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Dragon - Drachen lieben gefährlich

von

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Kapitel 6

Kapitel 6:
 

Den ganzen Abend hatten wir noch geredet und die leckere Paella genossen. Alec und ich hatten zwei Weinflaschen geköpft und auch getrunken. Es war ein entspannter, lustiger Abend. Wir hatten uns Geschichten erzählt und uns kennengelernt. So stellte ich mir ein schönes Abendessen vor. Nicht nur, dass Alec auch noch total gut aussah, nein, mit ihm konnte man sich auch wirklich ernst unterhalten.

Jamie hatte uns dann irgendwann abgeholt und zum Hotel gebracht, allerdings waren die zwei nicht in unserem Hotel einquartiert, was sehr schade war.

Jamie parkte vor dem Hotel und Alec und ich stiegen aus. Alec bestand darauf mich noch bis hoch zu bringen.

„Deinen Kuss bekommst du trotzdem nicht“, lachte ich, als wir aus dem Aufzug stiegen und ich ihn zu meinem Zimmer führte. Schnell suchte ich meiner Tasche nach der Schlüsselkarte und blieb vor meiner Zimmertür stehen. Als ich sie dann gefunden hatte, drehte ich mich mit dem Rücken zur Tür und sah Alec an. Er stand genau vor mir und wirkte noch größer, als er ja eh schon war. Zwei Meter, voller Muskeln und dazu roch er auch noch gut. Sein Parfüm hatte so einen eigen Duft, den ich kaum beschreiben konnte. Es hatte etwas würziges an sich, aber auch etwas anderes. Er roch einfach nach Mann. Ich weiß, ich weiß, sehr wage und kaum nachvollziehbar, aber so war es einfach. Er roch einfach nach … Alec. Was war das nur für ein Parfüm? Sollte ich ihn fragen, aber da schoss es auch schon aus mir heraus.

„Was ist das für ein Parfüm?“, fragte ich und sah ihm dabei in die Augen; sah in dieses Meer aus blau.

„Parfüm?“ Oh Gott, Boden tu dich auf und versteck mich. Wie peinlich ist das denn?

„Egal, ich wollte eigentlich sagen, dass du gut riechst.“ Super, mach es noch schlimmer als es ist. Alec lachte und schüttelte den Kopf.

„Alles okay bei dir? Oder war der Wein zu viel?“

„Ich denke, das wird es sein.“

„Okay, zur Kenntnis genommen, dass du keinen Wein verträgst.“

„Das ist gar nicht wahr!“ Er lachte wieder und auch ich musste lächeln. „Danke für das Essen und den schönen Abend.“

„Danke auch dir, es tat gut mal vom dem Arbeitsstress weg zu kommen.“

„Dann viel Glück morgen, bei deinem Meeting.“

„Jamie, die alte Labertasche.“

„Ja, er hat so einige süße Sachen zu dir gesagt, als wir dich abgeholt haben.“

„Süße Sachen?“, fragte er und hob eine seiner schwarzen Augenbrauen. Ich kicherte. „Sag nicht, er hat mich wieder zum Himmel geschickt.“

„So in etwa.“ Alec verdrehte die Augen und wandte sich leicht ab.

„Ich wünsche dir eine gute Nacht, Dejna.“ Meinen Namen sprach er sanft aus und verpasste mir eine leichte Gänsehaut im Nacken. Dann nahm er meine Hand und drückte mir einen Kuss auf den Handrücken. Ich hielt kurz die Luft an. Was wenn er mich jetzt auch noch küsste … wollte ich das überhaupt?

Oh ja, das willst du.

Nein, das will ich nicht, ich kenne ihn ja noch nicht mal richtig.

Für einen Kuss muss man sich auch nicht lange kennen, ihr steigt ja nicht sofort in die Kiste.

Hallo, das erst recht nicht!

Also, lass dich küssen!

Ich weiß ja nicht. Ich kann doch nicht einfach sagen küss mich oder ihn geschweige denn zu mir ziehen und ihn küssen, obwohl ich gesagt hatte, dass er keinen Kuss bekommt.

Alec richtete sich wieder auf und wieder begegneten sich unsere Blicke. Oh Gott, bitte küss mich, bitte, bitte, bitte.

Er kam noch einen Schritt auf mich zu und ich sank gegen die Tür. Oh Gott, bitte.

„Ich würde dich gerne küssen“, flüsterte Alec mit seiner rauen Stimme und verursachte eine noch heftigere Gänsehaut in meinem Nacken.

Sag ja oder nicke, egal was, nur tu etwas!

Aber ich brachte nichts raus je näher Alec mit seinem Kopf kam. Sein Parfüm oder was auch immer es war, hing mir in der Nase und benebelte mir die Sinne. Ich schloss nur noch die Augen und wartete auf seine Lippen. Das war wohl das Zeichen, was Alec gebraucht hatte, denn plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen. Mein Körper reagierte instinktiv und drückte sich von der Tür ab, nur um sich gegen Alec zu drücken. Meine Hände machten sich selbstständig, ließen die Schlüsselkarte einfach zu Boden fallen und vergruben sich in Alecs schwarzem Haar. Auch seine Hände machten sich auf den Weg und legten sich auf meine Hüften und seine rechte Hand strich bis zu meinem Steißbein. Dort blieb sie auch liegen und drückte mich noch ein wenig mehr an sich. Nur ein kleiner Stups mit seiner Zunge gegen meine Lippen und ich öffnete sie bereitwillig. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und ich drückte mich immer mehr an seinen starken Körper. Verdammt, warum hatte ich nur die Schlüsselkarte fallen lassen? Ich bin so doof. Aber dann löste sich Alec von mir. Ich keuchte und hielt mich immer noch in seinen Haaren fest. Er schluckte und leckte sich schnell über die Lippen.

„Ich sollte jetzt gehen“, murmelte er. Was, warum? Ich schluckte, nickte und ließ ihn los. Wir sahen uns noch mal in die Augen, aber dann drehte Alec sich um und ging. Ich sackte gegen meine Zimmertür und seufzte.

„Verdammt“, hauchte ich und strich leicht mit meinen Fingerspitzen über die Lippen.

Ich stand bestimmt noch fünf Minuten so im Flur, bis mir bewusst wurde, dass ich noch an Ort und Stelle stand und auf den Fleck starrte, wo Alec eben noch gestanden hatte. Schnell hob ich die Schlüsselkarte auf und schloss die Tür auf. In dem Zimmer war es dunkel und ich schaltete erst mal das Licht ein. Sofort wurde es hell und ich kickte meine Schuhe neben dem Kleiderschrank aus.

Er hatte mich wirklich geküsst.

Und ist dann weggelaufen, auch gut.

Er ist nicht weggelaufen, er wollte nur nett sein.

Nett? Er hat dich stehen lassen. Abblitzen lassen. Vielleicht kannst du nicht gut küssen. Vielleicht legt er da viel Wert drauf.

Ach, halt die Klappe, ich kann küssen. Er ist nur gegangen, weil …

Weil du nicht sein Typ bist.

Nein, weil er ein Gentalman ist und nicht sofort mit einer Frau ins Bett steigt.

Haha, klar ist er so, nur du bist doch nicht das, was er sich vorgestellt hat und er wollte nur nett sein und dir ein bisschen die Hoffnung geben, dass du doch nicht so schlecht bist.

Ach, halt doch die Klappe.

Ich zog mich um und ließ mich aufs Bett fallen. Mal sehen, ob ich noch was von ihm höre.
 

Am nächsten Morgen kam ich gutgelaunt in den Speisesaal. Ich hatte super geschlafen, keine Albträume. Ich war entspannt und wollte nur noch in die Halle und singen.

„Ah, also ist Alec Jacobs ein Date wert“, lachte Becca. Ich streckte ihr die Zunge raus und setzte mich neben Basti.

„Und, wie war euer Date? Wie sah er aus? Sah er gut aus? Habt ihr euch geküsst?“, fragte Niko sofort los. „Wie fand er das Kleid? Hat er gesagt, dass du schön aussiehst? Wie war es verdammt noch mal?“ Ich ließ ihn einfach weiter reden und reden und reden. In der Zeit hatte ich mir ein Brötchen geschmiert und hatte auch schon angefangen zu essen. „Wenn er nichts zu dem Kleid gesagt hat, dann hat er aber ein Problem namens Niko. Du sahst rattenscharf in dem Kleid aus, also musste er dich auch küssen, wenn er dich auch nicht geküsst hat, dann hat er mich zwei mal am Hals“, wütete Niko. Er keuchte und wollte wieder ansetzten, aber ich nahm mir schnell ein Stück Gurke und steckte es ihm in den Mund.

„Bist du jetzt fertig?“, fragte ich und biss von meinem Brötchen ab. Niko funkelte mich an und fing auch an, die Gurke zu kauen.

„Aber du musst uns erzählen wie es war“, verlangte Jade. Ich seufzte und nahm einen Schluck von meinem Kaffee.

„Also gut. Es war schön und lustig, wir haben viel gelacht“, fing ich an. „Und ja, er hat gesagt, dass ich hübsch aussehe“, sagte ich schnell, als Niko wieder den Mund aufmachen wollte. „Wir haben lange geredet und auch viel gelacht und hatten ein leckeres Essen … was ich auch aufgegessen habe“, fügte ich mit einem Seitenblick zu Bastian hinzu. Er nickte und lehnte sich auch wieder zurück.

„Und habt ihr euch geküsst?“, fragten Becca und Jade wie aus einem Mund.

„Oder habt ihr es auf dem Rücksitz seiner Limo getrieben?“, grinste Phillip und spielte mit seinen Augenbrauen.

„Nein, wir haben es nicht auf der Rückbank von seiner Limo getrieben“, knurrte ich.

„Hat er dich denn jetzt geküsst?“, riefen die Mädels. Ich wurde rot und Niko schrie auf.

„Jaaaa, er hat sie geküsst“, rief er freudestrahlend aus. Neben mir verschluckte Basti sich an seinem Kaffee und spuckte ihn zurück in die Tasse.

„Lief da noch mehr?“, fragte er sofort. Ich verdrehte die Augen.

„Für was hältst du mich? Natürlich ist da nichts gelaufen“, regte ich mich auf. Bastian entspannte sich wieder und trank seinen Kaffee aus. Also wirklich. Ich steige doch nicht mit dem erst besten Mann in die Kiste, was denkt der denn von mir?

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in die Halle, um zu proben. Dort blühte ich voll auf, nahm mir eine Gitarre und spielte erst mal mit den Jungs. Wir spielten einfach drauf los. Es ergab einen total kranken Beat, aber er gefiel mir.

„Jungs, stopp stopp. Noch mal von vorne. Wir müssen das aufschreiben, das ist gut“, rief ich dazwischen und sofort wurde kurz aufgehört, damit ich mir meine Notenblätter holen konnte und mitschreiben konnte. Perfekt. Ich wusste auch schon, was das für ein Song werden sollte. Die Musik war sehr schnell und rockig und ich hatte mal wieder Lust auf einen Partysong.

Als wir die Noten aufgeschrieben hatten klatschte ich bei den Jungs ein und wir spielten die Melodie noch mal.

„Das hört sich aber schon mal super an“, ertönte hinter uns eine Stimme. Wir hörten auf zu spielen und Jamie kam näher zu uns. Ich lächelte ihn an und auch er lächelte mich an. „Hallo, Dejna.“

„Hallo, Jamie“, begrüßte ich ihn. Sollte ich nach Alec fragen? Wäre das aufdringlich? Vielleicht wollte er ja wirklich nichts mehr von mir hören. Dann sollte ich vielleicht nicht nach ihm fragen.

„Ist Mr. McKnight hinten?“ Ich wollte ihm antworten, doch das machten schon die Jungs für mich. Davin schlug auf sein Schlagzeug, Phillip spielte auf seiner Gitarre und Flo haute in die Tasten, dann sangen sie gleichzeitig ein Ja. Ich schüttelte nur den Kopf und Jamie verschwand nach hinten.

„Das war wohl nichts“, sang Davin weiter.

„Die arme D wurde versetzt“, sang Phillip.

„Dabei schwärmt sie ihrem Prinzen so hinterher“, endete Flo. Ich funkelte die drei an.

„Lasst uns weiter machen“, grummelte ich und drehte mich wieder um. Die Jungs lachten, machten aber dann weiter.

Nach einer Weile kamen Basti und Jamie wieder auf die Bühne. Sie redeten noch, aber trotzdem ließ ich die zwei nicht aus den Augen. Vielleicht hatte Jamie doch eine Nachricht für mich von Alec.

Gott, bist du paranoid. Du warst gerade ein mal mit dem Typen aus und schon schmachtest du ihm nach, wie so eine Verliebte.

Das stimmt nicht.

Doch.

Nein.

Doch.

Nein.

Jamie verabschiedete sich und wir machten weiter. Ich versuchte die ganze Zeit nicht mehr an Alec zu denken, denn eigentlich war es wirklich bescheuert, ich war jetzt ein mal mit ihm essen gewesen und klar hatte er viel zu tun. Also nicht verrückt machen.

Wir probten noch den ganzen Tag und stellten alles wichtige ein. Mikros, Licht, Verstärker, damit heute Abend alles perfekt war. Abends wurden wir dann in die Maske zu Niko und Becca gebracht, die uns für die Show fertig machten. Danach gingen wir noch mal alles mit Jade durch, wie immer halt, und dann konnte es auch schon los gehen.
 

Nach der Show freute ich mich total auf eine Dusche. Wir hatten viel geschwitzt und mein Körper sehnte sich nach einer schönen warmen Dusche.

„D, kommst du noch mit was essen?“, fragte mich Davin.

„Nein, könnt ihr mich nicht am Hotel raus lassen? Ich würde gerne duschen gehen und dann schlafen.“ Basti sah mich an. „Ich habe keinen Hunger, Basti, das ist nichts schlimmes.“ Er seufzte mal wieder und wir stiegen in den Kleinbus ein. Basti fuhr mich zum Hotel zurück. Ich lief schnell ins Hotel, weil die Paparazzi schon auf uns warteten.

„Miss Collins, wir haben Sie gestern mit Alec Jacobs gesehen. Sind Sie das neue Liebespaar?“

Ich hielt mir die Ohren zu und lief schnell ins Hotel. Verdammt, die sollen mich in Ruhe lassen. Auch in der Pause hatten alle nur wissen wollen, ob Alec und ich ein Paar waren. Basti wäre beinahe ausgeflippt. Ich lief an einem kleinen Tisch mit zwei Sesseln vorbei, als meine Augen auf die Zeitung trafen, die auf dem kleinen Tisch lag. Was zur … Schnell nahm ich mir die Zeitung. Auf der Titelseite prankte ein Bild von Alec und mir, wie wir in das Restaurant gingen und als Überschrift stand „Das neue Liebespaar. Alec Jacobs und Leadsängerin Dejna Collins. Hat sie den ewigen Junggesellen endlich geknackt?“ drüber.

Was um alles in der Welt? Was denken die sich eigentlich? Sofort knallte ich die Zeitung zurück auf den Tisch und raste zum Aufzug. Das ist doch nicht zufassen. Jetzt sind wir zwei Mal zusammen gesehen worden und schon macht man so einen großen Wirbel darum. Wenn wir uns öffentlich geküsst hätten, okay, aber das haben wir nicht. Man, manchmal übertreibt die Presse auch.

Ich kam wütend an meinem Zimmer an, knallte die Tür hinter mir zu und zog mich schnell aus. Ich hatte wirklich keine Lust mir noch mehr Gedanken über Alec und mir zu machen. Da war ja noch gar nichts. Wir hatten uns erst ein mal getroffen und haben uns auch nur geküsst, da war nichts bei. Und wenn er sich noch mal meldete, dann würde das auch so bleiben. Also von daher, war alles gut.

Ich wollte mich gerade ausziehen, aber dann hatte ich so ein Bedürfnis laufen zugehen. Diese Paparazzi und die Schlagzeile hatten mich so wütend gemacht, dass ich jetzt nicht still in der Dusche stehen konnte. Ich musste mich bewegen. Also zog ich mich schnell um, steckte mir meinen I-Pod ins Ohr und machte mich unten aus einem Hintereingang auf den Weg, um einfach durch Madrid zu laufen, einfach um den Kopf frei zu bekommen. Ich wollte nicht mehr an die Presse denken, die sich einfach irgendetwas ausdenken und kein bisschen auf die Leute achteten, die es betrafen. Nur Lügen und Hauptsache alle lesen es. Nein, wir scheren uns nicht, wie es den Betroffenen dabei ging.

Ich schüttelte den Kopf und lief um eine Ecke. Es gab nur einen Knall und schon stolperte ich in Richtung Straße.

„Dejna!“, rief jemand meinen Namen, aber ich bekam nichts mehr mit. Ich fiel auf die Straße und sah nur noch die Scheinwerfer, die vor mir auftauchten. Das Auto war zu schnell, um noch vor mir zu bremsen. Ich schloss die Augen und erwartete den Schmerz schon, aber anstatt dem Schmerz packte mich jemand am Arm und zog mich zurück auf den Gehweg. „Alles okay mit dir? Dejna, hörst du mich?“ Ich hörte die Männerstimme, dir mir eigentlich bekannt vorkommen sollte, aber mein Blick war immer noch auf das Auto gerichtet, was jetzt blitzschnell an uns vorbei raste. Ich wäre jetzt Matsch.

Jemand packte sanft mein Kinn und drehte meine Gesicht zu sich herum. Und da stand er, mein Retter. Alecs strahlend blauen Augen sahen mich besorgt an.

„Dejna, alles okay?“, wiederholte er und strich mir leicht über die Wange. Ich nickte.

„Danke“, krächzte ich und wurde von Alec nach unten gedrückt. Zusammen setzten wir uns auf den Boden. Aus Reflex wollte ich nach meinem I-Pod in meiner Tasche greifen, aber er war gar nicht mehr da. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich keine Musik mehr hörte, so unter Schock stand ich.

„Jamie ist auf dem Weg hier her“, meinte Alec und strich mir ein paar Einzelne Strähnen aus meinem Gesicht. Ich nickte und wurde von ihm an sich gezogen. Ein paar Minuten lehnte ich mich an ihn und beruhigte mich erst mal. Was für ein Schock. In dem einen Moment war alles okay, aber dann lag ich auf der Straße und wäre beinahe überfahren worden und dann … doch nicht. Dank Alec.

„Alles wieder okay?“, fragte er mich und küsste sanft meine Schläfe.

„Ja, hab mich beruhigt“, flüsterte ich. Vor uns hielt eine schwarze Limousine und Alec half mir auf zu stehen. Er half mir auch ins Auto, wo ich mich erst mal zurück lehnte und aufseufzte. „Was ist passiert?“, fragte ich nach einer Weile.

„Ich bin aus dem Restaurant gekommen und hab dich gesehen, wie du mit einem Typen zusammen gestoßen bist. Er hatte an der Ecke auf dich gewartet, nehme ich an, weil er schon da stand und plötzlich lief er los und schubste dich auf die Straße. Er hat sich deinen I-Pod geschnappt und ist weggelaufen.“ Ich nickte die ganze Zeit.

„Und du meinst, er hat auf mich gewartet?“

„So sah es auf jeden Fall aus.“ Alec hatte sich eine kleine Flasche Wasser genommen und ließ jetzt etwas Wasser auf ein Taschentuch träufeln, dann kam er näher zu mir und strich sanft über meine Schläfe. In dem Moment traf mich der Schmerz in den Schläfen.

„Au“, murmelte ich und fasste an die Stelle, wo Alec am tupfen war. „Was ist passiert?“

„Du bist mit dem Kopf leicht auf dem Boden aufgekommen, es ist nur eine leichte Platzwunde.“

„Au“, wiederholte ich.

„Wir bringen dich ins Krankenhaus, Süße“, hörte ich jetzt auch Jamie von vorne. Ich nickte wieder nur und sah Alec an. Es stand Sorge in seinen blauen Augen, als er mir das Blut von den Schläfen tupfte.

„Zum Glück warst du in der Nähe“, murmelte ich.

„Ja, zum Glück“, murmelte auch er.

Am Krankenhaus brachte Alec mich rein und redete auch mit der Krankenschwester, weil ich nicht so gut Spanisch konnte. Sie wehrte sich erst mich aufzunehmen, weil ich keinen Ausweis oder sonst etwas bei mir hatte, aber Alec konnte sie überzeugen, sodass ich zwanzig Minuten später auf einem Krankenbett lag und genäht wurde. Jamie hatte die Limousine geparkt und war und dann gefolgt.

„Soll ich jemanden für dich anrufen, Süße?“, fragte er.

„Ich weiß nicht, vielleicht sollte ich Basti Bescheid sagen“, meinte ich. Alec nickte Jamie zu und dieser ging telefonieren. Ich musste mein Gesicht nach rechts drehen, damit der Arzt problemlos an meine Schläfe kam und dadurch sah ich Alec an, der sich einen Stuhl genommen hatte und sich zu mir ans Bett gesetzt hatte. Er hatte wieder einen Anzug an, einen sehr schicken Anzug, wenn es mich nicht täuschte war er von Armani. Den Schnitt hatte ich schon mal gesehen … ja, bei Niko, er trug nur Armani.

Irgendwie trug Alec nur Anzüge. Ja natürlich trägt er nur Anzüge, wenn er nur auf Meetings geht, kann er ja schlecht im Schlafanzug auftauchen.

Jaja, ist ja gut.

„Danke noch mal“, sagte ich und sah Alec ins Gesicht. Er schüttelte nur den Kopf.

„Immer wieder.“ Er nahm meine Hand und drückte sie fest, seine Hand war so warm. Ich schloss die Augen und hoffte nur noch, dass der Arzt endlich fertig war. Zwar hatte er die Stelle betäubt, aber ich merkte schon, wenn er den Faden zog.

Nach gefühlten sechs Stunden war der Arzt endlich fertig und redete noch mit Alec. Dieser bedankte sich auf Spanisch und dann waren wir auch alleine … allerdings nicht für lange, weil plötzlich eine Horde Verrückter in die Notaufnahme gestürmt kamen. Basti war der Erste, der bei mir ankam. Er nahm sofort meine Hand und küsste meinen Handrücken.

„Alles okay? Jamie sagte nur, dass du im Krankenhaus liegst. Ist der Krebs wieder da? Was ist denn passiert?“, redete er drauf los.

„Mr McKnight, Dejna braucht jetzt Ruhe,ich schlage vor, wir gehen runter in die Cafeteria und da erkläre ich Ihnen was genau passiert ist“, schlug Alec vor und legte Basti eine Hand auf die Schulter. Bastian sah mich besorgt an. Ich nickte bloß und schloss die Augen. Ich war etwas erschöpft und wenn ich nur für eine Stunde Ruhe haben konnte, dann wollte ich die auch haben.

Ich wusste nicht, wie lange ich alleine gewesen war, aber geschlafen hatte ich nicht wirklich. Ich hatte einfach nur die Augen zu gemacht und etwas gedöst. Die Ruhe genossen und entspannt.

Aber irgendwann hatte sich jemand auf mein Bett gesetzt und meine Hand genommen. Ich hatte nicht lange gebraucht, um zu wissen, dass es Bastian war. Er benutzte seit Jahren das gleiche Parfüm von Joop!.

„Und, alles erzählt bekommen?“, fragte ich und machte langsam die Augen auf.

„Du hattest wirklich Glück, dass er in der Nähe war. Du wolltest doch duschen gehen und nicht noch etwas laufen gehen.“

„Ich weiß, aber in der Lobby hatte ich die Zeitung gesehen und es hat mich einfach so wütend gemacht, dass ich laufen gehen musste.“ Basti seufzte „Es tut mir leid.“

„Ich bin nur froh, dass es nur eine Platzwunde ist.“ Ich nickte. Ja, da war ich auch froh drüber. Basti drückte noch mal meine Hand und stand dann auf. „Mr. Jacobs holt gerade deine Entlassungspapiere und dann können wir auch los.“ Wieder ein Nicken von mir und Basti half mir auf zu stehen. Erst mal blieb ich etwas sitzen und ließ die Beine baumeln und als Alec dann mit den Papieren kam, stand ich auf.

„Geht es?“, fragte er und gab Bastian meine Papiere.

„Ja, besser als eben“, lächelte ich.

„Soll ich euch … ?“, fing Alec an, wurde aber von Bastian unterbrochen

„Nein, nicht nötig. Das schaffen wir schon alleine.“ Er stütze mich und führte mich an Alec vorbei.

„Basti, das war nicht nett“, schallte ich ihn.

„Das ist mir egal. Ich kann dich alleine zum Hotel zurück fahren, ich bin kein Baby. Nur weil ich keine Limousine habe, heißt das nicht, dass ich dich nicht sicher ins Hotel zurück bekomme.“ Okay, was war denn hier los? 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aibera
2014-02-05T02:35:02+00:00 05.02.2014 03:35
Eifersucht ♥ Und ein kleiner Touch Twilight - rette das Mädchen vor dem nahenden Auto! ;) Pardon dass es so lange grad braucht bis ich zum lesen komme aber ich lerne jeden Tag.... 8-9 h und da kommt man zu nicht viel anderem^^
Schönes Kapitel und ich bin ja mal gespannt, wie sich das ganze zwischen Alec und Dejna entiwckelt... und zwischen Basti und Dejna (?) ^^
lg
Aibera
Antwort von:  Ten-nii-san
05.02.2014 14:04
stimmt ... jetzt wo du es sagst haha hab gar nicht mehr über Twilight nachgedacht .... sollte keine Anspielung darauf sein. Mag das nicht mehr so ... also Twilight


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