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Sailor Moon Soulmates

Spirits of the Solar System
von

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Sailor Moon Soulmates 07 - Verlorene Herzen

Soulmates 07 - Verlorene Herzen
 


 

Flora, die Hüterin der Vegetation Edenias, der Dimension des Lebens, lehnte sich aus einem Fenster des elfenbeinfarbenen Turms, der sich inmitten des Dschungels, wie eine gigantische Felsnadell erhob. Weit unter sich sah sie die Kronen der Baumriesen und an vereinzelten Stellen sogar noch den Erdboden darunter. Doch ihre sorgenvolle Miene war nicht auf etwas zurückzuführen was mit ihren Schützlingen, den Bäumen und Blumen zu tun hatte.

Denn blickten ihre Augen immer öfter nach Osten, dort, wo eigentlich die Sonne zu dieser Zeit aufgehen sollte.

Das allmorgendliche Zwielicht war schon zu sehen, doch würde es tatsächlich noch länger dauern bis das Himmelsgestirn seine wärmenden Strahlen über diesen Teil Edenias schicken würde. Denn eine Aura der Dunkelheit erhob sich im Osten und Flora wusste, dass dort die Basis ihrer Feinde zu finden war.

Sie seufzte schwer und wandte sich vom Fenster ab um Fauna zu suchen, die mit ihr als Hüterin über diese Welt wachte. Sie musste nicht lange suchen, denn sie wusste, das Faunas Lieblingsort in den letzten Wochen die Spitze des Turms gewesen war, dem Ort, von dem man die beste Aussicht über ganz Edenia hatte.

So war es auch diesmal und Flora gesellte sich zu ihr.

"Gestern sind wieder zwei Lichter erwacht", sagte Fauna leise, den Kopf auf eine Hand gestützt.

"Gleich zwei auf einmal? Wir scheinen uns nicht in ihnen getäuscht zu haben."

Doch trotzdem ließ die Stimme der Hüterin aller Tiere keine rechte Freude daran vernehmen.

"Was bedrückt Dich?" fragte ihre Partnerin und bemühte sich ihre Freundin aufzuheitern.

"Ich habe von den Dryaden erfahren, dass sie unserem Feind zwei seiner stärksten Dämonen entrissen und in ihnen ihre Wappentiere erweckt haben. Und aus der anderen Welt habe ich auch den Widerhall einer neuen hellen Macht gespürt."

Fauna hielt für einen Moment inne und ordnete ihre Gedanken.

"Okami den Schreckenswolf und Thoron den Dämonenadler", flüsterte sie leise vor sich hin. "Ich habe es auch gespürt. Damals hat es mich sehr getroffen, dass zwei so reine Geschöpfe vom Bösen gefangen und verdorben werden konnten."

Flora strich ihr sanft über die Haare, als sie sich neben sie setzte.

"Ich erinnere mich. Und dennoch haben wir gestern sehen können, dass die Senshi dieser Generation selbst so ein Vergehen wieder ungeschehen machen können."

Fauna erhob sich und ging unruhig auf dem Plateau des Turmes hin und her.

"Spürst Du nicht den Wind, Flora?" fragte sie betrübt. "Immer, wenn der Wind von Osten kommt, rieche ich den Geruch von Verfall und Verwesung. Unsere Feinde gewinnen schnell an Macht, jetzt wo das Portal zwischen den Welten gewaltsam geöffnet wurde und wir wissen nicht, ob wir in gleicher Geschwindigkeit unsere Kräfte sammeln können um ihnen zu trotzen."
 

Lange beobachtete Flora ihre Partnerin bis sie schließlich antwortete:

"Das war es also, was Dich bedrückt hat? Denk doch einmal an die Worte, die unsere Königin uns vor so langer Zeit gesagt hat und die durch ihre Erbin nun in so eindrucksvoller Weise bestätigt wurden "Ein Licht der Hoffnung, auch wenn es noch so klein ist, vermag selbst der größten Dunkelheit zu trotzen."

Sie sah, wie Fauna mit sich kämpfte, wie unterschiedliche Gefühle in ihrem Herzen aufkamen, bis sie schließlich doch zu einem Lächeln zwang.

"Ich schätze, Du hast Recht", gab sie zu. "Es ist wohl nur so, dass ich allmählich ungeduldig werde. Wir haben schon so lange darauf gewartet, dass sich die Prophezeiung erfüllt, dass es mir jetzt, wo es begonnen hat, wahrscheinlich einfach nicht schnell genug geht."

Flora lächelte verstehend. "Ich weiß. Ich spüre die gleiche Ungeduld wie Du."

"Und warum bist Du trotz allem so guter Dinge?"

Flora hatte diese Frage erwartet und lachte verschmitzt.

"Ich vertraue auf die Prinzessin. Denn sie ist die Hoffnung für uns alle!"

Fauna seufzte resignierend und gesellte sich wieder zu ihrer Partnerin.

"Verzeih meinen Mangel an Glauben", flüsterte sie leise und wartete mit Flora bis die Sonne endgültig aufgehen würde.
 

****

Schon seit zwei Tagen schlugen sich Venus, Persephone, Sun und Saturn durch eine Gegend, die man wohl mit viel gutem Willen als feucht bezeichnen konnte. Die Hüterinnen hatten sie nach Süden geschickt und recht schnell waren sich die Vier darüber einig, dass sie wohl die schlechteste aller Routen bekommen hatten. Schon am Abend desselben Tages wurde die Umgebung zusehends sumpfiger. Was Persephone noch besänftigend als "vorübergehend feuchtes Durchgangsgebiet" bezeichnet hatte, erwies sich am nächsten Morgen als grausige Wahrheit. Die Hüterinnen hatten sie in den wohl größten Sumpf geschickt, den sie alle jemals gesehen hatten.

Wobei, wie Saturn bemerkt hatte, sie ja alle noch nie einen Sumpf gesehen hatten und von daher auch keinerlei Vergleichsmöglichkeiten hätten.

Zu Venus grimmiger Freude war es Saturn, die sich als Erste über die Moskitos beschwerte die über sie herfielen, sobald die Sonne den Sumpf erwärmte.
 

"Recht so", dachte sie sich. "Was muss sie auch so altklug daherreden."

Doch schon bald sah sie ein, dass ihre vielen Mückenstiche wohl die Strafe für ihre Gehässigkeit waren. Doch der Tiefpunkt ihrer Reise war erst erreicht, als Persephone eine an sich wunderbare Entdeckung machte.

"Der Sumpfschlamm wird uns diese kleinen Biester vom Hals halten", freute sie sich und rieb sich ihre Beine und ihr Gesicht damit ein. Venus erkannte mit Entsetzen, dass sie nun erwartete, das die anderen Drei es ihr gleichtun sollten.

"Ich werde mir DAS DA auf keinen Fall ins Gesicht schmieren", gab sie lauthals bekannt, "eher lasse ich mich von diesen Moskitos auffressen."

Persephone sah sie an und ihre blauen Augen blitzten mit einem stahlharten Ausdruck aus der Schlammpaste hervor.

"Das wird auch der Fall sein, wenn Du Dich nicht sofort damit einschmierst", sagte sie leise, jedoch mit einem nicht unüberhörbaren Ausdruck von Schärfe. Entgeistert sah Venus sie an und bemerkte, dass Saturn und Sun leise kicherten.

"Schon gut, schon gut", gab sie schließlich nach und kniete sich anmutig nieder um Persephones Beispiel zu folgen.

"Ihr werdet schon sehen", dachte sie sich. "Eine Göttin der Liebe trägt selbst Schlamm mit Würde."
 

Doch schon bald musste sie feststellen, dass das Einschmieren mit Sumpfschlamm nicht zu den Dingen gehörte, die man mit Würde hinter sich bringen konnte. Vor allem, da sich jeder andere dabei scheinbar geschickter anstellte, als sie selbst es tat. Ihr Fuku war an den unmöglichsten Stellen mit Schlamm beschmiert und ihr unglückliches Gesicht, dass bisher nur zur Hälfte von Schlamm bedeckt war, rief bei ihren Freundinnen wahre Heiterkeitsausbrüche hervor. Venus grollte etwas, doch schließlich hatte sie es auch geschafft und war gleichzeitig überrascht über die kühlende Wirkung des Schlamms.

"Wir sollten jetzt weitergehen", bemerkte Sun. Sie entrollte das Pergament, dass ihnen die Hüterinnen gegeben hatten und ließ ihren ausgestreckten Finger langsam hin und herschweifen als suche sie die richtige Richtung.

"Wir müssen", begann sie langsam und Venus Herz sank als ihr Finger sich auf eine Richtung festgelegt hatte "...mitten durch den Sumpf!"

"Natürlich", seufzte sie gottergeben. "Was hätte es auch sonst sein können."
 

****
 

Müde und ausgelaugt saßen die drei Starlights mit ihrer Prinzessin und den restlichen Senshi auf einer Bank vor dem Tempel. Staunend lauschten Chibi-Usa und Mamoru den Erzählungen der drei, die über die spektakuläre Rettung von Kakyuu berichteten. Galaxia beobachtete das Ganze mit einer undurchschaubaren Miene. Sie hatte dies alles im Grunde inszeniert, damit wenigstens wieder einer der Starlights ihre Kräfte würde weiterentwickeln können.
 

Bisher hatte nur Starfighter ihr Spiel durchschaut, doch auch ihr konnte sie sich nicht anvertrauen. Das Risiko war zu groß, dass sie sich fortan alle nur noch auf sie verlassen würden. Immer wieder bemerkte sie, wie Fighter sie mit einem nachdenklichen Blick ansah, jedoch den Blick schnell wieder abwandte wenn sie es bemerkte.

Traurig schüttelte sie den Kopf. Es betrübte sie Geheimnisse vor ihren neuen Freunden zu haben, wo sie doch gerade wieder begonnen hatten ihr zu vertrauen. Dieses zarte Band wollte sie nicht gefährden, doch wusste sie ebenso dass es nötig war, dass gewisse Dinge geschahen. Und wenn das Schicksal es wollte, das wieder einmal sie diejenige sein sollte, die diese zu verrichten hatte, dann sollte es eben so sein.

Ihre Hände fuhren über ihre Verwandlungsbrosche und zeichneten sanft die Struktur ihres Kristallsaphirs nach. Plötzlich durchfuhr sie eine Ahnung und ihre Augen wanderten zu den schattigen Bäumen des an den Tempel grenzenden Wäldchens. Dort, verborgen hinter einem Baum sah sie das Aufblitzen von Metall und erkannte bei näherem Hinsehen, dass es die Maske von Illusia war, die dort das Licht reflektierte. Von den anderen schien es niemand bemerkt zu haben und so begnügte sie sich damit, den Schatten der Person zu beobachten, die in der ganzen Galaxie als Ränkeschmiedin bekannt war. Niemand kannte ihre wahren Beweggründe oder wusste auf welcher Seite sie stand. Doch Galaxia vertraute darauf, dass das Gefühl was sie im Bezug auf die in grün gekleidete Person sich nicht als trügerisch erweisen würde.
 

****
 

Lange beobachtete Illusia das kleine Grüppchen, dass sich in der Sonne versammelt hatte. Längst wusste sie, dass Galaxia sie bemerkt hatte und das ihre scharfen purpurnen Augen auf ihr ruhten in einer unausgesprochenen Warnung. Doch das kümmerte sie nicht. Eine Weile lauschte sie den heroischen Ausführungen der Kriegerin Starfighter, der es in der letzten Nacht nicht nur gelungen war, ihre Prinzessin aus den Klauen von Azurit zu befreien, sondern auch ihre Kräfte in einem hohen Maß weiter zu entwickeln.

"Törichte Menschen", schnaubte Illusia und wandte sich schließlich ab. Es gab noch eine Menge zu tun und Vieles davon würde sie nicht in dieser Welt tun können. Sie erhob ihr metallenes Zepter, dass im Zwielicht der Bäume ebenso grün glänzte wie ihr Umhang und öffnete ruckartig das Tor zwischen den Dimensionen um einen Übergang nach Edenia zu schaffen. Dort, so wusste sie, würde sie Dinge ins Rollen bringen können, die von höchster Bedeutung waren.
 

***
 

Die Hüterinnen spürten die Erschütterung, als das Tor zwischen den Dimensionen geöffnet wurde. Schnell sandten sie ihren Geist aus, um sich durch die Augen der Pflanzen und Tiere darüber zu informieren wer da so plötzlich den Übergang vollzogen hatte. Flora seufzte und Atem klang wie das Wispern und Rauschen der Bäume.

"Sie ist wieder da", erklang ihre geistige Stimme in der Nähe des Ortes wo das Tor geöffnet wurde. Ein stolzer Hirsch trat zwischen den Bäumen hervor und beobachtete den Platz. Sein Röhren brachte ebenso den Unmut Faunas darüber zum Ausdruck, was sie soeben gesehen hatte.

"Die Ränkeschmiedin ist wieder da", sagte sie und der Hirsch schnaubte fast verächtlich. "Illusia, die die Zwietracht sät." Das Rauschen der Blätter nahm einen beinah tadelnden Ausdruck an.

"Du weißt selbst, dass das nicht ihr ganzer Titel ist", gab Flora zu bedenken. "Obwohl sie sich diesen Teil bisher redlich verdient hat."

"Eben", warf Fauna ein und der Hirsch schüttelte sein imposantes Geweih. "Ich werde ihr nicht über den Weg trauen, bis sie bewiesen hat, ob sie den Rest des Titels ebenfalls verdient hat."

"Wie du meinst." Floras geistige Stimme war jetzt nur noch ein sanftes Flüstern und im nächsten Moment war von ihrer geistigen Anwesenheit nichts mehr zu spüren.
 

****
 

Illusia, die bisher beobachtend auf der Wiese gestanden hatte, drehte sich um. Die grünen Augen unter ihrer Maske blitzten.

"Dann war ich also laut genug, als ich die Tür aufgestoßen habe. Nun wissen endlich alle, dass ich hier bin." Mit diesen Worten hüllte sie sich in ihren langen Umhang und verschwand langsam, wie Nebel in der Morgensonne.
 

***
 

Der Weg führte sie immer weiter in den Sumpf hinein und je höher die Sonne stieg umso heißer und schwüler wurde es. Irgendwann brachte selbst der Schlamm keine Kühlung mehr, obwohl sie ihn nun fast stündlich erneuerten. Sie kamen inzwischen nun auch immer langsamer voran, denn der Boden erwies sich beizeiten als trügerisch und das, was wie fester Boden aussah war nichts weiter als ein großes Stück schwimmender Pflanzen, deren Wurzelwerk sich im Wasser verknotet hatte. Mehrmals wäre eine der Senshi fast vollständig in solch ein Moorloch gerutscht bis sie lernten auf ihre Schritte zu achten.

"Verfluchter Sumpf", grollte Venus vor sich hin und war sich dunkel darüber bewusst, dass sie diese Worte nun schon seit Stunden wiederholte.

"Jetzt hör endlich mit der Jammerei auf", rief Saturn irgendwann und Venus zuckte schuldbewusst zusammen. Von der jüngsten Sailor Senshi hatte sie solch harte Worte am wenigsten erwartet. Kleinlaut entschuldigte sie sich und bemühte sich, nicht mehr zu fluchen.
 


 

***
 

Nur wenige Sonnenstrahlen fanden ihren Weg in den Thronsaal des Königs und selbst diese wirkten blass und kraftlos. Chalcedon war ungehalten, denn schon wieder hatten seine Untergebenen versagt. Sodalith, den er eigentlich von eigener Hand für sein Versagen hatte töten wollen, war den Dryaden in die Hände gefallen, die ihn in einem alten Baum eingesperrt hatten. Und Malachit in den er seine größten Hoffnungen gesetzt hatte, war unauffindbar. Er spürte die Hand seiner Königin auf seinem Arm und wie jedesmal beruhigte ihn ihre Berührung.

Mit feste Stimme befahl er einem seiner Untergeben nun einzutreten. Ein gelb gekleideter junger Dämon betrat den Thronsaal und verbeugte sich tief vor dem Herscherpaar.

"Nun Fluorit", sagte die Königin wohlwollend. "Wir haben Dich ausgewählt, um einige der Kriegerinnen zu töten, die die Hüterinnen ausgesandt haben, um unsere Pläne zu durchkreuzen. Da sie sich getrennt haben, werden wir sie nicht alle auf einmal erwischen können, doch sie werden auch leichter zu erledigen sein. Wirst du diese Aufgabe annehmen?"

Fluorit nickte nur stumm und verbeugte sich nochmals.

"Nimm diese Samen mit Dir", sagte die Königin und ein Beutel mit nussgroßen Samen erschien vor seinen Füßen.

"Und nun geh", befahl sie. "und bring mir die Köpfe der Sailor Senshi." Ohne ein weiteres Wort nahm Fluorit den Beutel an sich und nach einem ehrerbietigen Nicken in Richtung der beiden Throne verließ er die Halle.

"Er war nie ein Freund vieler Worte", sagte der König nachdenklich, als er seine Gemahlin stolz anblickte. Es gefiel ihm, wenn sie anderen befahl. Sie strahlte dann eine unwiderstehliche Aura der Macht aus.

"Du warst großartig, Liebes", sagte er anerkennend. "Ich bin nur, um Dir zu gefallen, mein Gemahl schnurrte sie, doch ihre Augen verrieten etwas anderes.

"Alter Narr", dachte sie sich. "Wäre meine Schwester noch bei uns, würden wir diese Welt regieren und bräuchten keinen albernen Marionettenkönig wir Dich!"
 

****
 

Mamoru hatte sich zurückgezogen. Er wollte eine Weile allein sein und über verschiedene Dinge nachdenken. Im Vordergrund stand jedoch seine Sehnsucht nach Usagi. Es schmerzte ihn, dass er ihr nicht beistehen konnte, sondern hier festsaß und keine Möglichkeit hatte sich mit ihr zu verständigen. Aus seiner Tasche zog er die Spieluhr hervor, die sich in dem alten Inka-Tempel auf magische Weise verändert hatte. Nun hatte sie nicht mehr die vertraute Sternenform, sondern hatte die Form eines Halbmondes angenommen, das Zeichen seiner großen Liebe. Er öffnete sie und die vertraute Melodie ertönte daraus, doch schien sie im unvollständig und leer zu sein, doch konnte sie ihn etwas trösten. "Usagi", flüsterte er leise. "Wie geht es Dir wohl gerade?"

Er schloss seine Augen und versuchte sich ihr Bild vorzustellen, auf irgendeine Weise mit ihr Kontakt aufzunehmen.

Doch es gelang ihm nicht und so gab er es nach einer Weile auf.
 

****
 

In Edenia schreckte Sailor Moon hoch und blickte sich überrascht um. Ihr war, als hätte jemand zu ihr gesprochen, doch ihre Begleiterinnen Merkur, Pluto und Charon bahnten sich schweigend einen Weg durch den Dschungel.

Langsam zog sie die kleine Spieluhr hervor, die sie im Tempel erhalten hatte und fuhr zärtlich über das kleine Abbild des Planeten Erde. In filigraner Arbeit waren auf ihrem Deckel und ihrer Rückseite die Kontinente der Erde eingearbeitet und erst jetzt wurde ihr bewusst, wie schmerzlich sie ihr Zuhause vermisste.

"Mamoru", flüsterte sie leise und verharrte einen Moment schweigend als sie den Deckel der Spieluhr öffnete um die Melodie zu hören, die ihr nun schon seit vier Jahren immer wieder Trost spendete. "Wieviel sich doch verändert hat, seitdem Du mir damals die Spieluhr geschenkt hast", dachte sie und ließ es diesmal zu, dass die Erinnerungen an vergangene Zeiten sie übermannten.
 

Es war kurz nachdem Sailor Jupiter zu ihnen gestoßen war. Sie waren gerade auf der Suche nach den Splittern des Silberkristalls und kämpften auf einem Friedhof gegen einen der sieben Teufel. Tuxedo Mask hatte es geschafft Zoisite, einem der Shitennou, den orangenen Splitter zu entwenden und war damit geflohen. Plötzlich wurde ihr Blick von etwas glänzendem angezogen, was in ihrer Nähe auf dem Boden im weichen Gras lag. Es war eine sternförmige Spieluhr und als sie sie öffnete ertönte eine bezaubernd schöne Melodie, die ihr Herz wärmte.
 

Als sie die Augen öffnete bemerkte sie, dass ihre Gefährtinnen sie besorgt anblickten.

"Alles in Ordnung", beeilte sie sich zu sagen und folgte ihnen schnell. Sie wollte die anderen nicht auch noch mit ihrer Sehnsucht belasten.
 

****
 

Fluorit flog langsam über den Sumpf in dem, wie man ihm gesagt hatte, eine Gruppe der Kriegerinnen unterwegs war. Dieses Moor existierte schon seit Urzeiten und nur noch die unsterblichen Lebewesen dieser Welt konnten sich an seinen Namen erinnern. In der Hand hielt er den Beutel, den ihm die Königin gegeben hatte und verstreute die Samen, die sich darin befanden. Dort, wo sie auf dem Boden auftrafen schlugen sie schnell Wurzeln und trieben Blätter und Blüten und Fluorit gestattete sich ein diabolisches Grinsen als er sah, was aus den Samen hervorging.

Ein einsamer Vogel näherte sich neugierig einer der Blüten, die so plötzlich aus dem Boden geschossen waren. Ihre Farbenpracht war atemberaubend schön. Kein Zwitschern drang mehr aus seinem Schnabel, als er auf dem Boden aufschlug; die kleinen Augen im Todeskampf panisch aufgerissen.
 

****
 

Derweil wanderten Venus und die anderen drei weiter durch den Sumpf. Inzwischen waren sie alle von der schwülen Hitze geschwächt, doch versuchte jede sich nichts anmerken zu lassen.

"Ich brauche jetzt eine Pause", verlangte Venus und war nicht im Mindesten überrascht darüber, dass ihr niemand widersprach. Im Gegenteil. Jeder schien mit ihrer Forderung glücklich zu sein.

Sie suchten sich ein schattiges Plätzchen unter einem der ausladenden Bäume in ihrer Nähe und ließen sich nieder. Auf dem Marsch hatten Saturn und Persephone bereits die Schriftrolle der Hüterinnen studiert und allerlei essbare und sogar schmackhafte Wurzeln und Beeren eingesammelt. Venus Gedanken wanderten sehnsüchtig zu einem Eisbecher oder einem Milchshake, als sie lustlos auf der weichen Wurzeln herumkaute. Auch für eine Dusche war sie inzwischen bereit alles zu geben. Sie zog ihre Stiefel aus, um wenigstens ihre Füße etwas im Wasser zu baden, als sie plötzlich scharf von Persephone zurückgerissen wurde.

"Bist Du verrückt", schrie sie aufgebracht. Venus wusste nicht wie ihr geschah und sah ihre Freundin verwirrt an.

"Pass auf." Persephone suchte sich einen abgestorbenen Ast und hielt ihn tief in das vermeintlich klare und saubere Sumpfwasser. Als sie ihn wieder herauszog krochen mehrere dicke, glatte Würmer darauf herum

"Blutegel", erklärte Persephone fachmännisch.

"Im Sumpf muss man sehr vorsichtig sein, um sich nicht zu verletzen."

Entsetzt starrte Venus auf den Ast und auch, als Persephone ihn weggeschmissen hatte, beobachtete sie ihn noch lange, um auch ja nicht in die Nähe eines solchen Wurmes zu kommen. Und sie beeilte sich, ihre Füße so weit wie nur irgend möglich vom Wasser zu entfernen. "Ich würde gerne etwas in der Nähe spazierengehen", sagte sie leise, um ihre Freundinnen nicht schon wieder zu verärgern. "Hier unter den Bäumen ist es zumindest kühler." Wieder war es Persephone die sich erbot mitzukommen. Venus war glücklich darüber, denn sie hatte sie schon vor den Blutegeln bewahrt.
 

Langsam spazierten sie unter den schattigen Bäumen. Die Kriegerin der Natur ging mit wachsamen Augen voran und Venus folgte ihr. Die Pflanzen des Sumpfes waren an sich sehr schön, wie sie fand. Doch all diese gefährlichen kleinen Tiere vor denen man sich in Acht nehmen musste, störten sie doch sehr.

Plötzlich nahm sie einen unbeschreiblich schönen Duft wahr und sah sich suchend nach der Quelle um. Ganz in ihrer Nähe erblickte sie eine Blumenknospe in einem strahlenden Gelb-Orange, die gerade im Begriff war sich zu öffnen. Venus beugte das Gesicht nach vorne um den Geruch noch einmal einzufangen und war wie betäubt. Schnell sah sie sich nach Persephone um, die gerade nicht hinsah. Schnell pflückte sie die Blume und steckte sie sich ins Haar. Diese zarte Pflanze hatte zwar Dornen, die etwas pickten als sie sich ansteckte, doch sie schenkte dem weiter keine Beachtung. Glücklich über ihre neue Entdeckung folgte sie ihrer Freundin wieder.
 

****
 

Mamoru sah überrascht auf, als er in seiner Nähe Zweige knacken hörte; ein offensichtliches Anzeichen dafür, dass jemand nach ihm suchte. Nur wenige Augenblicke später tauchte Adonys Gesicht zwischen den Büschen auf.

"Da bist Du ja, Mamoru", rief er erfreut und setzte sich neben ihn. Mamoru mochte den jungen Engländer, doch war ihm seine offene Art manchmal etwas zu aufdringlich. Lange Zeit saß Adony neben ihm, ohne irgendetwas zu sagen, sodass Mamoru schon dachte, er wäre rief in Gedanken versunken.

"Dieses Mädchen, Venus...", platzte es plötzlich aus ihm heraus, "Oder Minako wie ihr sie nennt. Wie ist sie so?"

Diese Frage überraschte Mamoru nun völlig.

"Minako", stotterte er verwirrt und versuchte, seine Gedanken auf die blonde Kriegerin der Liebe zu lenken. "Sie ist sehr offen in ihrer Art. Sie versucht schon seit einiger Zeit ein Teenager Idol zu werden und hätte es auch eigentlich geschafft. Doch hat sie diese Chance zugunsten unserer Mission abgewiesen."

Adony nickte und sah versonnen ins Leere.

"Mmh, sie hat bestimmt eine schöne Stimme wenn sie singt." Mamoru war sich nicht sicher, was er darauf antworten sollte, bis er merkte, dass dies keine Frage war.

"Hat sie einen Freund?" Wieder so eine unvorhersehbare Frage. Mamoru ärgerte es, dass dieser Junge ihn immer so aus der Fassung bringen konnte.

"Nein"; antwortete er schließlich. "Ich denke nicht, dass sie einen Freund hat. Usagi hätte es mir bestimmt erzählt."

Adony sah ihn an und so etwas wie Freude war in seinen Augen zu erkennen. Plötzlich zwinkerte er Mamoru zu.

"Ach ja, Usagi ist die andere hübsche Blonde." Das reichte jetzt.

"Hey, die andere "hübsche Blonde" hat Dich nicht zu interessieren, klar?" Lachend sprang Adony auf. "Schon gut, Mann. Ich danke Dir erst mal für deine Antworten."
 

Bevor Mamoru noch etwas sagen konnte, war der junge Engländer auch schon wieder verschwunden. "Was ist hier gerade genau passiert?" fragte Mamoru sich selbst kam schließlich zu der Erkenntnis. "Wies scheint werde ich wohl alt." In Anbetracht der Tatsache, dass er eigentlich nur wenig älter als Adony war, erschreckte ihn diese Erkenntnis doch sehr. Seufzend legte er sich wieder ins weiche Gras und hing weiter seinen Gedanken nach.
 

Cary war überrascht, als ihr jüngerer Bruder plötzlich ins Zimmer stürmte und ihr mit einem Zwinkern und einem blendenden Lächeln ein Victory- Zeichen zeigte.

"Ah"; sagte sie leise. "Sie hat also keinen Freund."

Schwungvoll ließ Adony sich auf eine der Bambusmatten fallen und strahlte seine Schwester an.

"Ist das nicht seltsam?" Ich habe dieses Mädchen nur wenige Minuten gesehen, und doch kann ich an nichts anderes mehr denken."

Cary betrachtete ihn belustigt und antwortete schließlich:

"Dann muss eure Begegnung wohl Schicksal gewesen sein." Überrascht sah ihr Bruder sie an. So eine Antwort hatte er nicht erwartet. Eigentlich glaubte er nicht an solch ein Gerede vom Schicksal, doch über der Begegnung zu Venus schien ein magischer Stern gestrahlt zu haben. Er legte sich auf den Bauch und seine Hände spielten mit dem Kartenspiel, dass er ansonsten immer bei sich trug. "Schicksal", flüsterte er vor sich hin und ließ sich die Worte seiner Schwester noch einmal durch den Kopf gehen. Er hob die oberste Karte vom Stapel und war nicht sonderlich überrascht das Herz-As vor sich zu sehen. "Schicksal. Vielleicht war es das wirklich!"
 

****
 

Sie war total außer Atem, als sie schließlich wieder zu den beiden anderen stießen. Obwohl sie nur langsam gegangen waren fühlte Venus sich, als hätte sie einen halben Marathon absolviert. Müde schleppte sie sich zu ihrem Lagerplatz und setzte sich sogleich nieder. Sie trank gierig mehrere Schlücke aus dem magischen Wasserbeutel, doch auch ihre Kehle schien wie ausgetrocknet zu sein. "Du siehst aber nicht gerade gut aus", erkundigte sich Sun besorgt und befühlte prüfend ihre Stirn.

"Ich glaube, du bekommst Fieber oder so etwas." Venus winkte müde ab.

"Nein, es geht mir gut", versicherte sie und zwang sich zu einem gequälten Lächeln.

"Es ist wahrscheinlich nur die Hitze, die mir zu schaffen macht." Sun sah sie immer noch zweifelnd an, ließ es aber fürs erste dabei bewenden.

"Das ist aber eine schöne Blume, die Du da gefunden hast", bemerkte Saturn und zeigte auf die knospende Blüte, die Venus zwischen den Bäumen gefunden hatte." Venus lächelte und sah zu Persephone hinüber, die jedoch diese Bemerkung nicht gehört hatte. Sie hatte eine ungefähre Ahnung was sie davon halten würde, wenn sie so einfach Blumen ausriss um sich damit zu verschönern. Die Worte "Blumenmörder", "Biotop-Beschmutzer" und "Naturtrampel" schossen ihr unwillkürlich durch den Kopf und sie musste ein Lachen unterdrücken.

"Danke", sagte sie zu Saturn und erhob sich wieder.

"Wollen wir weitergehen?" fragte sie in die Runde. "Wir haben schließlich noch einen langen Weg vor uns."

Die anderen stimmten ihr notgedrungen zu und so machen sie sich auf den Weg. Fluorit lugte hinter einem Baum hervor und rieb sich triumphierend die Hände. Es hatte besser geklappt, als er es sich erträumt hatte. Schon wenige Stunden, nachdem er die Falle ausgelegt bzw. ausgesät hatte, war ihm eine der Kriegerinnen ins Netz gegangen.
 

****
 

Der erste General seiner Majestät König Chalcedons schritt mißmutig in seinem Quartier auf und ab. Die Niederlage seiner besten Kämpferin hatte ihn mehr überrascht als das sie ihn erzürnt hatte. Diese Krieger schienen wirklich mächtig zu sein, wenn sie ihr trotzen konnten. Doch mehr ärgerte er sich darüber, dass er den Rat dieser mysteriösen Person angenommen hatte. Im Nachhinein sah alles für ihn mehr und mehr wie ein abgekartetes Spiel aus. So als hätte sie den Sailor Senshi mit der Entführung der Prinzessin in die Hände gespielt. Er blieb in seinem Gemach stehen und blickte angestrengt auf den kargen Holztisch, der sich vor ihm befand.

"Vielleicht...vielleicht wäre eine neue Strategie angebracht", sagte er zu sich selbst. "Etwas, womit die Senshi nicht rechnen." Aufgeregt lief er weiter umher um diesen flüchtigen Plan besser auszuarbeiten.

"Bronzit! Azurit!" rief er und wartete ungeduldig auf die beiden Krieger. Die Tür öffnete sich und die beiden Dämonen, der große breitschultrige Bronzit und die schlanke Gestalt von Azurit betraten den Raum. Ihr Unbehagen war ihnen regelrecht anzusehen, hatten sie doch beide bei ihren letzten Missionen versagt.

"Was wünscht ihr, Herr?" fragte der in Bronze gekleidete Dämon. Ohne Umschweife kam Aragonit zum Thema.

"Wir müssen einen Frontalangriff gegen die Senshi starten. Damit rechnen sie nicht. Bisher haben wir es mit Heimlichkeit und anderen subtilen Methoden versucht und beide Male ist es schief gegangen."

Unbehaglich sahen die beiden Dämonen sich an.

"Aber ihr habt ihre Macht doch gesehen, Herr. Und sie scheinen sogar in der Lage zu sein, sie weiterzuentwickeln wenn es nötig sein sollte."

"Und genau das ist der Punkt", warf Aragonit ein. "Wir müssen sie erledigen bevor sie dazu kommen diese Macht gegen uns einzusetzen." Er sah, dass die beiden immer noch zweifelten,

"Bereitet alles dafür notwendige vor. Das ist ein Befehl!"

Die beiden salutierten vor ihm und beeilten sich, seine Befehle in die Tat umzusetzen.
 

****
 

Venus wurde immer schwächer und immer öfter brauchte sie eine Pause, um wieder Atem schöpfen zu können. Ihre Begleiterinnen betrachteten sie mit wachsender Sorge, bis Persephone schließlich wieder die Initiative ergriff und sich Venus genauer ansah. Doch die Kriegerin der Liebe winkte, wie schon sooft ab und beharrte darauf, dass es wohl nur an der Hitze liegen würde und es ihr zum Abend hin bestimmt schon wieder besser gehen würde.

Nachdenklich betrachtete Persephone ihre Freundin, als ihr Blick plötzlich an der gelben Blume hängenblieb, die ihr vorher in Venus goldblondem Haar gar nicht aufgefallen war.

"Woher hast Du diese Blume", fragte sie angespannt und sah Venus direkt in die Augen. Diese sah reumütig zu Boden.

"Ich hatte mir gedacht, dass Du vielleicht böse werden würdest, wenn ich einfach eine Blume abpflücken würde. Ihre Dornen pieksen zwar etwas, aber das stört mich nicht. Sie war doch so schön..." Weiter kam sie nicht, denn Persephone riss ihr die Blume aus dem Haar, was bei Venus einen kleinen Schmerzensschrei auslöste. Prüfend betrachtete sie die Blüte und roch langsam an der Blüte und an den Dornen.

"Und ich wäre zurecht wütend gewesen, du Idiotin. Denn diese Blumen sind hochgiftig." Zornig sah sie Venus an, die plötzlich kreidebleich geworden war.

"Giftig", stotterte sie und sah verwirrt auf die Blume herab. "Aber sie sieht doch so schön aus,,,"

Mit einer scharfen Bewegung brachte Persephone sie zum Schweigen. "Was glaubst du denn, wie diese Blumen ihre Beute anlocken. Mit ihrer schönen Farbe und ihrem Geruch. Du kannst von Glück sagen, dass diese Blume noch nicht ausgewachsen war. Doch trotzdem glaube ich, dass es ernst ist." Prüfend legte sie Venus die Hand auf die Stirn, die sie mit einer schwachen Bewegung wegzustoßen versuchte.

"Es geht mir gut"; sagte sie erschöpft, doch ihre Freundin sah nun wirklich besorgt aus.

"Du glühst ja. Wir müssen unbedingt ein schattiges Plätzchen für Dich finden, wo wir die Wunde säubern können."

"Wunde?" Venus Hand fuhr automatisch zu ihrem Kopf und betrachtete schockiert den kleinen Blutfleck auf ihrem weißen Handschuh.

"Aber so ein kleiner Schnitt ist doch sicher nichts Schlimmes?" fragte sie hoffnungsvoll, doch die Miene ihrer Freundin verriet etwas anderes. "Wir müssen uns beeilen", sagte sie zu den anderen und alle drei stützten Venus auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf.
 

Fluorit war ihnen bis hierher gefolgt und hatte eigentlich vorgehabt sie in einem Augenblick der Unachtsamkeit zu überraschen. Doch er entschied sich dafür, dass Schauspiel noch eine Weile zu genießen. Unwillkürlich fuhren seine Hände zu der langen Narbe, die sich einmal quer über sein Gesicht zog. Wie passend, dass es gerade die Kriegerin der Liebe war, die nun in seine Falle getappt war, wo dich ihre Urahnin diejenige gewesen war, die ihm diese Narbe für seine grauenvollen Experimente an hilflosen Blumen zugefügt hatte. Ohne Hast folgte er ihnen denn er wusste, dass sie nicht schnell vorankommen würden.
 

***
 

Ein gequältes Wiehern zerriss die friedliche Stille des Waldes und Sailor Moon schreckte aus dem Halbschlaf hoch, in den sie in der kurzen Pause die sie gemacht hatten, gefallen war. Hatte sie sich das nur eingebildet? Ein Blick in die Gesichter ihrer Gefährtinnen verriet, dass keine von ihnen das Geräusch vernommen hatte. Doch ein unbehagliches Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie spürte, dass etwas nicht in Ordnung war. Etwas hatte sie aus tiefster Seele aufgewühlt, doch sie konnte nicht sagen was.
 

***
 

Ein schöner Tag neigte sich dem Ende zu, und Mamoru und Chibi-Usa kamen von einem Einkaufsbummel aus der Stadt zurück. Mamoru freute sich darüber, etwas mit seiner Tochter zu unternehmen, denn er wusste, dass sie in der Zukunft bestimmt keine Zeit für so etwas haben würde. Hinter ihnen ging Yaten, die Chibi-Usa kurzerhand mitgenommen hatte mit der Begründung sie müsse doch auch mal wieder unter Menschen.

"Ich mag Menschen nicht", lautete ihre knappe Erklärung darauf, doch das ließ die zukünftige Neo-Prinzessin nicht gelten. Auch Taiki und Seiya stimmten diesem Vorschlag zu und so hatte sich Yaten schließlich in ihr Schicksal gefügt. Im Nachhinein würde sie nie zugeben, dass ihr dieser sonnige Nachmittag Spaß gemacht hatte, denn sie wusste genau, dass sie die anderen dann aufziehen würden.
 

In der Ferne erkannten sie schon die Stufen, die sie zum Hikawa Tempel führen würden. Plötzlich kam eine Gestalt die Treppen hinunter. Sie alle erkannten sofort, dass es Galaxia war, die da vom Tempel kam. Doch anstatt nach ihnen Ausschau zu halten ging sie mit schnellem Schritt in die entgegengesetzte Richtung.

"Was hat sie vor?" fragte Chibi-Usa und zuckte schon im nächsten Moment die Achseln. "Wahrscheinlich hat sie etwas zu erledigen." Doch Yaten runzelte die Stirn. Etwas stimmte hier nicht. Unbewusst beschleunigte sie ihre Schritte, bis sie schließlich die Treppen hinaufrannte. Die anderen liefen völlig verwirrt hinter ihr her.

"Was ist Yaten?" hörte sie die Stimme der Mondkriegerin hinter sich, doch davon ließ sie sich nicht abhalten. Sie wusste genau, was passiert war, als Galaxia das letzte Mal etwas "zu erledigen" hatte. Das war, als ihre Prinzessin entführt worden war. Gerade, als die Sonne hinter dem Horizont versank betraten sie den großen Vorhof den Tempels.

Und was sie dort sahen, ließ ihnen allen das Blut in den Adern gefrieren. Die massiven Steinplatten waren aufgebrochen und aus dem Boden wucherten schmutziggrüne Ranken hervor, die sich stellenweise zu baumartigen Gebilden verwuchsen. In ihnen eingeklemmt waren die Mitarbeiter des Tempels, Reis Großvater und der arme Yuichiruu.
 

Doch das, was Yatens Aufmerksamkeit auf sich zog, war näher am Tempel zu finden. An der Stelle, wo normalerweise die Gebetsglocke hing, baumelten sechs Kokons vom Dach des Tempels. In ihnen eingeschlossen waren ihre Freundinnen, ihre Prinzessin, sowie die Menschen, die sie vom Amazonas gerettet hatten, Adony, Cary und Ryo.

Ungläubig sah Yaten sich um. Wie konnte das alles in der kurzen Zeit wo sie weg waren passiert sein? Wieso hatte ihnen niemand geholfen? Seine Gedanken wanderten unweigerlich zu Galaxia und kalte Wut machte sich in Yaten breit. Ohne Umschweife zückte sie ihren Verwandlungsstab.
 

"HEALER STAR POWER - MAKE UP!"
 

Chibi-Usa zögerte nicht lange und machte es ihr nach.
 

"NEOMOON ETERNAL - MAKE UP!"
 

Die beiden Senshi und Mamoru gingen langsam zum Tempeleingang, immer auf einen Angriff gefasst, als plötzlich die Tür des Tempels mit lauten Krachen aus den Angeln flog. Aus dem Innern kamen Aragonit, sowie Bronzit und Azurit, seine beiden treuen Diener. Sie lächelten höchst zufrieden und ein teuflischer Ausdruck stieg in ihre Gesichter, als sie die drei Neuankömmlinge sahen.

"Da sind ja noch drei", freute sich Azurit. "Vielleicht machen sie es ja etwas spannender."

Yaten grollte vor Zorn und sprang nach vorne.
 

"STAR SENSITIVE INFERNO!"
 

Die Energiekugel raste auf die drei zu, doch außer einer Menge aufgewühlter Erde, hinterließ sie keinen Schaden. Aragonit machte eine Handbewegung, die man normalerweise benutzte, um lästige Fliegen zu verscheuchen. Mit einem Mal brachen aus dem Untergrund in ihrer Nähe weitere Ranken hervor, und griffen sie an. Neomoon und Starhealer sprangen sofort zur Seite, doch Mamoru war nur einen winzigen Augenblick zu langsam.

Eine der Ranken hob ihn von den Füßen und riss ihn mit sich. Entsetzt wollte Neomoon ihrem zukünftigen Vater zur Hilfe kommen, doch der rief nur:

"Lauf weg! Hol Hilfe!" bevor er ihn ein Hieb der Ranke bewußtlos machte.
 

Yaten beobachtete die ganze Szenerie mit Entsetzen. Bilder stiegen vor ihrem inneren Auge empor, doch war es keine Vision, wie sie es von Taiki und Seiya gehört hatte. Es waren Bilder, die sie normalerweise nur in ihren schlimmsten Albträumen sah, und an die sie sich eigentlich auch nicht mehr erinnern sollte. Sie sah Bilder vom Stern Healer, kurz vor seiner Vernichtung. Überall war Zerstörung nur ihr Vater und ihre Mutter widersetzten sich noch. Ihr Bruder war getötet worden, als er sie mit seinem Körper vor einem Energiestrahl des Wesens, dass man Metallia nannte, geschützt hatte. Vor ihren Augen wurden auch ihre Eltern auf die gleiche Weise hingerichtet, doch wie durch ein Wunder überlebte sie den Angriff. Tränen stiegen ihr in die Augen und wie sonst nie zuvor, verspürte sie plötzlich das brennende Verlangen wegzurennen und all dem Leid und Elend das sie erlebt hatte und welches bestimmt noch kommen würde, zu entkommen. Ihr innerer Kampf war kurz und heftig und schließlich tat Healer das, was sie als Senshi noch nie zuvor getan hatte. Sie drehte dem Kampfplatz den Rücken und rannte so schnell sie konnte davon. Salzige Tränen brannten in ihren Augen und sie hörte die verzweifelte Stimme von Neomoon und das höhnische Gelächter der drei Dämonen.

"Healer", rief Neomoon, doch ihre Stimme wurde leiser je schneller Yaten rannte. Schließlich war sie ganz verschwunden, doch die Kriegerin des zerstörten Sterns Healer lief immer weiter durch die nächtlichen Strassen Tokios. Ihre Seele schrie in Schmerzen auf, obwohl die Geschehnisse doch nun schon so viele Jahre zurücklagen und das zweite Mal in ihrem Leben weinte die Senshi um ihren verlorenen Planeten.
 

Aus einem dunklen Schatten, in der Nähe des Tempels trat eine Person. Das Weiß und Gold ihres Fukus leuchtete im Licht der Sterne, doch sie schüttelte traurig den Kopf.

"Healer" flüsterte sie leise. "Du musst Deinen Weg finden. Und beeile Dich damit!", dann verschmolz sie wieder mit den Schatten um weiter zu beobachten.
 

****
 

Sie hatten schließlich in einem kleinen Wäldchen einen ruhigen, schattigen Platz gefunden, an dem Venus sich ausruhen konnte. Die Blässe im Gesicht ihrer Freundin beunruhigte sie alle sehr, ebenso wie ihr flacher Atem.

"Wir müssen dringend etwas finden, mit dem wir das Gift neutralisieren können", dachte Persephone bei sich, "Sonst müssen wir mit dem Schlimmsten rechnen."
 

Sie versuchte auf der alten Pergamentrolle etwas über Heilpflanzen zu finden und sah sich dann gleichzeitig um, ob etwas Vergleichbares in ihrer Umgebung zu finden war. Nach langem Suchen fand sie am Ufer eines Tümpels eine Ansammlung blaßblauer Blumen mit dünnen Blättern. Sie pflückte einige von ihnen und trug sie zurück zu ihrem Rastplatz. Sun hatte bereits ein Tuch mit kaltem Wasser getränkt und es Venus auf die Stirn gelegt. Saturn hielt die Hand ihrer Freundin und redete mit beruhigender Stimme auf sie ein.

"Hoffentlich helfen diese Blüten" betete Persephone und legte sie einem Halbkreis um Venus herum. "Was hast du vor?" fragte Sun verwirrt. Persephone konzentrierte sich kurz und ließ ihren Talisman, eine Querflöte aus magischem Rosenquarz erscheinen.

"Ich bin die Kriegerin der Natur, nicht wahr?" begann Persephone zu erklären. " Und als solche sollte ich in der Lage sein auch über die Heilkräfte der Natur zu gebieten."

Unsicher sah sie die beiden anderen an. "Ich habe so etwas noch nie zuvor gemacht, also betet, dass es etwas nützt," Sie setzte die Flöte an die Lippen und begann ein Lied zu spielen. Zuerst waren die Töne noch schwach und in den Geräuschen des Sumpfes die sie umgaben kaum zu hören.
 

Doch sehr bald gewannen sie an Kraft und Sun und Saturn spürten die Botschaft in dieser Melodie. Immer höher und höher schwangen sich die Töne der Flöte und bald begannen die blauen Blumen in einem sanften, kaum wahrnehmbaren Licht zu leuchten und eine glitzernde Wolke aus Blütenstaub erhob sich vom Boden. Fast schien es so, als würde dieser Nebel aus Blütenstaub der Melodie aus der Flöte gehorchen denn er legte sich sanft über die erschöpfte Kriegerin der Venus, die das Schauspiel aus halbgeschlossenen Augen beobachtete. Tief atmete sie den glitzernden Nebel ein sogleich wurde ihr Atem ruhiger. Persephone beendete ihr Spiel und sah zu ihrer Freundin hinüber.
 

Venus hatte sich erhoben und sah die anderen unsicher an. "Ich glaube, es geht mir schon besser. Ich fühle..." In diesem Moment wurden ihre Augen glasig und ihre Knie gaben unter ihr nach.

Sun konnte sie gerade noch auffangen, als sie ohnmächtig zu Boden sackte.

"Ist das normal?" fragte sie Persephone, die alarmiert den Kopf schüttelte und auch zu der Bewußtlosen eilte.

"Ihr Atem ist nur noch flach und ich spüre ihren Puls kaum noch", rief Saturn mit Tränen in den Augen. "Wie kann das sein?" fragte sich Persephone. "Es scheint fast so, als hätte das Heilmittel die Wirkung des Giftes noch verstärkt."

Sun sah sie ängstlich an. "Wir müssen etwas anderes finden!" Sie erhob sich und sah die Kriegerin der Natur fest an.

"Wir beide müssen gehen, bevor es zu spät ist."

Schuldgefühle zerrissen Persephone fast und Tränen liefen ihr übers Gesicht als sie ihre ohnmächtige Freundin betrachtete.

"Es ist alles meine Schuld", schluchzte sie. Erst eine Ohrfeige von Saturn brachte wieder Klarheit in ihren Kopf.

"Es ist keine Zeit für Vorwürfe. Geht jetzt. Ich lasse nicht zu, dass sie stirbt!" Entschlossen kniete sie sich neben den Körper von Venus und schloss die Augen. Ihre Hände fuhren in der Luft die Konturen von Venus Körper nach und Sun und Persephone war es, als würde sich ein violetter Schimmer um sie legen. Saturn hatte immer noch in höchster Konzentration die Augen geschlossen. Die beiden Kriegerinnen beeilten sich und begannen mit ihrer Suche nach einem geeigneten Heilkraut für ihre Freundin.
 

Fluorit grinste diabolisch. Auf so einen Moment hatte er gewartet. Er war stolz auf das Gift seiner Blumen, aber noch stolzer machte ihn das Wissen, dass es für dieses Gift kein Heilmittel gab. Die Tatsache, dass die kleine Kriegerin des Saturn noch das Leben im Körper von Venus zirkulieren ließ, war nur ein kleines Ärgernis, das leicht überwunden werden konnte.

Langsam schlich er sich an die beiden Verbliebenen heran.
 

Saturn spürte, wie ihr der Schweiß die Stirn hinablief. Es war schwerer als sie gedacht hatte, da sich das Gift in Venus Körper allmählich vollständig ausgebreitet hatte. Auf eine Weise, die sie nicht verstand schien das Gift gegen ihre Kräfte zu arbeiten. Sie strengte sich immer mehr an und wandte ihren Blick nach innen, um dort die Macht zu finden, die sie brauchte um die Zirkulation des Lebens weiter aufrecht zu erhalten.

Ihr hohes Maß an Konzentration wurde ihr schließlich zum Verhängnis, denn sie hörte das Unheil nicht kommen, dass sich ihr näherte. Erst als Fluorits Schatten auf sie fiel öffnete sie die Augen und sah gerade noch den harten Faustschlag kommen. Seine Faust krachte gegen ihre Schläfe und ihr wurde schwarz vor Augen. Bevor ihr Geist sich in die Ohnmacht flüchtete, sah sie gerade noch, wie Fluorit die bewußtlose Venus auf die Arme nahm und mit ihr davonflog.

"Venus"; flüsterte Saturn noch, bevor sie endgültig ohnmächtig wurde.
 

****
 

"Fluorit scheint es tatsächlich zu schaffen!" Chalcedon wandte sich von dem großen, mit braunen Ranken umwachsenen Fenster ab, und betrachtete seine Gattin.

"Es war wirklich eine gute Idee, das magische Fenster wieder zu aktivieren." Die Königin verneigte sich ehrerbietig vor ihrem Gemahl.

"Ich danke Dir, Chalcedon", sagte sie mit leiser Stimme und sah ihn mit ihren strahlend grünen Augen an. Doch ihre Gedanken gingen in eine andere Richtung.

"Du Narr", dachte sie bei sich. "Bete, dass wir Dich noch lange brauchen werden, denn wenn ich den Wunsch meiner Herrin erfüllt habe, wirst Du nicht mehr von Nutzen sein." Sie gesellte sich neben ihren Gp0oemahl und sah mit ihm zusammen durch das Fenster.
 

****
 

Fluorit flog mit der bewußtlosen Venus durch die Luft und suchte nach einem geeigneten Versteck, um seine Rache zu üben. Unter sich entdeckte er ein Stück festes Land, dass von hohen Bäumen umsäumt war. Er jubilierte innerlich. Diesen Platz kannte er.

Hier konnte er sicher sein, dass ihm die restlichen Senshi nicht in die Quere kommen würden. Seine Augen betrachteten das Gesicht von Venus und wilder Zorn loderte in ihm auf. Wieder fühlte er den Schmerz durch seine Narbe zucken, wie sooft, wenn er an seine Widersacherin aus einem früheren Zeitalter dachte. Er landete langsam und verschloß sogleich mit einer Handbewegung den Eingang, der zu der Lichtung führte. Er beschleunigte seinen Schritt, um ins Innere zu gelangen.

"Ich werde Sie hier lassen", sprach er knapp zu der Dunkelheit und konnte ein wütendes Rascheln als Antwort hören.

"Sie gehört mir und ich wäre sehr erbost, wenn sie nicht unversehrt wäre, wenn ich wiederkomme." Lange Zeit musste er auf die Antwort warten, doch schließlich drang ein zustimmendes Zischen an sein Ohr. Er nickte nur kurz und legte die bewußtlose Kriegerin auf einen kalten, grauen Stein inmitten der Bäume. Jetzt war es an der Zeit sich um die anderen Senshi zu kümmern. Keine von ihnen sollte mit dem Leben davonkommen.
 

Die Sonne hatte den Zenit schon lange überschritten, als Persephone und Sun zu ihrem Zufluchtsort zurückkehrten. Wie erschrocken sie waren, als sie dort nur die bewußtlose Saturn dort fanden. "Saturn!" Sun schüttelte die junge Kriegerin und beeilte sich, ihr etwas kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen.

"Saturn, wach auf!" Mühsam öffnete die junge Sailor Senshi die Augen und sah Persephone du Sun verwirrt an. Erst da dämmerte ihr wieder, was passiert war.

"Venus", rief sie panisch und versuchte aufzustehen, doch ihre Knie gaben unter ihr nach. "Wo ist Venus?"

"Genau das Gleich wollten wir Dich auch fragen", warf Sun ein. Saturn sah die beiden an und allmählich dämmerte ihr, was geschehen war.

"Er hat sie mitgenommen", flüsterte sie bekümmert und blickte traurig zu Boden.

"Wer hat sie mitgenommen?" fragte Persephone und betrachtete ihre Freundin sorgenvoll.

"Es war ein Mann. Nein, ein Dämon", begann Saturn zu erzählen. "Er hat sich angeschlichen, während ich mich darauf konzentriert habe, Venus am Leben zu halten, Er sah aus, wie dieser Sodalith, den wir zu Anfang hier in Edenia getroffen haben, doch war sein Anzug gelb. Er ist mit Venus fortgeflogen." Ungeduldig sahen sich Sun und Persephone an. "Und hast du gesehen, in welche Richtung er geflogen ist?" fragten sie beinah gleichzeitig. Saturn machte eine vage Handbewegung Richtung Süden. "Wenn ich mich richtig erinnere, war er in diese Richtung unterwegs!" Persephone und Sun stützten Saturn so gut es ging und machten sich sofort auf den Weg, um ihre Freundin zu retten.
 

****
 

In ihrem Kopf brannte ein grausiges Feuer. Sie wagte kaum die Augen zu öffnen, denn sie wusste, dass das Licht, was sie hinter ihren Lidern wahrnahm ihr ebensolche Schmerzen bereiten würde. Es ging fast über ihre Kräfte, ihre Augen zu öffnen und auch dann sah sie die Dinge nur verschwommen vor sich. Sie blinzelte mehrmals, bis sie etwas schärfer sehen konnte. Unweit von sich machte sie zwei Personen aus. Eine, die ganz in Gelb gekleidet war und die andere in ein rot-schwarzes Gewand. Sie konnte dem Gespräch nur bedingt folgen, doch einige Bemerkungen wiederholten sich oft.

"Will sie lebend!" war einer davon. Dann fielen noch Worte wie "gut bewachen" und "einsperren". Obwohl das Gift ihren Verstand vernebelte, konnte Venus doch schlußfolgern, dass man sie entführt hatte und irgendwo gefangenhielt.
 

Eine Bewegung in ihrer Nähe erregte ihre Aufmerksamkeit. Die Gestalt in Gelb war näher getreten und Venus erkannte, dass es sich um einen jungen Mann handelte. Seine Augen blickten sie haßerfüllt an, doch kein Wort drang über seine Lippen. Als er noch etwas zu der anderen Person gesagt hatte, flog er davon und ließ sie allein. Lange Zeit hörte sie nur den Wind, der durch die Blätter strich, doch ein leises Knacken neben sich, ließ sie zusammenfahren.

Dort stand die andere Gestalt, direkt neben ihr und Venus sah, dass es sich hier um eine Frau handelte, Ihr weißes, langes Haar war fein, wie Seide und auf ihrem schwarzen Gewand schlängelten sich komplizierte rote Muster entlang. Die Frau beugte sich hinunter, sodass Venus ihr Gesicht sehen konnte und sie erstarrte.

Wäre sie in der Lage gewesen zu schreien, so hätte sie dies bestimmt getan. Auf dem Gesicht der Frau war eine riesige schwarze Spinne eintätowiert. Die Augen des Insekts wären genau dort an der Stelle, wo die Frau ihre Augen hatte und so sah es so aus, als würde die Spinne selbst sie aus gierigen gelben Augen ansehen. Ein leises Klicken, wie da Aufeinanderschlagen von Fangzähnen drang aus ihrem Mund und mit weit aufgerissenen Augen sah die Kriegerin der Liebe ihrem Verderben entgegen.
 

( To be continued )



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  TeaGardnerChan
2005-08-01T08:32:54+00:00 01.08.2005 10:32
Gott wie genial.
Das wird immer besser, obwohl ich immer denke, dass es nicht besser werden kann.
^^
Von:  Satoshi-kun
2004-09-07T19:06:48+00:00 07.09.2004 21:06
Glückwunsch, du hast mich mit dem Verlauf deiner Story so richtig überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass es so weitergeht ^^ Freu mich schon auf das nächste Kapitel *knuff*
Von: abgemeldet
2004-08-15T17:44:46+00:00 15.08.2004 19:44
WOW. sehr schön geschrieben und und wirkliuch. ich bin schon gespannt wie es weitergeht. arme Venus. *schnüff*
mach weiter so
baba B.P.M.-Utaki
Von: abgemeldet
2004-08-15T07:56:49+00:00 15.08.2004 09:56
tja, was soll ich noch groß sagen, wurde ja schon alles gesagt ^^ sei mir also nich böse, dass ich jetzt nur sage: das war supi ^^
Von: abgemeldet
2004-08-15T06:09:21+00:00 15.08.2004 08:09
Ich bin wiedermal so spät... Naja, komme so schwer zum Lesen ^^'

War wieder toll geschrieben. Ichhätte gewettet, daß Yaten und Venus dieses Mal dran sind mit Verwandeln... Gibt es bald Bilder von den Starlights??
Von:  jacquelin
2004-08-13T14:37:36+00:00 13.08.2004 16:37
wow, das ging diesmal richtig schnell ~.^
du hast eine interessante Abwechslung in der Handlung gemacht - Healer flüchtet aus dem Kampffeld und Venus muss sich mit einem rachsüchtigen Dämon befassen... wirklich eine super Idee!!
also schreib schnell weiter, damit wir wissen, was aus der armen Venus geworden ist und ob Healer ihre Ängste überwunden hat

bye Jacquelin
Von: abgemeldet
2004-08-13T10:13:48+00:00 13.08.2004 12:13
Ich finds auch gut, dass sich diesmal niemand weiterentwickelt hat. Das bringt wieder Abwechslung rein, besonders da man diesmal von mehreren Gruppen etwas von ihrem Weg mitbekommen hat.
Wo hast du nur die Ideen her? ^^
Auf den letzten beiden Seiten (glaub ich wars) sind mir ein paar Rechtschreibfehler aufgefallen, nix schlimmes, aber willst das bestimmt so fehlerfrei wie möglich haben ^^
Ich hoffe, dass du jetzt an der Geschichte wieder schneller arbeitest und die armen Leser nicht zu lange schmoren lässt ^^

GLG
Astreia
Von:  Sanny
2004-08-13T09:58:27+00:00 13.08.2004 11:58
Was soll man da noch dazu sagen,
wenn die andern schon alles gesagt haben.

Schreib bitte schnell weiter.
Von: abgemeldet
2004-08-13T07:00:36+00:00 13.08.2004 09:00
waaah, das ist gemein, dass du gerade da aufhörst! arme minako und arme yaten... traurige schicksale...

aber spannendes kap! und guuuuuut geschrieben!!!
Von:  Yoyo
2004-08-13T00:10:47+00:00 13.08.2004 02:10
Sehr schön....sehr schön!!!
Dieses Kapitel gefällt mir besonders gut...keine Kämpfe und keine Weiterentwicklung und trotzdem so spannend...echt gut gelungen.
Irgendwie finde ich solche Kapitel schöner, als solche wo es fast nur um die Weiterentwicklung der Kräfte der Senshi's geht...und dabei wissen wir ja alle...das es noch mind. 14 sein werden, die sich weiterentwickeln müssen...du hast also noch was vor!!!
Ich bin schon gespannt...vor allem auf Moons Weiterentwicklung.....*ihr Wappentier ja schon kennt und liebt*

Schön brav weiterschreiben!

*zwinker*


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