Zum Inhalt der Seite

Coming Out 2

Anders als du denkst
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fällst du siebenmal, stehe achtmal auf.

Ich habe mich damit abgefunden. Es war schon vorher so, dass keiner auch nur ein Wort mit mir geredet hat und die Mobbingattacken sind auch nichts Neues. Ich bin es gewohnt und lasse es über mich ergehen.

Meine Eltern sind natürlich nicht sehr erfreut darüber gewesen, dass ich ein wenig demoliert nach Hause gekommen bin. Das ist überhaupt das erste Mal gewesen, dass sie sich beide wirklich Sorgen um mich gemacht haben. Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung, dass meine Eltern noch einmal zueinander finden? Ich sehe es zwar nicht so positiv, aber ein kleiner Hoffnungsschimmer hat sich fest in meinem Kopf verankert und den werde ich irgendwie nicht mehr los.

Die Pausen habe ich jetzt wieder für mich alleine und so sitze ich auch heute in meiner Lieblingsecke, weitab von all den anderen Schülern und esse mein Pausenbrot.

Ich versuche mich nicht klein kriegen zu lassen. Okay, Connor will nichts mehr mit mir zu tun haben und auch Nicholas hat nichts mehr von sich hören lassen, aber ich werde damit schon noch irgendwie fertig.

Ich knabbere an meinem Brot und beobachte lustlos die Jugendlichen um mich herum. Wir haben langsam Frühling und das merkt man nicht nur an den paarungswilligen Tieren, sondern auch daran, dass sich neuerdings ziemlich viele Schüler zusammen gefunden haben, bei denen ich niemals auch nur im Traum daran gedacht habe, dass aus denen mal etwas wird.

Das einzig blöde ist, dass ich zurzeit Single bin und es sich wohl auch nicht weiter ändern wird. Zumindest nicht in der nächsten Zeit.

Mein letzter Sex ist auch schon einige Monate her. Vielleicht liegt es daran, dass ich zurzeit ein wenig frustriert bin? Oder es liegt daran, dass ich meinem Exfreund ständig über den Weg laufen muss. Das einzig gute ist, dass er endlich aufgehört hat mich zu mobben, aber jetzt wo er kein Wort mehr mit mir spricht ist das schon ein komisches Gefühl.

Erst da habe ich wirklich gemerkt, wie viel Nicholas mir bedeutet hat. Wir haben wirklich keine gute Zeit miteinander gehabt, aber ich scheine doch mehr für ihn empfunden zu haben, als ich mir eingestehen wollte.

Mein Blick fällt auf Nicholas, der sich mit seinen Freunden unterhält. Ich glaube, er ist in letzter Zeit etwas ruhiger geworden, nicht mehr so aufbrausend. Trotzdem hat er noch eine ziemlich freche Klappe und ein loses Mundwerk, aber es wäre äußerst merkwürdig, wenn er sich so dermaßen verändern würde.

Als würde er wissen, dass ich ihn beobachte, sieht er kurz zu mir und schaut mich an. Hastig wende ich meinen Blick ab. Nach ein paar Sekunden wage ich es wieder ihn anzusehen, aber er geht längst mit seinen Freunden ins Schulgebäude.

„Wieso sagst du ihm nicht, dass du ihn immer noch liebst?“, höre ich hinter mir eine Stimme. Erschrocken drehe ich mich um und sehe direkt in Connor's dunkle Augen. Ich seufze und schüttele den Kopf.

„So ist es doch viel besser. In einer Beziehung machen wir uns nur gegenseitig kaputt.“, erkläre ich ihm meine Bedenken.

Connor setzt sich zu mir und lehnt sich nach hinten. „Aber so ist es doch auch Scheiße, ich meine, wenn du noch Gefühle für ihn hast, dann rede halt noch mal mit ihm!“

Ich sehe Connor zweifelnd an. „Ich kann nicht. Ich habe ihn verletzt und einen total blöden Fehler gemacht!“

„Sollte da nicht irgendwann Gras über die Sache wachsen? Ich meine, man kann doch nicht ewig auf so einer Sache herumreiten? Es gibt wichtigere Dinge im Leben!“

Ich senke meinen Blick. „Es wird aber nicht mehr so sein wie vorher.“

„Hast du dir das nicht immer gewünscht?“, fragt Connor mich verwundert. „Du wolltest doch immer, dass es anders wird!“

„Aber ich glaube, er wird mir nicht mehr vertrauen können. Sein Vater hat sein Vertrauen schon ausgenutzt und ich habe es auch getan!“, gestehe ich deprimiert.

Connor sieht mich schweigend an. Er hebt seine Hand und kratzt sich am Kopf. „Ihr seid beide solche Sturköpfe.“, meint er seufzend.

Ich nicke lediglich. „Was ist mir dir? Geht’s dir gut?“, frage ich Connor.

Er sieht mich von der Seite an und zuckt mit den Schultern. „Ja, schätze schon. Ich mache bald ein Praktikum in einem Tattoostudio. Na ja und ich habe so etwas wie einen Freund.“

„So etwas wie einen Freund?“, frage ich ihn verwirrt und sehe zu ihm. Was meint er denn damit?

„Na ja, er ist halt ein Stricher. Wir treffen uns ab und an. Er will aufhören, weißt du? Wenn ich dann in der Stadt als Tätowierer arbeite, will er mit mir zusammenziehen.“, erklärt er mir.

Entsetzt sehe ich Connor an. „Ein Stricher?“, frage ich ihn fassungslos und mit großen Augen.

„Warum nicht? Er sieht heiß aus! Okay, er ist etwas älter als ich, aber was soll's?“ Connor zuckt mit den Schultern und sieht das scheinbar alles nicht so eng.

„Und du meinst, er meint das alles ernst? Also mit dem Zusammenziehen?“, frage ich ihn zweifelnd.

Connor grinst breit und nickt. „Wir sind seit ein paar Monaten zusammen. Am Anfang war es wirklich nicht einfach und ich war ziemlich eifersüchtig und fertig, wenn er mit anderen geschlafen hat, aber jetzt will er endgültig damit aufhören und sich einen richtigen Job suchen und mit mir zusammenleben.“

Ich nicke langsam und versuche das alles erst mal zu verarbeiten. Das alles ist passiert, seit wir wieder hier sind. Zurück aus London. Ein paar Monate und soviel kann schon passieren.

„Glaubst... glaubst du, dass Nicholas auch...?“, frage ich ihn zögernd.

„Was?“, fragt Connor und sieht mich neugierig an.

„Denkst du, Nicholas ist jetzt inzwischen auch in festen Händen? Hat er einen Freund? Oder eine Freundin?“

Connor verzieht sein Gesicht. „Du siehst ihn doch jeden Tag auf dem Schulhof! Hast du ihn da noch nicht mit jemandem gesehen? Wenn nicht, dann ist er entweder ziemlich gut darin, es niemanden wissen zu lassen oder er geht mit jemandem der oder die nicht von unserer Schule ist!“, vermutet er.

Ob das stimmt? In mir zieht sich alles zusammen, bei dem Gedanken, dass Nicholas inzwischen jemanden gefunden haben könnte.

„Ich muss los. Ach ja, ich nehme es dir nicht mehr übel, was da zwischen uns gelaufen ist. War halt blödes Timing.“, meint Connor und steht auf. Er sieht zu mir herunter und beugt sich vor. „Rede mit ihm, Alan!“

Ich sehe Connor ins Gesicht, ehe er sich von mir abwendet und vom Schulhof schlendert. Ich sehe ihm nach, bis er hinter der nächsten Ecke verschwunden ist.

Ich lehne mich nach hinten, schließe meine Augen und lasse mein Gesicht von der Sonne wärmen.

Ich gebe es nur ungern zu, aber dieser eiskalte, perverse Grobian fehlt mir sehr.

Was bringt es mir, jetzt noch mit ihm zu reden? Wir haben seit ein paar Monaten kein einziges Wort miteinander gewechselt, es sei denn wir haben in der Schule in Projekten zusammengearbeitet. Das war es dann aber auch schon wieder.

Ich lasse meinen Blick über den Schulhof gleiten. Eigentlich sollte ich längst in der Klasse sitzen, es hat bereits geklingelt, aber das ist mir im Moment egal. Was Nicholas jetzt wohl macht? Ob er in der Klasse sitzt oder wieder im Kartenraum schwänzt?

Ich stehe langsam auf und gehe ins Schulgebäude. Ich gehe in die entgegengesetzte Richtung von meiner Klasse, gehe die Treppe hoch zum Kartenraum und bleibe kurz vor der Tür stehen. Ich gebe mir einen Ruck, auch wenn mich irgendetwas versucht zurückzuhalten. Ist es die Angst vor seiner Reaktion?

Ich drücke die Türklinke herunter, doch die Tür lässt sich nicht öffnen. Sie ist abgeschlossen. Dann sitzt er jetzt wohl in der Klasse. Meine Hand gleitet langsam von der Türklinke. Was mache ich jetzt?

Ich drehe mich um, lasse mich an der kalten Tür heruntergleiten und setze mich unschlüssig hin. Mit angezogenen Beinen warte ich. Ich habe keine Ahnung, ob er überhaupt heute noch mal hier vorbeischaut. Es wäre wohl sinnvoller draußen auf Nicholas zu warten.

Eigentlich wollte ich mir keine Hoffnungen mehr machen. Was hat Connor mir da nur für Flausen in den Kopf gesetzt?

Nach fünf Minuten merke ich langsam wie die Langeweile in mir hochkriecht. Einfach nur dumm dazusitzen ist ja auch nicht wirklich so das Wahre. Was soll ich aber dann machen?

Ich sehe mich um und seufze. Eine gute Alternative scheint es ja nicht zu geben. Zumindest nicht auf die Schnelle.

Träge erhebe ich mich und schlurfe wieder die Treppen herunter.

„Ist das jetzt an? Ach, scheiße! Ich kenne mich mit diesem Schrott nicht aus!“

Irritiert sehe ich mich um. Was soll das denn? Ich lausche angestrengt und bleibe auf einer Stufe stehen. Ist das nicht Nicholas Stimme? Was hat er am Mikrofon für die Durchsagen zu suchen?

Ich muss grinsen. Nicholas scheint es egal zu sein, dass hier gerade alle mithören können.

„Alan? Kannst du mich hören?“

Mir bleibt das Herz stehen. Meint der mich? Der meint echt mich, oder? Einen anderen Alan kenne ich hier nämlich nicht.

„Scheiße Nicholas, was machst du da? Wir kriegen echt noch Ärger mit den Lehrern!“

Ist das einer seiner Freunde? Breit grinsend höre ich ihnen zu. Was machen die da nur?

„Halt die Klappe! Alan! Also, wenn du mich hören kannst... Ach, ich weiß nicht wie ich das sagen soll. Fuck!“

Stille kehrt ein. Meine Wangen glühen regelrecht. Was will Nicholas mir sagen? Wieso über die Schullautsprecher?

„Scheiß drauf, ich sage es jetzt einfach!“

Wieder kehrt Stille ein. Ich kann ein Poltern hören. Haben die beiden sich etwa in dem Raum eingeschlossen?

„Hier kennt mich ja eh jeder und für alle Deppen, die es nicht tun, ich heiße Nicholas Török!“

Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Er nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund!

„Ich bin schwul! So jetzt ist es raus!“

Mir bleibt das Herz stehen. Nicht sein Ernst oder? Das habe ich mir gerade nur eingebildet! Das hat er nicht gerade der ganzen Schule mitgeteilt? Entsetzt starre ich vor mich hin. Wieso tut er das?

„Alan!“

Ich sehe wieder auf.

„Ich weiß, dass du Scheiße gebaut hast und dass du es bereust. Ich fand es echt mies von dir, dass du mit Connor gevögelt hast!“

Na, danke. Jetzt kennt die ganze Schule mein Privatleben, wenn er so weitermacht. Muss dieser Idiot denn auch noch alles preisgeben?

„Ich kann dich aber nicht vergessen. In der Zeit, in der wir getrennt waren, habe ich keine Beziehung gehabt oder sonst was gemacht. Ich habe über uns nachgedacht... Haltet die Klappe da draußen!“

Ich lausche angestrengt und habe Angst ich könnte etwas verpassen, von dem was er sagt.

„Ich will wieder mit dir zusammen sein! Ich weiß, dass ich ein Arschloch bin und dass wir keinen guten Start gehabt haben, aber ich liebe dich verdammt noch mal und ich will dich! Ich weiß, dass du mich auch noch willst!“

Ich lasse mich taumelnd auf die Stufen sinken. Habe ich mich gerade wirklich nicht verhört? Er will mir noch mal eine Chance geben? Ich lasse meinen Kopf sinken und verstecke ihn zwischen meinen Händen. Mein Herz pocht ungesund in meiner Brust und in meinem Bauch gibt es Massencrashs von wild umherfliegenden Flugzeugen.

Ich lausche noch mal, aber dann kommt nichts mehr von Nicholas. Ich erhebe mich und renne die Treppen herunter. Ich stolpere und falle beinahe die restlichen Stufen herunter. Ich rappele mich wieder auf und renne durch das Schulgebäude. Vor der Tür stehen einige Lehrer und dann sehe ich endlich Nicholas. Er legt sich mal wieder mit den Lehrern an, aber das scheint ihn nicht sonderlich zu kümmern.

Mich ebenfalls nicht, denn so schnell ich kann, renne ich zu ihm. Er hebt verwundert den Kopf, aber da hänge ich auch schon an seinem Hals wie eine Klette und lasse nicht mehr von ihm ab.

„Ich liebe dich!“, flüstere ich ihm ins Ohr und spüre mit klopfendem Herzen wie er mich umarmt und fest an sich presst. Dass unsere Lehrer um uns herum so meckern, ignorieren wir gekonnt.

Er schiebt mich von sich und ich sehe ihn irritiert an, aber da hat er sich auch schon meine Hand geschnappt und zerrt mich laufend hinter sich her. Die Lehrer beschweren sich lauthals. Nicholas rennt mit mir aus der Schule und zerrt mich quer über den Schulhof.

„Wo willst du hin?“, frage ich atemlos und lasse mich nur zu gerne von ihm entführen. Dass unsere Rucksäcke noch in der Schule liegen, fällt mir nur am Rande auf, aber die wird wohl eh keiner klauen.

„Nicholas, ich liebe dich! Hast du gehört?“, rufe ich ihm noch mal zu. Er dreht sich zu mir um und rennt einfach weiter.

„Nicholas!“

Er wird langsamer und wir sind beide völlig außer Puste. Ich sehe schwer atmend zu ihm und schon im nächsten Moment fühle ich auch schon seine Lippen auf meinem Mund. Oh Mann, wie sehr habe ich diese Lippen vermisst. Nicht gerade sensibel küsst er mich, fast schon gierig und immer noch schwer atmend.

Ich lasse es zu und schlinge meine Arme um seinen Körper. Meine Finger krallen sich in seinen grauen Pullover und am liebsten würde ich ihn jetzt von oben bis unten abküssen. Ein paar kleine Freudentränen gleiten meine Wangen herunter und stürmisch drücke ich Nicholas gegen die Hauswand hinter uns. Der scheint ziemlich überrascht zu sein, dass ich es so eilig habe und stolpert rückwärts.

„Nicht so hastig, Kleiner!“, meint er lachend, nachdem er den Kuss gelöst hat. Ich sehe ihn an und will ihn sofort wieder küssen, aber er hält mich zurück. Er beugt sich vor und leckt mir die Tränen von den Wangen.

„Bist du nicht etwas zu alt um noch zu heulen?“, raunt er mir grinsend zu.

„Halt den Rand und küss mich lieber!“, bettele ich und versuche immer wieder ihn zu küssen, aber Nicholas macht sich einen Spaß daraus, mich immer wieder zurückzuschieben.

„Der Entzug scheint dir irgendwie nicht gut bekommen zu sein, Alan!“, meint er gespielt ernst und sieht mir in die Augen.

Wieder muss ich heulen und wische mir die Tränen aus den Augenwinkeln. „Ich habe dich halt vermisst...“, schluchze ich und werde in eine feste Umarmung gezogen. Ich schließe meine Augen und atme tief seinen Geruch ein, oder ist es sein Shampoo? Egal, er riecht gut.

Nicholas Hände streicheln meinen Kopf und zupfen leicht an meinen blonden Haaren. Er greift nach meiner Brille und nimmt mir damit auch die Sicht. Wie ein Maulwurf schaue ich in sein verschwommenes Gesicht. Ich spüre seinen Atem auf meinem Auge und schließe es automatisch, als er mein Augenlid küsst.

Fahrig gleiten unsere Hände über unsere Körper und wären wir jetzt unter uns, dann hätten wir wahrscheinlich längst keine Klamotten mehr an. Der Gedanke erregt mich ein wenig. Meine Lippen suchen Nicholas Hals und vorsichtig knabbere ich an der empfindlichen Haut. Er seufzt und tut es mir gleich, vergräbt seine Zähne tief in meiner Haut und eine Gänsehaut schleicht sich meinen Körper entlang.

Wie ich es kenne, geht Nicholas nicht gerade zimperlich zur Sache. Seine Hände greifen fest in meinen Hintern und irgendwie wäre es jetzt wirklich schön, wenn wir nicht unbedingt draußen auf der Straße stehen würden.

„Ist bei dir jemand?“, frage ich ihn also leise. „Lass uns lieber zu dir gehen.“ Ich nicke und wir lösen uns voneinander. Nicholas reicht mir meine Brille und zusammen gehen wir zu mir nach Hause. Ich schaue nach unten, als Nicholas nach meiner Hand greift. So sind wir noch nie in der Öffentlichkeit herumgelaufen.

„Woher der Sinneswandel?“, frage ich ihn.

Nicholas sieht zu mir. „Was meinst du?“

„Wieso hast du dich jetzt geoutet? Vor der ganzen Schule?“, frage ich ihn neugierig.

Wir schlendern den Weg entlang und Nicholas schweigt sich aus. „Nicholas?“

„Irgendwie hatte ich es satt! Ich wollte es nicht mehr verbergen und wie ein Feigling dastehen! Du hast dich sogar vor mir geoutet und warst dabei viel mutiger als ich. Ich wollte dir darin eben in nichts nachstehen. Und wenn ich meinen Freund küssen will, dann will ich es nicht heimlich machen müssen!“, murrt er trotzig und entlockt mir ein Lächeln. „Wieso liebst du mich auf einmal?“, fragt er nun mich. Ich sehe ihn überrascht an.

„Ich glaube, ich habe es erst richtig gemerkt, als ich dich verloren hatte. Erst da habe ich gewusst, was ich wirklich an dir habe. Klingt komisch, nicht wahr? Ich habe mich die ganze Zeit nach dir gesehnt und es war einfach nur furchtbar ohne dich!“, gestehe ich ihm.

„Ja, ich weiß, ohne mich kannst du einfach nicht!“, meint er lachend. Ich boxe ihm leicht in den Arm und schmolle.

„Hast du es dir besorgt?“, fragt er mich breit grinsend und beugt sich zu mir vor. Ich weiche ihm aus und laufe knallrot weiter, komme jedoch nicht weit, da er mich noch immer an der Hand hält. „Sei nicht so schüchtern! Glaubst du, ich habe es nicht getan?“, fragt er mich laut lachend.

Ich sehe zu ihm und verziehe mein Gesicht.

Nicholas zuckt mit den Schultern. „Das staut sich halt mit der Zeit an und muss irgendwann mal raus, damit musst du leben!“, meint er breit grinsend.

„Du bist pervers!“, schimpfe ich und gehe beschämt weiter.

„So knallrot im Gesicht bist du echt süß!“, meint er gut gelaunt, bringt mich damit jedoch nur noch mehr in Verlegenheit.

Umso erleichterter bin ich dann aber, als wir endlich bei mir ankommen und ich die Tür aufschließen kann. Nicholas grapscht mir einfach an den Po und scheint sich nicht länger zurückhalten zu können.

„Jetzt warte doch mal!“, murre ich und öffne die Tür. Sofort kommt mein weißer Wischmop hechelnd angerannt und rennt mich beinahe über den Haufen. Laut bellend springt er an uns beiden hoch und lässt uns kaum die Gelegenheit einzutreten.

„Monty, geh aus dem Weg, lass uns erst mal reinkommen!“, meine ich und schiebe den Hund zurück ins Haus.

„Genau, erst mal rein und wieder raus und wieder rein...“, flötet Nicholas belustigt und fängt sich einen mahnenden Blick von mir ein.

„Was denn?“, fragt er unschuldig. Er tätschelt Monty den Kopf und geht dann schon mal vor in mein Zimmer. Monty folgt ihm schwanzwedelnd.

„Monty, bleib hier! Was ist mit deinem Futter?“, rufe ich meinem Hund hinterher, der scheinbar gerade mehr Interesse an meinem Besuch hat, als an seinem heißgeliebten Futter, welches ich ihm eigentlich gerade geben wollte.

Gut, dann muss er eben warten. Ich lasse die Futterpackung auf dem Tisch liegen und gehe zu Nicholas in mein Zimmer, der scheinbar einen neuen Kuschelgefährten gefunden hat. Monty hat sich platt wie eine Flunder auf seinen Beinen breit gemacht und lässt es sich gut gehen.

Ich setze mich zu Nicholas auf die Bettkante und kraule Monty hinter den Ohren. Ich lasse mich aufs Bett fallen und sehe zu Nicholas auf.

„Willst du dein Geschenk auspacken?“, frage ich ihn lächelnd.

Das lässt er sich nicht zweimal sagen und schiebt Monty von seinem Schoß. Nicholas krabbelt über mich und macht sich daran mich auszuziehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück