ahnung, wie ich mit dieser Situation umgehen soll“, drängte ich ihn, endlich den angefangenen Satz zu beenden. „Es ist viel, worum ich dich bitten werde und ich kann kaum verlangen, dass du es wirklich machst.“ Für einen kurzen Moment blieb ich verblüfft stehen, um ihn anzublicken. Sasuke hatte noch nie so offen um Hilfe gebeten und auch war er nie so rücksichtsvoll gewesen. „Scheiße, Mann, das ganze muss dein Hirn geschmolzen haben, echt jetzt“, brummte ich, während ich ihm wieder über den Parkplatz folgte. „Hn“, erwiderte er lediglich genervt. Ich grinste schief. Wenigstens hatte er sich in diesem nicht geändert. „Na los, hau schon raus. Was willst du?“ Er atmete tief ein. „Hör genau zu. Ich werde dich nur einmal darum bitten, hast du mich verstanden?“ Mir war bewusst, dass es sich um etwas ernstes handeln musste, doch ich war bereit dazu. Für meine Freunde würde ich ölverschmiert durchs Feuer gehen und überleben.
 

„Als erstes, wenn du auch nur ein Wort über dieses Gespräch vor Sakura verlierst, werde ich dich persönlich umbringen. Hoffentlich ist das klar.“ „Na dann viel Spaß, einen neuen, besten Freund zu suchen. Das wirst du nämlich nicht schaffen.“ Er atmete tief ein, bevor er fortfuhr: „Ich will diesen Typen finden und ihn dafür büßen lassen.“ Wir waren bei seinem Wagen angekommen und er starrte nun ausdruckslos auf die Scheiben. Meine Augen lagen auf ihm. Nach all dem, was passiert war, wunderte mich sein Beschluss nicht im Geringsten. Doch in meinem Kopf wanderte ein stetiges Chaos umher, welches sich in diesem Moment scheinbar in der Blüte seiner Macht befand. „Sicher, dass Sakura damit auch nur für eine Sekunde einverstanden wäre?“ Sasuke zuckte mit den Achseln. Ich seufzte und fasste dann einen Entschluss. „Solange du ihn nicht umbringen willst, bin ich dabei, echt jetzt. Melde dich, wenn du irgendetwas rausgefunden hast und ich ruf mal ein paar Freunde an. Mal sehen, was sich ergibt.“ Bekräftigend hob ich den Daumen. Er nickte. „Mach bloß nichts Dummes“, meinte er, bevor er sich in den Wagen setzte. „Du auch“, flüsterte ich unhörbar, bevor ich mich in Gedanken versunken auf den Weg nach Hause machte.
 

Während ich mich Stunden später schlaflos von einer Seite auf die andere in meinem Bett wälzte, bildete sich in meinem Magen ein immer größerer Kloß, der mich scheinbar in einen nie endenden Abgrund zog. Es war aussichtslos. Mein Verstand konnte das Geschehene nicht verarbeiten und der Schmerz in jedem einzelnen Gewebe meines Körpers wollte sich nicht lindern lassen. Seufzend drehte ich mich auf den Rücken und starrte an die Decke. Wieso verging die Zeit so langsam? Weswegen konnte es nicht bereits soweit sein, dass ich die Mädchen besuchen konnte? In diesem Moment kamen mir Hinatas Worte wieder in den Sinn. „Lass erst die Wut raus und schau dann weiter.“ Schlagartig sprang ich auf und sah mich im Zimmer um. Nun wusste ich, was zu tun war. Mich interessierte die Uhrzeit nicht. Auch ließ ich die möglichen Beschwerden meiner Nachbarn bei der Polizei außer Acht und griff nach einem alten Kissen, welches mir meine Mutter zu einem längst vergessenen Anlass gestrickt hatte. Sie würde es sicherlich nicht vermissen und ich hatte es schon immer hässlich gefunden. Wütend schritt ich damit ins Wohnzimmer, direkt auf ein Regal, gefüllt mit unterschiedlichen Auszeichnungen und Pokalen aus meiner Vergangenheit, zu. Mit einem hasserfüllten Schrei schlug ich zu.
 

In Ekstase geraten zerschmetterte ich sie alle. Einige warf ich gegen die Wand, andere nahm ich mit meinen bloßen Händen auseinander. - Ohne Rücksicht auf Erinnerungen oder Bedeutung. In diesem Moment nahm ich nichts wahr, dachte an nichts, spürte nichts. Nur der rasende Zorn über die Sinnlosigkeit dieses Geschehens trieb mich an. Knurrend zerriss ich die letzte Urkunde, bevor ich mich erschöpft auf die Knie sinken ließ, um mir für einen kurzen Augenblick einen Überblick über das herrschende Chaos in meinem Wohnzimmer zu verschaffen. Man könnte denken, ein Hurrikan hätte in dem Raum getobt und bei dem Gedanken, das alles aufräumen zu müssen, wurde mir übel. Doch es hatte sich gelohnt. Auch wenn ich noch immer niedergeschlagen war, hatte sie die Wut aufgelöst, wobei sie einen Teil des Schmerzes mitgenommen haben zu schien. Mit einem erschöpften Lächeln blickte ich auf die Wohnzimmeruhr und stellte fest, dass ich mich bald auf den Weg machen müsste, um pünktlich zum Anfang der Besucherzeit im Krankenhaus zu sein. Erleichtert, dass ich nun eine Beschäftigung finden würde, erhob ich mich.
 

Einige Zeit später betrat ich das Krankenhaus. In der Nacht waren die Temperaturen drastisch gesunken und nun schneite des ununterbrochen wie auch die letzte gesamte Woche über. Der Wind war schneiden kalt. Die Straßen rutschig und jeder Beschluss, sich außerhalb seiner Wohnung zu begeben, ein gefährliches Wagnis. Gähnend strich ich mir den Schnee von den Schultern, während ich die Eingangshalle durchquerte. Meine frierenden Füße schritten bereits automatisch in Richtung des benötigten Zimmers und ich war froh, nun endlich ein wenig Wärme zu finden. Da mein Auto in der Werkstatt war, musste ich mich mit den öffentlichen Verkehrsmittel durch die Stadt quälen. Hoffentlich waren sie bereits wach, denn ansonsten müsste ich sie wecken, worüber Sakura sicherlich alles andere als erfreut wäre. Doch das war in diesem Moment nicht das Wichtigste. Als ich ihren Raum betrat, stellte ich erstaunt fest, dass die Rosahaarige bereits aufrecht in ihrem Bett saß und den Tropfständer zurechtrückte. Überrascht blickte sie auf, als ich die Türe hinter mir schloss. Unter ihren Augen hatten sich dunkle Ringe gebildete. Scheinbar hatte sie auch nicht schlafen können. „Hey, Zuckerwatte!“, begrüßte ich sie. Bei dem Spitznamen verzog sie für einen kurzen Moment wütend das Gesicht, bevor sie schmunzelnd lächelte. „Hallo, ich hätte nicht gedacht, dass du so früh auftauchst.“ „Für meine Freunde tue ich doch alles und ich hab Teme ja versprochen, dass ich morgens antanz, echt jetzt“, erwiderte ich und sah mich im Zimmer um.
 

Es traf mich wie ein Schlag, als ich Hinatas Bett leer und ordentlich gemacht vorfand. Alle medizinischen Geräte, welche gestern noch den Platz um das weiße Schlaflager ausgefüllt hatten, waren verschwunden und auch von ihren persönlichen Sachen war nichts zu sehen. Was war passiert? Sie hatte doch gesagt, dass sie bis zum Ende der Woche noch sicherlich hier bleiben würde. Ich musste einige Male blinzeln, bevor mein Gehirn erneut die gesamte Lage erfasste. „Wo ist Hinata?“, unterbrach ich Sakura mitten im Satz. Das Mädchen hob erstaunt die Augenbrauen, bevor ein trauriger Ausdruck auf ihr Gesicht trat. Unentschlossen strich sie sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Sie wurde heute in ein anderes Zimmer umstationiert. Frag mich bitte nicht, wieso.“ Der bittere Nachgeschmack einer schweren Enttäuschung breitete sich in meinem Mund aus. „Geht klar, echt jetzt“, murmelte ich und setzte mich auf den Stuhl. Sakuras Blick lag auf mir. „Du kannst sie ja suchen gehen“, schlug sie vor. Ich nickte entschlossen. „Werde ich auch machen, aber erst wenn Teme da ist. Schließlich kann ich unseren sturen Esel nicht allein lassen.“ Sie japste eingeschnappt nach Luft, während ich breit grinste. Im nächsten Moment spürte ich ihre harte Hand schmerzend auf meiner Wange.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2015-02-11T22:23:52+00:00 11.02.2015 23:23
Spitzen Kapitel
Antwort von:  Miss_Keks
12.02.2015 18:38
Danke :D freut mich, dass es dir gefällt
Von:  debbi_ray
2015-02-10T20:57:37+00:00 10.02.2015 21:57
Gutes Kapitel :)!

Freu mich wen es weitergeht
Antwort von:  Miss_Keks
11.02.2015 19:40
Hey :D
Vielen Dank für dein Kommi :D Hab mich sehr darüber gefreut!
Von:  narutofa
2015-02-10T17:38:06+00:00 10.02.2015 18:38
Das war ein sehr gutes Kapitel. Ich hatte spaß es zu lesen.
Was ist den nur mit Hinatas Auge. Ich hoffe das es nicht all zu schlimmes ist. So was hat hinata nich verdient. Sakura hat auch ihre Lage nicht verdient. Es scheint ja auch was schlimmes zu sein. Naruto hat seine Wut wirklich freien lauf gelassen. Sein zimmer sieht jetzt aus wie ein schlachtfeld. aber man muss die wut einfach mal raus lassen. ich frage mich was noch so kommt. mach weiter so
Antwort von:  Miss_Keks
10.02.2015 19:27
Heey :D
Freut mich, dass dir das Kap gefallen hat^^
Hmm, ja du hast recht, niemand von ihnen hat es wirklich verdient, aber im Leben passiert oft sehr vieles, dass niemand verdient hätte. Das gehört dazu... leider...
Naja, ich hoffe dir werden die folgenden Kaps auch gefallen^^
LG Keks
Von:  Kaninchensklave
2015-02-10T16:16:07+00:00 10.02.2015 17:16
Ein Tolles Kap

Oh mand as war es wohl für alle sein Throphäen und wenigstens fühlt er sich ejtzt leichter was auch was feines sit
aber was ANruto stört ist das HInata in ein anderes Zimmer verlegt wurde
doch er wäre nciht NAruto Uzumaki wenn er ertsens das nciht raus finden würde und zweitens Hinata nicht besuchen würde und zwar regelmässig
immerhin mag er sie ja jetzt schon

es sit nur die frage was mit Ihren Augen ist und sollte sie wer geschalgen ahben dann kann deiser
sich wohl auch auf etwas gefasst machen, denn da kennt NAruto keine Gnade nicht mal wenn es Ihr vater oder
Neji gewesen währen aber vieleicht war es auch nur eine einfach Opertaion wei bei einem Grauen Staar kann auch in Jungen jahren vor kommen

GVLG
Antwort von:  Miss_Keks
10.02.2015 18:29
Hey :D
Freut mich, dass dir das Kap gefalle hat^^
Ja, das mit seinen Pokalen ist wohl noch ein wenig schmerzhaft werden, wenn er versteht, was er da getan hat... Oder vielleicht auch nicht mal sehen. ;)
Naja, was mit Hina ist, wirst du noch früh genug erfahren... Will ja nichts verraten, muss eh immer schon aufpassen, was ich so schreibe, damit ich nicht zu viel sage :D Sonst nehme ich euch ja die ganze Spannung weg und das wäre ziemlich schade^^
Aber eins kann ich sagen, Hiashi und Neji sind hier nicht die Bösen. Nun ja, zumindest, was ihre Augen angeht... Außerdem weiß ich nicht, ob ich Hiashi tatsächlich so gemein und kalt darstelle, wie ich es sonst immer mache... Mal sehen :D
LG Keks
Antwort von:  Kaninchensklave
10.02.2015 18:43
hmmm man könnte es ja mal so drehen das er einfach nur Streng und besorgt ist aber sich insgeheim ncihts anderes wünscht als das sein Mädchen Glücklich wird und wieder sehen kann XD
Von:  naruhinaxXx
2015-02-10T15:07:34+00:00 10.02.2015 16:07
wieder tolles kapi
Antwort von:  Miss_Keks
10.02.2015 16:24
Heey :D
So gesehen hattest du Recht mit deiner Annahme, was ^^
Freut mich, dass es dir gefallen hat :D
Von:  _abgemeldet_
2015-02-10T13:45:37+00:00 10.02.2015 14:45
uuuuuh sehr interessant *.*
Bitte schreib schnell weiter! 😄
Antwort von:  Miss_Keks
10.02.2015 16:24
Hey :D
Danke für dein Kommi. Hat mich sehr gefreut und ich werde mich bemühen, so bald wie möglich ein neue Kap zu schreiben^^


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