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Die Meeresperle

von

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Obstsalat mit Folgen


 

Kapitel 12: Obstsalat mit Folgen

Wir saßen alle am Tisch. Jeder schweigend vor seinem Teller. Nur einer fehlte. Es war der Käpt’n. Nach dem Gespräch mit Ruffy war mir klar, dass wirklich etwas nicht mit ihm stimmte und ich machte mir Sorgen. Was ging in ihm vor?

Zu allem Überfluss bekam ich immer Schuldgefühle, wenn ich ihn sah. Und dann war dieses andere Gefühl, was mich noch mehr verwirrte. Eigentlich wollte ich einfach nur weg. Weg, weil ich immer noch mich und den Rest nicht akzeptierte . Ich meine wer, würde das alles so leicht verdauen?

Und trotz alle dem wollte ich nicht wirklich weg. Ein Magnet hielt mich fest. Ein Magnet,  der von meinen Kameraden kam und zum größten Teil vom Käpt’n. Und nun war dieser selber komisch drauf.

Missmutig stocherte ich in meinem Obstsalat rum.

„Sayuri“, eine Hand legte sich auf meine Schulter. Es war Nami. „Ich weiß, dass es etwas schwierig im Moment ist, aber du musst etwas essen. Der Rest wird sich schon wieder einpendeln.“ „Ja, iss endlich“, stimmte Usopp zu und schaute kurz zu Chopper. Ich verdrehte nur die Augen. Plötzlich jedoch, wurde etwas neben mir auf den Tisch gelegt. Es waren meine Anziehsachen. Robin hatte sie hingelegt und schaute mich nun an. Kurz schaute sie zum Obst, dann auf die Kleidung.

„Ich habe deine Kleidung etwas geändert“, meinte sie zu mir und zeigte das Oberteil. Dort wo früher „Marine“ gestanden hatte, war nun das Zeichen der Strohhüte. Verwirrt und etwas genervt, schaute ich sie nur an. Schüttelte den Kopf, sagte kurz Danke und schlang den Obstsalat runter.

Und dann merkte ich, dass etwas nicht stimmt. Der Obstsalat schmeckte schrecklich. Einfach nur widerlich! Eine Mischung aus Schimmel, Müll und Undefinierbaren. Und bitter. Mir wurde einfach nur schlecht. Hektisch ließ ich den Löffel fallen und rannte zur Toilette.

Als sich mein Magen beruhigt hatte, setzte ich mich einfach auf den Boden.

Seit wann konnte Sanji nicht mehr kochen? Und dann ahnte ich etwas. Konnte das sein? Der Blick von Usopp war etwas komisch gewesen…

In der Hoffnung, dass es sich nicht bestätigen würde, rannte ich in das Krankenzimmer. Hektisch ging ich zur Truhe und öffnete sie. Sie war leer.

Sofort fluchte ich. Packte die Truhe und suchte die Crew auf.

Sie alle waren immer noch am Esstisch. Sanji räumte gerade das Geschirr vom Tisch. Als er mich sah, leuchteten kurz seine Augen auf, dann schaute er traurig rein und wollte zur Küche gehen.

Nami setzte zu einer Frage an, aber als sie mein Gesicht sah, runzelte sie die Stirn. Ich hingegen knallte die Truhe auf den Tisch. Offen, so dass jeder sehen konnte, dass sie leer war.

„WAS hat das zu bedeuten? Sanji!!“

Der Angesprochene schaute mich verwirrt an.

„Ich versteh nicht…“ „Dein Obstsalat war scheußlich und die Frucht ist weg! Geht dir nun ein Licht auf!?“ Wütend trommelte ich mit den Händen auf den Tisch. Jeder schaute erst Sanji, dann mich an.

„Äh, Sayuri, der Obstsalat war so gut wie immer!“ Es war Franky. Kurze Zeit später erntete er einen bösen Blick von mir. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass zwei versuchten zu flüchten.

„Und ihr zwei! Wo wollt ihr hin??“ Die Angesprochenen zuckten zusammen und drehten sich um. „Also… äh… wir müssen auf die Toilette“, Usopp ließ den Satz eher als Frage klingen. Chopper hingegen versteckte sich hinter ihm.

Wutschnaufend ging ich auf die Beiden zu und berührte die lange Nase von Usopp mit dem Zeigefinger.

„Usopp du bist ein so schlechter Lügner! Versuchst du zu flüchten?“ Jetzt waren die Anderen neugierig und ich sah Sanji aufatmen.

Kurz musterte ich ihn. Er war nicht wie immer. Normalerweise würde er Herzaugen haben und Nami und Robin anhimmeln, aber dieser hier schien neben der Rolle zu sein.

Mein Blick wanderte zu den Zwei vor mir.

Stille. Ich wusste nicht genau, wer es gewesen war und ob es so war, wie ich dachte, aber ich hatte meine Vermutungen und nun versuchte ich mit meinem Handeln mehr herauszufinden.

Mittlerweile zitterten Chopper und Usopp. Chopper war kurz vor dem Weinen und ich hatte ein wenig Mitleid. „B-bi..bitte Sayuri! Verzeih uns!“ Die Langnase hatte währenddessen die Arme bittend erhoben und schaute leicht gequält. „Es war eine dumme Idee, aber sonst hättest du sie nicht gegessen und wir waren so neugierig, was passiert! Also haben wir sie aus der Truhe genommen und heimlich in deinen Obstsalat geschnitten. Sanji hat nichts gemerkt, aber wir wollten unbedingt wissen, was die Meeresperle drauf hat und….“ Als er merkte, wie ich reagierte. Stockte er.

Ich zitterte, dann schnaufte ich und fasste mir an die Stirn.

„Wenn ich recht annehme habt ihr also mein Erbstück geklaut und mir ins Essen geschnitten, um zu schauen, was passiert!? Ohne mich zu Fragen!? Verdammt nochmal! Wenn ich nicht wüsste, dass ihr nun mal so seid, würde ich … würde ich euch so was von fertig machen.“ Zur Demonstration haute ich auf den Tisch. Kurz knarzte er, dann bekam er einen Riss.

„Sag mal tickt ihr noch ganz richtig!! Ihr habt mir somit mein Erbe, meine Entscheidungsfreiheit und die Möglichkeit zu Schwimmen genommen! Seid ihr nun zufrieden?“ „Hör mal, sieh es doch…“ Blitzschnell packte meine Hand seine Nase und ich zog ihn näher zu mir heran. „Nichts „Hör mal..“

Dann ließ ich los und fuhr mir durch das Haar. „ Ist jetzt auch egal, ich kann es jetzt nicht mehr ändern und das hier ist nicht so schlimm, wie das Problem mit dem Käpt’n. Ich hoffe nur für dich, Usopp, dass die Teufelsfrucht mir nützlich ist.“ Eilig nickte er, dann drehte er sich um und wollte gehen. Urplötzlich erstarrte Nami und schaute erschrocken rein. „Wo ist Ruffy“, fragte sie leicht panisch. „Keine Ahnung, wo der sich wieder auffällt, aber er müsste dort sein, wo er immer ist.“ Zorro schaute sie nur verwirrt an. Anscheinend machte er sich Sorgen um sie. Es war auch kein Wunder. Sie war total bleich.

„Verdammt! Sucht ihn! Auch wenn es total unpassend jetzt ist, aber wir werden gleich einen gewaltigen Sturm erwarten dürfen!“ Sofort war das Ebene vergessen und wir rannten auf Deck. Wie konnte sie so etwas herausfinden, wenn wir doch unter Deck waren?

Seine Sicht:

Sein Strohhut lag auf seinem Bauch und die Sonne strahlte. Ihm war wollig warm und er genoss es einfach. Er liebte es auf dem Löwenkopf zu sitzen. Aber in letzter Zeit, war es alles andere als entspannend. So viel hatte er noch nie nachgedacht.

Auf einmal hörte er Stimmen und dann stand sie vor ihm. Der Wind spielte leicht mit ihren Haaren und für einen kurzen Moment schaute er diesem Spiel zu. Dann bemerkte er, dass sie auf ihn einredete.

„Ruffy, bitte hör mir doch endlich zu!“ Verwirrt schaute er sie an. Was wollte sie denn plötzlich? Er nahm seinen Strohhut setzte ihn auf und richtete sich zur vollen Größe auf. Sayuri war etwas kleiner als er und so sah sie zerbrechlich aus. Ihre dunklen Augen, Rotwein ähnlich nur viel dunkler, sah ihn besorgt an. Als er immer noch nicht antwortete, packte sie ihn am Arm und zerrte ihn aufs Deck zurück. Verwirrt, schaute er sie an, dann bemerkte er ihre Finger auf seiner Haut und riss seine Arm aus ihren Händen. Warum wollte er nicht, dass sie ihn anfasste? Früher hatte er sie sogar mehr als flüchtig berührt, also wieso?

„Was willst du?“ Seine Stimme zeigte nichts von seinem inneren Aufruhr. Es schien, als würde er zu einem Feind sprechen, nicht zu einem Freund.

Auch sie schien es bemerken, denn ihre Haltung wurde steifer.

Sie wollte gerade antworten, als die erste Welle das Boot traf. Direkt dort, wo er eben noch gelegen hatte.

„Ich hoffe, dass beantwortet deine Frage“, gab sie etwas genervt von sich. Anscheinend war irgendetwas vorgefallen.

„Mensch Ruffy!“ Das war Nami. „Jetzt steh nicht so dumm rum, sondern helf uns mal! Wir müssen das Segel einholen.“ „Ich habe aber Hunger!“ Er hatte gerade wirklich andere Sorgen und sein Magen knurrte. Sayuri starrte ihn an, er spürte ihre Blicke und dann sah er ein leichtes Lächeln. Selbst dies ließ sein Herz schneller schlagen. Und das verwirrte ihn. War er krank? Oder wegen irgendetwas aufgeregt? Er musste Chopper fragen, aber zuvor: Essen!

Das Wasser spritze hoch und das Schiff wurde hin und her geworfen. Es viel ihm immer schwerer sich fortzubewegen und so klammerte er sich fest. Sayuri hielt sich an der Reling gegenüber von ihm fest. Das Segel war zwar nun verstaut, aber die Gegenstände waren nicht alle gesichert worden und so hörte man ein lautes Scheppern von unten. „Verflucht die Truhe“, brüllt Sayuri gegen das Tosen des Wassers an. Für einen kurzen Moment lockerte sie ihren Griff und sie wurde durch die Schräglage des Schiffes genau in seine Richtung geschleudert. Eben noch durch seine Gummiarme fest mit dem Schiff verbunden, lockerten sich seine Arme wie von Zauberhand um Sayuri aufzufangen. Dadurch bedachte er aber nicht, dass er selber keinen Halt mehr hatte und so spülte die nächste Welle ihn einfach von Bord. Die Teufelsfrucht und deren Schwäche gegenüber Meereswasser tat das Übrige und so landete er im Wasser, ohne überhaupt sich helfen zu können.

 

Sayuri’s Sicht:

Es war kein lautes Geräusch, aber dennoch bohrte es sich in mein Gehirn. Dank Ruffy, hatte ich es irgendwie schafft, mich an dem Schiff festzuhalten. Nun musste ich mitansehen, wie er über Bord gespült wurde. Und in diesem Moment schaltete mein Gehirn aus. Schlafenszeit! Ich hörte noch die entsetzten Rufe von dem Rest der Crew, dann lösten sich langsam meine Hände und ich sprang Ruffy hinterher.

Das Wasser, welches mich sofort traf, war hart und im ersten Moment, tat mir alles weh. Ich hatte meine Augen zu und so wusste ich nicht, wo oben und unten war. Die Gewalt des Wassers warf mich hin und her und dann trat die Wirkung der Teufelsfurcht ein. Mein Körper wurde immer schwerer und meine Beine fühlten sich steifer an. Ah, dachte ich nur, nun sterbe ich. Wie dumm von mir, ich konnte nicht einmal  Ruffy retten. Der Gedanke entfachte etwas in mir. Ein Überlebenswille und so Zwang ich meine Augen auf. Es war wie Feuer. Das Meereswasser ließ meine Augen brennen und nun erkannte ich, dass ich immer tiefer sank. Überall war dunkelgrünes Wasser und es war so trüb. Nirgendwo war ein Strohhut zusehen. Ich zwang mein Körper dazu wenigstens die Arme zu bewegen. Aber es tat sich nichts. Stattdessen bemerkte ich, wie sich meine Beine irgendwie komisch anfühlten. Es war so, als wären sie ziemlich fest zusammengeschnürt und dann sah ich sie. Flossen. Wie war das möglich? Gab es so etwas überhaupt, dann aber realisierte ich, dass ich mit dem hier sehr wohl Ruffy retten konnte und so bewegte ich sie. Jede Zeit zählte, ich merkte die Atemnot und da ich nicht wusste, ob ich nun auch hier Atem konnte, wagte ich nicht einzuatmen.

Mit etwas unbeholfenen Bewegungen, gelang es mir tiefer zu tauchen und dann sah ich schließlich den Strohhut, samt Besitzer.

Ein erleichterndes Gefühl breitete sich in meinem Herz aus und ließ mich erstaunen.

Als ich schließlich Ruffy erreichte, bemerkte ich, dass er noch warm genug war. Eilig packte ich ihn und setzte nun den entgegengesetzten Weg an. Doch je weiter wir nach oben schwammen, desto knapper wurde der Sauerstoff. Für mich würde er noch reichen, aber Ruffy war kurz davor keinen mehr zu haben. Sollte ich meinen mit ihm teilen? Aber wie? Dann kam mir die Mund zu Mundbeatmung in den Sinn. Ich merkte meine rotwerdenden Wangen, aber drehte trotzdem beim Weiterschwimmen Ruffy so um, dass sein Gesicht meinem nahe war. Kurz bevor ich jedoch ihm etwas von meinem Sauerstoff geben konnte, durchbrachen wir die Wasserfläche und er konnte auch so atmen. Mit einem letzten Flossenstoß schaffte ich es irgendwie auf das Schiff zu gelangen. Ruffy fest in meinen Armen. Plötzlich war ich ziemlich müde, das Einzige, was aber mich am Einschlafen hinderte war die Tatsache, dass Ruffy mich mit seinem Gewicht erdrückte. Zufrieden lächelte ich. Die Frucht hatte doch etwas Nützliches gehabt.

Auch das Wasser hatte sich beruhigt und so waren nun die Strohhüte schnell bei uns. Ruffy und mich brachten sie schließlich einfach ins Krankenzimmer, wobei ich soweit topfit war, dass ich endlich mein Krankenbett aufgeben konnte und ein Bett bei den Frauenkabinen bekam.

Ruffy hingegen würde nun mein Bett bekommen.

Erschöpft lächelte ich den friedlich schlafenden Strohhutträger an, bevor ich selber einschlief.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2016-01-02T17:30:49+00:00 02.01.2016 18:30
Ach herrje, gut das sie Ruffy gerettet hat! >_<
Von:  fahnm
2012-11-05T23:46:14+00:00 06.11.2012 00:46
Na da haben sich Chopper und Lysop sich ja was tolles geleistet.
Bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.^^


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