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Unmei no Akuma

Searching after the Memories
von

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Der Dämon in ihr

„Ich kann gut auf deine Hilfe verzichten… Ich werde hier raus kommen… und Phantomhive finden!“ zischte sie und setzte sich in die hinterste Ecke der Zelle, die Arme vor sich verschränkt und die Augen geschlossen. Sie dachte nach.

Sie lehnte ihren Kopf an der steinernen Wand und starrte auf die gegenüberliegende Wand. Der Schatten war verschwunden und nun war sie allein. Sie vermutete, dass sie die Einzige hier war, denn Stimmen von anderen Gefangenen hörte sie nicht.

Es dauerte nicht lange, als sie Schritte vernahm. Sie tat so als ob sie schlafen würde. Die Schritte stoppten vor der Gittertür.

„Senpai… Meinst du nicht, dass es etwas übertrieben ist, ein Kind gefangen zu halten?“ fragte eine Männerstimme.

„Spürst du es denn nicht?“ fragte eine andere strengere Stimme. Man hörte Jemanden schlucken.

„J-Ja aber…“

„Wir können nicht zulassen, dass ein Dämon sein Unwesen in der Stadt treibt… Wir müssen sie überprüfen und gegebenenfalls eine Entscheidung fällen, was wir mit ihr machen.“ erklärte diese Stimme und der Mann ging weg. Der andere schien Vhil zu mustern, ehe er dem anderen folgte. Sofort öffnete die Gefangene ihre Augen und schlich sich zum Tor. Sie zog eine kleine Haarnadel aus ihrem Zopf heraus und begann damit im Schloss herumzustochern. Der Schatten neben ihr tauchte erneut auf.

„Denkst du wirklich, dass diese Leute auf diesen alten Trick hereinfallen?“ fragte er gelangweilt.

„Sei still. Ich kann hier nicht rum sitzen und nichts tun! Ich muss ihn finden…“

„Warum bist du so versessen, diesen Jungen zu finden?“

„Er…“ Sie stoppte und arbeitete stumm am Schloss weiter. Der Schatten seufzte und flog in das Schloss, welches kurz danach aufging.

Vhil lächelte leicht.

„Danke, Maru!“ flüsterte sie und machte leise das Tor auf. Vorsichtig krabbelte sie heraus, alle Seiten musternd, ob die Luft rein war. Sie stand auf und rannte zur Treppe.

»Keiner ist in der Nähe…« murmelte die Stimme, die dem Schatten gehörte. Das Mädchen nickte und es schritt langsam die Stufen hinauf. Eine weitere, metallene Tür war am Ende der Treppe. Also befand es sich im Keller.

Es öffnete diese, da sie nicht verschlossen war und schlich hinaus. Die Kleine stand nun in einem hellen leeren Zimmer mit großen Fenstern. Sofort schnellte sie dort hin und versuchte eines der Fenster zu öffnen, doch keine von denen hatte einen Griff. Sie sah sich um, entdeckte einen Stuhl, hob ihn über ihren Kopf und warf ihn gegen das Glass. Doch es zersprang nicht.

„W-Was?!“

„Denkst du wirklich, dass du aus unserem Hauptquartier entkommen kannst?“ erklang die strenge Stimme von vorhin. Vhil drehte sich um und erblickte einen schwarzhaarigen Brillenträger, der an der Tür stand, die zum Kerker führte.

„Ihr… habt darauf gewartet, dass ich abhauen will?!“ wollte sie wissen und knirschte mit den Zähnen.

„Natürlich… Eigentlich habe ich erwartet, dass du deine dämonischen Kräfte einsetzt, aber wie es scheint, besitzt du keine, sondern dein Partner, habe ich recht?“ fragte er weiter. Vhil stutzte, ballte ihre Hände zu Fäusten, doch dann lockerte sie diese wieder und sie verschränkte die Arme vor sich.

„Du scheinst kein normaler Mensch zu sein, Mister.“ sagte sie frech grinsend und neben ihr erschien der Schatten, der im nächsten Moment eine menschliche Gestalt annahm.

Er sah ihr recht ähnlich, nur hatte er recht dunkles Haar und kristallblaue Augen.

Sein Outfit glich dem eines Butlers, nur trug er weder eine Krawatte noch eine Fliege.

„Wie kommt es, dass du nicht umherwandelst, wie gewisse andere Dämonen, die einst hier in London gelebt haben?“ wollte der Brillenträger wissen. Der Gefragte lächelte nur.

„Ich bin ein Dämon, der einen sehr langen Schlaf hinter sich hatte. Meine Kräfte sind noch nicht komplett, als dass ich einen eigenen Körper halten könnte.“ erklärte er und blickte zu seiner Wirtin, welche nun recht säuerlich dreinschaute.

„Hör mit dem Geplapper auf, Martin. Sorg dafür, dass ich hier rauskomme! Und wenn du diesen Typen umbringen musst!“ befahl sie und zeigte auf den Fremden. Dieser seufzte nur und richtete sich die Brille.

„Ich würde gerne Gewalt vermeiden. Eigentlich wollte ich dich nur befragen. Die Sache mit dem Dämonen scheint klar zu sein.“ Er wandte sich um und schritt auf eine andere Tür zu.

Als er diese öffnete, drehte er seinen kopf zu Vhil.

„Folge mir bitte.“ sagte er und verschwand. Die Türkishaarige schnaubte.

„Warum sollte ich?“

„Ojou-sama… Wenn ich etwas sagen dürfte…“ murmelte ihr Partner, der sie ernst ansah.

„Vielleicht wissen diese Leute, wo sich der Junge aufhält… Schließlich kennen sie seinen Butler.“

Vhil machte große Augen und blickte zu den anderen.

„Woher… willst du das wissen?“

„Nun, dein Entführer meinte doch, er wollte einen ‚Sebasu-chan’ treffen. Ich denke, er meinte damit Sebastian Michaelis, den Dämonenbutler von Ciel Phantomhive.“

„Und… das sagst du mir erst JETZT?!“ fauchte die Kleinere und stapfte dem Brillenträger wütend hinterher. Martin lächelte nur und verschwand wieder.
 

In einem weiteren Raum saß der Schwarzhaarige bereits auf einer Couch. Er deutete Vhil auf den Platz vor sich. Diese setzte sich an die gegenüberliegende Couch, jedoch nicht direkt vor ihm, sondern weit am Ende. Sie überschlug ihre Beine und sah ihn nur wütend an.

„Nun gut, ich hoffe doch, dass ihr mich dann gehen lässt.“ knurrte sie nur und blickte zur Seite. Dies ignorierte der andere und blätterte in einem Notizbuch herum. Es herrschte ein langes Schweigen.

„Wie heißt du überhaupt?!“ wollte die Kleine wissen.

„Du scheinst sehr wenig Respekt vor Älteren zu haben, wenn du mich einfach so duzt.“ entgegnete der Brillenträger. Vhil schnaubte.

„Ich hege keinen Respekt gegenüber Leute, die mich grundlos gefangen nehmen! Wenn ihr mich in ein Heim stecken wollt, vergesst es!“ zischte sie nur.

„Es interessiert mich herzlich wenig, was mit dir passiert.“ gab der andere zu.

„Na wenigstens ist er ehrlich.“ knurrte die Kleine nur.

„Mein Name ist William T. Spears. Ich bin ein Shinigami und der Leader hier.“

„Shinigami?“ wiederholte Vhil überrascht. „Ist das eine Sekte?!“

„Nein… Wir sind Todesgötter, die den Menschen ihre Seelen nehmen, wenn die Zeit dafür reif ist.“ Die Kleine war nun neugierig.

„So was tut ihr?“ fragte sie und machte große Augen. „Also ihr sammelt die Seelen der Toten ein?“

„Genau.“

„Und warum haltet ihr mich gefangen?!“

„Nun, wir haben es einmal mit einem Dämonen zu tun gehabt… Deswegen sind wir sehr vorsichtig, was diese Wesen betrifft. Wir beschützen die Menschen, solange ihre Zeit noch nicht gekommen ist.“ erklärte Will ruhig. Vhil erhob sich.

„A-Also müsst ihr diesen Sebastian begegnet sein!“ rief sie und sah den anderen ein wenig hoffnungsvoll an.

„Ja.“ war die Antwort.

„Und ihr habt eine Ahnung, wo er sich jetzt aufhält?!“

„Nein.“

Vhil zog die Augenbrauen zusammen.

„Nein?“ wiederholte sie verwirrt. „Wenn ihr Dämonen aufspüren könnt, solltet ihr doch in der Lage sein, ihn zu finden!“

„Meine Frage an dich…“ kam es von dem Älteren, sodass die Kleine erst einmal zusammen zuckte.

„Warum willst du nach diesen Dämonen suchen?“

Sie setzte sich wieder hin und blickte zur Seite.

„Ich… habe meine Gründe.“

„Und die wären?“ Vhil schwieg und sah zur Seite.

„Die verrate ich dir bestimmt nicht!“ William blickte noch immer ins Notizbuch und schien sich weitere Fragen zu überlegen.

„Willst du ihn töten?“

„Kommt darauf an, was er mir zu sagen hat!“ brummte die Kleine vor sich hin und sah aus dem Fenster.

„Also andere Menschen tötest du nicht?“

„Warum sollte ich? Andere Menschen, die mit meinem Ziel nichts zu tun haben, interessieren mich nicht.“

„Was hat es mit den Dämonen in dir auf sich?“

„Wieso willst du das wissen? Ich dachte, eure Aufgabe ist es, Menschenseelen zu sammeln und sie solange zu beschützen, bis die Zeit reif ist. Ich hege kein Interesse an andere Menschen, also lass mich gehen!“ fauchte die Gefangene und wandte erneut den Kopf zur Seite, da schoss eine Heckenschere genau an ihrem Gesicht vorbei in die Couch. Vhil sprang erschrocken auf und verengte die Augen, als sie Will ansah, welcher seine Waffe wieder zurückzog.

„Solange du eine mögliche Gefahr für die Menschen darstellst, kann ich dich nicht einfach gehen lassen.“ entgegnete der Brillenträger und erhob sich ebenfalls.

„Sagte ich nicht bereits, dass ich hinter jemanden her bin, der schon länger kein Mensch mehr ist?“ Vhil hob ihren Arm und ihre Augen leuchteten pink auf.

„Maru, ich denke, wir haben keine andere Wahl…“ murmelte sie und um ihren Arm schwebte der Schatten, der sich zu einem Schwert formte.

„Du nutzt also seine Kräfte und er wird zu deiner Waffe… So etwas erlebe ich auch nicht oft.“ stellte er fest und rückte sich seine Brille zurecht.

„Du befindest dich im Quartier der Shinigami, glaub nicht, du könntest gegen uns gewinnen.“ Er sprang in die Luft und attackierte erneut mit seiner Heckenschere. Vhil wich aus und rollte sich weg.

Fuego!“ rief sie und das Schwert in ihrer Hand fing Feuer und verschlang die Waffe vollkommen. Sie schwang ihren Arm nach vorn, sodass die schwarzen Flammen auf William zu steuerten. Er wich gerade noch aus. Die Türkishaarige nutzte die Chance und rannte zu der anderen Tür. Sie riss diese auf, spürte jedoch einen harten Schlag am Nacken. Sie taumelte noch etwas und fiel zu Boden.

„Ojou-sama!“ rief Martin, der sich wieder zurück in seine Schattengestalt verwandelt hatte und wieder in den Körper seiner Meisterin verschwand.

„Was für eine Verschwendung an Kräften…“ ertönte Grell Sutcliff’s Stimme. Er war es, der die Kleine zum Schweigen brachte und starrte auf die Bewusstlose.

„Was machen wir mit ihr, Willi?“ fragte der Rotschopf seinen Vorgesetzten. Dieser seufzte nur.

„Ich denke, wir behalten sie ein wenig im Auge. Wer weiß, was sie wirklich vor hat.“ murmelte er und starrte kurz in das Notizbuch, ehe er es in seine Tasche verschwinden ließ. Sie hörten Schritte hinter sich und erblickten einen Blondschwarzhaarigen, der die beiden nur seufzend musterte.

„Ihr habt keine Manieren gegenüber Frauen…“ murrte er nur und hob das Mädchen auf die Arme. Grell rollte mit den Augen.

„Mich interessieren Frauen überhaupt nicht!“ gab er zu und sah eingeschnappt weg.

„ Bei dir wundert es mich auch recht wenig, Senpai…“ murmelte Ronald Knox, der die Kleine auf die Couch legte.

„Ich würde gerne wissen, was sie vorhat, nachdem sie den Jungen gefunden hat…“ murmelte Grell und stemmte seine Hände in die Hüfte.

„Nun… nicht nur du willst es wissen…“ meinte William, das Mädchen eine Weile musternd. „Ich glaube, das werden wir nicht sofort erfahren…“



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