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Sweetest Perfection

Sherlock BBC
von

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Ungeklärte Fragen und die Sache im Fahrstuhl

Aloha!:D

Thanks so much, für die lieben Kommentare!<3

Nach diesen vielen Infos - wo ich nebenbei meine Erleichterung verdeutlichen möchte, froh darüber zu sein, dass alle soweit mit den Namen und dem Verlauf der Krimistory gut klar kamen - kommt jetzt aber wieder Abwechslung, würd ich mal so sagen!=3
 

Viel Spaß beim Lesen!^^

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13. Kapitel - Ungeklärte Fragen und die Sache im Fahrstuhl

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Die schnellen und gezielten Blicke des Detektivs suchten sich ihren Weg durch das verspielte und vornehme Zimmer der verstorbenen Frau Thomson.

Allerlei Krimskrams und Spielzeuge aus vergangen Kindertagen waren in weißen verzierten Regalen aufzufinden, sowohl hübsch hergerichtet und sortiert, als auch liebevoll behandelt bis zum letzten Atemzug.
 

Man konnte eins und eins zusammen zählen, dass die Familie Thomson und deren Verwandten eine wirklich sympathische, liebevolle und beliebte Sippe gewesen sein musste.

Eine kleine reiche Familie, ohne großartige Probleme oder Sorgen im Leben, die einfach nur untereinander auf sich acht gab und niemals schlecht auffielen.

Es schien nicht nur so, es entsprach der Wahrheit, wie Sherlock einmal mehr aus diesem Haus und dem eigenen Empfinden ableiten konnte.
 

Trotz allem. … So viel sich der Consulting Detective auch umsah und sich seinen Kopf darüber zerbrach, wo jenes Familienerbstück versteckt sein könnte,….er fand keinen wirklichen Hinweis darauf, welche Richtung er weiter einschlagen könnte bei seiner Suche.
 

Der Butler sowie John, schauten derweil dem jungen Mann stillschweigend zu, wie dieser- dabei bedacht die meisten Gegenstände aus Achtung nicht zu berühren oder vom Fleck zu bewegen - sich zum Ziel hin bahnend durch das gesamte Zimmer lief und hier und da mal einen Schrank oder eine Kiste öffnete.
 

Kleider, Spielzeug, Fotoalben, Porzellanfiguren, mehrere Bücherregale, bunte selbstgestrickte Kissen, und und und.

Dieses Zimmer ähnelte das einer Zwölfjährigen.

Eines kleinen, unschuldigen, nie älter werdenden Mädchens.
 

Jedoch … brachte ihn diese Erkenntnis auch nicht wirklich weiter.

Wohlgemerkt selten kam es vor, dass Sherlock mal nicht auf die Schnelle weiter kam und einen anderen Weg einschlagen musste.

Nun gut, sei es drum.
 

Sich mit einem mal zu den beiden anderen Männern herum drehend, lief der Meisterdetektiv mit emotionsloser Miene drauf los, an den beiden vorbei, Richtung Tür.

Irritiert sah John ihm nach, während der kleine Diener noch weiter ins Zimmer lief und stumm einen bestimmten Schrank anvisierte.
 

Gerade als John seinem Freund hinterher rufen wollte, vernahm er schon dessen Worte.
 

“Kommen Sie John! Heute gibt es hier für uns nichts mehr zu tun!”
 

Der Blondschopf dachte sich nur seinen Teil. Wenn sein Kollege es so meinte, dann würde er wohl Recht haben. Denn wenn ER schon nicht einmal etwas fand, brauchte John oder sonst Wer gar nicht erst anzufangen hier eine Suchaktion zu starten.

Und somit folgte er Sherlock ohne noch weiter darauf einzugehen.
 

Allerdings kamen beide nicht weit, als sie die leise und gebrochene Stimme des Butlers mit einem mal inne halten ließ und beide zum Stehen brachte.
 

“Herr Holmes,…darf ich Ihnen wenigstens dies hier noch mitgeben?”
 

Angesprochener drehte sich langsam mit dem Kopf zum Diener, welcher mit kleinen Schritten auf ihn zu kam und ihm einen weichen, flauschigen Gegenstand entgegen hielt.
 

“Es ist mein einziger Wunsch und gleichzeitig eine Bitte an Sie!”
 

Sherlock hob eine Augenbraue und betrachtete dieses kleine Etwas in den zittrigen und sehnigen Händen des älteren Mannes vor ihm.

Auch John trat noch etwas näher und sah genauer hin.
 

“Ein Stofftier?!”
 

Es war mehr eine Frage als eine Feststellung, welche der Butler gewillt war sogleich zu erläutern.
 

“Dieses kleine wertvolle Kuscheltier war einst das Lieblingsspielzeug des kleinen Noahs! Die Frau Thomson bewahrte dieses Stofftier jeden Tag in ihrem Kleiderschrank für ihn auf, hütete es wie ihren eigenen Augapfel! Es war das Kostbarste was Noah je besaß, er hat es geliebt!”
 

Es war beinahe rührend wie dieser alte Mann, so traurig und flehend vor einem stand und einem den Schatz eines damaligen kleinen Jungen anvertrauen wollte.
 

Es handelte sich hier um ein kleines handgroßes Stofftier, welches einen Hund darstellte.

Ein kleiner Hund, aus dunkelgrünem Samt, einer kleinen roten Schleife aus Satin um den Hals, und treugroßen schwarzen Perlenaugen.

Rundum ein drolliges Kuscheltier wie John zugeben musste - und wertvoll im Sinne von ‘sehr teuer’ war es ebenso.
 

Sherlock unterdessen wollte zum Ersten nicht unhöflich erscheinen, wobei ihm das im Normalfall hätte egal sein können, und zum Zweiten,…..musste ihn John so eindringlich und bittend anschauen? …

…Letztendlich gab er sich geschlagen.
 

Sherlock seufzte.

“Sie würden mir dieses Ding nicht einfach so und ohne Grund anvertrauen! Sie denken wenn wir Noah Brown nochmals begegnen sollten, dass wir ihm sein geliebtes Stofftier überreichen, damit er eventuell wieder zur Besinnung kommt und sich freiwillig ergibt?!”
 

Volltreffer. Doch der Butler ließ sich nicht einschüchtern.
 

“Ich Bitte Sie Herr Holmes, nur dieser eine Wunsch, egal was dies bewirken sollte! Versuchen Sie ihm seinen kleinen Schatz einfach wieder zu geben! Bitte!!”
 

Mit geschlossenen Augen und tief einatmend fasste sich der Detektiv kurz durchs Haar.
 

“Geben Sie schon her!!”
 

Einwilligend nahm er sich diesen verflixten Hund und reichte diesen gleich zu John weiter, welcher das weiche Tierchen sofort annahm.
 

“Schon gut, wir machen es!”, kam es nochmals mit deutlich ruhiger Stimme seitens Sherlock.

Der kleine Diener war mehr als dankbar, schüttelte seinem Gegenüber die Hand und verneigte sich mehrmals.
 

John musste zugeben, dass ihn diese Szene irgendwie rührte.

Es war nichts Großartiges, nichts was er mit seinem Kollegen nicht schon erlebt hätte,…doch irgendwie hatten sich Sherlocks Vorgehensweisen, oder besser gesagt ‘Handlungen’ gegenüber einfachen Menschen die er bei Ermittlungen nebenbei mal kennenlernte, nach einiger Zeit mehr und mehr verändert, wenn auch nur in Johns Augen.

Es waren diese bestimmten Kleinigkeiten die dem Doktor sofort auffielen und er dies an seinem Kollegen bemerkte. Kleinigkeiten, die Sherlock etwas menschlicher machten, als er es doch eh schon im Grunde seines Herzens war.

Wenn der Meisterdetektiv wollte, konnte er auch taktvoll sein. …
 

“Doch nun müssen meine Herren langsam wieder los!”
 

Nun sichtlich beruhigter wegen der ganzen Sache um Noah und Co., half der Diener den beiden Männern schließlich so schnell es ging wieder dieses Anwesen zu verlassen, ohne groß vor den anderen Bediensteten aufzufallen oder diesem nervigen Makler Mr. Cooper nochmals zu begegnen.
 

Alles ging ziemlich schnell. Kurzerhand hatte der Butler sie dort rausgeführt, dem Herrn Holmes beim Rausgehen vornehmerweise in dessen Mantel reingeholfen, und sie letztendlich am Tor des Grundstückes zum Schluss noch einmal dankend und höflich verabschiedet.
 

“Ach, sagen Sie, wie heißen Sie eigentlich?”, wollte John von Weiten dann doch noch mal wissen.

Irgendwie lustig, wenn man bedenkt, dass sie noch gar nicht den Namen ihres Mannes wussten, der ihnen mittlerweile in so kurzer Zeit in vielen Dingen geholfen hatte.
 

Der Butler lächelte freundlich und rief ein letztes mal aus der Ferne.
 

“Nennt mich einfach Charlie!”
 

Ein letzter Blick zum Anwesen der Thomsons und schon liefen die beiden Privat-Ermittler zurück zu jenem Parkplatz wo schon ihr Bekannter, der Fahrer, auf sie gewartet hatte.

Ohne noch unnötig Zeit verstreichen zu lassen, starteten sie das Auto und kurzerhand ging es wieder zurück Richtung Stadtzentrum Londons.
 

Sherlock und dessen Assistent saßen wie zu Beginn auf den selben Plätzen, nur dieses mal mit einem Fahrgast mehr in ihrer Mitte.

John hatte den kleinen grünen Hund neben sich auf den mittleren kleinen noch freien Platz platziert, behutsam wohlgemerkt. Nicht der Flauschigkeit wegen, sondern nur aus dem Grund worum der Butler Charlie sie gebeten hatte, diesem Noah jenes Kuscheltier zu geben.

An sich eine leichte Sache,….jedoch etwas fragwürdig und vor allem verdächtig wenn sie bei Noah einfach antanzten und ihm sein geliebtes Spielzeug aus vergangenen Kindertagen überreichen wollten.

Nicht zu vergessen, welche Fragen dem Herrn Brown dadurch aufkommen würden.

Sherlock und John wären demnach geliefert.
 

Doch während der kleinere von beiden so darüber nachdachte, war der Detektiv schon dabei einen Lösungsweg zu finden, wobei er diesen kleinen Hund ebenfalls mit einspannte.

Er dachte sich, dass dieses Kuscheltier eventuell doch noch ihnen beiden von Nutzem sein könnte.
 

Lange und tief ausatmend, und dabei den Gehstock neben sich anlehnend, nahm Sherlock wieder einmal seine Hände her und legte die Handflächen aufrecht aufeinander - dachte in Ruhe nach.
 

Sein Sitznachbar bemerkte jenen schwarzen Gehstock und sah sich diesen etwas genauer an.

Gar nicht erst danach fragend nahm er sich einfach Sherlocks Gehstock und betrachtete diesen neugierig. Unvermeidlich schien der Blondschopf verblüfft, da dieser Stock uralt und ebenfalls sehr wertvoll sein musste.

Wo Sherlock wohl immer nur all diese Wertgegenstände her hatte?! …
 

“Soll ich euch beide wieder in der Baker Street absetzen oder vorher noch woanders hinfahren bzw. rauslassen?”, kam es plötzlich von vorne was beide Angesprochenen aufschauen ließ.
 

John sah zu seinem Kollegen, der allen Anschein nach ernsthaft über diesen geäußerten Vorschlag nachdachte.

Und es dauerte auch nicht lange, bis sich der Lockenkopf schließlich einig war.
 

“Das St. Bartholomew’s Hospital wäre uns ganz Recht, Danke!”
 

Der junge Fahrer nickte, wobei er uns seinen Daumen nach oben zeigte und widmete sich wieder der Landstraße.
 

Den fragenden Blick seines Kollegen entging Sherlock keineswegs, doch zu gegebener Zeit würde er Diesen schon noch aufklären. … So wie jedes mal.

Dies musste sich auch John gedacht haben, da er sich seufzend nach hinten in den Autositz lehnte und geradeaus schaute.
 

Noch immer den Gehstock in den Händen, spielte John ein wenig damit ohne es wirklich mitzukriegen, wobei der Andere zur selben Zeit wieder mit weiteren Fakten beschäftigt war, welche er mit seinem Handy aus dem Internet heraus suchte und sie mit ihrem Fall verknüpfte.

Ein Grinsen zierte seinen Mund, doch davon bekam John nichts mehr mit, da er sich letztendlich nur noch vom Fenster aus mit der vorbeirauschenden Landschaft und unbewusst Sherlocks Gehstock zwischen den Fingern, beschäftigte.
 

. . .
 

Über kurz oder lang kamen sie schließlich alle zum gewünschten Ort. An welchem Sherlock und John, beim Verabschieden, ausstiegen und sogleich das Krankenhaus betraten.
 

Zu diesem Zeitpunkt und in der darauffolgenden Viertelstunde lief alles relativ schnell ab.
 

Wie schon so oft ließ der Meisterdetektiv Holmes seinen Charme bei der netten und liebeswerten Pathologin Molly Hooper, spielen, umgarnte sie ohne, dass diese junge Frau es wirklich mitbekam und verhalf jenem Mann letztendlich bei seinen Wünschen - oder besser gesagt, Molly war hilfsbereit wie immer und ließ Sherlock in den jeweiligen bestimmten Räumen seiner Wahl machen was er wollte.
 

Und dieses mal wollte der Herr nochmals einen genaueren Blick auf die drei toten - damaligen ‘Freunde’ des Mr. Thomson - werfen, um sich ein erneutes Bild zu machen.

Ihm ging es nun mehr um jene Gemeinsamkeiten der Drei und was sie verband.

Denn obwohl alle - insgesamt vier Personen - einer anderen Herkunft entsprangen, hielten sie dennoch mehrere Jahre zusammen, hegten gemeinsam Rachegefühle gegenüber des freundlichen Hausherren und brachten diesen letztendlich ebenfalls ‘mit vereinten Kräften’ um.
 

Sherlock betrachtete die toten Körper auf den einzelnen Metallliegen, holte seine kleine, moderne, schwarze Lupe heraus, lief öfter hin und her, besah sich die drei Leichen von Kopf bis Fuß und stellte sich schließlich sichtlich zufrieden wieder neben John, welcher die ganze Zeit seinen Freund dessen Arbeit in Ruhe hat machen lassen.
 

“Nun denn! Wir können wieder gehen!! Im Taxi werde ich Ihnen alles weitere erklären!”
 

Mit dieser Ansage und sich damit zufrieden gebend lief John gleich darauf voraus, gefolgt von seinem Mitbewohner, und verließen beide wieder das Krankenhaus.
 

. . .
 

Im besagten Taxi hörte der Blondschopf dem Detektiv interessiert und erwartungsvoll zu, wie Dieser seine Deduktionen erläuterte und dabei erneut sein Handy zur Hand nahm.
 

“Im Grunde genommen fand ich sehr viel, das meiste jedoch ist für uns eher belanglos! Führen wir uns allerdings einmal vors Auge, dass man allen drei Leichen an den gewissen gleichen Stellen am Körper deutliche Spuren von Ganzkörperanzügen nachweisen kann, und dieser Henry, den wir im Regent’s Park gefunden hatten, einen Jogginganzug trug, kann man davon ausgehen, dass alle vier Personen konsequent und oft Sport treiben! Deswegen auch der straffe Muskelaufbau und anderen Kleinigkeiten! Da man annehmen kann, dass alle gemeinsam wirklich vieles unternommen haben, werden sie ebenso das gleiche Fitnesscenter besucht haben, welches ich gerade im Internet rauszufiltern versuche! Anhand des kleinen abgebildeten Logos auf Henrys Jogginganzug!…Und dies,…”.

Sherlock war gerade dabei das gesuchte Gebäude im Internet ausfindig zu machen, welches schon im selben Augenblick mit Betitelung auf dem Bildschirm erschien.

“…ist jenes Fitnesscenter, was wir gleich aufsuchen werden!”, beendete der Größere seinen angefangenen Satz und hob kurzerhand seinen Arm Richtung John, damit dieser selbst vorlesen konnte.
 

“Oasis Sports Centre!?”
 

“Sehr wohl! Wir machen es uns nicht unnötig schwer und werden uns dort gezielt umschauen und direkt nach einer bestimmten Person nachfragen! Es ist keine Zeit mehr für irgendwelche Spielchen!…”
 

Bevor Sherlock weiter sprach, gab er dem Taxifahrer nochmals schnell zu verstehen wo sie genau hinwollten, “Zur 32. Endell Street!”, und drehte sich wieder zu seinem weiterhin zuhörenden Assistenten.
 

“…Ich will nicht unbedingt sagen, dass es eilt, dennoch können wir nicht all zu lange warten! Denn kurz nachdem wir nun das Grundstück der Familie Thomson verlassen haben, schwebt unser akkurater Butler Charlie in Gefahr! Sollte ihn George wirklich Tag für Nacht beschatten, was ich mir nicht wirklich vorstellten kann, wird er sich, um es einmal nachzuvollziehen, ohne Umschweife Gedanken darüber gemacht haben, sich für uns beide vorzubereiten! Alle vier - Ben, Amber, Henry und George - sind nicht nur raffiniert und bis dato für ihr Camelionhaftes Verhalten bekannt, sie haben außerdem Quellen! Nicht nur für ihr Konto-Sprengendes Hobby, sondern nicht zu vergessen für ihren Alltag, welches sie bis zu ihrem Tode unbeschwert ausleben konnten! Quellen und Leute, die sie sogar schützen würden wenn es darauf ankäme! Wohlmöglich Leute, die für eine Bezahlung dieser Vier, sogar töten würden!”
 

Ernst musterte John seinen Sitznachbarn.
 

“Sie meinen also, dass dieser noch herumlaufende George im Endeffekt doch nicht so alleine da steht wie wir gedacht hatten! Zwar sind Ben, Amber und Henry schon von Noah Brown umgebracht wurden,…aber unterschätzen dürfen wir George auf keinen Fall!”
 

“Sie sagen es!”, entgegnete Sherlock selbstsicher und machte beinahe den Eindruck, sich über die anbahnenden gefährlichen Ereignisse zu freuen. Denn riskant würde es auf alle Fälle werden, das konnten sie ohnehin nicht ausschließen.
 

. . .
 

Es dauerte nicht lange, bis ihr Taxi beim Oasis Sports Centre am Straßenrand anhielt und sie es nach der Bezahlung verließen.

Nun standen beide Männer direkt vor dem - bildlich gesehen - protzig aufgebrezeltem Sportcenter und sahen sich noch einmal gegenseitig an.

Wirklich passend waren sie zwar hierfür nicht gekleidet, doch konnte man diese Tatsache im Schnellen auch nicht mehr ändern - es war zumindest nicht extrem notwendig.
 

Ein, sich rausgeputzter, Sherlock Holmes mit Gehstock und ein ebenso vornehm gekleideter John Watson mit einem grünen Stofftier in der Hand betraten letztendlich ohne weitere Umschweife, und die unpassende Aufmachung beider dabei ignorierend, jenes Gebäude was vor ihnen stand.
 

Innen bahnten sie sich ihren Weg durch die große Eingangshalle, kamen an Raum- und den jeweiligen Sportbezeichnungen vorbei wie ‘Abnehmen leicht gemacht’, ‘Swimmingpool-Synchronsport’, ‘Only for woman - Programme’, ‘Sauna’, ‘Tanzstudio’ und so weiter und so fort.
 

Sherlock wusste schon wo genau sie hin mussten, hatte sein Ziel im nächsten Augenblick auch schon anvisiert und wollte nicht länger unnötig mit seinem Kollegen hier herumirren.

Deshalb verwendeten sie schließlich für eine kleinere Zeitüberbrückung den exklusiven und momentan leeren Fahrstuhl.
 

Die Fahrstuhltür öffnete sich und beide Männer gingen hinein.
 

Stumm standen sie nebeneinander, nachdem der Detektiv die Ziffer des gewünschten Stockwerkes gedrückt hatte und sie sich kurz darauf in die Höhe begaben - nebenbei bemerkt ging dieses Gebäude mächtig weit nach oben, besetzt mit vielen Etagen.
 

Abwartend klopfte Sherlock mit seinem Gehstock auf den metallenen Boden.

John derweil schaute nach oben und lauschte der angenehm ruhigen und entspannten Fahrstuhlmusik, welche über sie erklang.

“…”
 

“Wir müssen im übrigen, und zu Ihrer Entrüstung, noch einmal in den Schwulenclub von gestern Abend!”
 

Überrascht über diese plötzliche Aussage und deren Bedeutung, die momentan gar nicht zum Ablauf ihrer Ermittlungen passte, drehte John ruckartig seinen Kopf in Sherlocks Richtung, welcher sich schon denken konnte, dass der Kleinere SEHR BEGEISTERT von dieser Idee war.
 

“Und Wieso wenn ich fragen darf? Ich dachte wir hatten alles was wir benötigen!?”
 

Man konnte deutlich heraushören, dass der Veteran froh war, aus diesem Nachtclub überhaupt wieder rausgekommen zu sein.

Es war für ihn persönlich, als erste Erfahrung, ein wenig zu anstrengend gewesen, nicht zu vergessen nervig. Besonders wenn es darum ging wildfremde Männer, die auf einen zugetanzt kamen, wieder sachte loszuwerden.

John kam sich dort drinnen vor wie Freiwild. …
 

“Tut mir Leid Sie enttäuschen zu müssen, aber ich habe es mir wieder anders überlegt! Wir müssen nochmals versuchen eine Adresse oder einen Ort herauszubekommen indem wir ganz einfach nur Noahs Kollegen unauffällig ausfragen!”
 

Gedanklich hätte der Doktor heulen können. Warum fiel dem Anderen diese Idee erst jetzt ein?

Aber gut. … Wenn es weiter half mussten sie es wohl oder übel erneut durchziehen und zum Barcode Vauxhall.
 

Ein leises Seufzen vernahm Sherlocks Gehör und schaute, ohne sich zu rühren, aus dem Augenwinkel zum Kleineren hinüber.
 

“Sei scheinen ja wirklich nicht erfreut zu sein!”
 

“Wundert Sie das?”, kam es fast schon patzig als Frage zurück und ließ den Detektiv kurzzeitig schmunzeln.

Noch während Sherlock die rot-aufleuchtenden Fahrstuhlzahlen dabei beobachtete wie diese weiter aufstiegen, fuhr er mit ruhiger Stimme fort.
 

“Ich bin schließlich auch noch mit dabei, ich werde wieder auf Sie aufpassen, keine Sorge!”
 

DA. Da war es schon wieder.

Dieser ganz bestimmte Unterton der hierbei mitschwang.

Eine Art ernst gemeinte Bedeutung eines Satzes, der doch gleichzeitig den Angesprochenen verhöhnte und sich über einen geradezu lustig gemacht wurde.

Eine ganz miese Mischung wie Herr Watson fand.
 

Und dies spiegelte sich auch deutlich auf des Doktors Miene wider.

Johns Gesicht verzog sich zu einer beleidigten und ungläubigen Fratze, woraufhin sein Gegenüber nur wohl wissend und amüsiert die Augenbrauen hob.
 

“Sherlock,…”, kam es warnend und mit tiefer ernster Stimme vom Älteren.
 

“…wenn Sie mit AUFPASSEN meinen, einen ungefragt abzuknutschen wegen eines verdammten Ablenkungsmanövers, oder ohne ein Wort zu sagen einfach verschwinden und einen stehen zu lassen, dann kann ich dazu nur sagen, dass Sie dieser Aufgabe nicht gewachsen sind! Oder besser gesagt - Sie haben bei dieser einfachen Aufgabe kläglich versagt!!”
 

Nun doch etwas überrascht über Diese Reaktion, blickte Sherlock mit emotionsloser Miene auf seinen Kollegen herab.

Ließ sich jedes einzelne Wort seines Gegenübers durch den Kopf gehen um deren Bedeutung genauer auf den Grund zu gehen.

Doch schlussendlich wollte ihm Johns zuletzt ausgesprochener Satz nicht aus den Kopf gehen.
 

“Ihre letzte Bemerkung erscheint mir unfair! Mir war durchaus bewusst, dass ich zu Ihnen gemeint hatte, dass ich auf sie aufpasse! Jedoch dabei berücksichtigend den wichtigen Fall und deren Spuren dabei nicht aus den Augen zu verlieren!…John, ich musste Noah sofort hinterher, ehe wir ihn wieder hätten ewig suchen müssen, das wissen Sie selbst ganz genau! Außerdem will ich doch wohl behaupten, dass Sie im Notfall und Dank ihrer militärischen Ausbildung und Erfahrungen, sich ebenso alleine helfen könnten!”
 

Gerade als John kleinlaut die nächsten paar Sätze dem Größeren an den Kopf knallen wollte, machte es “Pling” und die Fahrstuhltür ging auf.
 

Herein kamen zwei ältere muskelbepackte Männer und eine mollige Frau, gesellten sich grüßend zu den beiden Streithähnen, und einen Wimpernschlag später fuhr der Aufzug auch schon weiter.
 

In Gedanken vor sich hin grummelnd sah John mit zusammengezogenen Augenbrauen und sichtlich genervt geradeaus.

Sherlock hingegen spielte mit gefasster Miene stillschweigend mit dem silbernen Knauf seines Gehstockes und überlegte sich schon im Voraus ein paar Argumente für den weiteren Verlauf ihres Gespräches, was Sherlock und John zu aller Wahrscheinlichkeit gleich weiter führen würden.
 

Und zu seiner Erleichterung stiegen die Frau und die zwei Männer auch schon in der nächst höheren Etage aus und ließen jenes Ermittler-Duo wieder alleine.

. . .

Beide sahen sich schweigend an als die Tür des Aufzugs vor ihnen wieder zu ging.
 

Doch zu Johns Überraschung lehnte sich sein Gegenüber mit einem mal zur Seite, wobei Dieser den Blick von John nicht abwandte, und drückte schnell und nicht gerade zaghaft den roten großen STOP-Knopf auf der Tastenleiste der Fahrstuhlwand.
 

Jene Aktion zu spät realisierend, starrte der Arzt seinen Kollegen geschockt, und es nicht fassen könnend, mit großen Augen und offenem Mund an.
 

“…Sherlock, Was-…” Doch weiter kam er nicht, als auch schon die tiefe rauchige Stimme Sherlocks seine Ohren erreichte.
 

“Wir haben genau fünf Minuten, ehe unser nicht existierender Notfall für die Leute in der kleinen Zentrale dieser Einrichtung aufmerksam wird und sie versuchen werden den Lift wieder durch Automatik in Gang zu setzen - also hören Sie mir jetzt gefälligst mal genau zu!”
 

Durch diese plötzliche forsche Art des Detektivs machte John unbewusst aus Reflex einen Schritt nach hinten, den Mann vor ihm nicht aus den Augen lassend.
 

“Das ist nicht lustig Sherlock! Lassen Sie die Spielchen und bringen Sie uns hier wieder raus!”
 

Leichte Panik schwang in jenem Ton mit, was nur verdeutlichte, dass sich der Veteran nicht gerade wohl in solchen beengten vier Wänden fühlte, noch dazu verbal unter Druck gesetzt und nicht zu vergessen bei solch einer Wärme, die sie beide hier im Aufzug umgab.
 

Erneut erntete Sherlock einen warnenden Blick des Älteren, zeigte sich jedoch weiterhin unbeeindruckt.
 

“John!”, kam es plötzlich wieder, “Zu allererst will ich dieses Thema mit der Schwulenbar endlich einmal beenden! Schrauben Sie mal Ihre Bockigkeit zurück und denken Sie nach! Diese Männer in jenem Nachtclub wollten Sie nicht auffressen sondern lediglich nur mit Ihnen flirten, Sie kennenlernen! Und dieses Ablenkungsmanöver, das können Sie jetzt nicht abstreiten, war in der Tat hilfreich und hatte diese zwei Typen dazu gebracht wieder zu verschwinden! So schlimm kann es nicht gewesen sein John, es war außerdem nur ein kurzer und einfacher Druck auf dem Mund, nichts weiter!!”
 

So barsch und energisch wie der großgewachsene junge Detektiv mit John redete, musste erstmalig verkraftet werden. Der Doktor dachte sich, dass er ihn SO bis jetzt noch nicht erlebt hatte. … Jedenfalls nicht bei sich selbst, Sherlocks Kollegen und Freund.

Doch er ließ sich nicht kleinkriegen, diesen Gefallen würde er Sherlock nicht tun.
 

“Das tut nichts zur Sache, diese Art von Idee oder Plan fand ich persönlich schon, dass es ein wenig zu weit ging! Ich-” “Moment mal John!!”, wurde der Arzt plötzlich wieder unterbrochen.
 

“Um was geht es Ihnen eigentlich? Was ist Ihr Problem? Ich steige einfach nicht dahinter, was ich hier und jetzt offen zugebe! Hierbei reicht mein deduktives Denken einfach nicht, da benötigt es schon ein paar mehr Hinweise!!”
 

Um was es ihm ging? … Tja, wenn John das wüsste würde er sich vermutlich nicht so verhalten wie er es jetzt gerade tat.

Er musste kurz nachdenken, was für Sherlock schon ein Zeichen dessen war, dass sein Gegenüber selbst nicht genau wusste was hier eigentlich das entscheidende und zentrale Problem war.
 

Langsam schüttelte der Jüngere seinen Kopf, trat etwas näher heran und klopfte mit seinem Gehstock auf den widerhallenden Boden.
 

“John,…”, seufzte Dieser.

“…Was ist los? Sagen Sie es mir doch einfach! Sie sind in letzter Zeit so unkonzentriert und fahren meiner Meinung nach zu schnell aus der Haut!…”
 

Er machte eine kurze Pause, was John dazu veranlasste zu schlucken.
 

“…Oder geht es hier etwa……um vergangene Nacht?…”
 

Mehr musste Sherlock gar nicht sagen, da John sofort wusste, dass damit ihre Kussszene in der Küche letzte Nacht gemeint war.
 

Unwillkürlich den Mund schließend und dabei die Hände zu Fäusten ballend, senkte der Doktor seinen Kopf, sah, die Zähne aufeinander beißend, zur Seite und dachte ernsthaft über jene Frage nach.
 

“Ich weiß es nicht!…”, entgegnete John letztendlich leise und bedrückt, wodurch sein Gegenüber deutlich sehen und spüren konnte, dass es eine ehrliche Antwort war.
 

“Um ehrlich zu sein,…ich auch nicht! Trotz allem verlange ich von Ihnen, als mein Kollege und Freund, dass Sie mir beistehen wenn es in unseren Ermittlungen hart auf hart kommt! Verstehen Sie, ich brauche meinen Blogger mit höchster Konzentration und automatischem Entgegenkommen,…was auch immer vorgefallen sein mag!”
 

Sich diese, wieder plötzlich ruhiger ausgesprochenen, Worte durch den Kopf gehen lassend, atmete der Blondschopf einmal tief ein und wieder aus, schloss kurz die Augen und sah schließlich wieder in diese hellgrauen, fast schon bläulich schimmernden Augen.

John musste zugeben, dass ihn die ehrlichen Worte des Consulting Detectivs auf eine gewisse Art und Weise berührten. Er war abermals stolz der Kollege dieses Mannes zu sein, und dazu noch ein Freund, wie Sherlock eben gerade höchst persönlich gemeint hatte. …

Es schenkte John eine beruhigende Sicherheit,…und wieder jenes Gefühl und eine Bestätigung gebraucht zu werden. …
 

“Sie haben Recht! Doch erlauben Sie mir noch eine letzte Frage zu dieser Sache!”
 

Sherlock horchte aufmerksam auf und nickte zustimmend.
 

“…War dieser…Kuss,…nur eine Art Experiment?…”
 

Von allen Fragen die er erwartet hatte, musste es denn ausgerechnet DIESE sein?
 

Der Lockenkopf würde lügen wenn er einfach ein NEIN als Antwort gab.

Doch im Grunde genommen,…war es eine positiv gemeinte und nicht unbedingt eigennützige Idee gewesen, die zugegebenermaßen ihnen beiden in jener Nacht ganz Recht kam. Denn John konnte nicht abstreiten, dass er auf Sherlock eingegangen war und MITGEMACHT hatte.
 

Sherlock ließ einen langen Seufzer frei und klopfte in Gedanken versunken für einen kurzweiligen Augenblick mit dem spitzen Ende seines Gehstockes ein paar mal auf den Boden, ehe er seine Antwort preisgab.
 

“Ja! Das war es in der Tat!”
 

… John lehnte sich stumm nach hinten an die Fahrstuhlwand, lockerte dabei seine Gesichtszüge und sah nun mehr neutral seinen Gegenüber an. …
 

So war das also! Nun wusste Watson wenigstens bescheid und musste nicht weiter darüber seinen Kopf zerschlagen Wie und Warum es zu diesem Kuss gekommen war.

Was dieses angebliche ‘Experiment’ dem Detektiv allerdings im Endeffekt bringen sollte,…wollte John erst gar nicht nachfragen,…er wollte es schon gar nicht mehr wissen.
 

“Nun gut,…mir geht es ja genauso, dann sind wir uns ja einig!”, log John mit verstellter abgeklärter Geste für eine Beendigung dieses Gesprächthema.

Doch Sherlock ließ sich nicht täuschen…er sah es dem Anderen an. …

Er ließ es dennoch sein es laut auszusprechen, ließ seinen Mitbewohner wenigstens für heute damit in Ruhe - es war für sie beide das Beste.
 


 

Wie auf Kommando ertönte ein erneutes Piepen und “Pling”, warnend für das Kommende, was nicht lange auf sich warten ließ.
 

Ein kurzes Rucken, ein ertöntes Klingen, und schon bewegte sich der Aufzug weiter Richtung Etage, wo sie, ohne ihr Ziel aus den Augen zu verlieren, von Anfang an hin wollten.
 

Eine freundliche und weibliche Computerstimme bestätigte den zwei Männern letztendlich, dass sie außer Gefahr waren und öffneten ihnen die Fahrstuhltür zum gewünschten Stockwerk.
 

ENDLICH DRAUßEN - war der erste Gedanke den sowohl Sherlock, als auch John in den Sinn kam, als sie einen Fuß ins Freie setzten.
 

Erleichtert und gleichzeitig gewillt, das Gesprächsthema von eben fürs Erste gedanklich beiseite zu schieben, lief der ehemalige Militärarzt seinem Kollegen geschwind hinterher, als Dieser sich schon - erstaunlicherweise wieder schnell auf ihren Fall konzentriert - in Richtung ‘Gerätehalle’ aufmachte.
 

Doch insgeheim wollte Sherlock diese ganz bestimmte Frage seitens John nicht so einfach auf sich beruhen lassen. In nächster Zeit würde er jenes offene Thema wieder aufrollen und endlich einmal RICHTG aufklären. … So konnte es nämlich wirklich nicht weiter gehen mit ihnen. …

Sie mussten das endlich klären. … Zu einem späteren Zeitpunkt. …

Was waren sie doch nur für Feiglinge - welch Ironie.

Dickköpfig und eigensinnig wie eh und je.


 

. . .
 

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o___Ö In der Beschreibung dieser FF steht das Wort GEFÜHLSCHAOS!!

Right!xD Deshalb liebe ich sie so wie sie in der Serie dargestellt werden - oftmals bockig wie Teenager, nicht wahr?;D
 

Hoffe es hat gefallen, man sieht sich im nächsten Kappi!<3
 

VLG Cat



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xI-chanx
2012-01-28T09:15:08+00:00 28.01.2012 10:15
Toll!!*___*
Einfach genial! Besonders gefällt mir hier die Fahrstuhlszene und ...dieses Plüschhundi XD
Coole Idee, ob dieses Tierchen noch eine größere Rolle inder FF spielen wird?o___o Ihc bin sehr gespannt und freu mich echt riesig wenns weiter geht!

Und ich finde auch, dass du Sherlock und John echt prima hinbekommst, alles passt eigentlich so wie es ist, kann mich nicht beschweren, liebe es wie du die beiden beschreibst, große klasse!^////^

Bitte schreib schnell weiter!!!*.*

lg ichan
Von:  Chai-Cherry-Tea
2012-01-27T21:56:45+00:00 27.01.2012 22:56
Also mir hat es gefallen, das Kapitel zu lesen. Die länge war perfekt und auch die Absätze! Das Tempo ist absolut passend und es gab viele Szenen, in denen ich schmunzeln musste =3
Besonders, als Sherlock so überzeugt von Johns Fähigkeit spricht, sich selbst zu verteidigen. Das kommt ja leider in der Serie etwas zu kurz.
Mich stört als einziges nur das Kuscheltier!? Du hättest ja auch etwas anderes nehmen können, wie bsw. ein Foto oderso. Das würde dann glaubhafter klingen. Weil hallo? Man änedrt nicht einfach sienen Charakter, nur weil man ein Stofftier sieht. Bei so einem Chara, musst du da schon etwas tiefer in die Psychologie gehen.
Von:  Imp
2012-01-27T08:13:45+00:00 27.01.2012 09:13
Sehr schön ^^ und sehr lang.
Bissl kritisieren muss ich aber wieder.
Du hast in diesem und auch im vorangegangenen Kapitel etwa bis zur Hälfte gut auf zuordnungen durch Eigenschaften verzichtet, aber dann hast du sie wieder eingesetzt. In diesem Kapitel 2x durch der Kleinere, 2x der Ältere, 1x Blondschopf und 2x Lockenkopf. (Sofern ich nichts übersehen habe)
Persönlich finde ich Ausdrücke wie Blondschopf und Lockenkopf nicht so schlimm, aber ich finde es etwas unpassend für erwachsene Männer. Sowas kann man eher mit Teenagern oder Kindern machen.
Kleinere, Ältere etc... du weißt ja, es gilt zu vermeiden.

Es gibt eine Möglichkeit wie du zuordnungen durch Eigenschaften elegant einbinden kannst.
Du schreibst ohnehin schon gut detailiert. Also du beschreibst nicht nur wo sich die Beiden befinden und was sie da machen, du beschreibst auch das wie und das ganze drumherum. Setzt du nun zum Beispiel ein "und strich sich die dunklen Locken aus dem Gesicht" oder "fuhr sich locker durch die blonden Haaren" mit an den Satz, weiß jeder sofort wer gerade tätig ist oder spricht, ohne dass du nochmal extra eine Person zuordnen musst.
Es ist etwas schwierig, aber wenn man einen Absatz geschickt aufbaut, durchaus machbar.


Dann ist mir noch etwas aufgefallen. Du scheinst einen ziemlichen Hang zu Relativ- und Demonstrativpronomen zu haben.
Du benutzt extrem viel dieses, jenes, welches usw. wo es ein das auch getan hätte.
Ich bin unschlüssig deswegen. Es verleit deinem Text etwas altertümliches. Der Ausdruck ist sehr abgehoben. Ich finde es passt an sich sehr gut zu Sherlock Holmes. Andererseits schreibst du häufig Dinge aus die man eigentlich nur spricht und machst den Ausdruck damit recht "Umgangssprachlich". Auch das ist vollkommen ok, wenn du es als dein Stilmittel verwendest.
Ich kann nicht sagen ob es mir gefällt oder missfällt. Diese merkwürdige Kombination fällt mir halt immer nur wieder sehr deutlich auf.

Lg
Imp


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