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Glühwürmchen in the sky

von

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Dyllans Ankunft (Oder: Meine Fresse, ist der heiß!)

“Hi,” meine ich und mustere den Kerl. Und meine Fresse… Ist der heiß! Heeeeiiiiiiß!!!! Von nahen ist er sogar noch heißer, als von weitem betrachtet. Meine Güte. Dafür liebe ich Kevin. Ich liebe, liebe, liebe ihn. Ich werde nie wieder ein schlechtes Wort über ihn sagen – na ja… nicht mehr so oft.

Aber ich meine… schaut euch Dyllan doch an! Er ist ein Emo. Nicht ganz so krass, aber eindeutig Emo. Schwarze, emotypische Haare, umrandete Augen, enge Klamotten… Und ein hübsches Gesicht. Okay. Nicht jeder Emo hat ein hübsches Gesicht. Aber fast jeder. Dyllan auf jeden Fall… Oh man… dieser Junge…

„Hi, Adrian,“ begrüßt er mich scheu.

Ich grinse begeistert vor mich hin und mustere ihn von Kopf bis Fuß. Hoffentlich fällt ihm das nicht so auf. Na ja… eigentlich ist mir egal, ob es ihm auffällt. Wenn er in meinem Bett landen will – und das will er sicher, schaut mich doch an – dann muss er sich daran gewöhnen.

Wahrscheinlich mache ich ihm ein wenig Angst, wie ich ihn da so intensiv anstarre, denn er blickt erwartungsvoll zu meiner Mutter.

Die fühlt sich natürlich zu höherem berufen – nämlich zum Englischreden, was sie absolut, ganz und gar, überhaupt nicht kann – und macht eine hilflose Handbewegungen, ehe sie meint: „We könnten go to Auto…“

Manchmal könnte ich wirklich im Boden versinken. Wenn ich mich nicht blamiere – meine Mutter schafft es ganz sicher.

Wieso hat Kevin bei seiner Idee nicht bedacht, dass unsere Mutter kein Englisch spricht?

Das hätte uns doch echt ein paar Peinlichkeiten erspart!

Also muss ich ran, bevor Dyllan gar nicht mehr durchblickt: „Let’s start. The car is outside.“

„Ich haben nicht erwartet, dass es hier stehen.“

Oh, es spricht Deutsch – so mehr oder minder. Entzückend. Aber na gut… was erwarte ich auch? Wer macht denn auch bei so einem Programm mit, wenn er kein Deutsch kann?

„Kannst du gut Deutsch?“ Ich sehe ihn an.

„A bit. Nicht genug gut.“ Man merkts…

Ich lasse Dyllan in sich gehen, bis er sich entschieden hat, ob er nun in einem furchtbaren Deutsch oder in seiner Muttersprache sprechen möchte, oder ob er doch bei der grausamen Mischung aus beidem bleibt, und laufe los. Ich will endlich heim!

Der Rest folgt mir und mein Dad verstaut Dyllans Gepäck im Auto, ehe wir losfahren. Endlich losfahren!

Im Auto wird es aber erst richtig schlimm, denn meine Mutter versucht sich daran, Dyllan etwas zu fragen, was sich dann so anhört:

„And… where do you live with?“

Dyllan sieht blöde drein, murmelt ein leises ‚Well’ und blickt hilflos zu mir.

„Do you live with your parents?“

Okay, mein Englisch ist fast so schlecht, wie sein Deutsch. Aber gut… er muss sich an uns anpassen, nicht wir an ihn.

„Yes. With my parents and my brohter,” antwortet er und nun schöpft meine Mum Mut für einen zweiten Versuch: “How old are you?”

„Glückwunsch, Mum! Das war dein erster richtiger Satz!“ Ich applaudiere, sie sieht mich tadelnd an.

„I’m Sixteen,“ antwortet Dyllan.

Frischfleisch! Ob er noch Jungfrau ist? Ich grinse begeistert vor mich hin.

„How old is your brother?“

“He’s nineteen.”

“Kannst du das auch auf Deutsch sagen?” Ich grinse Dyllan fragend an.

„Adrian,“ mischt sich mein Vater wieder ein.

„Sorry,“ meine ich zu ihm, „Aber er muss das lernen. In der Schule muss er ja auch Deutsch sprechen. Da kann er sich schon mal dran gewöhnen.“

„Jetzt lass ihn doch erst mal richtig ankommen,“ wirft meine Mutter ein.

„Ja… jaaaa….“ Ich sehe zu Dyllan.

„Well, Dude. You play guitar?“ Er hat nämlich eine dabei. Also sollte er das eigentlich auch spielen können, oder?

„Ja.“ Ah. Er hat meinen kleinen Vorschlag, von wegen Deutsch reden, angenommen.

„Schön. May, you can teach me?“

“I think so,” stimmt er zu.

„Adrian,“ murmelt mein Dad schon wieder genervt. Mal im Ernst? Was hab ich jetzt falsch gemacht?

„Was denn?“, brause ich also daraufhin auf. „Ist doch toll, wenn er es mir beibringt!“

„Lass ihn doch erst Mal ankommen!“ Das ist wieder meine Mutter, die eine Art Gedankenübertragung mit meinem Dad hinter sich gebracht hat, dass sie weiß, was er mir sagen wollte.

„Er ist doch schon angekommen!“, fauch ich.

Dann kommen wenigstens wir an. Also zu Hause, meine ich. Endlich!

Ich springe aus dem Wagen und will nur noch im Haus verschwinden, nichts mehr sehen, nichts mehr hören. Sollen sie mit dem Englandfutzi alleine sein, ich will jetzt meine Ruhe. So heiß er auch ist, mir egal. Meine Ruhe… nur meine Ruhe und…

„Adrian! Zeigst du Dyllan sein Zimmer?“

Verdammt!

Ich kehre zurück, zerre Dyllan mit ins Haus, die Treppen hoch, in Kevins Zimmer, das jetzt sein Zimmer ist.

„Here ist your room,“ kläre ich ihn auf.

Ich blicke mich um und verziehe den Mund, als ich Kevins blöde Poster entdecke. Überall an den Wänden prangern nackte Frauen.

„Ignoriere die ekligen Poster einfach.“

Ich deute auf eben jene und fluche ungehalten vor mich hin. Die sollte er eigentlich abnehmen. Mum hat deshalb totalen Stress gemacht.

„Well… they are interessting…“, kommt es von Dyllan.

„You like it?“ Ich sehe ihn ungläubig an.

„Ich würde sie nicht hängen auf. Aber sie stören auch nicht.“ Er zuckt mit den Schultern und ich lass enttäuscht die Schultern hängen. So ein Mist, der Englandfutzi steht auf Möpse.

„Nimm sie ab. Ich ertrage diese Tittentanten nicht länger.“

Ich besehe mir die Poster erneut. Für mich hätte Kevin ja ein paar Nacktposter von Dyllan aufhängen können… in meine versauten Gedanken über Dyllan versunken, merke ich gar nicht, wie er sich mir fragend zuwendet: „Tittentanten?“

„Was?“ Ich sehe ihn verwirrt an, dann winke ich ab.

„We have dinner at six p. m.”

“Okay.” Er nickt.

Damit lasse ich ihn stehen und verschwinde in meinem Reich, endlich meine wohlverdiente Ruhe genießen.

Irgendwann brüllt meine Mum durchs Haus, Kevin wäre gut angekommen. Schön für ihn… Ich verdrehe die Augen – mal wieder.

Irgendwie ist mir allerdings langweilig. Sonst wäre schon längst Kev reingestürmt und hätte genervt.

Jetzt passiert gar nichts. Laaaaangweeeeiiiiliiiiiig!

Also denke ich, kann es ja nicht schaden, wenn ich nerve. Ich springe auf, laufe zurück zu Dyllans Zimmer.

„Hey, guy.“

„Hey. What’s up?“

„Du musst echt mal anfangen, Deutsch mit mir zu reden!“ Ich grinse ihn an und setze mich auf sein Bett.

„Du reden doch aber Englisch mit mir.“ Er grinst zurück. Punkt für ihn. Mist.

„Dann rede ich jetzt auch nur noch Deutsch.“

„Okay.“

Jetzt hab ich ihn. „Okay ist auch Englisch.“

„Ihr sagt das auch in Deutsch. Ich genau wissen!“, empört er sich.

Ich kichere belustigt und sehe mich um. Er hat die Tussis abgehängt.

„Doch keine Titten?“, frage ich und deute auf die kargen Wände.

„Muss nicht sein unbedingt.“

„Aber du stehst auf Frauen?“, gehe ich in die Offensive.

Er beißt sich auf die Lippen, ehe er wage antwortet. „Auch…“

Ich kichere begeistert – und unglaublich schwul – vor mich hin. „Bisexual… Perfekt.“

„Perfekt? Ich versteh nicht…“

Ich winke ab. „Ist nicht so wichtig, Süßer,“ erwidere ich also.

„Süßer?“

Ach man. Der Junge muss mehr Umgangssprache lernen. Das sag ich ihm auch. Dann erkläre ich ihm, was ich sagen wollte: „Means like you would say honey to me.“

„Oh.“ Er nickt und weiß sicher nicht, was er davon jetzt halten soll.

„Ich denke, ich muss dir da noch ein paar Wörter beibringen,“ stelle ich belustigt fest, „sonst überlebst du deinen ersten Schultag niemals.“

„I’m a bit afraid about this,“ lässt er mich wissen und ich räuspere mich.

„Ich haben Angst vor Schultag?“

Geht doch, denke ich und zucke mit den Schultern: „Jaaa… macht ja nix.“

Ich stehe auf und laufe im Zimmer herum.

Er sieht mich aufgeregt an: „Natürlich macht was!“

Dabei sieht er so süß aus, dass ich lachen muss.

„Ist doch normal, dass man Angst hat.“ Ich drehe mich zu ihm um. „Jetzt sind ja erst Mal Ferien. Also keep cool.“

Man hat die Ankunft extra auf die Sommerferien gelegt, damit noch Zeit bleibt, sich einzuleben, ehe der Ernst des Lebens mit der Schule beginnt. Eigentlich eine gute Sache…

„Hm…“, brummt er und packt weiter aus. „Wie alt bist du?“

„Achtzehn,“ erwidere ich. Seit heute, um genau zu sein. Auch, wenn’s keinen interessiert, weil Dyllan ja so viel spannender ist. Der Sohn wird ja nur Volljährig, was ist das schon so besonderes?

„And your- Bruder?“

„Das kannst du aber besser!“

Ich weiß, ich nerve ihn. Ich sehe es an seinem gequälten Gesichtsaudruck, während er murmelt: „Und deine Bruder?“

Und dann muss ich lachen, was ihn sicher noch mehr nervt.

„Dein. Nicht deine. Wenn du sagst ‚deine’, dann meinst du, mein Bruder ist eine Frau.“

„Dein Bruder ist Frau?“, wiederholt er, was er verstanden hat und sieht mich verwirrt an.

„Oh man… honey…“, stöhne ich und fahre mir durch die Haare. „Dein Deutsch ist wirklich schrecklich.“

Beleidigt pfeffert er zurück: „Your englisch too!“

Er ist sooo süüüß!

„Okay.. Es heißt einfach dein Bruder, nicht deine Bruder, okay?“

Er nickt.

„Deine benutzt man für Frauen. Deine Schwester oder so.“

„Okay.“

Deutschstunde für heute erfolgreich beendet.

„Und Kevin ist sechzehn, genau wie du,“ antworte ich ihm dann.

„Okay…“, er überlegt kurz, „Er heißt Kevin, ist sechzehn und hat nackte Frauen in Zimmer.“

Er grinst. „Mein Bruder wird mögen ihn!“

„Ist dein Bruder auch so anstrengend, wie Kevin?“

„Most time.“ Er lacht. „Er geht mir ziemlich auf Nerven, manchmal.“

„Meiner auch. Immer. Nicht nur manchmal.“

Ich liebe es, wenn er lacht. Dann ist er so wunderschön.

„Reid ist eigen. Er hat ständig neue Freundin.“

„Ah, ein Weiberheld,“ stelle ich fest. Mit dem Wort kann er nichts anfangen und wiederholt es schon wieder verwirrt. Also erkläre ich ihm, was es bedeutet:

„Bedeutet, einer hat viele Frauen.“

„Und Kevin ist auch Weiberheld?“

„Neee,“ meine ich und wäge ab, „Den will ja keiner.“

„Und du?“ Er sieht mich direkt an und ich denke, dass die Antwort ehrlich ausfallen sollte.

„Ich auch nicht, ne.“

Ich bin zwar nicht so der Beziehungstyp, aber ich ficke mich auch nicht durch unser Kaff. Liegt zwar auch daran, dass nicht jeder Typ mit mir ficken will, aber was soll’s.

„I’m gay, you know.“ Ich sehe ihn prüfend an.

„Oh,“ macht er. Mehr nicht.

Dabei war ich so auf seine Reaktion gespannt. Ich meine… hat er Angst, freut er sich, ist es ihm egal?

Man sieht es ihm wirklich nicht an, was ehrlich Schade ist.

„Und du?“, lenke ich ab, „Bist du ein Weiberheld?“

„Nicht wirklich,“ gibt er zurück.

„Dabei bist du so süß,“ murmle ich, was er nicht hört oder ignoriert. Dann wühle ich mich durch sein Hab und Gut und finde ein T-Shirt von ‚Bullet for my Valentine’.

„Ich lieben die Band.“

„Ich auch.“ Ich sehe leidend drein. „Kevin hat meine neue CD von denen gekillt, ehe er gegangen ist.“

„Ich hab sie bei.“ Er zeigt sie mir und wir hören rein und bestimmen die Arbeit der Jungs für gelungen.

Dann müssen wir zum Essen gehen.

Ich trete zur Türe, warte auf ihn bis er ‚haben fertig gepackt aus’ und lasse ihn dann sogar den Vortritt. Irgendwie mag ich ihn jetzt schon. Es ist zwar anstrengend, sich begreiflich zu machen, aber ganz so doof stellt er sich ja gar nicht an. Und man… er ist so verdammt heiß!
 

„Habt ihr euch angefreundet?“ Meine Mutter glaubt echt, in zwei Minuten könnte man eine Freundschaft aufbauen. Sie sieht mich fragend an.

„Ja… er ist okay,“ antworte ich.

„Ein Wunder!“, mein Dad schmeißt die Hände in die Luft und ruft gen Himmel: „Unser Sohn mag jemanden!“

Ich verdrehe genervt die Augen und ziehe eine Schnute. „Genau genommen mag ich sehr viele Menschen. Nur Kevin nicht.“

„Wir müssen jetzt nicht darüber diskutieren,“ wirft meine Mutter ein und sieht mich streng an – fairer Weiße auch meinen Dad -, ehe sie sich Dyllan zuwendet.

„Ich hoffe, es schmeckt dir.“

„Mum. Der Junge kommt aus England. Weißt du, wie grausam die englische Küche ist? Er wird dein Essen anbeten!“

„Sag doch nicht so was,“ werde ich wieder getadelt, „Vielleicht mag er meine Kochkünste ja auch gar nicht.“

„Mum! Es sind nur Spagetti!“

„Ich finden es wirklich lecker,“ wirft Dyllan ein, ehe unsere Diskussion eskalieren kann.

„Das freu mich aber.“ Jetzt strahlt Mum von einem Ohr zum anderen. Es sind doch nur Spagetti…

„Dyllan sagt, sein Bruder Reid wird Kevin mögen, weil der wohl genauso durchgeknallt ist.“

Überraschender Weise sagt keiner etwas dazu, nur böse angeguckt werde ich.

Silvia nickt begeistert und sieht Dyllan prüfend an: „Und du verstehst dich mit Adrian?“

„Tue ich.“

„Ja! Weil ich auch nett sein kann, wenn ich will.“ Ich sehe meine Mutter wütend an. Warum glaubt sie mir das nicht?

Dann fragt sie ihn, ob er sich schon eingerichtet hat und er nickt. Ich erkläre, dass ich sogar geholfen habe, was genauso genommen nicht stimmt, aber egal.

„Dann ist ja gut,“ befindet meine Mutter abschließend und damit sind wir entlassen.
 

„Sie sind so anstrengend,“ entschuldige ich mich bei Dyllan und lasse mich auf sein Bett fallen.

„Das sind alle Eltern doch.“

„Ja… Aber sie ganz besonders.“

Daraufhin muss er wieder lachen. Daran könnte ich mich gewöhnen. „Wenn du das sagen.“

Ich beschließe, mal ein wenig ernster zu werden und frage ihn, ob es ihm bisher hier gefällt.

„Ja.“ Er nickt. „Ich hatte ja Angst, dass es wird komisch hier. Aber es ist cool.“

„Vermisst du Kevin?“ Er sieht mich fragend an.

„Machst du Witze? Ich bin froh, dass er weg ist.“

Wieder ein Lachen – wunderschön.

„Ich denke, dass du cool bist, Adrian.“

Wisst ihr, wie er meinen Namen ausspricht? Äidriän. Hrrr…. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen. Ich verschränke die Hände hinter dem Kopf.

„Und ich denke, dass du süß bist.“ Daraufhin wird er rot und ich freue mir einen Ast ab. So was von niedlich… gleich falle ich über ihn her! Ob er sich wehren würde? So geil, wie ich bin, sicher nicht.

„Du sprichst eigentlich ganz gut Deutsch – so für einen Engländer.“

„Na ja… My Grammer ist nicht so gut.“

„Das kommt noch.“

Nicht, dass ich wirklich urteilen sollte. Dreht man unsere Position mal, bin ich eine wahre Niete in Englisch.

„Ich muss kurz wen anrufen. Ich komm dann später noch mal.“

Ich drehe auf, verlasse das Zimmer. Ich muss wirklich wen anrufen. Meinen besten Freund, um genau zu sein. Der will nämlich alles über meinen Tauschbruder wissen.
 

„Und? Wie ist er so?“, fällt Mathias mit der Tür ins Haus, kaum dass er abgehoben hat. Sicher hat er schon an der Nummer gesehen, dass ich es bin.

„Verdammt, Matze… Ist der Kerl heiß!“

Ich seufze auf. „Ich dachte, da kommt voll das Pickelgesicht oder so… aber der Junge ist so verdammt hübsch und sexy…“

Ich gerate ein wenig ins Schwärmen und befinde, dass ich damit aufhören muss, ehe mein cooles Auftreten den Bach runter ist.

Adrian – zu cool, um begeistert zu sein…

Mathias muss lachen. „Klingt, als wärst du verknallt.“

Damit ist mein Plan wohl nicht aufgegangen!

„Laber keinen Scheiß. Ich verknalle mich nie! Aber ich bin verdammt rattig.“

Oh ja, das bin ich wirklich!

Nun muss Matze noch lauter lachen. Garantiert fällt er gleich vom Bett – ich geh mal davon aus, dass er auf dem Bett hockt, weil ich das auch tue.

„Typisch du! Dann schnapp ihn dir doch,“ schlägt er dann vor.

„Gar nicht so abwegig,“ gehe ich darauf ein, „Der Junge ist nämlich bi.“

Als mein bester Freund weiß Matze natürlich genau über meine Sexualität bescheid – wie auch fast jeder andere, einschließlich meiner Familie. Und natürlich stört es ihn nicht, sonst wären wir ja nicht befreundet.

„Ein richtiger Glückstreffer,“ geht er nun weiter darauf ein.

„Absolut! Von mir aus braucht Kevin nie mehr wieder kommen.“

„Ja… das würde dir ja eh passen.“

„Er ist eben total cute… Wie er meinen Namen ausspricht: Äidriääään. Hrrr…“

Mein Mitteilungsbedürfnis bezüglich Dyllan ist noch nicht gestillt, nein.

„Alter,“ stöhnt nun auch Mathias auf. „Hol dir einen runter oder so, damit du wieder klar kommst.“

Garantiert schüttelt er jetzt den Kopf. Macht er immer, wenn er mit mir nicht mehr weiter weiß.

„Und sonst? Abgesehen davon, dass er geil ist… wie ist er so?“

„Ganz nett, ganz witzig...“, ich grinse. „Er spricht sehr lustig, das ist süß.“

Ich strecke mich. „Und er ist ein Emo. Also hat er einen guten Style und einen guten Musikgeschmack.“

„Der passt zu dir, wie Faust aufs Auge!“ Wie er das sagt… als wären Dyllan und ich bereits verlobt.

„Du kriegst gleich Faust aufs Auge!“ Ich richte mich auf. „Du tust, als wäre ich verknallt.“

„Wenn es noch nicht so ist, dann passiert das noch,“ kichert er ungehalten und fügt dann hinzu – breit grinsend, das weiß ich einfach! -: „Dann geh mal wieder zu ihm, ehe er sich einsam fühlt.“

„Haha,“ mache ich. Dummerweise will ich wirklich so schnell wie möglich wieder zu Dyllan.

„Übrigens – vorhin hätte ich fast Kevin vermisst.“ Ich grinse. „Diese Ruhe ist ungewohnt.“

„Komm nicht auf solche Gedanken,“ warnt Mathias mich. Er weiß, wenn ich erst mal anfange, Kevin zu vermissen, kommt alle Rettung zu spät.

„Keine Sorge. Ich hab ja jetzt Dyllan. Das ist besser, als Kevin.“

Ich verabschiede mich und lege auf. Dann statte ich meinem Tauschbruder aka Emo-Schnucki einen erneuten Besuch ab.

„Ich schon wieder,“ platze ich in sein neues Reich.

Er lächelt mich an. Er sitzt auf seinem Bett und liest ein Buch. „Ich hab dich schon vermisst,“ klärt er mich grinsend auf.

„Ich dich auch ganz sehr,“ gehe ich darauf ein. „Wie leer mein Leben war, als du nicht bei mir warst.“

Ich seufze theatralisch und stelle entsetzt fest, dass ich das gerade ernst gemein habe. Jetzt geht’s los, ich verliere den Verstand.

Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und deute auf das Buch. „Was liest du?“

„Don’t say a word,“ klärt er mich auf. „Das ist ein Thriller.“

Ich frage ihn, ob er Thirller mag und er nickt. Ich besehe mir das Cover genauer. Ein Englisches Buch. Da hört es bei mir schon wieder auf. Aber klar liest er englische Bücher. Was sonst?

Dennoch frage ich ihn, ob er eines meiner Bücher lesen möchte. Zwar auf Deutsch, aber immerhin auch ein Thriller.

„Wenn meine Sprache besser sein, gerne.“

Ich nicke und strecke mich auf seinem Bett aus.

„Hast du Anruf erledigt, den du machen wolltest?“

„Ja,“ grinse ich. „Ich musste meinem besten Freund über dich informieren.“

„Und was haben du ihm erzählt?“

„Das ich dich mag, und das du süß bist.“

Er wird wieder rot.

„Ich nicht süß bin!“

Kriegt der eigentlich noch was mit? Der Kerl ist purer Zucker!

„Oh doch,“ entgegne ich.

„Dann du aber auch.“ Flirtet er jetzt mit mir?

Ich grinse. „Ich weiß.“

Daraufhin wirft er mir ein Kissen ins Gesicht und ich lache und denke, dass dieses Schüleraustauschprogrammdingens eigentlich eine wirklich gute Sache ist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Tajuja-chan
2013-09-18T19:38:30+00:00 18.09.2013 21:38
Story:
Ich bemittleide die Eltern ein wenig bei den Kindern XD
Die Szene im Auto fand ich sehr lustig wie die Eltern sich aufgeführt haben :D
Aber ich finde dass sie auch ein super Verhältnis zu ihnen haben, so wie sie mit ihnen umgehen, bzw. die Kinder mit den Eltern ^^
Das Telefonat war funny XD
Ma wieder ne süße Story, was erwarte ich auch, is ja von dir ^^ *schleim*
Bin sehr gespannt wie sie sich entwickelt :)

Adrian:
Eingebildet isser aber ma gar net, wa? XD
Und wie verknallt er sich aufführt, erst recht als ers abstreitet :D
Auch wenn ich finde das er ein bissel aufgedreht ist und leicht überheblich wirkt, mag ich seine lockere Art sehr gerne. Wenn doch nur alle so mit ihrer Sexuallität umgehen würden =)


Dyllan:
Gott is der putzig *_* *anlieb*
Wie er versucht Deutsch zu reden, sooo süß X3
Emo-Schnuki, der Spitzname gefällt mir :3
Ganz ehrlich, wenn ich ein Kerl und schwul wäre, ich würd mir so nen Uke wünschen *_*
Dafür, dass er eig. schüchtern is, geht er ja schnell auf Adrians Flirtversuche ein ^^
Antwort von:  Jeschi
19.09.2013 17:40
Vielen Dank! XD

Neeee, eingebildet ist er gaaaar nicht. XDD
Naja, er darf das, er ist ja auch toll. :P

Ja, ich weiß. xD Es ist unglaublich süß, wenn er Deutsch redet XD Aber du ahnst nicht, wie schwer es war, Dyllan-Deutsch zu schreiben. xD
Von: abgemeldet
2012-04-05T16:59:23+00:00 05.04.2012 18:59
das kapitel hat mir mal wieder super gut gefallen, und die beiden sind ja echt so süß und wie dyllan immer rot wird xD
bin schon sehr gespannt wie es weiter geht....*spannung* =)
Von:  -MYV_382-
2012-04-03T13:26:25+00:00 03.04.2012 15:26
Ich find die Idee mit dem Schüleraustauscht richtig gut. Und das englisch deutsch xD genial.
Würde den kleinen Briten auch gern haben... *-*
Naja auf jedenfalls richtig gut geschrieben, wie immer hält xD
Freu mich schon aufs nächste kapi :)

Bis dahin


Von:  LisaEgoismus
2012-04-03T04:13:10+00:00 03.04.2012 06:13
OMG *________________*
soooooo süüüüüüüüüüüüß die zwei *herzchen an die wand mal*
oh gott, an adrian nich einfach über den kleinen süßen dyllan herfallen und ihn entjungfern (dyllan muss jungfrau sein, alles andre passt ni!)??? (nur ich hab das blöde gefühl, du lässt uns damit noch ewig warten XD)
und das deutsch von dyllan... herrrrrlüsch XD
ach gottchen, du versüßt einen doch gleich den ganzen morgen :*

achja, sei so lieb, und schick so mein hetero-dyllan mal vorbei ;D so für'n jahr ;D

Liebste Grüße
LisaEgoismus

Von:  Last_Tear
2012-04-03T00:32:11+00:00 03.04.2012 02:32
Well O:O
*fieps*
NICE <.<
Auch wenns dir bestimmt schwer gefallen is, das deutsch un das englisch so zu schreiben x.x
*fiep*
Mir tuts ja beim lesen schon halb weh XD"
Aber interessant O__O
Und ja...wieso hatte ich da bei Kevins Zimmerbeschreibung das Zimmer meines Bruders im Kopf?
*fiep*
X__X
Überall nackte Weiber und ja X:X
Aber war ganz nett anzusehen O.o""
*hust*
Ähm,,,ja XD"
Hey, war klar, dass die sich verstehen o.o
Und ich war auch gespannt, ob er sich wehren wird XP
Ich sag, der Kerl is noch Jungfrau °.°
*nicknick*
Mit nassem Sellerie den Arsch auspeitschen, hrrr <3
Sorry, back to business O.o
Ich bin wirklich gespannt wie Dyllan sich dann in der Schule macht, ich mein, Emo, spricht schlechtes Deutsch X__X
Das is ja noch mehrn Mobbinggrund...irgendwie @…@"
Mah..er tut mir zumindest leid, ein gutes Zeichen XD
Von: abgemeldet
2012-04-02T22:26:15+00:00 03.04.2012 00:26
södele, södele. ich mal wieder. hihihihih.
mein lieblingssatz im ganzen kapitel: Wisst ihr, wie er meinen Namen ausspricht? Äidriän. Hrrr…. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen - ich könnte mich auch glatt dran gewöhnen, und lese bei jedem 'adrian' nurnoch ein 'äidriän'. das geht sogar so weit, dass ich vorhin einen freund von mir, welcher auf den wundervollen namen adrian hört, informiert habe dass er ab jetzt 'äidriän' heißt. kannste mal sehen!
und, achherrjeeeemine (wenn man das wort überfliegt ließt man aus 'herrjeeeemine' 'hermine' xDDD oder es geht nur mir so xD alohomora!xD), äidri-boy klingt ganz schön verknallt in sein gewürzchen da. auch wenn er es abstreitet- lindie hat ihn durchschaut! *kennerblick*
so, das kapitel hat in mir das verlangen geweckt, mal wieder bullet for my valentine zu hören; das mach ich jetzt mal.
lg~
PS: mal wieder ist mein kommi am längsten. obwohl ich den meisten müll drin hab. hm.
Von:  dragon493
2012-04-02T21:26:47+00:00 02.04.2012 23:26
Lustiges Kapitel
Wie die reden ist einfach nur lustig
Freu mich schon aufs ächte Kapitel
Lg dragon493
Von:  Loona_Strange
2012-04-02T18:04:27+00:00 02.04.2012 20:04
okay dyllan ist zu gail für diese welt ernsthaft, voll niedlich
ich freu mich schon so aufs nächste chap
gott die zwei sind genial zusammen
und adrian ist auch echt gail drauf xD
ein echt gelungenes erstes chap


glg lost_angel
Von:  tenshi_90
2012-04-02T17:52:22+00:00 02.04.2012 19:52
Huhu!

Das ist eine sehr interessante Story :) Und die beiden sind ja so knuffig zueinander :)

Bin gespannt, wie es bei den beiden noch weitergehen wird ^^

LG
Von:  KleineBine
2012-04-02T15:41:20+00:00 02.04.2012 17:41
Supi das Adrian, von der art wie Dyllan seinen Namen ausspricht, schon rattig wird XD

Und verstehen tun sich die beiden hübschen ja auch ganz gut


LG Bine


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