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Romeo & Julia

A SasuSaku Love Story.
von

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1. Akt

Die Haruno Company feierte an diesem Samstagabend einen ihrer neusten Erfolge, weshalb alles was Rang und Namen hatte ebenfalls anwesend war. Wie zum Beispiel ihre größte Konkurrenz: Die Uchihas. Wozu hatte man einen Erzfeind, wenn man ihm seinen Erfolg nicht unter die Nase reiben konnte? Die Feier war schon im vollen Gange, als Kizashi Haruno sich auf die kleine Bühne begab und nach Aufmerksamkeit suchte, indem er abwechselnd das Mikrofon mit seinem Zeigefinger anstupste und sich räusperte. Nach und nach bekam er die Aufmerksamkeit, die er suchte, und als er sich der Aufmerksamkeit aller bewusst war, lächelte er seine Gäste mit einem breiten Lächeln an.

„Ich möchte euch noch einmal alle herzlichst Begrüßen. Vielen Dank, dass ihr gekommen seid um diesen Erfolg mit uns zu feiern, auch wenn sich mein alter Freund Fugaku nicht so sehr darüber freuen wird“, scherzte er und grinste seinen Erzfeind dabei an.

Fugaku, der diesen Witz nicht ganz so lustig fand wie die lachende Menge, schenkte Kizashi ein falsches Lächeln. Kizashi rieb Fugaku nun schon seit 6 Jahren seinen Erfolg unter die Nase, und das passte ihm überhaupt nicht, denn Fugaku hasste es zu verlieren. Ganz egal was er versuchte um wieder an die Spitze zu gelangen, es war immer wieder die Haruno Company, die den großen Erfolg feierte. Seufzend rieb Fugaku seine Schläfen. Mikoto tätschelte die Schulter ihres Ehemannes.

„Beruhige dich“, flüsterte sie ihm ins Ohr.

Ein verächtlicher Laut verließ Fugakus Kehle, ehe er seine Arme vor der Brust verschränkte und wieder eine gute Miene aufsetzte.

„Ich bin ruhig“, sagte Fugaku monoton.

„Die Haruno Company wäre natürlich niemals so erfolgreich, wenn sie ihre loyalen und hart arbeiteten Mitarbeiter nicht hätte, weshalb ich euch allen noch mal einen großen Dank aussprechen wollte. Ich weiß jeden einzelnen von euch zu schätzen. Außerdem möchte ich meinem guten Freund, Minato Uzumaki, für seine Unterstützung danken.“

Minato trat zu ihm nach vorne ans Mikro, während die Gäste ihn klatschend begrüßten.

„Die Haruno Company würde dir und deiner Better World Stiftung – die sich im Übrigen für die Umwelt einsetzt - gerne mit einer kleinen Spende unter die Arme greifen“, verkündete Kizashi, nachdem es wieder ruhiger im Saal wurde. Mebuki, seine Ehefrau, kam mit einem riesigen Scheck im Wert von 75.000 Pfund zu den beiden. Gemeinsam übergab das Ehepaar Minato den riesigen Scheck, und die Journalisten machten Unmengen von Fotos um diesen Augenblick festzuhalten.
 

„Das mit der Stiftung war übrigens meine Idee“, versuchte Naruto Sakura zu beeindrucken. „Na ja, zumindest wollte ich, dass wir uns mit der Stiftung für die Umwelt einsetzen“, fügte er dann hinzu und kratzte sich dabei am Kopf.

„Das ist wirklich beeindruckend, Naruto. Es sollte viel mehr Menschen geben, die sich für die Umwelt einsetzen“, sagte Sakura lächelnd. Es hatte ihr wirklich gefallen, dass Minato diese Stiftung in die Welt gesetzt hatte und auch, dass ihre Eltern ihren Teil zu dieser Stiftung beitrugen, denn sie wusste, dass diese Stiftung wirklich was für die Umwelt tat. Die Tatsache, dass sowohl Narutos wie auch ihre Eltern das Ganze nur taten, um in der Öffentlichkeit besser dazustehen, war ihr in dem Fall dann doch egal. Hauptsache man half mit seinem Geld, ganz egal aus welchem Grund man es spendete.

„So beeindruckend finde ich es dann auch wieder nicht“, machte Ino das ganze wieder runter. Dafür kassierte sie von Naruto einen finsteren Blick. Immer, wenn er versuchte mit Sakura zu flirten oder sie in irgendeine Art und Weise zu beeindrucken, mischte sie sich ein und machte dem Ganzen ein Ende. Also schnappte er sich Sakuras Handgelenk und zog sie ein ganzes Stück von Ino weg, woraufhin er anfing mit ihr zu tanzen.

„Aber es tanzt niemand“, wandte Sakura leise ein, während die beiden sich zum Rhythmus der langsamen Musik wiegten.

„Wir schon“, entgegnete er mit einem frechen Grinsen. Sakura erwiderte sein Grinsen. Auch wenn Naruto nicht immer die besten Ideen hatte und manchmal eher eigenartig als humorvoll war, konnte man trotzdem immer wieder Spaß mit ihm haben. Er war wirklich ein guter Freund, weshalb sie ihn niemals als Freund verlieren wollen würde. Doch ihr war auch bewusst, dass Naruto und sie gewiss nicht ewig befreundet bleiben würden, was sie traurig stimmte.

Kaum hatten die beiden angefangen zu tanzen, nahmen sie das erste Geknipse von den Fotokameras der Journalisten wahr. Diese Journalisten waren gierig wie die Geier und, wenn man Jemand war, der in der Öffentlichkeit stand, blieb einem eigentlich gar keine Privatsphäre.

Naruto hielt Sakuras Hände fest und brachte beim Tanzen etwas Abstand zwischen ihnen, wobei er seinen Blick über Sakuras Körper schweifen ließ. Sie trug ein kurzes, eng anliegendes, trägerloses Kleid. Ihre rosafarbenen, hochgesteckten Haare gaben einen interessanten Kontrast zu dem meeresgrünfarbenen Kleid ab, während ihre smaragdgrünen Augen dadurch betont wurden. Als Naruto wieder enger mit Sakura tanzte, flüsterte er in ihr Ohr: „Du siehst heute übrigens wieder hinreißend aus.“

„Dankeschön du auch“, antwortete sie schmunzelnd.

„Danke. Dein Dad meinte übrigens letztens zu mir, dass wir beide ein gutes Paar abgeben würden“, sagte Naruto mit strahlend blauen Augen.

Sakura lächelte ihn freundlich an. So ziemlich jeder wusste, dass Naruto seit Jahren bis über beide Ohren in sie verliebt war. Man müsste schon blind sein, um das nicht zu erkennen. Doch es machte sie wütend, dass ihr Vater so etwas zu ihm sagte, denn dadurch machte er Naruto nur noch mehr Hoffnungen. Allerdings traute sie sich auch nicht, diese Hoffnungen im Keim zu ersticken.

„Und wie siehst du das?“, wollte sie von ihm wissen. Sie sah wie sich seine Wangen rosa färbten und er sie verlegen angrinste.

„Ich sehe das genauso“, gab er zu.

Als das Lied zu Ende war, lösten sich die beiden voneinander, und Naruto drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, da sie nicht mehr tanzen wollte. Während Naruto und Sakura getanzt hatten, hatten auch viele andere Paare damit begonnen, wie Sakura nun feststellte. Sie machte sich auf die Suche nach Ino, denn sie würde versuchen, Naruto für den restlichen Abend aus dem Weg zu gehen. Viel zu sehr graute es ihr davor, dass er vielleicht auf die Idee kommen würde sie ebenfalls danach zu fragen, wie sie diese Sache, die zwischen ihnen war, sah, denn sie wusste nicht, was sie antworten würde.
 

„Man, das gibt echt eine Menge Publicity für die Haruno Company. Die Leute lieben es, wenn man sich für die Umwelt und den ganzen Scheiß einsetzt, und diese Tanzeinlage von Naruto und Sakura wird bestimmt einige Gerüchte auf die Welt bringen“, sagte Suigetsu, während er eines der kleinen, leckeren Häppchen aß.

„Deswegen machen sie das ja auch, du Fuchs“, antwortete Sasuke kühl.

Wieso mussten sie auch seine Familie zu diesem Fest einladen, auf dem sowieso jeder eine riesige Schleimspur hinterließ, denen in den Arsch kroch, die ihre Zukunft verbessern könnten und sich für die Journalisten nur von der besten Seite zeigte? Darauf konnte er getrost verzichten, vor allem, wenn Kizashi nichts Besseres zu tun hatte, als mit seinem Erfolg anzugeben.

„Fuchs?“, fragte Suigetsu sichtlich irritiert.

„Vergiss es einfach.“

„Du hast mal wieder so gute Laune. Wieso hast du mich überhaupt mit hergenommen?“, fragte er nun genervt von seinem besten Freund.

„Diese Feiern sind immer so sterbenslangweilig, also habe ich dich dazu auserkoren mich heute Abend zu amüsieren.“

Mit einem abschätzigen Blick musterte Suigetsu den Schwarzhaarigen, der neben ihm stand. Er meinte das tatsächlich ernst! Suigetsu war doch nicht der Hofnarr vom Dienst, was dachte Sasuke eigentlich!? Kurz schnaubte Suigetsu, ehe er den Kopf schüttelte und sich wieder beruhigte.

„Mach dich doch einfach an Sakura ran, dann wirst du schon deinen Spaß haben. Hier gibt es nämlich nicht viel Auswahl, außer du stehst auf ältere Frauen“, sagte Suigetsu belustigt.

Er nickte in die Richtung einer älteren Dame und grinste Sasuke frech an. Die Frau war Anfang bis Mitte fünfzig und versuchte sich eindeutig mit Dingen wie Botox und Liftings Jung zu halten. Angewidert verzog Sasuke das Gesicht. Doch bevor er etwas darauf antworten konnte, trat Hinata zu den beiden.

„Guten Abend, Sasuke“, erklang ihre leise Stimme. Trotzdem schaffte sie es sich somit die Aufmerksamkeit der beiden Männer zu ergattern.

„Hallo“, begrüßte er sie kurz und knapp. Hinata presste ihre Lippen fest zusammen, denn es tat weh, wie kühl er sie die letzten Tage behandelt hatte.

„Können wir uns unter vier Augen unterhalten?“, fragte sie vorsichtig nach.

„Bin schon weg“, entgegnete Suigetsu.

Sofort lief er einer hübschen Kellnerin hinterher deren Silbertablett noch voll mit leckeren Häppchen war, die ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen. Sasuke verfolgte seinen angeblich besten Freund mit einem finsteren Blick, ehe er wieder seinen kühlen Blick aufsetzte und ihn auf Hinata richtete.

„Worüber willst du reden?“, wollte er von ihr wissen, als sie keine Anstalten machte zu sprechen.

„Über uns. Können wir nicht kurz raus gehen?“

Sasuke fuhr sich genervt über das Gesicht. Frauen waren wirklich alle gleich und so einfach zu durchschauen. Man musste ihnen nur viel Aufmerksamkeit schenken, sie mit Komplimenten füttern und ihnen ein paar wertvolle Geschenke präsentieren und schon verliebten sie sich in einen. Bei ihnen war immer sofort alles und jeder die große Liebe, deswegen konnte er keine von ihnen wirklich ernst nehmen. Doch noch nerviger fand er diese Frauen, die am Ende die Wahrheit nicht einsahen und anfingen, zu kletten.

„Es gibt kein uns“, antwortete er genervt.

„Aber die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, kann dir doch nicht egal sein“, protestierte sie stotternd. Es machte sie nervös, dass er so mit ihr sprach.

„So ist es aber. Du warst ein netter Zeitvertreib und hast mich in den vergangenen Wochen wirklich köstlich unterhalten, aber mittlerweile bist du langweilig geworden“, sagte er mit eiskalter Stimme und Miene.

Zeitvertreib. Dasselbe hatte er Mittwochabend auch gesagt, als er ihre Beziehung – oder was auch immer das zwischen ihnen war – beendet hatte. Aber sie wollte einfach nicht glauben, dass er es tatsächlich so sah. Deswegen wollte sie noch einmal mit ihm reden. Doch seine Meinung hatte sich nicht geändert. Sie blickte in seine kalten Augen, was nur noch mehr dazu beisteuerte, dass sich Tränen in ihren Augen bildeten. Sofort drehte sie sich von ihm weg und rannte los. Er sollte sie nicht weinen sehen, immerhin war er schuld daran. Schuld an ihren Schmerz und Schuld an ihren Tränen. Allerdings rannte sie nur wenige Schritte später gegen eine andere Person. Sie traute sich gar nicht hoch zu sehen, wahrscheinlich hatte sie mit der Aktion eben die Aufmerksamkeit aller Personen – vor allem die der Journalisten - auf sich gezogen. Der Gedanke daran trieb ihr nur noch mehr Tränen in die Augen, denn das wäre einfach zu peinlich. Für sie und für ihre Familie. Hinata wusste nur, dass es eine Frau war, denn sie spürte ihre Brüste, als diese Hinata an sich drückte.

„Na, na. Ganz ruhig“, hörte sie Sakuras Stimme, die sanft auf sie einredete.

Sakura legte ihre Arme um Hinatas Körper und tätschelte beruhigend ihren Rücken, während Hinata ihre Arme um Sakura schlang und ihr Gesicht an den Hals der Rosahaarigen drückte, damit niemand sehen konnte dass sie weinte. Während die beiden Frauen so verweilten, blickten sich Sakura und Sasuke, die sich mehr oder weniger Gegenüber standen, abschätzig an. Sakura versuchte aus seinem Gesicht rauszulesen, ob er diese Situation lustig fand oder es doch eher bereute, Hinata in aller Öffentlichkeit zum Weinen gebracht zu haben, allerdings wurde sie nicht schlau aus ihm.

Als Hinata das knipsen einiger Fotokameras wahrnahm, löste sie sich langsam von Sakura, welche Hinata aus dem Saal begleitete, und dabei achteten sie darauf, dass niemand ein Foto von Hinatas verheultem Gesicht bekam. In der Damentoilette angekommen, fing Hinata an ihr Gesicht zu säubern.

„Wieso hast du mir geholfen?“, wollte sie dabei von Sakura wissen.

Sakura, die sich an die lange Marmortheke gelehnt hatte, musterte Hinata kurz. Sie trug ein silbernes, eng anliegendes Kleid mit V-Ausschnitt, was ihre Oberweite betonte. Ihre langen, schwarzen Haare waren geglättet und offen. Hinata war wirklich eine hübsche, junge Frau und besaß einen klasse Charakter, wie Sakura fand. An sich fand Sakura, dass Hinata ein toller Mensch war, auch wenn sie oft ziemlich schüchtern wirkte.

Seitdem Ino mit ihrer lächerlichen Idee ankam, dass jemand Sasuke einen Denkzettel verpassen sollte, war Sakura ständig am Überlegen, wie Sasukes Beuteschema aussah. Doch bei den ganzen Frauen, die sie kannte, konnte sie keine einzige Gemeinsamkeit finden. Trotzdem interessierte es sie, wieso er mit diesen ganzen Frauenherzen spielte.

„Es tut mir leid wenn ich am Donnerstag zu hart zu dir war, das war nicht meine Absicht. Ich wollte mich eigentlich schon gestern bei dir entschuldigen, aber du warst nicht in der Schule.“

Nachdem Hinata die verschmierte Wimperntusche aus ihrem Gesicht entfernt hatte, kramte sie ihren Mascara aus der Handtasche und trug ihn neu auf.

„Anfangs war ich wirklich sauer, dass du das gesagt hast“, gab Hinata zu und fuhr nach einer kurzen Pause fort, „aber ich hatte gestern viel Zeit zum Nachdenken, und da wurde mir klar, dass du recht hattest. Es gab schon so viele vor mir, die sich über genau dasselbe ausgeweint hatten, aber Sasuke bringt diese Masche wirklich so überzeugend rüber und... keine Ahnung. Auf jeden Fall wollte ich heute noch mal mit ihm reden und schauen, was dabei raus kommt...“

„Bei Sasuke kommt nie was Gutes raus“, bemerkte Sakura gehässig.

Dabei wunderte sie sich selbst über den Hass in ihrer Stimme. Sie hegte eigentlich keinen Groll gegen Sasuke, denn sie kannte ihn im Grunde überhaupt nicht. Die beiden kannten sich zwar schon seit dem Kindergarten, doch seitdem wurde ihnen von ihren Eltern immer wieder eingebläut, was für schlechte Menschen die Personen der anderen Familie waren und, dass sie sich voneinander fern halten sollten. Genau das hatten Sasuke und Sakura auch all die Jahre getan, sie gingen sich so gut wie möglich aus dem Weg.

Hinata lächelte traurig.

„Klingt so, als hättest du auch deine Erfahrungen mit ihm gemacht“, sagte sie so leise, dass Sakura sie kaum verstand.

Für zwei Sekunden weiteten sich ihre grünen Augen, ehe sie sich ein Lachen verkneifen musste.

„Nein, habe ich nicht, will ich auch gar nicht“, meinte Sakura kopfschüttelnd.

„Ist wohl auch besser so. Aber da ich das Ganze nicht mehr rückgängig machen kann, bleibt mir nichts anderes übrig, außer es so zu tun, wie du es mir am Donnerstag geraten hast. Indem ich aus diesem riesigen, riesigen Fehler lerne“, sagte Hinata traurig.

Sakura lächelte die Schwarzhaarige aufmunternd an.
 

Suigetsu hatte sich mehr für die leckeren Häppchen, von denen er keine Ahnung hatte, aus was sie bestanden, interessiert, als für das kleine Drama, das sich vor wenigen Minuten im Saal abgespielt hatte. Die Kellnerin hatte nach kürzester Zeit die Nase voll von ihm gehabt, weshalb sie ihm freundlich, aber dennoch bestimmt, das Tablett in die Hände gedrückt hatte, denn ihr war klar, dass er ohnehin das gesamte Tablett leer essen würde. Suigetsu hatte das Ganze mit einem Schulterzucken abgetan und freute sich über die leckeren Köstlichkeiten. Als er sich gerade wieder eines in den Mund stopfte, gesellte sich Ino zu ihm.

„Was zum Teufel ist los mit euch Männern?“, fragte sie ihn gerade heraus.

Suigetsu musterte sie kurz. Sie hatte ihre hellblonden Haare zu seinem normalen Pferdeschwanz zusammengebunden und trug ein hellrotes Neckholderkleid, das ihre Figur betonte.

„Was meinst du?“, fragte er mit vollem Mund.

Angewidert verzog Ino das Gesicht, ehe sie die arme vor der Brust verschränkte. Männer besaßen wirklich keine Manieren.

„Erstens: Sprich nicht mit vollem Mund“, befahl sie ihm, weshalb er schnell die Essensreste in seinem Mund runterschluckte. „Zweitens: Ich meine deinen Freund, der meint, er könnte rumrennen und tun und lassen, was er will.“

„Ich habe keine Ahnung, was genau du jetzt von mir willst, Ino.“

„Du hast doch eine Freundin. Behandelst du sie etwa genauso, wie Sasuke die ganzen Frauen behandelt?“, wollte sie von ihm wissen.

„Natürlich nicht. Aber das ist auch was ganz anderes, und ich weiß auch nicht, was dich das angeht“, antwortete er mit zusammengezogenen Augenbrauen.

„Wieso sollte das was anderes sein?“, fragte Ino ihn verärgert.

„Weil ich Karin liebe und Sasuke für diese Frauen rein gar nichts empfindet.“

„Vielleicht solltest du ihm dann mal beibringen, dass man Frauen mit Respekt behandeln sollte“, wandte sie schnaubend ein.

„Ich schätze, du hast eine falsche Vorstellung von unserer Beziehung. Ich bin Sasukes bester Freund und nicht sein Beziehungsberater“, erklärte Suigetsu genervt.

Auch wenn Ino und Suigetsu all die Jahre Klassenkameraden waren, hatten sie trotzdem nie im engeren Sinne etwas miteinander zu tun gehabt, also was wollte sie von ihm? Zu Mal sie sich mit diesen Beschwerden an Sasuke wenden sollte und nicht an ihn. Er fand es zwar belustigend, wie Sasuke es immer wieder schaffte die Frauen um den Finger zu wickeln, allerdings zwang er ihn auch nicht dazu.

„Wenn du ein Problem mit Sasukes Verhalten hast, dann beschwer dich bei ihm darüber“, fügte er hinzu und schnappte sich gleich zwei der Häppchen, die er sofort verspeiste.

Ino schnaubte verächtlich. Sie wusste, Sasuke würde ihr nicht zuhören oder sonstiges, also war er die falsche Adresse. Seufzend atmete sie aus, denn auch Suigetsu schien da nicht weiter helfen zu können. Aber vielleicht hätte sie auch einfach einen anderen Ton einschlagen sollen. Egal, sie hatte es versucht und war gescheitert.

„Du scheinst ja total auf Gänseleber abzufahren“, meinte Ino kopfschüttelnd.

Sie wollte sich gerade zum Gehen wenden, als sie Suigetsus verzerrtes Gesicht sah.

„Gänseleber?“, hörte sie ihn mit vollem Mund fragen. Sofort schnappte er sich eine Serviette und spuckte den Rest der Gänseleberpastete hinein, ehe er die Serviette faltete und auf das fast leere Tablett legte.

„Du hast dir die ganze Zeit den Bauch mit Gänseleberpastete vollgeschlagen und hattest keine Ahnung, was du da isst!“, stellte Ino lachend fest.

Sie fand, dass das seine gerechte Strafe war, jetzt blieb ihr nichts anderes übrig als zu hoffen, dass auch Sasuke bald seine Strafe bekam.
 

Nachdem Hinata sich noch einmal alles richtig von der Seele gesprochen hatte, wobei sie wieder anfing zu weinen und erneut ihr Gesicht waschen musste, wollte sie noch eine Weile alleine bleiben. Sakura war sich nicht sicher, ob Hinata noch einmal in den Saal zurückgehen würde oder, ob sie sich doch eher dafür entscheiden würde nach Hause zu gehen. Allerdings blieb ihr auch nicht mehr viel Zeit, um darüber nach zu denken, denn kaum war Sakura um die nächste Ecke gebogen, lief sie auch schon dem Teufel in die Arme.

„Du siehst heute hübscher aus, als jeder Engel den ich kenne, Sakura“, sagte Sasuke charmant und ließ ihren Namen auf seiner Zunge zergehen.

Sakura schenkte ihm ein höfliches Lächeln und blieb vor ihm stehen.

„Auf welchem Trip bist du denn, wenn du schon Engel siehst?“, fragte sie mit einem kühlen Unterton, wobei das Lächeln auf ihrem Gesicht blieb.

Ein schiefes Grinsen machte sich auf Sasukes Gesicht breit. So eine Antwort hatte er noch nie auf eines seiner Komplimente bekommen, weshalb ihre Antwort ihn doch überraschte.

„Vielleicht ist es die Liebe, die mich Engel sehen lässt“, antwortete er gespielt nachdenklich und fuhr sich mit der Hand übers Kinn. Dabei verlor er nicht den charmanten Ton in seiner Stimme.

„Ich fühle mich ja wirklich geehrt – oder doch eher angewidert - dass du mich als deinen nächsten Zeitvertreib auserkoren hast, aber bei mir verschwendest du deine Zeit. Dein einziger Partner heute Nacht wird dann nämlich deine Hand sein.“

„Nun ja, es wird noch mehr Nächte geben“, sagte er amüsiert.

„Dann such dir für diese Nächte irgendwelche Mädchen, die kein Selbstbewusstsein besitzen, von Selbsthass aufgefressen werden und verzweifelt genug sind, um auf dich reinzufallen“, entgegnete sie mit einem angewiderten Gesichtsausdruck, ehe sie wieder ihre Maske mit dem höflichen Lächeln aufsetzte.

„Das bedeutet dann also, dass du Selbstbewusst, Selbstverliebt und eingebildet bist?“, versuchte er sie zu provozieren.

„Ich bin mir nicht sicher, ob eingebildet das Gegenteil von verzweifelt ist, aber ja, vielleicht bin ich das alles“, antwortete sie gelassen und zuckte mit den Achseln.

Mit gerunzelter Stirn betrachtete er sie. Es würde interessant werden Sakura dazu zu bringen, sich in ihn zu verlieben, denn ihre Reaktionen und Antworten waren bis jetzt komplett anders, als er es erwartet hätte, und Sasuke liebte Herausforderungen.

„Dann sollte ich vielleicht rausfinden, wie du wirklich bist“, meinte Sasuke mit einem frechen Grinsen.

Er blickte in Sakuras smaragdgrüne Augen, die ihm nicht verraten wollten, was genau sie gerade dachte oder empfand. Genauso wenig wollten seine tiefschwarzen Augen ihr irgendetwas erzählen.

„Weißt du, ich denke du hast dich irgendwann einmal hoffnungslos in ein Mädchen verliebt, und dieses Mädchen hat dich genauso scheiße behandelt und verarscht, wie du es jetzt mit den ganzen anderen Frauen machst. Wirklich traurig, was die Liebe mit den Menschen anstellen kann“, sprach Sakura mit ruhiger Stimme.

Sasukes Grinsen verwandelte sich zu einem belustigten Schmunzeln , ehe er anfing zu lachen und den Kopf schüttelte.

„So interessant wie diese Theorie auch klingen mag, ich befürchte ich muss dich enttäuschen, mein Engel. Ich habe noch nie mein Herz an jemanden verloren“, erklärte er ihr höchst amüsiert.

„Dann liegt es ja auf der Hand, dass du einfach nur gestört bist. Ich rate dir einen dringenden Besuch bei einem guten Psychiater.“

„Vielleicht schaffst du es ja mich von dieser Geisteskrankheit zu kurieren“, säuselte er wieder charmant.

Sasuke griff mit seiner rechten Hand nach Sakuras Linken, hob diese an seine Lippen und drückte einen Kuss auf Sakuras Handrücken.

„Wir sehen uns dann Montag in der Schule.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  KazuhaToyama
2016-03-13T01:32:27+00:00 13.03.2016 02:32
OMG!!<3 hammer kapitel!!
Von: abgemeldet
2013-09-23T11:42:23+00:00 23.09.2013 13:42
Oh Gott die arme Hinata. :/
Das Gespräch zwischen Sasuke und Sakura war spitze ;)
Von:  KarasuTsubasa
2013-08-09T20:57:16+00:00 09.08.2013 22:57
Ein schöes Kapi:)
Mach bitte schnell weiter
Antwort von:  Valkyra
03.09.2013 21:58
Freut mich das es dir gefallen hat. :)
Das neue Kapitel ist auch endlich dabei freigeschaltet zu werden.
Von:  Loveletter
2013-07-28T13:51:43+00:00 28.07.2013 15:51
OMG. OMG. OMG.
Ich liebe das Ende mit Sasuke und Sakura *~*
die sprüche von den beiden gefallen mir besonders denn die sind wirklich lustig ;)
dass Sakura noch mal mit Hinata gesprochen hat und ihr auch geholfen hat fand ich toll (:

An sich war das ein schönes Kapitel, ich bin gespannt wie es weiter geht
Liebe Grüße (:
Antwort von:  Valkyra
28.07.2013 21:42
Es freut mich wirklich sehr dass dir das Kapitel gefallen hat, besonders das Ende. :)
& wenn du die Sprüche so lustig findest werde ich weiterhin mein Bestes diesbezüglich versuchen, haha.

Schönen Abend noch. :)
Von:  DarkBloodyKiss
2013-07-28T10:56:39+00:00 28.07.2013 12:56
Wow Wow Wow ^^

Super toller Anfang !!!

Sehr tolles Kappi !!! ^^

bin gespannt wie es weiter geht ^^

freue mich sehr aufs nächste Kappi ^^


glg & einen schönen Sonntag DarkBloodyKiss ^^
Antwort von:  Valkyra
28.07.2013 21:38
Hey :)
Freut mich dass dir der Anfang schon mal gefällt, ich hoffe der Rest wird auch gut, haha.

Liebe Grüße & ich hoffe du hattest auch 'nen schönen Sonntag. :)


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