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Der Dämon

von

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Einzug bei Sasuke

Großartig sah ich mich nicht um. Schließlich würde ich höchstens eine Woche hierbleiben und alles war perfekt gelaufen. Ja, ich war ein Genie. Und niemand war es komisch vorgekommen. So waren die Menschen eben. Was nicht sein durfte, gab es auch nicht. Nicht mal gewundert hatten sie sich, nur geärgert. Über die Technik. Vielleicht würden sie es auf irgendwelchen Elektrosmog schieben. Lachhaft.

„Kurama, begehe nicht den Fehler, die Menschen zu unterschätzen.“ hörte ich die mahnende Stimme von meinem Lehrer. Wie ich das hasste, irgendwie hatte er mir das eingepflanzt, aber ich wusste nicht wie, also konnte ich auch nichts dagegen unternehmen. Vielleicht nicht mal dann, wenn ich es wüsste. Na gut. Sei´s drum.

Ich ging ins Bad um mich zu duschen. Die Klamotten rochen auch schon, also warf ich sie, wie es hier üblich war, auf den Boden. Eitel schien der Junge nicht zu sein. Es gab nur eine Sorte Seife. Oder er war eben nur arm. Na ja. Nach einer ausgiebigen Dusche nahm ich mir fürs erste ein Handtuch und wickelte es mir um meine Hüften. Sasuke hatte hoffentlich irgendetwas zum Anziehen. Irgendein T-shirt würde ja reichen.

Als ich ins Wohnzimmer kam, traute ich meinen Augen nicht.

Sasuke lag auf der Couch und schnarchte. Ich fühlte, wie meine Augen zu glühen anfingen. Gleichzeitig veränderten sich meine Hände und meine Nägel wurden zu langen Krallen. Am liebsten hätte ich mich sofort auf ihn gestürzt. Aber – ich musste mich beherrschen. Wütend biss ich mir auf die Lippe. Leider hatte ich in meinem Zorn vergessen, wie scharf meine Eckzähne waren und ein Blutrinnsal lief mir übers Kinn.

Ich ging zurück ins Bad und setzte mich dort erst mal auf den Deckel der Toilette. Am liebsten hätte ich seinen Kopf wie eine Kartoffel zerquetscht. Meine Hände gingen von selbst auf und zu und vor Wut entfuhr mir ein tiefes Knurren.

Alles war genau nach Plan gelaufen. Schon fast zu perfekt, ich hatte mein Glück ja kaum glauben können – und nun das. Wieso lag er auf der Couch und schnarchte, anstatt den Bericht zu tippen und ihn samt Foto der Redaktion zu schicken?

Hatte dieser Typ denn überhaupt keinen Ehrgeiz?

Langsam beruhigte ich mich. Ich musste ihn wohl erst mal – zurechtbiegen.

Tief atmete ich durch, endlich hatte ich mich wieder unter Kontrolle. Nicht auszudenken, wenn jemand das sehen würde. Aber das mich dieser Mensch da so zum Ausrasten brachte? Das war schon komisch.

Ich schüttelte meinen Kopf um wieder klare Gedanken zu bekommen. Dann stand ich auf und ging zurück ins Wohnzimmer. Ich legte meine Hand auf seinen Kopf. Hach, es wäre so einfach ihn dazu zu bringen, wenn es nicht gegen die Regel wäre, aber da konnte man nichts machen. So langsam zweifelte ich daran, ob dieser gutmütige Trottel überhaupt einen Vertrag mit einem Dämon eingehen würde.

Ich konzentrierte mich. Er schlief tief und fest und ich nahm meine Hand wieder weg. Es hätte keinen Sinn ihn jetzt zu wecken. Vermutlich wüsste er erst mal nicht was ich denn von ihm wollte, dann würde er ein morgen nuscheln und weiterschlafen, ja genauso stellte ich mir das vor.

Vielleicht bekam er ja mehr Lust, wenn er seinen Chef los war? Ich schloss die Augen. Der Fettsack fuhr gerade einen kleinen Bergweg hoch. Ich konzentrierte mich auf den Motor. Dort blitzte und brodelte meine Magie. Zufrieden öffnete ich wieder die Augen. Die Explosion würde jeden Augenblick erfolgen, und wenn ich Glück hatte, würde er mit seiner Kiste sogar abstürzen.

Seufzend drehte ich mich um und öffnete eine Tür. Hier war ich falsch, das sah nach Küche aus und roch nach Kaffee. Ich schloss die Tür wieder, neben dem Bad gab es noch eine Tür. Ja, ein Schlafzimmer. Jedenfalls stand ein Bett darin. Zuerst ging ich zum Schrank und holte mir ein T-shirt heraus. Es war ein bisschen zu groß, aber das machte nichts, im Gegenteil. Enge Sachen mochte ich eh nicht. Schon gar nicht zum Schlafen. Dann legte ich mich auch hin. Diese quietschende Matratze hatte zweifellos auch schon mal bessere Tage gesehen. Die Tür ließ ich mal lieber auf. Nicht, dass ich im Schlaf überrascht wurde. Nur so. Für den Fall, dass er den Trottel nur spielte.
 

„Kurama, du bist dran.“

„Ja, ja. Ich komme gleich.“ Verträumt sah ich hinüber in die andere Welt. Na ja, eigentlich war es nicht wirklich eine andere Welt, aber sie war von unserer getrennt. Dort drüben lebte alles. Alles war bunt, total farbenfroh und lebendig und hier – es war einfach nur trostlos. Heji stellte sich neben mich.

„Ich weiß, was du denkst. Aber dorthin kommst du nie.“

„Das weiß ich selbst.“ Meine Stimme klang nicht mal ärgerlich.

Das schien sogar Heji zu wundern, er sah mich kurz an.

„Also – kämpfst du nicht wie die anderen aus reiner Lust am Töten?“ fragte er dann.

Ob ich ihm das sagen konnte? Nein. Natürlich nicht.

„Wie kommst du auf diesen Schwachsinn? Ich will Blut sehen, das ist alles.“

„Ist das so?! Ich dachte schon, du willst einfach nur das Turnier gewinnen.“

„Klar will ich gewinnen, wer nicht?“

„Na ja.“ Heji machte eine Pause. „Bin gespannt, was du dir zur Belohnung wünschen wirst.“

Ich sah seinen stacheligen Kopf an. „Was soll der komische Tonfall?“
 

Ich wachte auf. Kurz hatte ich noch die vielen Kämpfe im Kopf. Oh je, Heji. Ich seufzte. Wie der wohl reagierte, wenn ich zurückkam, nach all der Mühe, die ich gehabt hatte, in die Menschenwelt zu kommen?

Nicht dran denken, ich drehte mich um und schlief traumlos weiter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2012-10-20T23:34:55+00:00 21.10.2012 01:34
Super Kapi mach weiter so.^^


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