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Don't die in front of the Idiots

von

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Ihr Auftritt, Inspektor Rayven!

Ah, der Kaffee ist heute aber heiß! Und nach Kaffee schmeckt diese Pisse auch nicht, da hilft kein Zucker der Welt.

So, wo sind denn nun wieder meine Akten? Ich hatte sie hier gestern noch hingelegt. Das Zeug kann doch nicht einfach so verschwinden!

Da sind sie ja! Puh, zum Glück.

Das sind alle Morde die diese Woche passiert sind. Mal schauen ob es hier Zusammenhänge gibt.

Ja, dieser Fall und der da. Also noch mal alles durchsuchen.

Oh, Mann. Dieser Killer ist echt ´ne harte Nuss.

Wenn meine Kollegen wüssten, das in fast jeder Nacht ein neuer Mord passiert, und wie viele in den letzten Monaten wirklich geschehen sind…

Aber der Befehl von ganz oben war klar und deutlich: ´Lassen sie nichts an die Öffentlichkeit geraten. Wir brauchen zurzeit keine Massenpanik. `

Aber das sagt sich so leicht, wenn man mit den Akten einen ganzen Raum füllen könnte.

Also dieser ist erst vor vier Tagen passiert. Ein gewöhnlicher Verkäufer. Sein ganzes Leben lang unauffällig. Keine polizeilichen Aufzeichnungen, gar nichts. Ihm wurde ins Herz geschossen. Glatter Durchschuss. Sofortiger Tod. Keine Patronen, keine Rückstände, keine DNA des Täters. Nichts. Gar nichts. Und das ist bei allen Fällen gleich.

Dieser Typ ist eine Herausforderung. Und endlich mal eine Abwechslung. Sonst finde ich die Täter immer in einem Zeitraum von maximal einer Woche. Deswegen bin ich ja auch im ganzen Land berühmt. Aber dieser Kerl ist etwas Besonderes.

Hach, wegen ihm sitze ich hier in diesem winzigen Büro sicher noch bis Mitternacht und bin wieder der letzte der nach Hause geht. Überstunden zu machen ist echt mies. Kein eigenes Privatleben mehr. Nur mehr Arbeit, Tag und Nacht. Ich denke sogar im Schlaf daran…

Die Sonne geht schon unter. Ich gönn mir mal eine kleine Pause und gehe eine rauchen. Das Dumme ist nur, wenn man in einem Hochhaus arbeitet, irgendwo in der Mitte, dauerte es ewig bis man vor der Tür oder auf dem Dach ist. Grr, Raucherverbot im ganzen Gebäude. Manchmal wünschte ich, ich hätte doch die politische Laufbahn eingeschlagen.

Es klopft an meiner Tür, dann schaut Reiko herein. Eine junge Polizistin, mit schönem Körperbau, grünen Augen und kurzen braunen Haaren. Heute trägt sie ein weinrotes, figurbetontes Kostüm.

„Ja?“

„Entschuldigung. Kann ich heute früher gehen, Herr Inspektor?“

„Von mir aus gern. Warten sie ich komme mit nach unten, wollte sowieso gerade eine Zigarette rauchen gehen.“

„Das ist eine sehr schlechte Angewohnheit von ihnen. Sie sollten damit aufhören. Mein Onkel ist deswegen gestorben.“

„Dann sollte ich wohl wirklich damit aufhören.“, antworte ich ihr ohne jegliche Ernsthaftigkeit. Ich will nur nicht, dass sie mir während der ganzen Zeit im Aufzug ein Schlechtes Gewissen einredet. Ich kann in zwischen ihre Predigt auswendig aufsagen.

Sie gibt sich mit dieser Antwort sichtlich nicht zufrieden, aber lässt es gut sein. So wie ich es mir erhofft hatte.

Wir gehen in den kleinen Raum, der nun nach unten fährt.

Ich muss gähnen. Ich weiß gar nicht mehr wann ich das letzte Mal richtig ausgeschlafen war. Dieser Fall beherrscht jetzt mein ganzes Leben.

„Geht es ihnen gut? Sie wirken auf mich, als ob sie Urlaub gebrauchen könnten.“

„Mir geht es gut, sie brauchen sich da keine Sorgen zu machen.“, versichere ich ihr. Sie gehört zu der Sorte Menschen die nicht lange fackeln, sondern sofort handeln. Aber sie überstürzt nichts. Das kann ihr in ihrem Job noch das Leben retten.
 

Tja, mein Mentor war da anders. ´Nicht denken, machen! ` Das war sein Motto. Und dann hat es ihn erwischt. Bei einer unsere verdeckten Ermittlungen.

Ändern kann ich das Vergangene nicht mehr. Aber selbst wenn er noch leben würde, er wäre immer noch ein Stuhr-Kopf.

Reiko starrt mich an. Ich sehe zu ihr. Jetzt wird sie rot und schaut verlegen auf die geschlossenen Aufzugtüren vor ihr.

Ping! Endlich sind wir unten. Wir treten aus dem Klaustrophobie erzeugenden Raum. Ich spüre den kühlen Wind auf meinen Armen, aber das macht mir nichts aus. Warm, kalt, da gibt es keinen Unterschied für mich.

„So, dann gehe ich mal. Schönen Tag noch und nehmen sie sich mal frei!“, ruft mir Reiko zu während sie sich davon macht.

Als sie außer Sichtweite ist zünde ich mir einen Glimmstängel an.

Sie ist noch so jung. Das Küken im Hauptquartier. Gerade mal 19, das sind nur vier Jahre Unterschied zwischen uns. Sie hat noch ihr ganzes Leben vor sich und wirft es einfach so in dem gefährlichsten Job den ich kenne weg.

Ts. Ich muss gerade reden, dabei habe keine bessere Wahl getroffen als sie.
 

Ich weiß nicht ob es Zufall oder Schicksal ist, aber nun bin nur noch ich übrig. Fast alle meine früheren Partner liegen jetzt unter der Erde. Hoffentlich geht es ihr nicht aus so…

Ich werfe meinen Zigarettenstummel auf den Boden und trete ihn aus. Jetzt geht es wieder nach oben in den 39. Stock, zurück zu meinen Akten und der vermutlich kalten Pisse.

Als ich wieder am meinem Schreibtisch sitze und in dem Papierkram wühle, bekomme ich zufällig meinen ersten Fall von dem Serienmörder in die Hände. Ich kann mich noch an diesen Tag erinnern…
 

Es war Winter und es schneite bereits seit Stunden. Eine Hausfrau wollte in der Früh Müll nach draußen bringen und hatte dabei die Leiche in dieser kleinen Gasse entdeckt. Ich bin dort erst gegen Mittag eingetroffen.

Das erste was ich an einem Tatort immer mache ist mir eine Zigarette anzuzünden. Dann schaue ich mir die Umgebung an, danach erst die Leiche selbst.

Die Gasse war perfekt für den Mörder, denn sie war sehr abgelegen, so dass niemandem etwas aufgefallen war. Zumindest nicht während der Tatzeit.

Der Pathologe wollte mich schon über die näheren Umstände aufklären, doch ich winkte ab.

„Ich würde sagen der Tod ist vor ungefähr 24 Stunden eingetreten. Liege ich richtig?“

Daraufhin konnte er nur verwundert nicken.

„Zwei Einschüsse.“

Ich hockte mich hin um sie besser zu sehen.

„Einmal in den Rücken und einmal in den Fuß. Und dann noch ein Stich, mitten ins Herz.“

Ich stand wieder auf und sah mich um.

„Er wurde dort ermordet und danach hier hingesetzt. Mit dem Blut wurde dann dieser Text hier geschrieben.“

Erst zu diesem Zeitpunkt konnte ich den Text genauer lesen. Alle um mich warteten gespannt darauf, dass der junge Grünschnabel von Inspektor endlich wieder Worte fand. Ich hatte sie absichtlich extra lange warten lassen.

„Die Worte lassen darauf schließen, dass noch weitere Morde passieren werden. Es ist erst der Anfang.“
 

Und damit war das Schicksal meiner Freizeit besiegelt. Und kein Ende ist in Sicht. Schon seit gut einem halben Jahr hocke ich auf diesem Fall. Und mir ist sein Motiv noch immer nicht klar! Und auch die Vorgehensweise ist jedes Mal eine andere. Es sind zwar immer die gleichen Waffen, doch ihm gehen die Ideen einfach nicht aus. Was verblüffend ist, denn es gab schon Vorfälle bevor ich hierher versetzt wurde.

Vielleicht sollte ich Reiko´s Rat befolgen und mir Urlaub nehmen.

Aber vorher muss ich noch die neuen Fälle abarbeiten. Der Gestrige liegt dort neben dem Becher mit dem ´Kaffee`. Eine Anwältin. Es gibt böse Zungen die ihr Affären und anders Zeug nachsagen. Aber egal ob gut oder böse, Mord ist Mord.

Ich nehme noch einen Schluck von dem deliziösen Kaffee und mache den Papierkram fertig. Als ich dann gehe, bemerke ich wie spät es ist. Niemand ist mehr hier. Das sonst so volle Polizeipräsidium ist leer. Ich bin schon wieder der Letzte. Ich bin immer der Letzte…

Mit dem Aufzug nach unten. Und natürlich glüht schon wieder eine Zigarette in meinem Mundwinkel. Es ist inzwischen Nacht geworden. Ich gehe zur nächsten Bushaltestelle. Es wird Zeit das mein Bett mich wieder sieht.

Ich lebe jetzt in einem kleinen Haus in den Außenbezirken. Ist aber nicht weiter schlimm, denn ich bin ein wenig kleinkrämerisch. Mir ist so was lieber als jede protzige Villa.

Ich gehe rein, aber ich bin zu müde jetzt das Licht anzuschalten. Das Sofa sieht so einladend aus, und mein Bett ist so weit entfernt. Ich lege mich also darauf. Und gerade als ich es mir richtig bequem gemacht habe, höre ich ein Geräusch.

War das eine Waffe? Ich bin wieder hell wach und mache mich auf die Suche.



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