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Unmei no Akuma

Searching after the Memories
von

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Shinigami

Vhil öffnete die Augen.

Es war recht dunkel und sie brauchte einige Minuten, um zu realisieren, dass sie sich wieder in der Zelle befand.

„Uh…“ machte sie und fasste sich an den Kopf, der stark zu pochen begann, als sie sich aufsetzte.

„Was war…“ Sie verstummte, als sie sich wieder erinnerte. Sie hatte sich mit diesem komischen Typen gefetzt und auf einmal hatte sie einen Schlag gespürt, sodass sie bewusstlos wurde. Sie rieb sich den Nacken und starrte auf das Gittertor.

Als sie dort hinkrabbelte und das Tor berührte, schossen Blitze durch ihren Körper. Mit einem Aufschrei fiel sie zurück und ihr Herz begann zu rasen.

„Sind diese Typen nun völlig durchgeknallt?!“ fauchte sie und blieb eine Weile sitzen, da ihr schwindelig wurde. Der Schatten in ihr erschien vor ihr, jedoch war er recht kleiner als zuvor.

„Meine Kräfte sind abgeschwächt… Anscheinend ist das Gitter mit einem Siegel versehen…“ meinte er und seufzte. Vhil senkte den Blick und zog ihre Knie an sich. Sie zog eine Kette unter ihrem Kragen hervor und blickte auf eine kleine Uhr, die an dieser hing. Diese öffnete sie und eine leise Melodie war zu hören. Die Türkishaarige hörte dieser eine Weile zu, ehe sie Schritte vernahm und die Uhr zuklappte. Böse funkelnd blickte sie zu der Person auf, die nun vor dem Gitter stand und machte vor Überraschung große Augen.

Diesmal war es weder der Rothaarige Spinner, noch der strenge Leader, sondern vor der Zelle stand ein zweifarbiger junger Mann, der sie freundlich anlächelte.

„Wie geht’s dir?!“ fragte er und hatte ein Tablett bei sich. Vhil blinzelte einige Male, ehe sie ihn wütend ansah und schwieg. Ronald lächelte unsicher und seufzte zugleich.

„Ich entschuldige mich für meine Vorgesetzten, die haben einfach keine Ahnung, wie man mit einer Lady umgeht.“ sagte er, ehe er das Tor aufschloss und die Zelle betrat. Vhil beobachtete ihn derweil und überlegte, wie sie das Siegel umgehen könnte. Ronald legte das Tablett neben ihr auf dem Boden und kniete sich vor ihr hin.

„Alles okay? Du hast dich sicher erschreckt… Das Siegel wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, aber-“

Er wurde unterbrochen, in dem sich Vhil auf ihn stürzte und somit auch die Schüssel und den Becher auf dem Tablett umstieß.

Ronald sah sie erschrocken an, er selbst lag auf dem Rücken, Vhil saß auf ihm, die Hände umfassten seine Arme und ihre Strähne fiel auf seine Schulter.

„Ich habe keine Lust, hier meine Zeit zu verschwenden! Du wirst mir hier raus helfen!“

Der Liegende war mit der Situation ein wenig überfordert, er wusste nicht, was er tun sollte, vor allem wusste er nicht, wie er mit einem Kind kämpfen sollte. Doch bevor er sich den kopf darüber zerbrach, wurde Vhil von ihm weggerissen und gegen die nächste Wand gedonnert. Ronald sah nur rotes Haar über sich wehend und setzte sich auf.

„Senpai…“ murmelte er, sich den Kopf reibend. Dieser seufzte nur.

„Du bist nutzlos, wenn es um kleine Mädchen geht…“ meinte Grell und rollte mit den Augen. Vhil hatte das Gesicht vor Schmerz verzerrt und als sie auf ihre Hand blickte, entdeckte sie Blut. Sie weitete die Augen.

„Hör endlich auf, unsere Nerven zu strapazieren! Entweder du wartest, bis Willi eine Lösung für dich gefunden hat oder du stirbst!“ Sie blickte zu Grell auf und senkte den Blick.

Sterben? Hier?

Nein. Sie wollte auf gar keinen Fall sterben, nicht bevor sie ihr Ziel erreicht hatte.

Ihr wurde wieder schwindelig. Sie schloss die Augen und kroch zur Ecke der Zelle, die Knie an sich gezogen und den Kopf zur Wand gerichtet darauf legend.

Sie hörte, wie die beiden Männer aus der Zelle gingen und das Tor schlossen.

„Und du solltest nicht so leichtsinnig in die Zelle gehen, sie mag zwar kein Dämon sein, aber sie ist dennoch gefährlich!“ zischte der Ältere und stapfte davon.

Ronald stand noch vor der Zelle und sah seufzend zu dem Mädchen. Diese rührte sich nicht. Als auch der andere wegging, war es still.

»Ojou-sama…« erklang Martins Stimme. Doch Vhil reagierte nicht, sondern kämpfte dagegen an, nicht loszuheulen. Sie umklammerte die Uhr, die sie bei sich trug und kurze Zeit später war sie eingeschlafen.
 

„Ich finde das unfair!“ zischte Ronald, als er bei den anderen im Gemeinschaftsraum saß. Er wirkte aufgebracht.

„Wir sollten sie wirklich nicht dort unten gefangen halten!“

„Hast du eine bessere Idee?“ wollte William wissen, der etwas in sein Notizbuch niederschrieb. Grell saß neben ihm und linste zu den Blondschwarzhaarigen, welcher nur seufzte.

„Ich mein ja nur… Wir haben auch ein bestimmtes Ziel als Shinigami. Wieso lassen wir sie nicht einfach gehen… Sie macht nicht den Anschein, dass sie grundlos jemanden töten würde…“

„Selbst wenn sie einen Grund dazu hätte…“ begann Will und sah auf.

„Ihr Dämon ist recht stark, auch wenn er momentan sehr im Nachteil ist. Sollte er in ihr seine ganze Kraft entfesseln, könnte sie die Kontrolle über sich verlieren und je nach dem, wo sie sich befindet, könnte sie Unschuldige treffen… Ich brauche ein wenig Zeit, um zu recherchieren. Solange kann ich sie nicht einfach gehen lassen.“ erklärte ihr Leader und starrte Ronald ernst an. Dieser schluckte, erwiderte aber dessen Blick. Eine lange Stille herrschte im Raum, ehe Grell dies nicht mehr ertragen konnte.

„Hört schon auf! Das kann man sich ja nicht mit ansehen!“

William wandte sich wieder ans Schreiben.

„Wenn es dich beruhigt, kannst du die Kleine in eines unserer freien Räume verfrachten.“ meinte er und stoppte kurz, ehe er wieder ernst aufsah.

„Dafür trägst du die volle Verantwortung und musst Babysitter spielen!“ knurrte der Schwarzhaarige. Grell grinste schadenfroh, ehe Ronald sich schnaubend wegdrehte und davon stapfte. Alan und Eric saßen auf der anderen Couch, den anderen beiden gegenüber und sahen sich an.

„Du lässt Ronald wirklich auf die Kleine aufpassen?“ fragte Alan grinsend.

„Er kann ja mal lernen, Verantwortung zu übernehmen…“ murmelte der Anführer und widmete sich wieder seinem Notizbuch zu.
 

Vhil träumte.

Sie lief einen Pfad entlang, überall waren die Bäume abgestorben und schwarz, als würden sie verbrannt. Ihr kam diese Gegend sehr bekannt vor. Sie hastete weiter den Weg entlang, ehe sie an einer Lichtung stehen blieb. Der Weg spaltete sich, doch welchem sollte sie weiter folgen? Eine Gestalt erschien auf dem rechten Weg. Vhil erkannte die Umrisse.

„Mutter…“ hauchte sie. Sie lief los. Sie streckte ihren Arm aus und rief nach der Person, welche sich immer weiter von ihr entfernte.

„Kaa-san!“ Sie lief schneller, doch es half nichts, sie kam der Person nicht näher, es war, als würde sie auf derselben Stelle laufen und nicht vorwärts kommen.

„KAA-SAN! LASS MICH NICHT ALLEIN!!“ schrie sie.
 

Schweißgebadet wachte sie auf und hatte sich aufgesetzt. Sie atmete schnell, ihr Herz raste. Als sie aufsah, entdeckte sie Ronald, der neben ihr saß und ein nasses Lappen in der Hand hielt. Er sah sie erschrocken an. Ehe sie etwas sagen wollte, stutzte sie. Sie saß auf einem großen Himmelbett. Sie befand sich nicht mehr in der Zelle, sondern in einem hellen Raum. Neben dem Bett stand ein Nachtschränkchen und dort stand eine Lampe. Gegenüber vom Bett an der Wand stand ein Kleiderschrank, am Fenster stand ein großer Schreibtisch mit einem Drehstuhl aus schwarzem Leder. An der Wand gegenüber dem Fenster befanden sich zwei Türen. Eine schien in ein angrenzendes Badezimmer zu führen, die andere schien raus zu führen. Verwundert sah sich die Kleine um, ehe Ronald sie freundlich anlächelte.

„Es wäre unhöflich, eine Lady weiterhin in der Zelle zu lassen, also habe ich dich in eines unserer Gästezimmer gebracht.“ erklärte er schlicht und nahm die Schüssel, die er neben sich stehen hatte, legte den Lappen hinein und erhob sich.

Vhil schwieg einfach nur und blickte ihn an.

Nahm er es ihr nicht übel, dass sie ihn vorhin überfallen hatte? Er schien ganz anders zu sein als die anderen Leute. Ronald steuerte auf die Tür zu.

„Wenn du Hunger hast, ruf nach uns!“ sagte er freundlich.

Vhil wandte den Kopf zur Seite.

„Rede nicht so förmlich mit einer Gefangenen…“ knurrte sie. Ronald stutzte und blickte sie leicht verwirrt an.

„Und ich bin keine Lady! Ich heiße Vhil!“ murrte sie nur und blickte auf die Decke, in welche sie ihre Finger gekrallt hatte.

„Vhil?“ wiederholte Ronald lachend.

„Das klingt eher nach einem Jungennamen!“

„Das ist die Abkürzung für Vhilorya…“

Der Zweifarbige hob überrascht die Augenbrauen.

„Das klingt jetzt vielmehr adelig… Kamst du aus einer reichen Familie?“ wollte er wissen. Vhil senkte den Kopf.

„Ich bin ein Waisenkind.“

Es herrschte Stille. Ronald schluckte. Irgendwie hatte sich die Stimmung noch mehr verschlechtert.

„Tut mir Leid.“ murmelte er nur und verschwand aus dem Raum. Als die Tür ins Schloss fiel, ließ sich die Kleine auf die Seite fallen und kuschelte sich an die Decke, die recht weich und warm war. Es war die Stelle, auf der der Brillenträger gesessen hatte. Sie schloss die Augen und fiel in einen traumlosen Schlaf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Akai_Hana
2011-12-08T19:14:59+00:00 08.12.2011 20:14
Ich find Ronald voll süß ^^~
Also vom Benehmen her natürlich *hust* ^^"
Ein echter Gentleman eben


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