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Tempora Nova

von

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Mein Butler, Rache

So da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel :D

Und ich sag nur, freut euch alle schon mal auf das nächste ;D

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Sebastian sah mich mit einem unglaublich wütenden Ausdruck an, während er seine Hand unter mein Kinn gelegt hatte und mich damit dazu Zwang, seinen strengen Blick zu erwidern.

So hatte er mich definitiv noch niemals angesehen, und obwohl ich immer noch furchtbar wütend auf ihn war, kam ich nicht um mein schlechtes Gewissen wegen der Sache mit Undertaker. Ich wollte eine Beerdigung für Lizzy und war bereit gewesen, Undertaker die gewünschte Bezahlung zu geben, auch wenn es mir selbst sehr unangenehm gewesen war, doch der Blick, mit dem Sebastian mich nun ansah, ließ mich an allem Zweifeln, was ich getan und gesagt hatte…

„Mein Herr, wir müssen reden.“, sagte er schließlich in einem Tonfall, der höchstwahrscheinlich die Wüste hätte gefrieren lassen. Dennoch war ich nicht bereit, meinen Stolz zu überwinden, nicht mal für den Schmerz und die Wut, die Sebastian in seinen Augen trug.

„Nein das müssen wir nicht.“, erwiderte ich schließlich knapp und schlug seine Hand endgültig weg. Ich konnte spüren, dass mein Butler mehr als einfach nur wütend war, doch für meine Taten war ich nach wie vor selbst verantwortlich und wenn er unbedingt weiter an meiner Seite bleiben wollte, dann hatte er sich dem auch zu fügen, was ich verlangte. Wegen eines Kusses, den ich ihm geschenkt hatte, war er noch lange nicht mein Partner, geschweige denn wollte ich das weiterhin!

Natürlich hatte ich bereits seit längerem gewisse Dinge für ihn empfunden, aber das bedeutete noch lange nicht, dass ich ihm diese auch weiterhin zeigte! Er war mein Butler, verdammt nochmal! Und dabei würde es in Zukunft auch bleiben!

„Doch ich denke, dass wir um ein klärendes Gespräch nicht herum kommen, junger Herr.“, begann er erneut und ich verdrehte merklich die Augen. Auf der einen Seite wollte ich mit ihm über alles sprechen, aber genauso wenig wollte ich ihn so offen gewinnen lassen. Er war mir unterlegen, und dass sollte er spüren. Ich war immerhin sein Herr und er hatte sich nach dem zu richten, was ich von ihm verlangte.

Trotz meiner nach außen hin gezeigten Unlust, dieses Gespräch zu führen, erlaubte ich ihm nach einigen Sekunden unter einem genervten Seufzen zu sprechen. Es interessierte mich doch ein wenig, was er mir zu sagen hatte. Was dann aber auf mich zukam, entsprach bei weitem nicht dem, was ich erwartet hatte…

Sebastian packte mich fest an den Schultern und ließ seine Augen rot aufglühen, der Ausdruck, den sein Gesicht plötzlich ‚zierte‘, ängstigte mich weit mehr, als ich jemals zugegeben hätte und die Dunkelheit, die sich plötzlich in dem Raum ausbreitet, in dem wir uns befanden machte das Erscheinungsbild meines Butlers fast noch furchteinflößender. Mir mussten in diesem Moment alle Züge entgleist sein und pure Angst breitete sich in meinem Körper aus. Was hatte Sebastian nur vor? Würde er mich töten? Hatte ich das Spiel doch zu weit getrieben?

„So mein junger Herr…“

Die Stimme, mit der er sprach, glich eher einer verzerrten Polyphonie mehrerer Kratzlaute als der eines Menschen und jagte mir einen eiskalten Schauer über den Rücken. Ich kniff die Augen zusammen, nicht mehr in der Lage, meine Angst noch zu verbergen und erwartete, jeden Moment von Sebastian getötet zu werden.

Und dann war alles vorbei…

Langsam öffnete ich die Augen und sah meinen Butler freundlich grinsend vor mir stehen. Zu geschockt um irgendeinen sinnvollen Satz herauszubekommen stammelte ich einige Worte vor mich hin, begann zu zittern und ließ es schließlich einfach sein, atmete einige Male tief durch und schüttelte schließlich den Kopf. Das war wirklich das erste Mal, dass ich vor Sebastian solche Angst gehabt hatte, dass ich schließlich resignierte und mich einfach zurück auf den Tisch fallen ließ, an den ich bis vor wenigen Minuten noch gefesselt gewesen war.

„Sebastian, du bist ein verdammter Schweinehund…“, brachte ich gerade noch heraus, bevor meine Augen einfach zufielen und ich in der Dunkelheit unterging.

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Als ich die Augen das nächste Mal aufschlug, war mein Kopf auf Sebastians Schoß gebettet, der mich von oben herab freundlich anlächelte.

„Junger Herr, seid Ihr nun endlich in der Lage, ein vernünftiges Gespräch mit mir zu führen oder möchtet Ihr, dass sich Euer vorheriges Erlebnis noch einmal wiederholt?“ Die Stimme meines Butlers klang wieder gewohnt normal und auch der wütende Ausdruck in seinem Gesicht war verschwunden, dennoch saß mir der erlittene Schock noch schwer in den Knochen. Allerdings wollte ich nicht, dass er noch mehr triumphierte, also setzte ich mich auf, sodass ich ihm direkt gegenüber saß.

Nach wie vor waren wir in dem kleinen Zimmer des Undertakers, doch von diesem war weit und breit keine Spur zu vernehmen.

„Ja Sebastian. Sag, was du zu sagen hast…“, meinte ich mit so fester Stimme, wie ich irgend zu Stande brachte und blickte ihn ein wenig besorgt an. Ich war langsam wirklich verunsichert, ob mein Verhalten ihm gegenüber richtig gewesen war, und ob es überhaupt möglich war, den Engel alleine zu besiegen, doch ich verdrängte jeden dieser Gedanken. Tief im Inneren wusste ich die Antwort ohnehin, doch eine Niederlag pro Tag reichte meiner Meinung nach vollkommen aus.

„Ciel, erst einmal verzeiht mir bitte, dass ich Euch so erschreckt hatte. Es war ein Akt der Rache und ich nehme an, dass wir damit Quitt sind.“

„Aha…“, gab ich nur zurück und wartete darauf, dass er einfach weitersprach. Was sollte ich darauf auch schon großartig erwidern? Also ob ich ihm das einfach so verzeihen würde… Das würde auf jeden Fall noch seine Folgen haben!

Sebastian seufzte leise und fuhr dann fort.

„Ich weiß, dass es in Euren Augen für einen Butler nicht angemessen ist, so etwas zu fordern, aber ich möchte, dass Ihr Euer Verhalten mir gegenüber ändert!“ Erst jetzt hob er seinen Blick wieder und sah er mir direkt in die Augen, und der Ausdruck, der in ihnen lag, machte mich sehr nachdenklich…

„Mir ist bewusst, dass Ihr die Gründe nicht kennt, aus denen ich all die Jahre an Eurer Seite war… Aber ich bin bereit, Euch die ganze Geschichte nun zu erzählen, wenn Ihr mir eine einzige Sache versprecht.“

„Das ist Erpressung!“, schoss es sofort aus mir heraus. Sebastian grinste nur breit und ich hatte meine Schwierigkeiten, ihn nicht wieder böse anzufunkeln.

„Ihr wisst doch noch gar nicht, was ich von Euch möchte.“ Er sprach ruhig und gelassen, dennoch konnte ich spüren, dass auch in ihm eine gewisse Unruhe vorging.

„Gut, dann sag mir, was du verlangst…“

„Es ist weniger ein Verlangen, als mehr eine Bitte. Ich weiß, dass Ihr wenigstens etwas für mich empfindet und…“ Er machte eine Pause und atmete tief durch, ich selbst hielt die Luft an, da ich mir bereits dachte, was nun kommen würde.

„…und ich würde gerne eine Beziehung mit Euch führen. Ihr habt mir gezeigt, dass Ihr mich liebt, dann könntet Ihr wenigstens darüber nachdenken.“

Was sollte das bloß? Er wusste genau, dass ich etwas für ihn empfand, dass hatte ich ihm auch offen gezeigt, aber dass er nach allem, was vorgefallen war, einfach damit herausplatzte, irritiert mich doch sehr. Vor allem da ich so eine Seite an Sebastian nicht kannte.

„Du weißt, dass das absolut bescheuert klingt, Sebastian?“ Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, gleich wieder gemein zu werden, aber die Verunsicherung in mir ließ nicht viele Möglichkeiten zu. Wollte ich eine Beziehung mit Sebastian führen? Ich liebte ihn, daran zweifelte ich nicht mehr, aber war ich überhaupt in der Lage, eine Beziehung mit ihm zu führen.

„Außerdem, wie kommst du nach allem, was passiert ist, darauf dass einfach so alles wieder in Ordnung wäre und dass wir den gewohnten Verlauf einfach weiterführen könnten?“, fügte ich weitaus unsicherer als gewollt hinzu und wartete die Antwort meines Butlers ab.

„Mein Herr, Ihr seid bewundernswert. Denkt Ihr wirklich, ich würde Euch so hinterherrennen, wenn ich Euch nicht längst verziehen hätte? Der Rest liegt bei Euch.“

Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg und wandte meinen Blick ab. Trotz meinem egoistischen Verhalten war Sebastian immer noch bereit, mich zu lieben und weiterhin an meiner Seite zu bleiben. Ich konnte zwar nicht verstehen, warum er das tat, doch ich war dankbar…

„Okay… Ich… muss nicht darüber nachdenken…“

Mehr brachte ich nicht zu Stande, doch Sebastian verstand, was ich meinte. Ehe ich noch etwas dazu sagen konnte, lag ich erneut auf dem kleinen Tisch, Sebastian über mich gebeugt und mit lüsternem Ausdruck auf mich herabsehend.

„Bedeutet das, ich darf Euch nun endlich berühren mein Herr?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pentragon
2012-03-27T07:14:08+00:00 27.03.2012 09:14
Das war ein sehr ... interessantes Gespräch *lol* und es endet anders als erwartet. Und auch noch in einem Leichenhaus, na ob das so gut ankommt? XD aber bei einem Dämon sollte einem nichts wundern

Allerdings finde ich erstaunlich, das Ciel den Undertaker auf diese Weise bezahlen wollte, denn an Geld mangelt es ihm sicherlich nicht.


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