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Seltsame Entdeckungen

Wozu Misstrauen führen kan
von

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Erwachen

Das konnte es doch nicht geben! Ungläubig lief Albus immer wieder in seinem Zimmer auf und ab, auf und ab, vor dem Kamin, in dem trotz des beginnenden Herbstes kein Feuerchen flackerte. Auf seinem Weg hatte seine neue, elegante und teure Robe einen klaren Weg im Staub hinterlassen. Ja, er befand sich nicht mehr in Hogwarts. Es wäre für sein Leben zu gefährlich gewesen, traurig wie es war, denn sein Plan, sein Verzweiflungsplan, war schief gegangen, dank eines Spions in seinen Reihen. Natürlich würde sich Snape als Schuldiger anbieten, nur hatte sein Tränkemeister von nichts gewusst! Es musste noch Jemanden geben! Ein Alptraum!
 

Ja, er hatte geplant, den Nachschub an Todessern zu vernichten, indem er deren Kinder umbrachte, möglichst öffentlich und grausam, da war ihm dieser jämmerliche magische Zirkus natürlich gerade Recht gekommen, denn in Hogwarts verhinderten alte Zauber Blutvergießen oder Gewalt gegen Schüler, die zum Tode führen konnte, die Gründer hatten diese völlig unnützen Vorkehrungen in die Grundfesten des Baus selbst gewoben. Es hatte also draußen stattfinden müssen.
 

Nachdem er den Schülern die Erlaubnis zum Zirkusbesuch gegeben und die Begleitlehrer instruiert hatte, hatte er einigen Vertrauten des Ordens hässliche, schwarze Roben und ein paar dumme Masken gegeben, auch um sich selbst zu schützen, und sie los geschickt, um alle Slytherins umzubringen, doch sofort hatten sie Widerstand gehabt! Die Todesser! Die Richtigen! Sie waren da gewesen, hatten als Besucher selbst im Publikum gesessen, sofort begonnen, die Kinder zu verteidigen! Dazu kam, dass seine Leute ihre Masken verloren hatten. Auroren, denen er mehr zugetraut hatte, Mad-Eye, der verschwunden war, Shacklebolt hatte seine Maske vor allen Leuten verloren und war von den Dörflern selbst angegriffen, danach von Auroren verhaftet worden.
 

Daher hatte er selbst sich verzogen, noch bevor sich der Staub der Schlacht hatte legen können, mit allen Dingen, die er hatte auf die Schnelle packen können, hierher, an diesen Ort, an den sich kaum Jemand erinnern konnte, das jämmerliche, kleine, windschiefe Haus am Rande eines alten Waldes, in dem er geboren worden war. Nicht, wie er selbst behauptet hatte, in eine alte Magierfamilie, die angesehen gewesen war, sondern hier, in einer Tagelöhnerhütte, bei armen Leuten, die kaum ihre Kinder satt bekommen hatten.
 

Er hatte das Haus nicht verkauft. Nicht aus Sentimentalität, sondern erst mal nur, weil er es schlicht vergessen hatte, im Rausch seines Merlinordens, dann, weil es ein praktisches Versteck für politische Gefangene gewesen war und auch jetzt hatte es wieder seinen Sinn. Es würde ihn für eine Weile verbergen, mit den starken Schutzzaubern, die er im Laufe der Zeit um das Grundstück gelegt hatte. Dumm nur, dass er nie Zeit in die Innenausstattung gesteckt hatte, trotz der Tatsache, dass ihm das Pottervermögen gehörte.
 

Nun stand er hier, in der Kammer, die Wohn, Schlaf- und Esszimmer in Einem war, unbequem, kalt, das Sofa, das auch das Bett war, staubig, durchgelegen und unbequem, weit unter seiner Würde, selbst wenn er es transfigurieren würde, würde er wissen, dass es nicht sein Standard war. Die winzige Küche war auch nicht aufgestockt, er würde sich selbst dazu entwürdigen müssen, einkaufen zu gehen, denn Hauselfen gab es nicht, die Letzte hatte er irgendwann aus Versehen im Zorn platt gemacht, seither keine Neue mehr bekommen, sein Ruf eilte ihm diesbezüglich leider voraus. Nicht mal freie, arme Elfen wollten was mit ihm zu tun haben.
 

Außerdem würde es so sehr schwer sein, seinen Krieg weiter zu organisieren, dieses Mal war er sehr weit gegangen, hatte viel riskiert, zu viel, als das es hätte schief gehen dürfen, da würde ihm auch kein Geld helfen, damit Leute wie Scrimgour die Augen zudrücken würden. Nicht mal Fudge war so dumm, das zu tun. Er stand vor dem Nichts, mit nur noch wenigen verbliebenen Verbündeten, die selbst kaum Einfluss hatten. Die Weasleys waren erneut kaum was wert, abgesehen von seinem eigenen Sohn, der immer noch unter Tarnung in der Schule war, ihn auf dem Laufenden halten würde, vorerst, doch das war keine Lösung, er musste sich schleunigst was einfallen lassen, nicht, dass die dunkle Seite sich selbst als Held hinstellen konnte! Das durfte nicht geschehen! Wenn die ein einziges Mal in einem positiven Licht erscheinen würden, könnte die Öffentlichkeit beginnen, im Dreck zu wühlen! Das durfte einfach nicht geschehen!! Ein Alptraum, ein einfacher Alptraum, nur, weil Irgendwer nicht hatte die Schnauze halten können.
 

Mit Schaudern dachte Albus an die letzten Worte von Luana Lovegood, Lunas Mutter. Sie hatte ihm ein schmachvolles Ende prophezeit, er würde als Randnotiz der Geschichte enden, als Lachfigur, als Hohnpuppe, wenn sein Tun ans Licht kommen würde. Niemand würde ihm dann noch helfen und er würde einen Tod sterben, der Vielen etwas zu Lachen geben würde. Etwas, das er nicht zulassen durfte! Jahrelang hatte er gearbeitet, um diese Worte vergessen zu machen, damit begonnen, die Sprecherin umzubringen und ihr Kind im Auge zu behalten, denn eine Prophetin konnte die Worte einer Anderen auch aufheben, wenn er sie nur zu nutzen wissen würde, doch es hätte ihm gereicht. Er hatte Luna vor einigen Tagen einkerkern wollen, um dabei zu sein, wenn sich für das komische Kind der Vorhang zwischen Raum und Zeit heben würde, doch an dem Tag war auch sie verschwunden gewesen. Zusammen mit Longbottom, der ihm aber egal war, der Bengel spielte, im Gegensatz zu der Anderen, keine Rolle.
 

Sicher war nur, dass er im Moment ziemlich in der Scheiße steckte, wie Albus frustriert feststellte und er wusste nicht, wie er verhindern konnte, dass das hier an die Öffentlichkeit gelangte, er sah auch keinen Weg, das Geschehen für sich zu nutzen, es war dieses Mal einfach nicht möglich! Ja, dieses Mal hatte sein Plan erschreckenderweise versagt.
 

Im Augenblick konnte Albus nur zusehen, wie all seine großen Pläne von Macht, Reichtum und ewiger Jugend für immer verpufften. Vermutlich würde er nur noch aus der Ferne zusehen und hier altern können, wenn ihm nicht bald was einfiel….
 


 


 


 


 


 

Stöhnend kam Draco wieder zu sich, er spürte, wie sein Brustkorb schmerzte, erinnerte sich an die Zauber und das Chaos, an diese Schweine, die angegriffen hatten. Keine Todesser, dazu waren die Roben zu schäbig gewesen. Als hätten Leute wie sein Vater Lumpen angelegt! Idioten! Er hatte gesehen, wie ein Slytherin getötet worden war, bevor er es geschafft hatte, mit einer gemischten Gruppe Erstklässler zu flüchten, sie zum Waldrand und in Sicherheit zu bringen, doch dann hatte er ein kleines Mädchen gesehen, eine Gryffindor, mitten im Chaos, hatte sie schützen wollen – und war selbst erwischt worden, er wusste noch, er hatte sich über sie geworfen, danach war allerdings Alles schwarz geworden.
 

Nun, auch, wenn ihm alles weh tat und er jeden Knochen spürte, merkte er auch, dass unter seinen Fingern Seide war. Kein Stein, kein Stroh, keine Kerker. Damit war er nicht in der Hand des Ordens. Gut, er hatte wirklich nicht irgendwann seinem Vater erklären müssen, warum zum Henker er sich hatte fangen lassen, für eine Gryffindor, Präfektenpflichten hin oder her.
 

„Sohn?“
 

Oh. Er war auch nicht allein. Das war eindeutig sein Dad. Er stöhnte erneut, wandte sich aber der Stimme zu, fühlte sofort Hände. Schlanke, Zarte, die nach seiner Hand griffen. Seine Mutter. Und eine, die über seine Wange strich. Größer, gepflegt, aber nicht so weich. „Dad?“, fragte er mit kratziger Stimme. „Das… das Mädchen…?“
 

„Ihr geht es gut, ich bin stolz“, lächelte Lucius, strich über die Wange seines Sohnes, während seine Frau stumm die Hand ihres Kindes hielt, selbst mit Tränen in den Augen. „Sie ist bei den anderen Kindern in einem der Schlafsäle in Riddle Manor“, erklärte er weiter, setzte sich auf die Matratze. „Wie geht es dir?“
 

„Nicht so sonderlich“, murmelte Draco, der sich zerschlagen fühlte. „War der Heiler nicht da…?“
 

„Nun“, murmelte Lucius ein wenig getroffen. „Die Heiler, also Gregory und auch dein Patenonkel… nun, sie sind vor ein paar Tagen selbst nur knapp an einem Heilersturz entlang geschrammt und es geht beiden noch nicht wieder gut. Dein Patenonkel hat schon alles, was ihm noch geblieben ist, in deine Gesundheit gepumpt um dir zu helfen…“
 

„Heilersturz?“, fragte Draco irritiert. „Beide?“ Diese beiden Zauberer waren die Besten, die er verdammt noch mal kannte! Warum hatten die zur selben Zeit einen Heilersturz gehabt?!
 

„Heilersturz, Beide“, bestätigte Lucius erneut, gab seinem Sohn einen Schmerztrank, der seine Wirkung sichtbar schnell entfaltete, so, dass Draco sich etwas entspannte, sich in die Kissen zurücksacken ließ.
 

„Gab es so viele Verletzte bei dem Angriff?“
 

„Nein.“
 

Warum…?!“
 

„Lange Geschichte“, seufzte Lucius, rieb sich selbst die Stirn. „Ich werde sie dir später erklären. Ich verspreche es, aber erst muss ich den Lord um Erlaubnis fragen.“
 

„War… war er etwa…?!“
 

„Nein, Draco. Ihm geht es hervorragend. Er ist sauer, es ist ihm in seinem Haus zu laut, aber er war immer unverletzt.“
 

Verwirrt sah Draco seinen Vater an, aber da war wohl vorerst nicht viel zu machen, also ritt er nicht weiter auf der Sache rum, hätte auch wenig Sinn, wie er wusste, wenn Dad was nicht sagen wollte, würde er es nicht tun. „Ich… hatte schon Angst, dass du mich nicht findest“, erklärte Draco schließlich. „Ich… hab dich gesehen, konnte aber nicht mehr rufen…“
 

„Zu meiner Schande muss ich gestehen… ich habe dich auch nicht gefunden“, gab Lucius zu. „Ich war am anderen Ende des Dorfes und habe dich da gesucht, in der Hoffnung, dass du versucht hast, zurück zur Schule zu gelangen.“
 

„Wer…?“, fragte Draco einfach, wissend, dass er diesem Jemanden sein Leben schuldete.
 

Kurz tauschte Lucius einen Blick mit seiner Frau, bis die nickte. Er wusste, sein Lord hatte es offiziell gemacht, dem inneren Zirkel zumindest von der Existenz seines Sohnes erzählt, ihn sogar explizit darauf angesprochen, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, wenn die Jungen sich anfreunden würden, damit der Junge, der so schüchtern und klein war, vielleicht soziale Kontakte, richtige Freundschaften knüpfen konnte, mit Gleichaltrigen, denen der Lord selbst vertrauen konnte. Nicht nur mit unberechenbaren Rotschöpfen. Zwar hatte sein Herr noch von zwei anderen Kindern geredet, aber das war wenig, das wusste auch er und auch sein Sohn hatte wenige, wirkliche Freunde.
 

„Dad?“, fragte Draco, richtete sich etwas mehr auf. Was würde jetzt kommen? Warum sahen seine Eltern sich so komisch an? Was ging nun schon wieder vor?!
 

Lucius seufzte leise. „Der Junge Lord hat dich gerettet.“
 

„Bitte – wer?“, fragte Draco, der glaubte, sich verhört zu haben.
 

„Der Sohn unseres Lords“, präzisierte Lucius, der noch immer amüsiert an dessen Gesicht dachte, als die Lestranges ihn allen Ernstes gefragt hatten, ob er pädophil geworden sei und ein Kind geheiratet habe, dass keine zwölf Jahre alt sei. Autsch. Ja, Tom crociote durchaus auch seine engsten Anhänger, zwar nicht so heftig wie die meisten Anderen, aber manchmal…. Nun, hätte man ihm unterstellt, was mit Draco zu haben, hätte er zweifellos nicht viel anders reagiert.
 

„Bitte… Wer?! Ich… ich dachte, der… ist tot!“
 

„Das dachten wir alle, er war in den Händen des Lichts“, erklärte Lucius das, was Tom auch den Anderen mitgeteilt hatte. „Er ist noch geschwächt, aber er hat großes Potential.“
 

„Darum der Heilersturz?“, fragte Draco ruhig. „Die haben den Sohn des Lords geheilt, oder?“
 

Dieses Mal lächelte Lucius nur, ohne zu antworten, er wusste, sein Junge hatte begriffen. „Ich verlasse mich auf dich“, erklärte er dann. „Sobald es dir besser geht, werde ich dich mit zum Lord nehmen, dort wirst du dessen Sohn kennenlernen. Du weißt, er ist nur wenig jünger, als du selbst. Sei ihm ein Freund und Verbündeter. Immerhin hat er dein Leben gerettet. Ohne Rücksicht auf sich selbst.“ Ja, das war noch so was gewesen. Der dumme Junge, der ja schon geschwächt gewesen war, hatte sich erst in ein Schlachtfeld geschlichen, da er sich an Weasley gehängt hatte, aus Gründen, die ihm nicht mitgeteilt worden waren und hatte dann, trotz Warnungen über seinen Zustand, Magie genutzt, auch, um Dracos Leben zu retten, wie er ehrlicherweise erwähnte, doch ihm selbst hatte das nicht gut getan. Auch der Junge lag gerade reglos in einem Bett, soweit er wusste.
 

Okay, das war viel, stellte Draco fest. Informationen, mit denen er einfach nicht gerechnet hatte und die für ihn gerade sehr seltsam waren, aber die er sich später noch mal genauer durch den Kopf gehen lassen würde. „Du… kannst dich immer auf mich verlassen“, murmelte er erschöpft.
 

„Ich weiß“, lächelte Lucius. „Schlaf einfach noch etwas, dann geht es dir sicher besser, bis dahin haben wir auch einen dritten Heiler hier, denke ich. Ein Bekannter aus Frankreich reist dafür gerade an.“
 

Das war Alles, was Draco brauchte, um sich in sich selbst zusammenzurollen und wieder einzuschlafen.
 

„Nun, zumindest ist er über den Berg“, stellte Lucius fest, deckte seinen Sohn wieder zu, blickte auf seine Frau. „Weißt du was über den Jungen?“
 

„Keine Veränderung“, gab Narcissa zurück, zuckte mit den Schultern. „Aber es wird sicher nicht mehr lang dauern, bis er wieder zu sich kommt“, fügte sie recht sicher hinzu. Noch immer war sie schockiert über die Neuigkeit, dass der Sohn des Lords lebte, doch sie freute sich auch für ihren Herrn, der so erschüttert gewesen war, in einer Nacht seine gesamte Familie zu verlieren. Dazu kam, dass sie selbst mit dessen Frau befreundet gewesen war…
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Rasch legte Percy die Akte beiseite, als er das Rascheln hörte, wandte sich seinem Kleinen zu, der sich in den letzten beiden Tagen kaum geregt hatte, einfach so auf dem Bett lag, schneeweiß, meist zitternd. Er hatte einen Schock bekommen, als sie endlich heim gekommen waren, ja, er hatte mit Neveo schimpfen wollen, doch dazu war es nicht gekommen. Er hatte bemerkt, wie schwach der Jüngere war, wie er zu glühen begann, hatte seinen Gefährten erst mal ins Bett verfrachtet. Magische Verausgabung war die Diagnose gewesen. Zabini hatte nichts tun können und Snape auch nicht. Der Körper brauchte Zeit, um sich zu erholen. Eine andere Möglichkeit gab es schlicht nicht.
 

Zu den gesundheitlichen Problemen kam auch noch die Tatsache, dass Percy seinem Kleinen das Gespräch einfach nicht ersparen konnte! Neveo wäre fast gestorben und er hätte auch durch einen Zauber fallen können, auf einem Schlachtfeld, auf dem er nichts zu suchen gehabt hatte! Schon bei der Apparation hätte ihm ein Körperglied abgerissen werden können! Er hatte mit den Zwillingen geredet, die sich Sorgen gemacht hatten, mit dieser kleinen Irren, Lovegood, die gesagt hatte, dass es nötig gewesen sei, um Malfoy zu retten. Doch gefallen musste ihm das alles zum Glück nicht.
 

„Neveo?“, fragte Percy, strich über die Haare des Jüngeren, der sich nun langsam etwas mehr bewegte, zu versuchen schien, sich tiefer in die Decken zu vergraben. Normal. Bei so hohem Magieverlust war ihm nun mal kalt, es würde auch Tage dauern, bis sein Körper wieder effektiv Wärme speichern konnte, etwas, das dem Jüngeren ja vorher schon Schwierigkeiten gemacht hatte, da er keine Fettreserven hatte, in denen man etwas speichern konnte!
 

„K…k…kalt“, flüsterte Harry.
 

Percy sagte nichts, zog den Jungen näher zu sich, hob dann dessen Kopf. „Was bei Merlin hast du dir dabei gedacht?“, verlangte er zu wissen, sich selbst zwingend, die Stimme weit ruhiger zu halten, als er sich fühlte. „Weißt du, was schon beim Apparieren hätte passieren können? Ich musste mitten in ein Schlachtfeld und du hattest nicht mal einen verdammten Zauberstab!“, er wurde lauter, ohne es selbst zu merken. „Was, wenn du von Irgendwas getroffen worden wärest?!“
 

Harry wimmerte, er spürte, wie ihm die Tränen erneut in die Augen schossen. Er wusste nicht, was dann geschehen wäre, das gab er ehrlich zu, doch er hätte nicht anders handeln können! „Ich… ich… ich…!“
 

„Ja?“, fragte Percy mit strenger Stimme.
 

„Ich… ich dachte, du… kommst nicht… zurück“, gab Harry schließlich leise zu, klammerte sich an Percy. „Bitte… nicht… nicht böse sein! Ich…!“
 

„Ich bin sauer!“, knurrte Percy, wobei er fast schon wieder weich wurde, als die erste Träne rollte. „Ich bin stinksauer auf dich, weil du dich so in Gefahr begeben hast! Du bist noch geschwächt, du hättest gar nicht zaubern sollen! Und das ist der Grund, warum dir so verdammt kalt ist! Du hast Zauber angewandt und deinen magischen Kern so fast vollständig erschöpft! Du hättest dabei sterben können! Und was wäre dann mit mir gewesen?! Glaubst du, ich will, dass dir was passiert, du Dummkopf?!“
 

Harry konnte nicht anders, er begann, noch heftiger zu weinen. Er wollte nicht, dass der Ältere so sauer auf ihn war, ihn von sich weg hielt, statt ihn zu umarmen, wie sonst. „Ich.. ich… ich wollte…Ich… bitte, ich…!“
 

Percy seufzte erneut kurz vor der Verzweiflung, hob den Kopf des Jüngeren an, wartete, bis der ihn wieder ansah. „Neveo“, sprach er leise, wischte die Tränen mit seinem Ärmel ab, auch wenn sofort Neue diese Stellen einnahmen. „Weißt du, warum ich mir so viele Sorgen mache? Warum du überhaupt hier bei mir bist? Was geschehen wäre, wenn dir was zustößt?“ Immerhin hätte der Junge, nun, wo er endlich auf dem Wege der Besserung gewesen war, fast ins Gras gebissen, weil er Malfoy von einem Zauber befreit und geheilt hatte, der dem nicht unähnlich war, der dessen Mutter das Leben gekostet hatte. Dadurch hatte er den letzten Rest seiner magischen Reserven fast vollständig verloren und magische Wesen, gerade, wenn sie mehr magisch als menschlich waren, konnten durch so etwas sterben. Denn auch andere Leute, wie in dem Fall der Lord und er selbst, konnten mit der eigenen Magie, mit Transfusionen, nur versuchen, den Kern des Betroffenen wieder auszugleichen. Es hatte eine ganze Weile auf Messers Schneide gestanden.
 

Harry starrte auf den Anderen, er verstand nicht, was der von ihm wollte, wurde von seinem eigenen Schluchzen durchgeschüttelt. Was würde jetzt kommen? Das, was er von Anfang an gefürchtet hatte? Würde Percy gehen? Er konnte es verstehen. Er machte wirklich nur Ärger, doch er hatte so eine Angst bekommen, als der Rotschopf ohne ihn gegangen war! Er senkte seinen Blick, doch sofort war da ein Finger, der sein Kinn wieder hob und eine Stimme forderte, dass er den Älteren wieder ansehen sollte. „Nicht.. nicht gehen…“
 

„Oh, Kleiner“, seufzte Percy, wollte nichts lieber, als sich zumindest seine Stirn reiben, doch er brauchte gerade beide Hände. Was sollte er nur gegen diese Verlustängste tun, die den Anderen so mitnahmen? Was sollte er tun, um Diesem zumindest zu helfen, ein wenig über die Misshandlungen seiner Kindheit hinweg zu kommen! Vielleicht hätte er Neveo wirklich von Anfang an die Wahrheit sagen sollen, als er gemerkt hatte, dass sein Kleiner nicht verstand, was es bedeutete, dass Percy ihn gebissen hatte. Vielleicht war es an der Zeit, zumindest das nachzuholen. „Weißt du noch, am ersten Tag, als ich dich gefunden habe? Ich hab dich damals gebissen.“ Er strich mit einer Hand über die Stelle zwischen Hals und Schulter.
 

Harry zuckte zusammen, als die Hand sich bewegte, zuckte dann mit den Schultern. Er hatte keine Ahnung, hatte damals gedacht, angegriffen zu werden und dann nicht verstanden, warum der Ältere drüber geleckt hatte. Oder warum das Bissmal so empfindlich reagierte, wenn Percy es anfasste, so, wie er es jetzt tat.
 

Super. Neveo reagierte kaum. Percy atmete tief durch, wartete, bis die blauen Augen sich, wenn wohl auch eher unwillig und vor Allem unsicher auf ihn richteten. „Kleiner, du bist von magischem Blut, mehr als die Meisten, deiner zweiten Form nach zu schließen und ich bin es eben auch. Als ich dich gefunden habe, hatte ich einen regelrechten Schock, ich konnte nicht anders, als dich dieses eine Mal zu beißen. Bei Großkatzen ist… das ein Zeichen von Zusammengehörigkeit. Vielleicht so was wie eine Verlobung.“ Nun, das Wort Hochzeit wollte er jetzt gerade nicht in den Mund nehmen, denn das traf es eigentlich besser. Ah, endlich, eine Reaktion. Sein Kleiner zuckte zusammen, starrte ihn an. „Es ist so“, bestätigte er seine eigenen Worte leise. „Es ist bei uns beiden so ähnlich, wie bei Veela, wir sind, in Ermangelung eines besseren Wortes, Gefährten. Nur darum bist du hier bei mir, darum hat dein Vater mich nicht gezwungen, dich an ihn abzugeben, auch, wenn du noch so jung bist.“ Und noch jünger aussah, fügte Percy in Gedanken hinzu. „Ich könnte dich gar nicht allein lassen, dir hat es weh getan, als du weggerannt bist, vor einigen Tagen – aber mir auch. Ich könnte ohne dich gar nicht lang bleiben. Schon deswegen würde ich dich nie verlassen, man verlässt einen Seelengefährten nicht, wenn man das unendlich Glück hat, so etwas zu finden, du Dummchen…“, lächelte er, strich erneut über Neveos Wange.
 

Was? Harry verstand nicht. Veela? Gefährten? Verlobt? Mit Percy? Aber…! Er… er wusste nicht mal, was Liebe war! Er hatte keine Ahnung, nur…! In dem Moment stellte er sich vor, dass der Rotschopf bei einem Anderen wäre, oder schlimmer, bei einer Frau. Dieser Penelope, mit der er mal zusammen gewesen war und es tat richtig weh, mehr noch, er merkte, wie er mehr weinte. Ja, vermutlich mochte er Percy viel zu sehr. Aber... war das Liebe?
 

Und woher wusste Percy, dass es ihm weh getan hatte, nicht bei Diesem zu sein? Hatte er dem Anderen damit Schmerzen bereitet, wegzurennen? Tat er dem Älteren weh, wenn er das tat? Das wollte er doch nicht! Er konnte wirklich nichts richtig machen! „Du… du willst mich nicht“, flüsterte er tonlos, wollte sich, obwohl es fast schon weh tat, den Rotschopf loslassen. Der war ja offensichtlich nicht mal freiwillig hier, wollte ihn Voldemort überlassen. Niemand wollte ihn, nicht mal Leute, die dachten, mit ihm verwandt zu sein! Und Voldemort… nach dem einen Frühstück war der auch nicht mehr aufgetaucht. Auf der einen Seite etwas, das Harry erleichterte, auf der Anderen etwas, das ihm richtig weh tat.
 

Dieses Mal konnte sich Percy ein Aufstöhnen doch nicht verkneifen. Wo genau hatte er selbst jetzt den Faden so verloren? Wie konnte man von dem, was er erzählt hatte, auf diesen saudummen Satz kommen?! „Würde ich dich nicht wollen, wäre ich dich sehr, sehr schnell losgeworden, ich hätte dich schon am ersten Tag einfach umgebracht“, sprach er ruhig, hob den Kopf des Kleinen zum gefühlten hundertsten Mal an. „Ich...“, doch er hörte direkt auf zu sprechen, er ahnte irgendwie, dass auch das nicht ankommen würde. Aber nun, es gab ja noch die ein oder andere Methode, auf die man zurückgreifen konnte. Er blickte auf das kleine, miserabel aussehende, verweinte Gesicht, nahm es mit zwei Händen und legte seine Lippen mit leichtem Druck auf die Zitternden des Jüngeren. Nicht gerade das, was er sich als erster Kuss gewünscht hatte, doch vermutlich der einzige Weg, um dem Kleinen zu zeigen, wie ernst es ihm selbst war. Es war nur ein kleiner, ein kurzer Kuss, da Neveo ja so schon kaum Luft bekam und zwar nun aufgrund der Überraschung zu weinen aufgehört hatte, aber immer noch nach Atem rang, während der dünne Körper geschüttelt wurde.
 

Und doch war es selbst für Percy, der entgegen seines Rufes, durchaus seine freie Zeit in Hogwarts mit einigen Eskapaden zugebracht hatte, etwas ganz Anderes als damals mit Penelope, Oliver Wood oder all seinen anderen Spaßbekanntschaften, die für ihn nie wirklich ernst gewesen waren. Dieser wenn auch noch so kurze Kuss hinterließ eine auch für ihn neue Wärme in seiner Brust und dem Gesicht des Jüngeren nach hatte auch der es gemerkt. Erst jetzt sprach Percy: „Ich will dich sicher nicht loswerden und ich will nicht gehen“, versuchte er dem Jüngeren klar zu machen. „Ich will einfach nur, dass du nichts tust, um dein Leben in Gefahr zu bringen!“
 

Verwirrt sah Harry zu dem Älteren, der ihn aufhielt, ihn nicht wegrutschen ließ, stattdessen immer näher kam. Würde der Andere ihn jetzt auch schlagen? Er wollte zusammenzucken, doch da spürte er Lippen auf seinen. Ja, natürlich hatte er geküsst, ein Mal. Ein Mädchen. Pavati, bei dem verdammten Ball, auf den er hatte gehen müssen, sie hatte Cedric und Cho gesehen und hatte auf einen Kuss bestanden. Es war irgendwie… eklig gewesen, er hatte es gar nicht gemocht, worüber Ron auch noch gelacht hatte. Aber das hier, es…e s war anders gewesen! Für einen kurzen Moment war ihm gar nicht mehr so schrecklich kalt gewesen! Er merkte kaum, wie er aufhört e zu weinen oder wie seine Finger die Lippen nachfuhren, die immer noch zu prickeln schienen. Aber das war nicht alles. Percy sagte, dass er nicht gehen wollte!
 

„Versprich es mir“, forderte Percy ruhig, er wusste, der Kleine wollte in die Arme genommen werden, doch vorher musste er das Wichtige klären. „Versprich mir, dass du so was wie heut nie, nie wieder tust, dich und mich so in Gefahr bringst.“
 

„Ich… ich hatte Angst!“, wimmerte Harry, der sich nur wieder an den Älteren kuscheln wollte, da, wo es warm war! „Ich…!“
 

„Du hattest aus einem mir nicht so ganz klaren Grund Angst, dass ich nicht zurückkomme, das weiß ich“, gab Percy zurück. „Nur nach dem, was ich dir gerade erzählt habe, solltest du begreifen, dass ich nicht gehen werde. Ich verspreche es dir. Ich würde dich nicht allein lassen, egal, was oder warum, solange ich lebe, würde ich zurückkommen. Aber ich will auf keinen Fall, dass du dich noch mal so in Gefahr begibst! Du wärst fast gestorben, durch das, was du mit Malfoy Junior getan hast!“, ja, das war so ein wunder Punkt, er war gar nicht glücklich gewesen, seinen Gefährten neben dem Spross des Mannes zu sehen, der neben dem Lord selbst, wohl den meisten Einfluss hatte. Der dummerweise gut aussah und Neveo vom Alter her viel näher stand, als er selbst.
 

„Er… er wär… gestorben“, flüsterte Harry, senkte den Kopf erneut. Draco hatte sein Leben immer genossen, hatte nie Angst gehabt, im Gegenteil zu ihm selbst, der den lustigen, fröhlichen Jungen nur gespielt hatte, der es gehasst hatte, schon in der Schule essen zu müssen, dauernd von Anderen umzingelt zu sein. „Er… hat eine... Gryffindor beschützt…“
 

Ja, da kam er wieder durch, dieser Drang, alle und jeden retten zu müssen. Gefallen musste es ihm trotzdem nicht. „Wir hätten ihn gefunden“, sprach er, auch, wenn das nicht unbedingt wahr war. „Versprich mir, dass du so was nicht mehr tust und das nächste Mal da bleibst, wo ich es sage, wenn ich es sage! Ich will, dass du so was wie das letzte Mal nie, nie wieder tust!“
 

„Ich… ich verspreche es“, flüsterte Harry, panisch, dass Percy wieder wütender werden könnte, am Ende vielleicht doch zuschlagen würde. „Aber… kann ich nicht als…?“
 

„Nein! Du wirst weder morphen noch auch nur einen einzigen Schwebezauber, lumos oder nox benutzen, bis dein magisches Level wieder mindestens normal ist! Das heißt, kein Gestaltwechseln, es kostet dich zu viel Kraft“, erklärte der Rotschopf, versuchend, ruhig zu bleiben.
 

„Aber… wenn … wenn du wieder… zur Arbeit gehst…!“
 

„Dann wirst du erst mal hier bleiben“, gab Percy ruhig zurück, sah, wie der Jüngere sich erneut starr wurde, zu zittern begann. „Du kannst hier lernen, viele andere Kinder sind inzwischen hier, mehr oder weniger die gesamte Schule, wenn ich so drüber nachdenke, und…“
 

„Nein!“, schrie Harry, noch bevor er selbst wusste, was er tat. „Nein, ich will nicht…! Nicht… nicht schon wieder, so… so viele Leute! Sie wollen immer…. Immer was von mir, es…!“
 

Okay, noch ein Punkt, über den Percy mit seinem Gefährten reden musste. „Dann lernst du allein, nur mit Tutoren, dein Vater wird dir gern welche zur Seite stellen, wenn er nicht sogar vieles selbst unterrichtet. Hier gibt es eine riesige Bücherei, einen großen Garten. Und ich bin nie lang weg, ich arbeite nur sieben Stunden, ich komme nach der Arbeit auch hierher.“ Er würde also nicht, wie sonst, in seiner kleinen Wohnung bleiben, unter der Woche, sondern hier vollständig einziehen, aber in dem Fall tat er es gern, er konnte so auch endgültig mit seiner Mutter brechen, vermutlich auch mit seinem Vater und einem großen Teil seiner Geschwister, aber das, was er hier hatte, war ihm ohnehin viel lieber.
 

„Allein..“, flüsterte Harry nur. Er sollte allein bleiben, den gesamten Tag, durfte nicht, wie früher, einfach als Leopard mitgehen. Nicht das erste Mal verfluchte er, dass er seinen menschlichen Körper wieder hatte.
 

„Nein, du bist nicht allein“, gab der Rotschopf zu wissen. „Ich bringe dich morgens zu deinem Vater, du wirst so viel zu tun haben, dass du kaum merken dürftest, wenn ich weg bin.“ Es würde auch für ihn eine Umstellung sein, den Anderen nicht mehr dauernd im Auge haben zu können und er wusste, es würde die eine oder andere Katastrophe geben, aber erstens war es vielleicht nur für den Monat, den der Andere brauchte, um seinen magischen Haushalt wieder zu stabilisieren und zweitens brauchte Neveo sein eigenes Leben!
 

Sein Vater… Harry schauderte. Voldemort. Der Mann, der sich nicht entscheiden konnte, ob er nun als Schlangenmonster rumlief oder als ein Mann Mitte Dreißig. Jemand, der lang versucht hatte, ihn umzubringen… Er sah Percy groß an, doch er wusste, in dem Fall würde der Rotschopf nicht nachgeben. Er würde allein sein… Doch erst mal wurde er wieder auf den Schoß des Älteren gezogen, langsam drang dessen Wärme zu ihm durch, er merkte, wie er ruhiger wurde.
 

Nachdem das geklärt war, nahm Percy den Jüngeren auf seinen Schoß, wickelte ihn fest in eine Decke ein, da Neveo immer noch eiskalt war. Dann rief er eine Hauselfe, ließ sich eine heiße Schokolade bringen, die er seinem Gefährten an die Lippen hielt. Der trank auch brav ein wenig. „Wie willst du jetzt eigentlich genannt werden?“, fragte er schließlich, das Bedürfnis habend, das Thema zu wechseln. „Ich würde dich nur ungern bei einem Namen nennen, der nicht deiner ist, immerhin ist Harry Potter im Alter von wenigen Wochen an einer Erbkrankheit gestorben und du hast einen Eigenen“, bemerkte er. „Deine Mutter, deine richtige Mutter hat dich Zeon genannt.“
 

Du... nennst mich Neveo“, murmelte Harry müde, ließ sich gegen die sichere, warme, breite Brust zurücksacken, die ihm half, sich wieder etwas zu beruhigen.
 

„Willst du, dass die Anderen dich auch so nennen?“, fragte Percy, der sich richtig glücklich damit fühlte.
 

Kurz überlegte Harry, zuckte dann mit den Schultern. Es war nicht so, dass er noch groß an seinem Namen hing. Er wusste ohnehin erst seit ein paar Jahren, dass weder Freak noch Junge ein Rufname war und Harry war zu sehr mit dem Goldjungen behaftet. Es war Gewohnheit, von sich selbst so zu denken. Damals war er einfach nur dankbar gewesen, dass er nicht Freak war, doch nun war er auch froh, nicht der Kämpfer für die Zauberwelt sein zu müssen und ihm gefiel Neveo, so war er nun wochenlang gerufen worden. Zeon war ihm vollkommen fremd.
 

Percy grinste. „Gut, dann sag ich den Anderen Bescheid, ab jetzt bist du ganz offiziell Neveo Zeon Riddle, Sohn des dunklen Lords.“
 

Harry nickte einfach, er bekam nicht mehr viel mit, war vollkommen erschöpft, es war endlich etwas wärmer, seine Atmung beruhigte sich wieder.
 

Den Jüngeren die gesamte Zeit streichelnd beobachtete Percy, wie sein Neveo wieder zurück in den Schlaf dämmerte, nur sah er nun nicht mehr aus, als sei er halbtot. Trotzdem graute es ihn jetzt schon. Er konnte, trotz der guten Beziehungen zu Fudge, nicht länger, als weitere vier Arbeitstage hier bleiben, dann musste er zurück und er ahnte, dass das sehr, sehr schwer werden würde. Er würde Neveo ja selbst gern mitnehmen, aber das ging nun wirklich nicht. Er musste ja auch arbeiten und der Jüngere konnte sich auch nicht den gesamten Tag langweilen, er musste lernen, er mochte es nicht mit Anderen tun wollen, aber für sich selbst und im Notfall eben allein. Schließlich, eine halbe Stunde später, schlief sein Gefährte wieder tief und fest. Vorsichtig legte er Diesen zurück auf die weichen Kissen, um mit dem Lord zu reden. Sie mussten endlich Irgendwas tun, um Neveo zu helfen! Es ging nicht, dass der Junge so litt!
 


 


 


 


 


 


 

„Sev.“
 

Der Tränkemeister stöhnte leise, rollte sich herum, doch die Decke verschwand trotzdem und das Bett wurde kalt. Toll, da legte man zwei Heilerstürze binnen kürzester Zeit hin und durfte nicht mal ausschlafen! Und warum? Weil der groooße Lord beschlossen hatte, dass er die Blagen zu beschäftigen hatte, indem er unterrichtete! Er könne ja nebenher einige andere Todesser ausbilden, Kinder zu lehren, aber vorerst solle er das tun, da die Kinder ihn nun mal kennen und ihm bis zu einem gewissen Grad trauen würden! Er wollte aber nicht! Er war kaputt! Pot.. Riddle, whoever, hatte sich ein weiteres Mal fast erfolgreich selbst gekillt, sein Patenkind hatte dasselbe mit einem lächerlichen Stunt geschafft, der so gryffindor war, wie es nur ging und er war erschlagen! „Lass mich!“, knurrte er. „Will schlafen! Kinder können sich selbst in die Luft jagen! Müde! Decke! Jetzt! Sofort du Sklaventreiber!“
 

„Dunkler Lord, Sklaventreiber gehört zu meinem Job“, gab Tom trocken zurück. Oh, er verstand seinen Geliebten, der Mann war am Ende, er hatte auch nicht vor, diesen jetzt unterrichten zu lassen, er wollte keine Toten, nur weil Sev sich nicht beherrschen konnte und ungehorsame Kinder ins nächste Leben avadern würde, doch es gab Dinge, die lagen ihm zu sehr am Herzen, als das er sie schleifen lassen konnte und das letzte Gespräch mit Percy vor einigen Minuten steckte ihm immer noch in den Knochen. „Bitte, es geht nicht um Unterricht oder die Kinder hier.“
 

Gut, das klang ernst genug beschloss Severus, setzte sich auf und rieb über seine Augen. „Was ist nun schon wieder los?“, grummelte er. „Hat dein Sohn schon wieder was angestellt? Er sollte nicht mal ohne Hilfe sitzen können, selbst, wenn er wach wäre“, meckerte der Tränkemeister, der sich nicht vorstellen konnte, was sonst los sein könnte. Das war im Moment das Einzige, was Tom in panische Aufregung versetzen konnte.
 

„Ich habe gerade mit Percy gesprochen…“
 

„Und?“, fragte Severus weiter.
 

„Percy sagt, der Junge hätte wohl nicht verstanden, was es bedeutet, Gefährten zu sein und hat bisher noch nicht mal bemerkt, dass sie so was sein müssen und selbst nachdem er es erklärt hat, hatte er nicht das Gefühl, dass mein Sohn es verstanden hat“, gab Tom leise zurück, setzte sich selbst wieder auf die Matratze und rieb sich über das Gesicht.
 

Das Einzige, was Severus tun konnte, war die Augen zu verdrehen. Und dafür wurde er geweckt? Super! Potter machte selbst jetzt noch, ohne ein Potter zu sein, nichts als Ärger! „Tom, der Bengel wurde sein Leben lang misshandelt und verlassen, Berührungen kennt er von Schlägen! Glaubt ihr Beide, Weasley und du, dass das Alles mal schnell eben so verschwindet, nach ein paar netten Worten und Gesten? Nur, weil er ein paar Mal nicht geschlagen worden ist? Natürlich glaubt er nicht, natürlich versteht er nicht!“
 

„Und was sollen wir dann tun?!“, fragte Tom, durchaus ein wenig verzweifelt. Er wollte doch nur seinen Sohn, den er ohnehin schon mit Percy teilen musste, in den Arm nehmen können, ohne die panischen Blicke oder das Zucken, wie bei der Schlacht!
 

Mühsam arbeitete Severus sich aus dem Bett, stand auf und streckte sich, dachte an sich selbst, wie lange er gebraucht hatte, um nicht hinter Allem Fallen oder Berechnung Anderer zu sehen. „Zeit“, gab Severus zurück. „Man kann einem misshandelten Kind immer wieder sagen, dass man ihm nichts tut, das Kind wird es erst glauben, wenn über einen langen Zeitraum hinweg nichts geschieht. Und damit meine ich nicht die paar Wochen, die er als Tier rum gelaufen ist, die zählen nicht, denn er sah sich in der Zeit selbst nicht als Mensch. Er ist in diese Gestalt geflüchtet, weil Tiere weniger schlecht behandelt wurden, als er. Nun, wo er wieder Mensch ist, muss er erst begreifen, dass wir ihm auch in diesem Körper nichts tun. Hört endlich alle auf, Wunder zu erwarten!“
 

„Aber es muss doch was geben, was man tun kann…!“
 

„Tom, du bist sein Vater, wie oft warst du bei ihm? Ein Mal? Zwei? Geh zu ihm, rede mit ihm, erzähl ihm was, bring ihm was bei, was weiß ich, mach was mit ihm! Zeig ihm, dass du ihn nicht verachtest und für schwach hältst! Das würde ihm schon ganz gut tun, er mag noch Angst vor dir haben, aber die hat er vor Jedem! Weasley muss doch irgendwann wieder zur Arbeit, wenn der weg ist, sei du für deinen Sohn da!“
 

Tom beobachtete, wie sein Geliebter, der selbst zu viel Erfahrung mit körperlicher Misshandlung gemacht hatte, im Bad verschwand, zweifellos, um wacher zu werden und sich zu waschen, während er nachdachte. Ja, es klang logisch, was Sev gesagt hatte. Er würde viel tun, für sein Kind, er wollte, dass der Junge fröhlich wurde, sich hier wohl und vor Allem sicher fühlen konnte.
 

Nur etwas nagte an ihm. Der Junge wollte Neveo genannt werden, nicht Zeon. Er wollte bei dem Namen gerufen werden, den Percy ihm gegeben hatte. Nun, den Namen hatte er die letzten Wochen gehört, Zeon war ihm vollkommen fremd und er selbst hatte gesagt, er würde dem Kind die Wahl lassen, seine Frau, wäre sie noch am Leben, wäre mit allem zufrieden, solang es eben nur gut für ihren Sohn war. Und wenn er ehrlich war, er hatte ihn damals fast nur kleiner Prinz genannt, er würde vermutlich wieder Dasselbe tun.
 

Zufrieden mit dem Schluss schloss Tom die Augen, zumindest einen Augenblick, bevor er aufstand und den Vorhang vor dem Gemälde wegzog, in das lächelnde Gesicht seiner Frau blickte. Ja, er nahm an, sie war nun wohl nicht mehr ganz so unzufrieden mit ihm, nun, wo er zumindest das Kind wiedergefunden hatte. Oh, er hatte noch Einiges wieder gut zu machen, aber nun hatte er auch die Gelegenheit dazu. Vor Allem nun, wo Dumbledore so dastand, wie er es tat.
 

Ja, der Überfall der Phönixe auf Kinder war nicht gut angekommen, denn beim Befragen der gefangengenommenen Mitglieder hatte die selbstverständlich erzählt, dass Dumbledore den Tod der Kinder befohlen und Kollateralschaden an anderen Kindern in Kauf genommen hatte. Seither hatte die normale Bevölkerung eine regelrechte Hetzjagd auf Ordensmitglieder begonnen, die er schon regelrecht erheiternd fand, wenn Tom ehrlich sein sollte. Es war ein Kinderspiel, nun das Ministerium zu übernehmen, vor Allem, da Fudge nur darauf wartete, dass er es forderte. Aber wie gesagt – Alles zu seiner Zeit. Dumbledore mochte nicht mehr viel Einfluss haben, doch es war noch immer zu viel, er würde warten, bis die Reporter noch mehr Dreck ausgehoben hatten.
 

„Tom?“, fragte Severus. Er war schon seit mehreren Minuten aus dem Bad zurück, doch der Andere saß nur gefährlich dämlich grinsend auf dem Bett.
 

„Ah“, stellte Tom fest, zwang seine Gedanken zurück in die Gegenwart. „Sag, meinst du, mein Kleiner kann mit den anderen Kindern in den Unterricht?“
 

„Bist du wahnsinnig geworden?“, fragte Severus ungläubig. „Der Junge ist schon mit wenigen Menschen vollkommen überfordert! Wenn du ihn jetzt, mit einer neuen Identität diesen Krähen zum Fraß vorwirfst, wird es nur noch schlimmer! Denk doch mal nach, bevor du was sagst! Er hasst Aufmerksamkeit, er wollte nie der Junge der lebte sein und als dein Sohn hat er dasselbe Interesse! Ja, er braucht Freunde, aber noch viel mehr braucht er Zeit!“
 

Okay, so hatte Tom das auch noch nicht gesehen. Natürlich wusste er von den Freunden des Jungen, die Zwillinge, Percys beide Brüder, das Lovegoodmädchen, mit dem er sich unterhalten hatte und die nun mit dem Longbottom-Jungen auch hier untergebracht war, um weiter zu lernen. Aber das genügte Tom nicht. Er wollte, dass sein kleiner Prinz auch Jemanden aus seinen eigenen Reihen hatte, sicher, da war Percy, aber der war wohl eher kein einfacher Freund, der war etwas, das ihn immer noch ärgerte. Nun, sein Sohn hatte Draco Malfoy das Leben gerettet, Malfoys nahmen eine Lebensschuld sehr ernst, er würde mit dem jungen Mann sprechen, das wäre eine gute Möglichkeit, die Jungen waren fast gleich alt und Lucius‘ Sohn an und für sich sehr umgänglich. Nun, das hatte Zeit bis später. Erst andere Dinge.
 

„Sev, ich möchte, dass du mit Neveo sprichst“, zwang er sich selbst, den neuen Namen zu akzeptieren. „Sobald es geht, in ein paar Tagen, wenn Percy wieder zur Arbeit muss. Dass du ihm sagst, dass ich ihm nichts tun will, danach könnten wir zusammen essen. Der Junge braucht auch Tutoren, denen ich vertraue, was dich zu seinem Lehrer in Tränken machen wird und da er eine natürliche Heilbegabung zu haben scheint, auch dafür. Ich selbst werde ihm die dunklen Künste und die Verteidigung zeigen, Lucius wollte demnächst anfangen, Draco im Nahkampf und im Kampf mit Waffen zu unterrichten, ich werde ihm sagen, dass er warten soll, bis Neveo wieder fit genug ist, um auch mit zu machen, Herbologie werd ich Rudo übertragen, da kann Longbottom auch mitmachen, ich denke Runik und Arithmetik kann Luc auch noch machen. Mein Sohn soll von den Besten lernen.“
 

„Wenn ich mich geehrt fühlen sollte, das ging in die Hose“, merkte Severus nur kühl an. Er hatte nie unterrichten wollen und auch wenn es nur um einen Schüler ging, war es für ihn kein Spaß. Vor Allem, da es der Sohn des Mannes war, den er liebte und der schwer gestört war, er würde den Anderen auch noch therapieren müssen. Dabei hatte er doch nur seine Ruhe haben wollen!
 

„Sev, bitte“, sprach Tom ruhig. „Der Junge ist mein Nachfolger, er braucht…“
 

„Tom! Hör dich mal selbst! Dein Sohn ist ein schwer traumatisierter Jugendlicher, der keinerlei Tendenzen dazu zeigt, ein Führer zu werden! Er mag dein Kind sein, aber sicher nicht dein verdammter Nachfolger und wir wissen nicht, ob er sich je so entwickeln wird! Wir können froh sein, wenn er was findet, das er mal tun kann! Wenn du einen Nachfolger willst, nimm um Merlins Willen Weasley, aber nicht ihn! Bürde ihm nicht noch mehr auf! Er würde nur dauernd in panischer Angst leben, dich zu enttäuschen! Denk, bevor du dich in so einen Müll reinredest!“
 

Im ersten Moment wollte Tom den Jüngeren schlagen für diese Worte, bis ihm klar wurde, dass Sev zweifellos Recht haben dürfte. Ja, vermutlich würde er Neveo vollkommen überfordern, der Junge war noch nicht soweit, würde es vielleicht auch nie sein. Nun, erst mal konnte er froh sein, wenn der Kleine neben ihm stehen würde. Über Nachfolge konnte man sich dann Gedanken machen, wenn es soweit war, er war noch jung für seine Art, hatte viele Jahre vor sich. Sollte zwischenzeitlich etwas Anderes geschehen, war da wirklich sein Schwiegersohn, der Führungsqualitäten und Ruhe in sich trug. Kein Grund, den Jungen, der so viel durchgemacht hatte, unter Druck zu setzen. „Komm, gehen wir essen. Ich muss mit Lucius sprechen und den Anderen Bescheid sagen, dass sie neue Aufgaben haben.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Mikan000
2012-06-07T16:27:05+00:00 07.06.2012 18:27
Hi,
wie immer ein tolles Kapitel. ^^
Bin schon gaaaanz “heiss“ auf das nächste Pitel. xD
Danke für die Ens.
Gruß

Von:  Liar
2012-06-07T08:18:12+00:00 07.06.2012 10:18
Hi^^,

Wie immer ein super Chapter^^
Neveo hat es wirklich nicht einfach. er wollte doch nur nicht allein bleiben und jetzt sind alle sauer auf ihn.
Wie Percy ihn erst mal auf abstand gehalten hat um mit ihm zu reden, gut ich kann es verstehen aber Neveo kann einem so leid tun.
Auch Tom dreht am Rad, wissen die Beiden eigentlich was es heißt mit einem Jugendlichen mit Neveos Vergangenheit umzugehen.
Sev scheint der einzigste zu sein , der wirklich weiß wie man mit Neveo umzugegehen hat. Auch Toms "Lernplan" finde ich übertrieben. Ich denke nicht dass Neveo die anderen an sich ranlässt.
Bin wirklich gespannt ob Dray einen Draht zu ihm bekommt und was er zu Neveos wahren Freunde sagt, er sollte sie besser nicht beleidigen wenn er eine Freundschaft zum dunklen Prinzen haben will^^
Freu mich schon sher auf dass nächste Chapter^^

Mach weiter so^^ einfach super toll^^

LG Liar
Von:  ai-lila
2012-06-06T19:59:19+00:00 06.06.2012 21:59
Hi~~

Ach ist das schön und fein, Alle wissen nun old Dumbo muss der Böse sein.
Nee wie is dat schön. ^________^
Aber was ist mit Harry´s "Verwandten???"
Soll diese Drecksbrut ungeschorren davon kommen?
Aber was frag ich... isch kenn disch doch. Du wirst diese Maden zerstampfen. ^_____~

Und jap, Sev scheint der Einzige zu sein, der wegen Neveo nicht gleich durchdreht. ^^

Das war ein klasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai
Von:  kaya17
2012-06-06T17:19:41+00:00 06.06.2012 19:19
Ein schönes Kapitel. Ich bin gespannt wie die Sache mit dem unterricht wohl laufen wird^^ und vor allem wie Sev und Harry sich so verhalten^^
Von:  Elbenprincess
2012-06-06T08:46:49+00:00 06.06.2012 10:46
hey tolles kapi, ich freu mich schon auf´s nächste
Von:  Kagomee16
2012-06-06T08:27:49+00:00 06.06.2012 10:27
tom erwartet bissi viel von seinen kleinen...
aber nunja abwarten und tee trinken^^
bin gespannt wie es weiter geht^^
mach schön weiter so

lg kagomee16
Von:  sasa56
2012-06-05T21:39:46+00:00 05.06.2012 23:39
Super kapitel
da hatt dumble sich selber ihn die schei...... geracht
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  Dranza-chan
2012-06-05T20:52:51+00:00 05.06.2012 22:52
Ein super Kapi!
Nur Tom ist echt ein bisschen übermotiviert und denkt noch nicht richtig mit was Neveo anbelangt, gut das Severus da ist und ihm das gleich klar macht wenn er so einen Mist erzählt.
Das wird noch richtig schlimm bis Neveo wirklich begriffen hat das Percy ihn nicht verlässt. Ich hoff er kann viel Zeit mit Draco und seinem Vater verbringen um sich abzulenken wenn Percy nicht da ist.
lg
Von:  AmuSuzune
2012-06-05T20:52:42+00:00 05.06.2012 22:52
Jaaa, wieder ein sehr schönes Kapitel.
Harry versteht wirklich noch nicht was es heißt einen Gefährten zu haben. Naja, das wird wohl wirklich noch dauern.
ich bin ja nun gespannt auf seine Reaktion zu Draco und ob dieser erfahren wird wer Neveo mal war.
Und Tom... Der hat wirklich gedankenspünge, da hab selbst ich meine Probleme zu folgen... Und da beschweren sich die Leute über mich (Grummel)
Tja, un was sev wohl zu all dem noch sage wird? Irgendwie tut er mir einfach nur Leid. Er wird von allem nur herum geschubst und wieß selbst nicht was er von alldem halten soll. Außerdem weiß er nicht... oder eher hat er noch nicht akzemtiert das Tom bei ihm leiben will. Für immer...
Das kommt auch noch dazu, jaja.

So, bin gespannt wie es weiter geht!

LG
Suzu
Von:  Schizo_Squalo
2012-06-05T20:52:07+00:00 05.06.2012 22:52
Oh man Väter können ja sooo verpeielt sein.

Das Kapitel is klassse bin schon gespannt wie draco reagieren wird wenn er auf Neveo trifft. XD


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