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Steinpfad zum Glück

Ein Actionreiches Abenteuer in Satellite
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben, kommen wir zum nächsten Kapitel, auf das es wieder Action gibt und die Auflösung, was mit Crow geschehen ist :D
Ich wünsche euch viel Spass beim lesen *fG* Komplett anzeigen

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In der Höhle des Löwen

Ungeduldig schritt ich vor dem Gebäude auf und ab mit den Händen auf dem Rücken und konnte es kaum abwarten, dass wir zuschlagen konnten. Allerdings zog sich die Zeit dahin und langsam drängte sich Sorge mit in die Begeisterung. Knurrend schlug ich die Faust gegen die marode Mauer, so dass ein Loch entstand.
 

"Was machst du denn Jack? Lass das Gebäude stehen, oder willst du, dass Yusei runter fällt?"
 

Kalin war bestürzt und schaute mich mit einer Mischung aus Entsetzen und Ermahnen an. Ich schüttelte den Kopf und seufzte.
 

"Natürlich nicht, aber wieso passiert hier nichts? Ist Yusei eingeschlafen? Machen die Messerschleifer nichts? Oder -?"
 

Ich brach ab, denn in diesem Moment kam hangelte sich Yusei die Feuerleiter hinab wobei er es wirklich schnell tat, was mich doch verwunderte. Den letzten Abschnitt sprang er hinunter und musste kurz in die Hocke, um den Sprung abzufedern, dann kam er auf uns zu und wirkte sichtlich besorgt.
 

"Was ist los?", fragte Kalin deswegen direkt.
 

"Erkläre ich unterwegs, doch wir sollten uns beeilen!"
 

Das klang nicht gut und das mulmige Gefühl in meinem Inneren wurde stärker. Hatte sich Crow zu viel zugemutet? Haben die Messerschleifer damit gerechnet?

Schnell setzten wir uns in Bewegung und rannten die Strasse runter.
 

"Ich glaube ... sie haben Crow in eine ... Falle gelockt", fing Yusei etwas atemlos an zu erklären und bestätigte dadurch mein ungutes Gefühl.
 

"Erst waren es drei ... doch sie lachten ... nur, als Crow ... sie besiegte ... Dann kamen sehr viele ... Verdammt! Ich glaube ... sie haben ihm was angetan ... Ich empfange nichts mehr ..."
 

Yusei beschleunigte seine Schritte noch einmal und Kalin und ich taten es ihm gleich. Mit meinen langen Beinen hatte ich wenig Mühe ihnen zu folgen, doch musste ich sie kurz abbremsen, als sich eine Mauer von Messerschleifern vor uns aufbaute und die Gasse blockierte, es waren insgesamt vier Stück gewesen. Ohne nachzudenken reagierte Yusei und warf seine Fangleinen aus, so dass er alle vier an sich gekoppelt hatte.
 

"Geht weiter! Helft Crow! Ich komm schon klar ...", rief er aus und deutete uns an, dass wir uns beeilen sollen.
 

Zuvor jedoch drückte er unserem Anführer noch das Funkgerät in die Hand, dass wir Crow orten konnten. Ich liess Yusei nur ungern zurück, doch wusste ich und Kalin auch, dass er mit vier Gegnern fertig wurde. Also rannten wir weiter und wurden in der nächsten Kurve von weiteren vier Mitgliedern der feindlichen Gang empfangen. Diesmal reagierte Kalin selbst, warf mir das Funkgerät zu, als er im selben Moment die Fangseile auswarf, um die vier Messerschleifer an sich zu ketten.

Ich fing das Gerät kommentarlos auf und rannte weiter, immer auf den leuchtenden Punkt zu, der mir von dem Display angezeigt wurde. Keuchend blieb ich an der Stelle stehen, doch fand ich nichts. Die Strasse war wie ausgestorben. Verwirrt und leicht verzweifelt suchten meine Augen alles ab, als ich schliesslich etwas auf dem Boden liegen sah. Zwei Schritte und ich hatte die Stelle erreicht, dann beugte ich mich hinab und hob es auf. Mit einem Knurren zerdrückte ich die Reste in meiner Faust und liess die Feinelektronik auf den Boden rieseln.
 

"Verdammter Dreck!", fluchte ich laut und befand mich dummer Weise genau an einer Kreuzung.
 

"Ganz ruhig, Jack. Du hilfst Crow nicht, indem du den Kopf verlierst", redete ich mit mir selbst.
 

Dann schloss ich für einen Moment die Augen und atmete tief durch, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Wo könnten sie Crow hingebracht haben? Ich würde es jedem einzelnen heimzahlen, was sie getan haben, wenn sie ihm was getan haben. Er war immerhin mein Freund und das schon seit ich mich zurückerinnern konnte. Auch wenn wir uns öfter in den Haaren hatten, als uns lieb war, so würde ich es niemals zu lassen, wenn ich es verhindern konnte, dass ihm etwas geschah. Das gleiche galt auch für Yusei und Kalin. Wir waren ein Team und wir gehörten einfach zusammen. Jeder würde das für jeden tun und genau das machte uns so stark.

Gerade als ich meine Augen wieder aufschlug und mich in eine Richtung begeben wollte, sah ich im Augenwinkel eine Bewegung. Schnell wandte ich den Kopf und konnte noch sehen, wie eine Gestalt in der Gasse verschwand. Wie ein Blitz spurtete ich ihm nach und konnte ihn keine 20 Meter weiter stellen. Es war einer der Messerschleifer! Ich stürzte mich auf ihn, kaum dass ich ihn erreicht hatte, so dass wir beide zu Boden gingen, doch dann schlug ich ihm gleich ein – zwei – drei mal ins Gesicht, packte ihn am Kragen, während ich mich auf seinem Brustkorb niedergelassen hatte und schüttelte ihn kräftig.
 

"Sag mir sofort, wo ihr hin gebracht habt, oder das nächste mit dem dein Kopf kollidiert, ist die Backsteinmauer!", brüllte ich ihm gleich drohend entgegen.
 

Der Messerschleifer röchelte, japste nach Luft und spuckte schliesslich einen Zahn und einen Schwall Blut aus. Angeekelt verzog ich das Gesicht, verringerte aber das Gewicht auf seiner Brust, liess ihn allerdings nicht los und funkelte ihn weiterhin wütend an.
 

"Im ... im Keller ... der ... der alten Werkstatt ... Hier runter ... am Ende ... nach links ... du kannst ... es nicht ... verfehlen ...", gab er völlig verängstigt stammelnd und stockend von sich.
 

"Vielen Dank auch! Arsch!", knurrte ich zurück.
 

Dann liess ich ihn los, schleuderte seinen Kopf dabei gegen den Boden, erhob mich und konnte es mir nicht verkneifen ihm noch einmal in die Rippen zu treten, so dass er sich stöhnend vor Schmerz zusammenzog.

Allerdings hatte ich noch etwas zu erledigen, weshalb ich mich von ihm abwandte und dem Weg folgte, den er mir genannt hatte. Das Funkgerät hatte ich an der Kreuzung platziert, es zeigte in die Gasse in die ich dem Messerschleifer gefolgt war, an der nächsten Biegung, zog ich einfach mit meinen Schuhen eine Spur in den sandigen Boden und wusste, dass Yusei und Kalin verstehen würden, sollten sie diese Stelle erreichen. Ich beeilte mich, so dass ich kurze zeit später das genannte Gebäude erreicht hatte. Keuchend blieb ich stehen und stemmte meine Hände auf die Knie, bis sich meine Atmung wieder beruhigt hatte, dann erhob ich mich wieder und ballte die Hände zu Fäusten.
 

"Wehe euch, wenn ihr ihm was angetan habt ... Legt euch nicht mit den Beschützern an", murrte ich leise vor mich hin, ehe ich die Tür öffnete.
 

Sie fiel aus den Angeln und knallte scheppernd zu Boden, so dass eine Menge Staub aufgewirbelt wurde. Mit dem Arm vor dem Gesicht und nur halb offenen Augen wagte ich mich schliesslich in das Innere des maroden Baus. Doch konnte ich weder was sehen, noch hören. Ich überlegte, ob der Kerl mich reingelegt hatte. Dann erinnerte mich daran, dass er was von "Keller" gesagt hatte und suchte fieberhaft nach dem Eingang in diesen, ich schneller Bewegungen hinter mir spürte. Ruckartig fuhr ich herum, konnte so einen Schlag von rechts parieren, duckte mich weg, als der zweite mich von links angriff. Dann rollte ich mich nach vorne ab, streckte meine Beine aus und drehte mich im Kreis. Ich hörte einige Körper zu Boden fallen und sah, als ich mich wieder aufgerichtet hatte, dass es insgesamt fünf an der Zahl waren.
 

"War ja klar, dass ihr nicht alleine gegen mich antretet!"
 

Angewidert spuckte ich auf den Boden, stürzte mich so gleich auf den erst besten und trat ihm mit voller Wucht ins Gesicht, ehe er sich aufrichten konnte, den nächsten packte ich am Arm, als er mich angreifen wollten und warf ihn gekonnt über meine Schulter, dass er laut krachend auf dem Boden aufschlug und gequält liegen blieb.

Dann kassierte ich doch noch einen Schlag von links, da ich noch so abgelenkt war und spürte wie eine zweite Person, als ich kurz taumelte, meine Arme griff und hinter meinem Rücken zusammenzog.
 

"Ich hab ihn!", rief er freudig aus.
 

Ich grinste breit.
 

"Bist du dir sicher?"
 

Die anderen Beiden standen direkt vor mir, grinsten mich an und waren anscheinend bereit mir eine Tracht Prügel zu verpassen, allerdings nutzte ich es aus, dass ich festgehalten wurde, nahm Schwung, hievte mich so in die Höhe, lehnte mich schwer auf den Messerschleifer der mich festhielt und trat allen beiden vor mir gleichzeitig genau in die Kronjuwelen, dass sie stöhnen vor Schmerz zu Boden sackten. Danach und ohne abzuwarten, was der Kerl hinter mir tat, warf ich mich nach vorne, machte ruckartig einen Buckel, so weit nach unten wie möglich, so dass er vor Schreck losliess und glatt über mich drüber gegen die nächste Wand flog.

Zufrieden klopfte ich mir den Staub von der Kleidung und ging auf einen der fünf am Boden liegenden Messerschleifer zu. Eigentlich wollte ich ihn nach dem Eingang zum Keller fragen, als mein Blick auf eine Erhebung im Fussboden fiel. Schnell tastete ich diese ab und fand eine Art Griff. Ich zog daran und konnte eine Falltür öffnen. Sehr clever ...

Mit einem Satz verschwand ich in dem Loch und gelangte über eine alte Steintreppe in einen modrigen Gang. Von dort aus gab es nur einen Weg und dieser endete vor einer gepanzerten Tür. Ich versuchte sie zu öffnen, doch sie war verschlossen.
 

"So ein Mist!", fluchte ich laut, vor allem da ich beunruhigende Geräusche von jenseits der Tür vernehmen konnte.
 

Als ich mich gerade umsah, nach etwas, mit dem ich die Tür aufbrechen konnte, sprang sie von alleine auf und einer der Messerschleifer kam herausgestürmt, beachtete mich gar nicht und rannte an mir vorbei den Flur hinab. Ich ignorierte ihn und passte die Tür ab, ehe sie wieder zu fiel und ich erneut ausgesperrt gewesen wär. Blitzschnell verschwand ich durch den Spalt, der geblieben war, klemmte ein Stück Holz dazwischen, dass sie nicht zu fiel und Yusei und Kalin so noch die Möglichkeit hatten auch herein zu kommen und sah mich dann suchend und besorgt um. Der Raum war nicht sehr gross und ich konnte schon die seltsamen Geräusche von Prügel hören und jemandem, der gerade geprügelt wurde.

Hoffentlich war ich nicht zu spät ...

Als ich das Szenario in einer Ecke entdeckte und mich auf machen wollte meinem Freund zu helfen, traten zwei weiter Gangmitglieder in meinen Weg, ich schob sie ruckartig zur Seite, so dass sie taumelten und stürzten und ging unbeirrt weiter.
 

"Geht mir aus dem Weg ... Ungeziefer!", sagte ich bestimmt und abwertend.
 

Dann erreichte ich die Ecke und konnte noch gerade den Peiniger meines Freundes packen, ehe er anfangen konnte auf diesen einzutreten, da er bereits am Boden lag.

Verdammter Mist! Crow hatte allem Anschein nach das Bewusstsein verloren, aber es war mich nicht möglich jetzt an ihn ran zukommen, da ich gerade noch mit dem vermeintlichen Anführer der Messerschleifer rangelte. Er war kräftiger als er aussah und konnte sich so aus meinem Griff befreien. Allerdings liess ich ihn nicht weit kommen, da ich ihm direkt mit der Faust ins Gesicht schlug, so dass er rückwärts gehen musste. Zu meinem Bedauern konnte er sich jedoch wieder abfangen und fiel nicht zu Boden.
 

"Das nenn ich mal eine Begrüssung!", feixte er und wischte sich mit dem Ärmel über den Mundwinkel, da dort ein kleines Blutrinnsal entstanden war von meinem Schlag.
 

Ich hatte mich schützend vor Crow gestellt, der noch immer reglos am Boden lag. Langsam ging ich in die Hocke, ohne den Blick von meinem Gegner abzuwenden, legte meinem Freund zwei Finger an den Hals und seufzte erleichtert, da ich seinen Puls vernehmen konnte. Also war er wirklich nur bewusstlos. Aber wer wusste, was sie ihm alles angetan hatten, denn er hing zusätzlich noch an einer Kette, die an der Wand fixiert war.
 

"Was habt ihr mit ihm gemacht?", schnauzte ich meinen Gegner an, nachdem ich mich wieder erhoben hatte.
 

"Was sollen wir schon gemacht haben? Wir haben ihm gezeigt, dass man uns nicht verarscht! So einfach ist das ... Der Kleine dachte, er ist mutig und hat uns provoziert. Ich hab ihm nur gezeigt, wo sein Platz ist ... nämlich genau da, wo er nun liegt!"
 

Er lachte schallend auf und hielt sich dabei den Bauch. Lachtränen drückten sich aus seinen äusseren Augenwinkeln, was mich wirklich wütend machte. Noch wütender als ich es eh schon war. Mein Inneres schien zu kochen, wie heisses Öl in einer Pfanne, wurde es immer heisser. Doch dann explodierte ich, als hätte man kaltes Wasser dazugegeben.

Ich sprang auf ihn zu, rang ihn zu Boden und schlug unaufhörlich auf ihn ein, Zähne flogen durch die Gegend, Blut spritzte auf und der Raum war erfüllt von gequältem Geschrei. Ich war vollkommen in Rage, ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Unfähig von dem Kerl abzulassen, schlug ich immer weiter zu, traf ein paar mal den harten Beton, der meine Knochen knacken liess, mich allerdings nicht von meinem Vorhaben abbringen konnte. Er war wie ein rotes Tuch für mich und ich war der Stier in der Arena.
 

"Nimm das! Und das! Und das!", sagte ich keuchend.
 

"Man ... legt sich ... nicht ... mit den Beschützern ... an ... du miese Wanze ..."
 

Die Anstrengung zeigte allmählich Früchte, weshalb ich aufhörte ihn zu schlagen und mich kurz ausruhte, blieb aber auf ihm sitzen, dass er sich nicht doch noch befreien und womöglich fliehen konnte.

Zu meiner Überraschung, fing er erneut an zu lachen, nachdem er Blut gespuckt hatte.
 

"Ihr seid ja ... so berechenbar ... Vor allem du ... Jack Atlas ...", flüsterte er mit kratziger Stimme und schien Mühe zu haben nicht das Bewusstsein zu verlieren.
 

Ich verstand zuerst nicht was er meinte, doch sah ich es im nächsten Moment. Eine Mauer wurde zur Seite geschoben, wobei es wohl eher eine als Mauer getarnte Tür war und zum Vorschein kamen weitere Messerschleifer. Zwei Dutzend mussten es mindestens sein.

Erschrocken sprang ich auf, liess den Kerl liegen und versuchte Crow die Kette abzunehmen, was mir auch gelang, dann legte ich ihn hinter eine Kiste, um ihn zu schützen und blieb unweit davon entfernt stehen. Ich wusste, dass ich nicht einfach wieder hier raus kommen konnte, weshalb ich mich darauf gefasst machte ordentlich einzustecken. Aber ich würde nicht zu lassen, dass sie Crow zu nahe kämen, jedenfalls nicht so lange ich noch in der Lage war mich zu bewegen.

Kichernd kamen sie immer näher. Es waren einfach zu viele. Wenn doch nur Yusei und Kalin hier wären. Zu dritt hätten wir denen schon eingeschenkt. Aber Kalin hatte sich geirrt. Es waren keine 20 Mann ... es waren wohl insgesamt sicher 50 Mann. Ein mulmiges Gefühl kroch in mir hoch und drohte mir die Brust abzuschnüren. Noch nie hatte mich so bedrängt gefühlt. Wie ein in die Ecke gedrängtes Tier, huschten meine Augen schnell von einem zum anderen. Allerdings konnte ich sie unmöglich alle beobachten.
 

"So so ... du hast also gedacht, dass du uns hättest. Du hast gedacht du kannst einfach unseren Anführer verprügeln und dann mit deinem Freund hier ungeschoren abhauen ... Falsch gedacht! Jetzt zeigen wir dir mal, was es heisst sich mit den Messerschleifern anzulegen"
 

Ich hatte keine Ahnung wer von denen das gesagt hatte, aber ein halbes Dutzend zückte ein Messer, während die anderen ihre Knöchel und Nacken knacken liessen. Mit einem fiesen Grinsen blieben sie ungefähr zwei Meter von mir entfernt stehen.
 

"Glaubt ihr etwa, dass ich nun Angst habe? Davon träumt ihr wohl! Ich werde euch nicht an Crow heranlassen!"
 

Ich war bereit. Es war mir egal wie viele Gegner vor mir standen, es zählte nur, dass ich meinen bewusstlosen Freund beschützen musste, koste es was wolle!

Schnell stürmten sie auf mich zu, wobei die vorderen sechs versuchten mir das Messer in den Leib zu stossen. Einem trat ich die Beine weg, dem nächsten schlug ich den Magen, dem dritten verdrehte ich den Arm so dass ich seine Schulte auskugelte. Dabei ignorierte ich den Schmerz in meiner Hand, die schon böse angeschwollen war. Da musste ich jetzt irgendwie durch!

Im nächsten Moment bekam ich erst einen Schlag ins Gesicht, auf den Kiefer, der zweite traf mich am Auge, der dritte ging in meinen Magen, so dass ich mich krümmte und mir die Luft für einen Moment wegblieb. Keuchend übergab ich mich und spürte wie mein Körper zitterte, das Adrenalin durch meine Blutbahnen schoss und ich den nächsten Schlag parieren konnte. Dann warf ich den Kerl über meine Schulter mitten in die Masse hinein. Leider waren es einfach zu viele, ich konnte nicht auf alle aufpassen, so spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meinem Oberschenkel, während gehässiges Lachen an meine Ohren dran.

Noch ehe ich nachsehen konnte, was mein Bein so lähmte, musste ich schon den nächsten umhauen, wurde allerdings von drei Kerlen gepackt. Einer hängte sich an meine Hüfte von hinten, während die anderen beiden meine Arme auf den Rücken bogen. Ich war von dem vielen kämpfen und den Schlägen, die ich kassiert hatte mittlerweile ziemlich erschöpft, weshalb es mir nicht gelang sie abzuschütteln.

Mir war schwindelig und immer noch übel, ich zitterte am ganzen Körper. War es vor Wut? Vor Erschöpfung? Vor Schmerz? Ich dachte wohl an eine Mischung aus allem. Allerdings wollte ich nicht aufgeben.
 

"Jetzt hast du nicht mehr so eine grosse Klappe, was?", meinte einer der Messerschleifer gehässig und kam auf mich zu, dann zog er das Messer aus meinem Oberschenkel raus, was mich kurz vor Schmerz aufschreien liess.
 

Ich konnte spüren wie eine heisse und klebrige Flüssigkeit mein Bein hinabrann, ehe ich wieder einen Schlag in die Magengrube kassierte, bevor ich überhaupt antworten konnte. Erneut würgte es mich und ich spürte wie mir kurz schwarz vor Augen wurde, doch riss ich mich zusammen und grinste meinen Gegenüber frech an.
 

"Ihr seid nichts! Messer ... und Überzahl ... das soll eure Taktik sein? Ich hab mehr als ein Dutzend von euch alleine ausgeschaltet!"
 

Ich wusste, dass es nicht klug war sie noch weiter zu provozieren, aber ich wollte sicher gehen, dass ich ihre volle Aufmerksamkeit hatte und sie sich nicht doch wieder an Crow vergriffen.
 

"Du nimmst den Mund ganz schön voll, für jemanden, der sich nicht rühren kann und gleich das Zeitliche segnen wird."
 

Vor mir standen noch gut 12 Mann, plus die drei, die mich krampfhaft fixierten, dass ich mich kaum bewegen konnte. Ich spürte wie meine Sicht verschwamm und die Welt anfing sich zu drehen, aber das war mir egal. Auch als zwei gleichzeitig anfingen auf mich einzuschlagen und mir hier und da einen Schnitt mit dem Messer verpassten.
 

"Holt den Kleinen her! Wir werden sehen, was er tut, wenn wir ihm vor seinen Augen die Kehle durchschneiden ..."
 

Gehässig lachte der Sprecher auf und die beiden Schläger liessen von mir ab. Ich war schon ziemlich benommen, realisierte aber, dass sie Crow wohl umbringen wollten. Meine Innereien zogen sich unangenehm zusammen, ich spürte wie mein Herz anfing zu rasen. Das durfte nicht passieren! Mit einem letzten gewaltigen Kraftaufwand riss ich meine Arme nach vorne, so dass die Köpfe der beiden, die an meinen Armen hingen, miteinander kollidierten. Gleichzeitig warf ich mich mit dem Rücken gegen die Wand, um den Klammeraffen an meiner Hüfte loszuwerden, dann sprang ich in die Ecke hinter die Kiste, kniff die Augen zusammen, weil mein Bein höllisch schmerzte und mir auch sonst so ziemlich alles weh tat, beugte mich allerdings über Crow und benutzte meinen Körper als Schild für meinen Freund.

Ich würde nicht zulassen, dass sie ihm zu nahe kamen, ich würde nicht zulassen, dass sie ihm noch mehr Leid zufügten!

Ich stützte mich auf Händen und Knien ab, zitterte dabei stark und keuchte vor Anstrengung, da ich mich kaum aufrecht halten konnte. Nur noch Dumpf nahm ich wahr, was um mich herum geschah und schüttelte immer wieder den Kopf, um mich selbst daran zu hindern, der Schwärze, die an mir riss,, nachzugeben. Doch die vermeintlichen Angriffe blieben aus. Stattdessen hörte ich Schreie und aufgeregtes Gebrüll. Die Männer entfernten sich mit raschen Schritten von mir und ich konnte mich nicht mehr gegen die Erschöpfung wehren.

Ich sank auf den Körper meines Freundes, wobei ich mich instinktiv mit den Armen und Beinen abstützte, um ihn nicht gänzlich unter mir zu begraben.
 

"Hey Jack! Jack! Komm schon Jack ... wach auf!"
 

Ich hörte die Worte und spürte gleichzeitig, wie mir jemand sanft, aber kontinuierlich auf die Wange schlug. Meine Augen gingen auf und ich konnte zunächst nur eine verschwommene Gestalt ausmachen. Noch etwas benommen versuchte ich meine Sinne zu sortieren, als mich die Erinnerung einholte und ich mich ruckartig aufrichtete.
 

"Crow!", rief ich erschrocken aus und schaute mich schon fast panisch um.
 

"Ganz ruhig, Jack. Es ist vorbei!"
 

Verwirrt blickte ich auf, als ich die sanften Hände auf meinen Schultern spürte. Mein Blick traf in die saphirblauen Augen von Yusei. Erleichterung durchströmte meinen Körper. Hatten sie diesen Ort doch noch gefunden und so den Rest erledigt.
 

"Yusei! Aber wie? Seit wann-?", fing ich an, doch er schüttelte lächelnd den Kopf.
 

"Du warst nur ungefähr 10 Minuten ohne Bewusstsein. Aber Kalin und ich, haben die anderen ausgeschaltet. Wie fühlst du dich?"
 

Ja wie fühlte ich mich eigentlich? Als ich darüber nachdachte und mich aufrichten wollte, zuckte ich zusammen, Yusei half mir kurz und ich schaffte es wieder zu stehen, auch wenn mein Kreislauf anderer Meinung war.
 

"Es geht ... danke. Ich hab auf dem Weg hier her einige ausgeschaltet, selbst oben noch und hier auch, aber es waren einfach zu viele. Sie wollten Crow umbringen ... Crow?!"
 

Entsetzt riss ich meine Augen auf und suchte den Raum nach meinem Freund ab, spürte dabei wie mein Herz schmerzlich gegen meine Rippen schlug.
 

"Keine Angst, sie haben ihm nichts mehr getan, aber er ist immer noch ohne Bewusstsein. Du hast ihn gut verteidigt und wir sind noch rechtzeitig gekommen. Aber nun sollten wir von hier verschwinden. Am besten bringen wir Crow zu Martha, wobei du auch ärztliche versorgt werden musst. Ich hab dein Bein abgebunden, weil es stark blutete, aber die Wunde gehört versorgt. Ausserdem scheint deine Hand gebrochen zu sein, so wie sie aussieht und ich will gar nicht wissen, was du alles eingesteckt hast, um Crow zu verteidigen. Aber wir sind ein Team und jeder von uns hätte das gleiche für einen anderen getan, das ist doch was die Beschützer ausmacht, nicht?"
 

Yusei lächelte und ich spürte wie sich mein Körper wieder entspannte. Ich fühlte mich müde, ausgelaugt und erschöpft, ausserdem tat mir alles weh und ich hatte ein starkes Bedürfnis zu schlafen, aber ich wusste, dass mein Freund recht hatte, weshalb ich zustimmend nickte.
 

"Ja, lass uns zu Martha gehen ... Ich ... werde Crow tragen ..."
 

Sowohl Yusei als auch Kalin wollten was dagegen einwenden, aber ich liess sie gar nicht erst zu Wort kommen, wobei Kalin irgendwie neben sich erschien. Allerdings hatte ich nun nicht den Kopf mich mit ihm zu befassen. Langsam hinkte ich auf Crow zu der noch immer bewusstlos am Boden lag, hob ihn hoch, wobei es mich einige Anstrengung kostete, auch wenn mein Freund eigentlich nicht sonderlich schwer war.

Relativ zügig hatten wir das Gebäude verlassen und Kalin blieb draussen stehen.
 

"Ich werde zurück ins Versteck gehen, geht ihr zu Martha ..."
 

"Was wieso?", warf Yusei ein und versuchte ihn aufzuhalten.
 

Doch unser Anführer liess sich nicht umstimmen. Ich glaubte dass es ihn quälte, dass er sich so verschätzt hatte und der Plan so nach hinten losgegangen war, dass Crow auf diese Weise gefoltert wurde und ich auch nicht mehr im besten Zustand war.
 

"Jack? Schaffst du es allein bis zu Martha? Von hier aus ist es nicht sehr weit. Ich ... naja ... ich will Kalin nicht allein lassen ..."
 

Yusei schien in einer Zwickmühle zu stecken. Einerseits wollte er unserem deprimierten Anführer folgen, der sich gerade selbst fertig zu machen schien, andererseits, wollte er mich und Crow nicht allein in diesem Zustand durch Satellite gehen lassen.
 

"Ja ... mir gehts gut ... ich schaff das. Geh mit Kalin!"
 

Zuversichtlich lächelte ich ihn an und seufzte erleichtert und dankbar, dann rannte er Kalin nach und ich war allein mit der Last meines Freundes auf den Armen.

Schwerfällig humpelte ich durch die Gassen und keuchte vor Anstrengung, spürte wie mir immer wieder die Sicht verschwamm und mein Körper im Begriff war aufzugeben. Aber das wollte ich nicht zulassen, nicht ehe ich sicher Martha's Haus erreicht hatte, dass sie Crow helfen konnte.

Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, bis ich endlich das Haus erreichen konnte. Völlig erschöpft und zitternd vor Qual, schlug ich mit den Kopf gegen die Tür, um zu klopfen, da sonst nichts mehr hatte. Mein Bein schmerzte, dieses konnte ich weder zum treten benutzen, noch es kurz alleine belasten, um das andere zu nehmen.

Die Tür ging auf und ein entsetzter Schrei machte mir klar, dass Martha unseren Zustand bemerkt hatte. Mir wurde Crow aus den Armen genommen und ich wusste, dass sie ihm nun helfen würden.
 

"Jack? Was ist passiert? Du siehst furchtbar aus. Lass dich behandeln!", rief sie besorgt und schloss die Tür hinter mir.
 

"Mir gehts gut ... Sieh lieber nach Crow!", forderte ich sie auf.
 

"Nichts da! Du kommst jetzt mit. Dr. Schmidt schaut schon nach Crow und ich seh nach dir, also keine Widerrede und dabei kannst du mir erzählen, was geschehen ist."
 

Ich hatte wohl keine Wahl, also liess ich mich von ihr in ein Zimmer schleifen, wurde dort gezwungen meine Kleider bis auf die Shorts anzulegen und dann versorgt. Sie reinigte die Wunde an meinem Bein und verband es anschliessend, dann tat sie eine kühlende Salbe auf mein mittlerweile zugeschwollenes Auge, sowie auf meine Rippen, die in allen Farben leuchteten. Zum Schluss schiente sie noch eine Hand, da sie gebrochen war. Währenddessen erzählte ich ihr, was geschehen war und sie schüttelte aufgebracht murmelnd den Kopf, sparte es sich aber mir eine Strafpredigt zu halten.

Sie glaubte wohl, dass mein Zustand Strafe genug war. Nachdem sie fertig war, zog ich mich wieder an, bedankte mich bei ihr und erkundigte mich nach Crow. Sie wollte mich zwar nicht zu ihm lassen auch wenn seine Behandlung ebenfalls abgeschlossen war, jedoch liess ich mich nicht davon abbringen, weshalb ich einfach in das Zimmer ging, in dem Crow auf einem Bett lag.
 

"Er hat eine schwere Gehirnerschütterung, sowie zahlreiche Prellungen. Glücklicherweise ist nichts gebrochen und er scheint keine inneren Blutungen zu haben. Wenn du dich ruhig verhältst, darfst du hier warten, bis er wieder aufwacht."
 

Dies war die Stimme von Dr. Schmidt gewesen und ich nickte nur, denn ich war viel zu erschöpft um zu reden. Völlig ausgelaugt liess ich mich auf einem Stuhl nieder, hängte meinen Arm über die Lehne und rutschte so nah wie möglich an das Bett heran, dann griff ich mit der nicht geschienten Hand nach Crow's und blickte ihn entschuldigend an.
 

"Es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe ... Wir wussten nicht, dass es eine Falle war. Bitte wach wieder auf ... Cro~w ..."
 

Meine Stimme war leise und schwach, ich spürte wie sich meine Umgebung drehte und meine Sinne schwanden, die Erschöpfung holte mich ein. Leicht kippte ich nach vorne, da mein geschienter Arm noch über der Stuhllehne hing und sich verkeilt hatte, auf diese Weise hinderte, dass ich runter fiel, oder ganz aufs Bett kippte. Mit der anderen Hand hielt ich Crow's immer noch fest, als ich mich der tiefen Dunkelheit hingab und in dieser Haltung in Schlaf fiel.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das wars auch schon wieder und ich hoffe, dass es euch gefallen hat =)
Wie es weitergeht erfahrt ihr im nächsten Kapitel, dann wieder aus Crow's Sicht ^^
Also dann schön dran bleiben :D
Bis zum nächsten mal =)
GLG Sora und Ty Komplett anzeigen

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