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The flavor of hibiscus

Eine Alex O'Loughlin Story
von

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Next to me

Die Schäfchenwolken zogen rasch über ihre Köpfe hinweg und die Palmen wedelten ein bisschen mit ihren langen Blättern. Das leise rascheln des Windes glitt zwischen den Blättern hindurch und sorgte für eine kleine Erfrischung. Dennoch strahlte der Himmel besonders hell über den Köpfen der jungen Studenten und ihrem Wegbegleiter, als sie nach einer längeren Autofahrt im Villenviertel Sandy Beach von Honolulu angelangten. Ein Haus war pompöser als das nächste! Mayas Mund war leicht geöffnet. Ein Tor schwang auf und die beiden Wägen fuhren die Einfahrt nach oben. Sie schluckte erneut. Vor ihr erstreckte sich so ein gigantisches Haus... Das spitzzulaufende Dach erinnerte ein wenig an einen japanischen Tempel. Es war bananengelb gestrichen und die Fensterrahmen und das Dach eher im Kokosbraun gehalten. Im Garten erstreckte sich ein besonders großer Pool, eine große Terrasse und ein etwas abgelegener Pavillon. Dieses Haus ließ schon von außen keine Wünsche offen und genauso verhielt es sich innen.... Marmorböden, edle Möbelstücke und eine unglaubliche Küche erwartete die jungen Studenten, von denen ein paar gar nicht mehr aufhören konnten zu staunen. Eine davon war eindeutig Maya!

Neben dem großen Hawaiianer schritt die zierliche Britin in die Eingangshalle des großen Anwesens. Ihre Augen wurden größer und größer. Es fehlte nur noch, dass die Wasserhähne aus purem Gold waren und die Figuren im Springbrunnen Diamanten spien. Maya rieb sich ihre Augen. Wie um alles in der Welt sollte sie diesen Luxus bezahlen können? Hätte das nicht im Kleingedruckten erwähnt werden können??? Gut, dazu hätte sie dieses auch lesen müssen. Maya schluckte. Ihr blieben ganze 31 Tage Zeit um die Miete aufzutreiben und irgendwie musste sie das schaffen. Immerhin war sie hier um ihren Traum zu leben.

„Eure Zimmer sind in den verschiedenen Flügeln des Hauses. Manche Räume sind zugesperrt. Sie werden nur von Dr. Miller betreten. Haltet euch bitte daran. Morgen Vormittag treffen wir uns um Punkt 6 Uhr früh hier im Foyer. Dann kann eure Forschungsreise beginnen. Wer nicht pünktlich ist, kann sich gleich einen Rückflug buchen.“, wies Koan die kleine Gruppe an.

Die Studenten schluckten und nahmen den Briefumschlag entgegen, den Koan an jeden austeilte. Zimmerschlüssel. Maya lächelte ihn an.

„Und das ist alles?!“, fragte die Arzttochter fast schon perplex – ihr Name war Claire van Buyten, eine kleine Schwedin. „Ich dachte wir würden hier luxuriöser leben.“ Sie rümpfte ihre Nase.

„Ich find es hier toll.“, grunzte die ungepflegte Studentin.

„Dich hat keiner gefragt Luna.“, gab Claire patzig zurück. Luna Henin kam aus Belgien und war alles andere als ein hübsches Mädchen. Nun ja, vielleicht achtete sie einfach viel zu wenig auf sich.

Doch auch die drei Mitstudentin konnten durchaus mehr aus sich machen. Christopher Jenkins, Liam Edwards und Jackson Brown waren keine hübschen Männern. Dürr, schlaksig, unmodisch gekleidet und überaus schleimig veranlagt. Die typischen Besserwisser eben. Maya kam sich einmal mehr wie eine Aussätzige vor!

„Morgen früh um sechs.“, sprach Koan nochmal betont langsam, fast so, als sei er sich nicht ganz sicher, ob die jungen Leute ihn auch wirklich verstanden hatten.

„Morgen um sechs. Dann bleibt genug Zeit die Insel zu erkunden.“, lächelte Maya eifrig. Vielleicht konnte sie sogar einen Job ergattern. Auf jeden Fall musste sie sich beeilen, wenn sie am Monatsende die Miete haben wollte.

Eilig schnappte sie sich ihre Tasche, schulterte diese und trennte sich – endlich von den anderen Studenten um ihr Quartier in Augenschein zu nehmen.
 

Ihre Augenbrauen schnellten in die Höhe, als sie die Tür in ihr neues Reich aufstieß. Es war anders als erwartet. Absolut anders! Ein kleiner Raum mit schmalem Bett, einem Kleiderschrank und einem Miniaturschreibtisch! Die Wände dunkel gestrichen, war der einzige Lichtblick ein gelber Hibiskus, der auf dem Fenstersims thronte. Maya seufzte, zerrte ihre Tasche nach drinnen und schloss ab. Der Luxus war eindeutig an ihrem Zimmer vorüber gegangen.

Mit einem lauten Seufzen durchquerte sie das kleine Zimmer, das erstaunlicher Weise an die Besenkammer von Harry Potter unter der Treppe erinnerte!! Wie gut, dass sie wenigstens ein kleines Fenster hatte. Darauf platziert stand ein wunderhübscher Hibiskus, den sie kurz einer genauen Musterung unterzog. Dabei warf sie einen Blick hinaus, sah in den Nachbargarten und schritt weiter. Die Britin blieb stehen und lupfte eine Augenbraue in die Höhe.

„Schwamm da ein nackter Mann im Pool ...“, fragte sie sich selbst mit einem mehr als irritierten Blick und trat zwei Schritte rückwärts. Wie angewurzelt blieb sie vor dem Fenster stehen und starrte hinab in den Pool des Nachbars.... Sie hielt die Luft an, wagte es nicht zu atmen!

Das hellblaue Wasser des Pools glitzerte und funkelte verlockend in der Sonne. Es lockte geradezu mit seiner Kühle. Ein Mann zog seine Bahnen, schlug Wellen und wühlte das ruhige Wasser auf. Immer wieder tauchten seine Arme in das Wasser und mit jeder kräftigen Kraulbewegung kam er ein Stück weiter voran. Mit großen Augen und halb offenem Mund beobachtete Maya das Muskelspiel des unbekannten Mannes, der von einer Seite zur anderen schwamm um gleich darauf wieder umzukehren. Das er dabei absolut gar nichts (!) trug, brachte Maya zusätzlich ins Schwitzen.

Eilig drehte Maya dem Fenster den Rücken zu. Ihre Augen hatten sich geweitet und ihre Lippen formten ein entsetztes, tonloses ‚WOW’. Ihre Unterlippe bebte und für einen Moment starrte sie hinauf an die Decke. Sie hob beide Daumen in die Höhe. „Gute Arbeit ...“, brummte sie in Richtung Decke ... Himmel ... Gott?? Wie ein Magnet wirkte der Mann auf sie, denn schon spitzte sie über ihre Schulter und beobachtete ihn.

Die Sonne lachte vom strahlend blauen Himmel hinab, als der Mann langsam auf das Ufer zu schwamm und seine Arme auf dem warmen Terrakottaboden ablegte. Er ruhte im Wasser, wirkte nachdenklich und ließ seinen Blick in die Ferne schweifen. Sein Blick war starr, grüblerisch und er bemerkte nicht, dass er gerade von einer jungen Dame in Augenschein genommen wurde. Dutzende kleine Wasserperlen glitzerten in seinen Haaren, tropften auf sein Gesicht oder suchten sich seinen Weg über das bärtige Kinn um weiter nach unten zu rinnen. Auf seinen kräftigen Oberarmen zeichneten sich große Tattoos ab – in der Sonne glänzten sie ganz besonders auffällig.

Maya klebte förmlich mit der Nasenspitze an der Fensterscheibe, als sich der Unbekannte aus dem Pool zog, ein Handtuch ergriff und sich um die Hüfte wickelte. Er streckte sich ausgiebig, gähnte und spannte noch einmal seine Muskeln an. Seine Finger glitten durch die nassen Haare. Er schüttelte seinen Kopf. Die kleinen Wassertropfen sprangen umher und glitzerten im Sonnenlicht. Maya biss sich auf die Unterlippe und drückte ihre Stirn gegen die Scheibe. Ohne sie zu bemerken tapste der Mann über seine große Terrasse und verschwand im inneren des Hauses. Erst jetzt erlaubte sich Maya wieder aufzuatmen...

„Oh heiliger Pudel, was ... oder wer war denn das...“, stieß sie heißer aus. Sie ließ sich auf den Boden sinken und starrte wieder an die Decke.

Das sie dem Mann bereits einmal flüchtig begegnet war, war Maya in diesem Moment nicht ganz klar. Im Schneidersitz hockte sie ganz leise auf ihrem Platz und lauschte auf ihren wilden Herzschlag. „Herrje ...“, brummte Maya und schüttelte ihren Kopf. Auf allen Vieren robbte sie in Richtung Fenster, zog sich daran nach oben unter guckte in den Garten des Nachbars. Ihre dunkelbraunen Augen befanden sich eindeutig auf der Suche nach dem hübschen Nachbarn...

Es klopfte und Maya zuckte kreischend zusammen. Eilig zog sie die Vorhänge zu und lief in Richtung Tür. Ihre Hände tasteten nach dem Türgriff, der schnell gefunden war. Erneut klopfte jemand an die Tür. Maya zog diese langsam auf und guckte durch den Türschlitz.



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