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Ryuu.

Die Zähmung des giftsprühenden Wilddrachens
von

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Also, ich bin schwul. Ist ja heutzutage mehr Modeerscheinung als Lebensstil, aber ich bin es schon so lange ich denken kann. Ok, solange Sexualität ein Begriff für mich ist.

Ich bin jetzt 22 Jahre alt und seit guten 10 Jahren habe ich mir keine nackten Mädchen angeguckt und davon nen Ständer gekriegt. Das sieht bei Jungs schon ganz anders aus – und die müssen nicht mal mehr nackt sein. Reicht euch das?

Auf jeden Fall wissen das auch alle Menschen um mich rum: meine Familie, meine Freunde und auch die meisten meiner Kollegen wissen Bescheid. Nicht zuletzt, weil ich zumindest die gleichaltrigen schon mehrmals gefragt habe, ob sie mit mir in die örtliche Schwulendisco gehen.

Da bin ich nämlich quasi jedes Wochenende zu finden.

Eigentlich nehmen es auch alle ganz locker, bis auf meine Mutter, die meinem Vater die Schuld daran gibt, dass ich nun mal nicht auf Mädchen stehe und mich ständig verkuppeln will.

Echt nervig.

Wie schon angedeutet verbringe ich also meine Wochenenden nachts weitgehend in der Disco und davor und danach in fremden Betten. Ich bin kein Typ für eine feste Beziehung. Und nen Kerl mit nach Hause abschleppen geht leider wegen meiner Mutter höchst selten. Nämlich nur, wenn sie eins ihrer ach so tollen Esoterik-Seminare besucht, bei deren Titeln mich schon der blanke Kotzreiz packt.

Allerdings passt es auch eher zu meinem Wesen, wenn ich mich bei bedarf auch mitten in der Nacht aus fremden Häusern schleichen kann, wenn einer der Typen mal so absolut schlecht war.

Natürlich hab ich auch so meine Favoriten, mit denen ich mich auch öfter treffe. Was anderes ist in dieser Kleinstadt auch nicht möglich. Und sie sind auch die einzigen, die ich eventuell mal mit zu mir nehme.

Zum Teil habe ich mich sogar mit ihnen angefreundet und unternehme auch andere Sachen, die nichts mit Bettsport zu tun haben. Von einem von diesen Kerlen habe ich auch meinen Namen erhalten. Raphael. Wohl so etwas wie mein bester Freund und leider nichts fürs Bett, weil er nicht unten liegen will. Er meinte ich wäre flatterhaft wie ein Schmetterling, aber stark und beschützerisch wie eine Löwin (ja, er sagte wirklich Löwin, wofür ich ihn fast einen Kopf kürzer gemacht hätte). Nach einigem hin und her, warf er dann ein, dass er in mir einen Drachen sieht, woraufhin ich nur lachen musste.

Meine esoterikbegeiterte Mutter hat mir zigtausend Mal erklärt, dass ich ein Drache bin. Im Jahr des Drachen, im Frühling geboren und in einem nach Osten ausgerichteten Bett in einem nach Osten gerichteten Zimmer im östlichen Teil der Stadt wohnend.

Seit diesem Tag, wurde ich also Drache genannt. Wobei ich wenigstens durchsetzen konnte, dass es nicht die deutsche oder englische Form ist, sondern die japanische – wenigstens etwas Stil soll mein Name ja vermitteln. Mein eigentlicher Name, Rudolf, ist ja auch wirklich nicht zum Aushalten. Ich bin doch kein Rentier, das versaut einem ja das ganze Image.



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