Zum Inhalt der Seite

Steinpfad zum Glück

Ein Actionreiches Abenteuer in Satellite
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neue Möglichkeit

Faul lag ich auf einer alten, kaputten Matratze. Die Federn piekten mich in den Rücken und wenn ich mich bewegte, wirbelte ich grosse Staubwolken auf. Aber es war so ein verdammt ruhiger Tag in Satellite und es gab nichts zu tun, weshalb wir alle ziemlich träge waren und kaum ein Wort miteinander sprachen. Meine Augen waren offen, meine Arme hinter meinem Kopf verschränkt, mein Blick geradeaus an die Decke gerichtet. Sie war an manchen Stellen schwarz und wies einige Löcher auf. Eigentlich war es alles andere als spannend diese zu betrachten, doch war mir so langweilig, dass mein Hirn bereits in Ruhezustand gewechselt war und ich mich in diesem Moment völlig leer fühlte.

Mit einem tiefen Seufzen – welches die entspannte Stille durchbrach, rollte ich mich genervt auf den Bauch, verschränkte meine Arme unter dem Kopf und legte ihn seitlich nieder, als mich eine Staubwolke einhüllte, die ich durch meine Bewegung aufgewirbelt hatte. Mein Blick fiel so auf ein altes zerschlissenes Sofa. Es sah echt mitgenommen aus. Hier und da war schon gar kein Bezug mehr, das Polster schaute heraus, oder war ganz verschwunden, weshalb man Stellenweise sogar das Holzgestell erkennen konnte.
 

Auf diesem Sofa lag eine weitere Person. Er hatte ein Bein über die seitliche Lehne gehängt und das andere auf dem Boden stehen, während er seinen Kopf tief in den Nacken streckte und so über die andere seitliche Lehne hängte. Eine Hand lag auf seinem Gesicht. Es schien, als würde er nachdenken. Kurz liess ich meinen Blick schweifen und entdeckte noch eine dritte Person, die sich auf dem von Motten zerfressenen Sessel eingerollt hatte. Er lag fast da wie ein Hund, Arme und Beine hatte er unter den Körper gezogen und sich fast zu einer Kugel geformt. Seine Augen waren geschlossen, er schien zu schlafen.

Die vierte Person unserer Gang war ausserhalb meines Blickfeldes, doch war ich mir sicher, dass er auch nichts tat, ausser rumliegen und zwar wohl auf einer der anderen Matratzen, die genauso unbequem waren, wie die, auf der ich lag. Aber wenn man es gewohnt war und sowieso nichts anderes hatte, dann kann man solch alte und kaputte Möbel durchaus als bequem ansehen, denn besser als auf dem Boden zu liegen, war es allemal. Schliesslich schloss ich einfach meine Augen, da mich die Ruhe und die Langeweile mittlerweile total schläfrig gemacht hatte.

Ich spürte wie mein Geist bereits nach wenigen Sekunden abdriftete und meine Wahrnehmung dumpfer wurde. Alle Geräusche, waren sie auch noch so klein, klangen nun, als würden sie von einer dicken Decke zurückgehalten werden. Dieser dösige Zustand entspannte mich so sehr, dass ich fast eingeschlafen wär.

Allerdings liess mich ein plötzliches Geräusch heftig zusammenzucken und meine Augen vor Schreck wieder aufreissen. Verwirrt setzte ich mich auf und suchte nach der Ursache des Krachs.
 

"Los Jungs! Steht auf! Ich weiss, es ist ein fauler Tag und langweilig ist es noch obendrein, aber ich habe eine Idee, wie wir uns die Zeit bis zum Sonnenuntergang vertreiben können. Also zumindest arbeitet mein Hirn noch, denn mir ist eingefallen wie wir "die Messerschleifer" dran kriegen können."
 

Die Stimme war laut, viel zu laut für meinen Geschmack, aber auf diese Weise brannten sich seine Worte so sehr ein, dass mein Verstand schlagartig in meinen Körper zurückkehrte und die träge Benommenheit fast gänzlich von mir wich.

Der Anführer unseres Teams war mit einem Satz von dem schmutzigen Sofa gesprungen, hatte in die Hände geklatscht und dann laut gesprochen. Er hatte silbern-weisses Haar, was ihm bis zum Nacken fiel und vorne nur ein paar kurze Stirnfransen aufwies. Dazu trug er ein fliederfarbenes Stirnband und hatte oliv grüne Augen. Er trug ein rotes Shirt und darüber unsere braune Teamweste, die wir alle anhatten. Sie war an der Ärmelöffnung mit einer Art Fell versehen. Ausserdem hatte er noch fingerlose Handschuhe an, die ihm bis zum Handgelenk reichten, die mit einem ledernen Nietenarmband dort fixiert wurden und eine mattblaue Hose mit einem schwarzen Gürtel. Er schien Feuer und Flamme zu sein, was er irgendwie immer war, wenn er etwas ausgeheckt hatte.
 

Im Augenwinkel konnte ich eine Bewegung vernehmen, liess meinen Blick jedoch auf unserem Anführer ruhen.
 

"Kalin! Du bist doch bescheuert ... Wieso musst du in diese dämmrige Stille so einen Krach machen? Du hast mich zu Tode erschreckt. Verdammt noch mal! So bekomme ich irgendwann noch einen Herzinfarkt ..."
 

Der aufbrausende kleine Kerl, der sich gerade grösser machte, als er eigentlich war, um Kalin die Stirn bieten zu können, war von dem Sessel aufgesprungen und hatte von Grund auf ein hitziges Gemüt. Er stemmte die Hände in die Hüfte und funkelte unseren Anführer aus seinen stahlgrauen Augen böse an.

Er hatte knall orangene Haare, die ihm steil vom Kopf abstanden und sich dort in alle Himmelsrichtungen bogen. Eigentlich sah er aus, als hätte er die Borsten eines Besens auf seinem Kopf. Auch er trug ein Stirnband, seines war blau und mit zwei Ringen durchstochen. Auf seiner Stirn zeichnete sich ein goldenes "M" ab, da er schon einmal im Institut gewesen war. Er trug ein gelb-orangenes Shirt ohne Ärmel und ebenfalls unsere Teamweste, dazu eine grüne Hose mit Gürtel und die gleichen Handschuhe wie auch Kalin und im Gegensatz zu ihm trug er an seinen Oberarmen noch jeweils ein braunes Lederband.
 

"Reg dich nicht so auf, Crow", fing Kalin an und hob beschwichtigend die Hände.
 

"Ich hab nur die ganze Zeit nachgedacht und euch ist doch sicher genauso langweilig wie mir und da kam mir nun die zündende Idee, wie wir diese Duellgang endlich loswerden können. Da sie sich ja nie offen zeigen und schon gar nicht, wenn wir alle kommen, sie fühlen sich nur stark, wenn sie in der Überzahl sind und dagegen kann man was machen. Also ich weiss, wie wir sie trotzdem erwischen können und ihnen endlich den Gar ausmachen, dass sie das Gebiet freigeben und Satellite ein weiteres Stück sicherer werden kann."
 

Irgendwie hatte er es immer drauf so zu reden, dass wir motiviert wurden aber er hatte auch verdammt nochmal recht mit dem was er sagte. Die ganzen Duellgangs plagten unsere Stadt. Sie war zwar runtergekommen und quasi die Müllhalde für die grosse Stadt jenseits des Meeres, aber sie war unsere Heimat und wir hatten uns geschworen alle Duellgangs zu beseitigen, Satellite zu vereinen und so zu einem sicheren Ort zu machen, indem die Kinder ohne Angst aufwachsen konnten.
 

"Ich finde Kalin hat recht, Crow. Aber auch Crow hat recht, dass du uns nicht so plötzlich aus unserem Dämmerschlaf hättest holen müssen."
 

Diese Worte kamen von der dritten Person, die sich hinter mir auf der anderen Matratze befand. Allerdings hatte er sich erhoben und wollte anscheinend verhindern, dass sich die beiden an die Gurgel gingen.

Das war schon immer seine Art gewesen. Er hasste direkten Streit und löste Probleme am liebsten mit einem Duell, aber das war ohnehin die Devise von uns allen. Und bisher hatte es auch wunderbar funktioniert. Der Junge, der sich eingemischt hatte, hatte eine verrückte Frisur und ja sie war noch verrückter, als die von Crow. Er hatte schwarze Haare und rechts und links standen ihm Strähnen ab, die seltsam nach oben gebogen waren, diese wurden von goldenen Haarsträhnen durchzogen, die auf seinem Haupt eine Art Blitz formten. Seine saphirblauen Augen, wechselten zwischen Crow und Kalin hin und her, in der Hoffnung, dass die beiden nun nichts unüberlegtes tun würden.

Er trug ein schwarzes ärmelloses Shirt mit einem roten Muster darauf, darüber ebenfalls unsere Teamweste und wie Crow hatte auch er die Lederbänder an den Oberarmen. Seine Hose war grau-blau und mit einem schwarzen Gürtel durchzogen.
 

"Ganz ruhig, Yusei. Wir streiten nicht, kein Grund, gleich wieder so übernervös zu werden", meinte Crow mit einem Grinsen zu diesem.
 

"Schon gut, ich wollte nur sicher gehen. Es reicht schliesslich, dass wir uns mit den anderen Gangs anlegen, da müssen wir uns nicht noch untereinander gegenseitig die Haare ausreissen", gab Yusei zur Antwort und entspannte sich wieder.
 

"Gut ... nun aber zurück zum Thema: Wollt ihr nun hören, was ich zu sagen habe?"
 

Kalin's Blick schweifte durch die Runde und sowohl Crow als auch Yusei stimmten ihm mit einem stummen Nicken zu und schienen gespannt darauf zu warten, welchen Plan sich das geniale Hirn unseres Anführers wieder ausgedacht hatte.

Jedoch wandten sich nun aller Augen auf mich, da ich der einzige war, der bisher noch kein Wort gesagt hatte. Mit einem Seufzen erhob ich mich von der Matratze und klopfte den Staub von meiner Kleidung.
 

Ich trug ein schwarzes Shirt, die gleiche Weste wie die anderen drei und ebenfalls die Lederbänder an den Oberarmen. Meine Handschuhe waren fast die selben, mit einem Unterschied, sie ragten mir bis zur Armbeuge, denn sie sollten etwas auf meinem Unterarm verstecken, wovon meine Teammitglieder nichts wissen sollten. Meine Hose war grau-blau, wie die von Yusei und auch ich trug einen schwarzen Gürtel. Meine Haare waren blond und kurz, wobei ich zwei Reihen Zacken auf dem Kopf hatte, so dass es insgesamt 8 Zacken waren. Vor meinen Ohren jedoch hatte ich sowohl links als auch rechts je eine lange Strähne, die mir auf die Brust ragte und mit einem lilafarbenen Band versehen waren. Meine Augen waren violett und mit diesen schaute ich nun einen nach dem anderen an, blieb schliesslich auf Kalin haften und verschränkte meine Arme vor der Brust.
 

"Schon gut, schon gut. Ich bin auch dafür. Ja sag uns deinen Plan, oh grossartiger Anführer."
 

Gespielt überspitzt und völlig überzogen kamen die Worte über meine Lippen, welche ich noch mit einer Verbeugung unterstrich. Allerdings war mein Verhalten anscheinend Belustigung für die Truppe, denn alle hatten ein breites Grinsen im Gesicht und Crow kicherte sogar.
 

"Wie du willst, Jack. Ich werde es euch sagen, allerdings nicht hier. Lasst uns hochgehen", erwiderte Kalin, nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten.
 

Dann setzte er sich in Bewegung und verliess den Raum, um nach oben zu gehen. Musste er auch so ein Geheimnis daraus machen? Es hätte sicher keinen Unterschied gemacht, wo er uns das erzählen würde. Aber oben – das Dachgeschoss, was selbst kein Dach mehr hatte, da es runtergebröckelt war – war nun mal die Kommandozentrale unseres Teams. Dort wurden Besprechungen dieser Art immer durchgeführt. Also verliess ich selbst, gefolgt von Yusei und Crow, den Raum und kam so in das Treppenhaus, welches mehr einer Ruine glich, da hier und da Stufen herausgebrochen waren. Aber man konnte immer noch nach oben gelangen, sofern man wusste wo man hintreten sollte.

Oben angekommen hatte Kalin bereits seinen Stehplatz hinter dem Tisch eingenommen, der das einzige Möbelstück hier oben war. Zusammen mit den anderen beiden stellte ich mich direkt davor hin, wobei ich wie gewohnt meine Arme verschränkte.
 

Unser Anführer hatte eine Karte von Satellite auf dem Tisch platziert, wobei die Gebiete, die wir bereits erobert hatten, schwarz gekennzeichnet waren, während die anderen das jeweilige Kürzel der Gang enthielten, die dort herrschten. Wir hatten es geschafft bisher die Hälfte von Satellite zu unserem Gebiet zu machen, denn es war einfach nicht tragbar, dass die anderen Duellgangs hilflose Frauen und Kinder überfielen nur um sich zu amüsieren. Dem musste ein Riegel vorgeschoben werden, weshalb wir uns eben zu diesem Unterfangen zusammengetan hatten, wobei es Kalin's Idee gewesen war. Er beugte sich vor auf den Tisch, hatte seine Hände an den Rändern der Karte platziert um sich abzustützen, dann wartete er einen Moment und liess die Spannung auf sich wirken, ehe er mit einem Finger das betreffende Gebiet zeigte.
 

"Wir alle wissen, dass die Messerschleifer hier schon seit geraumer Zeit ihr Unwesen treiben. Wir wissen, dass sie die Leute überfallen und ausrauben, dass sie selbst Kindern ihre Karten klauen und trotzdem konnten wir sie bisher nicht erwischen, da sie immer abgehauen sind, wenn sie uns gesehen haben. Deswegen habe ich mir nun überlegt, dass wir einen Lockvogel verwenden. Einer von uns wird in ihr Gebiet gehen und zwar allein, ohne den Umhang. Er wird so tun, als wenn er sich verlaufen hätte und sie so aus ihrem Versteck locken. Er wird uns dann über Funk signalisieren, wann wir zuschlagen können. Am besten wäre es, wenn er sie alle in ein Duell verwickeln könnte, so dass sie beschäftigt sind und uns nicht bemerken werden. Yusei? Kannst du die Funkgeräte reparieren? Es geht nur noch eins, wir brauchen aber mindestens zwei, wenn der Plan aufgehen soll.“
 

Sein Plan war gar nicht so dumm, doch sah er nun fragend zu Yusei, der mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickte.
 

"Klar, kein Problem. Sofern ich die Ersatzteile finde, kann ich es auch reparieren."
 

"Sehr gut, dann wär dieser Punkt schon mal geklärt. Am besten du siehst gleich nach, ob du das machen kannst. Ansonsten fehlt noch die Auswahl des Lockvogels …"
 

Kalin's Blick schweifte über uns drei und er richtete sich wieder ganz auf, legte sich überlegend eine Hand unter das Kinn und schloss für einen Moment die Augen.

Ich wusste, dass ich sicher nicht dafür in Frage kommen würde, da allein meine grosse Gestalt die Gegner in die Flucht schlagen würde, ausserdem hätte ich wohl eh nicht die Geduld gehabt mich mit denen so frei anzulegen, dass sie sich duellieren würden, da ich sie vorher wohl alle einfach zusammengeschlagen hätte, falls sie nicht wieder das Weite gesucht hätten.

Abwartend beobachtete ich unseren Anführer und wusste eigentlich schon auf wen die Wahl für dieser Operation fallen würde. Als er seine Augen endlich wieder öffnete, blieben sie auf Crow haften.
 

"Crow? Ich hätte gerne, dass du das machst. Es tut mir leid das sagen zu müssen, aber du wirkst nicht gerade Furcht einflössend, weshalb sie sich bei dir wohl eher aus ihrem Versteck trauen würden. Was meinst du?"
 

Eigentlich war es keine Frage, sondern mehr ein Befehl und das wusste auch Crow.
 

"Ich hab mir eh schon gedacht, dass das kommen wird, schon als ich deinem Plan gefolgt bin. Also ja ich machs. Die können was erleben, sich mit den Beschützern anzulegen!"
 

Er hatte eben ein sehr hitziges Gemüt und er war genauso Feuer und Flamme Satellite zu vereinen und zu einem sichereren Ort zu machen, wie wir alle, nur dass er meist eben viel aufgeweckter und quirliger war, als der Rest unseres Teams.
 

"Sehr gut, dann ist es beschlossene Sache. Yusei? Wie schnell kannst du das Funkgerät reparieren?", fragte Kalin. Yusei war gerade zurückgekommen, denn er war nach unten gegangen, um das kaputte Funkgerät zu holen, um es nun genauer unter die Lupe nehmen zu können.
 

"Ehm ...", überlegte er und schraubte es gerade auf.
 

"Nicht lange, es fehlt nur ein Teil, dann kann ich es in Stand setzen, aber ich weiss schon wo ich das finden kann, also kein Problem", sprach er weiter und schraubte es wieder zu, da er erst das notwendige Teil besorgen wollte.
 

"Okay, dann mach das bitte, du hast eine Stunde, dann werden wir unseren Plan in die Tat umsetzen. Crow mach dir schon mal Gedanken, wie du sie aus ihrem Versteck locken willst, schliesslich wissen sie welchem Team du angehörst", meinte Kalin, faltete die Karte zusammen und steckte sie in die Schublade unter dem Tisch.
 

"Das klingt ja alles schön und gut, nur hast du nicht etwas vergessen?", meldete ich mich nun zu Wort, da mir die ganze Zeit ein gewaltiger Haken bei der Sache aufgefallen war und ich eigentlich dachte, dass unserer Anführer diesen noch beseitigen würde, allerdings schien ich mich geirrt zu haben.
 

Yusei, der gerade im Begriff war zu gehen, hielt auf halbem Weg inne und wandte sich zu uns um, da ihn das anscheinend auch interessierte.
 

"Was meinst du Jack?"
 

Kalin schien verwirrt und ich löste die Verschränkung meiner Arme um sie in meine Hüfte zu stemmen.
 

"Ganz einfach: Wo sind wir?", sagte ich betont und nicht gerade leise.
 

Ein Klatschen war zu hören und ich sah wie Kalin's Handfläche mit seiner Stirn kollidiert war.
 

"Du hast recht ... entschuldige, das hab ich wohl vergessen zu erwähnen", erwiderte er und schaute mich nun wieder an.
 

"Ganz recht. Das hast du? Das Funkgerät hat eine Reichweite von 20 Metern, wenn es hoch kommt, also können wir uns schlecht sehr weit von Crow entfernen. Aber das Gebiet dürfen wir auch nicht betreten, denn sobald die Lunte riechen, wars das und sie kommen nicht raus ..."
 

Genervt verschränkte ich erneut meine Arme vor der Brust und verdrehte die Augen. Wie konnte er das nur vergessen? Das war doch der entscheidende Punkt, dass der Plan überhaupt gelingen würde. Ohne die rechtzeitige Kommunikation würde alles schief gehen und sie würden Crow noch wer weiss was antun. Er war immerhin mein Freund, genauso wie Yusei und Kalin auch, wir waren ein Team und ich fand es nicht gut ihn einfach so ans Messer zu liefern, ohne eine Sicherheit.
 

"Jaja, schon gut Jack, beruhige dich wieder. Es ist ganz einfach. Ich hab das Gebiet schon mehrfach ausgekundschaftet und dabei habe ich festgestellt, dass es am Rand ein Haus gibt, welches zwar nicht mehr wirklich intakt ist, aber man kann von aussen über eine wackelige Feuerleiter aufs Dach klettern. Es ist sehr hoch und überragt das Gebiet so ziemlich. Ausserdem würde es die Reichweite des Funkgerätes erhöhen, da keine Gebäude im Weg sein werden, wo die Funkwellen durch müssen. Wir werden da rauf klettern, oder viel mehr Yusei und abwarten, bis Crow das Signal gibt. Du und ich werden dann direkt zu ihnen stürmen und sie mit unseren Duellfesseln fangen. Yusei wird dann so schnell es geht nachkommen und sich uns anschliessen. Crow kann sich dann auch welche fangen, wir versuchen sie an der Flucht zu hindern, bis wir sie alle gefangen haben und dann machen wir sie endlich in einem Duell fertig dass sich ihre Duelldisks in Rauch auflösen werden", erklärte er nun seinen Plan zu Ende.
 

"Ja das klingt schon besser. Also wenn ich das richtig verstanden habe, warte ich mit dir auf dem Boden und darauf, dass Yusei uns irgendwie Bescheid sagt, wenn Crow ihm über Funk ein Zeichen gegeben hat?", hakte ich noch etwas nach.
 

"Korrekt. Wobei wir Crow's Funkgerät auf Dauersenden stellen, so kann Yusei alles mitanhören und wird den richtigen Zeitpunkt abpassen können, ohne dass Crow uns ein offensichtliches Zeichen geben muss."
 

Das klang wirklich vielversprechend und nun beruhigte ich mich auch wieder. Ich konnte richtig spüren, wie die Anspannung nachliess und ich mich mit dem Plan anfreunden konnte.
 

"Yusei? Bitte repariere das Funkgerät, jetzt. Dass wir noch anfangen können, ehe es Nacht wird, denn dann ist es zu spät", bat Kalin nun unseren technikbegabten Freund.
 

Dieser nickte und verschwand schliesslich im Treppenhaus.
 

"Also ich bin der Lockvogel und ich sorge dafür, dass sie nicht abhauen, wenn sie glauben, dass ich alleine bin und ihr kommt dann um mir zu helfen, um sie fertig zu machen?! Als ob ich das nicht auch alleine schaffen könnte ..."
 

Crow hatte einen leicht beleidigten Unterton in seiner Stimme, weshalb ich doch grinsen musste. Er hegte in dieser Hinsicht haargenau die gleichen Gedanken wie ich, was schon amüsant war. Aber im Grunde wusste ich, dass keiner von uns diese Gang im Alleingang fertig machen konnte, denn sie duellierten sich niemals einer gegen einen. Sie waren wohl so 20 Mann an der Zahl und wenn sie sich alle gleichzeitig auf Crow stürzen würden, hätten sie ihn fertig gemacht, ehe er auch nur einen Zug machen konnte. Deshalb war es einfach sinnvoller sie aufzuteilen, denn mit vier oder fünf gleichzeitig wurde jeder von uns normal fertig.
 

"Ich weiss, dass du das könntest, wenn sie nicht unfair spielen und sich alle Mann gleichzeitig auf dich stürzen würden. Also tu bitte nichts unüberlegtes, sondern halte dich an den Plan", beschwichtigte Kalin ihn nun und mein quirliger Freund liess etwas die Schultern hängen, grinste dann aber wieder.
 

"Ja weiss ich doch, war doch nur Spass. Aber dein Gesicht dabei war auch zu herrlich. Ich bin ein Teamplayer und deswegen werde ich auch genau das machen, was im Plan vorgesehen ist", meinte er grinsend.
 

"Doch nun ... werde ich mich noch ein bisschen auf den Sessel rollen und eine Runde schlafen, bis es los geht, dabei kann ich meine Gedanken noch am besten sortieren ..."
 

Mit diesen Worten wandte er sich von uns ab und verschwand ebenfalls im Treppenhaus.
 

"Ich bleib hier, bis Yusei mit dem Funkgerät fertig ist", sagte Kalin und ging zum Rand des Daches, wo noch eine kleine Mauer war, die verhindern konnte, dass er in die Tiefe stürzen würde.
 

"Tu das ... ich werde mich Crow anschliessen und noch ein bisschen entspannen ..."
 

Somit liess ich unseren Anführer alleine auf dem Dach stehen, wobei ich keineswegs vorhatte mich zu entspannen, denn ich war den ganzen Tag schon viel zu träge gewesen und wollte mich nun ein bisschen bewegen. Ich wusste zwar, dass ich mich nicht allzu weit von unserem Versteck entfernen sollte, aber das machte nichts, denn das Warten machte mich noch ganz mürbe im Kopf und darauf hatte ich nun wirklich keine Lust mehr.

So beschloss ich ein wenig durch Sattelite zu spazieren, wobei ich darauf achtete unsere Gebietsgrenzen nicht zu überschreiten. Das Versteck hatte ich dabei stets im Blick und würde sehen, wann Yusei zurückkäme, dann würde auch ich wieder zurück gehen. Allerdings tat es gut sich ein bisschen die Beine zu vertreten und zu bewegen und ausserdem war ich wirklich schon sehr gespannt, ob der Plan, der wirklich gut war, auch so umsetzbar sein würde und ich spürte wie es bei dem Gedanken in mir kribbelte, diese fürchterlichen Betrüger endlich aus dem Verkehr ziehen zu können.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück