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春の価格 - Haru no kakaku

Der Preis des Frühlings - Kashi/Tenzou friendship
von

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Hallo zum ersten Kapitel von Haru no kakaku :)
 

Wichtig!

Ich werde in dieser Story insgesamt 3 Zeitlinien aufgreifen.

Die Erste ist NORMAL geschrieben und handelt in der eigentlichen Gegenwart der Geschichte (ab dem 21.Mai).

Die Zweite ist FETT geschrieben und handelt von der, ich nenne sie jetzt mal mittleren Vergangenheit der Geschichte (ab dem 13.Mai).

Die Dritte ist KURSIV geschrieben und ist die absolute Vergangenheit und setzt am eigentlichen Beginn der Geschichte an (ab dem 6.Mai).
 

Ich hoffe, so sind die Zeitsprünge einfacher zu verstehen :)
 

Und jetzt; viel Spaß mit dem 1. Kapitel!
 

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Kapitel 1

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–––––––––––21.Mai–––––––––––
 

„Kakashi...“

Tsunade stöhnte ergeben.

„Du kommst irgendwann noch einmal zu deiner eigenen Beerdigung zu spät.“

Der Beschuldigte kratzte sich verlegen am Hinterkopf und wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, als er barsch von der Hokage unterbrochen wurde.

„Ich will deine Entschuldigung gar nicht erst hören. Zumal ich kaum glaube, dass sich Tenzou mit dir zusammen auf dem Weg des Lebens verlaufen hat, mmh?“

Ein provokanter Blick traf den Angesprochenen, der aber nur abwehrend die Hände hob.

„Und überhaupt... ich habe gesagt KLEINE Spaziergänge... und du rennst wieder durch das ganze Dorf! Du bist noch längst nicht wieder gesund, mein Lieber“

Wissend, eh auf taube Ohren zu stoßen, seufzte die Sannin schließlich und wies Kakashi an, sich auf die Liege im Behandlungszimmer zu setzen. Im Hokage-Turm waren die beiden Männer lediglich auf Shizune getroffen, die sie ans Krankenhaus verwies. Tsunade konnte es sich eigentlich noch kaum leisten, das Spital zu verlassen. Der harte Winter hatte eine Depressions- und Grippewelle in noch nie da gewesenem Ausmaß ausgelöst.

„Wie fühlst du dich heute?“ kritisch musterte sie den Jonin, ehe dieser zur Antwort ansetzte.

„Gut“ war die schlichte Aussage. Genervt verdrehte die Blondhaarige die Augen, ging aber nicht weiter darauf ein, sondern begann mit geübten Händen die Verbände zu lösen.

„Hat dir Kyuubi inzwischen Probleme bereitet? Oder sich in irgend einer Weise gezeigt?“ Tsunade begutachtete den Heilungsprozess der Wunden, die sich kreuz und quer über den Oberkörper des Kopierninjas zogen. Kleinere hatte sie bisher problemlos behandeln und verschwinden lassen können, doch ein paar Größere machten ihr noch Sorgen. Ohne Narben würde der Jonin dieses Mal nicht aus der Sache raus kommen. Rücken und Brust waren besonderes betroffen.

Tenzou kannte die Verletzungen seines Senpais zwar bereits, zog aber scharf die Luft zwischen den Zähnen durch, als er erneut deren Ausmaß ausmachte. Insgeheim fragte er sich, wie der Mann überhaupt eine angenehme Schlafposition finden konnte. Da war ja kaum noch ein Fleckchen heil.

Die Erläuterung des Verwundeten auf die Frage der Hokage hin riss ihn wieder aus seinen Gedanken.

„Nein, noch gar nicht. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, den Kyuubi nie in mir getragen zu haben.“

Tsunade quittierte die Aussage mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln, ehe sie fort fuhr.

„Ich weiß zwar nicht, was das zu bedeuten hat, aber ich stufe das momentan als gut ein. Mir ist es immer noch nicht gelungen, eine Möglichkeit zu finden, den Kyuubi wieder auf Naruto zu übertragen.“

Die beiden Shinobi hatten zwar bereits mit der Antwort gerechnet, ließen dennoch enttäuscht die Schultern hängen. Nicht, dass sie ihre gegenseitige Anwesenheit nicht zu schätzen wüssten. Aber Tenzou sollte auf Befehl der Hokage hin Tag und Nacht über den Kopierninja wachen, um im Falle eines Ausbruchs des Neunschwänzigen den Bijuu wieder zu versiegeln. Eine solch permanente Überwachung schlug sehr schnell auf das Gemüt, zudem nagte die Ungewissheit an ihnen allen. Ungewissheit darüber, was Kyuubi mit dem Körper des Trägers anrichten könnte und Ungewissheit darüber, welche dem Dorf möglicherweise gefährlich werdenden neuen Möglichkeiten sich ihm dadurch auftun könnten. Was erschwerend hinzu kam war die Tatsache, dass Narutos Körper auf das Fehlen des Dämons sehr empfindlich zu reagieren schien. Offenbar war nach der jahrelangen Symbiose eine gewisse Abhängigkeit entstanden. Tsunade konnte sich gut vorstellen, dass auch der Fuchsdämon Probleme mit seinem neuen Gefängnis hatte, was ihn entweder schwächen oder aggressiv machen könnte...

„Hast DU schon mal versucht, Kontakt mit ihm aufzubauen?“

Kakashi hob überrascht den Kopf. Bisher war er nicht mal auf den Gedanken gekommen, es überhaupt zu probieren.

„Nein“ Antwortete er schließlich wahrheitsgemäß.

„Ich wüsste nicht einmal, wie ich es versuchen sollte.“

Die Sannin überlegte einen Moment.

„Hayate!!“ brüllte sie schließlich. Ein kränklich wirkender Mann erschien im Türrahmen und verbeugte sich leicht vor der Hokage.

„Sie wünschen?“

„Ich brauch Naruto.“

„Aber den haben Sie doch gerade heim gesch...“

„Dann hol ihn wieder!“ Fuhr sie den Shinobi an.

Mit einem kurzen Nicken war er wieder verschwunden. Als Tsunades Untergebener hatte man es nicht leicht.

Die Gedanken der Hokage wanderten mittlerweile wieder an die Anfänge des ganzen Desasters zurück. Vor einer knappen Woche kehrten Team 7, Asuma und Tenzou von einer Mission zurück, die niemals solche Ausmaße hätte annehmen dürfen. Was als normale C-Mission begann, endete in einem blutigen Massaker. Tsunade erinnerte sich nur noch zu gut daran, wie geschockt sie reagiert hatte, als die Gruppe ihr Büro betrat...
 

–––––––––––13.Mai–––––––––––
 

„Nichts als Papierkram!!!“ fauchte die Sannin erbost. Verzweifelt schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen. Das war ja nicht zum Aushalten. Ein sehnlicher Blick streifte ihre mittlerweile geleerte Sakeflasche. Das schrie nach Änderungsbedarf.

„Shizune!!!“ Die fordernden Worte schienen ungehört zu verhallen.

„Verdammt, Shizune! Ich brauch Sake!“ Als noch immer keine Reaktion erfolgte, stand die temperamentvolle Frau so heftig von ihrem Stuhl auf, dass dieser scheppernd hinter ihr aufschlug.

Mit großen Schritten marschierte sie Richtung Tür. Dann würde sie sich ihren Alkohol eben selber besorgen, dachte sie missmutig.

Dass es dazu nicht kommen sollte, merkte sie bereits wenige Augenblicke später. Noch ehe sie selber nach dem Türknauf greifen konnte, wurde dieser nach unten gedrückt und die Tür wurde aufgestoßen. Schnell war ihr Zorn verraucht, als sie erkannte, wer eintrat. Stattdessen machte sich Besorgnis breit. Mit einer groben Handbewegung fegte sie achtlos ein paar Bücher und Manuskripte vom Tisch, die polternd auf den Boden knallten.

„Schnell, leg ihn hier drauf. Und...“ Sie hielt inne. Weitere Personen waren durch die Tür getreten. Tsunade zog scharf die Luft ein.

„Was...“

„Ts... Tsunade-sama...“ keuchte Kakashi. Seine Stimme war schwach. Ein starker Hustenanfall unterbrach seine Rede.

„Er muss sofort ins Spital! Und Naruto und Genma auch! Himmel, eigentlich müsst ihr alle in Behandlung! Warum seid ihr überhaupt hierher gekommen?!“ Wütend packte sie Tenzou am Arm, der den Kopierninja stütze, um ihn mit sich zu ziehen.

„Tsunade-sama...“

„Das war bestimmt wieder eine deiner Ideen, oder, Kakashi?“ Wetterte die Blonde weiter.

„Ich hätte mir denken sollen, dass es so ausgeht. Ich...“

„Tsunade!“ Der Sharinganträger klang weiterhin schwächlich. Doch ein drohender und bestimmender Unterton ließ die Hokage innehalten. Sie wusste, dass der Grauhaarige Krankenhäuser hasste. Aber er würde nie seine Mitstreiter dadurch gefährden. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht. Unsicher glitt ihr Blick durch die Shinobi vor ihr. Sie sahen alle verdammt müde und traurig aus.

„Tsunade-sama...“ Setzte Kakashi nochmal an „...für Genma kommt jede Hilfe zu spät...“ Erst jetzt fiel der Sannin auf, dass Genma nicht mehr atmete. Sie hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei der Mission gehabt. Doch damit hatte sie nicht gerechnet. Ungläubig nahm sie den toten Körper von Asumas Rücken und betrachtete ihn genauer.

„...und Naruto ist, soweit wir es beurteilen können, nur bewusstlos.“ Erläuterte der schwächelnde Shinobi weiter.

Einen Moment lang wurde es still im Büro der Hokage. Ob aus Ehrfurcht vor dem Toten oder weil niemand wusste, was er sagen sollte, war unklar.

„Und?“

Kam es schließlich leise von Tsunade.

„Du bist noch nicht fertig, oder?“ Sie musste nicht mal ihren Kopf drehen, um zu sehen, wie Kakashi den Kopf schüttelte. Unheil ahnend biss sie sich auf die Lippe.

„Was ist mit Naruto passiert?“

„Das.... das Siegel ist gebrochen...“  Der Jonin konnte sich nicht mehr länger auf den Beinen halten. Schwindel stieg in ihm auf, schwarze Punkte tanzten vor seiner Sicht. Erschöpft sackte er in sich zusammen, sein Atem ging stoß weise. Tenzou fing ihn gerade noch rechtzeitig auf und lehnte ihn vorsichtig an die Wand. Sofort war die Medic-Nin bei ihnen.

Sie musterte besorgt die vor Schmerz fest zusammengekniffenen Augen des Mannes und studierte aufmerksam die Verletzungen. Sie waren schwer. Ein Griff an die Stirn bestätigte ihr, dass er hohes Fieber hatte. Rasch formte sie ein paar Fingerzeichen, woraufhin ein grünes Glimmen um ihre Hände erschien. Behutsam legte sie sie auf seinen Brustkorb.

„Kakashi, ganz gleich, was passiert ist, du kannst es mir immer noch erzählen, wenn du behandelt wurdest. Ein toter Shinobi reicht mir“ Befahl sie energisch. Ihre Stimme war zwar weich, duldete jedoch keine Widerrede.

Ärgerlich stellte sie fest, wie sich die Hand des mit dem Bewusstsein kämpfenden Mannes zitternd und doch kräftig um ihren Arm schloss, auch wenn es unsagbare Schmerzen mit sich zu ziehen schien.

„Keine Widerrede!“

„Hokage-sama, bitte... er...“

„Er stirbt! Siehst du das denn nicht? Ich muss ihn behandeln!“

„Ist – ist schon gut...“ Keuchte der Hatake.

„Aber – aber nicht ins Spital. Es ist schon gefährlich genug, dass ich überhaupt hier bin...“

Tsunades Augenbrauen wanderten verwundert nach oben.

„Was...“

„Ich...“ Die Hand, die den Arm der Hokage umschlossen, löste sich und zog stattdessen sein Shirt empor. „...bin der neue Jinchuuriki des Kyuubi...“

Ein schwarzes Siegel kam auf dem malträtierten, entblößten Bauch zum Vorschein.

Wäre die Situation nicht so verdammt ernst gewesen, so hätte sie sicherlich einige zum Schmunzeln gebracht.

Die Hokage war sprachlos. So etwas passierte nicht oft. Eine kleine Ewigkeit starrte sie mit offenem Mund auf den muskulösen Körper des Mannes vor sich, ehe sie verwirrt anfing zu stottern.

„Aber... das... was...“

„Ich werde Ihnen nachher alles erklären, Hokage-sama. Aber jetzt sollten wir Kakashi-senpai und Naruto erst einmal irgendwo hinbringen, wo sie im Falle eines Falles keine Gefahr darstellen können. Wir wissen noch nicht, wie und ob der Kyuubi auf die Veränderung reagiert. Außerdem braucht Kakashi-senpai dringend medizinische Hilfe, Sakura hat zwar schon ihr Bestes gegeben, aber ohne die geeignete Ausrüstung konnte sie leider nicht genug ausrichten.“

Tsunade brachte nicht mehr als ein zustimmendes Nicken zustande. Gemeinsam mit Tenzou half sie dem schwer angeschlagenem Shinobi wieder auf die Beine, der schmerzhaft die Augen zusammen kniff, jedoch nichts weiter dazu sagte. Die Sannin spürte mit wachsender Sorge die Wärme, die der Hatake ausstrahlte.

„Wir bringen dich jetzt ins Spital, Kakashi. Und was deine Bedenken angeht: Tenzou ist schon mit dem Bijuu fertig geworden, als er noch in Naruto steckte. Dann schafft er es dieses Mal auch wieder. Einen zu weiten Transportweg würdest du in deinem Zustand wohl nicht überstehen. Sobald du stabil bist, werden wir dich gesondert unterbringen. Also keine Widerrede!“

Selbst wenn der Grauhaarige die Kraft dazu gehabt hätte, so hätte er der Hokage nicht widersprochen. Er konnte zwar sehr stur und durchsetzungsvermögend sein, aber es gab Momente, in denen man der Kunoichi besser nicht die Stirn bot.

Willenlos ließ er sich abtransportieren. Noch auf dem Weg in das Krankenhaus übermannte ihn die erlösende Dunkelheit und zog ihn mit sich mit.
 

–––––––––––21.Mai–––––––––––
 

„Du wolltest mich nochmal sprechen, Obaa-chan?“

Schreckte eine jugendliche Stimme Tsunade aus ihren Gedanken. Verärgert über ihren gehassten Spitznamen stierte sie zur halb geöffneten Zimmertür, aus der ein Blondschopf lugte und frech grinste. Als er die restlichen Zimmerinsassen entdeckte, wurde sein Gesichtsausdruck jedoch etwas besorgt.

„Stimmt etwas nicht mit Kakashi-sensei?“

Noch immer bereitete ihm der Anblick des malträtierten Körpers Unbehagen, trug er doch Mitschuld daran. Obgleich er wusste, dass sein Sensei deswegen keinen Groll gegen ihn hegte, zögerte er, einzutreten. Erst ein aufmunterndes Lächeln des Shinobis ermutigte ihn, die Tür ganz auf zu stoßen und sich vor das Bett zu stellen.

„Nein, mir geht es den Umständen entsprechend gut.“ Beruhigte Kakashi seinen Schüler.

„Wir wollten nur versuchen, mit dem Kyuubi zu kommunizieren. Und da du ihn schon ein wenig länger kennst, kannst du mir vielleicht verraten, wie ich Kontakt mit ihm aufnehmen kann?“

„Mmh.“ Naruto legte für einen Moment den Kopf schief, schien nachzudenken.

„Ich habe selber ziemlich lange gebraucht, um mit ihm reden zu können. Anfangs hat er nur selber zu mir gesprochen.“

„Du meinst, es könnte längere Zeit in Anspruch nehmen, ehe es mir gelingt?“

Der Chaosninja nickte. Mit ernsten Worten fuhr er fort.

„Und wir sollten einen sichereren Ort aufsuchen. Kyuubi kann sehr überzeugende Argumente bringen....“

Er musste seinen Satz nicht zu Ende führen. Die im Raum Anwesenden wussten auch so, dass der Bijuu jede sich ihm bietende Möglichkeit wahrnahm, seinem Gefängnis zu entkommen. Sie würden ihre Versuche abseits von den Mauern Konohas unternehmen müssen.

„Tenzou, du begleitest die Beiden. Ich werde euch noch Sakura mit schicken. Kakashi, Naruto, schafft ihr es, eine weitere Strecke fußläufig zu bewältigen?“

„Hai“

„Was glaubst du denn, Obaa-chan?!“

Insgeheim musste Konohas Oberhaupt schmunzeln. Die Beiden würden sich nie ändern. Schwäche zuzugeben war bei ihnen keine Option.

„Gut. Ich werde es als zweitägige Mission tarnen. Wir können es uns nicht leisten, dass jemand aufmerksam und neugierig wird.“ Erklärte sie und verband noch rasch die letzten Wunden Kakashis.

„Ihr startet um zwei vor den Toren Konohas. Ich werde alles Restliche in die Wege leiten.“

Ihre Untergebenen bestätigten die Befehle und verließen schließlich das Zimmer.

Zurück blieb eine nachdenkliche Tsunade. Der Kopierninja hatte immer noch starke Schmerzen und Fieber, vermutlich ausgelöst durch die fremdartige Belastung.

Sein Körper wehrt sich gegen den Kyuubi...

Ihr Blick glitt zu dem Fenster. Sonnenstrahlen fielen hinein und tauchten den Raum in warme Farben. Die Kunoichi lächelte. Doch nur kurz. Schnell wichen die glücklichen Züge einem ernsten. Sie musste noch unbedingt eine Möglichkeit finden, das Geschehene rückgängig zu machen. Sie belegte sich selbst mit bösartigen Beschimpfungen, als sie zurück dachte. Wenn sie damals gewusst hätte, was daraus resultiert, hätte sie sicherlich ein anderes Team auf die Mission geschickt...
 

–––––––––––6.Mai–––––––––––
 

„...die Saat...“

„...dringend mehr Medikamente, sonst...“

„...Selbstmordrate...“

„...ist überfüllt! Die Krankenschwestern...“

„...die Hühner legen...“

„...Vieh wird krank! Es kann...“

„...Absatzzahlen sinken rapide...“

Tsunade war noch nie ein geduldiger Mensch gewesen. Noch nie. Auch die Ausübung der Tätigkeit als Hokage hatte nichts an der Sache geändert. Sicherlich, sie hatte gelernt, ihre Emotionen ein wenig besser im Griff zu haben, aber eines war durchaus gleich geblieben: Sollte sich auf ihrer Stirn langsam aber sicher eine dicke Ader abzeichnen, so blieben einem zwei Möglichkeiten. Entweder sofort verstummen oder so schnell rennen, wie man nur konnte.

Da die Unzahl an Bittstellern und Provokateuren, die sich seit längerer Zeit regelmäßig vor der Tür zu ihrem Büro sammelten, in keiner auch nur entferntesten Weise die Warnzeichen einer baldigen Explosion ihrerseits richtig deuten konnten, steckte sich Shizune wohlwissend die Finger in die Ohren und wartete. Hayate saß neben ihr und zählte symbolisch mit den Fingern von fünf bis null. Zündung.

„WENN HIER NICHT BALD MAL RUHE IST, LASS ICH DAS GEBÄUDE RÄUMEN!!!“

Die unbändige Wut eines wilden Stieres im Gesicht tragend, donnerte die Blondhaarige ihre Drohung über die Leute hinweg. Binnen Sekunden versiegte der Beschwerde und Protesteschwall. Nur ein kleines Kind weinte irgendwo vor Schreck und ein älterer Herr, der in der Nähe der Godaime stand, betrachtete perplex seine zersprungenen Brillengläser.

Wortlos schob Tsunade den Menschenpult vor ihrem Büro beiseite und knallte ein wenig lauter als üblich die Tür hinter ihr zu.

Shizune seufzte ergeben. Sie konnte die Hokage ja verstehen. Bereits seit mehreren Wochen wurde sie regelrecht belagert und mit Problemen überhäuft, die der strenge Winter mit sich brachte. Sie tat ihr Bestes, um dem Herr zu werden, aber gegen solche Naturgewalten war selbst sie machtlos.

„Ich werde dann mal wieder eine Liste mit ihren Anliegen anfertigen und sie später Tsunade vorlegen... wenn nicht mehr die Gefahr besteht, von ihr zerfleischt zu werden.“

Hayate nickte ihr nur mitleidig zu. Die angespannte Lage in Konoha belastete sie alle.
 

Ein paar Stunden später stierte die blonde Kunoichi angestrengt auf den Berg von Akten vor sich, als ihre Konzentration jäh von einem lauten Puffen zerrissen wurde. Ärgerlich rümpfte sie die Nase und wedelte ein wenig Rauch weg.

„Kakashi, du bist...“

Mal wieder zu spät, wollte sie dem Shinobi vorwerfen, als ihr Blick zur Wanduhr glitt.

„Shizune!“

Ein dunkelhaariger Schopf lugte ein wenig eingeschüchtert zur Tür hinein.

„Ja, Hokage-sama?“

„Wir brauchen neue Batterien für die Wanduhr. Sie ist stehen geblieben.“ Meinte sie nüchtern.

„Aber die habe ich erst vor einer Woche gewechselt...“

„Dann wechsle sie noch mal!“

Shizune gab irgend ein bestätigendes Gebrummel von sich und verschwand wieder.

„Bei allem Respekt, Hokage-sama... das wäre glaube ich nicht nötig gewesen.“

„Dann komm das nächste Mal gefälligst unpünktlich“ Brummelte Tsunade „ich hab jetzt noch nicht mit dir gerechnet.“

Der Kopierninja räusperte sich. Ob aus Ärger, Belustigung oder Verlegenheit konnte die Godaime nicht raushören.

„Wie sieht es derzeit aus?“ Lenkte er ab.

„Schlecht, Kakashi, schlecht...“ Die Shinobi vergrub erschöpft ihr Gesicht in den Händen. Anschließend betrachtete sie missmutig die Berge an Papier, die sich auf ihrem Schreibtisch stapelten. Die meisten Schriftstücke trugen Shizunes Handschrift, aber auch die von Bewohnern aus Konoha waren unter ihnen zu finden.

„Täglich werden es mehr Probleme... dieser verfluchte Winter. Die Bauern können die Saat nicht rechtzeitig ausfahren, das Vieh hat nicht mehr genügend Futter. Milch, Fleisch und Pflanzenproduktion sinkt, immer mehr Leute erkranken. Um nur einen Bruchteil zu nennen.“

Der Hatake war mittlerweile an den Tisch getreten und studierte aufmerksam die Listen, die von der Gehilfin Tsunades angefertigt worden waren. Es waren verdammt viele.

„Das muss ein Ende haben. Aber mir sind die Hände gebunden. Gegen die Natur kann ich nichts ausrichten“ Resigniert angelte sie sich den nächsten Zettel und begann, ihn in Missionen einzuteilen, um wenigstens einen Teil der Malheure in den Griff zu bekommen.

Kakashis Blick blieb an einer Mappe hängen. Sie beinhaltete mehrere Steckbriefe über unterschiedliche Shinobi. Über jedem Foto prangte ein dickes, rotes 'Vermisst'. Sein Interesse für die Akte war der Blondhaarigen nicht entgangen.

„Eigentlich geht es dich ja nichts an, aber...“

„Stimmt das Gerücht doch, dass in letzter Zeit immer mehr Shinobi verschwinden?“

Tsunade nickte und legte für einen kurzen Moment ihre Arbeit beiseite.

„Momentan wird noch davon ausgegangen, dass sie vor dem Winter flüchten.“

„Momentan?“

„Ja...“ Der Kopierninja beobachtete, wie sein Gegenüber tief einatmete. „Aber deswegen bist du nicht hier. Ich hab eine Mission für dich.“

Nach kurzem Suchen zog sie eine Schriftrolle aus dem Papier Wirrwarr und überreichte sie dem Grauhaarigen. Wortlos griff er nach ihr und las sie durch, während die Hokage weitersprach.

„Die Medikamente gehen uns aus. Du musst zusammen mit Naruto und Sakura nach Yuki-sen reisen, im dortigen Hafen legt in zwei Tagen ein Frachter mit den Arzneimitteln an. Holt sie ab und bringt sie her. Ich habe leider kaum noch Kräfte zur Verfügung, da viele bereits selber auf Mission oder erkrankt sind. Zieht euch warm an. Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe des Schneereiches. Dort dürften noch kältere Temperaturen als hier herrschen.“

Kakashi hatte derweil das Studium seiner Schriftrolle beendet und verneigte sich leicht vor dem Oberhaupt, ehe er sich zum Gehen wand. Er hielt den Türknauf schon in der Hand, als Tsunade ihn noch einmal unterbrach.

„Und versprich mir, dieses Mal keine S-Rank Mission aus einer normalen C-Mission zu machen“

Der erfahrene Shinobi hielt inne und drehte der Hokage bevor er verschwand noch einmal lächelnd den Kopf zu.

„Ich werde mein Bestes geben.“ Versprach er und schloss die Tür.

„Passt auf euch auf“ Murmelte die Kunoichi.

Noch einmal glitt ihr Blick zu der Akte der vermissten Shinobi.

„Passt auf euch auf.“
 

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Kapitel Nr. 1 beendet :D
 

Ich hoffe, es kam zu keinen größeren Verständnisproblemen wegen der Zeitsprünge. Alles wird sich noch nicht geklärt haben damit, aber das ist mit Absicht ;) damit nicht gleich alles bekannt ist.
 

Das nächste Kapitel wird wohl so in einer knappen Woche zu erwarten sein.
 

Über eure Kommentare und Kritik freue ich mich.
 

LG _kuromoko-chan_



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-03-08T17:33:28+00:00 08.03.2013 18:33
Ich frag mich schon wie der Kyuubi in Kakashi kam und was ist mit Naruto???
Auf jeden Fall ist es bis jetzt eine gute FF :)
LG Ivchengirl


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