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Let's become a Ninja!

Kapitel 38 erneuert!
von

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Begegnung

Die freundliche Schwester führte Shabon und Kurai den Gang zurück, aus dem sie gekommen waren. Die andere Station war mit einer Glastür von dieser getrennt und lag eigentlich genau parallel. Kurai war immernoch kalkweiß und die Jüngere warf ihr einen tröstenden Blick zu.

Die beiden betraten Kakashis Zimmer allein und erneut atmeten sie auf. Der Jo-Nin saß aufrecht in seinem Bett und laß im FlirtParadies. Früher hätte Kurai darüber den Kopf geschüttelt, doch jetzt war sie unwahrscheinlich froh, das Buch in seiner Hand zu sehen.

Kakashi blickte auf, klappte es zu und legte es auf dem kleinen Nachtschränkchen ab. Davor ruhte ein Beutel, in dem sich wohl seine Taschen und seine normale Kleidung befanden. Die weiße, zur Krankenhauskleidung gehörende Hose trug er noch, was Kurai an Kakashis Knie erkennen konnte, aber das Hemd hatte der Ninja mit einem engen, dunkelblauen Oberteil ausgetauscht. Es war ärmellos und hatte einen Mundschutz wie den, den er immer trug. Scheinbar gehörte dies normalerweise unter Pullover und Weste.

»Hallo ihr beiden«, meinte er freundlich, so als wäre es morgens vor dem Dienst und sie hätten sie gestern das letzte Mal gesehen.
 

Wieder war es, als fiele Kurai ein zentnerschwerer Stein vom Herzen. Tränen suchten sich einen Weg nach oben, aber das Mädchen schaffte es, diese erfolgreich zu unterdrücken. Spontan dachte sie daran, wie sehr sie für seine Heilung gebetet und war einfach nur unendlich erleichtert und glücklich. Am liebsten hätte sie ihn umarmt, aber dies wagte sie sich nicht zu tun. Ob er böse auf sie war...?
 

»Gottseidank geht's dir gut, Meister«, meinte Shabon jetzt - sie klang fest und gefangen und grinste sogar. Wie machte sie das nur?

Kakashi nickte nur und fixierte Kurai für einen Moment, was dieser höchst unangenehm war.

»Wie geht es dir?«, fragte er daraufhin aber und wieder hätte Kurai am liebsten losgeheult. Er war fast gestorben und jetzt fragte er sie zuerst, wie es ihr ging.

»Gut...«, flüsterte sie erstickt und wich seinem Blick aus, »Mir ist nichts passiert.«

»Du musst noch viel erleichterter sein als ich«, sagte Shabon dann plötzlich und Kurai wandte den Kopf um.

»Ähm... Hä?«

»Ich meine, wenn ich mich erinnere, welche Sorgen du dir gemacht hast«, plapperte die junge Umidame weiter und Kurais Gesichtsfarbe wich einem tiefen Rot, »Du warst ja ganz fertig und hast jede Minute hier verbracht... Am besten quatscht ihr ein bisschen, ich komm morgen wieder mit.«

Kurai starrte Shabon einfach nur an. Wie konnte sie ihr sowas antun?!

Gleichzeitig erspähte sie jedoch ein breites, vielsagendes Grinsen und Shabon verließ fast fluchtartig das Zimmer. Kurai wollte ihr nach, aber als sie den Türknauf griff bemerkte sie, dass Shabon ihn von der anderen Seite festhielt.

>Verdammt... Das wirst du mir büßen...<, schimpfte Kurai innerlich mit einer Mischung aus Scham und Ärgernis.
 

Sie musste sich aber zuerst aus dieser äußerst unangenehmen Situation retten. Kakashi musste so wenig wie möglich von dieser Sache mitbekommen.

Also schrat Kurai zu dem kleinen Hocker neben Kakashis Bett und ließ sich auf diesem nieder, mied es aber, ihn anzuschauen. Der Sensei sah sie an, das wusste Kurai.

»E-Es tut mir leid...«, sagte sie deshalb. Sie wollte so gern mit ihm sprechen und sich für alles entschuldigen, aber sie schämte sich so sehr.

Kakashi schüttelte den Kopf.

»Es war das Skalpell«, meinte er und Kurai horchte auf, blickte zu ihm. Die silbrigen Haarsträhnen fielen ihm ohne Stirnband ins Gesicht und machten einen ganz anderen Eindruck von ihm aus, »Das Skalpell, womit er mich getroffen hat. Es lag in irgendeiner Flüssigkeit... Ich glaube, er hat geahnt, dass er angegriffen wird.«

In seinem Wahnsinn hatte er also wirklich noch vorrausgedacht. Andererseits... Wer wusste schon, wie lange diese Skalpelle schon dort gegammelt hatten. Kurai runzelte kurz die Stirn, als sie darüber nachdachte. Theoretisch hätte er dann aber auch sie mit so einem Skalpell schneiden können.

»Du kannst zufrieden mit dir sein«, riss Kakashi sie wieder aus ihren Gedanken.

»Öh...«, stieß sie aus, »...Was?«

»Du hast dich wie ein richtiger Shinobi verhalten.«

Wieder lief Kurai feuerrot an.

»A-Ach...«, stammelte sie, »Es war ja immerhin meine Schuld, dass es so weit gekommen ist...«

Eisernes Schweigen herrschte zwischen den beiden.

Kurai war so wahnsinnig froh darüber, dass es Kakashi gut ging und konnte dies noch gar nicht richtig fassen. Wie gern hätte sie mit ihm geredet, aber ihm gegenüber blieben ihr wieder die Worte im Halse stecken. Zu tief stand sie in seiner Schuld.

Trotzdem blickte sie ihn mit einem fast naiven Lächeln an, einfach nur zufrieden und erleichtert. Kakashi war noch einen Moment still, dann schaute er ein Stück hinab. Kurai trug aufgrund der Wärme des heutigen Tages ein kurzärmeliges, blaues T-Shirt, weshalb man die beiden Narben an ihrem Arm sehen konnte. Kakashis schwarzes Auge fixierte die verheilten Wunden einen Moment, ehe Kurai es bemerkte und beschämt selbst hinuntersah, ihr aber etwas einfiel.

»M-Meister«, meinte sie dann und die Scham schien vergessen, »Das damals... Das warst du, oder?«

»Ja«, entgegnete er und lächelte schief, »Ich dachte, du kannst dich nicht daran erinnern?«

»Es ist mir wieder eingefallen«, sagte Kurai und unterdrückte den Zusammenhang bewusst, »Warum hast du mir das nicht gesagt?«

Damals, als sie gemeinsam Nachtwache gehalten hatten und Kurai Kakashi die Geschichte mit Yota erzählt hatte, wäre die Gelegenheit dazu gewesen.

»Du bist beim Sprechen eingeschlafen«, erwiderte Kakashi belustigt und Kurai lief hochrot an, »Nein, ich fand es nur nicht so wichtig. Es hätte ja auch nichts geändert, hätte ich es dir gesagt.«

Verwundert blickte Kurai ihn an. Er hatte ihr das Leben gerettet und fand es nicht so wichtig? Gut, das hatte er schon öfter getan. Wahrscheinlich wollte er sich nicht als Retter aufspielen... Da fand Kurai sehr edel.

»Da hast du Recht...«, stimmte sie ihm daher zu, lächelte kurz, »Trotzdem danke.«

Dann stand Kurai auf und nickte ihrem Sensei zu.

»Wir kommen dich morgen besuchen«, meinte Kurai noch, »Gegen Nachmittag, wir müssen vorher zum Hokage, er will uns irgendetwas mitteilen. Bis dann.«

Sie verschwand aus dem Zimmer und Kakashi blickte ihr nach. Soso, sie hatte also jede freie Minute hier verbracht...
 

Kurai indes machte sich auf den Weg zu Shabon. Mit ihr hatte sie noch ein großes Hühnchen zu rupfen, das stand fest. Sie hatte sie blamiert wie es Kurai noch nie vorher erlebt hatte. Der Gedankengang zerbrach, als Kurai fast Hiroshi umrannte, der scheinbar nicht auf den Weg geachtet hatte.

»Ach, du bist's Kurai!«, stieß der Junge erfreut aus, »Ich dachte schon, du kommst mich nie besuchen. Komm, gehen wir zur Gedenkwiese!«

Kurai hatte zwar eigentlich etwas anderes vorgehabt, doch brachte sie es nicht übers Herz, ihn abzuweisen.
 

Fünfzehn Minuten später lagen sie nebeneinander im hohen Gras unter dem Schatten eines Baumes.

»So war das also...«, schloss Hiroshi Kurais Erzählung über das, was geschehen war. Er kaute auf einem Grashalm, den er sich in den Mund gesteckt hatte. Kurai verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte nach oben. Zum ersten Mal seit Tagen konnte sie sich richtig entspannen und fühlte sich wohl in ihrer Haut, ohne schlechtes Gewissen oder Angst.

»Wie geht es deinem Meister?«

»Jetzt wieder gut«, sagte Kurai zufrieden, »Er hat es überstanden. Zum Glück.«

»Ja...«, Hiroshi nickte, »Warum hat dieser Arzt dich eigentlich entführt?«

»Ach...«, Kurai stockte. Hiroshi wusste nichts von Kyuubi und das Mädchen hatte Angst, ihn damit zu verschrecken.

»Ist es wegen diesem schwarzen Ding auf deinem Bauch?«, fragte der Junge dann allerdings.

»Ähm... Hä?«, verwirrt blickte das Fuchsmädchen ihn an, »Woher...?«

»Ich hab es beim Training gesehen, als dein Shirt ein Stück hochgerutscht ist«, triumphierend grinste er, »Das ist doch ein Siegel, oder?«

»Du bist wirklich ein schlauer Junge«, lobte Kurai ihn und musste unwillkürlich lächeln, »Ja, ist es... Du hast bestimmt von der Legende vom Fuchsmonster gehört.«

»Und das ist in dir versiegelt?«, schreckte Hiroshi auf und drückte sich ins Sitzen.

»Nun... Ja...«, murmelte Kurai, sie hatte geahnt, dass es ihm Angst machen würde. Wer würde es ihm auch verübeln?

»Das ist ja total cool!«

»F-Findest du?«, fragte Kurai irritiert, »Die Leute, die ich kenne, reagieren anders darauf...«

»Ich weiß... Aber das finde ich, ist Unsinn. Immerhin bestimmt das Fuchsmonster doch deinen Charakter nicht.«

Kurai lächelte. Von diesem Jungen sollten sich wirklich einige Leute eine Scheibe abschneiden.

»Kyuubi ist gar nicht so übel«, erzählte sie dann, während Hiroshi sich wieder ins Gras sinken ließ, »Es hat mir schon oft geholfen und mich geheilt.«

»Das ist wirklich toll«, schwärmte der Junge, »Ich meine, wenn du dich mit ihm anfreundest, hast du deinen Freund immer dabei. Ihr seid nie getrennt.«

Das Fuchsmädchen lachte auf.

»Kyuubi ist nicht so der Typ, der sich mit jemandem anfreundet... Aber ich bin froh, dass er mich duldet.«

»Und im Kampf?«, fragte Hiroshi, »Viele erzählen, dass du, wenn du kämpfst, unkontrollierbar wirst und jeden angreifst...«

»Das ist totaler Unsinn«, brummte Kurai, »Kyuubi hat mir im Kampf zwar manchmal geholfen, aber er beherrscht mich doch nicht.«

Plötzlich kamen ihr Irukas Worte in den Sinn. Wenn sie wütend war, wirklich wütend, dann konnte ein Teil von Kyuubis Chakra heraussickern und womöglich die Kontrolle über sie übernehmen. Das klang so wahnwitzig und machte Kurai ein wenig Angst. Ab und zu hatte Kyuubi schon für sie mit ihrem Körper gehandelt, aber sie kontrolliert...

»Ist ja auch egal«, sagte Hiroshi zufrieden, »Auf jeden Fall stimmt es nicht, was man über dich erzählt.«
 

Kurai hatte ein sehr positives Gefühl, als sie Hiroshi wieder verabschiedete. Früher war Konoha für sie der Horror gewesen, aber jetzt hatte sie hier ihr Ninjateam und sogar einen Freund gefunden. Auch der Ladenbesitzer, der sie damals so grob aus seinem Geschäft gejagt hatte, konnte sich letztens sogar ein flüchtiges Lächeln für Kurai abringen und die Mütter wechselten mit ihren Kindern auch schon länger nicht mehr die Straßenseite, wenn sie ihnen entgegenkam. Ob das daran lag, dass sie jetzt selbstsicherer auftrat, wie Kakashi es ihr gesagt hatte? Oder ob die Dorfbewohner wussten, dass Kurai immer so gewissenhaft wie möglich ihre Aufträge ausführte? Sie grüßte seit Neuestem auch die Leute, die an ihr vorbeigingen, denn das konnte ja nur einen positiven Einfluss haben. Vielleicht hatten auch Shabons Eltern ein wenig Mundpropaganda geleistet... Shabon hatte mal erwähnt, dass die beiden viele Freunde innerhalb Konohas haben.

Was es auch war, es stimmte Kurai glücklich. Heute war ein regelrecht weißer Tag für sie. Es ging Kakashi gut, Hiroshi war nicht schreiend davongerannt und die Dorfbewohner schienen sich auch langsam an Kurai zu gewöhnen.

Jetzt fiel ihr Shabon wieder ein, die musste sie ja noch mit einem Kissen verprügeln. Also machte sich Kurai auf den Weg zu Shabon, erfuhr aber dort von ihrer Mutter, dass das Mädchen in der Stadt war um ein paar neue Waffen zu kaufen und sie nicht so genau wusste in welchem Teil Konohas. Kurai brummte enttäuscht.

»Möchtest du reinkommen und einen Tee trinken?«, fragte Shabons Mutter freundlich und Kurai verneinte dankend, bat noch, Shabon zu erinnern, morgen bloß nicht das Treffen beim Hokage zu vergessen und ging dann nach Hause.

Den Rest des Abends verbrachte sie mit Konzentrationsübungen. Sie hatte das Gefühl, in letzter Zeit etwas durcheinander zu sein, weshalb sie ein Buch auf ihren Kopf legte und meditierte. Shabon hatte ihr diese Übung gezeigt und sie war wirklich mehr als nützlich. Kurais Waffenführung war nicht nur sicherer geworden sondern auch ihr Chakra floss jetzt besser.
 

Am Morgen trafen die drei Chu-Nin fast gleichzeitig beim Hokage ein, der wie immer mit ruhigem Blick die Gruppe fixierte, die Hände vor dem Kinn gefalten.

»Ich bin froh, dass es Kakashi besser geht«, sagte der alte Mann ehrlich und stieß damit auf allgemeines Nicken, »Aber er wird wahrscheinlich noch eine Weile außer Gefecht gesetzt sein. Die Ärzte meinen, dass er noch etwa zwei Wochen Schonung braucht, wenn er weiter so genest wie jetzt. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn ihr drei seid jetzt Chu-Nin.«

»Was meinen sie damit?«, fragte Kurai verständnislos und schien die einzige zu sein, die das nicht verstand.

»Wir sind jetzt Mittelninja, Kurai«, sagte Lorrenor, »Wir brauchen keinen Sensei mehr und können jetzt getrennte Einzel- oder auch Gruppenaufträge machen. Ohne Meister.«

Kurai runzelte die Stirn.

»Das will ich aber nicht«, verkündete sie klar.

Eiserne Stille herrschte im Raum. Shabon stieß sie an.

»Denk doch mal nach«, zischelte sie, »Das hat auch einen ganz entscheidenden Vorteil, wenn Kakashi nicht mehr unser Meister ist.«

»Was für einen Vorteil soll das bitte haben?«, fragte Kurai vertändnislos. Nicht mehr Kakashi Schüler zu sein bedeutete, dass er eine neue Ninjagruppe kriegen würde und sie ihn wahrscheinlich nie wieder sahen bis auf flüchtige Treffen beim Einkaufen. Kurais Geist verschloss sich davor und sie schüttelte entschieden den Kopf.

»Nein. Kakashi-Sensei soll unser Meister bleiben.«

»Kurai, das sind die Regeln. Du wirst auch du nicht ändern können«, versuchte Lorrenor ihr klarzumachen.

»Nein nein, so ist es ja nun auch nicht«, mischte sich Hokage-Sama ein, »Es gibt durchaus Chu-Nins in Konoha, die ein Team geblieben sind und auch ihren Sensei noch haben. Normalerweise aber nur dann, wenn es auch einen bestimmten Grund dafür gibt. Sonst hätten wir irgendwann keine Teamführer mehr, wenn jeder bei seinem Team bleibt.«

Dabei lächelte der Hokage dieses sanfte Lächeln.

»Nun?«

Kurai dachte kurz nach. Warum sie so unbedingt ein Team bleiben wollte war ihr klar, aber das waren ihre innersten Gefühle und die wollte Kurai auf keinen Fall aussprechen, vor niemandem. Die gingen nur sie etwas an und so stutzte sie einen Moment verunsichert.

»Wir werden ständig von Shakus Leuten angegriffen«, mischte sich aber Lorrenor plötzlich ein, »Kurai ist alleine zu gefährdet. Ich denke, dass auch wir in nächster Zeit sein Ziel sein werden, weil wir ihm im Weg waren.«

»Genau«, stimmte Shabon zu, »Wir müssen zusammenbleiben und uns helfen. Wir brauchen die Anleitung unseres Meisters, weil wir eigentlich noch gar nicht so gut sind wie richtige Mittelninja. Ich glaube nicht, dass wir die Prüfung unter normalen Verhältnissen schon geschafft hätten.«

Jetzt war es der Hokage, der schwieg, ehe er nickte.

»In Ordnung, ihr habt Recht«, meinte der gutmütige Mann, schrieb irgendetwas auf einen Zettel und sah sie an, »Ich werde euren Meister darüber in Kenntnis setzen.

So lange er aber verhindert ist, kann ich euch keine freien Wochen geben. Ihr werdet so lange einen anderen Jo-Nin als Teamführer bekommen und mit ihm C-Missionen erfüllen.«

Kurai zog ohne es zu wollen ein Gesicht, als hätte man gerade Shabon erschlagen, weshalb der Hokage leise lachen musste.

»Es ist ja nicht für lange. Übermorgen ist eure erste Mission mit ihm, ihr trefft euch um zehn Uhr am östlichen Ausgang des Dorfes.«

»Verstanden«, meinten die drei Chu-Nin im Chor und wurden somit für heute entlassen.
 

Draußen blieb Kurai stehen und blickte ihre Kameraden an.

»Leute, danke«, sagte sie ehrlich, »Ich wusste im ersten Moment nicht was zu sagen ist.«

»Gern geschehen«, grinste Shabon siegreich, »Denkst du ernsthaft, ich will ab jetzt alleine auf diese Missionen gurken? Mit wem soll ich denn dann quatschen.«

»Und ganz falsch ist ja nicht, was wir gesagt haben«, meinte Lorrenor ernst wie immer, »Ich finde unser Team gut so wie es ist. Wenn der Rest frei hat, können wir ja immernoch Einzelaufträge machen. Immerhin macht der Meister das ja auch.«

Damit hob er die Hand und verabschiedete sich. Kurai wusste, dass er die Gedenkwiese zum trainieren anstrebte und keinesfalls sein Zuhause, denn er wohnte genau in der anderen Richtung.

Gemütlich schlenderten Shabon und Kurai nebeneinander her und hielten inmitten Konohas an der Eisdiele, setzten sich dort nach draußen und aßen einen Bananensplit. Kurai meckerte immer noch über den neuen Sensei und auch Shabon war so gar nicht begeistert von dieser Idee.

»Es sind ja nur zwei Wochen«, tröstete die Jüngere und hatte wieder dieses vielsagende Grinsen, welches Kurai daran erinnerte, warum sie eigentlich gestern bei Shabon gewesen war.

»Du!«, schimpfte sie, »Was sollte das gestern?«

»Was denn?«, fragte Shabon unschuldig und regelrecht scheinheilig, »Ich weiß nicht was du meinst.«

»Du weißt ganz genau was ich meine! Du hast mich total lächerlich gemacht!«

»Das stimmt doch gar nicht«, erwiderte Shabon jetzt ernster, »Hast du nicht gesehen, dass er sich gefreut hat? Also als ich gesagt habe, dass du ihn immer besucht hast.«

»Ich hab mich so-... Er hat keine Miene verzogen, wie immer.«

»Ich seh' sowas«, beteuerte Shabon und aß ihr Eis auf, »Ich denke, dass er dich auch mag.«

Verständnislos blinzelte Kurai.

»Aber er mag uns doch alle.«

»Nicht so mögen! Herrje, wann siehst du das endlich ein.«

»Was soll ich denn einsehen? Du tust immer so ungemein wichtig dabei!«

»Meine Güte!«, Shabon seufzte übertrieben, »Du bist in ihn verliebt! Hast du darüber noch gar nicht nachgedacht?«

»W-Wa...?«

Das traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie? In Kakashi-Sensei verliebt?

»Das ist Schwachsinn...«

»Ja, deshalb bist du auch knallrot im Gesicht.«

Shabon grinste wieder so vielsagend und bezahlte ihren und auch Kurais Bananensplit. Kurais Gesicht war heiß und sie stellte fest, dass sie darüber wirklich noch nie nachgedacht hatte - wie auch? Kurai hatte nie gelernt wie es war zu lieben und sie hatte die Gefühle, die sie für Shabon und Lorrenor und für Kakashi empfand nie unterschieden. Auch jetzt kam ihr dieser Gedanke absurd vor.

»Hör mal, Shabon... Ich bin wirklich nicht in den Meister verliebt«, versuchte es Kurai, »Das würde auch gar nicht gehen. Schüler und Lehrer und so, das wird nicht gerade gern gesehen im Dorf.«

»Darum hab ich doch gesagt, dass es Vorteile hat, nicht mehr sein Schüler zu sein«, meinte Shabon, »Das hab ich doch nicht ohne Grund gesagt.«

»...Du planst mein Leben ohne mich zu fragen?«, fragte Kurai belustigt nach, »Du bist komisch.«

»Du auch«, grinste Shabon und verabschiedete sich, da sie nach Hause wollte, »Deshalb sind wir ja Freunde.«
 

Kurai strebte heute die Gedenkwiese an. Es war ihr egal, ob dort jemand trainierte, aber sie wollte ihren Vater besuchen und sich ein wenig ausspannen. In der Natur konnte sie das wesentlich besser als zu Hause im stickigen Zimmer.

Zu ihrer Überraschung war die Wiese leer, weshalb sie den kurzen Marsch durch das Waldstück anschlug und schließlich die geschützte Stelle erreichte, an der der Gedenkstein verweilte. Kurai setzte sich neben ihn und streckte kurz die Beine aus, eher sie sich ins Gras legte und in den Himmel sah.

Er war von klaren Blau durchzogen und nur wenige weiße Wolken zogen an ihm vorüber. Es war ein wunderschöner Tag, aber in Kurai tat sich wieder die Missgunst auf, einen anderen Sensei zu haben. Das gefiel ihr wirklich überhaupt nicht.

Sie erinnerte sich an Shabons Worte. War es denn nicht normal, dass man seinen Meister so mochte? Zum ersten Mal betrachtete sie all ihre Erlebnisse mit Kakashi aus einem ganz anderen Winkel. Das Bild, in dem sie beide eingeschneit und dicht nebeneinander sitzend die Nacht verbracht hatten drängte sich in Kurais Kopf und ihr Gesicht wurde heiß. Noch während dieser Überlegung nickte sie ein und erwachte erst am späten Nachmittag wieder, woraufhin sie Hals über Kopf zum Krankenhaus rennen musste. Immerhin hatte sie sich mit Lorrenor und Shabon vor etwas über einer halben Stunde dort verabredet, um Kakashi zu besuchen.
 

Als Kurai ankam trafen sie vielsagende Blicke.

»Fängst du jetzt schon so an wie Kakashi-Sensei?«, brummte Shabon und grinste sie dann wieder so an, woraufhin Kurai ihre Freundin einfach mit sich ins Gebäude zerrte. Lorrenor folgte ihnen mehr oder weniger ergeben. An diese Mädchen hatte er schon lange keine Fragen mehr.
 

Am übernächsten Tag sollte also der erste Dienst mit dem Übergangsmeister stattfinden, wie Kurai ihn betitelte. Zugegebenermaßen missgelaunt wartete sie an diesem Morgen erst auf Shabon, bevor sie mit ihr zusammen den östlichen Ausgang der Stadt aufsuchte.

»Du guckst wirklich wie drei Tage Regenwetter«, meinte die Jüngere, »Der arme neue Sensei denkt gleich, er hat was falsch gemacht.«

»Ja, ich weiß«, brummte Kurai, »Aber ich kann es mir nicht verkneifen.«

»Versuch's einfach. Denk dran, es ist nur eine C-Mission.«

»Nur ist gut... Das sind die höchsten Aufträge die wir bisher gemacht haben.«

»Sieh's positiv. Wir sind jetzt Chu-Nin, es hätte auch mit hoher Wahrscheinlichkeit eine B-Mission sein können.«
 

Lorrenor war bereits da, als Kurai und Shabon am Treffpunkt anlangten und zu ihrem Erstaunen auch der Ersatzmeister. Er schien zumindest was Pünktlichkeit betraf das Gegenteil von Kakashi zu sein.

»Da seid ihr drei ja«, meinte er freundlich. Kurai schätzte ihn auf etwa dreißig. Er war nur ein Stück größer als Lorrenor, hatte braune Augen und war eher gedrungen gebaut, hatte breite Schultern, ein rundes Gesicht und eine Narbe quer über der Kehle. Sein Haar war rabenschwarz und stand strubbelig von seinem Kopf ab, er trug die normale Ninjakleidung und sein Stirnband am Oberarm - eine komische Figur, fand Kurai. Dabei gab es gar keinen so besonderen Grund für ihre Ansicht.
 

»Alles klar?«, fragte der Mann jetzt doch etwas verunsichert, denn weder das Fuchsmädchen noch Lorrenor oder Shabon sagten etwas. Shabon war die Erste, die ihre Freundlichkeit fand, sie war eben ein sehr offener Mensch. Kurai wunderte das in diesem Moment, denn früher war Shabon eher schüchtern gewesen.

»Freut uns«, sagte die junge Umidame daher, »Ich bin Shabon, das ist Kurai und das ist Lorrenor.«

Der Sensei schien sich jetzt wieder gefangen zu haben und lächelte.

»Mein Name ist Enoki Horii«, stellte er sich vor, »Ich begleite euch die nächsten zwei Wochen, bis euer Sensei wieder fit ist.«

»Worum geht es heute?«, fragte Lorrenor und unterbrach ein aufkommendes Gespräch damit jäh.

»Heute wird es ein bisschen gefährlicher«, meinte der Mann, »Wir müssen in die Nähe von Kiri-Gakure, dort treiben sich anscheinend zwei seit Längerem gesuchte Nuke-Nin herum. Sie sind ziemlich stark, diese Mission grenzt also eher an eine B-Mission als an C... Die Route, die wir abgrasen werden ist eine beliebte Straße für Händler und dementsprechend oft wurden solche bereits von den beiden getötet und beraubt.«

Unwillkürlich verdrehte Kurai die Augen. Toll. Ihr bisher vorrausgeahnt schwerster Auftrag und dann ohne Kakashi-Sensei. Der Tag konnte wirklich kaum noch schlechter werden.
 

Das wurde er erst, als die Gruppe etwa vier Stunden unterwegs war - denn von dort an regnete und gewitterte es. Team 2 reiste weiter und ließ sich nicht aufhalten, aber Shabons Gebrabbel und Gemecker war unverkennbar. Kurais Laune war auch nicht besser und so stimmte sie in das leidenschaftliche Schimpfen mit ein.

Der Ersatzmeister schien das alles ziemlich lustig zu finden. Zumindest sympatisch war er...

Auf halbem Weg fiel Kurai auf, dass Lorrenor über seiner Kleidung eine grüne Weste trug, so wie auch Kakashi es tat. Stimmt ja... Sie waren nun Mittelninja und konnten sich jene beim Hokage abholen, sollten sie der Meinung sein eine zu brauchen. Kurai allerdings hatte nicht vor eine anzuziehen und Shabon mit Sicherheit auch nicht.
 

Als es bereits dämmerte erreichte die Gruppe einen dichten Nadelwald. Krähen zogen langsam ihre Bahnen über den Baumkronen und machten die Gegend damit nicht gerade einladend, auch wenn Kurai keinerlei Negatives mit irgendwelchen Tieren verband. Das waren Klischees. Trotzdem deutete ein hohes Aufkommen von Raben darauf, dass es in der Nähe Totes gab.

Der Regen hatte inzwischen aufgehört und nur noch wenige graue Wolken zogen über den Abendhimmel, ab und an war ein Donnergrollen verkennbar.

»Wir befinden uns jetzt ungefähr zwei Kilometer von der Stelle entfernt, an der die Attentäter das letzte Mal lokalisiert worden sind«, schätzte Enoki, »Hier in der Nähe befindet sich eine alte Mine. Dort hat man sie gesehen.«

»Dann sollten wir hier rasten und Nachtwache halten«, schlussfolgerte Lorrenor, »So ist es am Sichersten. Im Dunkeln finden wir uns nicht zurecht und es wird gefährlich, wenn die Attentäter sich am Kampfplatz auskennen.«

»Sehr gut«, lobte Enoki, aber Lorrenor sagte dazu nichts.
 

Die suchten sich eine tiefere, dunklere Stelle innerhalb des Waldes, die schon fast gespenstisch wirkte. Die Gruppe ließ sich nieder.

»Es ist zwar nass, aber ein Lagerfeuer sollte gehen«, meinte Enoki und sah dann Kurai an, »Kurai, du hast doch ein Katana. Sei so gut und geh Holz holen.«

»Okay...«

Das Fuchsmädchen erhob sich. Das Katana ruhte auf ihrem Rücken.

»Willst du mitkommen?«, fragte sie Shabon.

»Nee, lass mal. Holz schleppen... Nee«, sie grinste breit. Kurai streckte ihr die Zunge raus und begab sich mit einem Sprung tiefer in den Wald. Von einem niedrigeren Baum aus inspizierte sie kurz die Umgebung, blickte sich nach kleineren oder umgefallenen Bäumen um, wurde aber nicht fündig und suchte deshalb weiter. Der Wald war licht genug, um sich hier nicht gleich zu verirren - hoffte Kurai jedenfalls.

Kurai blieb zwischendurch kurz stehen und streckte den Rücken durch. Dabei war ihr, als würde sie ein Rascheln hören. In einem Wald nicht weiter verwunderlich, immerhin lebten hier viele Tiere. Kurai sah dichtes Gebüsch und beschloss sich hier umzusehen.

Sie durchquerte das dichte Blattwerk und fand eine kleine Lichtung. Einige umgefallene und teilweise auch absichtlich gefällte Bäume lagen hier herum, was sie die Stirn runzeln ließ. Hier musste schon jemand gewesen sein... Aber er hatte kein Holz abgeschlagen. War er geflohen?
 

Ein schleifendes Geräusch ließ Kurai aufschrecken. Sie starrte nach links, von wo das Rascheln gekommen war und musste ihre Gedanken kurz vor Verwirrung und Überraschung neu ordnen, als sie den schwarzhaarigen Jungen vor sich sah, der sonst immer bei Zabuza war.

»Ähm...«, stammelte sie überrascht, »Du?«

Der Junge war wohl aufgesprungen, als er Kurai gesehen hatte. Er stand in einer Kampfpose da, die seine Deckung offen ließ und in seiner Hand lag ein Kunai, welches er so weit nach innen gedreht hielt, dass er sich damit fast verletzt hätte.

Kurai allerdings hatte keinen Grund, gegen den Jungen zu kämpfen. Immerhin gehörte er zu Zabuza und der widerrum hatte Kurai geholfen.

»Hey, nicht kämpfen«, bat sie daher und spähte in seine Augen, »Wir sind doch keine Feinde, oder?«

»N-Nein...«, murmelte er, »...Sind wir nicht.«

Es tat Kurai gut, dies zu hören. Zabuza und Ren wollten ihnen also wirklich nichts Böses.

Trotzdem begann Kurai, mithilfe ihres Katanas Feuerholz aus den toten Ästen und Bäumen zu schlagen und zu stapeln. Der Junge schien verschüchtert, hatte das Kunai jetzt weggeworfen und warf im Sitzen Pilze in seinen Rucksack, die er aus dem Boden zog. Er warf auch einige Blätter mit hinein und Kurai vermutete, dass man sie essen konnte.
 

»Du heißt Ren, oder?«, fragte Kurai beiläufig.

»J-Ja«, antwortete der Schwarzhaarige, »Ren Suzuki.«

»Freut mich, Ren«, meinte Kurai und lächelte, »Ich heiße Kurai Tsubasa.«

»Ich weiß...«, murmelte Ren leise. Kurai seufzte. Dem musste man ja alles aus der Nase ziehen!

Daher ging sie zu ihm und setzte sich neben ihn.

»Woher?«

Ren erschrak leicht und ließ einen der Pilze fallen, hob ihn schnell wieder auf und blickte ihr entgegen.

»Ach... Von meinem Meister.«

»Zabuza ist dein Meister, oder?«

»Ja«, er nickte und jetzt sah Kurai eine Gefühlsregung in seinen Augen, die sie irgendwie an Kakashi denken ließ, »Er hat mich aufgenommen und mir alles beigebracht. Zabuza-San ist kein böser Mann, das darfst du nicht denken.«

»Das denke ich auch nicht«, meinte Kurai ehrlich, »Er hat mir geholfen, als man mich am Fluss entführen wollte. Warum?«

»Das...«, Ren zögerte, »Das darf ich dir nicht sagen. Tut mir leid.«

»Aber warum denn nicht?«

»Ich kann nicht. Es hat seine... Gründe.«

Kurai runzelte die Stirn, ließ es aber vorerst auf sich beruhen.

»Du, Ren«, begann sie deshalb neu, »Wenn wir keine Feinde sind, warum habt ihr uns dann damals im Wald angegriffen?«

»Es war unser Auftrag«, gestand Ren und sah ein bisschen böse aus, »Unser Auftraggeber ist ein unehrenhafter Mann, er ist kaltherzig und grausam. Größenwahn und Hass... das hat ihn irgendwie gepackt.«

»Das erinnert mich an Shaku...«, murmelte Kurai mehr zu sich selbst.

»S-Shaku? Woher kennst du seinen Namen?«, fragte Ren mit großen Augen, »E-Er ist unser Auftraggeber. Zumindest war er es.«

»W-Was?!«

Kurai erhob sich und trat einen Schritt von Ren weg. Sie waren Shakus Untergebene?

»Hey warte«, bat Ren, »Wir stehen nicht mehr in seinem Dienst... Mein Meister hat ihn gehasst.«

»Warum wart ihr dann in seinen Diensten?«

»Zabuza-San war von kleinauf bei Shaku«, erzählte Ren, »Shaku hat ihm viele Lügen erzählt und damit Hass auf Zabuza-Sans Familie geschürt. Aber er hat die Wahrheit herausgefunden und dann wollte er Shaku umbringen.«

»Verstehe...«, murmelte Kurai.

»Wir haben es versucht, aber Shaku hätte uns fast getötet. Jetzt müssen wir aufpassen, dass er uns nicht kriegt.«

Sie hatten nur überlebt, weil Zabuza Shaku ein in Betäubungsmittel getränktes Kunai ins Bein gerammt hatte. Fast hätte Zabuza seine Rache bekommen, aber Shaku war selbst lahm zu stark für den Kiri-Nin und sie hatten schließlich die Flucht ergreifen müssen. Ren wusste, wie sehr dies seinen Meister ärgerte.

»Wo ist dein Meister eigentlich?«, fragte Kurai jetzt, arbeitete weiter an ihrem Feuerholzstapel.

»Er macht einen Söldnerauftrag, damit wir etwas Geld haben«, meinte Ren und sortierte einige matschige oder giftige Pilze aus, um noch Gute unter ihnen zu finden, »Ich bin kein guter Ninja... Ich bin eine Last, deshalb macht er sowas allein.«

Kurai wollte ihn aufbauen, aber er hatte Recht. Ren war so schnell von Lorrenor aufs Kreuz gelegt worden, dass es sie gewundert hatte - und auch eben war seine Kampfhaltung fehlerhaft und gefährlich für ihn gewesen.

»Ich habe es irgendwie nie hinbekommen, egal wie viel ich trainiert habe. Aber dafür habe ich gute Reflexe und kann die Gegner zumindest ablenken, damit mein Meister den Rest erledigen kann.«

»Ren...«, fragte Kurai, »Weißt du, warum Shaku mich will?«

»Er will Kyuubi«, meinte dieser und nickte ernst, »Er hat eine Versiegelungskunst entwickelt, mit der er Kyuubi von einem Wirt trennen und in einen anderen bannen kann. Ich glaube jedenfalls, dass er sie selber entwickelt hat.«

»Wirklich?«

Das waren also die Fingerzeichen gewesen, die Kurai Shaku damals hatte murmeln hören, als sie in seiner Gefangenschaft gewesen war. Kurai war fertig mit dem Holz und ließ sich auf dem Stapel nieder.

»Aber warum will er Kyuubi? Und wie kommt er überhaupt auf es?«

»Ich weiß es nicht genau«, sagte Ren, »Aber mein Meister hat mal gesagt, dass Shakus Familie damals sehr in Unterdrückung gelebt hat. Sie hatten wohl einen ähnlichen Tyrann als Auftraggeber wie er selbst geworden ist...«

Ren seufzte.

»Er hat sich eingeredet, dass er seine Eltern nicht schützen konnte weil er keine Macht hatte. Und davon ist er so besessen, dass er sogar eine eigene Versiegelungskunst entwickelt und deinen Vater getötet hat, um an Kyuubi heranzukommen. Wie er von Kyuubi erfahren hat wissen wir nicht... Ich weiß nur, dass wir wachsam sein müssen. Shaku ist unberechenbar.«

»Ja, da hast du Recht«, meinte Kurai und nickte, blickte dann in Rens Augen.

»Schön, dass wir keine Gegner mehr sind. Wir stehen auf der selben Seite.«

»Ja«, Ren lächelte leicht und stand dann auf.

»Was machst du jetzt allein?«

»Ich warte darauf, dass mein Meister morgen zurückkehrt. Ich habe derweil meinen eigenen Auftrag.«

»Und welchen?«

»Das kann ich dir nicht sagen, tut mir leid.«

Er nahm seinen Rucksack und schulterte ihn. Das er hier im Wald bleiben würde, konnte er Kurai nicht sagen.

»Bitte sag keinem, dass du mich gesehen hast, okay?«

»Pass auf dich auf«, sagte das Fuchsmädchen. Sie würde ihr Treffen geheim halten - zumindest vor dem Ersatzmeister.

Ren nickte ihr zu, machte kehrt und war schnell im nächsten Gebüsch verschwunden. Kurai blickte ihm nach, nahm dann ihren Berg mit Holz und trug ihn durch den Wald zu ihrer Gruppe. Gedanken um Ren rotierten in ihrem Kopf. Der Junge schien wirklich ein toller Kerl zu sein, aber er hatte die Sachen, die Kurai am meisten interessierten nicht herausrücken wollen. Warum machten sie darum nur so ein Geheimnis?
 

»Da bist du ja«, sagte Shabon erleichtert, als Kurai wieder zur Gruppe stieß, »Ich dachte schon, ein Bär hätte dich gefressen.«

»Tut mir leid«, meinte Kurai ehrlich, »Ich war ein bisschen lahm heute... War irgendwie in Gedanken.«

Shabon runzelte die Stirn, Lorrenor blickte wie immer ausdruckslos. Gegenüber Enoki-San konnte Kurai ruhig solch einen Schwindel erzählen, er merkte es ja doch nicht, weil er sie nicht kannte.

Lorrenor entzündete mithilfe eines kleinen Gokakyuu ein Lagerfeuer und die Gruppe setzte sich darum.

»Wenn ihr heute Nacht irgendetwas bemerkt, dann weckt sofort den Rest und haltet euch bereit.«

Ein schlechtes Gewissen hatte Kurai jetzt schon ein wenig, immerhin konnte Ren rein theoretisch auch einer der gesuchten Gegner sein. Aber Kurai glaubte nicht daran - abgesehen davon, dass der recht schwächliche Jüngling im Zweifelsfall keine große Gefahr für sie darstelle. Bei Zabuza sah das schon anders aus... Aber Kurai hatte einfach eine Art tiefes Vertrauen in Zabuza - woher dieses lebensmüde Gefühl kam war ihr schleierhaft.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2003-11-04T18:47:21+00:00 04.11.2003 19:47
Hach, tut mir leid mit dem RPG^^'
ich konnte plötzlich garnix mehr machen, und musste Internet Explorer neu öffnen.
mmh...ich hatte zwar schonmal vermutet, dass Zabuza und Kurai Vater und Tochter sind, aber das kann ja nicht sein, weil ihr Vater tot ist...*überlegt*
Die Idee mit der Pflanze ist krass, aber was haben die2 mit der vor, wollen sie Shaku umbringen?
Der scheint ja einen richtigen Groll gegen unsere Kurai zu hegen....
Cu ^____^
Von:  Achema
2003-11-04T09:29:54+00:00 04.11.2003 10:29
Aaaaah, schon besser! Das Kapitel war klasse!
(Man bemerkt schon, ich mag diese Beziehung Kaki-Kurai... ^______^)
Bald müssten sie doch entdeckt werden, oder? ;)
Nya, was ist noch zu sagen... das mit der Pflanze war toll, allein die Idee...
Und noch was: Erstööööööö! ;)
MfG
Achema


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