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Die richtige Dosis

Eine "Sasori x Sakura" Geschichte
von

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Verlust

Es war dunkel. Dunkel und feucht. Leises Tropfen hallte durch die ansonsten erdrückende Stille. Ein Schauer lief über seinen Rücken.

Es war dunkel, feucht und kalt. Er zog seine Beine enger an sich. Er fühlte wie sich die Kälte immer mehr ausbreitete, immer näher an ihn herankroch. Wie sanfte Wellen schlug sie gegen seine Zehen, ließ sie gefrieren. Stieg immer höher und liebkoste seine Knöchel. Fast war er soweit sich der Kälte auszuliefern und diesen Ort zu verlassen. Sie schlich sich immer höher, hatte fast schon sein Knie erreicht. Beinahe zärtlich schlich sie sich immer weiter voran, aber er blieb reglos sitzen. Er hatte keine Kraft mehr. Er wehrte sich schon so lange gegen diese Kälte das er fast bereit war sie als alten Freund zu begrüßen und mit ihr fortzugehen.

Doch dann blitzte ein Gedanke auf. Nur ein Bild und er strampelte die Kälte von sich stieß sie mit seinen Füßen in die Dunkelheit. Er kroch nach hinten und von der Kälte fort, denn er durfte nicht mit ihr gehen. Seine Zeit war noch nicht gekommen. Und voller Verzweiflung klammerte er sich an das Bild in seinem Kopf. Sie brauchten ihn und er würde sie nicht verlassen, niemals!

„Amaya… Sakura…“, flüsterte er in die Dunkelheit um sich daran zu erinnern warum er kämpfte obwohl er schon lange nicht mehr konnte. Er würde nicht aufgeben, denn er kämpfte für seine Familie.
 

~*~
 

Erschrocken riss Sakura die Augen auf und setzte sich auf. Sie war in Ihrem Zimmer. War das alles nur ein Traum gewesen? Sie kniff die Augen zusammen und hoffte darauf, das Hinata nicht neben ihr lag und schlief. Sie hoffte so sehr, das es alles nur ein Traum gewesen war und das sanfte Atmen neben ihr eigentlich Amaya gehörte. Doch schon bevor sie ihren Kopf umwandte um das Gesicht der neben ihr Schlafenden anzublicken wusste sie, dass sie vergeblich hoffte. Und als sie zur Bestätigung in das friedliche Gesicht der Hyuuga blickte rannen ihr wieder die Tränen die Wangen herunter.

Es war kein Traum gewesen. Leider.

Vorsichtig erhob sie sich und schlich leichtfüßig aus ihrem Schlafzimmer hinaus und den Flur entlang. Vor Amayas Tür blieb sie stehen. Langsam drückte sie die Klinke nach unten und drückte die Tür auf. Dort lag sie, ihre Tochter, und schlief. Sanft schloss Sakura die Tür hinter sich und setzte sich behutsam an den Bettrand. Sie hob eine Hand und strich Amaya das dunkle Haar aus dem Gesicht. Ein Lächeln zeichnete sich trotz all der Tränen auf Sakuras Gesicht ab. Sie dachte nicht mehr daran, das Amaya sie in naher Zukunft verlassen würde und dass sie sie wahrscheinlich nie mehr wiedersehen würde. Sie dachte an die Jahre die sie Mutter gewesen war. Die Jahre in denen Amaya ihr Leben so sehr bereichert hatte. Früher hätte sie sich nie vorstellen können Mutter zu sein und dann war ihr dieses Kind gegeben, nein geschenkt worden. Alle hatten sie verlassen. All ihre Kameraden und Freunde waren im Krieg gefallen, sie hatte nur noch Kakashi und Sasori. Und mit Kakashi verband sie seit Amayas Geburt diese wunderbare Freundschaft. Die beiden waren eine Familie und zu dieser Familie gehörte Amaya. Sie konnte sie nicht gehen lassen.
 

Nach dem Hinata und Sakura Amaya zur Akademie gebracht hatten gingen sie direkt zum Krankenhaus. Tsunade fing sie am Eingang ab und lotste Sakura in einen Untersuchungsraum um zu überprüfen, ob sie wieder gesund genug war um Kakashi zu heilen. Die Hokage gab ihr Einverständnis, wenn auch widerwillig. Gemeinsam gingen die drei Frauen nun zu Kakashis Krankenzimmer.

Tsunade legte ihre Hand auf die Schulter der völlig entkräfteten Medic-Nin. Mit einem Zucken wachte sie aus ihrem unruhigen Schlaf auf.

„Tsunade… Es tut mir leid, ich war nur kurz…“

„Alles in Ordnung.“, unterbrach Tsunade sie mit einem milden Lächeln. „Wie war es heute Nacht?“

„Heute Nacht ging es.“, antwortete sie erschöpft und fuhr sich mit der rechten Hand über die Augen. „Es waren nur drei Anfälle.“

Sakura schluckte bei dem gerade gehörten schwer. Aber da fing auch schon wieder der Herzmonitor an zu piepsen und die Medic-Nin sprang auf.

Hinata stand mitten im Zimmer und hatte die Hände vor den Mund geschlagen. Die Medic-Nin sank nun erschöpft in ihren Stuhl zurück.

„Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist.“, flüsterte Hinata mit leiser Stimme. Langsam ging sie um das Bett herum und berührte mit den Fingerspitzen vorsichtig Kakashis Unterarm. Betroffen trat Sakura an die andere Seite des Bettes und sah Hinata aus traurigen Augen an. Der zuerst schüchterne Blick Hinatas wurde fest und ein entschlossener Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht. Sie beugte sich zu Kakashis Ohr hinunter und sagte: „Wir werden dich heilen, Kakashi. Bald bist du wieder auf den Beinen.“

Tsunade bedeutete der Medic-Nin mit einem Nicken zu gehen. Mit einem Seufzer der Erleichterung erhob sie sich und ging mit langsamen Schritten aus dem Zimmer hinaus. Hinter ihr schloss Tsunade die Tür und wandte sich an Sakura und Hinata.

„Also… Wollt ihr anfangen?“

Sakura nickte entschlossen und legte ihre Hände auf Kakashis Brust, Hinata tat es ihr gleich. Tsunade lächelte und verließ stumm das Zimmer.

Sakura legte ihre Hände auf Kakashis Brust und Hinata tat es ihr gleich. Grünes Heilchakra pulsierte um ihre Hände und verschwand in einem steten Strom in Kakashis Brust. Langsam fügten sich alle Nerven und Muskeln wieder zusammen. Blutergüsse verschwanden und das Gehirn schwoll wieder zu seiner normalen Größe ab. Kakashis Atmung wurde gleichmäßiger und seine Lungen und sein Herz arbeiteten wieder normal. Nachdem sie seinen Körper fast vollständig wieder hergestellt hatten, machten sie eine Pause und warteten. Doch er wachte nicht auf. Er atmete ruhig und gleichmäßig, aber aufwachen tat er nicht.

Am nächsten Tag kamen sie wieder, doch seine Augen waren immer noch geschlossen. Wieder legten sie ihre Hände auf seinen Oberkörper und ließen ihr Chakra strömen. Sie suchten und suchten, doch sie fanden nichts was erklärte warum er nicht längst aufgewacht war. Also ließen sie ihrem Chakra freie Hand und ließen es einfach selbst den Weg finden, auf dem es Kakashi am besten helfen würde. Eine Woche lang kamen sie jeden Tag und ließen ihr Chakra in ihn strömen, doch aufwachen tat er immer noch nicht. Zwar hatten s ich seine Blutwerte verbessert und sein Herz schlug von allein, aber er wachte einfach nicht auf.

Am Abend des achten Tages an dem sie ihn mit dem ihrem Heilchakra vollgepumpt hatte, blieb Sakura in Kakashis Zimmer sitzen und starrte ihn an. Sie hoffte einfach, dass er alleine durch ihre Anwesenheit aufwachen würde. Doch auch das half nichts. Sanft legte sich eine Hand auf ihre Schulter.

„Du solltest nach Hause gehen. Amaya wartet mit Sicherheit schon.“

Sakura hatte ihren Blick nicht von Kakashis Gesicht genommen. Leise seufzte sie auf.

„Hinata ist bei ihr.“ Besser sie gewöhnte sich jetzt schon an die Abwesenheit ihrer Tochter. Denn in wenigen Tagen oder Wochen würde sie sie aufgeben müssen. Sie fortgehen lassen, unwissend ob sie Amaya je wieder sehen würde. Bei diesem Gedanken lief eine Träne ihre Wange hinab.

„Ich habe versagt. Ich kann Kakashi nicht heilen und Amaya wird mir weggenommen.“

„Nichts im Leben bekommt man geschenkt. Für alles muss man kämpfen.“ Der Griff auf ihrer Schulter verstärkte sich und sie hob den Kopf und sah in das liebevolle Gesicht der Hokage.

„Aber Tsunade… Hat man nicht irgendwann genug gekämpft? Hat man nicht irgendwann alles gegeben was man hat? Ich habe nichts mehr was ich geben könnte, mit dem ich kämpfen könnte.“

Ein wissendes Lächeln schlich sich auf Tsunades Gesicht. „Du vielleicht nicht, aber es gibt noch jemanden, der für Kakashi kämpfen würde. Noch jemanden der alles geben würde was er hat. Und vielleicht reicht euer beider Kraft ja aus. Nicht immer muss man mit reiner Kraft gewinnen, manchmal reicht auch ein Wort oder eine liebevolle Geste aus.“ Und mit diesen Worten ging sie hinaus und ließ Sakura mit ihre Gedanken allein zurück.
 

Am nächsten Morgen saßen Sakura, Hinata und Amaya gemeinsam am Küchentisch und frühstückten. Stumm saßen die beiden Freundinnen nebeneinander und ließen Amaya so viel erzählen wie sie wollte. Als diese aufstand um sich die Schuhe anzuziehen und zur Akademie zu gehen hielt Sakura sie auf.

„Amaya, du wirst heute nicht in die Akademie gehen. Ich habe gestern noch mit Iruka gesprochen.“ Aus großen Augen blickte Amaya ihre Mutter an.

„Wir werden heute Papa besuchen gehen, nur du und ich.“, fuhr Sakura fort und warf einen Seitenblick zu Hinata. Diese nickte stumm.

Eine Stunde später ging Sakura mit Amaya an der Hand in Richtung Krankenhaus. Schweigend gingen Mutter und Tochter nebeneinander her. Amaya war aufgeregt, das sah man ihr an dem Ausdruck in ihrem Gesicht an. Ihre Hand lag feucht in der ihrer Mutter. Still gingen sie die Treppen hinauf und Sakura erhaschte einen kurzen Blick auf den Flur in dem Sasori sein Zimmer hatte. Sie biss sich auf ihre Unterlippe. Sie hatte ihn die ganze letzte Woche nicht gesehen. Sie hatte im Moment anderes im Kopf und hoffte, dass er es verstehen würde. Als sie auf dem Flur in dem Kakashis Zimmer lag angekommen waren wurden ihre Schritte langsamer. Vielleicht war er in der vergangenen Nacht ja doch aufgewacht. Vielleicht würden sie jetzt das Zimmer betreten und er würde aufrecht im Bett sitzend eines seiner Schmuddelbücher lesen. Sie standen vor der Tür und Sakura hob langsam die Hand. Mit geschlossenen Augen drückte sie die Klinke nach unten und zog die Tür auf. Vorsichtig öffnete sie die Augen und stieß die Luft die sie unbemerkt angehalten hatte aus. Jeden Tag wünschte sie sich, dass sie die Tür öffnete und er wach war. Und jeden Tag wurde sie wieder enttäuscht.

Kakashi lag genauso in seinem Bett wie sie ihn gestern zurückgelassen hatte. Ernüchterung überkam sie. Den Tipp den ihr Tsunade gestern gegeben hatte würde mit Sicherheit auch nicht funktionieren. Leise trat sie in das Krankenzimmer ein. Amaya versteckte sich hinter ihren Beinen. Anscheinend war sie von den ganzen Geräten an denen Kakashi hing verwirrt und wusste nicht wie sie sich verhalten sollte. Vorsichtig legte Sakura ihr den Arm um die Schulter und beugte sich zu ihr hinunter.

„Es ist immer noch Papa der da liegt. Ignorier einfach die ganzen Geräte und Kabel. Stell dir vor, Papa würde schlafen, denn das tut er. Er schläft nur und wenn er ganz ausgeruht ist, dann wacht er auf.“ Sanft strich Sakura Amaya eine braune Strähne hinters Ohr. Bei dem Anblick wurde ihr flau im Magen, ähnelte Amayas Haarfarbe doch viel zu sehr der ihres Vaters.

Vorsichtig ging Amaya auf ihren Papa zu und griff mit ihren kleinen Händen nach seiner rechten Hand.

„Hallo Papa.“, sagte sie leise und drückte seine Hand so fest sie konnte. Sakura stellte sich hinter sie und strich ihr übers Haar. Amaya hob den Kopf und blickte sie hilfesuchend an.

„Erzähl ihm einfach das, was in der Zeit seit er schläft passiert ist.“ Sie hob Amaya auf das Bett und setzte sich in den Besucherstuhl des Zimmers. Amaya kreuzte ihre Beine und griff wieder nach Kakashis Hand. Diese festhaltend erzählte sie ihm von der Ninja-Akademie und welche Streiche ihre Klassenkameraden dort Iruka stellten. Sakura musste grinsen. Das war alles nichts gegen Narutos Streiche. Amaya taute immer mehr auf und erzählte und erzählte. Weitere Geschichten aus der Akademie, von den Spielnachmittagen mit ihren Freunden und von Hinata. Sakura biss sich auf die Zunge. Sie hoffte das, wenn Kakashi all das hörte, es einfach nur als ein Hirngespinst Amayas abtun würde. Er konnte in seinem Zustand nicht noch diesen Schock verkraften. Um die Mittagszeit herum packte Sakura ein kleines, vorbereitetes Snackpacket aus. Genüsslich aßen die beiden. Am Nachmittag spielten sie ein paar Brettspiele die Sakura noch in ihre Handtasche gepackt hatte. Amaya lachte vor Vergnügen als sie immer wieder gewann. Wäre Kakashi wach und gesund gewesen, dann wäre es ein perfekter Tag im Kreise der Familie gewesen. Gegen vier Uhr packte Sakura alles wieder ein. Sie machten sich beide für den Heimweg bereit. Amaya nahm noch ein letztes Mal Kakashis Hand.

„Mach’s gut, Papa. Bis bald.“, sagte sie und drückte ihm dann einen kurzen Kuss auf die Wange.
 

~*~
 

Die Kälte zog sich immer mehr zurück, seit Wochen schon. Aber wer konnte sagen, wie viel Zeit in Wirklichkeit vergangen war. Auf jeden Fall hatte er seit einer sehr langen Zeit keine Kälte mehr gegen seine Zehen schlagen gespürt, hatte nicht mehr zurückweichen müssen um vor ihr zu fliehen. Es schien ihm auch, als wäre die Dunkelheit ein wenig heller geworden. Hatte der Gedanke an seine Familie geholfen? Hatte diese ihm die nötige Kraft gegeben die Kälte zu besiegen oder zumindest zurückzuschlagen? Er wollte es gerne glauben. Doch vielleicht war es auch nur ein Trick um ihn Mürbe zu machen und ihn letztendlich dazu zu bewegen nachzugeben. Er lauschte dem steten Tropfen des Wassers das irgendwo in der weiten Dunkelheit von der Decke tropfte. War da nicht… Noch angestrengter hörte er hin und hörte Gelächter. Süßes Kinderlachen. Tränen stiegen ihm in die Augen. Das war seine Amaya. Er würde ihr Lachen, ihre Stimme überall erkennen, selbst in der absoluten Dunkelheit in der er sich momentan befand. Immer mehr strengte er sich an, denn er wollte ihre Stimme wieder hören. Er war nicht bereit sich mit diesen wenigen Geräuschfetzen zufrieden zu geben. Und da hörte er sie. Ganz leise und schwach. Doch mit jeder Sekunde wurde sie lauter, hörte er sie deutlicher. Er klammerte sich an ihrer Stimme fest wie er sich zuvor an den Bildern in seinem Kopf festgehalten hatte. Immer wieder war das glockenhelle Lachen zu hören und er schloss die Augen um den Klang ihrer Stimme besser in sich aufsaugen zu können. Es schien eine Ewigkeit zu sein, die er ihrer Stimme lauschte. Er saß einfach dort und genoss es die Wärme zu spüren die von ihr ausging. Dann auf einmal spürte er eine sanfte Berührung auf seiner Wange. Voller Überraschung schlug er die Augen auf. Grelles Licht blendete ihn und sofort schloss er seine Augen wieder. Seit wann war es hier hell? Seit wann fror er nicht mehr?
 

~*~
 

Sakura und Amaya waren an der Tür als sie ein Geräusch vernahmen.

„Amaya…“, flüsterte jemand leise in die Stille die nur durch das stete Tropfen der Infusion gestört wurde.

Mit einem Ruck riss sich Amaya von Sakuras Hand los und drehte sich wieder um. Kakashi hatte die Augen geöffnet, wenn auch nur einen winzigen Spalt breit. Augenblicklich hastete sie auf das Bett zu und sprang neben ihren Vater auf die Matratze.

„Papa, Papa!“, rief sie laut aus während sie ihre Arme um seinen Hals legte. „Du bist wach!“

Und während Amaya freudestrahlend ihren Vater umarmte stand Sakura wie erstarrt noch immer in der Tür und blickte auf das Krankenbett. Die eine Hand hing kraftlos herunter, die andere hatte sie sich vor den Mund geschlagen. Die Ungläubigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben. Langsam trat sie einen Schritt auf das Bett zu, ihre Tasche fiel zu Boden und sie stürmte ebenfalls auf Kakashi zu. Angekommen zog sie ihn und ihre Tochter in eine Umarmung und Tränen des Glücks strömten über ihre Wangen.

Ein leises „Autsch“ war zu hören und sofort ließ Sakura die beiden los. Amaya blickte ihren Vater mit großen Augen an.

„Amaya? Gehst du Tsunade Bescheid sagen? Sie muss irgendwo im Krankenhaus sein.“, sagte Sakura, ließ den Blick aber auf Kakashi ruhen. Amaya nickte und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg aus dem Zimmer. Sakura hob ihre Hand und strick Kakashi liebevoll über die Wange.

„Da hast du uns aber zittern lassen.“, sagte sie in liebevollem Tonfall.

„Du kennst mich doch“, antwortete er mit leiser kratziger Stimme. „ich bin immer pünktlich.“ Ein schelmisches Grinsen zog über sein Gesicht und Sakura lachte.

„Ich bin froh, dass du deinen Humor anscheinend nicht verloren hast.“ Sakura beugte sich zu ihm hinunter und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich bin froh, dass du endlich wieder bei uns bist.“

Die Tür öffnete sich mit einem Knall und die Hokage stand in der Tür und stürmte auf Kakashis Bett zu. Sakura wich zurück und ließ sie durch. Sofort begann Tsunade Kakashi mit Fragen zu löchern die dieser mit schwacher Stimme kurz und knapp beantwortet. Nach einer kleinen Weile klopfte sie ihm liebevoll auf die Schulter und sagte: „Ich bin froh, dass du wieder da bist. Ohne dich wäre es doch etwas langweilig geworden.“ Kakashi antwortete mit einem kurzen Nicken.

Tsunade wandte sich Sakura und Amaya zu, ein Lächeln zierte ihr Gesicht.

„Es geht ihm ganz gut.“ Und im Vorbeigehen klopfte sie auch Sakura auf die Schulter und blickte sie anerkennend an. „Man merkt, dass du bei der besten gelernt hast.“, flüsterte sie ihr leise zu und verschwand aus dem Krankenzimmer. Amaya war augenblicklich wieder auf der Matratze und fragte ihren Vater darüber aus, ob er sie gehört hätte oder ob sie ihm die ganzen Geschichten noch einmal erzählen sollte. Kakashi lächelte nur stumm als Amaya, ohne eine Antwort abzuwarten, zu erzählen begann. Sakura ließ sich wieder in den Stuhl fallen und hörte abermals ihrer Tochter beim Erzählen zu.
 

Nach einer Weile fielen Kakashis Augen zu und seine Atmung wurde langsamer. Mit verwirrtem und leicht panischem Blick sah Amaya ihre Mutter an.

„Keine Sorge“, flüsterte diese. „Er schläft nur. Du hast ihn ziemlich erschöpft durch deine ganzen spannenden Geschichten.“ Liebevoll fuhr Sakura ihr durchs Haar. „Lass uns nach Hause gehen.“

Amaya nickte stumm und stieg vorsichtig von Kakashis Bett herunter. Leise schlossen die beiden die Tür hinter sich und gingen den Gang hinunter. Im Treppenhaus kam ihnen ein rothaariger Mann entgegen und Sakura blieb wie angewurzelt stehen.

„Sasori…“, flüsterte sie leise. Eine paar Stufen unter ihr blieb er stehen und sah sie lächelnd an.

„Hallo Sakura. Und hallo Amaya.“

„Ich, ich…“ Sakura fand keine Worte dafür, dass sie so lange nicht mehr bei ihm gewesen war.

„Ich weiß.“, antwortete Sasori auf ihre unausgesprochenen Worte. „Du hast mich nicht vergessen“ Sakura nickte stumm.

„Es ist nur…“

„Kakashi. Ich weiß.“ Ein Lächeln zog sich über Sasoris Gesicht. „Du kümmerst dich um ihn. Ihr seid schließlich eine Familie.“

„Papa ist aufgewacht!“, platzte auf einmal Amaya dazwischen. Die pure Freude stand in ihrem Gesicht. Sasori wandte sich ihr zu.

„Das ist ja wunderbar! Hast du deiner Mama geholfen ihn gesund zu machen?“ Amaya nickte stolz.

„Aber dann ist er eingeschlafen. Er war wohl sehr müde, trotz dass er so lange geschlafen hat.“ Sasori gluckste bei diesen Worten und auch Sakura schlich ein Lächeln auf das Gesicht.

„Wir müssen jetzt nach Hause gehen.“, sagte sie an die beiden gewandt. „Wir sind schon seit heute Morgen hier und Amaya muss morgen wieder auf die Akademie.“ Sasori nickte.

„Dann wünsche ich dir einen guten Nach-Hause-Weg, Amaya. Und dir, Sakura, das wir uns bald wieder sehen.“ Er begann die Treppen hochzusteigen und als er auf ihrer Höhe war flüsterte er: „Ich warte auf dich.“

Mit roten Wangen stieg Sakura gemeinsam mit Amaya die Treppen hinunter und verließ das Krankenhaus. Alles würde gut werden, dessen war sie sich sicher.
 

Zuhause angekommen rannte Amaya wie ein Wirbelwind durch das Haus. Hinata steckte ihren Kopf erstaunt aus der Küche als die Kleine zu ihr angerannt kam.

„Papa ist wach!“, rief ihr Amaya freudestrahlend entgegen. Ein langer Blick aus blassen Augen ließ Sakura einen Schauder über den Rücken laufen. Sie wandte den Blick ab. Sie konnte sich jetzt nicht damit auseinandersetzen. Der Tag war bis jetzt so gut verlaufen sie würde sich dadurch nicht einen der letzten Tage mit Amaya, als Mutter, zerstören lassen.

Nach dem Abendessen und ein paar Spielen ging Amaya schlafen und Sakura und Hinata waren allein.

„Du weiß was das heißt, oder?“, fragte Hinata leise. Sakura nickte stumm. Sie versuchte verzweifelt die Tränen zurückzuhalten.

„Wir werden Ende der Woche aufbrechen. Du musst es ihr nur vorher…“

„Nein!“ Das Wort hallte durch den Raum und Hinata sah sie erstaunt an. „Du kannst Kakashi nicht direkt nach seinem Erwachen seine Tochter nehmen.“, fuhr Sakura fort. „Er ist zwar wach aber lange noch nicht gesund. Amaya ist sein ein und alles. Du kannst sie ihm nicht wegnehme. Nicht jetzt.“ Tränen stiegen ihr in die Augen als sie Hinata fixierte. Diese seufzte auf.

„Sakura… Du wusstest vorher dass ich sie mitnehmen würde. Dass sie Kakashi verlassen muss.“ Eisern war ihr Gesichtsausdruck. Sakura wusste das sie es nicht böse meinte sondern nur ihre Tochter beschützen wollte.

„Ich weiß… aber kannst du nicht noch ein wenig bleiben? Nur eine Woche… oder zwei.“

Hinata seufzte. „Na gut. Ich bleibe noch eine Woche, aber dann werde ich gehen. Mit Amaya.“

Sakura nickte und erhob sich. Langsamen Schrittes ließ sie Hinata allein zurück und ging in ihr Schlafzimmer. Immerhin hatte sie noch eine Woche.
 

Kakashi erholte sich von Tag zu Tag mehr. Jede freie Minute die Amaya hatte verbrachte sie mit ihrer Mutter und ihrem Vater im Krankenhaus. Sie wusste nicht das es die letzte Woche war die sie mit ihren Eltern zusammen war. Weder sie noch Kakashi. Sakura brachte es nicht übers Herz es den beiden zu sagen. Sie konnte sich nur dunkel ausmalen wie Kakashi reagieren würde.

Es waren noch zwei Nächte bis Amaya gehen würde als sich Sakura zu Hinata setzte.

„Ich kann es ihr nicht sagen.“ Sie legte den Kopf in ihre Hände. Behutsam legte Hinata ihr eine Hand auf die Schulter.

„Ist in Ordnung. Ich werde es tun.“ Stumm liefen Sakura die Tränen über die Wangen.

Am nächsten Morgen ließ sie Amaya wieder nicht in die Akademie sondern nahm sie mit zu Kakashi. Den ganzen Tag wollte sie auskosten. Sie spielten, lachten und erzählten. Außer ihr wusste niemand dass es das letzte Mal sein würde. Als der Tag sich dem Ende neigte und die Sonne rotes Licht in das Krankenzimmer warf verabschiedete Kakashi sich von seiner Tochter. Sakura unterdrückte die Tränen, er sollte es nicht merken. Kakashi war immer noch nicht wieder gesund und diese Nachricht würde ihn zerstören.

Hand in Hand ging sie mit Amaya nach Hause. Dort durfte Amaya machen was sie wollte. Sakura machte mit. Hinata ließ sich nicht blicken und dafür war Sakura ihr sehr dankbar. Als es schon tiefe Nacht war schlief Amaya in Sakuras Armen ein. Vorsichtig trug diese ihr Kind ins Bett. Dann fing sie an ihre Sachen zu packen und in einen Rucksack zu stecken. Als auch das erledigt war setzte Sakura sich an Amayas Bett und beobachtete ihre Tochter. Die Zeit verging wie im Flug und sie schreckte auf als Hinata ihre Hand auf ihre Schulter legte.

„Es ist so weit.“, sagte sie nur leise. Sakura nickte und stumme Tränen liefen ihr aus den rotgeweinten Augen. Vorsichtig hob sie Amaya aus dem Bett und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn bevor Hinata die Kleine in ihre Arme schloss.

„Tsunade weiß Bescheid.“, sagte Hinata und blickte Sakura fest in die Augen. „Ich danke dir für alles was du für mich getan hast, Saku.“ Hinatas Stimme brach. „Es tut mir Leid.“

Liebevoll strich Sakura Amaya über das vom Schlaf zerzauste Haar. „Pass auf sie auf. Sie ist mir das liebste auf der Welt.“ Hinata nickte als Antwort und verschwand.

Sakura brach zusammen. Es war zu viel. Man hatte ihr die Tochter genommen. Sie raffte sich auf und mit lautem Schluchzen rannte sie in Richtung Krankenhaus. Dort die Treppen hinauf den Flur entlang und in ein Krankenzimmer. Die Tränen wollten nicht aufhören aus ihren Augen zu laufen, auch nicht als sie der rothaarige Mann endlich in die Arme geschlossen hatte. Laut klagte sie ihm ihr Leid und er hielt sie einfach nur fest. Strich ihr über das Haar und gab ihr das Gefühl nicht komplett verloren zu sein. Irgendwann schlief sie vor Erschöpfung ein.

Am nächsten Morgen ging es ihr zwar nicht besser aber immerhin hielten sie immer noch die starken Arme von Sasori umfangen. Leise erhob sie sich und er folgte ihr. Stumm ergriff sie seine Hand und drückte sie fest. Hand in Hand machten sie sich auf den Weg zu Kakashi.

Vor seinem Zimmer trafen sie auf Tsunade die die Hände rang.

„Ich dachte er wüsste es bereits.“ Voller Panik sah Sakura sie an, löste ihre Hand aus Sasoris und stürzte auf die Zimmertür zu. Doch schon bevor sie sie öffnete wusste sie es. Ahnte sie was sie vorfinden würde. Sie zog die Zimmertür auf und blickte hinein.

Das Zimmer war leer.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo... Da ist es endlich. Nach langem Warten.
Es tut mir wirklich leid. Aber ich hatte nicht wirklich den Sinn (und auch nicht die Zeit) weiter zu schreiben.
Ich versuche jetzt in (auf jeden Fall kürzeren und) regelmäßigeren Abständen die Geschichte zu vervollständigen...

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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2015-07-15T15:16:10+00:00 15.07.2015 17:16
Arme Sakura! Und hoffentlich kommen Sasori und Sakura doch noch zusammen :) Na jedenfalls bitte mach schnell weiter und ich freue mich schon wenn es weiter geht^^

Bis dahin,
deathy
Von:  LadyKagura
2015-07-01T12:30:34+00:00 01.07.2015 14:30
q.q das ist so traurig. Arme Sakura
hoffentlich geht es Kakashi gut. Ich hab schon fast die Befürchtung, dass er den beiden hinterher ist.

freu mich auf jeden Fall auf das nächste Kapitel. ^^
Von:  Hidan_1975
2015-05-03T16:57:54+00:00 03.05.2015 18:57
stimme den anderen zu ;)

Von: abgemeldet
2015-03-16T19:00:36+00:00 16.03.2015 20:00
Schreib bitte bitte bitte bitte bitte bald weiter >.<
Von:  bella-swan1
2015-03-04T19:40:02+00:00 04.03.2015 20:40
Super Kapi.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
Lg.
Antwort von:  Schrabbel
05.03.2015 18:06
Danke schön :)
Von:  -Sorvana-
2015-03-01T20:29:51+00:00 01.03.2015 21:29
Endlich es ging weiter *-*
Verständlich, immerhin machen die Autoren das hier Hobbymäßig da kann man nicht erwarten das es immer regelmäßig kommt und das man auch länger warten muss. Wenn du es natürlich hinbekommst und mit deiner Zeit vereinbaren kannst, dann ist das natürlich super :)
Lass dir Zeit und das Kapitel war super, ich freue mich schon was das nächste :)

Liebe Grüße
Sorvana
Antwort von:  Schrabbel
02.03.2015 19:49
Danke schön ^^
Ich bin das nächste schon am schreiben.
Von: abgemeldet
2015-02-28T14:19:51+00:00 28.02.2015 15:19
Endlich^^ Das war ein super tolles Kapitel :D ich freu mich schon riesig auf das nächste kapi ;)
Antwort von:  Schrabbel
02.03.2015 19:48
Danke schön ^^
Ich beeile mich.
Von:  Namisa
2015-02-28T06:53:35+00:00 28.02.2015 07:53
Hab mir grad die Story durch gelesen die Hammer 👍
Antwort von:  Schrabbel
02.03.2015 19:48
Vielen Dank ^^
Von:  fahnm
2015-02-27T21:39:49+00:00 27.02.2015 22:39
Spitzen Kapitel^^
Antwort von:  Schrabbel
27.02.2015 22:53
Danke schön ^^
Von:  kolimo_132
2015-02-27T20:13:46+00:00 27.02.2015 21:13
Wooohooooo
ich hab schon gedacht es geht garnicht mehr weiter 😢
wieder klasse Kapitel.
Bitte lass mich nicht wieder so lange warten sonst muss ich wieder weinen 😢😀
Antwort von:  Schrabbel
27.02.2015 22:53
Jaha.......
Tut mir echt leid.
Ich habe es nicht vor.
Danke für deinen Kommi


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