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Der Dämon

von

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Training

„Aufstehen.“ Ich fühlte einen Stoß und stürzte auch schon zu Boden.

„Was – was ist denn?“

„Zeit zum Trainieren. Für uns Beide.“

Ich wischte über die Augen. Naruto stand vor mir und hatte beide Hände energisch in die Hüften gestemmt.

„Training? Moment, wir sollten erst duschen und frühstücken, oder?“

Er beugte sich zu mir. „Träumst du noch?“

„Wieso?“

„Du denkst noch viel zu menschlich. Sag mir nicht, du hast schon wieder Hunger?!“

Ach so, ja. Heute Nacht. „Nein,“ ich schüttelte den Kopf. „Hunger hab ich nicht.“

„Würde mich auch wundern. Also komm schon. Kuron wartet nicht ewig.“

„Moment, was ist mit duschen? Und wer ist Kuron?“

„Dein Trainingspartner. Und duschen? Haben wir auch schon heute Nacht gemacht. Nebenbei, siehst du hier eine Dusche?“

Ich stand auf, weil Naruto seine Höhle schon verlassen hatte. Keine Dusche? „Wir stellen uns einfach in den Regen und das war es dann?“

Keine Antwort. Und was war mit Seife? Die gab es dann wohl auch nicht.

Ich folgte Naruto.

Er war schon draußen. Ich beeilte mich lieber. Diesmal war es Naruto der mir hoch half. „Sag mal, gibt es noch einen anderen Ausgang, als den hier?“

„Nein.“ Naruto stand dicht vor mir auf dem schmalen Felsvorsprung und nagte an seiner Unterlippe. „Du hast recht. So ist es sehr unpraktisch für dich. Wir brauchen noch einen Ausgang. Aber der muss dann auch sicher sein.“

„Nur keine Umstände, eine einfache Leiter reicht mir auch.“

Er sah auf. „Gute Idee.“

Klar. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Wahrscheinlich hatte der schon überlegt, wo er das nächste Loch sprengt.

„Also gehen wir.“

Naruto ließ sich einfach fallen. Er setzte seine Fähigkeit gar nicht ein und ich dachte schon, er könne es nicht. Nein, sicher würde er sie weiter unten einsetzen. Kein Grund zur Sorge. Aber das tat er nicht. Stattdessen knallte er auf die Straße wie eine Bombe und Sand und Staubpartikel flogen so hoch das sie sogar mich erreichten. Oh Gott. Der hatte vermutlich vergessen, wie er sie einsetzen konnte. Oder es hatte nicht geklappt, wäre ich doch gleich nach geflogen und hätte ihn aufgefangen. Ich klappte meine Flügel auf und stürzte mich wie ein Adler nach unten. Fast wäre mir das Gleiche passiert wie ihm, hätte ich kurz vorher nicht abgebremst. Durch den aufgewirbelten Sand konnte ich erst nichts sehen, aber dann sah ich eine Bewegung. Naruto kam aus dem Dunst, der sich nur langsam legte, auf mich zu. Nicht mal eine Schramme konnte ich sehen.

„Was geht hier denn ab? Bist du verrückt geworden? Einfach zu springen? Ich meine, wieso bist du nicht nach unten geschwebt? Funktioniert dein Schwanz nicht, ist er noch nass?“

„Weil es schneller geht.“

Naruto marschierte vor mir her während mein Herz immer noch wild pochte. Was für ein Schock. Das hätte er mir früher sagen können. Aber ich wusste mittlerweile auch genug, das jedes Wort wie „du hast mich zu Tode erschreckt“ oder „bitte, tu das nicht wieder“ und noch schlimmer, „das nächste Mal warn mich vor“ hier nur als Schwäche galt. Sogar in Narutos Augen. Ich beschloss, gar nichts zu sagen, folgte ihm stattdessen langsam und versuchte mich zu beruhigen. Jedenfalls, sagte ich mir, war ich dank Naruto jetzt hellwach.
 

Kuron wartete schon auf dem Trainingsplatz. Er saß auf einem runden Pfahl, der eigentlich zu klein für ihn war. Na, sollte mir egal sein. Kuron hob die Hand um mich zu grüßen.

„Hey.“

„Und? Wo ist mein Gegner?“ wollte er wissen.

„Dein Trainingspartner,“ stellte ich klar und sah mich um. Ich hoffte, das Sasuke auch fit war. Er war mir nur nachgelaufen, ohne ein Wort zu sagen. Vielleicht brauchte er ja länger Zeit zum Wach werden. Oder war noch zu vollgefressen. Ich würde ihn einfach fragen.

Sasuke kam endlich auf den Platz und Kuron sprang von seinem Pfahl.

Sasuke erstarrte fast, als er ihn sah. „Hey, Sas – Kusutani, wenn du dich nicht wohl fühlst, können wir das auch verschieben.“

Ich beugte mich etwas vor und flüsterte: „Sonst macht dich Kuron rund. Was hast du denn?“

Sasuke schrie fast: „Der sieht ja fast genauso aus wie ich.“

„Oh, ich hab mir wohl unnötige Sorgen gemacht, wie dumm von mir. Kuron ist wie du ein Batdämon. Klar seht ihr auf den ersten Blick mal gleich aus, aber nur auf den ersten.“

Kuron war schon heran gesprungen. Er packte Sasukes Hand und schüttelte sie, als wolle er ihm den Arm abreißen und gleich mit nach Hause nehmen. „Toll. Du bist tatsächlich ein Batdämon. Seit meine Familie tot ist hab ich keinen mehr unserer Art gesehen. Ich kann es überhaupt nicht glauben. Toll. Einfach nur Klasse.“

Ich überlegte, ob ich dazwischen gehen sollte, solange Sasuke noch zwei Arme hatte.

„Ich konnte es nicht glauben. Ehrlich mal. Kurama hat also wirklich nicht gelogen. Es ist phantastisch.“

Mein Stichwort. Sonst ging das noch ewig so weiter. „Du sagst es, phantastisch. Genau darum möchte ich, das du Kusutani trainierst. Schließlich seit ihr selten. Vielleicht ja wertvoll, wer weiß.“

Kuron nickte mir erfreut zu, aber schüttelte immer noch Sasukes Hand. „Mach ich. Mach ich. Ich hätte es sogar getan, ohne das du mir einen Gefallen schuldest. Weißt du was, Kurama, wegen dir ist er doch hier, oder? Das macht mich so froh, das wir quitt sind.“

„Umso besser, dann – fangt mal an.“

Ich entfernte mich von den beiden. Kurons Verhalten gab mir schon zu denken. Obwohl Sasuke nicht so war, war er es irgendwie doch. Die waren auch vom Charakter ziemlich gleich. Aber das waren Kitsune auch. Oder Kappas. Bis jetzt hatte ich Sasuke immer noch wie eine Art umgedrehten Menschen gesehen, nicht wie einen Dämonen. Aber vielleicht lag ich damit falsch.
 

Ich hätte nie damit gerechnet, das ich so herzlich begrüßt würde. Eher damit, das sich eine scheußliche Gestalt kreischend auf mich werfen würde. Der Kerl war mir sympathisch.

„Hi. Ja, dank Kurama bin ich hier gelandet. Äh – also gibt es keine Batdämonen hier außer uns beiden?“ fragte ich und befreite meine Hand aus seiner. Ich bemerkte, das meine ziemlich zerdrückt aussah und anfing sich wieder in so eine Klaue wie gestern Nacht zu verwandeln. Dann sah ich Kuron wieder in die Augen. Er mochte mich und ich ihn. Das wussten wir beide. Das mussten wir gar nicht sagen.

„Nein. Aber – ist besser, als einer, oder?“ strahlte er mich mit grünen Augen an.

Genau. Die Augen. Es war seine Augenfarbe. Hätte er mich nicht leiden können, hätten sie eine andere Farbe gehabt. Ich nickte.

„Gestern Nacht,“ durfte ich diesem Kerl wirklich vertrauen? „bin ich vor Hunger fast verrückt geworden,“ erklärte ich ihm, was zog ich hier eigentlich ab? Halt den Mund, Sasuke. „Also hab ich – einen anderen Dämonen getötet. Schlimme Sache, ich fühlte mich danach – einfach scheußlich. Aber – es ging nicht anders, wie soll ich sagen...“

„Ich weiß ganz genau was du meinst, glaub mir. Ging mir auch schon so. Ist nicht zu ändern wenn nichts anderes da ist. Ich zeig dir nachher, wo du bessere Nahrung bekommst als Dämonenblut.“

Etwa Menschen? „Sind die anderen auf der Erde?“

„Das weiß ich nicht, du kommst doch von der Erde. Hast du welche gesehen? Erzähl mir davon.“

„Hab ich nicht. Ich kann dir von der Erde erzählen, wenn du willst, aber zuerst – kannst du mir ein paar Tricks zeigen? Damit ich Naruto beschützen kann.“

„Wie?“

„Kurama, ich meine, ich will stärker werden. Wir sind ja ein Paar.“ Mein Gott, das mussten doch wohl auch Dämonen verstehen. „Also, will ich ihn beschützen. Damit er mich nicht beschützen muss. Oder so.“ Der Satz klang ziemlich unlogisch. Wahrscheinlich verstand er mich doch nicht.

„Wie?“

Wusste ich es doch.

„Du sagst, Kurama hat dich beschützt? Ernsthaft? Ich meine, du bist nicht sein Eigentum, nur sein Freund, oder?“

Ich nickte, auch wenn mich das „nur“ etwas störte.

„Wie eigenartig. Aber – hey – das rechne ich ihm hoch an, wirklich.“

„Ich auch. Also?“

„Fangen wir an. Zuerst zeige ich dir den lähmenden Blick.“

„Lähmender Blick,“ wiederholte ich. „Was kann man damit anfangen? Ich meine, außer das er andere lähmt, das kann ich mir denken.“

„Na ganz einfach, stell dir vor, du wirst verfolgt. Oder – du hast Hunger und der Dämon wehrt sich. Na?“

„Dann kann ich ihn mit diesem Blick lähmen?“

„Genau.“

„Das ist cool, ich könnte so ner Katze etwas Blut abzapfen ohne sie zu töten und abhauen, wenn ich verfolgt werde. Aber funktioniert der bei Dämonen auch wirklich?“

„Na klar.“

„Klingt gut. Okay. Den will ich lernen.“
 

Ich suchte mir einen weißen, feinen Sandplatz aus. Da konnte ich am besten meditieren. Bevor ich anfing, Inaris Techniken, die er mich gelehrt hatte umzusetzen, meditierte ich immer gerne. Danach konnte ich besser kämpfen. Also setzte ich mich im Schneidersitz auf den Sand und legte meine Hände locker über die Beine. Ich warf noch einen Blick zu Sasuke und Kuron, um zu sehen, wie es bei den Beiden lief. Und ich hatte keine Ahnung was sie da trieben. Beide standen einfach da und starrten sich intensiv in die Augen ohne sich sonst irgendwie zu bewegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kagome1989
2013-12-28T19:50:36+00:00 28.12.2013 20:50
Also das nenn ich mal nen Weg, jemanden wach zu bekommen. Einfach mal nen riesengroßen Schreck verpassen *lach* Aber zumindest war Sasuke danach munter.
Diesen anderen Batdämon find ich lustig. Hätte nicht gedacht, dass es auch solche Charaktere in der Dämonenwelt gibt. Aber freut mich, dass er und Sasuke sich so gut verstehen.
Also das mit den Namen müssen wohl beide noch ein wenig üben. Dass Sasuke Naruto nicht sofort immer Kurama nennt, war mir schon fast klar. Aber auch Der hätte Sasuke ja fast als Sasuke vorgestellt *grins* bin mal gespannt, wie oft noch solche Versprecher oder Fast-Versprecher kommen werden.
Tolles Kapitel. Mach weiter so.
Ich freu mich jedes mal, wenn ich weiterlesen kann.
LG
Von:  fahnm
2013-12-28T01:40:17+00:00 28.12.2013 02:40
Hammer Kapi^^
Von:  fahnm
2013-12-28T01:40:14+00:00 28.12.2013 02:40
Hammer Kapi^^


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