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Die Entscheidung(en)

Eine Woche war seit seiner zweiten Verhaftung vergangen und die Vorbereitungen für den kommenden Prozess liefen auf Hochtouren.
 

Er ahnte, dass Ruffy sich Sorgen machen musste, da er keine Zeit hatte ihn zurück zu rufen. Doch gleich nach seiner Entlassung hatte er seinem Chef eine kurze Mitteilung geschickt, dass er sich eine Woche Urlaub nehmen müsse. Falkenauge würde seinem Kollegen schon informieren.
 

Den Rest der Woche hatte er größtenteils mit seiner Anwältin im Büro verbracht, um eine Strategie für den Prozess auszuarbeiten und an seiner Aussage zu pfeilen.

Er war verblüfft auch sehr oft den Grund seines Desasters dort zu sehen: Die orangehaarige Hexe.

Häufig entwickelte sie mit Nico Robin irgendwelche angeblich klugen Ausführungen und aussagekräftige Beweislagen, die seine Unschuld beim Einbruch bewiesen. Er saß eigentlich nur daneben und antwortete manchmal auf ein paar Fragen.

Doch wie er feststellen musste, versuchte sie nicht mehr auf freundschaftlich zu tun, um ihn um den Finger zu wickeln. Nein, sie fing sogar an ihn wegen irgendwelchen Kinkerlitzchen anzumotzen!

Was konnte er dafür, wenn er zu spät kam, weil er im falschen Stockwerk gelandet war (oder sogar einmal im Keller)?

Was konnte er dafür, dass er bei all dem langweiligen Zeug einschlafen musste?

Und was konnte er dafür, dass er ihren Kaffee ausversehen getrunken hatte?!

„Ich dachte das wäre meiner“, sagte er lediglich, während er weiter an dem heißen Becher nippte.

„Wenn das deiner gewesen wäre, hätte ich ihn ja wohl zu dir und nicht an die andere Seite des Tisches gestellt!“, moserte sie herum und stemmte die Hände in die Hüfte.

„Und warum bekomm ich keinen?“

„Weil du nicht gefragt hast!“, damit ergriff sie prompt den Becher aus seiner Hand, sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und trank einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffee.

Dass sie sich dabei die Zunge verbrannt hatte, musste er ja nicht erfahren.
 

Die Anhörung sollte bald stattfinden und ihr Mandant wurde zum Gericht gebracht.

Nami hatte Robin begleitet, die sich schon Stunden vorher um alle Vorbereitungen gekümmert hatte und war mit ihr nochmals die Taktik durchgegangen.

Die Schwarzhaarige war wie immer die Ruhe in Person, doch Nami streifte wie ein gefangener und aufgebrachter Tiger im Käfig auf und ab.

Nervös sah sie auf die Uhr und musste feststellen, dass dieser Lorenor zu spät zu ihrer Vorbesprechung kam.

„Er kennt die Taktik, Nami. Also beruhige dich. Es wird schon schief gehen“, sprach Robin, ohne jedoch von ihren Unterlagen auf zu sehen.

Am liebsten hätte Nami wohl etwas gegen die Wand geworfen. So langsam ging ihr dieser Typ gehörig auf den Senkel! Und Robin machte die ganze Sache mit ihrer unermüdlichen Ruhe auch nicht besser!
 

Nach einer endlosen Zeit, Nami meinte schon sie hätte einen gesamten Ausdauerlauf hinter sich gebracht, so wie sie im Raum auf und ab gegangen war, traf auch der Angeklagte in Begleitung von zwei Polizisten ein.

„Da sind Sie ja endlich!“, motzte die Orangehaarige einen der Polizisten an. „Warum hat das so lange gedauert?!“

Ein Gähnen war von Zorro zu hören, als er sich streckte und dann auf einen Stuhl platznahm.

„Es war nicht unsere Schuld, Mam'“, begann der kleinere Beamte sie im förmlichen Ton zu informieren.

„Es war doch wohl Ihre Aufgabe den Mandanten rechtzeitig hierher zu bringen und nicht die von jemand anderen!“, ließ sie nun ihre ganze Wut auf den kleinen Beamten los und war schon im Begriff ihm weiter die Leviten zu lesen, als ein verschlafenes Brummen vom Tisch kam.

„Mach den Typen nicht so runter, ich hab nur verpennt“, kam es vom Grünhaarigen, während er desinteressiert mit einem Bleistift spielte.

„DU HAST WAS?!“, polterte Nami nun drauf los und marschierte mit wütenden Schritten Richtung Tisch.

„Ausgerechnet HEUTE? Sag mal spinnst du?!

Wie kann man nur so idiotisch und tölpelhaft und - “

Während Nami dem Grünhaarigen nun weitere unschöne Begriffe an den Kopf warf, schluckten die Beamten erleichtert ihren Kloß im Hals herunter und waren froh, nicht weiter in der Schusslinie der Hexe zu sein.

„Sie können dann gehen, meine Herren“, erklärte ihnen eine schwarzhaarige Schönheit, die sich unauffällig im Hintergrund gehalten hatte, nun aber vor den Beamten stand.

„Sie wissen doch, wie Sie hinauskommen?“, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln und zeigte auf die Tür.

Wie versteinert starrten die zwei Polizisten Robin an.

Jene merkte schon, dass die Anstarrerei noch länger dauern konnte und so schob sie die beiden Herrschaften galant aus dem Zimmer.

Als sie selbst wieder beim Tisch ankam, stritten sich Nami und ihr Mandant immer noch und mit einem Räuspern versuchte sich die Schwarzhaarige Gehör zu verschaffen. „Wir haben nicht einmal eine Stunde mehr bis zur Verhandlung. Vielleicht sollten wir doch noch mal in groben Zügen unsere Taktik durchgehen“
 

Zehn Minuten vor Prozessbeginn verließ die schwarzhaarige Anwältin das Zimmer und machte sich auf dem Weg zum Richterzimmer, wo sie mit dem Richter selbst und dem Staatsanwalt die übliche Unterredung durchführte.

Nami saß währenddessen leise und nervös am Tisch und blätterte zum tausendsten Mal in ihren Notizen. Sie wusste weder, was sie noch weiteres tun könnte und so wirklich konzentrieren konnte sie sich auch nicht mehr. Hektisch sah sie zum Grünhaarigen, der in aller Seelenruhe sein T-Shirt auszog und ein weißes Hemd aus einer Sporttasche, die er mitgenommen hatte, auspackte.

Sie war überrascht, wie durchtrainiert er war und ertappte sich dabei, wie sie ihn schon zu lange musterte.

Auch er bemerkte, dass das Rascheln der Blätter aufgehört hatte und sah zu ihr herüber.

„Ist was?“, fragte er demnach kühl und zog das Hemd an.

Noch immer sagte sie nichts und beobachtete, wie er es zuknöpfte.

„Wie kannst du nur so ruhig sein?“, war das Einzige, was ihr gerade in den Kopf kam.

„Was hilft es mir, mich jetzt verrückt zu machen?“, stellte er ihr die berechtigte Gegenfrage und holte aus der Tasche eine Krawatte raus.

„Es entscheidet sich doch eh alles erst da drin“, fuhr er nüchtern fort und versuchte nebenbei seine Krawatte zu binden.

Nami wollte etwas erwidern. Dass doch genau das der springende Punkt war. Warum hatte er keine Angst, dass er unvorbereitet da hinein ging? Dass alles den Bach hinunter laufen und er verurteilt würde?!

Doch sie hielt ihren Mund und sah nur, wie der gelassene Mann, der in spätestens einer Stunde entweder hinter Gittern oder in Freiheit leben würde, an seiner Krawatte verzweifelte.

Entschlossen stand sie vom Stuhl auf und ging auf ihn zu.

Es war ihre Schuld, dass er überhaupt erst hier war und sie würde es nicht so weit kommen lassen, dass er wegen ihr im Gefängnis landen würde.

Und es sollte erst recht nicht wegen einer Krawatte scheitern!!!
 

„Lass mich das mal machen, Zorro“, nuschelte sie nur, während sie die Krawatte aus seinen Händen nahm.

Erstaunt ließ er sie machen und beobachtete ihre präzisen Bewegungen.

„Du hast mich das erste Mal Zorro genannt“, murmelte er und wunderte sich im selben Augenblick, warum er eigentlich leise sprach.

Die Orangehaarige sah zu ihm hoch und merkte erst jetzt, wie nah sie sich doch waren.

Er sah ihr ruhig in die Augen und sie bemerkte, dass seine schwarzen Augen doch nicht so kalt waren, wie sie immer angenommen hatte. Einige Sekunden verstrichen, während sie sich nur in die Augen sahen und Nami realisierte, dass sie wie weggetreten war. Peinlich berührt und mit leicht roten Wagen konzentrierte sich wieder auf die Krawatte und mit ein paar Handgriffen war sie endlich fertig.

„So sieht es gut aus“, flüsterte sie und stich noch die Krawatte glatt.

Sie bemerkte, wie er jede ihrer Bewegungen genau beobachtete und traute sich nicht noch einmal in sein Gesicht zu blicken.

Räuspernd ging sie also einen Schritt zurück und lächelte ihn aufmunternd an. „Dann geht es wohl jetzt los“

Er sah sie immer noch unbewegt an, nickte dann doch aber kaum merkliche und ging mit den Händen in den Hosentaschen aus dem Raum.

Sie blickte ihm noch hinterher, doch kaum war er aus dem Raum, schlich sie aus Ungeduld wie ein Tiger wieder auf und ab.
 


 

„Die Geschworenen werden sich jetzt zur Beratung zurück ziehen.“, sprach ein älterer Mann und Unruhe entstand, als die 12 Männer und Frauen sich zur Beratung in den nebenan liegenden Raum begaben.

Gefasst sah Robin zu ihrem Mandanten, der zurückgelehnt in seinem Stuhl saß und die Augen geschlossen hatte.

Ihr Blick wanderte weiter zum Staatsanwalt, der sich mit seinem Berater unterhielt und dabei eingenommen grinste.

Robin kannte diesen Mann nicht und das hatte sie am Anfang der Verhandlung doch ein wenig aus der Fassung gebracht. Schließlich kannte sie jeden Staatsanwalt in dieser Stadt! Auch wenn es nur von den Akten her war, doch sie wollte immer wissen, wer ihr Gegner war.

Argwöhnisch beobachtete sie ihn noch ein wenig und machte sich innerlich die Notiz so schnell wie möglich seine Akte zu studieren.

Sie durchsuchte ihre Aufzeichnungen nach einem leeren Papier, als sie plötzlich eine ihr unbekannte Notiz entdeckte.

Unauffällig schielte sie zu ihrem Mandanten, der immer noch die Augen geschlossen hielt und holte die Notiz etwas weiter hervor, sodass sie sie komplett lesen konnte.
 

Der Vogel, der zwitschert, wird beschenkt.
 

Irritiert zog die Schwarzhaarige die Augenbrauen zusammen und drehte den kleinen gelben Zettel, um die Rückseite zu untersuchen. Allerdings war dort nichts zu entdecken.

Sie sah sich im Saal um, ob sie jemand beobachtete.

Niemand.

Als wäre nichts, blätterte sie weiter in ihren Notizen, fand ein leeres Papier und schieb den Namen des Staatsanwaltes auf. Sakazuki.
 

Am liebsten hätte Nami gleich vor dem Gerichtssaal auf Robin und das Urteil gewartet, doch unter den gegebenen Umständen konnte sie es nicht riskieren dort erkannt zu werden.

So war sie die letzte Stunde fast unentwegt im Zimmer auf und ab gegangen.

Doch selbst das hatte sie Kirre gemacht und nun saß sie auf einen Holzstuhl, die Tür ständig im Blick und nervös mit den Fingern auf den Tisch trommelnd.

Die Tür wurde geöffnet und sie erkannte Robin, die die Tür aufhielt, damit der Grünhaarige durch die Tür kommen konnte. Erstaunt stellte Nami auch fest, dass Reporter ihn fast am Eintreten hinderten, so wie sie ihn belagerten.

Fahrig stand sie vom Stuhl auf und ging Richtung Tür.

Zorros Gesicht war wie immer neutral und Nami rechnete schon mit dem schlimmsten.

Erschrocken weiteten sich ihre Augen und ihr Mund wurde trocken. Das konnte durfte doch nicht…!

Schnell blickte sie zu ihrer Freundin, die es jetzt auch durch die Tür geschafft hatte und auch nicht besser aus sah, als ihr Mandant.

Panik stieg in Nami auf und sie blieb wie erstarrt ein paar Meter vor den Beiden stehen.

„Was…?“, bekam sie nur mühsam über ihre Lippen und sie sah von einem zum anderen.

Ein Lächeln erschien auf Robins Gesicht. „Er wurde freigesprochen“

„Wirklich?!“, kam es lauter von der Orangehaarigen und sie blickte zu Zorro.

Dieser seufzte erleichtert und auch jetzt grinste er leicht.

Überwältigt von dieser Nachricht fiel Nami dem Freigesprochenen um den Hals.

„Zum Glück!“, rief sie freudig und musste sich die Freudentränen unterdrücken.

Ihr fiel ein Stein vom Herzen und sie wusste nicht wohin mit ihrer Erleichterung. Gerade als sie mitbekam, dass sie ihn wohl doch etwas zu Nah gekommen war, spürte sie wie er ihre Umarmung erwiderte.

Peinlich berührt, aber sorglos ließ sie ihren Kopf an seine Schulter sinken.

„Ich bin so glücklich“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2014-03-14T21:01:43+00:00 14.03.2014 22:01
Also gut. Freigesprochen ist er ja schon mal. Ein Punkt auf der Liste erledigt. Bin gespannt wie's weiter geht. Und ob sich die Wege der beiden jetzt wieder trennen? Das würd' ich echt schade finden.... Na mal schauen... ^_^ Mir gefallen deine Charaktere bisher echt gut. Nicht wirklich OoC, obwohl AU - echt gut getroffen. Weiter so! :)
Antwort von:  nami_swan
15.03.2014 17:25
Vielen Dank :3
ich geb mir auch sehr mühe sie nicht allzusehr OoC werden zu lassen, dass muss schon ähnlich bleiben :D
Ein großer Schritt überstanden, aber da kommt natürlich noch was ;D kann ja nicht alles gewesen sein
Von:  Montegirl
2014-02-26T20:44:53+00:00 26.02.2014 21:44
Na da hat er noch mal Glück gehabt, ich bin gespannt wie Nami das alles wieder gut machen will?! :D Wer weiß, wer weiß, wir werden es erfahren???!? :D
Mach weiter so :)

Antwort von:  nami_swan
26.02.2014 22:19
Vielleicht lässt sie sich ja später was einfallen xD
Von:  NightcoreZorro
2014-02-26T09:54:12+00:00 26.02.2014 10:54
süß das ende! x3
und zum glück is zorro frei~ yey!
Antwort von:  nami_swan
26.02.2014 12:13
hehe :3
wurde ja auch mal zeit! :D
Von:  ZoRobinfan
2014-02-26T07:10:02+00:00 26.02.2014 08:10
Schönes kap freu mich riesig auf das nächste
Antwort von:  nami_swan
26.02.2014 12:13
Danke~
ich schreib so schnell wie möglich weiter :D


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