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Der Göttliche Sturm

von

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DGS XIV:Der Sturm zieht auf

Der Göttliche Sturm XIV

Wenn Gott in den Krieg zieht, fallen viele Engel auf die Erde
 

Warnung: Lemon

Vorwort: Ja, das bin ich wieder.......hat diesmal ein wenig länger gedauert...sorry......^__~

Aber dafür ist dieser Teil wieder so richtig fies am Ende.........hoffe ich ja mal.*drop* Ich mag eben so richtige in den Wahnsinn treibende Cliffhänger.........*irre lach*

So, aber vorerst, bedanke ich mich bei allen die mir Kommentare geschrieben haben und sich meine Story antun. Du eine Widmung natürlich an meine über alles geliebte Yu-chan..........*knuddl bis sie erstickt*

Deine Storys sind einfach die beste Inspiration, de man kriegen kann..........und so schön psycho ..........@__Ö

Equinox 4ever!!!!!

So, nu viel Spassss mit dem vierzehnten Teil(puh, langsam wird es aber anstrengend) und hope you like it
 

DGS Kapitel XIV: Der Sturm zieht auf

Die Sonne kitzelte ihn in der Nase und schien ihn mit aller Gewalt wecken zu wollen, doch Kilian schaffte es irgendwie dagegen anzukämpfen und letztendlich drehte er sich einfach um und zeigte den hellen Strahlen seinen Rücken.

Dafür raschelte es jetzt aber neben ihm und er öffnete nun doch verschlafen die Augen um nachzusehen, was los war, während draußen mit einem lauten Vogelkonzert der dennoch eingetretene Sieg der Sonne gefeiert wurde.

Doch, dass er verloren hatte, war dem Jungen noch im selben Augenblick, in dem er sich auf seinen Ellenbogen stützte, ganz egal.

Er sah nur leicht verträumt in die grünen Augen unter ihm und lächelte so breit, dass es schon fast irre aussah.

"Guten Morgen, Xaver.", hauchte er fröhlich und gab seinem Lehrer einen langen Kuss, ehe er sich im Bett aufsetzte und ausgiebig streckte.

Xaver fand das nicht so toll, da ihm plötzlich etwas kalt wurde, jetzt, wo nicht mehr Kilans warme Haut an seiner angrenzte. Etwas zitternd erhob auch er sich und umarmte den Kleineren von hinten.

Wieder musste Kilian lächeln. Nur noch vage konnte er sich an die letzte Nacht erinnern. Das lag allerdings größtenteils daran, dass er irgendwann aufgehört hatte sich auf seine Sinne zu konzentrieren, sondern nur noch willenlos gefühlt hatte, dachte er mit einem leichten Grinsen und wurde ein wenig rot.

Da spürte er wie sich Xavers Lippen hauchdünn auf seine Schulter legten und ihm einen zarten Kuss gaben, der ihm warme Schauer durch seinen Körper schickte.

Vorsichtig und neugierig wanderte seine Lippen weiter, strichen ganz eben über den Nacken und wanderten zur gegenüberliegenden Partie, ehe sie sich leicht an Kilians ungeschütztem Hals fest saugten und forsch daran knabberten. Die wohligen Hände seines Freundes schlichen sich bald darauf auf seinen Bauch, wo sie ihn behutsam streichelten und entschlossen, aber auch gelassen seinen Rippenbogen auf und hinab fuhren, bevor sie begannen fester über die nackte Brust zu fahren und den Jungen unerbittlich und doch sanft nach hinten zu ziehen, ihn näher an den erhitzten Körper des Älteren pressten, der inzwischen damit begonnen hatte, zärtlich Kilians Mund in Besitz zu nehmen, da der seinen Kopf nach hinten gedreht und mit seinem klaren, blauen Augen stumm darum gefleht hatte.

Frech grinsend kam Xaver der Bitte nach und versiegelte abermals ihrer beiden Münder miteinander, biss verspielt in Kilians Unterlippe, fuhr mit seiner Zunge ungeduldig daran entlang und versuchte sich in die heiße Höhle zu drängen, was der Kleinere aber gekonnt abwehrte, indem er seinem Freund, als der es wieder versuchte, dreist in die Zunge hinein biss und ihn barsch an seinen schwarzen und roten Haaren nach hinten zerrte.

Schwer atmend blickte er Kilian in die Augen und hatte eine Mischung aus Verlangen, Gier, Neugier und Spannung in dem magischen Grün, dass er Augenfarbe nennen durfte. Kilian liebte diesen Blick. Er bekam ungewollt Schauer, wenn Xaver ihn so anstarrte, wenn er in dessen Blick die unverhohlene Lust sehen konnte, wenn Xaver gar nicht erst versuchte, sie zu verstecken. Sein Herz begann heftig zu schlagen, sein Blut brodelte gefährlich und der Griff an Xavers Hinterkopf wurde langsam, aber sicher fester.

Doch noch wollte Kilian diesen Blick etwas genießen. Wollte genau wissen wie es war, wenn man genau weiß, dass der Partner in seiner Phantasie mit einem schmutzige und unanständige Dinge anstellt, wenn man ihm genau ansehen kann, dass er deinen Körper interessiert beobachtet, ihn in Gedanken immer wieder berührt und streichelt.

Letztendlich hielt es Kilian nicht mehr länger aus so angestarrt zu werden und zog Xaver wieder zu sich, griff nun seinerseits mit seiner technisch hoch begabten Zunge an und gewann gleich beim ersten Mal. Endlich war da wieder dieser bittere Geschmack, den nur Xaver hatte. Feurig drängten sich ihre Zungen immer wieder voneinander weg, umzingelten sich und gaben unter der Macht des anderen nach.

Ihn in eine verbrennend nahe Umarmung ziehend, sank Xaver mit seinem Lehrling wieder in die Laken zurück und strich ihm liebevoll über den Rücken, während er ihm seine verlangenden Hüften entgegen streckte und lasziv aufstöhnte, als Kilian seine begierig dagegen rieb.

Nach und nach heizten sie sich immer mehr an, wurden in ihren Bewegungen schneller, um im entscheidenden Moment inne zu halten und sich mit ihren Blicken festzunageln und schließlich quälend langsam wieder anzufangen. Immer wieder fanden sie neue Stellen an ihren verschwitzten Körpern, die sie liebkosen konnten und auch hier steigerten sie sich stetig bis sie abbrachen und unter schweren und heiseren Atemzügen den Geruch des Anderen in sich aufnahmen, ehe sie sich wieder aufeinander einließen.

Und erst als ihre armen und hilflosen Körper vor Begehren anfingen zu zittern, ihnen ihre Stimmen versagten und sie kaum noch Luft bekamen, weil ihnen ihre Lust die Lunge zuschnürte und sich in ihrem Kopf ein Nebel breit gemacht hatte, der alles andere verschluckte und betäubte, und sie anschrie endlich weiterzugehen, gaben sie nach und Kilian beugte sich über Xaver, ehe er vorsichtig in ihn eindrang. Xaver keuchte sprachlos auf, als ihn die Welle von Gefühlen hinfort riss und hielt sich verzweifelt an Kilians Schulter fest, während der Junge ihm beruhigend über die Wange blies und zärtlich über seinen Bauch streichelte.

Schließlich zog der Größerer seinen Partner zu sich und küsste ihn hart, ehe er anfing sich ihm entgegen zu bewegen. Leise wimmerte er, als Kilian daraufhin ebenfalls begann einen Rhythmus zu suchen, doch nach und nach wurde aus dem Wimmern ein Stöhnen und aus dem Stöhnen ein rauhes Schreien. Kilian hatte längst die Kontrolle verloren, als er endlich merkte, wie er begann sich auf seinen Höhepunkt zu zu bewegen, er hatte sich so dicht an seinen Freund gedrängt, dass er das Gefühl hatte, komplett eins mit ihm zu sein.

Xaver hatte sich derweil hilflos in seinem Rücken festgekrallt und hinterließ erneut blutige Striemen, die schon zu Hauf die leicht gebräunte Haut zierten.

Als sie kamen, biss sich Kilian instinktiv so stark in Xavers Schulter fest, dass er den metallischen Geschmack von Blut auf seiner Zunge schmeckte und dann erschlagen auf ihm zusammen brach.

Der Ältere zog eine Decke über sie beide und kuschelte sich seinerseits noch etwas an die nach Luft ringende Gestalt auf seiner Brust heran und beschloss dann für sich, dass es noch viel zu früh war, um aufzustehen.
 


 

Lo-Pan saß wie meistens um diese Tageszeit leicht gelangweilt und sogar ein wenig schlecht gelaunt an dem kleinen Teich, der sich inmitten des großen Vorhofs des Klosters ausbreitete und indem jede Menge bunte Fische umher schwammen. Viele waren leicht golden oder grell orange und hatten lange, nesselartige Fortsetze um ihre Münder herum, die fast so aussahen, als trügen sie einen Bart. Seltsamerweise bekamen die glitschigen Tiere dadurch ein merkwürdig menschliches und intelligentes Aussehen. Man verfiel fast dem Irrglauben, sie würden einem antworten, würde man nur fragen. Ja, vielleicht konnte sogar einer unter ihnen eine physikalische Formel auswendig und die schwierigen Mathehausaufgaben für einen machen. Vorausgesetzt man warf ihm dafür eine extra Portion Futter hin.

Doch das hatte der kleine, leicht dickliche Mönch mit der braungebrannten Glatze, dem gelben Gewand und den vielen silbernen Tieranhängern um seinen Hals vor einigen Minuten bereits getan. Und kein einziger Fisch hatte zu ihm gesprochen, weder aus Dankbarkeit, noch aus anderen Gründen. Und seien wir doch einmal ehrlich, wir wären doch alle schreiend weggelaufen, hätte es tatsächlich einer getan.

So stand er wieder auf, wischte sich die Knie sauber und streckte sein Rückrad durch. Er war auch nicht mehr der Jüngste. Klar, durch das jahrelange Training und die stets gesunde Lebensführung war er in seinem jetzigen Alter stärker und fitter als viele Stadtmenschen, die halb so alt waren wie er, aber selbst einem alteingesessenen Astyanax geht irgendwann einmal die Luft raus.

Und dass die Sonne so entsetzlich grell auf ihn herab schien, machte die ganze Sache auch nicht leichter. Ihre Bündel reiner Hitze pulverisierten förmlich jeden Willen, sich zu bewegen noch im selben Augenblick indem man daran dachte.

Das leise Zirpen einiger Grillen drang entfernt an sein Ohr und er kratzte sich am Kinn, als ihm der Schweiß die Schläfen hinab lief und es irrsinniger Weise dort anfing zu jucken.

Da hallte das laute Klopfen vom Sonnentor durch die Luft. Fast schon erschrocken drehte sich Lo-Pan danach um und hastete widerwillig bei all der Wärme zu seinem Stammplatz zurück. Immerhin war er hier der Torhüter und niemand sonst.

Völlig aus der Puste kam er an dem großen und dunklen Tor an, dass sich weit in die vor Schwüle surrende Luft erhob und selbst schon viel Ähnlichkeit mit einer Halluzination hatte. All die vielen kleinen Bilder und Schnitzereien schienen sich wie in echt zu bewegen.

Engel kämpften mit Dämonen, Drachen gegen weiße Tiger.

Und der Dschungel ertönte in seinem ewigen Grummeln als wolle er die Geräusche zu all diesen kleinen Schlachten abgeben. Blitzende Schwerter, die aneinander klirrten, Starke Männer, die sich heiser brüllten, das Fauchen eines gigantischen Monsters, dessen Augen so groß und rot waren wie der Tod höchstpersönlich. Das Flehen des gefallenen Dämonen, das hysterische Lachen eines Engels, der vor lauter Mord und Verrat wahnsinnig geworden war. Das sinnlose Gurgeln eines fliegenden Pferdes, dass soeben in einem Feuerball starb.

Ein einziges Konzert erklang da stumm an der Wand mit Unterstützung der Wälder, die es umschlossen.

Lo-Pan hörte es nicht und kümmerte sich auch nicht darum. Er war der Torhüter, mehr nicht. Wenn jemand klopfte, machte er auf und wenn niemand klopfte, tja, dann würde er wieder mit den Goldfischen über binomische Formel quatschen. Vorausgesetzt, er hatte genug Futter als Bestechung dabei.

Nachdem ein weiteres, diesmal weitaus ungeduldigeres Klopfen ertönt war, raffte sich der dickliche Mönch zusammen und stemmte das gewaltige linke Tor auf, das er auch schon einige Zeit zuvor einem jungen Mann aus New York aufgemacht hatte, der danach vor Schreck fast die lange Treppe hinabgestürzt wäre, die sich zum Kloster hinauf schlängelte und dabei mehr als einmal einem armen Wanderer das Leben gekostet hatte.

Zu seiner Überraschung fand Lo-Pan gleich zwei neue Gesichter vor sich wider, die ihn fragend anstarrten und sichtlich geschafft waren vom Aufstieg.

Ein Junge und ein Mädchen. Beide vielleicht Anfang zwanzig. Er hatte kurze blonde Haare und stechend blaue Augen, war recht groß und trug Khaki-Hosen und ein graues Hemd. Jedes High School Göre wäre gestorben für ein Date mit ihm. Misty Trachtenberg hätte ihn vermutlich ins Wachkoma geprügelt, hätte er es gewagt, sie anzubaggern.

Das Mädchen war dagegen fast noch größer als er und hatte strahlende, lange braune Haare, die sie unter eine Baseballkappe versteckte. Sie trug kurze braune Shorts und ein dunkelgrünes Army-Top, dazu Sandalen und Biker-Handschuhe. Alles in Allem, ein netter Junge und ein sehr extravagantes Mädchen.

"Oh, guten Tag. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Lo-Pan, ich bin der Wächter des Sonnenportals. Ihr seit also gekommen um ein Astyanax zu werden?".

Er lächelte die beiden Neuankömmlinge breit und fröhlich an und reichte ihnen die Hand.

Der Junge stand ein wenig benommen da und schien immer noch gegen die nicht mehr vorhandenen Tür klopfen zu wollen, zumindest hatte er seine geballte Faut noch immer neben seinem Kopf erhoben. Auch gab er dem Mönch nicht die Hand, sondern grinste nur betreten zurück und räusperte sich um sich vorzustellen, wobei ihm seine Nachbarin aber zuvorkam. Sie trat strahlend auf den im Gegensatz zu ihr, wirklich sehr kleinen Mann zu, schüttelte seine Hand so heftig, dass sie ihn fast von den Füßen riss und stellte sich mit einer wohlklingenden aber auch aufgeregt zitternden Stimme vor.

"Oh, hi, freut mich wahnsinnig, Sie kennenzulernen, oder kann ich "du" sagen? Ach, was soll's , wir sind ja nicht an der UNI. Ich bin Felicity Charming und wie der Kobold hier neben mir heißt, weiß ich nicht. Aber der sagt sowieso relativ wenig, wenn du mich fragst. Hat den ganzen Weg hier hoch über fast nix gesagt. Ich hätte mit einem Baumstumpf bessere Unterhaltungen geführt. Aber ist ja auch egal. Und wo du gerade fragst, ja, ich will definitiv ein Astyanax werden. Warum sonst bin ich wohl diese verfluchte Treppe hochgekrakzelt? Bestimmt nicht, weil ich abnehmen wollte. Also, wo geht es hier zu den Zimmern, ich will am liebsten sofort mit dem Training anfangen."

Damit nahm sie ihre dunkelgrüne Tasche, warf sie sich über die Schulter und trat an Lo-Pan vorbei in den Hof und kreischte vergnügt, als sie den Teich entdeckte, stürmte darauf zu, als sei es die heilige Bundeslade und winkte den goldenen Fischen grinsend zu, während sie anfing, ihnen Namen zu geben und ziemlich einseitige Gespräche mit ihnen zu führen.

Der Torwächter sah dem ganzen einen Moment lang verwirrt zu und grinste dann wieder. Ja, diese Frau mochte er definitiv. Doch da war ja noch einer.

Immer noch lächelnd drehte er sich wieder um und sah den jungen Mann mit den blauen Augen fragend an. Der kratzte sich verlegen am Hinterkopf und streckte dann doch die Hand aus.

"Hallo. Ich bin Raffael Zilfeur. Und ich rede schon, nur halt nicht mit jedem, wenn sie verstehen, was ich meine."

Er nickte leicht in Felicitys Richtung, die wie besessen in die Hände klatschte und laut lachte. Entweder hatte einer der Fische gerade einen Witz gerissen oder sie hatte nur einen sehr merkwürdigen Weg, Aufregung abzubauen.

"Oh, ich kann es mir denken, aber kommen Sie doch rein. Ich werde Sie gleich zur Eröffnungszeremonie bringen. Dauert auch nicht lange.", entgegnete Lo-Pan und deutete Raffael, ihm zu folgen. Sich umsehend, nahm der Blonde seine Tasche, hielt sie mit beiden Händen fest vor sich und trat dann leicht schleichend ein, als vermute er, hinter diesen Türen würde man ihm etwas antun.

Als das gewaltige Tor zuknallte, fuhr er erschrocken zusammen, während Felicity davon herzlich wenig mitbekam. Sie hockte immer noch neben dem Teich und deutete auf die Wasseroberfläche um gleich darauf wild zu kichern.

"Na, los! Kommen Sie, kommen Sie! Sie brauchen keine Angst zu haben.", beschwichtigte Lo-Pan Raffael und ging mit ihm zu der Brünetten, die daraufhin aufstand und nochmals zum Teich winkte.

"Bis bald Heidi! Und pass auf Smutje, Hugo, Karl-Heinz und Pjotr auf!", rief sie und winkte übertrieben um dann mit den beiden Männern auf das große dunkle Haus zuzugehen, indem einst Kilian zum ersten mal wahre Engelsaugen erblickt hatte...
 


 

Kilian wachte zum zweiten Mal auf und wieder war es die Sonne, die ihn weckte. Laut gähnend setzte sich der Junge im Bett auf und streckte seine müden Glieder, ehe er das leise Murmeln unter sich wahrnahm.

"Guten Morgen, die Zweite!", grinste er und gab Xaver wieder einen langen und intensiven Kuss.

Danach stand der Grünhaarige auf und begann, sich anzuziehen. Sehr zum Leidwesen seines Lehrers.

"Musst du dir denn unbedingt so viel anziehen? Man sieht gar nichts mehr!", empörte sich der Ältere und verschränkte die Arme vor der Brust um gespielt zu schmollen.

Kilian angelte nach seinem Shirt und zog es sich über den Kopf.

"Eben! Ich will dich doch nicht zu einem wandelnden willenlosen Sklaven machen.", entgegnete er und fuhr sich durch die Haare. Auch wenn, er nicht verhindern konnte, dass seine Wange leicht erröteten.

Zumindest war es nicht mehr so schlimm, wie früher.

>Schon komisch. Jetzt, wo ich mit ihm zusammen bin, machen mir solche Bemerkungen fast nichts mehr aus.< wunderte er sich und bog dann seinen Rücken durch.

"Und, was machen wir heute?", fragte er.

Xaver stand ebenfalls auf und zog sich seine Hose an, ehe er zu einer Antwort ansetzte.

"Naja, weißt du, du hast erst ein Raclon, also sollten wir zusehen, dass du dein nächstes bekommst. Wenn wir uns richtig anstrengen, könntest du heute gleich zwei auf einmal schaffen."

"Was? Bist du dir da sicher? Ich meine, wenn diese Dinger soo einfach zu bekommen sind, senkt das nicht irgendwie das Niveau der Kämpfer."

Xaver lächelte bloß wissend und zwinkerte dem Kleineren zu.

"Nein, nein, so ist das nicht. Jedes einzelne Raclon braucht normalerweise Wochen oder Monate der Vorbereitung. Und manche Raclons, die man für psychische Techniken bekommt, brauchen Jahre intensiven Trainings. Viele der Mönche und Mönchinnen hier können diese Techniken gar nicht erlernen, weil sie viel zu schwach sind."

"Ja, toll, aber warum soll dann ausgerechnet ich gleich zwei Raclons an einem Tag schaffen? Ist das nicht ein bißchen sehr optimistisch?"

"Wenn ich ehrlich bin, denke ich sogar, dass ich noch untertreibe."

Kilian sah überrascht auf und musterte den Rotschwarzhaarigen ungläubig.

"Was? Das glaubst du doch selbst nicht. Ich meine, klar, vielleicht war ich in der Schule im Sport immer recht gut. Ich hatte eigentlich durch die Bank eine Eins. Okay, das eine Mal nur eine 2-, aber nur, weil dieser dämliche Lehrer mich auf dem Kieker hatte. Aber sonst, ich bin nicht gerade der schnellste Sprinter und wenn du mit solchen Flick Flacks und Überschlägen und all diesem Kung-Fu Zeugs kommst, hey, ich kann dir gleich sagen, bevor ich da einen sauberen Salto rückwärts hinkriege, ohne danach als Querschnittsgelähmter mein Dasein zu fristen, werden fliegende Autos als Standart in der ganzen Welt gelten. Und diese psychischen Raclons, wie immer die auch aussehen werden, tja, ich hab in meinem bisherigen Leben noch nichts nur durch Gedankenkraft bewegt, geschweige denn angezündet."

Xaver schien immer noch nicht beeindruckt. Er ging durchs Zimmer und nahm das große dunkle Schwert mit der goldenen Runenschrift und dem grünen Jadegriff von der Wand und hängte es sich über den Rücken.

"Kilian, du darfst das nicht so engstirnig sehen. Viele der Astyanax, die hier sind waren in der Schule wesentlich schlechter als Eins und jetzt können sie es mit sechs ausgebildeten Söldnern gleichzeitig aufnehmen. Eigentlich kann jeder Mensch so etwas tun, er muss nur die Kräfte wecken, die in ihm drin sind. Und du hast besonders viel Kraft in dir."

Kilian sah sich das Schwert mit gemischten Gefühlen an. Einerseits war er immer noch von seiner Pracht beeindruckt und von dem Respekt, dem man ihm ohne murren entgegen brachte. Irgendwie wusste man, dass es alt, mächtig und auch weise war. Es war einfach magisch, sich diese Waffe anzusehen. Andererseits erinnerte sie ihn aber auch unentwegt daran, dass Xaver irgendwann mit diesem Schwert seinem Erzrivalen Luzifer gegenüberstehen würde. Und das gefiel ihm gar nicht.

Leicht irritiert löste er sich von dem Anblick und entgegnete dem funkelnden Grün von Xavers Augen mit einer stechenden und undurchdringlichen Miene.

"Wie kommst du denn darauf, dass ich besonders viel Macht in mir drin habe?"

"Na, ganz einfach. Du bist ein wiedergeborener Engel, dass hast du mir doch gesagt. Und ich denke mal, dass du daher um einiges stärker bist, als ein normaler Mensch. Du wirst es ja gleich sehen, wenn wir oben mit dem Training anfangen."

"Oben?". Kilian verdrehte die Augen und spielte den Gequälten.

"Ich will nicht immer diesen blöden Berg hochklettern. Der hasst mich und will mich immer abschütteln."

Sein Lehrer grinste nur und schüttelte den Kopf.

"Ehrlich! Der Berg hat irgendein Problem mit mir. Ich weiß nicht, was, aber er kann mich nicht ausstehen. Irgendwann fall ich da noch runter und so unlogisch das klingt. Diese Miststück von Vulkan wird lachen."

"Laber keinen Schwachsinn du komm mit, du Fachgeologe. Erst einmal was essen und dann nach oben."

Xaver lachte immer noch und winkte dem Jüngeren mitzukommen.....
 


 

Misty saß erst seit ein paar Minuten in der Kantine auf einem blauen Kissen und aß genüsslich ihr Bananenbrot, als ihr gründlich der Appetit verging. Ihr Haar war so dunkle wie die nacht, doch jetzt war es offen und hing ihr glänzend über den Rücken und die Schulter. Einige Mönche hatten schon recht merkwürdig geguckt. So sahen sie die "Hardcore-Emanze", wie sie immer hinter ihrem Rücken zu nennen pflegten, selten. Durch ihren üblichen Pferdeschwanz bekam sie immer ein hartes und garstiges Aussehen, jetzt sah sie ungemein hübsch und zierlich aus. Dass sie das ganz und gar nicht war, bekam der arme Tisch zu spüren, in den sie ihre Fingernägel versenkte, als sie die blonde junge Frau sah, die mit gesenktem Kopf auf einen Platz ganz in ihrer Nähe zusteuerte, erkannte.

Harmony hatte ihre Haare zu einem Zopf geflochten und trug ihn über ihre linke Schulter. Misty fiel gleich auf, dass sie ihren Kampfkimono diesmal nicht bauchfrei geknotet hatte, sondern so trug, wie es alle anderen auch taten.

>Was ist denn mit der los? Will sie heute keine Knutschattacken starten, oder was?<

Mistys Laune wurde sichtlich schlechter, als sich die Blondine fast genau neben sie setzte. Nur drei leere Kissen lagen zwischen ihr und dieser biestigen Zicke. Eindeutig zu wenig!!

Der Tisch wurde währenddessen bereits von fünf tiefen Rissen geschmückt. Die Schwarzhaarige kaute entschlossen weiter auf ihrem Brot herum und dachte nicht daran, ihrer Sitznachbrain auch nur einen einzigen Blick zuzuwerfen. Sie sah stur geradeaus auf die Eingangstür zu und wippte genervt mit ihrem Fuss herum, zmirbelte eine ihrer langen Haarsträhnen m ihren Zeigefinger.

Da erkannte sie Kleopettra, die eintrat und ihr gleich grinsend zuwinkte. Misty winkte zurück, lächelte aber nicht, sondern sah weiter geradeaus auf die Tür zu. Warum ging ihr diese Tussi so auf den Senkel?

Kleopettra setzte sich ihr gegenüber und begann gleich von ihrer Erlebnissen im Kiva zu erzählen, als sie bemerkte wie abwesend Misty war.

"Hey, Misty, was ist denn los mit dir? Hat dir ein religiöser Sektenführer die Zunge rausgeschnitten oder findest du mich so langweilig, dass du mir nicht antworte willst?"

Ach, Blödsinn. Ich hör dir ja zu."

Die Violetthaarige stützte sich weit über den Tisch und legte ihre Ellenbogen auf das dunkle Holz.

"So? Tust du das? Was hab ich denn gerade gesagt?"

Misty verschluckte sich plötzlich an ihrem Brot und hustete wild durch die Gegen.

"Na, dass es im Kiva mächtig heiß war..........nehme ich mal an."

"Jetzt sag schon, was ist los?"

"Ach, diese dumme Kuh da vorn geht mir auf den Keks.", maulte sie und warf ihre Haare über die Schulter.

Kleopettra verdrehte die Augen und presste mürrisch die Luft zwischen ihren Zähnen hervor.

"Na, toll, die alte Leier. Misty und Harmony, der ewige Kampf. Wird es je ein Ende geben?"

"Das ist nicht witzig!"

Schmollend verschränkte sie die Arme vor der Brust.

"Ach, komm. Wie lange willst du das noch so weiter machen? Ihr beide habt euch seit eurem ersten Zusammentreffen nur gezankt. Und langsam hab ich echt die Nase voll. Und da bin ich nicht der Einzige!"

"Aber was..?"

"Aber was? Du kannst fragen. Was glaubst du, wie viele Teller Pharrell neu kaufen musste, weil ihr die Teile hier als Bumm-Bumm Geschosse fröhlich durch die Gegen werft. Und Anastacia musste auch schon an die dreitausendmal hier durch fegen und wischen, da ihr zwei Herzchen überall euer Mittagessen verteilt hattet.

Und mir hängst du auch dauernd in den Ohren mit deinen immer gleichen Reden darüber wie blöd, wie hässlich, wie eingebildet und arrogant sie ist."

Misty funkelte mit ihren dunklen Augen und nahm einen Schluck Orangensaft.

"Aber Kleopettra. Du bist meine beste Freundin, und wenn ich irgendwelche Probleme habe, soll ich damit zu dir kommen. Und momentan ist SIE nun einmal mein aller größtes Problem."

In Gedanken schelte sie sich dafür. Nein, ihr größtes Problem war eindeutig ein junger Mann mit grünen Haaren, der nie mehr als nur ein Kumpel sein würde.

Kleopettra nahm die Hand ihrer Freundin und sah sie warm an.

"Misty, klar kannst du mit allem zu mir kommen. Ich höre dir immer zu und will dir gern bei allem helfen, aber die Sache mit Harmony ist einfach nur kindisch und überflüssig. Ihr beide zankt euch und zankte euch und zankt euch und das kann so nicht weitergehen. Irgendwann muss Schluss sein. Ihr müsst euch vertragen oder zumindest aufhören, euch gegenseitig in die Pfanne zu hauen. Es wäre besser für euch beide."

Gerade wollte Misty erneut aufgeregt vom Leder ziehen, als Kilian und Xaver eintraten und sich gleich zu ihr in Bewegung setzten.

Sofort hellte sich ihre Miene auf und sie strahlte über beide Ohren. Auch, wenn sie nie richtig mit ihm zusammen sein würde, so freute sie sich dennoch über jede Minute, die sie mit ihm verbringen konnte.

"Hi, schön euch zu sehen.", entgegnete sie und bot ihnen die beiden Plätze neben sich und Kleopettra an.

"Gleichfalls......und warum seit ihr noch nicht beim Training? Ist doch schon fast Mittag.", fragte der Junger und gähnte abermals.

Kleopettra lachte.

"Na, das fragte der Richtige. Wenn hier einer am trainieren sein müsste, dann ihr beide. Seit ihr erst jetzt aufgestanden oder was?"

Auf's Stichwort liefen die Männer rot an und warfen sich verschmitzte Blicke zu.

"Ja, was dagegen?"

Jetzt wurde auch Misty neugierig.

"Ehrlich gesagt, schon! Wie kommt es, dass ihr so lange in den Federn hockt? Ich meine, bei dir, Kilian, hab ich nichts anderes erwartet, aber bei dir.....", sie sah zu dem großen, athletischen Mann auf, der neben ihrer besten Freundin saß, "Xaver, naja, klar, ich kenne dich eigentlich nicht richtig, aber bisher bist du immer früh morgens schon oben im Radamanthys gewesen. Ich kann mich nicht entsinnen, dich je um diese Uhrzeit hier unten im Kloster gesehen zu haben."

Kilian sah sehr empört aus und wollte seiner Busenfreundin wohl gerade einen reinwürgen von wegen, er sei eine Schlafmütze, aber sein Lehrer kam ihm zuvor.

"Nun, weißt du, Misty, wir haben heute vor, Kilian gleich zwei Raclons auf einmal zu besorgen, daher sollte er sich richtig ausschlafen. Und da es sich für mich nicht gelohnt hätte, so lange oben im Feuerwald zu trainieren, hab ich halt auch etwas länger geschlafen. Das ist alles."

Der Grünhaarige war erstaunt, wie gekonnt sein Freund lügen konnte ohne dabei rot zu werden oder vor Nervosität in Schweiß auszubrechen.

Dennoch schien Misty nicht ganz davon überzeugt.

"Naja, ist ja auch egal. Welche Raclons wollt ihr denn in Angriff nehmen?", fragte sie.

Xaver sah Kilian fest an und lächelte dann in seiner umwerfenden Art. Kleopettra schien Nichts dagegen zu haben, dass er sich neben sie gesetzt hatte.

"Ich denke, einmal die Acinonyx jubatus und dann noch die Animae posita. Vorausgesetzt, Kilian rennt nicht wieder gegen irgendwelche Bäume."

"Was für Bäume?", fragten die beiden Frauen wie aus einem Munde.

Xaver grinste nur und Kilian warf sich förmlich zwischen sie auf den Tisch.

"Ach, das ist nur so eine Redensart von ihm, okay? Hört nicht drauf. Hat rein gar nichts zu bedeuten!"

"Ja, sicher und du liegst hier nur halb auf meinem Mittagessen, weil du eine Bananencreme für ein Hautpeeling brauchst, oder wie?", feixte Misty und alle lachten so laut, dass sich einige Köpfe zu ihnen herum drehten.

Bis sie von einem sichtlich schüchternen und leisen Räuspern unterbrochen wurden.

"Ja, was ist.......?", setzte Kilian an und drehte sich um, als er Harmony erkannte und augenblicklich verfinsterte sich seine Miene. Auch Misty und Xaver wurden plötzlich ruhig und sahen sie düster an. Einzig Kleopettra lächelte noch.

"Sieh mal einer an. Die vierte Hexe von Eastwick ist da!", grummelte die Schwarzhaarige.

"Misty" Nicht schon wieder!", raunte ihre beste Freundin und warf ihr einen warnenden Blick zu, doch Harmony konterte nicht. Sie sah nur betreten zu Boden und streichte sich mit ihrer Hand über den rechten Arm, der leblos zu Boden hing.

Kilian sah sie sich etwas erstaunt an. Harmony trug nicht das geringste Bißchen Make-up. Ihr Gesicht war so natürlich wie es nur sein konnte. Alle Arroganz und Überheblichkeit war aus ihren Augen gewichen. Jetzt sah sie irgendwie klein und verletzlich aus. Dazu trug sie auch noch eine Brille. Das versetzte den Grünhaarigen am meisten ins Grübeln. Es war eine kleine Brille mit eckigen Gläsern und einem dunklen, dünnen Rahmen. In der Schule hätte man Leute mit solchen Brillen ohne zu zögern als Streber oder Snobs bezeichnet. Doch an Harmony wirkte sie so unecht und fehl am Platze wie eine Gefriertruhe in der Antarktis.

"Du..du trägst eine Brille?", fragte er zögerlich und euch ein wenig netter, als erwartet.

Die Blondine sah auf und nickte leicht, hatte dabei die Oberlippe leicht über die Unterlippe gepresst und lächelte dann so vage, dass man es gar nicht sah.

"Ja. Ich trage jetzt eine Brille. Ich hatte sonst immer Kontaktlinsen, aber irgendwie fand ich die blaue Farbe langsam ein wenig aufdringlich.", entgegnete sie mit brüchiger und zittriger Stimme, strich sich immer wieder eine Haarsträhne hinter's Ohr und blickte sehr oft wieder auf den Boden.

"Stimmt, jetzt, wo du es sagst. Du hast ja in Wirklichkeit gar keine blauen Augen.", stellte Kleopettra überrascht fest und sah der jungen Frau von unten her in die funkelnden Kreise.

Jetzt waren da zwei graue Iridien, in denen ein paar gelbliche Sprenkelungen waren.

"Ja, in Wirklichkeit hab ich graue Augen. Aber ich fand sie irgendwie hässlich und hab mir blaue Linsen eingesetzt. Doch nun find ich sie eigentlich ganz schön und...."

"Oh, mein Gott, guckt mich an, ich hatte soooo blöde Glubschäuglein und hab mir einfach knallbunte neue eingesetzt und jetzt find ich die alten Glubschis aber doch sooooo schön, dass ich sie die Linsen wieder rausgenommen habe, bin ich nicht toll?.......Blablabla, erspar uns deine Lebensgeschichte, Miss Universe .", giftete Misty, doch wieder wehrte sich die Blonde nicht. Im Gegenteil. Verletzt sah sie wieder zu Boden und war wollte weggehen, hätte Kilian sie nicht festgehalten.

"Misty, musst du eigentlich immer so ein Ekelpaket sein??", fragte er und sah kurz in Kleopettras Augen, dass sie das Selbe hatte sagen wollen.

"Was? Jetzt sag mal, was ist denn bitteschön in dich gefahren? Du kannst sie doch auch nicht ab und jetzt verteidigst du sie!"

Kilian ignorierte sie und sah Harmony fragend an.

"Hör mal zu, wenn das wieder eine neue Tour ist, um dich an Xaver ranzuschmeißen, kannst du gleich abzischen....."

"nein, nein, das ist es nicht! Ich schwöre, dass es das nicht ist..........diese Sache ist für mich inzwischen........erledigt......"

Hatte sie noch aufgeregt und lautstark angefangen, wurde sie zusehends immer leiser und flüsterte zum Schluss nur noch, ehe sie einen letzten, irgendwie traurigen Blick gen Xaver schickte, der nun auch aus seiner Feindseligkeit erwachte und nur leicht nickte.

"Also, was willst du dann hier?"

Wieder sah sie auf ihre Füße und druckste herum, bis sie schließlich Kilian und den anderen fest in die Augen sah und antwortete.

"Also, ich....ich wollte mich bei euch entschuldigen.......für alles. Für den ganzen Mist, den ich angezettelt habe und auch für die fiesen Bemerkungen, die euch an den Kopf geknallt habe. Ich war unausstehlich und eine richtig dumme Gans. Ich hab euren Spott und eure Gemeinheiten verdient und ich weiß, dass ich es eigentlich nicht mehr gut machen kann, aber ich möchte euch zumindest sagen, dass es mir leid tut und dass ich mich von jetzt an nur noch auf mein Training konzentrieren und euch vollkommen in Ruhe lassen werde......so, das war es eigentlich schon......also.........schönen Tag noch.........."

Sie lächelte noch einmal und es war erstaunlich wie strahlend und echt es wirkte und dann ging sie.

Kilian und Kleopettra sahen ihr nachdenklich nach. Xaver wollte gerade aufstehen, aber da kam ihm Misty zuvor.

Sie stellte sich recht flott hin und rief Harmonys Namen.

Die Blondine drehte sich überrascht um und blickte fragend zurück.

Misty druckste auch erst rum, ehe sie auf den Punkt kam.

"Also.......ähm........ich weiß ja nicht, ob du Lust hast und wenn du dich wirklich auf dein Training konzentrieren willst, will ich dich nicht davon abhalten, aber.....naja......wenn du doch Lust und Zeit hast,.........du kannst dich gern zu uns setzen und mit uns zu Mittag essen."

Sie sah die anderen kurz an und alle nickten und lächelten Harmony leicht an.

Die Blonde schien erleichtert und kam zurückgelaufen, setzte sich zu Misty und aß meist schweigend mit, lachte, wenn sich Misty und Kilian wieder kabbelten und stellte fest, dass sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich wohl fühlte......
 


 

"Oh, warum ist das denn hier so verflucht dunkel? Ich seh ja absolut nichts mehr! Soll ich mir hier die Birne einhauen oder was?"

Felicity schien wenig begeistert zu sein. Lo-Pan und Raffael waren vorausgegangen und standen bereits neben der langen Schnur, die von der Decke herab hing. Beide sahen ein wenig genervt aus.

"Entschuldigen Sie, aber ich hatte Sie vorhin gebeten, still zu sein.", entgegnete der Mönch höflich, doch die junge Frau mit der Baseballkappe der Olympischen Spiele in Sydney schien das nicht im geringsten zu stören.

"Na, ganz toll. Was zum Kuckuck ist das hier eigentlich für ein Raum? Was soll diese Senke da in der Mitte und wozu sind diese Waffen da? Sollen wir damit etwas darum kämpfen, wer von uns beiden aufgenommen wird?"

Für einen Moment schien der junge Mann mit den blonden Haaren sehr besorgt.

"Nein, die sind zum Training da und wenn ich Sie jetzt bitten dürfte."

Mit einem kräftigen Zug riss er die Schnur nach unten, woraufhin das ohrenbetäubende Glockenspiel erklang.

Beide Neuankömmlinge hielten sich die Ohren zu.

"Sag mal, spinnst du denn? Mir sagen ,ich soll mein Klappe halten und dann haust du hier so derbe auf die Kacke. Meine Güte, wenn ich nicht taub werde, ist das auch schon alles!"....
 


 

Xaver schreckte als Erster hoch, als er das laute Leuten durch das Areal des Klosters schmettern hörte.

"Was ist das denn?", fragte Kilian, obwohl ihm das Geräusch irgendwie bekannt vorkam.

Misty drehte sich grinsend zu ihm um.

"Du hast echt von nix ne Ahnung. Das heißt, dass Neulinge da sind und dass das Ritual der Sphinx vollführt wird.Blödkopf."

"Nenn mich nicht immer Blödkopf, du Breitmaulfrosch. Und was ist das Ritual der Sphinx?"

Ausgerechnet Harmony beugte sich vor und strich sich wieder eine Haarsträhne hinter das Ohr.

"Das ist das Aufnahmeritual. Das, bei dem Xaver dich mit seinem Schwert überprüft, ob du ein Astyanax werden kannst oder nicht."

Xaver warf Kilian einen vielsagenden Blick zu, ehe er aufstand und losging.

"Wußt ich 's doch. Mir kam dieses Leuten gleich so bekannt vor.............Hey jetzt warte dich mal, ich will mit!"

Schnell sprangen er und die Frauen vom Tisch auf und folgten dem jungen Mann.......
 

Inzwischen waren die meisten der Mönche versammelt und umringten wie damals die Senke. Wieder war es mucksmäuschenstill. Felicity und Raffael standen an einem Ende des Rechtecks im Boden, einen der beiden großen Waffenhalter im Rücken. Und beide starrten sie gebannt in den dunklen Gang vor sich, aus dem, so hatte ihnen Lo-Pan zumindest erzählt, der Prüfer heraustreten würde.

Tatsächlich hörten sie bald sehr schnelle Schritte näherkommen. Ein paar flüchtige Bewegungen waren im Halbdunkel zu erkennen.

"Oh, Gott, bin ich aufgeregt. Ob es wohl so ein Orakledingsbums ist, wie in diesen Misteryserien? So ein Fleischklumpen mit Augen überall oder eine riesige Frau mit ner Augenbinde und nem Schwert und wenn du nicht würdig bist, haut sie dir den Schädel ab? Oh, das wär sooo aufregend und cooool!"

Raffael sah sie sehr sehr böse an und schüttelte dann den Kopf.

"Kannst du auch Mal deine Klappe halten?", fragte er genervt.

"Oh, Schock, oh Terror, es kann doch sprechen. Tu mir einen Gefallen und verfall wieder in Leichenstarre, okay, Schätzchen?"

Da rumste es und vier Gestalten flogen durcheinander purzelnd aus dem dunklen Gang heraus. Im ganzen Gewusel konnte man nur erkennen, dass er ein Junge und drei Mädchen waren und fast glaubte Felicity, dass es tatsächlich ein Fleischklumpen sein würde.

"Mein Gott, kannst du nicht aufpassen, du Trampel!", brüllte ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren, und meinte damit offensichtlich den einzigen Jungen, der sich gerade aufraffte.

"Was maulst du mich denn an. Du bist mir doch ins Heck gerannt!"

"Oh, sicherlich, aber nur, weil du urplötzlich stehen geblieben bist. Ich hätt mir wegen dir fast nen Finger gebrochen!"

Wütend ballte das Mädchen die Hände zu Fäusten. Hinter ihr erhob sich ein blondes Mädchen und setzte ihre Brille zurecht, half dann eine etwas stämmigeren jungen Dame mit violettem Kurzhaarschnitt auf.

"Oh, das tut mir aber leid. Soll ich dir vielleicht ein buntes Pflasterchen mit Glücksbärchies drauf holen?"

"Na, warte, ich bring dich um, du Mistkröte!", rief sie nun und packte den Jungen am Hals und würgte ihn.

Der wehrte sich erheblich, kam aber nicht los.

"Was sind denn das für Gestalten?", fragte Felicity mißtrauisch und verwundert. Irgendwie passte das nicht in ihr Konzept eines Orakels.

Im letzten Moment kamen die beiden anderen Mädchen und befreiten den Todeskandidaten aus dem Würgegriff, um die beiden Streithähne dann aus dem Weg zu zerren und sich zu den Mönchen zu setzen.

Harmony sah sich ein wenig um und runzelte dann die Stirn.

Sie drehte sich zu Misty um und flüsterte ihr was in's Ohr.

"Sag mal, was macht den Cyprian hier? Der ist doch noch nie bei einem Aufnahmeritual dabei gewesen."

Misty zuckte nur mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Aber er sieht irgendwie ein wenig blass aus. Fast so als hätte er irgendwie Angst."

Näher konnten die beiden aber nicht darauf eingehen, da Xaver nun eintrat und alles verstummte und sich verneigte.

Kilian lugte dennoch nach oben, denn in diesem Licht sah Xaver genauso atemberaubend aus, wie bei seiner Ankunft. Wieder lang ihm entfernt das Lied in den Ohren.

>Look into his Angeleyes, you think you're in Paradise.................and one you'll find out, he wears a disguise.......don't look too deep into those Angeleyes.........<

Felicity und Raffael waren verstummt und blickten dem jungen Mann mit dem fast zwei Meter langen Schwert ehrfurchtsvoll entgegen. Besonders die junge Frau mit dem Army-Top schien plötzlich stark zu zittern und mit dem Gedanken zu spielen, umzukehren.

Doch dazu war keine Chance. Schon fing Xaver an, das Schwert kreisen zu lassen und die heilige Formel zu sprechen, die ihm helfen sollte, den Geist diese beiden Menschen zu lichten.

"Selene, Wächterin des Mondes, erfülle deinen Pakt mit - Jupiter, der auch mir seinen schützenden Donner schicke - Und Indra, Herrscherin über die Elemente, reiche mir die Klingen deiner Untertanen - Seth, Meister des Todes, vollführe auch jetzt deinen Fluch - um meinen Willen. Und auch du, Saturn, Gott der Zeit und es Raums - erfülle meine Bitte und sende deine Axt der Zerstörung - Minerva, Göttin der Weisheit, gib mir dein Wissen - damit ich entscheiden kann, ob diese jungen Menschen hier - würdig sind, ein Astyanax zu werden und in den göttlichen Krieg zu ziehen."

Damit hielt er das Schwert auf die beiden zu und sofort riss er panisch die Augen auf.

Hatte er bei dem jungen Mann nichts besonderes gefühlt, so durchströmte ihn bei der jungen Frau eine unbeschreibliche, dunkle Macht, die nur einem gehören konnte.

<..........Er........er......er.ist................er ist da..............Luzifer..........!<
 

Fortsetzung folgt!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Idris
2003-09-19T08:26:48+00:00 19.09.2003 10:26
Waaaaaaaahhh! Das ist so abgefahren!! Ich liebe diese Story!! *ggg*
Also, Xaver und Killian sind einfach nur goldig und die Bettszenen zwischen den Beiden beschreibst du unheimlich schön. Da kriegt man richtig Gänsehaut. Aber auf sehr angenehme Art und Weise. ^^
Misty ist soooo süß, kannst du ihr nicht auch mal jemanden abtreten? *an den Fingernägeln kau* Ich finde, sie hätte mal jemanden verdient! Wie wäre es denn mit Harmony???? Ja, ich weiß, total krank, aber a.) ist sie schon viel netter geworden und falls das nicht nur ein mieser Trick ist, dann hab ich ihr schon vergeben! und b.) ich geb's zu: Ich bin ein gnadenloser yuri-Anhänger! *gg* Misty und Harmony, das wär schon was ... *scmacht*
Aber uiuiui, Luzifer ist da? Und ausgerechnet diese Göre ist es? *lach* Das finde ich gut!!! Klasse Idee! Bin ja mal sehr gespannt wie es weitergeht! *freu*
Von:  YourBucky
2003-09-04T10:50:11+00:00 04.09.2003 12:50
Erst einmal: Was? Killian ist oben?!? O.o Das hätte ich nicht gedacht. Wirklich nicht. (Yu-chan, so fängt man doch keinen Commi an! - Wieso? Stimmt was nicht? - *drop*)
...
Gomen! *verneig* Diesmal habe ich wirklich ewig gebraucht, DGS zu lesen, aber ich wollte es nicht so zwischen Tür und Angel machen und schon gar nicht während meiner Ferienendendepriphase... aber... waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Gemein!!!! So ein Ende darf man einfach nicht machen! Obwohl... jetzt fällt mir auf, ich kann ja gleich weiterlesen. ^____^ Hat sich das Warten also doch gelohnt. *kicher*
Was ich noch gar nicht erwähnt habe: das Kapitel ist gemein, fies, unfair und... halt. Ich wollte sagen, dass es einfach unglaublich genial ist. ^^ Am Anfang gab es gleich was zum Jubeln: Juhu! Endlich kriegen sie sich! *freu* Dann hat mir diese Beschreibung des Tors besonders gut gefallen. Wirklich genial, und es stimmte einen schon auf... kommende unheilvolle Ereignisse ein. Wobei ich aber sagen muss... ich mag Felicity. Ich mag sie wirklich. ^_^ Sie könnte glatt eine Schwester meines Kagami-chans sein! Unglaublich!!! Um ehrlich zu sein, ich hätte eher von Raffi-chan was Böses erwartet (schon wegen dem Namen...), aber das... nein, dieses Ende KAM überraschend. O.o Obwohl... wie kann jemand nicht böse sein, der einen Goldfisch Pjotr nennt? Dieser Name! Ich lag echt am Boden!!!
Mein persönlicher Lieblingssatz in diesem Kapitel stammt jedoch diesmal von Xaver: "Musst du dir denn unbedingt so vie anziehen! Man sieht gar nichts mehr!" *lol* SO süß! ^.^ Am meisten gelacht habe ich aber an einer anderen Stelle, die wahrscheinlich eher unfreiwillig komisch war... *räusper* Nämlich da, wo Killi fragt, woher Xaver denn weiß, wieviel Macht er... in sich drin hat. Na, woher weiß er das wohl??? Gomen, ich bin wirklich schrecklich, oder? ^^; Sperrt mich weg!!!
Dann - das Mittagessen. War ebenfalls sehr, sehr lustig, aber... Versöhnung zwischen Misty und Harmony? Wer hätte das gedacht? O.o Dabei hatte ich erst gestern meine Atombombe dagegen verwettet! Nein! Obwohl Harmony ja scheinbar eher ein Mensch nach dem Motto Große Klappe nix dahinter war... jetzt ist sie ja eigentlich ziemlich sympathisch. ^^ Irgendwie mag ich solche Charaktere ja... nein! Wie kann ich sowas jetzt schreiben???
Schnell weiter im Text ^^; Noch einmal ein kurzer Hinweis darauf, wie genial ich Felicity finde. Und diese Stelle, wo die gesamte Gruppe ihr sozusagen vor die Füße fliegt... der Hammer! Ich hab mir so dermaßen einen abgelacht!!! Aber dann... das Ende... naja... ich kann ja weiterlesen weiterlesen weiterlesen...
(Jetzt hat sie endgültig den Verstand verloren... ^^;)
Von: abgemeldet
2003-07-20T21:54:25+00:00 20.07.2003 23:54
ich weiß zwar nicht wann der teil ins net gestellt wurde, ich schreiob halt mal meine meinung

*eigentlich nicht weiß was ich sagen soll*
bin wirklich sprachlos
dieser und der letzte teil waren echt super....
und genau jetzt kommt luzifer...na ist das fies???
weiß die komische schreckschraube überhaupt, dass sie dieser blöde luzifer ist.....
ach...das ist scheiße!
wie kannst du den 2 das antun...jetzt wo das training beginnen sollte und kilian vielleicht mal wieder gegen den baum rennt*lach*
schreib schnell weiter..
ich will wissen was die schreckschraube als nächstes anstellt!!
Lg,WildAngel


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